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W≈3≈W - W3W Wasser für die Dritte Welt

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<strong>W≈3≈W</strong>WASSER FÜR DIEDRITTE WELTTÄTIGKEITSBERICHT 2003/04vomJAHR des WASSERS 2003zumJAHR des REISES 2004Die Pedalpumpe stösst auf reges Interesse, denn ohne <strong>Wasser</strong> kein ReisReis• Reis ist das Hauptnahrungsmittel von mehr als der Hälfte der <strong>Welt</strong>bevölkerung.• Von den 840 Millionen chronisch unterernährten Menschen leben 50 % inRegionen, <strong>die</strong> vom Reisanbau ihr Haupteinkommen, ihre Nahrung undBeschäftigung beziehen.• 80% der <strong>Welt</strong>reisproduktion wird von Kleinbauern kultiviert und lokal konsumiert.• Annähernd 1 Milliarde Menschen arbeiten direkt oder indirekt in Verbindung mitReisprodukten. Für über 100 Millionen Haushalte in Afrika und Asien ist derReisanbau Haupttätigkeit und Haupteinkommensquelle.• Reis in Entwicklungsländern deckt 27% des Kalorien- und 20% desProteinbedarfs.


<strong>W≈3≈W</strong><strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong>Jakob Hilfiker, Präsident“<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong>“ danktDas Jahr 2003 stand <strong>für</strong> <strong>W3W</strong> ganz im Zeichen des Internationalen Jahr des <strong>Wasser</strong>s. Inunserem Land, dem <strong>Wasser</strong>schloss Europas, schmelzten <strong>die</strong> Gletscher in der Sommerhitzein noch nie erlebtem Ausmass dahin. Die Me<strong>die</strong>n warnten; Parallelen wurden gezogen zurSituation in Entwicklungsländern. <strong>Welt</strong>weit haben über 1,4 Milliarden Menschen keinensicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bereits im Jahr 2025 drohe der Hälfte der <strong>Welt</strong>bevölkerungein akuter <strong>Wasser</strong>mangel.Ohne <strong>Wasser</strong> ist auch <strong>die</strong> Produktion von Nahrung unmöglich. <strong>Wasser</strong> ist Leben. WerMangel an <strong>Wasser</strong> leidet, gehört in der Regel zu den weltweit immer noch über 800 Millionenhungernden Menschen.Unsere Organisation "<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> - <strong>W3W</strong>" ist politisch und religiös neutral.Die Vorstandsarbeit ist ehrenamtlich und wird von Mitgliedern geleistet, <strong>die</strong> über ein reichestechnisches, wirtschaftliches und wissenschaftliches Wissen verfügen und ihre Erfahrung inden Dienst von Entwicklungsländern stellen wollen. Unser Ziel, <strong>die</strong> Ernährungs- und Armutssituationvon Kleinbauernfamilien markant zu verbessern, erreichen wir durch <strong>die</strong> Förderungvon Kleinbewässerungen, insbesondere durch Beratung in der Produktion und im Einsatzvon fussbetriebenen Pumpen. Wir erleichtern den Kauf von Pedalpumpen durch Kleinkredite,<strong>die</strong> wir mit unseren Tochterorganisationen in den Entwicklungsländern einsetzen. Zusammenmit verlässlichen <strong>W3W</strong>-Partnern betreuen wir Kleinbewässerungsprojekte in In<strong>die</strong>n(Orissa, Kalkuta), in Afrika (Kenia, Tansania, Mozambique, Burkina Faso, Madagaskar) undin Lateinamerika (Peru).Im Jahr des <strong>Wasser</strong>s haben wir unsere Anstrengungen stark intensiviert. Die Zusammenarbeitmit der UN-Spezialorganisation <strong>für</strong> Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wurde vertieft.An der Reisausstellung während der FAO-Konferenz in Rom stiess <strong>W3W</strong> mit der Pumpeauf grosses Interesse. In den Städten Basel, Bern, Lugano, Burgdorf und Zürich, sowie inOberburg, Weggis, Berg und Rathausen konnten wir unsere Pedalpumpe demonstrieren und<strong>die</strong> Besucher über unsere Projekte orientieren. Auch gelang es, insbesondere Jugendliche<strong>für</strong> <strong>die</strong> Probleme der <strong>Dritte</strong>n <strong>Welt</strong> zu sensibilisieren. Die Unterstützung durch Spenden, <strong>die</strong>wir nach <strong>die</strong>sen Aktionen erfahren durften, macht uns Mut. Sie erlaubt unsern <strong>W3W</strong>Partnern in der <strong>Dritte</strong>n <strong>Welt</strong>, neue Werkstätten <strong>für</strong> Dorfmechaniker einzurichten und rund2000 neue Pumpen in Auftrag zu geben. Wir hoffen, durch <strong>die</strong>se Hilfe zur Selbsthilfe vielenarmen Bauernfamilien aus Hunger und Armut zu helfen, um ihren Kindern eine bessereZukunft zu ermöglichen.Unser Dank geht an Sie alle, an private Spender, Sponsoren, Privatwirtschaft, Gemeindenund Institutionen, <strong>die</strong> Sie unsere Anstrengungen und <strong>die</strong> unserer Partner in der <strong>Dritte</strong>n <strong>Welt</strong>unterstützen und zum Erfolg beitragen. Zu besonderem Dank verpflichtet fühlen wir unsgegenüber dem Liechtensteinischen Entwicklungs<strong>die</strong>nst <strong>für</strong> dessen finanzielle Förderungunserer Tätigkeiten in Afrika und gegenüber der Fachhochschule Luzern, <strong>die</strong> uns mit Ratund Tat bei der Weiterentwicklung unserer Pumpe hilft. Danken möchte ich auch meinenKolleginnen und Kollegen im Vorstand und in der <strong>Dritte</strong>n <strong>Welt</strong> <strong>für</strong> ihre Bereitschaft, in derFreizeit und oft in Nachtarbeit <strong>die</strong> Ziele unserer Organisation uneigennützig und nach bestemWissen zu fördern.Mai 20043


<strong>W≈3≈W</strong>im Dienste einer nachhaltigen EntwicklungVom Jahr des <strong>Wasser</strong> 2003......Anton Kohler, ÖffentlichkeitsarbeitIm Internationalen Jahr des <strong>Wasser</strong>s haben wir unser Wissen um <strong>die</strong> Zusammenhänge von<strong>Wasser</strong> – Armut – Hunger – nicht-nachhaltiger Entwicklungvertieft. Unsere Organisation, <strong>die</strong> sich der <strong>Wasser</strong>probleme armer Menschen besondersverpflichtet fühlt, ist ganz speziell gefordert, <strong>die</strong> gewonnenen Erkenntnisse in ihrer Entwicklungsarbeitumzusetzen.30 Prozent der Bevölkerung sind es, <strong>die</strong> in den ärmsten Ländern keinen gesicherten Zugangzu Süsswasser haben. Das Schicksal <strong>die</strong>ser über 1,4 Milliarden Menschen kann uns nichtgleichgültig sein. Wir leben in einer <strong>Welt</strong> des Überflusses, während in den Entwicklungsländernimmer noch über 800 Millionen Menschen an Unterernährung und äusserster Entbehrungleiden. „Im trüben <strong>Wasser</strong> spiegelt sich <strong>die</strong> Armut“, so titelt der Journalist O. Iteneinen seiner Beiträge in der NZZ. An den seichten <strong>Wasser</strong>stellen bedingen sich Armut undHunger gegenseitig. Dieser Teufelskreis fordert uns heraus. Doch <strong>die</strong> knappen Ressourcensetzen unserem Handlungsspielraum enge Grenzen. Auf das dringendst Notwendige und <strong>die</strong>Notwendende vermögen wir lediglich mit dem <strong>für</strong> unsere Organisation Machbaren zuantworten. Die Begrenztheit finanzieller Mittel zur Verwirklichung unserer Ziele können wirnur mit hohem persönlichem Einsatz, mit Engagement und effizienter Arbeitsorganisationwettmachen. Doch auch Geduld ist gefragt: Zusammen mit unseren Partnern halten wir anden versiegenden <strong>Wasser</strong>quellen inne, analysieren <strong>die</strong> Probleme und suchen mit denBetroffenen nachhaltig innovative Lösungen der Hilfe zur Selbsthilfe......über das Recht auf Nahrung.....Das vergangene Jahr schärfte unser Bewusstsein: Das Recht auf Nahrung und <strong>Wasser</strong> allerMenschen gehört zu den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten! DieAllgemeine Erklärung der Menschenrechte hält in Art. 25 fest: Jeder Mensch hat Anspruchauf eine angemessene Lebenshaltung – einschliesslich Nahrung und <strong>Wasser</strong>. <strong>W3W</strong> stehtmitten in der Verwirklichung <strong>die</strong>ses existentiellen Rechts auf Nahrung und <strong>Wasser</strong>. Dergemeinsame Handlungsbedarf ist <strong>für</strong> uns unermesslich. Doch unsere Grenzen in Nord undSüd sind aufgezeigt: Unser freiwillig professionelle Arbeitseinsatz, <strong>die</strong> verfügbaren Mittelsowie <strong>die</strong> nachhaltige Nutzung von <strong>Wasser</strong> und Boden fordern von uns einen gezieltenEinsatz, wenn wir in der Verwirklichung des Rechts auf Nahrung signifikante Resultateerzielen wollen. Am Beispiel des Reises lässt sich <strong>die</strong>s veranschaulichen......zum Internationalen Jahr des Reises 2004Mehr als <strong>die</strong> Hälfte der <strong>Welt</strong>bevölkerung ernährt sich von Reis. Millionen von Familien beziehenihr Einkommen aus dem Reisanbau. Reis ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen in denEntwicklungsländern und steht im Dienste des wirtschaftlichen, ökologischen und sozialenGleichgewichts. Doch <strong>die</strong> Reiserträge beginnen weltweit zu stagnieren. Wenn <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>bevölkerungim Jahre 2030 auf ca. 8 Milliarden Menschen angestiegen sein wird, wird auch derReiskonsum um ¼ zugenommen haben. Die Ansprüche an den haushälterischen Umgangmit <strong>Wasser</strong> und Boden werden enorm steigen. Die kostengünstige angepasste Technologievon <strong>W3W</strong> wird - unter Beachtung der Grundsätze nachhaltiger Entwicklung – stark anBedeutung gewinnen. Die sorgsame Nutzung der knapper werdenden Ressourcen <strong>Wasser</strong>und Land wird <strong>für</strong> arme Bauernfamilien je länger umso notwendiger.<strong>W3W</strong> ist in Ländern und Projektregionen tätig, in denen Reis angebaut wird. Wegen deshohen <strong>Wasser</strong>bedarfs im Reisanbau und wegen des tiefen Vitamingehalts des Reises leitenwir deshalb <strong>die</strong> Familien an, zwecks ausgeglichener Ernährung vermehrt Gemüseanzubauen. Dabei legen wir grossen Wert auf eine nachhaltige Entwicklung.4


Der Einsatz der Bevölkerung von Oberburg, von Schulen, Vereinen,Unternehmern und Gemeinde im Hitzesommer 2003 ..........bringt den Bauernfamilien in Orissa künftig reiche Ernten5


Innovation im Dienste einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung<strong>W3W</strong> hat vor 10 Jahren begonnen, angepasste Technologien zu entwickeln, <strong>die</strong>• ökonomisch leistungsfähig und• ökologisch verträglich sind sowie• sozial ausgleichende Wirkung haben.Eine Strategie nachhaltiger Entwicklung respektiert das Gleichgewicht zwischen ökonomischer,sozialer und ökologischer Zielerreichung. Sie achtet <strong>die</strong> Ethik, gemäss der wir <strong>die</strong>seErde im Interesse künftiger Generationen - unserer Kinder - lediglich geliehen erhielten. Sieträgt daher dem schonenden Einsatz von <strong>Wasser</strong> und Land zum Wohle aller Rechnung.Die Erfindung der Pedalpumpe (PP) stellt eine nachhaltig wirksame Innovation dar.• Die PP ist wirtschaftlich leistungsfähig und ökonomisch rentabel, denn- sie ist kostengünstig (In<strong>die</strong>n ca. 50$, Afrika ca. 75$ <strong>für</strong> den Bau einer Pumpe)- ihre Rendite ist hoch und- das Nutzen-Kosten Verhältnis ist gross- <strong>die</strong>se Innovation schafft produktive Arbeitsplätze und spart Kapital• Die PP ist sozial gerecht, ein wirksames Hilfsmittel zur Hungerbekämpfung, denn- sie ist ideal <strong>für</strong> arme Kleinbetriebe- sie steigert deren landwirtschaftlichen Erträge- sie erhöht <strong>die</strong> Ernährungssicherheit <strong>die</strong>ser Familien- sie verschafft Landlosen und Kleinbauern produktive Arbeit, höheres Einkommen und- sie trägt dazu bei, soziale und ökonomische Gegensätze abzubauen• Die PP ist ökologisch verträglich und <strong>die</strong>nt der nachhaltigen Entwicklung, denn- sie ist ökologisch verträglich, da sie das Grundwasser schont- sie senkt den <strong>Wasser</strong>bedarf dank gezielter Bewässerung- und steigert zusammen mit einfachen Tropfenbewässerungsmethoden den Ertrag- more crop per drop: ein höherer Ertrag pro Liter <strong>Wasser</strong> und Are ist das Resultat.Diese ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig wirksame Innovation ist einfachstenVerhältnissen angepasst:• Die PP ist technisch verlässlich, denn- sie ist einfach konzipiert- Ersatzteile sind allerorts leicht erhältlich und- der Bauer nimmt den Unterhalt selber wahr• Die PP wird lokal hergestellt- sie wird durch angelernte Dorfhandwerker fabriziert- Installation und Handhabung sind leicht- und sie ist den lokalen Bedürfnissen angepasst. Werkstatt im FreienWerkstatt im Freien6


<strong>W3W</strong>in In<strong>die</strong>nAlois Stadler, ProjektkoordinatorDas Jahr 2003 war <strong>für</strong> <strong>W3W</strong> in In<strong>die</strong>n ein Jahr des Aufbaus und zugleich des Konsoli<strong>die</strong>rens.Nach dem Abschluss eines FAO Projektes, in dessen Verlauf über 600 Pumpen produziertund an bedürftige Familien abgegeben wurden, haben wir zusammen mit unsererPartnerorganisation <strong>W3W</strong>-India festgestellt, dass es nicht genügt, <strong>die</strong> <strong>Wasser</strong>pedalpumpe imFelde zu installieren, einen Funktionstest durchzuführen, <strong>die</strong> Pumpe den indischen Familienzu übergeben und dann das Feld zu räumen.Um einen nachhaltigen Einsatz der Pumpen durch <strong>die</strong> Nutzer sicherzustellen, ist eineregelmässige Betreuung der Familien im Gebrauch und in der Pflege der Pumpen währendca 6 Monaten notwendig.Die ausgebildeten Pumpentechniker (Mechaniker) von <strong>W3W</strong> India aus Calcutta besuchten inder zweiten Jahreshälfte zusammen mit den regionalen Pumpenherstellern in Orissamindestens dreimal sämtliche Familien, <strong>die</strong> eine Pumpe erhalten haben. Es wurde überprüft,ob <strong>die</strong> <strong>Wasser</strong>pumpen richtig funktionieren und ob <strong>die</strong> kleinen Gemüsegärten, <strong>die</strong> sich imBesitze der Familien befinden, fachgerecht bewässert werden. Das notwendige Wissen überden Gemüseanbau (small scale vegetable gardening) holten sich <strong>die</strong> jungenPumpenmechaniker in speziellen Ausbildungskursen, <strong>die</strong> sie im Auftrag von <strong>W3W</strong>-Indiabesuchten.Die in <strong>die</strong>ser „Konsoli<strong>die</strong>rungsphase“ in Orissa erzielten Resultate sind durchwegs positiv.Sowohl <strong>die</strong> Familien als auch <strong>die</strong> politischen Behörden (Regierung des UnionsstaatesOrissa) äusserten sich lobend über <strong>die</strong> Arbeit von <strong>W3W</strong>-India. Das <strong>W3W</strong>-In<strong>die</strong>n Teammöchte sich an <strong>die</strong>ser Stelle dem Dank anschliessen und speziell den Technikern, <strong>die</strong>monatelang fernab von ihren Familien im fernen Orissa (rund 500 km südlich von Kolkata)gute Arbeit geleistet haben, den verbindlichen Dank aussprechen.Gemüse mitten in der DürreOrissa: Ersama7


<strong>W3W</strong>in PeruJakob Hilfiker, ProjektkoordinatorPeru, an der Westküste Lateinamerikas etwas südlich des Aequators gelegen, weist rund 27Mio. Einwohner auf und ist rund 30 mal grösser als <strong>die</strong> Schweiz. Der wüstenartigeKüstenstreifen entlang des grossen Ozean wird durch fruchtbare Flusstäler unterbrochen.Die Flüsse, <strong>die</strong> das ganze Jahr <strong>Wasser</strong> aus den Andenhochtälern bringen, speisen grüneBewässerungsgebiete, welche <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Städte der spanischen Eroberer bildeten. DieKüstenstädte weisen heute riesige Armenviertel auf, <strong>die</strong> von Jahr zu Jahr grösser werden.Zuwanderer sind hauptsächlich Indios, <strong>die</strong> ihrer oft bitteren Armut in den Anden entrinnenmöchten. Die Hochlandindianer stellen rund 45 % der Bevölkerung Perus; sie leben auf demLand in einfachen Strohhütten ohne fliessendes <strong>Wasser</strong> und Elektrizität. Das riesigeUrwaldgebiet im Osten des Landes ist nur schwach bevölkert.Ein ehemaliger, erfahrener <strong>Wasser</strong>bauingenieur der <strong>Welt</strong>ernährungsorganisation FAO, dervor kurzer Zeit pensioniert wurde, leitet <strong>die</strong> Arbeit von <strong>W3W</strong> in Peru. Herr Chanduvi istPeruaner und kennt <strong>die</strong> Probleme seines Landes.Im Jahre 2002 konnte im Raume Trujillo ein Projekt <strong>für</strong> Kleinbewässerungen gestartet und imJahre 2003 abgeschlossen werden. Im Ausbildungszentrum Chavimochic wurden dabei zweiKurse <strong>für</strong> angehende Pumpenbauer sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nutzniesser (Einrichten und Unterhalt) derKleinbewässerungsanlagen durchgeführt. Eine bestehende Werkstatt konnte <strong>für</strong> denPumpenbau ausgestattet werden, wo dann im Rahmen des Projektes <strong>die</strong> ersten 30Pedalpumpen hergestellt wurden.Trujillo: Rohre <strong>für</strong> <strong>die</strong>Trinkwasserversorgung und BewässerungkombiniertTrujillo: Dieser Bauer hat seine GemüseundFrüchteernte mit der PP mehr alsverdoppelt. („Ersatzteillager“ im Hintergrund)9


Camaná/ Südperu: zu Besuch bei derKolpingfamilieCajamarca: Viehtränke,Trinkwasser und Bewässerungaus 5 Metern TiefeZwanzig <strong>die</strong>ser Pumpen sind im Raume Trujillo bei Kleinbauern eingerichtet, <strong>die</strong> nun in derwüstenähnlichen Gegend 2 - 3 Gemüseernten je Jahr einbringen, Futter <strong>für</strong> ihr Vieh anbauenund aus eigener Kraft Haushalt wie auch Tiere mit <strong>Wasser</strong> versorgen. Weitere zehn Pumpenwurden im Gebiet der nahe gelegenen Kleinstadt Lacones eingerichtet, wo uns eine Gruppevon Kleinbauern um Unterstützung beim Gemüseanbau (Zwiebeln) während der Trockenzeitbat. Erfreulich ist, dass <strong>die</strong> Zahl der eingerichteten Pumpen im Gebiet von Trujillo inzwischenauf weit über 30 angestiegen ist. An den beiden Ausbildungskursen in Chavimochic konntenauch zwei Interessenten aus dem Departement Arequipa teilnehmen; sie haben inzwischenmit dem Bau der ersten Tretpumpen begonnen. Das Projekt Trujillo wurde hauptsächlichdurch eine Spende von "Kriens hilft Menschen in Not" ermöglicht, wo<strong>für</strong> wir im Namen derbegünstigten Gemüsebauern ganz herzlich danken.Im Jahr 2004 ist vorgesehen, im Gebiet der im Norden gelegenen Andenstadt Cajamarca mitdem Bau von Tretpumpen zu beginnen. Der Projektleiter Ing. Chanduvi wird wiederum zweiAusbildungskurse organisieren. Neben Mechanikern sollen auch <strong>Wasser</strong>bauingenieure mitder Pumpe vertraut werden und sie bauen können. Im Projektgebiet wird eine Werkstatt <strong>für</strong><strong>die</strong> Pumpenproduktion ausgerüstet. Herr Chanduvi ist auch bestrebt, eine lokale Organisationzu finden, <strong>die</strong> das Projekt begleitet und nach seinem Abschluss <strong>die</strong> Verbreitung derPumpen in Cajamarca weiterführt. In den Monaten März bis Mai sollen mindestens 50Tretpumpen gebaut und in der Umgebung der Stadt bei armen Indiobauern eingerichtetwerden. Später ist vorgesehen, <strong>die</strong> Pumpen zu verkaufen, wobei ein Rotationsfond denAnkauf durch einen rückzahlbaren Kredit erleichtern soll. Das <strong>die</strong>sjährige Projekt wird durchviele kleine Spenden und durch namhafte Spenden einer Privatperson, einesIndustriebetriebes und einer öffentlichen Organisationen zum Jahr des <strong>Wasser</strong>s ermöglicht.Wir danken ihnen allen ganz herzlich.10


<strong>W3W</strong>in TanzaniaPeter Ritter, Projektkoordinator<strong>W3W</strong>-TanzaniaUnser Partner ist heute eine Organisation von 7 MitarbeiterInnen, <strong>die</strong> effizient wirtschaftenund gute Qualitätsarbeit leisten. <strong>W3W</strong>-Tanzania ist den hohen administrativen undtechnischen Herausforderungen gewachsen und wir dürfen zu Recht stolz auf unserePartnerorganisation sein. Die starkeIntensivierung der Projektaktivitätenerforderte eine Erweiterung derInfrastruktur um 2 einfache Büroräume.Mit zwei Einsätzen von <strong>W3W</strong>-Schweiz imSommer 2003 und vom Nov. 03 bis April2004 konnte sichergestellt werden, dass<strong>W3W</strong>-Tanzania den steigenden Herausforderungengewachsen war. Dabeikonzentrierte sich meine Unterstützunghauptsächlich auf organisatorische undbetriebswirtschaftliche Belange.Feldbesuch im Ruaha Distrikt: Die Gruppe vonFrauen produziert erfolgreich Gemüse mit der PPEinfachstes BewässeruingssystemZusammenarbeit mit der FAOMiss Junic folgt den Ausführungen desAusbildners, Mr. Ezekiel MpogoleDas seit August 2002 laufende Projekt in Zusammenarbeit mit der Ernährungs- undLandwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) und dem tansanischen Landwirtschaftsministeriumerfordert wegen seiner komplexen Struktur viel Geduld. Von den <strong>für</strong> 19 Distrikteausgebildeten Pumpenherstellern konnten bis heute 12 <strong>die</strong> Produktion und Verteilung dergeplanten Pumpen an <strong>die</strong> PFGs (Partizipative Farmergroups) an <strong>die</strong> Hand nehmen. Um <strong>die</strong>gesteckten Ziele der Vereinbarung zu erreichen soll das Projekt, ohne zusätzliche finanzielleMittel zu beanspruchen, um ein Jahr verlängert werden.Technisch funktionieren <strong>die</strong> installierten Pumpen mehrheitlich einwandfrei. Gegenüber denInstitutionen müssen <strong>die</strong> Bauerngruppen unterstützt werden <strong>für</strong> den besseren Zugang zuAdministration zwecks Registrierung und Beratung, zu Weiterbildungskursen in Buch- undBetriebsführung, zum Kleinkreditwesen, zur landwirtschaftlichen Wissensvermittlung wie11


eispielsweise dem Gemüseanbau. Die meisten der Bauern sind Analphabeten undNeulinge im Gemüseanbau. Der Umgang mit Dünger, Insektiziden und Pestiziden erfordertZurückhlatung und Vorsicht. Die Entwicklung der organisatorischen und agronomischenFähigkeiten bewässerter Landwirtschaft beansprucht viel Zeit und Verständnis inangepasster Wissensvermittlung. In <strong>die</strong>ser Hinsicht hat <strong>die</strong> Eingliederung einer Agronominund eines Kleinkreditexperten in <strong>die</strong> Feldbesuche sehr viele positive Veränderungengebracht.Regelmässige Feldbesuche eines Expertenteams unterstützen <strong>die</strong> Anstrengungen von<strong>W3W</strong>-TZ und den verantwortlichen Mitarbeitern des Landwirtschaftsministeriums in denDistrikten.Weitere ProjektaktivitätenEin zwei Wochen dauerndes Seminar <strong>für</strong> 4 Teilnehmer aus Mozambique und 2 Kursleiternaus der Schweiz wurde im Mai 2003 mit dem Ziel durchgeführt, <strong>die</strong> technischen Grundlagen<strong>für</strong> den Projektstart in Chimoio und Inhambane zu gewährleisten (siehe unter Moçambique). 1Aus den Anfängen der <strong>W3W</strong>-Projektaktivitäten gibt es noch Kontakte zu Pumpenherstellernin der Peripherie von Tansania, <strong>die</strong> nicht am FAO-Projekt teilnehmen können. Da es <strong>W3W</strong>-TZ aus finanziellen und logistischen Gründen nicht möglich ist, <strong>die</strong>se von Morogoro aus zubetreuen, wurde im Frühjahr 2004 ein Kleinprojekt gestartet, um ein Netzwerk vonPumpenherstellern rund um den Lake Victoria aufzubauen, Aktivitäten in der Region gezieltzu unterstützen und <strong>die</strong> Verbreitung der Pedalpumpe an den Ufern des grössten SeesAfrikas voran zu treiben. Das einwöchige Ausbildungsseminar fand im März 2004 in Musomastatt. Teilnehmer aus Uganda, Kenya und Tansania wurden in <strong>die</strong> angepassteBewässerungstechnologie eingeführt.Wirtschaftliche Eigenständigkeit des ProjektesDie grösste Herausforderung <strong>für</strong> <strong>W3W</strong>-TZ liegt im Bemühen, finanzielle Unabhängigkeit zuerlangen. Löhne und administrative Aufwände belaufen sich auf etwa CHF 25'000.- pro Jahr.Die Pumpen produzierenden Mitglieder der Organisation arbeiten finanziell autonom. DieDienstleistungen von <strong>W3W</strong>-TZ lassen sich aber nicht über Mitgliederbeiträge oder <strong>die</strong>Bestandteilkosten der Pumpe finanzieren. Um langfristig den Fortbestand des Projektes zusichern, werden verschiedene Varianten evaluiert. Es ist das Ziel von <strong>W3W</strong>-TZ, jährlich denEigenmittelanteil um 20% des Jahresbudgets zu erhöhen.Ausblick 2004Folgende Aktivitäten sind prioritär <strong>für</strong> das Jahr 2004/05:• Verlängerung der Zusammenarbeit mit der FAO und dem Landwirtschaftministerium• Verbesserung der Serviceinfrastruktur und Ausbildung weiterer Pumpenhersteller• Stärkung der institutionellen Kompetenz im Gemüseanbau• Weiterentwicklung des Netzwerkes am Lake Victoria• Erwirtschaften von EigenmittelnEin herzliches Dankeschön im Namen aller tansanischen Freunde und an heutige undkünftige Sponsoren, insbesondere aber an den Liechtensteinischen Entwicklungs<strong>die</strong>nst.1 Die Teilnehmer aus Mozambique wurden von den Mitarbeitern von <strong>W3W</strong>-Tanzania mit Unterstützung durch <strong>die</strong> Experten ausder Schweiz intensiv an vielseitige Aspekte der Pedalpumpe herangeführt. Die Qualität der Bestandteile sowie der zuverwendenden Materialien, <strong>die</strong> Beschaffenheit und <strong>die</strong> Anwendung der Gussformen, <strong>die</strong> Vorbereitung desHerstellungsprozesses, der eigentliche Guss, sowie <strong>die</strong> angepasste Installation der Pedalpumpe bildeten den Kern derAusbildung. Aber auch <strong>die</strong> richtige Demonstration der Pumpe und Feldbesuche in der Umgebung von Morogoro und einFeldbesuch in Magoma, wo <strong>die</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit mit World Vision zum Einsatz von Pedalpumpen geführt hat,rundeten das Programm ab. Jeder Teilnehmer aus Mozambique hat als Abschlussrprüfung eigenständig eine Pumpeproduziert.12


<strong>W3W</strong>in MadagaskarHans Kohler, ProjektkoordinatorLa solution pour augmenter laproductivité et le rendement descultures de contre-saison.Prix:80.000 AriaryCapacité : 100 ou 50 l/minHauteur de pompage : 2m ou 6 mSurface à irriguer : 25 aresHeures par jour : 4 heuresPP Fabriquée à MadagascarDas Fundament <strong>für</strong> den Beginnin Madagaskar wurde im Jahr2003 gelegt. Es folgte <strong>die</strong>Ausbildung von über 20 sehrengagierten Handwerkern imFrühjahr 2004. Die Gründungdes Vereins <strong>W3W</strong>-Madagaskarlässt erahnen, welcheHerausforderungen auf <strong>W3W</strong>-Schweiz zukommen werden.Bilder von Martin Smith, DirektorFAO Madagaskar13


<strong>W3W</strong>in Burkina FasoMadeleine und Robert Droux, ProjektkoordinatorenBurkina Faso ist ein Binnenland ohne nennenswerte Bodenschätze. Deshalb ist <strong>die</strong>ser Teilder Erde am südlichen Rand der Sahel-Zone wirtschaftlich kaum entwickelt und in seiner Artnoch relativ ursprünglich und von Kriegen verschont geblieben. Grosse Gebiete sind verwüstet,obschon sich in einer Tiefe von einigen Metern grosse Grundwasservorkommenvorhanden sind, welche mit dem Einsatz der Pedalpumpen optimal genutzt werden können.Feldbesuch bei <strong>W3W</strong>-Burkina Faso (<strong>W3W</strong>-BF)Anlässlich unseres Besuches im Oktober 2002 konnte das Projekt begutachtet, <strong>die</strong> Planungerneuert und <strong>die</strong> Projektumsetzung zielstrebig weitergeführt werden. Die meistenHandwerksbetriebe wurden besucht. Die Werkstatt von <strong>W3W</strong>-BF in Ouagadougou machteinen guten Eindruck und <strong>die</strong>nt insbesondere der Ausbildung <strong>für</strong> den Pumpenbau. Prospekte<strong>für</strong> <strong>die</strong> Promotion der Pumpe und <strong>die</strong> praktische Anwendung bei den Bauern(Gemüseanbau, Ersatz von <strong>Wasser</strong>schöpfsystemen mit Gummi- und Ledersäcken usw.)wurden erstellt.Der Verein <strong>W3W</strong>-BF ist Anfang 2003 auf 8 Mitglieder angewachsen. Richard Kaboré istPräsident, <strong>die</strong> Geschäftsleitung nimmt Claude Bovey, Dipl. Ing. Agronom wahr. AlleMitglieder sind Kleinunternehmer mit eigener Werkstatt.<strong>W3W</strong>-BF verfügt über einen guten, durch Claude Bovey fest angestellten Mitarbeiter, Denis,Ruamba, Maschineningenieur, mit 11 Jahren Erfahrung in der ehemaligen Sowjetunion. Erarbeitet vollamtlich in der Werkstatt in Ouagadougou und ist zuständig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildungund Qualitätskontrolle vor Ort.AktivitätenDie Aufbauarbeiten von <strong>W3W</strong>-BF werden über einen Kredit vom LiechtensteinischenEntwicklungs<strong>die</strong>nst LED unterstützt. Im Sommer 03 konnten durch Denis Ruamba 4 neueHandwerker <strong>für</strong> <strong>die</strong> Leitung von Pumpen-Produktionsateliers ausgebildet werden (Chef undMitarbeiter). Im Jahre 2003 konnten insgesamt ca. 150 Pumpen produziert und in derBewässerung einge-setzt werden. Die Ateliers im Norden (Sahel-Gebiet) sind besondersaktiv.Im November 2002 hat der Verein <strong>die</strong> Pedalpumpe anlässlich der Industrie- undHandwerkerausstellung in Ouagadougou präsentiert. Obschon dort nur wenige konkreteKontakte zustande kamen, ist das Agrarministerium auf <strong>die</strong> Organisation von <strong>W3W</strong> und <strong>die</strong>Pumpentechnik aufmerksam geworden. In der Folge wurde im Oktober 2003 eine vergleichendeDemonstration aller vorhandenen Pumpensysteme in einer landwirtschaftlichenGenossenschaft vor dem Ministerium durchgeführt. Dies resultierte in einem Produktionsauftragdes Ministeriums von 200 Pedalpumpen. Das Projekt läuft und beansprucht einenRahmenkredit von CHF 30'000.00 <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbesserung der Einrichtungen der Handwerker,<strong>die</strong> Ausbildung der zusätzlichen Mitarbeiter und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vorfinanzierung des Materials. Damitsind <strong>die</strong> Mittel des LED vollumfänglich eingesetzt.SpendengelderFür <strong>die</strong> weiteren laufenden Tätigkeiten in Burkina Faso werden pro Jahr aus Mitteln von<strong>W3W</strong> ca. CHF 15'000.-- benötigt.Die Handwerksbetriebe arbeiten heute weitgehend auf eigene Rechnung. Die Pumpenproduktion,der Verkauf an <strong>die</strong> Bauern oder andere Kunden ist ein wichtiger Teil desUmsatzes. Die Wartung vor Ort ist damit sichergestellt. Für <strong>die</strong> Ausrüstung der Handwerksbetriebemit zweckmässigen Werkzeugen und Maschinen (Bohrer, Dieselgeneratoren usw.)sind wir jedoch weiterhin auf <strong>die</strong> finanzielle Unterstützung durch Spender angewiesen. AllenSpendern sei hier<strong>für</strong> herzlich gedankt.14


<strong>W3W</strong>in MoçambiqueChimoio: Theo Ammann in Aktion<strong>W3W</strong>in Burkina FasoEigenbau in Maxixe, InhambaneAndré Zumstein: Aller Anfang war schwer (2000) Doch dann gings plötzlich voran (2003)Vom Fluss durch <strong>die</strong> Pipeline ins FeldDie Zwiebeln gedeihen gut15


<strong>W3W</strong>in MoçambiqueTheo AmmannEnde 2002 ersuchte <strong>die</strong> FAO um eine Zusammenarbeit mit <strong>W3W</strong> in Moçambique. Schon imFrühsommer wurden vier durch <strong>die</strong> FAO ausgewählte Mosambikaner im Ausbildungszentrumvon <strong>W3W</strong>-Tanzania in Morogoro im Bau und in den Einsatzmöglichkeiten der Pedalpumpeunterrichtet: Ein Süd-Süd Austausch, der <strong>W3W</strong> mit grosser Genugtuung erfüllt. DieAusbildung erfolgte innerhalb von 14 Tagen in perfekter Art durch zwei Lehrer aus Tansaniaund mit der Unterstützung eines mozambikanisch / portugiesisch sprechenden Übersetzersund unter Begleitung von Walter Schurtenberger und mir. Eindrücklich war der Besuch einesKleinbewässerungsprojektes bei Korogwe, wo <strong>W3W</strong>-Tanzania innert nur drei Monaten ausBuschland fruchtbare Gemüsegärten zum Spriessen brachte.Nach zwei Wochen reisten <strong>die</strong> Mocambikaner begleitet von uns zwei Schweizern nachMaputo, im sperrigen Gepäck zwei Giessformen und Bestandteile <strong>für</strong> 4 Pumpen (2 proWerkstatt). In der Hauptstadt Mocambiques wurde zusammen mit der FAO das weitereVorgehen im Projektablauf besprochen.Wir begleiteten dann zwei der Mocambikaner nach Chimoio im Landesinnern, nahe derGrenze zu Simbabwe. Dort wurde <strong>die</strong> erste Pumpe innerhalb knapp einer Woche fertiggestellt. In Zusammenarbeit mit FAO und den örtlichen Beamten des Landwirtschaftsministeriumswurde ein zweckmässiger Standort <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pumpe gesucht. Sie wurde amRande eines Feldes aufgestellt, das schon bisher von Hand bewässert worden war. AmVormittag des 2. Juni nahm <strong>die</strong> erste W-3-W Pumpe in Mocambique ihren Betrieb auf.Zahlreiche Zuschauer angrenzender Parzellen freuten sich über den <strong>Wasser</strong>schwall, dersich auf <strong>die</strong> Felder ergoss.Das Projekt in Chimoio liess sich sehr gut an, arbeiteten doch <strong>die</strong> beiden Einheimischen ineinem Betrieb, der ohne weiteres in der Lage ist, auch Giessformen in der nötigen Genauigkeitherzustellen. Mittlerweile erfuhren wir, dass innerhalb weniger Monate bereits über 50Pumpen gebaut und installiert worden seien. Des Weiteren werde beabsichtigt, weitereGiessformen herzustellen.Der Standort der zweiten Gruppe war Maxixe (Inhambane) am Indischen Ozean. BeimEintreffen von uns zwei Schweizern hatten <strong>die</strong> beiden Handwerker bereits <strong>die</strong> erste Pumpegebaut. Da der Grundwasserspiegel hoch stand, benötigten wir geraume Zeit, um einenbefriedigenden Standort <strong>für</strong> eine Demonstration zu finden. Die Präsenz der FAO liess nachdem Erfolg in Chimoio plötzlich zu wünschen übrig und <strong>die</strong> örtlichen Vertreter des Ministeriumsäusserten sich eher skeptisch zum Einsatz der Pumpe in <strong>die</strong>ser Region. Da jedenfallszum gegebenen Zeitpunkt <strong>Wasser</strong> eher im Überfluss vorhanden war, müssten <strong>die</strong> Feldernach der Regenzeit mittels der Pumpe eher entwässert werden; auch <strong>die</strong>s ein sinnvoller Einsatzum eine frühzeitige Aussaat zu ermöglichen. Auch <strong>die</strong> Werkstatt, in der <strong>die</strong> Pumpehergestellt werden sollte, machte einen eher bescheidenen Eindruck. Immerhin sind in derZwischenzeit doch rund ein halbes Dutzend Pumpen gebaut worden. Zweifellos braucht<strong>die</strong>se Region unsere weitere Unterstützung, <strong>die</strong> <strong>W3W</strong> im Laufe des Jahres 2004 wahrnehmenwird.Wenn in einer von grosser Armut geprägten afrikanischen Region ein Projekt auf Anhieb zurHälfte sehr gut gelingt, so darf in der Tat von einem erfreulichen Erfolg gesprochen werden.16


Tätigkeitsbericht Fachhochschule Zentralschweiz (FHZ) /Hochschule Technik+Architektur Luzern (HTA)Prof. Franz Kiss Horvath, Dipl. El. Ing. TU., Koordinator HTA / <strong>W≈3≈W</strong>Die Tätigkeiten der HTA umfassen hauptsächlich hydraulische Untersuchungen. Dank der„Plexpumpen“ Einrichtung konnten alle Versuche nach modernstem Stand der Technikdurchgeführt werden. Insbesondere konnte <strong>die</strong> motorisch angetriebene Pumpeneinrichtung<strong>für</strong> den Dauertest der PP Kolben nützlich eingesetzt werden.<strong>W≈3≈W</strong> dankt der HTA <strong>für</strong> ihr stets bereites Entgegenkommen und hofft weiterhin auf einegute partnerschaftliche Zusammenarbeit.CAD DokumentationAm 7. April 2003 wurden 10 Ordner mit vollständigen CAD Zeichnungssätzen der SCPPPumpe an <strong>W≈3≈W</strong> übergeben.Druck- und StrömungsuntersuchungenIn der Kammer und im Ansaugrohr treten bei höheren Tretfrequenzen und grosser Förderhöhehohe Drücke und intensive Luftblasen auf. Das Ziel der Untersuchung war zu klären,inwiefern <strong>die</strong>se Erscheinungen mit der Konstruktion der Pumpe ( Einlass,- Fussventil,Rohrmaterial, usw.) zusammenhängen.Aus den Ergebnissen lässt sich herleiten, dass bei den, einseitig auf der Ansaugstutzenseitebefestigten Gummilappenventilen (4 mm) <strong>die</strong> besten Resultate zu erwarten sind. Ebenfallsist vorteilhaft, wenn das Ansaugrohr gewisse Elastizität aufweist.Dauertest des Kunststoff (pp)-KolbensAusweitung der BohrungDie Pumpen sind in In<strong>die</strong>n verstärkter Korrosionausgesetzt. Eine mögliche Lösung wäre <strong>die</strong> Herstellungdes Kolbens aus dem Kunststoff Polypropylen (pp).Die Frage war, abzuklären, wie <strong>die</strong> Bohrung in derKolbenstange der mechanischen Beanspruchungstandhält.Nach 3monatiger Dauer wurde der Test bei 1,7Millionen Zyklen pro Kolben im guten Zustand derPumpe beendet.Die Auswertung ergab:Der pp-Kolben hält den Beanspruchungen mit grössterWahrscheinlichkeit stand! Die be<strong>für</strong>chtete Ausweitungder Bohrung blieb im Rahmen der normalen Abnützung.An der HTA wird eine geeignete Konstruktion inSpritzguss Herstellung mit CAD Unterlagen demnächsterstellt.Unterlagen über <strong>die</strong> Projektarbeiten:- M. Landolt, Technischer Bericht, 18 Seiten + vollständigeUntersuchungsdaten auf CD- S. Hofer, Technischer Bericht, 44 Seiten + vollständigeStrömungsuntersuchungsdaten auf CD17


Vorstandsmitglieder von <strong>W3W</strong>Jakob Hilfiker, Dr.Ing.agr. ETH, ehem. Projektleiter DEZA Peru, Frauenfeld Präsident, Koordination PeruJosef Waser, techn. Entwicklungswerkstatt <strong>für</strong> Pumpenbau, 6353 Weggis Ehrenpräsident, KonstrukteurA. Zumstein, dipl. Ing. ETH, Pumpenerfinder, 6020 Emmenbrücke Ehrenpräsident und ErfinderHans Kohler, Ehrenpräs. Kolping Lugano; Via Rubiana 6c,6925 Gentilino Kassier, Koord. MadagaskarFranz Kiss Horvath, Prof., dipl.El.Ing.TU, Oberseeburg 30, 6006 Luzern wissensch. Berater, HTAAnton Kohler, Dr. oec.publ., ETH-INDEL, ehem. DEZA,FAO-Sekretär PR, Koordination FAOPeter Ritter, dipl.Ing.HTL, Entwicklungsexp., NADEL, FL-9486 Schaanwald Koordination TansaniaAlois Stadler, Dr. phil.nat., Unternehmensberater, Pfistergasse, 6460 Altdorf Koordination In<strong>die</strong>nKarl Reichert, dipl.Ing.ETH, Seefeldrain 1, 6006 LuzernRevisor, ProtokollBeat v. Rickenbach, dipl.Masch.Ing.ETH, Schönenbergstr 95,8820Wädenswil AktuarRobert u. Madeleine Droux, Arch HTL Unternehmer, 3414 Oberburg Koordination Burkina FasoWalter Schurtenberger, Entwicklungsexperte, 6405 ImmenseeProjektberater MoçambiqueClaude Bovey, Ing. agr. ETH, Unternehmer; Burkina FasoProjektleiter West-AfrikaGaudenz Calörtscher, Kaufmann, Ottigenbühlstr. 47, 6030 Ebikon VorstandKurt Spalt, Unternehmer, Hilti AG, Schellenbergstr. 357, FL 9491 Ruggell VorstandHans-Peter Marbet, Wirtschaftsberater, Seeburgstr. 16, 6006 Luzern RevisorHeini Steinlin, dipl.chem.ETH, Postfach 23, 8560 MärstettenVorstandVereinsmitgliederJoseph Dobmann, Werkzeugmacher, Pionier <strong>W3W</strong>, 6020 Emmenbrücke Gründungs- und EhrenmitgliedAlbert Eberle, Lehrer, 9494 Schaan, FLVereinsmitgliedTheo Ammann, Sekundarlehrer, Giebelweg 2, 3414 Oberburg,Beratung MoçambiqueHans Herren, Dr., Generaldir., ICIPE, <strong>Welt</strong>ernährungspreis 95, Nairobi Koordination KeniaToni Schmid, theol., Gemeinwesenarbeit; 6170 SchüpfheimVereinsmitgliedBernd Kneib, Dipl. Ing., Wangelenweg 25, 3400 BurgdorfVereinsmitgliedPaul Wirth, ing HTL, Störchelstr. 3, 8572 BergVereinsmitgliedH. Bacher SJ, Bundesver<strong>die</strong>nstkreuz <strong>für</strong> ldl. Entwicklung, In<strong>die</strong>n/VS GründungsmitgliedUnsere Angebote und DokumenteBei unserer Stelle <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit und Information können Sie u.a.• Projektunterlagen und eine CD Rom sowie Prospekte und Informationen erhalten• uns zu Vorträgen zu Problemen der Entwicklungsländer einladen• eine Pumpendemonstration mit Dias-, Video-Referat anfordern• unsere Teilnahme an Anlässen mit Pumpeneinsätzen und Wettbewerben sicherstellenÖffentlichkeitsarbeit und Information <strong>W≈3≈W</strong>A. und M. Kohler-LeuSchönenbühlweg 30CH-3414 Oberburg034 422 68 31031 322 25 62W-3-W@gmx.chwww.w-3-w.org19


Die Wirkung Ihrer Spenden im Jahr 2003Unser Ziel, im Internationalen Jahr des <strong>Wasser</strong>s unsere Resultate zu verdoppeln, konntevollumfänglich erreicht werden. Wir befähigten unsere Partner in In<strong>die</strong>n, in Westafrika, inOstafrika und in Peru im Jahre 2003 in der Produktion und im nachhaltigen Einsatz vongegen 1000 Pumpen. Mit der Grosszügigkeit der Spenderinnen und Spender werden wir<strong>die</strong>ses Ziel im Jahr 2004 ebenfalls erreichen. Wir sind sehr motiviert und schreiten vollerVertrauen und Engagement auf unserem Weg voran.Unser Programm hält <strong>für</strong> Sie viele Möglichkeiten der Mithilfe bereit. 3Bitte unterstützen Sie uns!Möchten Sie einer Kleinbauernfamilie oder einem Handwerker nachhaltige Hilfe zurSelbsthilfe gewähren, um deren Situation auf dauerhafte Weise verbessern zu helfen?Dann wählen Sie doch bitte eine der folgenden Möglichkeiten:• Mit wenigen Franken tragen Sie zur Verbilligung einer Pumpe bei oder erleichtern Sie <strong>die</strong>harte Arbeit unserer <strong>W3W</strong>-Partner in Entwicklungsländern.• Mit einem Patengeschenk von Fr. 50.- an eine sehr bedürftige Familie in Tanzania,Burkina Faso, Madagaskar, In<strong>die</strong>n, Peru kann eine Pumpe stark verbilligt als Hilfe zurSelbsthilfe <strong>für</strong> den Gemüsebau installiert werden.• Ihre Mitgliedschaft als Gönner bei <strong>W≈3≈W</strong> würde Sie jährlich Fr. 100.- kosten.• Die Ausbildung eines Handwerkers kostet ungefähr Fr. 500.-.• Für <strong>die</strong> Einrichtung einer Produktions-Werkstatt mit 2 Arbeitern sind Investitionen vonrund Fr. 5'000.- nötig.• Über den Einsatz freier Beiträge entscheidet der Vorstand mit grossem Verantwortungsbewusstsein,um <strong>die</strong> dringendsten Aufgaben unserer Partner zu verwirklichen.• Kleine Beiträge ermöglichen uns auch, Trinkwasserprojekte (SODIS: www.sodis.ch) zufördern. Die entsprechenden Unterlagen erhalten Sie bei uns.• Bitte fordern Sie auch Projekte in einzelnen Ländern bei uns an.Für Ihre Spende auf folgendes Postkonto sind wir Ihnen sehr dankbar:Postkonto:<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> <strong>W3W</strong>25-543543-9Falls Sie weitere Auskünfte benötigen, stehen Ihnen <strong>die</strong> Vereinsmitglieder gerne zur Verfügung.Insbesondere können Sie sich an unseren Präsidenten oder den InformationsbeauftragtenAnton Kohler wenden.Jakob Hilfiker, Präsident <strong>W≈3≈W</strong>Spitzrütistr. 26, 8500 FrauenfeldTel: 052 721 97 04; mail: hilfiker.jakob@leunet.chAnton Kohler, Öffentlichkeitsarbeit <strong>W≈3≈W</strong>Schönenbühlweg 30, 3414 OberburgTel: 034 422 68 31; mail: W-3-W@gmx.chDieser Bericht konnte dank speziellem Sponsoring gedruckt werden3 Da <strong>die</strong> Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Vereins <strong>W≈3≈W</strong> ehrenamtlich tätig sind, kommt Ihre Unterstützung bei geringenSpesen den Projekten in In<strong>die</strong>n, Tansania, Burkina Faso, Peru und weiteren Ländern zugute. Die gewünschteZweckbestimmung Ihrer Spende können Sie auf Ihrer Überweisung vermerken.20

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