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Download - St. Gertrud

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GeschichtswerkstattWeihnachtsaufführung Schillerstraße 1932Weihnachten 1930 in der HerderstraßeAus den Erinnerungen von Lieselotte Mittelstraß(90 Jahre):Zehn Jahre haben wir in der Herderstraße gewohnt.Durch die vielen Geschäfte und dasbunte Leben und Treiben gab es für uns Kinderimmer wieder etwas zu entdecken. Wiebei Schrader, das Papier- und Schreibwarengeschäft.Dort waren die schönsten Puppenausgestellt. So oft es ging, haben wir unsereLieblinge bewundert und unsere Nasen an derFensterscheibe platt gedrückt. Jedes Jahr inder Vorweihnachtszeit waren die <strong>St</strong>raßen rundum die Herderstraße bunt geschmückt. In dengroßen Textilläden in unserer <strong>St</strong>raße war es wieim Märchenland. Hinzu kommt, dass die Kassenbesonders geschmückt waren, was jedes Kinderherzhöher schlagen ließ. An der Kasse warder Weihnachtsmann. Wenn du bezahlt hattest,gab es ein Geschenk. Nun kann man sich vorstellen,welche Auswirkungen es auf uns Kinderhatte! Jeden Tag wurde zu Hause gefragt, obwir nicht Nadeln, Zwirn oder Band oder sonstwas bräuchten. Was sonst gesammelt gekauftwurde, wurde nun einzeln gekauft.Auch der große Weihnachtsstern, mit einer Glühbirneversehen, leuchtete fast in jedem Fenster.Er strahlte Ruhe und Besinnlichkeit aus. Und erwar etwas sehr besonderes, denn elektrischesLicht war nicht so selbstverständlich wie heute.In unserer Wohnung gab es erst seit 1928 elektrischesLicht.Zu Hause stellten wir den geschmücktenWeihnachtsbaum auf einen kleinen Tisch ansFenster, damit jeder ihn, besonders draußen,wenn es dunkel war, bewundern konnte. UnserChristbaum war mit silbernen Kugeln, Lametta,Engelshaar, Metallkerzenhaltern und weißenWachskerzen sowie mit Kringeln geschmückt.Da gab es die leckersten „Süßensachen“, umsie in den Baum zu hängen, was unsere Mutterauch mit einer gewissen Sorgfalt machte. Nachdem Fest stand der Baum noch bis zum 6. Januar.Da wir es nun nicht immer so mit ansehenkonnten, holten wir uns heimlich einen Kringelheraus, denn da sind ja noch genug drin! Muttermerkte es aber und machte sich einen Spaßdaraus. Denn jedes Mal hat sie einen neuenKringel reingehängt. So haben wir immer einenvoll behangenen Baum gesehen, was unsimmer wieder verführte. Wenn der Baum abgeschmücktwurde, wurden zuerst die Kringelherausgenommen und an uns aufgeteilt. Jederbekam die gleiche Menge und wir konnten nurstaunen. Meine Schwester Hildegard meinte, esist ein Zauberbaum. Unsere Mutter schmunzeltenur, und hatte ein kleines Geheimnis.19

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