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solothurner holzpreis - Pro Holz Solothurn

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SOLOTHURNER HOLZPREIS<br />

<strong>Holz</strong>preis 04 – Attraktiver <strong>Holz</strong>bau<br />

im Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

Jurybericht von Gret Loewensberg, Architektin, Zürich<br />

Vier Haupt-, drei Anerkennungs- und zwei Sonderpreise verleiht die siebenköpfige<br />

Jury im Rahmen des <strong>Solothurn</strong>er <strong>Holz</strong>preises 04. Damit zeichnen die<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> <strong>Solothurn</strong> und die Lokale Agenda 21 des Kantons <strong>Solothurn</strong> mit<br />

Unterstützung des Lotteriefonds Bauherrschaften, Architekten und <strong>Holz</strong>bauer<br />

für ihren engagierten und nicht immer einfachen Einsatz zugunsten des<br />

nachhaltigen einheimischen Rohstoffes <strong>Holz</strong> aus. Sie zeigen damit, dass dieser<br />

Bauwerkstoff auch hierzulande überzeugend eingesetzt wird.<br />

42 Objekte sind zur zweitmaligen Verleihung<br />

des <strong>Holz</strong>preises eingereicht<br />

worden. Zweimal hat sich die Jury getroffen<br />

und in mehreren Evaluationsrunden<br />

<strong>Pro</strong>jekte in die engere Wahl<br />

genommen. Schliesslich, nach einer<br />

Besichtigung vor Ort, entschied man<br />

sich in einer letzten Sitzung für die<br />

Preisträger. Die Vielfalt möglicher Anwendungen<br />

von <strong>Holz</strong> hat die Jury wie<br />

schon beim ersten <strong>Holz</strong>preis im Jahr<br />

2002 dazu bewogen, unterschiedlichen<br />

gestalterischen Ansätzen von<br />

Bauen mit <strong>Holz</strong> Raum zu geben, deren<br />

gemeinsamer Nenner ein sorgfältiger<br />

konstruktiver und konsequenter Umgang<br />

mit diesem nachwachsenden<br />

Rohstoff darstellt. Für die Jury stand<br />

bei der Beurteilung nicht der von der<br />

Bauherrschaft und den Architekten gewählte<br />

formale Ansatz im Vordergrund,<br />

sondern das ganzheitliche Umsetzen<br />

des gewählten Konzeptes zugunsten<br />

des Materials <strong>Holz</strong>.<br />

Überbauung Römerweg, Härkingen<br />

(Hauptpreis)<br />

Das rote Mehrfamilienhaus ist das<br />

erste einer geplanten Überbauung. Es<br />

zeichnet sich aus durch seine schlichte<br />

und kostengünstige Gestaltung. Erfrischend<br />

die Wirkung der zeitgemässen<br />

Architektur in der eher unscheinbaren<br />

Umgebung. Sorgfältig überlegt und<br />

ausgeführt sind die schönen Wohnungsgrundrisse,<br />

die Fassaden in Duripanelverkleidung<br />

sowie die eingezogenen<br />

Balkone. Sämtliche Tragkonstruktionen<br />

und Decken der drei Geschosse<br />

sind im <strong>Holz</strong>systembau realisiert;<br />

nur Keller, Treppenhäuser und<br />

Tiefgarage sind massiv gebaut. Zusätzlich<br />

entspricht der Bau dem Minergiestandard.<br />

Lobenswert ist die Absicht<br />

der Bürgergemeinde als Waldbesitzerin<br />

und <strong>Holz</strong>verwerterin, die Bauten<br />

in <strong>Holz</strong> erstellen zu lassen.<br />

Bauherrschaft: Bürgergemeinde<br />

Härkingen<br />

Planung: H & O Oegerli Brunner, dipl.<br />

Architekten, Olten/Härkingen<br />

<strong>Holz</strong>ingenieur: Pirmin Jung, Ingenieure<br />

für <strong>Holz</strong>bau GmbH, Rain<br />

Ausführung: Renggli AG, Schötz<br />

Fertigstellung: 2003<br />

Schwebender <strong>Holz</strong>kubus im<br />

Uferbau, <strong>Solothurn</strong> (Hauptpreis)<br />

Beachtenswert am ehemaligen Ballenhaus<br />

ist die aufgehängte schwarze<br />

hölzerne Box, welche über dem Innenraum<br />

schwebt. Sie enthält Nebenräume<br />

wie Büro, Lager, WC-Anlagen sowie<br />

die <strong>Pro</strong>jektionskabine für Filmvorführungen<br />

im Kulturraum. Die zwei<br />

Wandscheiben der Box sind in der<br />

Längsrichtung intelligent als Brückenträger<br />

konstruiert und an Stahljochen<br />

aufgehängt. Gut gelöst ist das Nebenund<br />

Miteinander von alter und neuer<br />

Bausubstanz. Das Sichtbarbleiben des<br />

attraktiven Gebälks ermöglicht eine<br />

erfrischende Spannung zwischen Alt<br />

und Neu. Das angenehme Raumge-<br />

fühl unter dem neuen Dachhimmel<br />

und die zeitgemässe Ausstrahlung<br />

des Ortes bereichern die Ufer an der<br />

Aare.<br />

Bauherrschaft: Ballenhaus AG,<br />

<strong>Solothurn</strong><br />

Planung: Guido Kummer, Architektur<br />

und Planung, <strong>Solothurn</strong><br />

Ausführung: Bader <strong>Holz</strong>bau AG,<br />

Aedermannsdorf<br />

Fertigstellung: 2002<br />

Anbau Diethelm Corbaz, Büren an<br />

der Aare (Hauptpreis)<br />

Der attraktive rote Anbau ist als Passstück<br />

zwischen Kirschbaum und Rebstock<br />

in den Garten eingefügt. Durch<br />

die Überlagerung der zwei orthogonal<br />

gestapelten Volumen entstehen mit<br />

Einbezug des Altbaus interessante,<br />

miteinander verknüpfte Innen-, Aussen-<br />

und Zwischenräume. Einen<br />

Wohnraum, zwei Zimmer und zwei<br />

Terrassen beinhaltet das neue Raumangebot.<br />

Das Gebäude wurde in vorfabrizierter<br />

<strong>Holz</strong>rahmenkonstruktion<br />

mit schöner dunkelroter Lärchenholzverkleidung<br />

geplant und in nur fünf-<br />

einhalb Stunden aufgerichtet. Die Verfasser<br />

haben mit einfachen Mitteln<br />

eine architektonisch anspruchsvolle<br />

Komposition gefunden.<br />

Bauherrschaft: Sandra Corbaz<br />

Diethelm, Büren an der Aare<br />

Planung: Marbet + Wyss Architekten,<br />

Olten. Mitarbeit D. Frei<br />

Ausführung: <strong>Holz</strong>loft Orpund,<br />

Thomas Gurtner, <strong>Pro</strong>jektleiter<br />

Fertigstellung: 2001<br />

Neubau Atelier Grieder,<br />

Langenbruck (Hauptpreis)<br />

Das charmante Fotoatelier in der Form<br />

zweier zueinander verschobener Behälter<br />

duckt sich unter dem alten Herrschaftshaus<br />

an die Hangkante. Es<br />

passt sich konstruktiv und massstäblich<br />

gut dem Gelände und der schönen<br />

Umgebung an, dennoch ist es eigenständig.<br />

Es ist in vorgefertigter <strong>Holz</strong>rahmenbauweise<br />

konstruiert, mit unbehandelter<br />

sägeroher Douglasie verschalt<br />

und bis ins Innere inklusive<br />

Haustechnik nachhaltig durchdacht.<br />

Bauherrschaft: Heiner Grieder,<br />

Langenbruck<br />

FOTO: HEINER GRIEDER<br />

Planung: Peter Studer <strong>Holz</strong>bau AG;<br />

Felicia Studer, dipl. arch. ETH,<br />

Hägendorf<br />

Ausführung: Peter Studer<br />

<strong>Holz</strong>bau AG, Hägendorf<br />

Fertigstellung: 2002<br />

Doppelkindergarten «West»,<br />

Oensingen (Anerkennungspreis)<br />

Der neue Kindergarten sieht aus wie<br />

ein grosser hölzerner Pavillon, auffällig<br />

überdacht und geschützt durch ein<br />

dickes, massiv wirkendes Hauptdach<br />

und ein weit auskragendes, analoges<br />

Vordach. Er passt sich gut ins Quartier<br />

ein. Die Dachkonstruktion besteht aus<br />

Leimholzbindern, die Aussenhaut aus<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen, raumhohen <strong>Holz</strong>fenstern<br />

und <strong>Holz</strong>panelen. Die neutrale,<br />

schlichte Halle eignet sich als Rahmen<br />

für den Kindergarten, für Atmosphäre<br />

und Farbigkeit sorgen die kleinen<br />

Benutzer und ihre Gegenstände.<br />

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde<br />

Oensingen<br />

Planung: Flury und Rudolf Architekten<br />

AG, <strong>Solothurn</strong><br />

Ausführung: Mario Bossi, Architekt,<br />

Oensingen<br />

<strong>Holz</strong>bau: FT Fenstertechnik, Küchen<br />

und <strong>Holz</strong>bau, Oensingen<br />

Fenster: Meister Fenster, Matzendorf<br />

Fertigstellung: 2003<br />

Einfamilienhaus Freiburghaus,<br />

Selzach (Anerkennungspreis)<br />

Das einfache, kompakte, kostengünstige<br />

<strong>Holz</strong>haus mit dem leichten, feinen<br />

Blechdach harmoniert in Form und<br />

Streuung mit den umliegenden Liegenschaften.<br />

Bemerkenswert ist die<br />

Ensemblewirkung mit dem nördlich<br />

stehenden <strong>Holz</strong>haus und der westseitigen<br />

Uferbestockung. Das Haus ist bis<br />

ins Innerste konsequent linear geplant,<br />

nachhaltig durchdacht und<br />

sorgfältig ausgeführt: Massivholzdeckenelemente,<br />

Douglasienfenster,<br />

vorfabrizierte <strong>Holz</strong>rahmenelemente<br />

für die Fassade, verkleidet mit horizontaler<br />

Lärchenschalung und behandelt<br />

mit farbloser Nanofarbe.<br />

Bauherrschaft: Stefan und Sylvie Freiburghaus,<br />

Selzach<br />

Planung: Urs Dreyer, dipl. Architekt,<br />

Biel<br />

Ausführung: Wegmüller <strong>Holz</strong>bau AG,<br />

Selzach<br />

Fertigstellung: 2002<br />

Anbau Einfamilienhaus<br />

Stich-Malzach, Kleinlützel<br />

(Anerkennungspreis)<br />

Ein zweigeschossiger <strong>Holz</strong>quader,<br />

aussen und innen ganz anders gestaltet<br />

als das 20-jährige Einfamilienhaus,<br />

steht losgelöst vom Boden auf Stützen.<br />

Die Verbindung zum Altbau ist innen<br />

und aussen konsequent ausgeführt.<br />

Die ausgewählten Elemente<br />

sind gut verarbeitet worden. Die ungewohnte,<br />

präzise Verkleidung der<br />

Aussenwände mit unbehandelter Lärchenholz-Schalung<br />

sowie die gut angeordneten,<br />

dunklen Fenster veredeln<br />

den Kubus und geben ihm ein elegant<br />

möbelhaftes Aussehen .<br />

Bauherrschaft: Regina und Niklaus<br />

Stich-Malzach, Kleinlützel<br />

Planung: Markus Jermann + Partner,<br />

Architekten und Raumplaner,<br />

Dittingen<br />

Ausführung: Stich AG <strong>Holz</strong>bau und<br />

Sägerei, Kleinlützel<br />

Fertigstellung: 2003<br />

Nahwärmeverbund Berufsbildungszentrum-Technica-Schwimmbad<br />

Grenchen (Sonderpreis)<br />

Bei diesem <strong>Pro</strong>jekt beziehen das<br />

Schwimmbad und die Firma Technica<br />

AG Wärmeleistungen aus dem Berufsbildungszentrum.<br />

Basierend auf einer<br />

<strong>Holz</strong>schnitzelheizung im BBZ, die das<br />

Doppelte der benötigten Leistung aufwies,<br />

zeigte sich die benachbarte Technica<br />

AG, die ihre Heizung sanieren<br />

musste, interessiert an einem Wärmeverbund.<br />

Ebenfalls hat die Baudirektion<br />

Grenchen Alternativen zur Beheizung<br />

des Schwimmbads gesucht und<br />

ist auf Anregung der Bürgergemeinde<br />

auf die Variante mit <strong>Holz</strong>beheizung gekommen.<br />

Die Nachhaltigkeit, die <strong>Holz</strong>verwendung<br />

und die Zeichensetzung<br />

des <strong>Pro</strong>jekts, erstmalig für den Kanton<br />

<strong>Solothurn</strong>, sind annerkennungswert.<br />

Bauherrschaft: Stadt Grenchen und<br />

Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

Planung: Roschi + Partner AG,<br />

<strong>Solothurn</strong><br />

Ausführung: Schaad + Schneider AG,<br />

Grenchen / Brugg Rohrsysteme,<br />

Kleindöttingen<br />

Fertigstellung: 2003<br />

Gartenanlage Grütter, Hägendorf<br />

(Sonderpreis)<br />

Die hölzernen Terrassen beginnen als<br />

Balkon ums Haus herum – das vor<br />

nicht langer Zeit umgebaut und mit<br />

weiss gestrichenen, rauen Sperrholzplatten<br />

verkleidet wurde – erweitern<br />

sich zur Sitzplattform, verengen sich<br />

als versetzte Treppe den Hang hinunter<br />

und enden in einem künstlich angelegten<br />

Garten. Eine schön detaillierte<br />

Sichtschutzwand aus Latten begrenzt<br />

den Sitzplatz. Alles ist aus Douglasie<br />

aus der Umgebung hergestellt.<br />

Die Gartenanlage Grütter ist ein gutes,<br />

attraktives Beispiel für <strong>Holz</strong>verwendung<br />

im Aussenbereich.<br />

Bauherrschaft: Daniel Grütter,<br />

Hägendorf<br />

Planung: Peter Studer <strong>Holz</strong>bau AG;<br />

Peter Studer, dipl. arch. HTL,<br />

Hägendorf<br />

Ausführung: Peter Studer<br />

<strong>Holz</strong>bau AG, Hägendorf<br />

Fertigstellung: 2001<br />

Zusammensetzung Jury<br />

<strong>Solothurn</strong>er <strong>Holz</strong>preis 04<br />

• Irene Froelicher, Präsidentin<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> <strong>Solothurn</strong><br />

• Geri Kaufmann, Geschäftsleiter<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> SO<br />

• Kurt Kohler, Zimmermeister,<br />

Zullwil<br />

• Gret Loewensberg, Architektin,<br />

Zürich<br />

• Markus Schmid, Architekt,<br />

Grasswil<br />

• Heinz Studer, Möbelschreiner,<br />

Hägendorf<br />

• Werner Schwaller, Forstingenieur,<br />

Olten<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Nach der ersten Prämierung herausragender<br />

Werke aus <strong>Holz</strong> vor<br />

2 Jahren hatte der Delegiertenrat<br />

der <strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> <strong>Solothurn</strong> beabsichtigt,<br />

die nächsten <strong>Holz</strong>preise nach<br />

3 Jahren, also erst 2005, zu vergeben.<br />

Als dann feststand, dass die<br />

HESO-Sonderschau Wald&<strong>Holz</strong><br />

zu Stande kommen wird, haben<br />

wir reagiert, denn einen idealeren<br />

Rahmen für eine <strong>Holz</strong>preisverleihung<br />

kann man sich nun wirklich<br />

nicht vorstellen. Mit der Übernahme<br />

des Co-Patronats der Lokalen<br />

Agenda 21 des Kantons <strong>Solothurn</strong><br />

konnte durch einen Beitrag<br />

aus dem Lotterie-Fonds auch<br />

die finanzielle Seite abgesichert<br />

werden.<br />

So wurde diese Preisverleihung<br />

anlässlich der Sonderschau<br />

Wald&<strong>Holz</strong> an der HESO durch<br />

eine wohl einmalige Ambiance<br />

getragen.<br />

In der heutigen Zeit des schnellen<br />

Wandels herrscht oft Verunsicherung.<br />

Damit verbunden ist vielfach<br />

auch eine Rückbesinnung auf<br />

traditionelle Werte. Ein blosses<br />

Festhalten an Traditionen birgt<br />

aber die Gefahr, dass notwendige<br />

Weiterentwicklungen verhindert<br />

werden und so künftige Herausforderungen<br />

nicht bewältigt werden<br />

können. Deshalb gilt es, Bewährtes<br />

nicht einfach über Bord<br />

zu werfen, sondern in Neues einfliessen<br />

zu lassen. Eine Synthese<br />

aus Innovation und Tradition im<br />

Sinne einer Optimierung für die<br />

Zukunft. Hiezu ist der Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> ein beispielhafter Wegweiser.<br />

Als einer der ältesten Baustoffe<br />

und Energieträger kann <strong>Holz</strong> auf<br />

eine Jahrhunderte lange Tradition<br />

zurückblicken. Zurzeit sind<br />

Bemühungen im Gange, <strong>Holz</strong>häuser<br />

aus dem 13. Jahrhundert<br />

zu restaurieren. Da soll niemand<br />

mehr sagen, <strong>Holz</strong> sei nicht dauerhaft!<br />

Fachlich richtig angewandt und<br />

verarbeitet, ist <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

modern, vielseitig, langlebig,<br />

energetisch unerreicht und vor<br />

allem nachhaltig. Während Jahrhunderten<br />

war <strong>Holz</strong> DER Energieträger<br />

auf der ganzen Welt. Erst<br />

durch die Erfindung der Elektrizität<br />

und durch die Nutzung fossiler<br />

Brennstoffe wurde <strong>Holz</strong> als<br />

Brennstoff in vielen Teilen der<br />

Erde verdrängt.<br />

Durch technische Entwicklungen<br />

können <strong>Holz</strong>feuerungen heute<br />

bezüglich Komfort mit anderen<br />

Systemen gleichziehen. <strong>Holz</strong>feuerungen<br />

sind CO 2-neutral. Volkswirtschaftlich<br />

sind sie äusserst<br />

sinnvoll, da die Wertschöpfung<br />

beinahe vollständig in der Region<br />

bleibt und Abhängigkeiten vermindert<br />

werden können.<br />

Der <strong>Holz</strong>preis zeichnet Objekte<br />

aus, bei welchen der traditionelle<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> in einer zeitgemässen,<br />

modernen und wegweisenden<br />

Art angewendet wird.<br />

Ich möchte allen Preisträgern,<br />

aber auch allen Wettbewerbsteilnehmern,<br />

ganz herzlich gratulieren<br />

und danken. Sie haben dazu<br />

beigetragen, dass vom <strong>Holz</strong> als<br />

Baustoff und Energieträger<br />

gesprochen wird. Sie alle sind<br />

zu Botschaftern für das <strong>Holz</strong><br />

geworden.<br />

Danken möchte ich auch der<br />

Lokalen Agenda 21 des Kantons<br />

<strong>Solothurn</strong> vor allem Thomas<br />

Schwaller und natürlich Ruth Gisi,<br />

der <strong>Solothurn</strong>er Regierung und<br />

dem Kantonsforstamt für die<br />

Unterstützung.<br />

Ein grosses Dankeschön auch den<br />

Mitgliedern der Jury, die sich mit<br />

einem doch recht grossen Zeitaufwand<br />

um eine möglichst faire<br />

Bewertung bemüht haben.<br />

Ein ganz herzlicher Dank geht an<br />

Christian Hadorn und die Geschäftsstelle<br />

des Büros Kaufmann<br />

und Bader, die durch ihre wie<br />

immer äusserst professionelle,<br />

engagierte und zuverlässige<br />

Arbeit diesen <strong>Holz</strong>preis ermöglicht<br />

haben.<br />

Irene Froelicher<br />

Präsidentin der <strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> <strong>Solothurn</strong>


SOLOTHURNER HOLZPREIS<br />

Eine Lokale Agenda 21 als Beitrag zu einer<br />

nachhaltigen Entwicklung<br />

«Eine nachhaltige Entwicklung umfasst<br />

soziale, ökologische und wirtschaftliche<br />

Verträglichkeit auf Dauer.<br />

Sie ermöglicht den zukünftigen Generationen<br />

die gleichen Handlungsspielräume<br />

und Chancen zur Gestaltung<br />

ihres Lebens. Das heisst, die heutige<br />

Generation soll ihre Bedürfnisse nicht<br />

auf Kosten der zukünftigen Generation<br />

befriedigen.» So wurde der Begriff<br />

der nachhaltigen Entwicklung 1992 an<br />

der Umwelt- und Entwicklungskonferenz<br />

von Rio definiert. Im Zentrum<br />

steht die Idee, nur von den Zinsen,<br />

welche die Erde mit all ihren Gütern<br />

abwirft, zu leben. Bei der Umsetzung<br />

ist darauf zu achten, die ökologischen,<br />

ökonomischen und sozialen Anliegen<br />

gleichwertig zu beachten.<br />

In der neuen Bundesverfassung von<br />

1999 wird die nachhaltige Entwicklung<br />

mehrfach verankert, so haben<br />

Bund und Kantone – als verbindlicher<br />

Handlungsauftrag an die staatlichen<br />

Organe aller Stufen – «ein auf die<br />

Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit<br />

einerseits und ihrer Beanspruchung<br />

durch den Menschen andererseits»<br />

anzustreben (Artikel 73<br />

Bundesverfassung). Wie die Bundesverfassung<br />

definiert auch die Kantonsverfassung<br />

das Leitbild und das<br />

Legislaturprogramm 2001–2005 des<br />

Regierungsrates die nachhaltige Entwicklung<br />

als Leitziel für den Kanton<br />

<strong>Solothurn</strong>.<br />

An der Konferenz von Rio wurde die<br />

Agenda 21, das Aktionsprogramm für<br />

das 21. Jahrhundert, von 179 Staaten<br />

unterzeichnet. Entscheidend ist dabei<br />

die Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen<br />

Kräfte (Staat, Wirtschaft,<br />

Bevölkerung). Die Agenda 21 fordert<br />

speziell Städte und Gemeinden auf,<br />

mit einer Lokalen Agenda 21 ihren<br />

Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung<br />

zu leisten. Wichtig ist der Einbezug<br />

breiter Kreise und Interessen. Eine<br />

nachhaltige Entwicklung kann letztlich<br />

weder von «oben verordnet» noch<br />

per Gesetz verlangt werden. Es handelt<br />

sich dabei um einen breiten <strong>Pro</strong>zess,<br />

bei dem zwar die Ziele klar sind,<br />

nicht jedoch die Mittel und Massnahmen<br />

zu deren Erreichung.<br />

Im Kanton <strong>Solothurn</strong> hat der Regierungsrat<br />

für die Umsetzung von lokalen<br />

Agenden eine breit abgestützte<br />

Trägerschaft unter dem Copräsidium<br />

von Frau Landammann Ruth Gisi und<br />

Regierungsrat Walter Straumann eingesetzt.<br />

Für das operative Geschäft<br />

wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet,<br />

die <strong>Pro</strong>jekte und Aktivitäten im<br />

Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung<br />

koordiniert und unterstützt.<br />

In vier Schritten zur Lokalen Agenda 21<br />

Für die Umsetzung einer Lokalen<br />

Agenda 21 in den Gemeinden hat die<br />

Geschäftsstelle LA 21, Kanton <strong>Solothurn</strong>,<br />

einen Vorgehensvorschlag entwickelt.<br />

Eine nachhaltige Entwicklung<br />

umfasst soziale, ökonomische und<br />

ökologische Anliegen. Entsprechend<br />

umfasst eine Lokale Agenda 21 in der<br />

Gemeinde sämtliche Aufgaben einer<br />

Gemeinde. Es geht also nicht nur darum,<br />

eine Grünabfuhr einzuführen, alternative<br />

Verkehrskonzepte zu entwickeln<br />

oder einen Bring- und Holtag<br />

zu organisieren. Ebenso sind wirtschaftliche<br />

Aspekte, ein gesunder Finanzhaushalt,<br />

das Bildungsangebot<br />

oder die öffentliche Sicherheit für<br />

eine nachhaltige Entwicklung entscheidend.<br />

Willkommenes Planungs- und<br />

Führungsinstrument für die Gemeinde<br />

Durch diesen umfassenden, alle Bereiche<br />

der Gemeinde betreffenden<br />

Ansatz erhält die Gemeinde viele<br />

nützliche Informationen und eine ausgezeichnete<br />

Grundlage für ihre politische<br />

Planung. Die Lokale Agenda 21<br />

stellt deshalb ein willkommenes und<br />

wichtiges Planungs- und Führungsinstrument<br />

für die Gemeinde dar.<br />

In einem ersten Schritt erfahren die<br />

Gemeinden mit Hilfe eines Nachhaltigkeitschecks<br />

wo sie in Bezug auf eine<br />

nachhaltige Entwicklung stehen,<br />

wo ihre Stärken und Schwächen sind,<br />

wo allenfalls Handlungsbedarf besteht<br />

und wo sie vergleichsweise<br />

«nachhaltig» agieren. Nach einer vertiefteren<br />

Analyse entsteht ein umfassender<br />

Nachhaltigkeitsbericht der Gemeinde<br />

mit Stärke- und Schwäche-<br />

<strong>Pro</strong>fil und einem Massnahmenkatalog.<br />

Eine vertiefte Analyse stellt ein<br />

ebenso willkommenes wie notwendiges<br />

Hilfsmittel dar für die politisch<br />

verantwortlichen Behörden. Sie kann<br />

einerseits Grundlage sein für die Legislatur-<br />

und Strategieplanung und<br />

dient andererseits als Basis für die<br />

weiteren Schritte im Rahmen einer<br />

Lokalen Agenda 21.<br />

Nachhaltigkeitserklärung<br />

Kanton – Gemeinde<br />

Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 resultiert<br />

aufgrund der Analyse eine<br />

Nachhaltigkeitserklärung, welche von<br />

der Gemeinde und dem Kanton gegenseitig<br />

unterzeichnet wird. Darin<br />

werden Massnahmenschwerpunkte<br />

festgelegt und gegenseitige Unterstützung<br />

zugesichert. Dies ist eigentlich<br />

der Hauptpunkt einer Lokalen<br />

Agenda 21, indem sich die beiden<br />

Partner zu bestimmten Verhaltensweisen<br />

und Massnahmen verpflichten.<br />

In einem dritten Schritt werden in einem<br />

eigentlichen Aktionsprogramm<br />

konkrete Einzelmassnahmen aus dem<br />

Massnahmenkatalog der Nachhaltigkeitserklärung<br />

in einem detaillierten<br />

Umsetzungsplan festgelegt. Die Gemeinde<br />

verpflichtet sich zur Umsetzung<br />

der geplanten Massnahmen und<br />

zu einem periodischen Reporting. Der<br />

Kanton als Vertragspartner seinerseits<br />

verpflichtet sich zur Unterstützung gegenüber<br />

der Gemeinde.<br />

Schliesslich soll ein spezifisches Controlling<br />

die Zielerreichung und die im<br />

Aktionsprogramm vereinbarten Massnahmen<br />

überprüfen und allfällige<br />

Abweichungen erkennen.<br />

Der <strong>Pro</strong>zess einer Lokalen Agenda 21<br />

erstreckt sich über mehrere Jahre und<br />

soll verschiedene Personen und Interessengruppen<br />

einbeziehen. In erster<br />

Linie geht es darum, das Bewusstsein<br />

zu wecken und dem nachhaltigen,<br />

langfristigen Denken und Handeln<br />

gegenüber kurzfristiger Nutzenmaximierung<br />

zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Informationen zur LA 21 und deren<br />

Umsetzung im Kanton <strong>Solothurn</strong> sind<br />

erhältlich bei:<br />

Geschäftsstelle LA 21 Kt. SO<br />

c/o Verein Region Thal<br />

Tiergartenweg 1<br />

4710 Balsthal<br />

Telefon 062 386 12 30<br />

info@agenda21-so.ch<br />

Folgende Gemeinden im Kanton<br />

<strong>Solothurn</strong> haben eine Lokale<br />

Agenda 21 gestartet (Stand September<br />

2004):<br />

• Grenchen (Nachhaltigkeitserklärung<br />

mit dem Kanton,<br />

Aktionsprogramm)<br />

• Laupersdorf (Detaillierte Nachhaltigkeitsanalyse<br />

Faktor 21)<br />

• Olten (Nachhaltigkeitserklärung,<br />

Aktionsprogramm)<br />

• <strong>Solothurn</strong> (Nachhaltigkeitserklärung,<br />

Aktionsprogramm)<br />

• Welschenrohr (Detaillierte<br />

Nachhaltigkeitsanalyse<br />

Faktor 21)<br />

• Zuchwil (Nachhaltigkeitserklärung,<br />

Aktionsprogramm)<br />

Weitere Gemeinden haben sich im<br />

Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />

über den <strong>Pro</strong>zess, die<br />

Ziele und ein mögliches Vorgehen<br />

informieren lassen.<br />

Bausteine nachhaltiger<br />

Entwicklung:<br />

.... zum Beispiel Energiestadt<br />

Die Städte <strong>Solothurn</strong>, Olten, Grenchen<br />

sowie die Gemeinde Zuchwil haben<br />

sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitserklärungen<br />

verpflichtet, das Label<br />

Energiestadt zu erlangen. Dieses Label<br />

erhalten Gemeinden jeder Grösse,<br />

wenn sie ausgesuchte energiepolitische<br />

Massnahmen realisiert oder beschlossen<br />

haben. Es ist ihr Leistungsausweis<br />

für eine konsequente und ergebnisorientierte<br />

Energiepolitik.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.energiestadt.ch<br />

... zum Beispiel Pilotprojekt vi-<br />

THAL „Natur und Wohlbefinden“<br />

viTHAL – so heisst das <strong>Pro</strong>jekt der Pilotregion<br />

Thal im Rahmen des nationalen<br />

Aktionsplanes Umwelt und Gesundheit<br />

(APUG) des Bundesamtes für<br />

Gesundheit (BAG). Leitziel des APUG<br />

ist die Förderung von Gesundheit und<br />

Wohlbefinden aller Menschen in einer<br />

gesunden Umwelt in den Bereichen<br />

Natur, Mobilität und Wohnen.<br />

Drei Schweizer Pilotregionen setzen<br />

sich in den kommenden fünf Jahren<br />

für die konkrete Umsetzung eines der<br />

drei APUG-Themen ein. Die Pilotregion<br />

Thal möchte in ihrem Schwerpunkt<br />

Natur eine gesunde Lebensweise in einem<br />

intakten Umfeld fördern. Gezielte<br />

Massnahmen sollen ermöglichen,<br />

dass die Landwirte umweltschonend<br />

produzieren und sich die Bevölkerung<br />

mit regionalen und saisonalen <strong>Pro</strong>dukten<br />

gesund ernährt.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.vithal.regionthal.ch<br />

... zum Beispiel Aarestrom Fonds<br />

Die drei Aare-Kraftwerke Gösgen,<br />

Ruppoldingen und Flumenthal produzieren<br />

jährlich rund 550 kWh umweltfreundlichen<br />

Strom durch die Nutzung<br />

der Wasserkraft. Der Strom wird<br />

mit einem Aufpreis von 2 Rappen pro<br />

Kilowattstunde verkauft. Der Aufpreis<br />

fliesst in einen Fonds zur Förderung<br />

erneuerbarer Energien (Solar, Wasser,<br />

Wind) in der Region Olten. Der Fonds<br />

wird von Vertretern der Vertriebspartner<br />

und externen Persönlichkeiten<br />

verwaltet. Diese Mitglieder wählen<br />

konkrete <strong>Pro</strong>jekte aus, die mit dem<br />

Geld gefördert werden sollen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.aare-strom.ch<br />

Weitere Informationen:<br />

Geschäftsstelle LA 21 Kt. SO<br />

c/o Verein Region Thal<br />

Stefan Hug, Tiergartenweg 1<br />

4710 Balsthal, Telefon 062 386 12 30<br />

info@agenda21-so.ch<br />

PRO HOLZ SOLOTHURN:<br />

Gemeinsam für die Sache von<br />

Wald und <strong>Holz</strong><br />

Die PRO HOLZ SOLOTHURN ist die<br />

regionale Arbeitsgemeinschaft der<br />

national tätigen und bekannten<br />

LIGNUM – Schweizerische <strong>Holz</strong>wirtschaftskonferenz.<br />

In der PRO HOLZ SOLOTHURN<br />

sind sowohl die <strong>Holz</strong>produzenten<br />

als auch die <strong>Holz</strong>verarbeiter vertreten.<br />

Es gehören ihr die folgenden<br />

Interessengruppen an:<br />

• Bürgergemeinden und Waldeigentümer<br />

Verband Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

(BWSo)<br />

• <strong>Solothurn</strong>er Schreinermeister-<br />

Verband<br />

• <strong>Holz</strong>bau Schweiz, Sektion <strong>Solothurn</strong><br />

• <strong>Holz</strong>industrie Schweiz, Sektion<br />

<strong>Solothurn</strong><br />

• Verband <strong>Solothurn</strong>er Förster<br />

• <strong>Solothurn</strong>ischer Bauernverband<br />

• Architekten und Ingenieure<br />

Das Hauptziel liegt in der Förderung<br />

der <strong>Holz</strong>verwendung. Dies<br />

soll erreicht werden durch allgemeine<br />

und gezielte Werbung für<br />

Wald und <strong>Holz</strong>, Aufklärung über<br />

neuzeitliche und sachgerechte Verwendung<br />

des <strong>Holz</strong>es im Bauwesen<br />

und die Förderung der <strong>Holz</strong>energie.<br />

Des Weitern sollen Bauherrschaften<br />

und Baufachleute beraten<br />

werden und <strong>Holz</strong> diskriminierende<br />

Vorschriften bekämpft werden.<br />

Die PRO HOLZ SOLOTHURN ...<br />

... informiert<br />

• <strong>Holz</strong> verarbeitende Handwerker<br />

• ArchitektInnen und IngenieurInnen<br />

• Behörden und Ämter<br />

• umweltbewusste Bauwillige<br />

• die Öffentlichkeit<br />

... veranstaltet<br />

• Architekturfahrten<br />

• <strong>Holz</strong>seminare<br />

• die Vergabe des <strong>Solothurn</strong>er<br />

<strong>Holz</strong>preises<br />

• Ausstellungen<br />

... motiviert<br />

• zu modernem Umgang mit <strong>Holz</strong><br />

• zu ökologischem Bauen<br />

• zu nachhaltiger <strong>Holz</strong>verwendung<br />

• zum Informationsaustausch<br />

Interessenten wenden sich an<br />

folgende Kontaktadresse:<br />

PRO HOLZ SOLOTHURN, Geschäftsstelle,<br />

Kaufmann + Bader<br />

GmbH, Hauptgasse 48, 4500 <strong>Solothurn</strong>,<br />

Telefon 032 622 51 26/27.<br />

Dort können unter anderem die illustrierten<br />

Jahresberichte der letzten<br />

Jahre bezogen werden, in denen<br />

jeweils interessante <strong>Holz</strong>verwendungen<br />

aus dem Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

vorgestellt werden.

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