Leonardo da Vinci und der Traum vom Fliegen - token
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30 Verband <strong>der</strong> Luftfahrtsachverständigen - Flugsicherheit<br />
Gefährdung von Piloten <strong>und</strong> Fahrzeugführern<br />
öffentlicher Verkehrsmittel durch Bestrahlung aus<br />
Laserpointern // Prof. Dr.-Ing. Klaus Dickmann<br />
Unter diesem Titel wird im Laserzentrum<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Münster (LFM) unter<br />
<strong>der</strong> Leitung von Professor Dr. Klaus Dickmann<br />
aktuell ein Forschungsvorhaben<br />
durchgeführt. Dieses Projekt wird von<br />
<strong>der</strong> Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) für die Dauer von 30<br />
Monaten finanziert.<br />
Laserpointer werden immer häufiger<br />
zur gezielten Bestrahlung von Piloten<br />
sowie Fahrzeugführern von Bus, Bahn<br />
<strong>und</strong> Taxi missbräuchlich eingesetzt. Eine<br />
<strong>da</strong>mit verb<strong>und</strong>ene Gefährdung für <strong>da</strong>s<br />
Auge von Personen dieser Berufsgruppe<br />
ist offensichtlich. Hinzu kommen<br />
<strong>da</strong>mit verb<strong>und</strong>ene – u. U. gravierende<br />
– sek<strong>und</strong>äre Folgeschäden für weitere<br />
Personen bei einem möglichen Verlust<br />
über die Kontrolle des (Luft-)Fahrzeugs.<br />
Die Steigerungsraten solcher Vorfälle<br />
sind erschreckend: Das Luftfahrt-B<strong>und</strong>es-<br />
aviationnews 01 / 2012<br />
amt (LBA) in Braunschweig hat im Jahr<br />
2010 mit 273 gemeldeten Laserattacken<br />
auf Flugzeuge <strong>und</strong> Hubschrauber eine<br />
Zunahme gegenüber dem Vorjahr um<br />
<strong>da</strong>s Achtfache festgestellt!<br />
In Deutschland im Handel erhältliche<br />
Laserpointer mit einer max. Ausgans-<br />
Blendung von Piloten in einem Verkehrsflugzeug durch grüne Strahlung aus einem Laserpointer<br />
[Quelle: © pixel974 / fotolia.com]<br />
leistung von 1 mW (Klasse 2) gelten als<br />
„sicher“ <strong>und</strong> verfügen über CE-Zeichen<br />
sowie Laser-Warnhinweise. Allerdings<br />
kommen „Laserpointer“ verschiedenster<br />
Wellenlängen (sogar mit nicht sichtbarer<br />
IR-Strahlung) mit Leistungen bis zu<br />
3000 mW(!) verstärkt durch den Online-<br />
Handel aus Fernost auf den Markt.<br />
Diese sind häufig mit einer falschen<br />
Laserklasse deklariert <strong>und</strong> enthalten in<br />
vielen Fällen entwe<strong>der</strong> keine o<strong>der</strong> unzutreffende<br />
Angaben über die tatsächlichen<br />
Strahl<strong>da</strong>ten <strong>und</strong> dürften auch gar<br />
nicht mehr als Laserpointer bezeichnet<br />
werden.<br />
Gefahren bestehen für <strong>da</strong>s menschliche<br />
Auge in zweierlei Hinsicht: Je nach Entfernung<br />
<strong>und</strong> Laserleistung kann in <strong>der</strong><br />
Augennetzhaut durch einen Einbrand<br />
ein bleiben<strong>der</strong> Schaden entstehen. Es<br />
können aber auch Blendungen ohne<br />
bleibende Schäden auftreten, die eine<br />
vorübergehende Beeinträchwtigung des<br />
Sehvermögens bis zu mehreren Minuten<br />
zur Folge haben können. Diese Blendeffekte<br />
können auch bereits mit Laserpointern<br />
<strong>der</strong> Klasse 2 verursacht werden.<br />
In diesem Forschungsvorhaben soll <strong>da</strong>s<br />
Gefahrenpotential von Laserpointern<br />
unterschiedlicher Wellenlängen <strong>und</strong><br />
Leistung analysiert werden. Dazu werden<br />
im Labor Praxisbedingungen simuliert<br />
<strong>und</strong> die Resultate anschließend auf<br />
reale Verhältnisse übertragen. Dazu ist<br />
auch die Installation von Messgeräten<br />
in Flugzeugen <strong>und</strong> Hubschraubern konkret<br />
geplant. In Abhängigkeit <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
sollen Maßnahmen zur Prävention<br />
erforscht werden.<br />
Laserzentrum FH Münster (LFM)<br />
lfm@fh-muenster.de<br />
© Prof. Dr.-Ing. Klaus Dickmann