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ÖkoCity 29_Herbst 2013 (pdf, 773.2 KB) - Umweltbetrieb Bremen

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Bremer Zeitung für Umwelt<strong>29</strong> <strong>2013</strong>Wie schön,dass es nichtnur deneinen gibt.Der Park. <strong>Bremen</strong>s Liebling.StadtwerderJetzt mit neuemgrünem BandSeite 3Friedhof OsterholzTrauer und TrostNatur und KulturSeite 4BaumkontrolleWie der Baumin den ComputerkommtSeite 6WinterdienstAuf der StraßeFür die UmweltSeite 8ökocity <strong>29</strong>| 13 1


Das Geheimnis derBremer Grünanlagen?Eine lichte und offeneGestaltung erhöhtihre Attraktivität undsomit die Nutzung.Liebe Leserinnen und Leser,die Bremer Stadt-Natur ist vielfältig und facettenreich,voller Leben und Kultur. Sie gehörtzu dem wertvollsten, was eine Großstadt zubieten hat. Die urbane Umwelt unterliegt jedochständigen Veränderungen, nicht nur jahreszeitenbedingt.Die klimatischen, ökonomischenund gesellschaftlichen Entwicklungenstellen den <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong> in seiner täglichen Arbeitvor immer neue Heraus forderungen.Welche Baumarten müssen eingesetztwerden, um dem Klimawandelzu trotzen, wie erhaltenDr. Georg Grunwaldwir die Qualität der Grünanlagenunter wachsenden ökonomischen Zwängen?Wie meistern wir jetzt im Winter den Spagatzwischen umweltgerechtem Handeln und sicherenStraßen? Diesen und anderen Fragen sindwir in der aktuellen Ausgabe der ökocity nachgegangen.Aber nicht nur dem Wandel sind wir verpflichtet,sondern auch dem Erhalt und der Weiterentwicklung.Beides gehört zusammen. Soent stand auf dem Stadtwerder nicht etwa nurein Park für ein neues Wohnbaugebiet. DasBeson dere an dieser Grünanlage ist, dass sie denhistorischen Wallring schließt, der für unsereStadt seit 500 Jahren eine Rolle spielt.Eines der bedeutendsten Beispiele dafür, dassStadt-Kultur und Stadt-Natur untrennbar miteinanderverbunden sind, ist der Osterholzer Friedhof.Mit der <strong>Herbst</strong>-Ausgabe der ökocity möchtenwir Sie einladen, diesen stillen Ort gemeinsammit uns zu erforschen. Am 13. De zem berbietet sich eine der seltenen Gelegenheiten, dieWelt aus der Kuppel der Kapelle des OsterholzerFriedhofes zu betrachten.Bis dahin wünsche ich Ihnen einen schönen<strong>Herbst</strong>.Dr. Georg GrunwaldGeschäftsführer <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong>Heute schon im Park gewesen?Die Bremer Bürger schätzen das öffentliche Grün ihrer Stadt. Sie nutzen es nicht nur zum Spa zierengehen, sondern vielfältiger als noch vor einigen Jahren. Aber auch der Klimawandel macht esnot wendig, Parks und Grünanlagen zu erhalten – und nach Möglichkeit noch zu erweitern.Was wäre <strong>Bremen</strong> ohne sein öffentlichesGrün? Eine Stadt, der etwas fehlen würde.Bäume und Wiesen. Lebensqualität. Die aberzeigt sich heute an vielen Stellen. In den Wallanlagen.Oder in einem exotisch anmutendenLandschaftsgarten wie Höpkens Ruh. Oderbeim kleinen Fußballspiel zwischendurch– auf einer ebenenRasenfläche in einem der vielenParks.Auffallend ist: Die Menschendurchqueren einen Park nichtnur als Spaziergänger oder eili gePas santen. Ob Wallanlagen, Werdersee oder der neue Has ted terPark am Weserwehr: Sie treiben Sport, liegenim Sommer im Gras oder verbringen ihre Mittagspause auf einer Bank mit dem »Coffee togo« neben sich. Sie haben das Grün als sozialenRaum entdeckt. Als Bereicherung. »Das hat inden letzten Jahren erheblich zugenommen«,be stätigt Heribert Eschenbruch, beim Um weltbetrieb<strong>Bremen</strong> zuständig für Grün flä chenunterhaltung und -entwicklung. Ein Wan del,der ihn freut. Weil das, was er und seine Leutehegen und pflegen, auch wahrgenommen wird.Aber führt die stärkere Nutzung nicht auchzu einer stärkeren Belastung? Es gibt immerwieder mal Problemzonen, das will Eschenbruchüberhaupt nicht verschweigen. »Grundsätzlichist jedoch eine höhere Sensibilisierung festzustellen.Viele Bürger möchten es auch draußensauber haben, und sie tun auch selbst was dafür.Hundekot etwa ist im städtischen Grünsehr viel weniger als noch vor ein paar Jahrenzu finden.« Die Bremer wissen halt, was sie anihrer öffentlichen Natur haben. Was übrigensauch eine Befragung bestätigt, die kürzlichbundesweit durchgeführt wurde. In unsererStadt sagten 99 Prozent (!) der Interviewten,»Wichtig aber ist,dies inhoher Qualitätzu erhalten«Parkanlagen seien für sie wichtig oder sogarsehr wichtig. Und fast genauso so viele gabenan, regelmäßig im städtischen Grün unterwegszu sein.Der <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> hat darauf reagiert.Und er forciert diese Entwicklung auch.Etwa mit der Gestaltung von offenenund lichten Anlagen, dieeinladend wirken. Mit demRück bau von Staudenbeetenund – dort, wo es passt – derBevorzugung von Wildpflanzen.Mit einer Pflege, die die ganzeNutzungsvielfalt und -in ten sitätberücksichtigt und die Ei gen ­verantwortung der Bürger unterstützt. »Trotzknapper Finanzen haben wir es geschafft, dasBremer Grün attraktiver zu gestalten«, soEschen bruch. Bürgerfreundlicher, könnte erauch sagen. »Wichtig aber ist«, das unter streichter, »dies in hoher Qualität zu erhalten.«Was auch für die Stadtentwicklung vonBedeutung ist: Eine Stadt, die sich heutzutagemit dem Attribut »grün« schmücken kann,lockt Besucher und Neubürger an. Begehrt sindWohngegenden, wo Bäume vor der Haustürstehen. Zudem haben Gestaltung und Pflegenoch auf einen ganz anderen Wandel zu reagieren– auf den Klimawandel. Klimatologensagen: Auch in <strong>Bremen</strong> ist mit Hitzeperiodenzu rechnen. Und noch häufiger mit kurzzeitigen,aber sintflutartigen Regenfällen. Das innerstädtischeGrün hat also noch stärker alsFrischluftzone zu fungieren. Es hat bei hohenTemperaturen mildernd zu wirken, soll dasStadtklima insgesamt verbessern. Und die Wiesen,auf denen ansonsten gebolzt und gegrilltwird, könnten bei Regenfällen zur großflächigenVersickerung beitragen. Ist das die grüneLebensqualität der Zukunft? Der <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong> nimmt sie jetzt schon ernst.2 ökocity <strong>29</strong>| 13


Auf dem Stadtwerder sind nichtnur neue Häuser entstanden.Auch eine öffentliche Grünanlagemit sanft geschwungenerTopografie. Ein Park, der sichsehen lassen kann.Frischer Rasenstattalter BetonDass auf dem Stadtwerder gebaut wird, das ist Stadtgespräch. Dass er auch begrünt worden ist,scheint weniger bekannt zu sein, dürfte sich aber auch bald herumgesprochen haben. Schließlichist dort ein neuer reizvoller Verbindungspark entstanden. Und der verbindet sogar eine ganzeMenge.Der Bremer Stadtwerder: die langgestreckteFläche zwischen Weser und Kleiner Weser beziehungsweiseWerdersee. Liegt auf der Neustadtsseite, ist city- wie naturnah. In weitenTeilen ein wunderbar grünes Nah erholungsgebiet– was also gab´s da noch zu begrünen?»Gemessen am Gesamtareal ist es nur einesehr kleine Flä che, die wir landschaftlichge staltet und damitzu einer zusätzlichen öffentlichenGrün flä che gemacht haben«,so Karsten Schmidt, Landschaftsarchitektbeim Um weltbetrieb<strong>Bremen</strong>. Und was wardiese Fläche vorher? »Wildnis,genau genommen eine In dustriebrache. Alte Beckenanlagen befanden sichdort, dazu Betonplatten, alles hinter einer zweiMeter hohen Mauer verborgen.« Gemeint istdas direkte Umfeld des Wasserturms, der in<strong>Bremen</strong> die »umgedrehte Kommode« heißt.Auf diesem ehemaligen Grundstück der swb AGentsteht ein neues Wohnquartier – und so ergabsich die einmalige Chance, auch eine parkähnlicheVerbindung zwischen Weser undKleiner Weser zu schaffen.Der <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> erhielt denAuftrag, auf Grundlage einer Rahmenplanungden öffentlichen Park zu entwerfen und denEntwurf baulich umzusetzen. Jetzt ist der Parkfertig und macht auf sich aufmerksam. Entstanden ist eine leicht hüglige Anlage, ohneMauer oder Zaun, offen und beschwingt. Sogarzwei attraktive Spielflächen habenhier ihren Platz gefunden.Die hässlichen Beton plattensind sattem Grün gewichen. Deralte Baum be stand jedoch ist nahezuerhalten geblieben, lediglichein paar wirklich morscheBäume mussten gefällt werden.»Zusätzlich haben wir etwa 30Bäume neu an gepflanzt«, so Karsten Schmidt,der Planer des Parks.Doch der <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> war aufdem Stadtwerder auch noch in ganz andererHin sicht engagiert. »Wir haben die allgemeinenVorgaben für das Abwassersystem des gesamtenNeubaugebietes geliefert «, berichtetUlf Jünemann, Bauingenieur beim <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong>. Als Träger der kommunalenAbwasser be sei tigungspflicht ist der Umwelt­betrieb <strong>Bremen</strong> an städtebaulichen Planungenbeteiligt. Und so hat er auch hier fach pla nerischdie Planungs unter lagen für die zukünftigenöffentlichen Kanal anlagen hin sicht licheinzuhaltender Standards der Stadt ent wäs serung<strong>Bremen</strong> geprüft und frei gegeben.Zurück zu dem, was zu sehen ist. Zurückzum Park. Von der Werderstraße – und damitvon der Weseruferzone – führt er auf angenehmeWeise zum Uferweg der Kleinen Weser. Tatsächlichverbindet er noch sehr viel mehr –näm lich die Wallanlagen der Altstadt, die ander anderen Weserseite enden, mit den jenseitigenNeustadtswallanlagen. Das hat es schoneinmal gegeben, doch im 19. Jahrhundert wurdemit dem Bau des Wasserturms und seinen Bassinsder historische Wallring unterbrochen.Nun ist die Lücke auf dem Stadtwerder wiedergeschlossen. Mit einer sanft gewellten Rasentopografie und einem geschwungenenWeg. Mit Gestaltungselementen, die an dieWallanlagen der Altstadt und der Neustadt erinnern.ökocity <strong>29</strong>| 13 3


Ein außergewöhnlicher Friedhofmit einer aufwändigrestaurierten Hauptkapelle (Bildrechts) als Mittelpunkt. Außenwilder Wein, innen ein Blattgold-Himmel mit 1860 Sternen.Eine gepflegteSchönheitVor gut einhundert Jahren entschied sich <strong>Bremen</strong>, einen kommunalen Zentralfriedhof anzulegen.Der Friedhof Osterholz heute: ein besonderer Ort der Trauer, des Trostes und des Gedenkens. Unddazu ein einzigartiges Kultur- und Naturdenkmal.Ein Friedhof soll sauber, ruhig und würdevollsein. Darf er auch schön sein? Was für eineFrage, scheint die ältere Dame zu denken. Siesitzt auf einer Bank gegenüberder Hauptkapelle des FriedhofsOsterholz. »Schauen Sie sichdoch mal um, die Weite, dasWasser, die Bäume und mittendrindieser herrliche Bau. Das istschon schön, und das tut gut«,sagt sie. Sie hat ihren Mann besucht,seine Grabstelle liegt unweitdes nördlichen Eingangs.Aber manchmal mache sie noch einen Spa ziergangübers Fried hofsgelände, gern auch durchdie Lindenallee.Es sind hochgewachsene Bäume, angepflanztvor rund einhundert Jahren. In stattlicherViererreihe flankieren sie die breiteStraße, die vom Haupteingang zu den Kapellenführt. Eine Passage von beinahe einem halbenKilometer. Schon sie allein verdeutlicht, woman sich hier befindet: auf <strong>Bremen</strong>s größtemFriedhof – und zugleich in einer ausgedehntenParklandschaft. »Rund 80 Hektar, die zweitgrößtezusammenhängende Grünfläche derStadt«, erfahren wir von Gerit Melloh, demFriedhofsleiter. Und so wird das OsterholzerGrün auch für die Naherholung genutzt, für diestille, versteht sich. Rad fahren und Skatingsind hier untersagt. Das Areal ist zudem reichan Kultur- und Stadtgeschichte, steht unterDenkmalschutz – doch der Friedhof ist undGerit Mellohbleibt ein Friedhof. Und zwar ein städtischermit großem Einzugsgebiet, betrieben vom <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong>.1920 wurde er als kommunalerZen tral fried hof in Betriebgenommen und schon in den40er- und 60-Jahren erweitert.Gerade in der Nachkriegszeithat er sich für neue Bevöl kerungsgruppen und Religionsgemeinschaftenge öffnet, nichtzuletzt durch die in der Näheentstandenen Neubaugebiete.Und hier in Oster holz haben auch die Opfer vonKrieg und NS-Terror ihre letzte Ruhe gefunden:Zwangs arbeiter und KZ-Häftlinge, Soldaten,Ver trie bene und die Toten der Bombennächte.Aber es ist eben gelungen, all die Gräber undEhren felder einzubetten in eine großzügigePark- und Gartenarchitektur. Lediglich 20Prozent der Gesamtfläche sind reine Bestattungsflächen. Oft erhöht liegend und durchHecken geschützt, sind sie Teil der gestaltetenNatur.Und dazu zählen auch die Wasserläufe, dieTeiche und Bassins. Zusammen mit den Hecken,Wegen und Alleen gliedern sie den Friedhof behutsamund doch unübersehbar. Und überalldie Bäume! Die ältesten standen schon, als sichhier noch ein weitläufiger Gutshof befand. Diemeisten jedoch sind später angepflanzt worden,allein hunderttausend vor und nach derEröffnung. Und so sind heute auf dem OsterholzerFriedhof nicht nur Linden und Eichen zufinden, auch Ahorne, Baum-Hasel, Birken, Platanen und Tulpenbäume.All das zusammen ergibt einen außergewöhnlichenFriedhof im Stil eines Land schaftsparks,erklärt Gerit Melloh. Erst im März diesesJahres hat er die Leitung in Osterholz übernommen.Ein Gärtnermeister der FachrichtungGarten- und Landschaftsbau, ein erfahrenerMann, der auch schon auf anderen Friedhöfengearbeitet hat. Aber man merkt ihm an: DieserFriedhof ist für ihn etwas Besonderes. Und soetwas, das weiß er als Profi nun auch ganz genau,muss penibel gepflegt werden. Kein Wunder,dass er und seine knapp 30 festen Mitarbeiterständig alle Hände voll zu tun haben.»Vom Rasenmähen über Strauchschnitt bis hinzur Wegekontrolle.« Tja, und dann halt dieBäume.Jetzt im <strong>Herbst</strong> sind es vor allem die fallendenBlätter, die in riesigen Mengen zu beseitigensind. Laub auf den Wegen, Treppenstufenoder Freiflächen: Stört das Auge, ist zudemeine potenzielle Rutschgefahr. Bäume kommenaber auch in die Jahre, erkranken, könnenmorsche Äste oder gar ihre Standfestigkeit verlieren.Also wird auch auf dem OsterholzerFriedhof jeder Baum einmal jährlich inspiziert.Gefährdete Exemplare kommen auf die Liste,werden besonders behandelt, müssen manchmalauch gefällt werden.4 ökocity <strong>29</strong>| 13


Eine Aufgabenvielfalt, zu der natürlich auchdas gehört, was im Allgemeinen mit einemFriedhof in Verbindung gebracht wird: das Öffnenund Schließen der Grabstellen, die Trä gerdienste– die gesamten pietätvollen Tätig keiten,die Beisetzungen erfordern. Und nicht zuvergessen: die Pflege der Hauptkapelle. EinPrachtbau, wenn diese Bezeichnung nicht zusalopp wäre für einen Ort der Trauer und desGedenkens. Ein Rundbau im antiken Stil einesPantheons. Der wahre Mittelpunkt des Friedhofs,umgeben von Wandelgängen, einem großenVorplatz, Wasserbassins und zwei weiteren,kleinen Kapellen.Beim diesjährigen Tag des offenen Denk ­mals, am 8. Sep tem ber, war auch der FriedhofOsterholz zu besichtigen.Die Be su cher zoges zur Haupt kapelle,und vie le betratenfast zögerlich denInnen raum – um sichdann doch von seinerEr ha benheit überwältigenzu lassen. Säulen,Or namente undfunkelnde Sterne unterder Kuppel. »Ichselbst habe sie nochnicht gezählt, aber essollen exakt 1860sein«, so Gerit Melloh.Am Tag des Denkmalsmachte er auchauf das aufmerksam,was so mancher kaumglauben wollte: ÜberJahrzehnte war derBlatt gold-Himmelüberhaupt nicht zu sehen. Abgedeckt! Und diehistorischen Wand ge stal tungen verschwundenunter Akustikplatten. Erst 2004, bei fälligenSanierungsarbeiten, sind die Schätze wiederentdecktworden. Stadt grün <strong>Bremen</strong> (heute<strong>Umweltbetrieb</strong> Bre men) organisierte eineSpen den kampagne. So konnten die Mehrkostenfür die aufwändi gen Restaurationen finanziertwerden. Heinrich Gohdes, der damaligeFriedhofsleiter, war dabei der unermüdlicheMotor. Er verstand es auch, in die Arbeiten dasüber lieferte Wissen älterer und ehemaligerMitarbeiter einfließen zu lassen. Und so erstrahlenheute der Himmel, die Säu len, dieSchwarz- und die Wand ma le reien in neuemGlanz.Seit 2006 zeigt sich die große OsterholzerKapelle wieder im historischen Gewand unddazu mit zeitgemäßer Ausstattung. Ein eindrucksvollesAmbiente für Trauerfeiern undAndachten. Und hin und wieder auch für Konzerteaus der Reihe »Zwischen Himmel undErde«, veranstaltet vom <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong>.Ein würdiger Ort. Ein schöner Ort – so wieder ganze Fried hof mit seiner Weite, demWasser und den Bäumen.Möchten Sie gern einmal in die Kuppel derKapelle Osterholz steigen? Am Freitag,13. 12. <strong>2013</strong>, um 15.00 Uhr bietet der <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong> eine Besichtigung an. Treffpunkt:Vor dem Haupteingang der Kapelle.Getrennt und doch vereintUrnengräber bevorzugtOb Muslim oder Christ, ob vomBaikalsee oder in <strong>Bremen</strong> geboren:Der Friedhof Osterholz ist offenfür Verstorbene jeglicher Religionund Herkunft.1977 fand hier die erste muslimischeBeisetzung statt. Mitt lerweilesind es 50 pro Jahr. Dasjüngste Grabfeld für Menschenmuslimischen Glaubens, bereitsdas Dritte, fällt auf durch beeindruckendeGrabsteine: Marmor,Minarette und Bildnisse der Verstorbenen. Wie es die religiöseVor schrift verlangt, ist jedes Grabgen Mekka ausgerichtet. Ge sonderteGrabfelder stehen auch Migrantenaus Osteuropa sowie denfreikirchlichen Pfingstgemeindenzur Verfügung.Mit den Neubaugebieten derNachkriegszeit – Vahr, Osterholz-Tenever, Blockdiek – hat der FriedhofOsterholz zusätzliche Ein zugsgebieteerhalten, war mit neuenNachfragen konfrontiert. Er hatentsprechend reagiert – mit Respektvor anderen Trauer zere monienund Grabgestaltungen. Auchwenn die Toten auf unterschiedlichenFeldern liegen, hier sind sievereint. Aufgehoben auf einemwahrlich großen Friedhof.Der Friedhof Osterholz hat sichwei terentwickelt – vor allem mitneuen For men des Urnen grabs.Nach wie vor werden Be stattungenin traditionellen Sarg gräberndurchgeführt. Doch wie aufden anderen städtischen Friedhöfenwird auch hier hauptsächlichdas Urnengrab gewünscht, etwaals Urnenfamiliengrab.Als Besonderheit stehen Baumgräberzur Verfügung: Auf einerRasenfläche, beschirmt von markantenBäumen, sind die Grab stellenreihenförmig angeordnet. Jedekann von zwei Urnen belegt werden.Kleine Platten aus Sandsteintragen die Namen der Ver stor benen.Eine andere individuelle Artder Ge mein schaftsgrabstätte: derUrnengarten. Hier sind die Namenauf geschichteten steinernen Stelenzu lesen. Zudem können Urnenin Mauernischen der Kapellen-Wandelgängeoberirdisch beigesetztwerden.Bei den Urnengräbern beträgtdie Ruhefrist 20 Jahre, bei denSarg gräbern 25 oder 30 Jahre. Obeine Verlängerung möglich ist,hängt von der Grabform ab. Der<strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> berät Siegern: Telefon 0421 361-79000.ökocity <strong>29</strong>| 13 5


Weniger Watt – aber mehr Licht.Leuchtdioden sind längst keinGeheimtipp mehr.Der UmweltverpflichtetEs gibt eine Menge Möglichkeiten, Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen. Dass sichÖkologie auch rechnen muss, ist für den <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> nichts Neues. Wie das geht? Daszeigt zum Beispiel sein Betriebshof Mitte.Im Eingang des Betriebshofs Mitte hängt einegerahmte Urkunde. Ein Zertifikat, ausgestelltvon unabhängigen Experten. Es bescheinigtdem <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> ein »integriertesManagementsystem für Qualität, Umweltund Arbeitsschutz«. Dies gilt für dengesamten Betrieb, nicht nur für den BetriebshofMitte. Aber für den vielleicht in besonderemMaße?Der Betriebshof Mitte in Osterholz: einkomplexes Gebilde mit vielfältigen Aufgaben.Rund 32 Festangestellte sind in Bauschlosserei,Tischlerei und im Elektro- und Klemp nereibereichtätig, arbeiten in zwei Kfz-Hallen undim Lager. Alles was für Mann und Frau und anMaterial im gewerblichen Bereich des Um weltbetrieb<strong>Bremen</strong> notwendig ist, wird hier beschafft,gewartet und repariert. Klar, auchsämtliche Fahrzeuge. Es sind rund 220, die der<strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> zurzeit wirtschaftlichnutzt.Ein Blick in die Herzkammer des Be triebshofs.Dort summt neuerdings Mephisto G 20plus vor sich hin, das Anfang des Jahres installierteBlock heiz kraft werk (BHKW). Klein, starkund sauber. Sein Automotor verbrennt Erdgas,Strom und Wärme werden produziert. 80 Prozentdes Wärme be darfs deckt jetzt Me phistoab, sozusagen mit dem Neben pro dukt derStrom er zeu gung. Die wiederum ermöglicht einvom Motor angetriebener Generator. In punctoStrom ist der Betriebshof jetzt unabhängig.Verbraucht er mal weniger, fließt der Überschussins öffentliche Netz, wird verkauft. »Wirkönnen davon ausgehen, dass sich unser BHKWin etwa acht Jahren amortisiert hat«, verdeutlichtAxel Seifert, der Leiter des Betriebshofs.Ökologie, die sich rechnet.Gerechterweise muss festgestellt werden:Dieses BHKW ist nicht das einzige des <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong>, ein älteres steht auf derBlocklanddeponie.Dort sind auch An lagenfür Fotovoltaikund Wind energie zufinden (siehe Kasten).Und wenn wir berücksichtigen,dass die Fahrzeugedes Um welt betriebBre men zwarvom Be triebshof Mitteeingekauft und gepflegtwerden, aberauf der Deponie, Fried ­hö fen oder in Parkszum Einsatz kommen,dann zeigt sich dasU m w e l t b e w u s s t s e i ngenau genommen überall: Nahezu alle Fahrzeugesind schadstoffarm, haben sich die grünePlakette redlich verdient. Beim Diesel ist derPar ti kel filter Pflicht, und bei einigen kleinerenFahr zeugen wird seit Kurzem der Elektroantriebausprobiert.Doch wenn es um das Einsparen von Energiegeht, zeigt sich der Betriebshof Mitte wiedermal besonders helle. Betriebsleiter Seifert deutetnach oben: »Unsere erste Werkhalle mitLeuchtdioden. Die Glühlampen vorher verbrauchten6.000 Watt, jetzt kommen wir mit2.000 Watt aus.« Was die jährlichen Stromkostenum mehr als die Hälfte reduziert. Auchhier würden sich die Investitionskosten alsolohnen. »Und außerdem«, fügt Axel Seiferthinzu, »haben wir jetzt an den Arbeitsplätzeneine noch bessere Ausleuchtung.«Der <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> ist der Umweltverpflichtet. Aber ebenso dem Arbeitsschutzund der Qualität seiner Arbeit. Und dass er genaudas ernst nimmt, hat er schriftlich. Auf seinerZertifizierung.Eine Hochburg für erneuerbare EnergienDie Blocklanddeponie, betrieben vom <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong>, ist bekannt als der höchste Bergder Stadt. Spitze ist sie auch bei den erneuerbarenEnergien. Schon seit 1997 produziertein Blockheizkraftwerk Strom und Wärme.Es wird mit Deponiegas gespeist, das sichdort auf natürliche Weise bildet. Auch dieSonnenenergie wird eingefangen: mit einergroßen Fotovoltaik-Freiflächenanlage undzwei Dachanlagen. Und auf zwei verpachtetenFlächen drehen sich die Rotoren vonWindenergieanlagen.6 ökocity <strong>29</strong>| 13


Stehen bleiben!Der Baum an der Straße oder im Park ist eine natürliche Erscheinung – im Computer wird er zumdigitalen Datensatz. Das erleichtert die Kontrolle und seine Pflege. Und könnte ihm helfen, auchbei stürmi schem Wetter die Standfestigkeit nicht zu verlieren.Weißt du, wie viel Bäume stehen? Und wiees ihnen überhaupt so geht? Auch wenn diemeis ten Bremer ihre Straßen- und Parkbäumelieben mögen, bei solchen Fragen dürften vielemit den Schultern zucken.Belinda Daniel könnte sie beantworten. Sozusagen auf Knopfdruck. Denn sie ist im <strong>Umweltbetrieb</strong><strong>Bremen</strong> die Leiterin des Referats42, des Grünflächeninformationssystems. Unddieses System – abgekürzt GRIS – ist die geografische,die grüne Datenbank <strong>Bremen</strong>s. »MitHilfe dieser Daten haben wir ein speziellesBaum kataster aufgebaut, ein digitales Verzeichnis, das wir ständig aktualisieren und erweitern.Zurzeit umfasst es die Stammdatenaller Bremer Straßenbäume.« Und wie vielesind das? »Rund 70.000.« Dabei wird es nichtbleiben, ergänzt Daniels Kollege Götz Hesemann:»Wir arbeiten daran, auch die Bäume inden Parks und auf den Friedhöfen digital zu erfassen.«Baum für Baum, von jeder BremerGrün fläche, für die der <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong>zuständig ist. Was fürs Baumkataster andie 230.000 zusätzliche Stammdatenbe deuten würde.Stamm da ten? Sind dasd i e I n f o r m at ion e nüber den jeweiligenBaumstamm? Wie dick der ist? Nun ja,auch der Durchmesser des jeweiligen Stam mesist festgehalten, bestätigt Be lin da Daniel.»Aber jedes Stammdatenblatt ent hält noch einpaar Angaben mehr. Unter anderem dasPflanzjahr und die Gesamthöhe. Und natürlichauch Baumart und Standort.« Man könnte sagen:Das individuelle Stamm blatt ist diePersonalakte des Straßenbaums, aus der unteranderem hervorgeht, wo er steht und wie eraussieht.Noch wichtiger sind jedoch die Infor mationenüber seinen Zustand. Dafür ist das Zustandsdatenblattda. Einmal angelegt, wird esregelmäßig auf den neusten Stand gebracht –und ähnelt in manchen Fällen einer Kran kenakte.Stadtbäume sind gefährdet. Ein Großteilder Straßenbäume hat sogar extreme Be dingungenzu ertragen. Pilze und Parasiten, derVer kehr, die zunehmende Bodenversiegelung,Streusalz (siehe auch Seite 8), klimatische Veränderungen– esist eineMenge, was den heutigen Bäumen zu schaffenmacht und ihre Wi der standskräfte schwächt.Und deshalb sind überall in <strong>Bremen</strong> dieBaum kontrolleure unterwegs. Gärtnermeister,Experten. Sie fallen manchmal auf: Stehen voreinem Baum, mustern ihn mit scharfem Blickvon oben bis unten, umrunden ihn, beklopfenseine Rinde hier und da. Zücken schließlich einenkleinen Computer und geben etwas ein.Das sind die Informationen, die das Baum katasterbraucht. Infos über abgestorbene Äste,Pilzbefall, Anfahrschäden und andere Auf fälligkeiten.Doch nicht nur Bewertungen werdendokumentiert, auch Empfehlungen und Maßnahmen, die den Baum davor bewahren soll,Äste zu verlieren oder gar in voller Größe umzustürzen.Allerdings: Noch nicht für jedenBremer Straßenbaum wird neben dem Stammdatenblattauch das Zustandsdatenblatt geführt.Aber im <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> gehtman davon aus, schon im nächsten Jahr soweitzu sein. Dann wären sämtliche Straßenbäumemit vollständigen Daten im System gespeichert.Kontrollieren, digital dokumentieren, danneventuell das Totholz entfernen oder die Kronesichern – das alles dient der Verkehrssicherheit.Denn gerade Straßenbäume stehen nun maldort, wo Passanten gehen, Radfahrer und Autosfahren. Aber man sollte auch das anderenicht vergessen, mahnt Belinda Daniel: »JederBaum, der stehen bleibt, bereichertauch das Stadtbild. Er leistetweiterhin seinen Beitragzur Reinigung derLuft und erfreutdieB ü r g e r.«ökocity <strong>29</strong>| 13 7


Um Geld zu sparen, ist Salz schonfrühzeitig eingekauft worden.Doch ob und in welcher Mengees auf die Straße kommt,entscheidet nicht nur der Winter.Auch die Ökologie.Der Winterkann kommenOder ist er vielleicht – bei Erscheinen dieser Zeitung – bereits da? Der Winterdienst jedenfalls,der die Straßen von Schnee und Eis zu befreien hat, weiß sich gut vorbereitet. Mit modernenMaschinen und auch mit genügend Salz. Doch das wird, wenn überhaupt, nur mit großerZurückhaltung eingesetzt werden – der Umwelt zuliebe.Im lauen Monat September, als die Straßencafésnoch gute Umsätze machten, warder <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> schon auf Kältewelleneingestellt. Nun sind seine winterlichenEinsatzfahrzeuge längst überholt, dieentsprechenden Personalpläne abgespeichert,die Salzlager aufgefüllt. Letzteres auchaus Kostengründen: »Durch den Frühbezugsparen wir Geld«, so Thomas Möhring, Bereichsleiterbeim Umwelt be trieb <strong>Bremen</strong>, verantwortlichunter anderem für die Stra ßenreinigungin <strong>Bremen</strong>-Nord. Dort ist seinBetrieb mit der Reinigung der Straßen undalso auch mit dem Winterdienst beauftragt.Der dauert offiziell vom 1. November bisMitte April. Und das erfordert fast ein halbesJahr lang die ständige Bereitschaft und insofernauch den zeitintensivenVorlauf.Und wenn dann wirklichder Schnee fällt und auch nochliegen bleiben will, wenn sogarGlatteis droht – dann hatder Winterdienst zu beweisen,was er kann. Gefordert ist derSpagat, wenn auch nur imübertragenen Sinne: Die Straßenreinigunghat die Ver kehrssicherheit zu gewährleisten.Einerseits. Anderseits ist sie verpflichtet, Salzund salzhaltige Streu mit tel nur sehr eingeschränkteinzusetzen. Für Thomas Möhring istdas eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolleAuflage: »Das Salz und seine Aus brin gungsind Kostenfaktoren, und natürlich wissen wirauch, welches ökologische Gefahrenpotenzialim Streusalz steckt.«Fachleute des <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong> habensich 2010 und 2011, jeweils im Frühsommer,die hiesigen Straßenbäume genauerangeschaut. Ergebnis: Für diese ohnehin gefährdetenGroßstadtpflanzen stellt das in denBoden eingeschwemmte Salz eine besondereBedrohung dar. So können unterschiedlicheSchädigungen auftreten, von der Gelb- undBraunfärbung der Blätter bis zum Absterbenvon kleineren und auch größeren Ästen. »Dasmuss vermieden werden«, so Möhring, »dennfür das Stadtklima haben gesunde Bäumeeine erhebliche Bedeutung.«»Im Streusalzsteckt ökologischesGefahrenpotenzial«Der Gesetzgeber nimmt solche Er kenntnisseernst. Auch das Bremische Lan desstraßengesetzschreibt vor, Salz und salzhaltigeMischungen zurückhaltend einzusetzen.Das Gesetz soll im nächsten Jahr nochdurch eine Taumittelverordnung ergänztwerden, womit die Bestimmungen nochkonkreter ausfallen dürften. Der<strong>Umweltbetrieb</strong> Bre men und andere Akteuredes Win terdienstes werdenan der Vorlage mitarbeiten.Ihre Erfahrungen sind gefragt.Sie wissen halt, was imWinter zu tun ist: ÖffentlicheStraßen und Plätze sind vonSchnee und Eis zu befreien,da führt kein Weg drum herum.Die Dringlichkeit bestimmt dabei denEinsatzplan. Die Rücksicht auf die Umwelterfordert, dabei so wenig Salz wie möglichaus der Kiste zu holen. Und wenn es danndoch auf die Straße kommt, dann überaussparsam dosiert. Was insbesondere durchden Einsatz neuster Technik und Methodikauch möglich ist, bestätigt Thomas Möhringzumindest für sein Revier, für <strong>Bremen</strong>-Nord.ImpressumHerausgeber <strong>Umweltbetrieb</strong> <strong>Bremen</strong>Eigenbetrieb der Stadtgemeinde <strong>Bremen</strong>Willy-Brandt-Platz 7, 28215 <strong>Bremen</strong>oekocity@ubbremen.de, www.umweltbetrieb-bremen.deV.i.S.d.P. Kerstin Doty, Antje von HornGesamtherstellungmarita.wetter, Atelier für Grafik-DesignText medienbüro dachaleFotografie Tristan Vankann (S. 2 Editorial, 5, 6, 7, 8)Detmar Schmoll, Studio B (S. 3, 4, 5, 7), epd-Bild (S. 5)Fotolia (S. 4, 6)8 ökocity <strong>29</strong>| 13

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