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Die Möglichkeiten der Filmästhetik zur Emotionalisierung der ...

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Ines Müller: Bildgewaltig! <strong>Die</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>der</strong> <strong>Filmästhetik</strong> <strong>zur</strong> <strong>Emotionalisierung</strong> <strong>der</strong> Zuschauersich <strong>der</strong> visuelle Look zum einen in den offensichtlichen Bereich <strong>der</strong> Bildgestaltungeinteilen, hierfür ist <strong>der</strong> Kamerastil verantwortlich. Zum an<strong>der</strong>enexistiert <strong>der</strong> unterschwellige Bereich des Lichts, <strong>der</strong> bereits weniger bewusstwahrgenommen wird und man daher sagen kann, dass die Subtilität <strong>der</strong> Farbenahezu mit unseren Emotionen spielt.Für die Bildgestaltung ist die Kadrage bedeutsam, die den Bildausschnittdurch den Bildrahmen begrenzt, also das Sichtbare vom Nicht-Sichtbaren trennt. Dabei spielt die räumliche Anordnung von Personen undGegenständen innerhalb des Bildes eine Rolle. Weiterhin geht es hier um dieverschiedenen Bildebenen (Vor<strong>der</strong>-, Mittel- und Hintergrund) und dabei auchum die Frage nach <strong>der</strong> Tiefenwirkung des Bildes/Bildraumes durch eine hoheSchärfentiefe o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Bildraum durch selektive Schärfe eher ‚flach‘ wirkt.Dabei spielt natürlich die Wahl <strong>der</strong> Brennweite – also ob man eher mit demWeitwinkel arbeitet o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Telebrennweite – eine entscheidende Rollefür die Wirkung des Bildes. O<strong>der</strong> auch, ob beispielsweise eine Begrenzungdes Bildes durch einen sichtbaren Rahmen im Bild (Durchblicke durch Türen,Fenster, Zäune u.a.) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Blick durch einen Vorhang gelenkt wird, wie inAbbildung 2 zu sehen ist.Abb.2:Rahmungen des Bildes, Léon - Der Profi (F/USA 1994, Besson, Kamera: Thierry Arbogast)<strong>Die</strong> Einstellungsgrößen legen die Größe des Bildausschnittes fest und damitdas Größenverhältnis von Personen/Objekten <strong>zur</strong> gesamten Bildfläche. Siesind entscheidend für die emotionale Nähe und Distanz des Zuschauers zuden Figuren und zum Geschehen verantwortlich. <strong>Die</strong> Wahl <strong>der</strong> Einstellungsgrößenberuht auf filmischen Konventionen: Denn <strong>der</strong> Zuschauer muss beispielsweisewissen,dass Gegenstände in Groß- o<strong>der</strong> Detailaufnahme einebeson<strong>der</strong>e Bedeutung o<strong>der</strong> Signalcharakter haben.<strong>Die</strong> Kameraperspektive bezeichnet den Standpunkt <strong>der</strong> Kamera zumGeschehen und wird häufig <strong>zur</strong> narrativen Bedeutungsbildung eingesetzt.Damit ist die Charakterisierung von Personen o<strong>der</strong> Gegenständen durch dieKamerahöhe bzw. den Blickwinkel gemeint, mit dem die Kamera auf diesesieht: Personen werden beispielsweise von oben gefilmt, damit sie einsamo<strong>der</strong> ängstlich wirken, sie werden von unten gefilmt, damit sie dominant o<strong>der</strong>stark wirken. Grundsätzlich dient die Wahl <strong>der</strong> Kameraperspektiven aber auchIMAGE | Ausgabe 17 | 1/2013 57

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