22 ››› Nachruf: Wir trauern um Fritz Grösche Gedenkminute für Fritz Grösche am 24. Oktober im Heidewaldstadion vor dem W<strong>es</strong>tfalenligaspiel zwischen dem <strong>FC</strong> <strong>Gütersloh</strong> und dem TuS Dornberg. Wie passend – denn an di<strong>es</strong>er Stelle hatte der in der Nacht zu Sonntag im Alter von 69 Jahren verstorbene <strong>Fußball</strong>trainer mit dem just gegründeten <strong>FC</strong> <strong>Gütersloh</strong> von 1978 bis 1980 auch seine ersten großen Erfolge gefeiert. Zu di<strong>es</strong>em <strong>FC</strong>G zog <strong>es</strong> Fritz Grösche in seiner langen Karriere, die auch bei vielen anderen ostw<strong>es</strong>tfälischen Klubs tiefe Spuren hinterlassen hat, immer wieder zurück. Zuletzt setzte sich der ehemalige Spieler von W<strong>es</strong>tfalia Herne, der seine Mannschaften auf eine so unvergleichliche Art zu motivieren verstand, in der Saison 2004/05 für den Heidewaldklub ein, erst als Sportlicher Leiter, dann an der Seitenlinie, wo er sich am wohlsten fühlte. Der Verlagsang<strong>es</strong>tellte, der in der Saison 1982/83 den TuS Schloß Neuhaus in der 2. Bund<strong>es</strong>liga coachte, liebäugelte oft mit dem Sprung ins Profig<strong>es</strong>chäft. Entschieden hat sich der Familienmensch, der er auch war, aber für das Bodenständige, für die Arbeit in Ostw<strong>es</strong>tfalen. Tief verbunden blieb er so dem Paderborner <strong>Fußball</strong>. Zuletzt zeichnete er hier in der Saison 1999/2000 für den Regionalliganeuling SCP verantwortlich. Großen Anteil hatte der <strong>Gütersloh</strong>er am Aufstieg d<strong>es</strong> SC Verl. 1988 führte er den Sport-Club nach vielen vergeblichen Anläufen endlich in die Oberliga W<strong>es</strong>tfalen. Ein Entwicklungssprung, der ihm an der Poststraße immer noch gedankt wird. Noch zweimal heuerte Grösche anschließend bei den Schwarz-Weißen an. 1991 verließ er sie, um mit Arminia Bielefeld „endlich die Nummer eins in Ostw<strong>es</strong>tfalen“, wie er sagte, zu übernehmen. 1999 sah der ehrgeizige Sportler in Paderborn b<strong>es</strong>sere Chancen als in Verl, eine erfolgreiche Mannschaft nach seinen Vorstellungen von Offensiv-<strong>Fußball</strong> zu formen und auch selber voranzukommen. Viel b<strong>es</strong>ser als Stationen und Erfolge b<strong>es</strong>chreibt den <strong>Fußball</strong>trainer Fritz Grösche, der zuletzt 2008 die 2. Mannschaft d<strong>es</strong> SC Wiedenbrück in der Bezirksliga betreute, um noch einmal junge Sportler fördern zu können, eine private Episode. Auf einem Schulf<strong>es</strong>t seiner Tochter verfolgte er, gerade von einer schweren Krebsoperation gen<strong>es</strong>en, wie einige Kinder und Erwachsene auf zwei schnell improvisierte Tore <strong>Fußball</strong> spielten. Fritz Grösche hielt <strong>es</strong> nicht mehr in seinem S<strong>es</strong>sel. Unversehens stand er am Rand d<strong>es</strong> imaginären Feld<strong>es</strong> und begann die Spieler zu dirigieren, zu ermuntern und anzuspornen. Denn <strong>Fußball</strong>, dass war die Leidenschaft, und Trainer zu sein, die Berufung von Fritz Grösche. Fritz Grösche, vielseitig inter<strong>es</strong>siert und d<strong>es</strong>halb auch über den Sport hinaus ein angenehmer, kenntnisreicher G<strong>es</strong>prächspartner hinterlässt Frau und Tochter. Text: Uwe Kramme, Wolfgang Temme Neue W<strong>es</strong>tfälische Zeitung
Bildergalerie SC Delbrück vs. <strong>FC</strong> <strong>Gütersloh</strong> (0:0) ‹‹‹ 23