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AhrLust 02 | 2015

Das Magazin rund um die Ahr

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DAS MAGAZIN RUND UM DIE AHR <strong>02</strong>-15<br />

Campingplätze<br />

an der Ahr<br />

Unser<br />

täglich Brot<br />

MINERAL­<br />

WASSERQUELLEN<br />

VON CALCIUM BIS ZINK


Giftfrei Gärtnern<br />

tut gut ...<br />

... Ihnen und der Natur.<br />

Informieren Sie<br />

sich hier und nutzen<br />

Sie Ihre Chance!<br />

Weitere Infos unter www.NABU.de/giftfrei<br />

NABU/A. Wolff


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

herrlich, es „sommert aller Orten“ im Ahrtal. Genau die richtige Zeit, sich ein<br />

schattiges Plätzchen zu suchen und mit der neuen Ausgabe der <strong>AhrLust</strong> eine kleine<br />

und entspannte Reise durch das Tal der Ahr anzutreten!<br />

Voll im Trend liegt derzeit Camping-Urlaub. Lernen Sie die ungezwungene und<br />

heute trotzdem komfortable Art des Urlaubs an der Ahr kennen. Vom Campingplatz<br />

aus, derer es 15 Stück an der Ahr gibt, locken unzählige Entdeckungstouren<br />

in die Region. Uns zieht es gemeinsam mit Ihnen nach Blankenheim, den Quellort<br />

der Ahr.<br />

Dieter Zimny und Philippe Mathar<br />

Anlass ist kein geringerer als der 900-jährige Geburtstag des malerischen Burgstädtchens.<br />

Wir begeben uns auf eine kleine Rundwanderung durch seine Geschichte.<br />

Fachwerkhäuser, Wehrgänge und spätgotische Gotteshäuser entführen<br />

uns in eine längst vergangene Zeit. An unserem Weg liegt unter anderem das<br />

„Haus am Hirtenturm“, ein dreigeschossiges Gebäude aus Buntsandstein, das im<br />

17. Jahrhundert als Rathaus und Gefängnis in Blankenheim diente. Kontrastreicher<br />

geht’s nicht, residierten hier doch mehr oder minder prunkvoll die bürgerlichen<br />

Oberen, während in den Kerkern der Kellergeschosse die vermeintlichen Schurken<br />

für ihre Vergehen bei Wasser und Brot büßten.<br />

Ob das damals gereichte Wasser bereits die Qualität aufwies, wie die heutigen<br />

Mineralwässer aus der Ahrregion und Vulkaneifel, ist nicht überliefert. Geologisch<br />

spricht nichts dagegen, sprudeln heute in unserer Region doch teilweise Mineralwässer<br />

aus den Gesteinsschichten, die mehr als 10.000 Jahre alt sind. Erfahren Sie<br />

im Heft mehr über dieses wunderbare Lebenselixier, die elementar wichtige Bedeutung<br />

der enthaltenen Mineralien für den menschlichen Körper und – nicht<br />

minder wichtig – welches Mineralwasser mit welchem Wein harmoniert.<br />

Womit wir beim zweiten Labsal der damaligen Kerkerinsassen angekommen<br />

wären. Nein, von Wein konnten die „armen Teufel“ nur träumen, gemeint ist Brot.<br />

Die <strong>AhrLust</strong> geht in der vorliegenden Ausgabe dem mehr oder minder gesunden<br />

Geheimnis des Brots auf den Grund. Obwohl heute weite Teile des Brotmarktes<br />

fest in industrieller Hand liegen, gibt es sie noch, die wahrhaften Stecknadeln im<br />

Heuhaufen, die echten Handwerks-Bäckereien, die – zumindest zum Teil – noch<br />

nach überlieferten alten Rezepturen backen!<br />

So manches Brot ist also ein echter Genuss. Genussvoll möchten wir unsere kleine<br />

Entdeckungsreise auch fortsetzen, denn unsere Wein- und Einkehrempfehlungen<br />

dürfen natürlich in der aktuellen Ausgabe nicht fehlen ...<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrer neuen <strong>AhrLust</strong> und eine genussvolle<br />

Sommerzeit!<br />

Ihre<br />

Philippe Mathar<br />

Herausgeber<br />

Dieter Zimny<br />

Chefredakteur<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

3


12<br />

6 9 16<br />

6 CAMPING<br />

Ungezwungen, gerne auch komfortabel<br />

9 PORTRAIT<br />

Günther J. Schaefer - Lichtinstallationen<br />

12 BLANKENHEIM<br />

Der Quellort der Ahr wird 900 Jahre<br />

15 WANDERTIPP<br />

Wandern, wo die Ahr entspringt<br />

16 SOMMER AN DER AHR<br />

Innehalten und genießen<br />

20 WEINGUT SERMANN-KREUZBERG<br />

Klein aber oho!<br />

4<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


INHALT<br />

28<br />

30 31<br />

24<br />

24 MINERALWASSERQUELLEN<br />

Lebenselixier aus der Vulkaneifel<br />

28 UNSER TÄGLICH BROT<br />

Echtes Handwerk ist rar<br />

30 GRÜN-ENTSORGUNG<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn?<br />

31 NEUE AHRWEINKÖNIGIN<br />

Michelle Skruth aus Bachem<br />

IMPRESSUM<br />

kontakt@ahrlust.de, www.ahrlust.de<br />

Herausgeber<br />

Philippe Mathar<br />

derBelgier Grafikbüro<br />

Im Wallgarten 1<br />

53505 Altenahr<br />

Tel <strong>02</strong>643 941356<br />

kontakt@derbelgier.de<br />

www.derbelgier.de<br />

Redaktion<br />

Dieter Zimny<br />

FILOU Werbe- & Kommunikationsberatung<br />

Ubierweg 19<br />

53332 Bornheim<br />

Tel <strong>02</strong>236 870<strong>02</strong>3<br />

willkommen@filou-werbeagentur.de<br />

www.filou-werbeagentur.de<br />

Druck<br />

Druckhaus Optiprint GmbH<br />

Kranzweiherweg 15<br />

53489 Sinzig<br />

Tel <strong>02</strong>642-981051<br />

www.druckhaus-optiprint.de<br />

Konzeption, Projektleitung<br />

Philippe Mathar, Dieter Zimny<br />

Artdirection Philippe Mathar<br />

Redaktionelle Beiträge Dieter Zimny<br />

Manfred Schick<br />

Auflage 10.000 Exemplare<br />

<strong>AhrLust</strong> erscheint alle drei Monate. Nachdruck und Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-Rom etc. sämtlicher Beiträge nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesendete Manuskripte einschließlich aller eventuell beiliegenden Fotos wird keine Haftung übernommen. Im Sinne der leich teren<br />

Lesbarkeit verzichtet <strong>AhrLust</strong> in der Regel auf die Unterscheidung in weibliche und männliche Schreibweise. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten distanziert<br />

sich der Herausgeber von den Inhalten dieser fremden Internetseiten. Die <strong>AhrLust</strong> haftet nicht für deren Inhalte. Die Verantwortlichkeit liegt allein beim Anbieter dieser Internetseiten.<br />

Bildnachweise, sofern nicht explizit anhand von Copyright-Angaben im Motiv ausgewiesen: alle Fotolia.com: Titel © Visions-AD; S. 6 © WavebreakMediaMicro; S. 7 © Klaus Kaulitzki;<br />

S. 8 © Peter Atkins; S. 9 © Monkey Business, © Otto Durst; S. 15 © kiono; S. 20 © Unclesam, © Warren Goldswain; S. 26 © PhotoSG, © robert; S. 27 © PeJo, © Petra Beerhalter, © samopauser;<br />

S. 29 © leno2010; S. 30 © emuck


Campingplatz Ahrtal<br />

Münstereifeler Str. 11<br />

53505 Kreuzberg/Ahr<br />

Tel.: 0 2643 - 2450<br />

E-Mail: campingplatz-sahrtal@web.de<br />

www.campingplatz-sahrtal.de<br />

Freilingen<br />

Eifel-Camp, Freilinger See<br />

Am Freilinger See 1<br />

53945 Blankenheim-Freilingen (Eifel)<br />

Tel.: <strong>02</strong>697 282<br />

Email: info@eifel-camp.de<br />

www. eifel-camp.de<br />

Adenau


Viktoria Station<br />

Camping Alte Mühle 1<br />

53505 Kreuzberg/Ahr<br />

Tel.: <strong>02</strong>643 8338<br />

E-Mail: mail@viktoria-station.de<br />

www.viktoria-station.de 53505 Altenahr<br />

WISSENSWERTES<br />

Tel.: <strong>02</strong>643-8503<br />

Camping Altenahr Fax: <strong>02</strong>643-900764<br />

Familie Schulz<br />

53505 Altenahr<br />

Tel.: <strong>02</strong>643 8503<br />

E-Mail: info@camping-altenahr.de<br />

www. camping-altenahr.de<br />

info@camping-altenahr.de<br />

www.camping-altenahr.de<br />

Camping Dernau<br />

Kleiner familiengeführte Campingplatz<br />

direkt an der Ahr gelegen. 30 Stellplätze für<br />

Wohnwagen, Wohn mobile und Zelte.<br />

Altenburg<br />

Familie Fuhrmann<br />

Ahrweg 2, 53507 Dernau<br />

Tel.: <strong>02</strong>643 8517<br />

www.camping-dernau.de<br />

CAMPING<br />

an der AHR<br />

Die ungezwungene Art des Urlaubs erfreut<br />

sich größter Beliebtheit<br />

Wie im Bundesdurchschnitt<br />

steigt die Anzahl der Camping<br />

platz-Übernachtungen<br />

auch an der Ahr. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

ist ein Zuwachs von rund<br />

20% zu verzeichnen. Camping liegt voll<br />

im Trend. Anlass genug für die Ahr-<br />

Lust-Redaktion der Frage nachzugehen,<br />

was den besonderen Reiz am Urlaub<br />

auf dem Campingplatz am Ahrstrom<br />

ausmacht.<br />

Ob als „schönste Wochen des Jahres“<br />

oder einfach nur als eine kurze Auszeit<br />

über ein Wochenende, ein Camping-<br />

Urlaub an der Ahr bietet eine ganz eigene<br />

Dimension der naturnahen Erholung<br />

und eine Menge Abwechslung für<br />

jeden Geschmack und Geldbeutel.<br />

Im Tal der Ahr, vor der Kulisse der Weinberge,<br />

tiefgrün bewaldeter Hänge und<br />

schroffer Felsformationen erlebt man<br />

beim Campen die Natur- und Flussidylle<br />

auf besondere Art: Der Duft von frischem<br />

Grün der Pflanzen liegt in der<br />

Luft, sonnige Plätzchen wechseln sich<br />

mit schattig kühlen Arealen ab, das beschauliche<br />

Plätschern der Ahr sorgt für<br />

die ultimative „Entschleunigung“. Nach<br />

vollendetem Zeltaufbau oder dem<br />

Caravan-Einrichten macht sich bereits<br />

keine halbe Stunde später das wohlige<br />

Gefühl von Entspannung und Erholung<br />

breit. Die Hektik des Alltags, obwohl<br />

häufig nur wenige Kilometer entfernt,<br />

scheint meilenweit hinter und wunderbare<br />

Stunden, Tage oder sogar Wochen<br />

vor einem zu liegen. Eben Natur und<br />

ungezwungene Erholung pur!<br />

Freiheit und Abenteuer für Kinder<br />

Was bereits Erwachsenen ein Genuss<br />

ist, ist für Kinder ein ganz besonderes<br />

Abenteuer. Die Ravioli-Dosen mit dem<br />

eigenen Taschenmesser zu öffnen und<br />

draußen auf dem Gaskocher zu erhitzen,<br />

die Füße in das kühle Nass der Ahr<br />

strecken und mit den Freunden nach<br />

Herzenslust herumtoben zu können,<br />

das ist für die Kleinen der Geschmack<br />

von Freiheit und Abenteuer. Das ganze<br />

wird noch getoppt, wenn sich die Nacht<br />

über den Campingplatz senkt. Im Schutz<br />

des Zeltes den wohlig warmen Schlafsack<br />

über den Kopf ziehen und mit der<br />

Taschenlampe noch einige Seiten im<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

7


WISSENSWERTES<br />

Gruselroman lesen, dabei das Rauschen<br />

des Windes in den Baumkronen und<br />

ganz nah die nächtlichen Schreie des<br />

Waldkauzes hören, herrlich schaurig …<br />

Auch an der Ahr gilt: Fühlen sich die<br />

Kinder wohl, können sich die Eltern erholen!<br />

Und Wohlfühlpotenzial ist auf<br />

den Campingplätzen im Ahrtal garantiert.<br />

In aller Regel direkt am Ahr-Ufer<br />

oder auch an einem See gelegen, verbinden<br />

sie die Beschaulich keit und Ruhe<br />

der Natur mit dem quick lebendigen<br />

Treiben in den Ortschaften entlang des<br />

Flusslaufes, ein schier unerschöpfliches<br />

Freizeitangebot inbegriffen.<br />

Ich bemühe mich, meine Gäste genauso zu behandeln,<br />

wie ich behandelt werden möchte. Deswegen darf sich<br />

hier auf Viktoria Station auch jeder seinen individuellen<br />

Lieblingsplatz selber aussuchen. Vorgaben gibt es bei<br />

uns keine!“<br />

Viktoria Linden<br />

Unendliche Freizeitmöglichkeiten<br />

– für jeden ist etwas dabei<br />

Die Region bietet neben Natur- und<br />

Entdeckungsaus flügen auf den Spuren<br />

der Weinbergschnecke „Lotta“ (Ahr-<br />

Erlebnispfad für Kinder), Ponyreiten,<br />

Schwimmbadbesuchen, Freiluft-Kino,<br />

Kletterabenteuern im Hochseilgarten<br />

sogar die möglichkeit des Schlittenfahrens<br />

im Sommer (Sommerrodelbahn).<br />

Kurz, auch für Kinder und Jugendliche<br />

ist grenzenlose Vielfalt vorhanden.<br />

Aber natürlich verfügen das Ahrtal<br />

und die angrenzenden Regionen auch<br />

über erhebliches Entdeckungspotenzial<br />

für Erwachsene. Ob Rad- oder<br />

Wandertouren, Weingut-Besuche mit<br />

Weinprobe oder kulinarische Genüsse<br />

von der Currywurst mit Pommes „rotweiss“<br />

bis zur Sterneküche, entlang<br />

des Ahrstroms von Blankenheim bis<br />

Sinzig ist alles vertreten, was Herz,<br />

Geist und Gaumen erfreut.<br />

Viktoria Station Camping in Kreuzberg<br />

Seinen Namen verdankt der Campingplatz<br />

übrigens nicht dem gleichnamigen<br />

Londoner Bahnhof „Victoria Station“,<br />

auch wenn er gekonnt mit dessen<br />

Berühmtheit spielt. Die Bezeichnung<br />

„Viktoria Station Camping“, ausdrücklich<br />

mit „k“ geschrieben, ist auf den<br />

Vornamen der Inhaberin, Viktoria Linden,<br />

zurückzuführen.<br />

Wie sein Name ist<br />

das zur Ortschaft<br />

Kreuzberg/Ahr gehörige<br />

wildromantische<br />

Campingareal<br />

und sein Konzept<br />

etwas ganz Besonderes.<br />

Zahlreiche<br />

Wohnmobilreisende, Caravaner und<br />

passionierte Camper kehren immer<br />

wieder hierher zurück. Sie sind begeistert<br />

von der Freiheit, die die Campinganlage<br />

bietet. Anders als viele Mitbewerber<br />

verzichtet Viktoria Station<br />

Camping nämlich bewusst auf die Einteilung<br />

in Parzellen. Hier kann jeder<br />

nach Lust und Laune sich seinen Lieblingsplatz<br />

suchen, ob direkt am Ufer<br />

der Ahr oder weiter oben im durch<br />

Hecken geschützten Bereich.<br />

Das offene Konzept des Platzes zeigt<br />

sich auch darin, dass in der einladenden<br />

Gastronomie mit Frühstück und<br />

warmer Küche jeder vorbeikommende<br />

Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer<br />

herzlich willkommen ist. Übrigens<br />

ist das wunderschöne Hauptgebäude<br />

des Campingplatzes mit dem Holzbaupreis<br />

des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.<br />

Und noch eine tolles Detail:<br />

Das verfügbare warme Wasser wird<br />

umweltfreundlich solargespeist aufbereitet!<br />

Eifel-Camp, einer der besten Campingplätze<br />

Europas<br />

Einer der herausragenden Campingplätze<br />

unserer Region ist das Eifel-Camp<br />

am Freilinger See in Blankenheim-Freilingen.<br />

Zum wiederholten Male hat der<br />

„EUROPA CAMPING + CARAVANING -<br />

FÜHRER“ ECC das Camping-Areal am<br />

Freilinger See für das Jahr <strong>2015</strong> mit der<br />

ECC-Höchstbewertung „5 Zelte“ ausge-<br />

8<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15<br />

Unterwegs an der Ahr<br />

Familienausflug<br />

Kinderspiel<br />

Kuchen, mmh!<br />

Viktoria-Station<br />

Camping ·Alte Mühle 1<br />

D-53505 Kreuzberg/Ahr<br />

Fon +49(0) 26 43/83 38<br />

www.viktoria-Station.de


Portrait<br />

zeichnet. Lediglich knapp 3% der europaweit<br />

rund 5.500 im ECC-Raking aufgeführten<br />

Campinganlagen erhielten<br />

diese Spitzen-Auszeichnung. Kein Wunder,<br />

haben es Ernst Lüttgau, Inhaber<br />

und Geschäftsführer vom Eifel-Camp<br />

und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

doch auf einem wunderschönen<br />

Campingplatz mit viel Arbeit geschafft,<br />

neben einer technisch hervorragend<br />

ausgestatteten Anlage auch ein Freizeitprogramm<br />

für nahezu jede Altersgruppe<br />

und jeden Geschmack zu realisieren.<br />

Neben dem „Mini-Club im Geißbock-<br />

Stadl“ bietet die Anlage Nachtwanderungen<br />

mit Schatzsuche, Fußball-Tage<br />

für Nachwuchskicker im Alter von 6 bis<br />

15 Jahren, Nordic-Walking, aber auch<br />

Spielenachmittage, Stockbrot-Grillen<br />

und „Kölsche Ovende“ mit Live-Musik<br />

und Tanz an. Ebenso breit gefächert<br />

wie das Freizeitangebot ist das Angebot<br />

an unterschiedlichen Stellplätzen<br />

auf dem Areal.<br />

Wir sind ein Mehrgenerationen- Campingplatz.<br />

Unser Angebot reicht vom Zeltplatz auf schön gelegenen<br />

Wiesen bis zum Luxusplatz mit eigenem Sanitärbereich<br />

und Küche direkt auf dem Stellplatz.“<br />

Ernst Lüttgau<br />

Lässt bereits der sogenannte Standard-<br />

Stellplatz kaum Wünsche offen, überzeugt<br />

die Kategorie „Komfort“ mit einer<br />

Größe von ca. 130 qm und einer Edelstahlsäule<br />

mit separatem Stromanschluss<br />

mit FI-Schalter und Sicherung<br />

(16 A), Antennenanschluss sowie Wasserund<br />

Abwasseranschluss. Darüber hinaus<br />

bietet jede Komfortsäule einen eigens<br />

entwickelten Toilettenausguss und ist<br />

frostsicher ausgestattet. Noch ein „Plus“<br />

mehr an Komfort bietet auf 170 qm<br />

Stellfläche mit geräumigem, familiengerechten<br />

und ebenerdigen Sanitärgebäude<br />

mit Waschbecken, WC,<br />

Kinder-WC und Urinal die Kategorie<br />

„Komfort-Plus“. Damit nicht genug,<br />

versteht „Camping deluxe“ das Ganze<br />

noch zu toppen: Die ca. 200 qm großen<br />

und mit speziellem Schotterrasen<br />

versehenen Stellplätze sind besonders<br />

für große und schwere Wohnwagen<br />

und Reisemobile hervorragend geeignet.<br />

Jeder Luxusplatz ist mit einem<br />

eigenen, großzügigen, barrierefreien<br />

Badezimmer mit Fußbodenheizung<br />

und Handtuchwärmer sowie einer<br />

komplett eingerichteten Einbauküche<br />

ausgestattet. Festünterkünfte in unterschiedlichen<br />

Größen, vom Mobilheim<br />

über Camping hütten bis hin zu<br />

sogenannten „Eifel-Lodges“ runden<br />

das Angebot nach oben ab.<br />

Übrigens: Auch in diesem Jahr erhielt<br />

der Freilinger See in der Eifel die Bestnote<br />

„ausgezeichnete Wasserqualität“.<br />

Nahezu alle der 15 Campingplätze der<br />

Ahr-Eifel-Region sind mit detaillierten<br />

Informationen, zum Teil auch Preis-<br />

Angaben im Internet vertreten. Dort<br />

finden Sie auch entsprechende Telefonnummern<br />

und eMail-Adressen, unter<br />

denen Sie die Betreiber erreichen können.<br />

Aber auch die Tourismus-<br />

und Informationsbüros<br />

der gesamten<br />

Ahr-Region<br />

helfen Ihnen bei<br />

Fragen zu Campingplätzen<br />

gerne weiter.<br />

DZ<br />

GÜNTHER J. SCHAEFER<br />

Lichtinstallation<br />

1971 in Adenau geboren<br />

und wohnhaft in Schuld,<br />

faszinierten Günther J.<br />

Schaefer schon früh vielfältige<br />

Materialien wie<br />

Metall, Holz oder Ton. Anhäufungen<br />

verschiedenster<br />

Reststoffe und Bauprodukten<br />

wirkten eine große<br />

Anziehungskraft auf ihn aus. Inspiriert von<br />

diesen Werkstoffen und ihrer Konstellation<br />

experimentierte Schaefer damit, bis das Objekt<br />

seiner Fantasie geboren war.<br />

Für ihn war die Anmeldung zum Studium<br />

der freien Gestaltung und Formgebung an<br />

der Akademie der bildenden Künste in<br />

Maastricht/Niederlande eine logische Konsequenz.<br />

Schaefer war langjähriges Mitglied<br />

der Aktionskünstlergruppe C5, (www.lookatc5.de)<br />

und hatte die künstlerische Leitung<br />

im Ausstellungsbereich einer Marketingagentur<br />

für Bestatter inne. Zudem vermarktet<br />

er eine von ihm gestaltete Massivholz-<br />

Urne (www.erdengang.de).<br />

Seit 2011 erweiterte er seinen Schaffen um<br />

Lichtinstallationen im öffentlichen Raum.<br />

Als herausragende Werke der letzten Jahre<br />

gelten „Lichtpfad“ (2011), „Zauberwald“ (2012)<br />

und „Herbergen“ (ab 2013).<br />

Seine Lichtinstallationen sind besonders sinnliche<br />

Erlebnisse, die naturgemäß ihre zeitliche<br />

Begrenzung von Anbeginn der Dämmerung<br />

bis zum Sonnenaufgang erfahren. Die oft<br />

weitläufigen, in die Natur integrierten Lichtkunstwerke<br />

sind begehbar und bieten so dem<br />

Besucher die unmittelbare Kontaktmöglichkeit<br />

mit dem Werk. Die fast schon meditative<br />

Stimmung verstärkt sich durch berührende<br />

Musik und experimentelle Klänge. „Im Ausdruck<br />

der Fragilität nichts festhalten zu können,<br />

darin liegt die Freiheit“, resümiert der<br />

Künstler die Leitidee seiner Werke.<br />

Beispiele seines Schaffens finden Sie unter:<br />

www.facebook.com/lichtergang<br />

DZ<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

9


GENUSS<br />

LANDHOTEL<br />

EWERTS<br />

Oder:<br />

Wo der Titel<br />

unseres<br />

Magazin<br />

Realität wird …<br />

Sollte die Überschrift bei Ihnen ein<br />

großes Fragezeichen aufkommen<br />

lassen, dann kennen Sie das Landhotel-<br />

Restaurant Ewerts noch nicht persönlich<br />

und sollten dies schnellstens nachholen!<br />

Denn wenn irgendwo, begleitet<br />

von hausgemachten Köstlichkeiten<br />

und kühlen Getränken, so richtig und<br />

unmittelbar die Lust auf und an der<br />

Ahr aufkommt, dann hier auf der direkt<br />

am Ahr-Strom gelegenen Außenterrasse<br />

des Hauses Ewerts.<br />

10<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


Mit Blick in einen traumhaft angelegten Naturgarten<br />

mit Liegewiese und Biergarten können die<br />

Gäste sich direkt an der Ahr sitzend vom freundlichen<br />

Haus-Personal kulinarisch nach Herzenslust verwöhnen<br />

lassen. Die Speisekarte reicht von deftigen, regionalen<br />

Gerichten bis zum hausgemachten Kuchen. Für jeden Geschmack<br />

ist etwas dabei. Ein Übriges leistet die Ahr, deren<br />

gleichmäßiges Plätschern den Durst auf ein kühles Bier<br />

ebenso anregt wie auf einen gepflegten Rotwein aus der<br />

Region. Aber auch die Kaffee-Spezialitäten des Hauses stehen<br />

bei den Gästen hoch im Kurs.<br />

Modernes Ambiente und gepflegte Gastlichkeit hinter<br />

historischer Fassade<br />

Das Hotel- bzw. Restaurantgebäude mit historischer Fassade,<br />

vormals ein Bauernhof, liegt im Zentrum von Insul direkt<br />

an der Ahr und wird seit nunmehr 40 Jahren durch mehrere<br />

Generationen der Familie Ewerts, zuerst als Pension, später<br />

als Hotel mit eigenem À-la-carte-Restaurant und Biergarten<br />

geführt. Heute finden im Restaurant immerhin 100, im Biergarten<br />

weitere 80 Gäste Platz.<br />

Es ist uns sehr viel wichtiger, positiv zu überraschen,<br />

als mit hochgestochenen Gerichten auf der Karte zu blenden“<br />

Wolfgang Ewerts<br />

Egal ob die Gäste Erholung in der Ruhe der Natur bevorzugen,<br />

Freunde der sportlichen Action sind oder sogar Benzin<br />

im Blut haben, die Ahr-Region befriedigt die unterschiedlichsten<br />

Interessen. Zahlreiche Wander- und Rad(wander)<br />

wege – Leihfahrräder stehen übrigens im Hotel bereit – laden<br />

zur aktiven und naturnahen Erkundung ein. Aber auch die<br />

historischen Dörfer und Städte sowie die zahlreichen Weingüter<br />

entlang der Ahr bieten abwechslungsreiche Unterhaltung.<br />

Und natürlich liegt die Kultstätte des Motorsports<br />

schlechthin, der Nürburgring, keine 20 KM Luftlinie vom Hotel<br />

entfernt. Motorensound und Ideallinie sorgen hier für Verzückung<br />

bei den Fans aktueller wie auch historischer Rennfahrzeuge.<br />

Und das alles liegt unmittelbar vor der Haustür des Landhotels<br />

Ewerts. Übrigens: Nach fast achtjähriger Planungsphase erfreut<br />

sich die Gaststube einer neuen, überaus einladenden<br />

Innenarchitektur, die von der Münch GmbH aus Hambuch<br />

realisiert wurde. Rustikal war gestern, aktuell laden helle<br />

Farben, gerade Linienführung, viel Licht und geschmackvolle<br />

Details zum Verweilen. Unser Tipp: Schauen Sie mal vorbei,<br />

Sie werden begeistert sein. Im Landhotel-Restaurant Ewerts<br />

bekommt jeder – ohne Ausnahmen – Lust auf die Ahr, versprochen!<br />

Weitere Informationen finde Sie im Internet unter<br />

www.hotel-ewerts.de. Buchungen oder Fragen werden<br />

gerne auch telefonisch unter <strong>02</strong>695 380 oder via eMail<br />

an info@hotel-ewerts.de entgegengenommen.<br />

DZ<br />

„Wir möchten nicht mit DEHOGA-Sternen protzen, vielmehr<br />

sollen sich unsere Gäste sowohl im Hotel als auch im Restaurant<br />

richtig wohl fühlen. Es ist uns sehr viel wichtiger,<br />

positiv zu überraschen, als mit hochgestochenen Gerichten<br />

auf der Karte zu blenden“, fasst Wolfgang Ewerts, Inhaber<br />

des Hotel-Restaurants die Philosophie der sympathischen<br />

Bodenständigkeit des Hauses zusammen.<br />

Und in der Tat, die Gäste fühlen sich bei der Famile Ewerts<br />

nicht nur wohl, sondern fast schon wie zuhause, was auch<br />

die lange Liste der alljährlich wiederkehrenden Stammgäste<br />

des Hotels belegt. Die 25 Gästezimmer mit insgesamt 55<br />

Betten sind liebevoll im Landhausstil eingerichtet und verfügen<br />

ausnahmslos über Sat-TV, WLAN sowie geschmackvolle<br />

Bäder, teilweise auch über einen Balkon mit direktem<br />

Ahr-Blick oder einer herrlichen Aussicht auf die umliegende<br />

Waldlandschaft, die zu Wander- und Entdeckungstouren<br />

geradezu einlädt.<br />

Das ideale Basislager für die Erkundung der Region<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

11


REZENSION<br />

„REINER WEIN“<br />

Ein Kriminalroman von Martin Walker<br />

Der Autor Martin Walker versteht es blendend,<br />

Geschichte, Aktuelles, die politische<br />

Kultur Frankreichs und die ganz spezifische<br />

Denke der französischen Provinz zu<br />

spannenden Erzählungen zu vermengen.<br />

Martin Walker<br />

Reiner Wein<br />

Der sechste Fall für Bruno<br />

Chef de police<br />

Roman · Diogenes<br />

In „Reiner Wein“, dem 6. Band der Krimireihe,<br />

ermittelt sein Titelheld Bruno, Chef<br />

de police, in einer Serie von Raubüberfällen,<br />

deren Spuren zurück in den Sommer<br />

1944 führen, als die Résistance erfolgreich<br />

einen Geldtransport überfiel …<br />

Im Wein liegt die Wahrheit – aber es gibt Wahrheiten, die will<br />

man lieber nicht wissen! Die unrühmliche Verwendung der<br />

damaligen Beute ist eine solche. Es geht um gestohlene Weine<br />

und Antiquitäten, deren Besitzer sich als britischer Geheimdienstchef<br />

a.D. entpuppt und um eine Enthüllungsstory<br />

über Frankreichs Nuklearverteidigung, die kurz vor Drucklegung<br />

auf geheimnisvolle Weise verschwindet. Diese scheinbar<br />

unzusammenhängenden Verbrechen bringen Brunos unvergessene<br />

Liebe, Inspectrice Isabelle, auf den Plan ...<br />

Erschienen im Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-06896-2;<br />

22,90 Euro (Hardcover)<br />

Unsere Empfehlung: „Reiner Wein“ finden Sie bei „lesezeit -<br />

bücher und wein“, Kirchplatz 1 in Sinzig, übrigens auch den<br />

passende Wein zur Lektüre!<br />

DZ<br />

Schicken Sie eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Reiner Wein“<br />

an: <strong>AhrLust</strong>, Im Wallgarten 1, 53505 Altenahr<br />

GEWINNSPIEL<br />

Unter den ersten 100 Einsendungen werden 5 x der<br />

Kriminalroman „Reiner Wein“ von Martin Walker verlost.<br />

Wir gratulieren folgenden Gewinnern aus der <strong>AhrLust</strong> 01-15:<br />

Manuel Evertz, 53179 Bonn<br />

Kai Schäfer, 53489 Sinzig<br />

Monika Müsch, 53489 Sinzig<br />

Nathalie Discher, 48149 Münster<br />

Rudolf Adolphsen, 53757 St. Augustin<br />

Karin Ratz, 53505 Altenahr<br />

lesezeit, bücher und wein<br />

Kirchplatz 1, 53489 Sinzig, Tel. <strong>02</strong>642 995955


WISSENSWERTES<br />

900 Jahre BLANKENHEIM<br />

Anlass genug für einen kleinen<br />

Rundgang durch die Historie der Stadt<br />

Blankenheim ist nicht nur Quellort der Ahr, das malerische<br />

Burgstädtchen, im Herzen der Eifel gelegen, feiert<br />

mit dem Jahr <strong>2015</strong> sein urkundlich belegtes 900 jähriges<br />

Jubiläum. Anlass genug gemeinsam mit Ihnen, liebe Leserinnen<br />

und Leser, einen kleinen Spaziergang durch den Ort und<br />

seine Geschichte anzutreten.<br />

Aktuell leben im staatlich anerkannten Erholungsort Blankenheim<br />

und den 17 Ortsteilen der gut 150 km 2 großen Gemeinde<br />

rund 9.500 Menschen. Hauptattraktionen des Ortes sind<br />

zweifellos die Ahrquelle, die unter einem im Jahr 1726 erbauten<br />

Fachwerkhaus aus dem Felsgrund quillt, die aus dem Jahr<br />

1115 stammende Grafenburg Blankenheim, die heute hinter<br />

historischen Mauern eine Jugendherberge beheimatet, und<br />

natürlich die über 1800 jährige Römervilla „villa rustica“.<br />

Apropos Römer: Blankenheim wurde nach urkundlicher<br />

Überlieferung erstmals bereits am 23. Juni 721 als „blancio“<br />

erwähnt.<br />

Rundgang zum runden Jubiläum<br />

Nun aber schnell noch einmal die Schnürsenkel kontrolliert<br />

und, falls nötig, eine neue Schleife gebunden, und los geht’s.<br />

Wir starten am Parkplatz der Blankenheimer Burg, von dem<br />

wir den historischen Ortskern mit seinen zahlreichen denkmalgeschützten<br />

Bauten gur überblicken können. Am Rathaus<br />

vorbei führt der Weg in die Klosterstraße, entlang alter<br />

Fachwerkhäuser zum Eifelmuseum, in dem es hinter der historischer<br />

Fassade des alten Hotels „Zur Post“ seit des Umbaus<br />

im Jahr 1983 Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte<br />

und Natur der nordwestlichen Eifel zu entdecken gibt.<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

13


WISSENSWERTES<br />

Weiter führt uns unser Weg in Richtung Gildehaus, einem<br />

dreigeschossigen Fachwerkhaus und Sitz des „Römerstraßen<br />

Infozentrum Eifel“. In unmittelbarer Nähe bewundern wir<br />

die aus dem 18. Jahrhundert stammende lebensgroße Sandsteinstatue<br />

des heiligen Johannes Nepomuk, des Brückenschutzheiligen.<br />

Unweit der Statue liegt mit dem „Quellhaus“<br />

der Ahr, das wohl bekannteste Gebäude Blankenheims.<br />

nicht mehr benötigte Uhrwerk, immerhin gut eine halbe Tonne<br />

schwer, ließ der Hausbesitzer auf eigene Kosten in rund 900<br />

Arbeitsstunden renovieren. Anschließend wurden die Turmuhr<br />

und ein Glockenspiel in die Fassade des Hauses integriert.<br />

Das „Zweigestirn“: Karneval und Kirche<br />

Weiter die Ahrstraße hinauf führt unser Rundgang zum Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts von Graf Salentin Ernst als Erweiterung<br />

der Ortsbefestigung errichteten Georgstor. In einer<br />

Mauernische bewundern wir hier die Holzfigur des Ortspatron<br />

St. Georg. Das Karnevalsmuseum in den Räumen oberhalb<br />

des Tores gewährt Einblick in die seit 1613 belegte Geschichte<br />

des Blankenheimer Karnevals.<br />

Als Nächstes erreichen wir mit der Aachener Straße die<br />

Hülchrather Kapelle. Ein Aufweg mit „sieben Fußfällen“ besetzt<br />

führt zu dem kleinen barocken Gotteshaus. Das 1764<br />

errichtete Gebäude überrascht mit Stuckdekoration an<br />

Decken und Wänden in spielerischen Formen des Rokoko.<br />

Auf Cäsars Spuren<br />

Nah der Ahrquelle führt eine kleine Treppe hinauf zum<br />

Hirtentor und dem Eifelhaus.<br />

Wir bewundern ein gut erhaltenes Stück des alten Wehrgangs<br />

und am Hirtentor ein Fachwerkhaus von 1603. Weiter<br />

führt unser Weg Richtung spätgotische Pfarrkirche „St. Mariä<br />

Himmelfahrt“, deren Errichtung zwischen 1495 und 1505 auf<br />

Graf Johann I. von Manderscheid-Blankenheim zurückzuführen<br />

ist. Die Kirche birgt sakrale Kostbarkeiten aus der ersten<br />

Hälfte des 15. Jahrhunderts, so den Hochaltar und die beiden<br />

Seitenaltäre, die früher in der Schlosskapelle standen, eine<br />

Muttergottes im Strahlenkranz und eine Reliquiensammlung,<br />

unter anderem mit der Büste des heiligen Georgs.<br />

Geschickte Diplomatie statt kriegerische Gewalt<br />

Die Kirche verlassend erblicken wir ein dreigeschossiges<br />

Buntsandsteingebäude aus dem 17. Jahrhundert, das seinerzeit<br />

als Rathaus mit Gefängnis diente. Heute stellen hier im<br />

„Haus am Hirtenturm“ Künstler ihre Werke aus. Wir begeben<br />

uns weiter Richtung Zuckerberg. Neben dem schmalsten<br />

Haus Blankenheims – nur 2,01 m breit – sind hier nicht nur<br />

die ältesten Fachwerkgebäude des Ortes zu finden. Im Zuge<br />

notwendiger Befestigungsmaßnahmen entstand zum Beginn<br />

des 30 jährigen Krieges unter der Regentschaft des Graden<br />

Johann Arnold (1614 – 1644) zusätzlich unterhalb der Burg ein<br />

runder Artillerie-Geschützturm zur Verteidigung der wenig<br />

geschützten Südostflanke der Ortschaft. Von hier wurde kaum<br />

je ein Schuss abgefeuert, verstanden es die Grafen doch hervorragend<br />

die durchziehenden Truppen ohne kriegerische<br />

Verwicklung wieder loszuwerden.<br />

Es schließt sich ein Abstecher in die Blankenheimer Römervilla<br />

an, die bereits in der <strong>AhrLust</strong> 1/2014 ausführlicher beschrieben<br />

wurde. Es handelt sich um eines der größten römischen<br />

Landgüter aus dem 2. bis 4. Jahrhundert und ein<br />

herausragendes Zeugnis römischer Kultur in NRW.<br />

… und zurück zur Burg<br />

Nach Einbiegen in die Bahnhofstraße führt unser Weg durch<br />

den romantischen Tiergarten hinauf zur Grafenburg. 1468<br />

anlässlich der Regierungsübernahme der Grafen von Manderscheid<br />

wurden auf Burg Blankenheim umfangreiche bauliche<br />

Veränderungen vorgenommen. Graf Dietrich III. ließ eine<br />

Fernwasserversorgung zur Burg bauen. Ihre Holzrohrleitung<br />

führte von der rund 2 km entfernten Quelle im Tal „In den<br />

Rhenn“ durch einen, den „Tiergarten“-Berg durchbrechenden<br />

Tunnel in einen Wasserbehälter im Burghof. Der wuchtige<br />

Bau der Burg beherrscht noch heute das Bild Blankenheims.<br />

DZ<br />

Wo einst Blankenheim die Stunde schlug<br />

Unsere kleine historische Wanderung führt uns weiter zu<br />

einem Juweliergeschäft an der Ahrstraße, denn hier kann die<br />

alte Blankenheimer Kirchturmuhr aus dem Jahre 1907 bewundert<br />

werden. Das im Zuge der Modernisierung der Kirche<br />

14<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


Blankenheim<br />

Ahrquelle<br />

Eifelmuseum<br />

Burg<br />

Mühlheimer Bach<br />

SPORTLICHES<br />

RUNDWEG<br />

AHRQUELLE<br />

Panoramablick<br />

Die Route unserer Rundwanderung<br />

mit Start und Ziel in Blankenheim<br />

geht von der Ahrquelle aus<br />

Richtung Süden bzw. Süd-Süd-Osten,<br />

um dann nach Westen abzubiegen und<br />

anschließend schnurstracks gen Norden<br />

wieder zurück nach Blankenheim<br />

zu führen. Teilweise mit, teilweise aber<br />

auch ohne direkten Blick auf die Ahr<br />

genießen wir die wunderbare Landschaft<br />

und lernen die Flora und Fauna<br />

der Flussregion und ihrer Nebenbäche<br />

kennen.<br />

Wir beginnen unsere Wanderung am<br />

„Schwanenweiher“ in Blankenheim. Die<br />

Ahrquelle selbst liegt einige Hundert<br />

Meter entfernt in der Ortsmitte von<br />

Blankenheim und soll das lohnende<br />

Ziel unseres knapp acht Kilometer langen<br />

Fußmarsches darstellen. Auf einem<br />

schmalen Waldweg wandern wir oberhalb<br />

der Ahr entlang bis zur Kläranlage.<br />

Hier treffen wir auf einen Rad- bzw.<br />

Blankenheim<br />

Malerischer Burgort und Wiege der der Ahr<br />

Burgort Burgort mit mit Flair Flair<br />

n Eifelmuseum<br />

n Eifelmuseum<br />

n Freizeitanlagen n Freizeitanlagen am am Schlossweiher<br />

Schlossweiher<br />

n verwinkelte n verwinkelte Gässchen Gässchen & historische & historische Bauten Bauten<br />

Radvergnügen<br />

n Ahr-Radweg n Ahr-Radweg – Die – Die Genießer Genießer Tour Tour<br />

n Eifel-Höhen-Route<br />

n Eifel-Höhen-Route<br />

Natur(t)räume<br />

n Wandern n Wandern durch durch zauberhafte zauberhafte Wiesentäler Wiesentäler & Naturschutzgebiete<br />

& Naturschutzgebiete<br />

des des Oberen Oberen Ahrtals Ahrtals<br />

n Tiergarten-Tunnel-Wanderweg<br />

n n Themenwanderungen n Themenwanderungen „Naturerlebnis „Naturerlebnis Oberes Oberes Ahrtal“ Ahrtal“<br />

n Eifelsteig n Eifelsteig und und Eifeler Eifeler Quellenpfad Quellenpfad<br />

Schillertsberg<br />

RUNDWANDERWEG ca. 7,8 km Länge<br />

START Blankenheim (Weiher), ZIEL Blankenheim (Ahrquelle)<br />

DAUER ca. 2,5 Std. (festes Schuhwerk wird empfohlen!)<br />

Ahr<br />

Wirtschaftsweg,<br />

dem wir hinunter<br />

in das Tal des<br />

Mülheimer Baches<br />

folgen. Den<br />

Weges rand säumen<br />

Gebüschstreifen,<br />

in denen<br />

zur Zeit zahlreiche Vögel nisten, und<br />

blütenreiche Wildwiesenpassagen. Unterwegs<br />

begeistert uns immer wieder<br />

der herrliche Blick ins Ahrtal.<br />

Nonnenbach<br />

Auf der kurzen Weges strecke entlang<br />

des Mülheimer Bachs erwarten uns<br />

einzigartige Auwälder. Wir folgen jetzt<br />

erneut dem Ahrlauf in Richtung Süden.<br />

Allerdings können wir nur selten das<br />

Gewässer sehen, dafür genießen wir<br />

umso mehr auf dem schmalen Weg<br />

die Kühle und den Duft des Waldes.<br />

An einer Unterführung kreuzt der<br />

Wanderweg erneut den Radweg und<br />

wendet sich nach rechts der Mündung<br />

des Nonnenbachs zu. Wir queren eine<br />

stark befahrene Bundesstraße und gelangen<br />

wieder in das abgeschiedene<br />

Nonnenbachtal. Nach wenigen hundert<br />

Metern bietet sich eine Möglichkeit<br />

zur Rast. Zugegeben, es fällt schon ein<br />

wenig schwer, die „müden Knochen“<br />

Ahrquelle Ahrquelle<br />

Ahr<br />

WANDERN,<br />

wo die AHR<br />

ENTSPRINGT<br />

Eifelmuseum Eifelmuseum<br />

wieder in Bewegung zu setzen, zumal<br />

unser Weg uns nun steil bergauf dem<br />

historischen „Brotpfad“-Wanderweg<br />

folgen lässt. Der herrliche Blick auf<br />

Blankenheim und seine Burg entschädigt<br />

uns auf der Höhe angekommen<br />

für den beschwerlichen Aufstieg.<br />

Nun geht es hinab Richtung Blankenheim<br />

und Ahrquelle. Im Ort selbst locken<br />

zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.<br />

Nach einer kleinen Stärkung sollten<br />

Sie keinesfalls einen Rundgang durch<br />

den historischen Ortskern versäumen!<br />

Weitere Informationen finden Sie im<br />

Internet unter www.blankenheim.de.<br />

Sie erreichen die Tourist infor mation<br />

der Gemeinde Blankenheim telefonisch<br />

unter <strong>02</strong>449 87-222 oder -223 bzw. per<br />

eMail an: touristinfo@blankenheim.de<br />

DZ<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

Infos Infos unter: unter:<br />

Touristinformation Blankenheim<br />

Ahrstr. Ahrstr. 55-57 55-57 · 53945 · 53945 Blankenheim<br />

Tel. Tel. (<strong>02</strong>4 (<strong>02</strong>4 49) 49) 87-222 87-222 oder oder - 223 - 223<br />

Fax Fax (<strong>02</strong>4 (<strong>02</strong>4 49) 49) 87-196 87-196<br />

touristinfo@blankenheim.de<br />

www.blankenheim.de<br />

Ahr-Radweg Ahr-Radweg Schlossweiher Schlossweiher Wandern Wandern<br />

15


WISSENSWERTES<br />

SOMMERFRISCHE<br />

an der Ahr<br />

Nehmen Sie sich für die schier unglaubliche<br />

Schönheit der abgebildeten<br />

Natur auf dieser Doppelseite doch einen<br />

kleinen Moment Zeit. Betrachten Sie<br />

unsere Ahr mit ihrer üppig tiefgrünen<br />

Ufer- und Gewässerflora, den Sonnenlichtreflexen<br />

an der Oberfläche ihres<br />

glasklaren Wassers. Jetzt schließen Sie<br />

bitte Ihre Augen und lassen Sie Ihrer<br />

Fantasie freien Lauf ...<br />

Geht es Ihnen auch so, dass vor Ihrem<br />

geistigen Auge eine Art Film abläuft?<br />

Man meint, das leise, gleichbleibende<br />

Rauschen des fließenden Wassers zu<br />

hören, spürt eine angenehme Kühle<br />

und riecht den Duft von frischem, kräftigem<br />

Grün. Ich tauche virtuell ein ins<br />

erfrischende Nass, fühle mich wie eine<br />

Bachforelle, die in seichter Strömung<br />

auf der Stelle stehend die sich an der<br />

Wasseroberfläche brechenden Sonnenstrahlen<br />

genießt. Mein Blick schweift<br />

durch das klare Wasser. Mit wenigen<br />

Flossenschlägen umkurve ich einige<br />

Wasserpflanzen, deren Ausleger mich<br />

hier und da zärtlich streicheln. Ich fühle<br />

mich unendlich geborgen und wohl …<br />

Genießen Sie dieses Gefühl und versuchen<br />

Sie es sich zu bewahren, auch<br />

wenn das vielleicht nur für wenige<br />

Augenblicke gelingt!<br />

Wir danken dem aus Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler stammenden Fotografen<br />

Dominik Ketz für seine wunderschöne<br />

Aufnahme und möchten Ihnen, liebe<br />

Leserinnen und Leser, einen Besuch<br />

auf seiner Homepage unter<br />

www.dominikketz.de ans Herz legen.<br />

DZ<br />

© Dominik Ketz<br />

16<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

17


GENUSS<br />

WIE das LAND<br />

so „DIE EINKEHR“<br />

Eine ganz besondere Herberge mit Hoflokal in Kerpen/Vulkaneifel<br />

Mit Claudia Kaufmann und<br />

Matthias Sommer treffen wir<br />

ausgerechnet in der Vulkaneifel,<br />

im beschaulichen Burgort Kerpen,<br />

zu unserer großen Überraschung ein<br />

Paar, das mit Recht als kosmopolitisch,<br />

ja fast schon als Weltenbummler bezeichnet<br />

werden kann. Aus Köln starteten<br />

die Eheleute durch, um lange Jahre<br />

im europäischen Ausland zu leben<br />

und zu arbeiten. Heute fühlen sie sich<br />

pudel wohl und zuhause im ländlichen<br />

Kerpen, wo sie in der Bachstraße gemeinsam<br />

ihre Herberge mit Hoflokal<br />

namens „Die Einkehr“ führen.<br />

„Wir sind kein Hotel, sondern eine<br />

Herberge. Und wir sind keine Kneipe,<br />

sondern ein Hoflokal!“, betont Claudia<br />

Kaufmann. Ihr Gespür für die feine,<br />

aber sympathische Differenzierung ist<br />

einer der ausschlaggebenden Punkte,<br />

die den Charme des Hauses prägen.<br />

Es sind die kleinen Nuancen, die geschmackvollen<br />

Details, das ästhetische<br />

Spannungsverhältnis zwischen der<br />

liebevoll restaurierten Architektur des<br />

anno 1807 errichteten, selbst verständlich<br />

denk malgeschützten Bauernhauses<br />

des Spätbarocks mit ausgewählten<br />

modernen Einrichtungselementen, die<br />

„Die Einkehr“ zu einem<br />

ganz besonderen<br />

Ort der Gastlichkeit<br />

machen. „Wir<br />

haben hier unseren<br />

späten Lebens -<br />

traum verwirklicht“,<br />

schwärmt Matthias<br />

Sommer. „Gemeinsam<br />

haben wir viele<br />

Jahre auf Sardinien<br />

gelebt und gearbeitet.<br />

Claudia organisiert<br />

und führt bis<br />

heute Wander- und Sportreisen auf der<br />

Insel und dem benachbarten Korsika.<br />

Ich habe in Italien im gehobenen Management<br />

italienischer und deutscher<br />

Konzerne gearbeitet. Und dann hieß<br />

es 'Wenn nicht jetzt, wann dann?!'“,<br />

erklärt er die Initialzündung des Paares,<br />

mit dem Erreichen des fünfzigsten Lebensjahres<br />

gemeinsam einen neuen<br />

und völlig anderen Lebensabschnitt<br />

einläuten zu wollen. Die Eheleute beschlossen<br />

die Heimkehr nach Deutschland<br />

mit dem Ziel, mit einem kleinen<br />

Hotel samt Gastronomie und Sportstation<br />

ihr Fortune zu suchen. Dabei<br />

ging es nie um ein gewöhnliches Hotel<br />

oder Restaurant, denn nach den Vorstellungen<br />

von Claudia und Matthias<br />

sollte ihre „Stätte der Gastlichkeit“<br />

auf jeden Fall fern ab des Mainstreams<br />

etwas besonderes sein.<br />

Nach längerer Suche wurde man in<br />

Kerpen fündig: Mitten im Ort unterhalb<br />

der Burg gelegen, wurde in rund<br />

einem Jahr Planung und zwei Jahren<br />

Komplettsanierung aus einem ehemaligen<br />

Bauernhof mit angebauter<br />

Scheune „Die Einkehr“.<br />

18<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


Ostern 2014 war es dann soweit: Die<br />

Pforten der kleinen und feinen Herberge<br />

samt Hoflokal wurden für die Gäste<br />

geöffnet. Geschmackvolle Zimmer von<br />

24 bis 34 qm Größe, ausgestattet mit<br />

superbequemen Boxspringbetten, edlen<br />

Tageslichtbädern sowie die gemütliche<br />

Kamin-Lounge erfreuen sich seither<br />

guten Zuspruchs. Das Hoflokal bietet<br />

26 Gästen im Garten und 30 Gästen<br />

in der geschmackvoll eingerichteten<br />

Gaststube Platz. Nicht nur die Weinkarte,<br />

die vor allem sardische Tropfen<br />

in weiß und rot, manche davon echte<br />

Raritäten und Weine der Spitzenklasse<br />

feilbietet, auch die Speisekarte mit ihren<br />

ländlich-deutschen, aber vor allem<br />

mediterran angehauchten Gerichten<br />

spiegeln die Italien-Affinität des Paares<br />

wieder. Auch der unverkennbare Einfluss<br />

des typisch italienischen Gespürs<br />

für Design und Ästhetik ist in der Einrichtung<br />

der Gästezimmer, insbesondere<br />

in der Ausstattung der Bäder mit<br />

italienischen Fliesen und Glasmosaiken,<br />

begehbaren Duschen und edlen Design-<br />

Sanitärobjekten vorhanden.<br />

Bieten Ambiente und Service des Hauses<br />

bereits höchstes Wohlfühlpotenzial,<br />

versteht die Landschaft ein Übriges beizusteuern.<br />

Egal, ob der Gast lediglich<br />

an der frischen Luft der Vulkaneifel mit<br />

ihrer nahezu unberührten Natur ausspannen<br />

möchte oder die Zeit aktiv<br />

mit Wandern, Touren-Radeln oder<br />

Mountain-Biking verbringen möchte,<br />

die Gegend bietet alles, was das Herz<br />

des (Kurz-)Urlaubers begehrt. Gerade<br />

einmal 3 km entfernt lädt die wunderschöne<br />

18-Loch-Anlage des Golf-Club<br />

Eifel e. V. in Hillesheim zu einer Golfpartie<br />

(wir berichteten in der <strong>AhrLust</strong><br />

1/<strong>2015</strong>). Für Fliegenfischer ist die nahe<br />

Kyll fast schon ein Paradies, unzählige<br />

weitere Bach- und Flussläufe, Seen, Teiche<br />

und Maare laden zum Angeln ein.<br />

Auch Pferdefreunde kommen auf ihre<br />

Kosten: Das Reitwegenetz der Region<br />

ist schier unbegrenzt. Nicht umsonst<br />

hat sich das Angebot „Eifel-zu-Pferd“<br />

mit zahlreichen Reitwanderstationen<br />

und Pferdepensionen längst etabliert.<br />

Als zertifizierte Wanderführer und<br />

erfahrene Guides bietet das „Herbergspaar“<br />

Kaufmann-Sommer auch mehrtägige<br />

Komplett-Pakete an, die den Gast<br />

die Vulkaneifel in all ihrer landschaftlichen<br />

Schönheit, ihrer wechselvollen<br />

Geschichte und geologischen Vielfalt<br />

kompakt und intensiv erleben lassen.<br />

Auch saisonale Komplett-Angebote wie<br />

beispielsweise „Rund um Silvester“ vom<br />

30. Dezember '15 bis zum 3. Januar '16<br />

sind buchbar. Übrigens: Die Herberge<br />

ist ganzjährig durchgehend, die Gastronomie<br />

von April bis Dezember von<br />

Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Im<br />

Winter – Januar bis März – kann man<br />

im Hoflokal freitags, samstags und<br />

sonntags einkehren. Für Hausgäste<br />

wird selbstverständlich täglich frisch<br />

gekocht. Die Einkehr empfiehlt sich zusätzlich<br />

für kleinere Veranstaltungen<br />

und Gesellschaften wie Geburtstage,<br />

Jubiläen oder Firmenfeiern mit bis zu<br />

30 Personen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter<br />

www.die-einkehr.de. Auch Ihr Anruf<br />

unter 06593 3099600 wie auch Anfragen<br />

via eMail an info@die-einkehr.de<br />

sind jederzeit herzlich willkommen!<br />

DZ<br />

Golf kostenlos erleben! Golf Einsteigerkurse im Golf-Club Eifel e.V.<br />

Termine<br />

Samstag 11.07.<strong>2015</strong> - 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Samstag 25.07.<strong>2015</strong> - 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Sonntag 09.08.<strong>2015</strong> - 11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Samstag 22.08.<strong>2015</strong> - 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Samstag 12.09.<strong>2015</strong> - 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Sonntag 27.09.<strong>2015</strong> - 11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Einfach anmelden und den Golfsport kostenlos erleben!<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

19<br />

Golf-Club Eifel e.V.<br />

Tel. 06593 1241, info@golfclub-eifel.de<br />

www. golfclub-eifel.de


GENUSS<br />

Weingut<br />

SERMANN-KREUZBERG<br />

Klein aber ausgesprochen fein …<br />

Das im Familienbesitz befindliche<br />

Weingut Sermann-Kreuzberg<br />

in Altenahr baut auf 7,6 Hektar<br />

Rebfläche die klassischen Reb sorten<br />

Spätburgunder, Frühburgun der und<br />

Riesling an. Seine herausragenden<br />

Weine gedeihen am Altenahrer Eck,<br />

Mayschos ser Burgberg, Ahrweiler<br />

Rosenthal und am Forstberg.<br />

Selbst die Gourmet-Publikation „Der<br />

Feinschmecker“ gerät ob der Qualität<br />

der Sermann-Kreuzberg-Weine ins<br />

Schwärmen und hebt besonders den<br />

Jahrgang 2011 hervor. Denn Klaus<br />

Sermann sind mit seinem in Holz und<br />

Frucht hervorragend ausbalancierten<br />

Spätburgunder vom Altenahrer Eck und<br />

dem prägnant fruchtigen Frühburgunder<br />

vom Dernauer Hardtberg gleich<br />

zwei große Würfe in einem Jahrgang<br />

gelungen. Auch sein Frühburgunder aus<br />

dem Mayschosser Burgberg und der<br />

Spätburgunder aus der Lage Marienthaler<br />

Trotzenberg Eck bereiten durchaus<br />

Trinkfreude, so das Feinschmecker-<br />

Urteil.<br />

Damit nicht genug des Lobes, wird das<br />

Weingut Sermann-Kreuzberg bereits<br />

2003 in der „Weinbibel“ Gault Millau<br />

mit einer Traube gesegnet, um Ende<br />

2007 zum Zwei-Trauben-Betrieb aufzusteigen.<br />

Im Jahr 2011 gelangte als vorläufige<br />

Krönung die dritte Traube hinzu.<br />

Parallel erhielt das Weingut im renommieren<br />

„Eichelmanns Weine“ einen<br />

Stern, der mit dem 2012 Jahrgang um<br />

einen weiteren aufgestockt wurde.<br />

Im Feinschmecker wird das Weingut<br />

Sermann-Kreuzberg aktuell mit sehr<br />

guten zweieinhalb„F“ ausgezeichnet.<br />

Der Startschuss der kleinen Winzer-<br />

Erfolgsgeschichte liegt über 250 Jahre<br />

zurück. Die „Sermänner“ kamen 1744<br />

von der Mosel an die Ahr. 1775 heiratete<br />

Jakob Sermann seine Frau Margarete<br />

Linnarz aus Altenahr, deren Eltern sich<br />

in den Weinbergen verdingten. Von<br />

nun an nahm die langjährige Weinbautradition<br />

der Sermanns an der Ahr<br />

ihren Lauf. Klaus Sermann übernahm<br />

1995 in siebter Familiengeneration den<br />

damals noch recht kleinen Betrieb und<br />

vergrößerte durch Zukauf die Rebfläche<br />

erheblich. Heute produziert das Weingut<br />

jährlich ca. 55.000 Flaschen seines<br />

hervorragenden Weines, der durch das<br />

Ahr-Klima sowie den hiesigen Schiefer-,<br />

Lehm-, und Löss-Böden verwöhnt ist.<br />

Eine weitere Spezialität des Hauses sind<br />

verschiedene, im traditionellen Flaschengärverfahren<br />

hergestellte Sekte.<br />

Testen Sie doch auch mal die Küche des<br />

kleinen Weinguts. Sie bietet in Abhängig<br />

keit der Jahreszeit kleine, weinbegleitende<br />

Köstlichkeiten. Und sollte<br />

der Hofausschank Sie dermaßen überzeugt<br />

haben, dass Sie die Heimreise<br />

lieber etwas herauszögern möchten,<br />

warten vier gemütliche Gästezimmer<br />

auf dem Weingut in der Seilbahnstraße<br />

bzw. im Gästehaus in der Weinbergstraße<br />

auf Sie. Übernachtungsanfragen<br />

für das Weingut richten Sie bitte an<br />

info@sermann.de, für das Gästehaus<br />

an ksermann@t-online.de.<br />

Ausschank und Weinverkauf erfolgen<br />

täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs<br />

nur nach Vereinbarung. Am Wochenende<br />

kann nach Voranmeldung<br />

auch länger geöffnet werden. Weitere<br />

Informationen sowie der Zugang zu<br />

einem Online-Shop finden Sie im<br />

Internet unter www.sermann.de. Das<br />

Weingut Sermann steht Ihnen selbstverständlich<br />

auch telefonisch unter<br />

<strong>02</strong>643 7105 zur Verfügung.<br />

DZ<br />

20<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


Burgwein <strong>2015</strong>.<br />

Ein 2014er Spätburgunder der Winzergenossenschaft<br />

Mayschoss-Altenahr.<br />

Der Wein weist ein typisches Burgunderrot und einen ausgeprägten<br />

Pinotduft nach dunklen Waldfrüchten auf. Im Geschmack präsentiert<br />

er sich als klassisch-eleganter Spätburgunder, der<br />

durch seine mineralisch geprägte Art seine Heimat<br />

betont. Weiche und ausgereifte Traubentanine untermalt<br />

von dezenten Aromen des klassischen Holzfassausbaus unterstreichen<br />

den fülligen Charakter. Der Wein ist vegan, da keine Eiweißklärung erfolgte,<br />

und in einer Schraubverschlußflasche abgefüllt. Genießen Sie<br />

diesen Wein zu jeglichen Fleischgerichten mit dunkler Sauce und als<br />

harmonischen Partner zu Vollmilchschokolade.<br />

Flasche 0,75l euro 10,50<br />

Burgwein <strong>2015</strong>.<br />

Ein Riesling vom Weingut Sermann-Kreuzberg<br />

Der 2014 Burgenwein „Theoderich von Are“ wurde vinifiziert<br />

aus den beiden Altenahrer Einzellagen Übigberg und Eck.<br />

Schon immer war die Lage Eck bekannt für die feinsten<br />

Rieslinggewächse des Ahrtals. Die Weine werden hier voller<br />

und sind eher von tropischer Frucht geprägt. Nach schonender,<br />

gekühlter Gärung und einem anschließenden dreimonatigem<br />

Feinhefelager ist der 2014 Burgenwein im Januar <strong>2015</strong><br />

auf Flaschen gezogen worden. Das Zusammenspiel der beiden<br />

Lagen habt einen Wein mit außerordenlicher Fülle und<br />

Mineralik hervorgebracht.<br />

Flasche 0,75l euro 6,90<br />

2014 Weissburgunder vom Weingut Sermann-Kreuzberg<br />

Der 2014 Weissburgunder trocken ist in der fast vergessenen<br />

Weinlage „Altenahrer Übigberg“ gewachsen. Die windoffene Lage<br />

bietet heute, bedingt durch die gestiegenen Temperaturen, ideale Voraussetzungen<br />

für den Weinbau. Nach langsamer, kühler Gärung im<br />

Edelstahltank und einem Feinhefe lager bis Ende Februar <strong>2015</strong><br />

wurde der Wein Anfang März abgefüllt. Der Wein leuchtet<br />

hellgold mit silbernen Reflexen im Glas. Die Nase wird<br />

von kräuterwürzigen Aromen und tropischen Früchten sowie grünem<br />

Apfel geprägt. Am Gaumen ergibt sich ein Spiegel der Nase mit einem<br />

begeisternden Frucht-Süße-Säure-Spiel.<br />

Flasche 0,75l euro 7,40


GENUSS<br />

Hotel AM WEISSEN TURM<br />

Übernachten und Tagen im Herzen Ahrweilers<br />

Durch den Zusammenschluss der mondänen Spielbankund<br />

Kurstadt Bad Neuenahr mit dem historischen<br />

Ort Ahrweiler entstand im Jahr 1969 Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler. Eingebettet in bewaldete Hügel und sonnenbeschienene<br />

Weinberge avanciert Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

heute zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des<br />

gesamten Ahrtals.<br />

Umgeben von der vollständig erhaltenen Stadtmauer mit<br />

ihren Wachtürmen und eingerahmt von beeindruckenden<br />

Stadttoren liegt das „Hotel Am weissen Turm“ unmittelbar<br />

am Marktplatz Ahrweilers, in direkter Nachbarschaft zu seinem<br />

Namensgeber, dem weissen Turm. Seine 27 modernen,<br />

mit Bad/WC, Föhn, Telefon, WLan, Flachbild-TV und Safe komfortabel<br />

ausgestatteten Hotelzimmer, ein großer Tagungsraum<br />

mit Hightech-Ausstattung für bis zu 50 Personen, der<br />

behagliche Frühstücks- und Lounge-Bereich sowie zwei großzügige<br />

Terrassen mit Ausblick erwarten Gäste aus aller Welt.<br />

Unter der Woche trifft man im Hotel vor allem Business-Reisende.<br />

Zum Wochenende ändert sich das Klientel komplett.<br />

Dann verschwinden die grauen und dunkelblauen Anzüge.<br />

Aus Krawatten und Business-Kostümen werden Relax- und<br />

Vintage-Look: Am Wochenende tummeln sich vorwiegend<br />

Genießer, Rad- und Städtereisende, Wander- und Wellness-<br />

Freunde und verliebte Paare im Hotel Am weissen Turm. Eines<br />

ist jedoch allen Gästen gleich, egal ob Business- oder Freizeit-<br />

Reisende: Sie schätzen die zentrale und dennoch ruhige<br />

Lage des Hotels und genießen den zuvorkommend sympathischen<br />

Service.<br />

Ganz zu schweigen von dem tollen Angebot der Region,<br />

denn das Ahrtal und die Eifel bieten Unterhaltung und<br />

Abwechslung pur. Rad- und Wanderwege animieren zum<br />

sportlichen Erkunden der märchenhaften Landschaft und<br />

der Natur, der weltberühmte Wein sowie die zahlreichen<br />

Spitzen-Restaurants der Region umschmeicheln da eher<br />

den Gaumen der Genießer unter den Gästen. Aber auch<br />

Angebote wie Nürburgring, Drachenfels und Vulkanpark<br />

versprechen Unterhaltung par excellence, um nur einige<br />

der schier unzähligen Freizeitangebote der Region zu<br />

nennen.<br />

22<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


Auf unsere Frage nach dem Erfolgsrezept des Hauses versteht<br />

Gabriele Sanacore, Geschäftsführerin des Hotels, mit<br />

einem Mahatma Gandhi-Zitat treffend zu antworten:<br />

Der Kunde ist der wichtigste Besucher in unserem Hause.<br />

Er ist nicht von uns abhängig. Wir sind von ihm abhängig.<br />

Er unterbricht unsere Arbeit nicht, sondern er ist Ziel und Zweck unserer Arbeit.<br />

Für unsere Aufgabe ist er kein Außenstehender. Er ist Teil unserer Aufgabe.<br />

Wir tun ihm keinen Gefallen, wenn wir ihm eine Dienstleistung erweisen.<br />

Er tut uns einen Gefallen, indem er uns die Möglichkeit dazu bietet.“<br />

Mahatma Gandhi<br />

Der Hotel-Inhaber Thomas Schoofs überführt diese Worte<br />

Gandhis in seine Beschreibung der Hotelphilosophie: „Frau<br />

Sanacore und ich erwarten von uns und unseren Kolleginnen<br />

und Kollegen aus dem Service echte und aufrichtige<br />

Dienstleistung für und an unseren Gästen – und zwar von<br />

ganzem Herzen. Wir wählen unser Personal ganz bewusst<br />

danach aus, wer in der Lage ist, diese Einstellung zu verinnerlichen<br />

und überzeugend zu leben.“ So war es nur folgerichtig,<br />

dass sich das Hotel bereits im vergangenen Jahr<br />

nach dem bewährten Qualitätsmanagement-Verfahren<br />

von „Service Q“ gemäß der Stufe 1 hat qualifizieren lassen.<br />

Jüngstes Erfolgsbeispiel ist die Auszeichnung des Hotels<br />

Am weissen Turm mit dem Zusatz „Superior“.<br />

Mit dem 1. Juli <strong>2015</strong> darf sich das Haus „Hotel Garni 3 Sterne<br />

Superior“ nennen. Diese Kategorie, die oftmals mit 3,5 Sternen<br />

oder einem zusätzlichen „S“ dargestellt wird, zeichnet Hotellerie-Spitzenbetriebe<br />

aus, die ein besonders<br />

hohes Maß an Dienstleistungsqualität bieten.<br />

Bürgermeister Guido Orthen und Vertreter<br />

der DeHoGa RLP sowie Heinz Schönewald vom<br />

Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.<br />

gratulierten stellvertretend für die gesamte<br />

Belegschaft dem Hotelleitungs-Duo Thomas<br />

Schoofs und Gabriele Sanacore im Zuge der<br />

Überreichung der Urkunde und Plakette. Bürgermeister<br />

Orthen betonte dabei besonders<br />

das „glückliche Händchen“ des Inhabers und<br />

seiner Geschäfts führerin in der Führung des<br />

Hauses, haben sie doch erst vor drei Jahren dessen Leitung<br />

übernommen und es seither verstanden, den Service und<br />

Ruf des Hotels kontinuierlich zu verbessern. Die <strong>AhrLust</strong>-<br />

Redaktion schließt sich den Glückwünschen an!<br />

Mehr Informationen zum Ahrweiler Hotel Am weissen Turm<br />

finden Sie im Internet unter www.hotelamweissenturm.de.<br />

Detaillierte Fragen zu Buchungsmöglichkeiten, als Seminarund<br />

Schulungsstätte oder als Location für Firmen events<br />

beantwortet Ihnen das freundliche Hotel-Team gerne auch<br />

telefonisch unter <strong>02</strong>641 90800 oder auch via eMail an<br />

info@hotelamweissenturm.de.<br />

DZ<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

23


WISSENSWERTES<br />

MINERALWASSER­<br />

QUELLEN<br />

Tiefenschätze der Vulkaneifel<br />

Dass unsere Heimat durch die<br />

Bodenbeschaffenheit und das<br />

Klima als Grundlage eines wunderbaren<br />

Weines gesegnet ist, ist weit<br />

über Deutschlands Grenzen hinaus<br />

bekannt. Doch dass die klimatischen<br />

und geologischen Gegeben heiten unserer<br />

Landschaft uns einen weiteren<br />

Schatz, exakter ein wahrhaftes „Lebenselixier“<br />

in den Schoß gelegt hat,<br />

findet gemeinhin weit weniger Beachtung:<br />

In kaum einer anderen Region<br />

Deutschlands ist die Dichte an Mineralwasserquellen<br />

so hoch wie in der<br />

Ahr-Vulkaneifel-Region!<br />

Dabei ist Mineralwasser das beliebteste<br />

alkoholfreie Erfrischungsgetränk der<br />

Bundesbevölkerung. Und das nicht ohne<br />

Grund, denn als kalorienfreies Multitalent<br />

stillt Mineralwasser nicht nur unseren<br />

Durst und erfrischt Seele und<br />

Geist, sondern versorgt den Körper auch<br />

auf natürliche Weise mit lebensnotwendigen<br />

Mineralstoffen und Spurenelementen.<br />

Kein Wunder, dass mit zunehmendem<br />

Gesundheitsbewusstsein<br />

über die letzten Jahre der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Mineralwasser kontinuierlich<br />

zugenommen hat. Trank jeder Deutsche<br />

in 2013 durchschnittlich noch 141,2 Liter,<br />

stieg der Mineralwasser-Konsum in<br />

2014 auf die bishe rige Rekordmarke<br />

von 143,5 Liter an. Bedenkt man allerdings<br />

die medizinische Empfehlung,<br />

täglich mindestens 1,5 Liter Mineralwasser<br />

zu trinken, fallen die umgerechnet<br />

ca. 0,4 Liter pro Tag dann doch<br />

eher bescheiden bis bedenklich aus.<br />

(Mineral-) Wasser ist lebensnotwendig<br />

Es gibt in der Tat nur sehr wenige Nahrungsmittel,<br />

die wirklich lebensnotwendig<br />

sind. Wasser, insbesondere<br />

natürliches Mineralwasser gehört<br />

24<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


© Gerolsteiner<br />

unbestritten dazu. Es stellt im Körper<br />

lebenswichtige Funktionen siche. So<br />

reguliert Wasser den Blutfluss, die Körpertemperatur<br />

und den Stoffwechsel,<br />

dient es doch als Lösungs- und Transportmittel<br />

für Nährstoffe und Abbauprodukte<br />

sowie als Partner bei chemischen<br />

Reaktionen. Im Körper spielt sich<br />

ein ständiger Wasserkreislauf ab, bei<br />

dem die vorhandene Körperflüssigkeit<br />

immer wieder durch die Organe transportiert<br />

wird. Auf diese Weise durchfließen<br />

täglich 1.400 Liter Körperflüssigkeit<br />

unser Gehirn und 2.000 Liter<br />

unsere Nieren.<br />

Wenn wir ein Glas Mineralwasser trinken,<br />

sind wir uns der medizinischen<br />

Wichtigkeit dieser Erfrischung natürlich<br />

nicht bewusst. Wenn man ehrlich<br />

ist, spielt für die meisten von uns auch<br />

der Geschmack des Wassers eine untergeordnete<br />

Rolle, wird er doch zumeist<br />

als neutral empfunden. Und<br />

scheinbar schmecken auch alle Mineralwässer<br />

gleich. Doch weit gefehlt …<br />

Den Geschmack bestimmt die Natur<br />

So haben hoch mineralisierte Mineralwässer<br />

oft eine leicht salzige oder<br />

bittere Note, bei mineralstoffarmen<br />

Mineralwässern drängt sich die Kohlensäure<br />

als säuerliche Geschmackskomponente<br />

in den Vordergrund. Mineralwässer<br />

aus der Vulkaneifel überzeugen<br />

dagegen in der Regel durch einen angenehm<br />

ausgewogenen Geschmack,<br />

ist das kühle Nass doch mineralstoffreich,<br />

enthält aber vergleichsweise<br />

wenig Natriumchlorid bzw. Sulfat.<br />

Ähnlich wie das „Terroir“ – die Gegend,<br />

aus der ein Wein stammt – seinen<br />

Charakter prägt, besteht also auch bei<br />

Mineralwasser ein enger Zusammenhang<br />

zwischen Herkunft und Geschmack:<br />

Neben dem Kohlensäure gehalt entscheiden<br />

vor allem die Gesteinsschichten,<br />

die ein Wasser während des Versickerns<br />

durchlaufen hat, über die Höhe<br />

und Zusammen setzung der Mineralstoffe<br />

und prägen ausschlaggebend<br />

sein Geschmacks profil.<br />

Die Vulkaneifel weist in ihrer geologischen<br />

Beschaffenheit ein geradezu<br />

einzigartiges Profil auf. Typisch für die<br />

Region ist das massive Vorkommen<br />

von Dolomit, einem calcium- und magnesiumhaltigen,<br />

aber nahezu wasserunlöslichen<br />

Kalkgestein. Durch kleinste<br />

Spalten steigt allerdings aus dem Erdinneren,<br />

genauer aus erstarrtem Magma<br />

freigesetztes Kohlendioxid (CO 2<br />

)<br />

auf, aus dem sich im Kontakt mit dem<br />

Tiefenwasser Kohlensäure bildet. Erst<br />

durch die Kohlensäure können sich die<br />

wertvollen Mineralien und Spurenelemente<br />

aus dem Dolomitgestein lösen.<br />

Bei seiner langen Reise durch viele Kilometer<br />

Gestein bis in mehrere 100m Tiefe<br />

konnte das versickernde Regenwasser<br />

auf diese Weise wertvolle Mineralien<br />

aufnehmen und wurde gleich zeitig natürlich<br />

gefiltert. In den Tiefenspeichern<br />

bzw. Quellen der Vulkaneifel lagern zum<br />

Teil Mineralwässer von außerordentlicher<br />

Zusammensetzung und Qualität,<br />

die in ihrer sprudelnden Frische zum<br />

Teil älter als 10.000 Jahre sind.<br />

Alle Mineralwässer der Region detailliert<br />

zu beschreiben, sprengt bei weitem<br />

die Platzverhältnisse der <strong>AhrLust</strong>.<br />

Stellvertretend für die Vielzahl unserer<br />

Quellen haben wir Gerolsteiner Sprudel<br />

sowie Rhodius Mineralwasser ausgewählt.<br />

Bei beiden Unternehmen möchten<br />

wir uns an dieser Stelle auch für die<br />

freundliche Unterstützung bedanken!<br />

Gerolsteiner Sprudel enthält von Natur<br />

aus ca. 2.500 Milligramm Mineralien<br />

und Spurenelemente, vor allem Calcium<br />

(348 mg/l), Magnesium (108 mg/l) und<br />

Hydrogencarbonat. Das aus über 500 m<br />

Tiefe, somit einer der weltweit tiefsten<br />

Quellen stammende Rhodius Mineralwasser<br />

aus Burgbrohl verfügt über<br />

&<br />

Rheinbacher-Str. 130-134<br />

53501 Grafschaft-Bölingen<br />

Tel.: <strong>02</strong>641 1333<br />

www.atelier-unter-den-linden.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo., Mi., Do. + Fr. von 10.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Samstag<br />

10.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Sonntag<br />

14.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Wohnaccessoires, individuelle<br />

Postkarten, Gemälde,<br />

Modedesign, Stulpen, Stoffe<br />

aus der Provence, Holzkunst,<br />

Glasmosaik, Metalldesign,<br />

Biorestaurant Grün,<br />

Keramik, handgearbeitete<br />

Knopfringe, Wolldesign,<br />

Second Hand Boutique für Sie<br />

und Ihn, u.v.m. und für Kinder<br />

„Toben im Stroh“<br />

HOFFEST<br />

KUNST- UND<br />

HANDWERKERMARKT<br />

12. September <strong>2015</strong>, 11.00 – 19.00 Uhr<br />

13. September <strong>2015</strong>, 11.00 – 18.00 Uhr<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

25


WISSENSWERTES<br />

CALCIUM<br />

Calcium ist wichtig für gesunde<br />

Knochen, Zähne und die Muskulatur.<br />

Der Tagesbedarf liegt bei 800 mg.<br />

MAGNESIUM<br />

Magnesium ist unverzichtbar für den<br />

Energiestoffwechsel und unterstützt<br />

das Leistungs- und Konzentrationsvermögen.<br />

Der Tagesbedarf liegt bei 375 mg.<br />

26<br />

insgesamt 2.160 Milligramm gelöster<br />

Mineralstoffe pro Liter. Auch hier sind<br />

Calcium (143 mg/l) und Magnesium<br />

(151 mg/l) in einem sehr ausgewogenen<br />

Verhältnis vorhanden. Informationen<br />

zur Zusammensetzung von mehr als<br />

1.000 in Deutschland erhältlichen Mineralwässern<br />

finden sie auf einem,<br />

von dem Unternehmen Gerolsteiner<br />

initiierten Internet-Portal unter www.<br />

mineralienrechner.de.<br />

Wein und Wasser – ein Traumpaar!<br />

Wenn’s passt ...<br />

Welches Mineralwasser passt denn<br />

nun zu Weiß- oder Rotwein von der<br />

Ahr? Grundsätzlich ist erst einmal die<br />

ausgewogene Mineralisierung und der<br />

daraus resultierende harmonische Geschmack<br />

ohne starke Eigennote die<br />

ideale Voraussetzung für ein Mineralwasser<br />

als passendes Begleitgetränk<br />

für Weine. Unterschiede im Kohlensäuregehalt<br />

und in der Mineralisierung<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15<br />

Lachsräucherei Von SER<br />

Ahrstr. 17 · 53533 Müsch<br />

Tel.: <strong>02</strong>693 930033<br />

Frische direkt aus der<br />

Lachsräucherei<br />

■ Schlemmen, Snacken und Einkaufen<br />

■ Direktversand<br />

■ Lachs- u. Fischspezialitäten aus eigener Herstellung<br />

■ Große Frischfischauswahl<br />

www.von-ser.de<br />

Di.-Fr. 9 00 -18 00 Uhr . Sa. 9 00 -14 30 Uhr<br />

Warmer Mittagstisch von 12 00 -14 30 Uhr<br />

So. und Mo. geschlossen<br />

entscheiden darüber, ob ein Mineralwasser<br />

den Charakter eines Weines<br />

optimal zur Geltung bringt bzw. mit<br />

seinem Geschmacksprofil vereinbar ist.<br />

Gerbstoffbetonte Rot- und Weißweine<br />

harmonieren besonders mit einem<br />

weichen, stillen Mineralwasser. Liebliche<br />

Weine benötigen dagegen ein<br />

Mineralwasser mit viel Kohlensäure,<br />

das erfrischt und die Süße des Weines<br />

elegant hervorhebt. Zu trockenen<br />

Weiß weinen passen in der Regel Medium-Mineralwässer<br />

am besten. Ihre<br />

belebende und dabei ausgewogene<br />

Kohlen säure verleiht Weinen mit wenig<br />

Weinsäure Jugendlichkeit und<br />

Frische. Auch hier bietet das Haus<br />

Gerolsteiner einen empfehlenswerten<br />

Online-Service: Erfahren Sie unter<br />

www.weinplaces.de, welches Mineralwasser<br />

zu welchem Wein passt.<br />

Die <strong>AhrLust</strong> wünschte beste Erfrischung<br />

und sagt „Prost“!<br />

DZ<br />

HYDROGENCARBONAT<br />

Hydrogencarbonat reguliert als Bestandteil<br />

der Salze der Kohlensäure (kein Mineralstoff!)<br />

den Säure-Basen-Haushalt<br />

im Körper und wirkt beispielsweise<br />

gegen Sodbrennen etc. Bezüglich des<br />

Tagesbedarfs liegen keine Angaben vor.<br />

KALIUM<br />

Kalium ist ein Elektrolyt, das im Körper<br />

für die Funktionsfähigkeit, den Informationsaustausch<br />

und Wassergehalt der<br />

Zellen wichtig ist. Ferner ist es am Aufbau<br />

von Eiweißen, der Aktivität verschiedener<br />

Enzyme sowie dem Umbau<br />

von Kohlenhydraten zu Energie beteiligt.<br />

Alle Mineralwässer beinhalten nur<br />

eine äußerst geringe Kalium-Konzentration<br />

von wenigen Prozent des Tagesbedarfs,<br />

der bei 2.000 mg liegt.<br />

NATRIUM<br />

Natrium steuert Nervenimpulse und<br />

den Herzrhythmus, ist aber auch für die<br />

Muskelarbeit wichtig. Von großer Bedeutung<br />

ist es darüber hinaus für die Wasserverteilung<br />

im Körper. Mineralwässer<br />

mit niedrigem Natriumgehalt sind für<br />

eine natriumarme Ernährung geeignet.<br />

Der Tagesbedarf liegt bei 550 mg.<br />

CHLORID<br />

Als Elektrolyt sorgt Chlorid für die Regelung<br />

des Wasserhaushalts im Körper, ist<br />

wichtig für die Zellfunktionen und Bildung<br />

von Magensäure. Der Tagesbedarf<br />

liegt bei 800 mg.<br />

SULFAT<br />

Sulfate sind Schwefelverbindungen, die<br />

den Gallefluss anregen und so verdauungsfördernde<br />

Wirkungen, insbesondere<br />

im Zusammenspiel mit Magnesium<br />

und Calcium entwickeln. Zum Tagesbedarf<br />

liegen keine medizinischen Empfehlungen<br />

vor.


WISSENSWERTES<br />

AUS den<br />

AUGEN,<br />

AUS dem<br />

SINN?<br />

Dass die Ahr zwischenzeitlich zu unserer aller Freude<br />

wieder ein Fisch-Paradies ist, haben wir bereits in der<br />

<strong>AhrLust</strong>-Ausgabe 2/2014 berichtet. Bachforellen, Barben,<br />

Ellritze, ja sogar Lachse tümmeln sich in dem weitestgehend<br />

renaturierten Strom.<br />

Als Bewohner des Ahrtals sind wir natürlich bemüht, „unsere“<br />

Ahr sauber zu halten! Doch leider ist gerade in den Jahreszeiten<br />

Frühling und Sommer festzustellen, dass häufig einfach<br />

aus Gedankenlosigkeit mit der Ahr als Geschenk der Natur<br />

fahrlässig umgegangen wird. Grün- und Rasenschnitt wird<br />

allzu oft an den Böschungen des Ahrufers abgekippt oder direkt<br />

im Fluss verklappt. „Das ist doch alles Natur und wird zu<br />

Humus“, scheint der treibende Gedanke dabei zu sein.<br />

Selbst wenn der abgelagerte Grünschnitt „nur“ am Ufer liegt,<br />

gelangen seine Zersetzungsprodukte mit dem Sickerwasserstrom<br />

in den Fluss. Unschöne Folgen sind auch hier Sauerstoffentzug<br />

im Wasser, Faulschlammbildung, eventuelle Verpilzung<br />

und im Extremfall sogar Fischsterben. Abgekippter<br />

Grünschnitt am Gewässerrandstreifen behindert gleichzeitig<br />

die natürliche Ufervegetation und bewirkt durch bestimmte<br />

Nährstoffanreich erungen den übermäßigen Wuchs Stickstoff<br />

liebender Pflanzen wie Brennnesseln, drüsiges Springkraut<br />

und asiatischer Staudenknöterich. Bei den beiden letztgenannten<br />

Pflanzen handelt es sich um sogenannte Neophyten,<br />

die zusätzlich das natürliche Gleichgewicht in der Ufervegetation<br />

gefährden.<br />

Übrigens: Das Ablagern von Grünschnitt, Erde und ähnlichen<br />

Stoffen an den Uferrandstreifen der Ahr oder anderer Flüsse<br />

verstößt gegen das Wassergesetz des Bundeslandes Rheinland-Pfalz<br />

und stellt sogar eine Ordnungswidrigkeit dar.<br />

Machen Sie sich doch einfach Ihre Gar tenabfälle zunutze. Was<br />

nicht in die „Braune Tonne“ passt, kann in einer entlegenen<br />

Ecke Ihres Gartens als Komposthaufen seine Kraft Ihrem<br />

Garten und der Natur zurückgeben. Übrigens: Bei richtiger<br />

Anlage ist ein Komposthaufen völlig geruchsfrei! Zahlreiche<br />

Tipps und Tricks finden Sie im Internet, z. B. unter:<br />

www.de.wikihow.com/Einen-Komposthaufen-anlegen.<br />

DZ<br />

Doch wer glaubt, die Ahr wird die Gartenabfälle einfach abtransportieren<br />

und den organischen Abfall schon verkraften,<br />

irrt sich leider. Insbesondere an engen Durchlässen oder<br />

flachen Flusspassagen verringert sich durch Ablage rungen<br />

von Grünschnitt die Durchflussgeschwindigkeit. Damit einhergehend<br />

ist ein Herabsetzen der Anreicherung des Wassers<br />

mit Sauerstoff vorprogrammiert. Der Grünschnitt im Gewässer<br />

wirkt sich darüber hinaus auch unmittelbar nachteilig<br />

auf die chemische Wasserbeschaffenheit aus. Rasenschnitt<br />

verfault im Wasser unter hohem Sauerstoffverbrauch.<br />

Das Selbst reinigungsvermögen kann im ungünstigsten Fall<br />

überfordert werden und der Fluss „kippt um“.


UNSER<br />

täglich BROT<br />

Ein UNESCO-Weltkulturerbe<br />

Ja, in der Tat, am 5. Mai dieses Jahres ist das Deutsche<br />

Bäckerhandwerk in Berlin von der UNESCO ausgezeichnet<br />

worden und unser Brot offiziell als Weltkulturerbe<br />

zertifiziert worden. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 59 kg<br />

gehört nun also das Weltkulturerbe Brot in der Bundesrepublik<br />

mit zunehmender Tendenz zu einem der beliebtesten<br />

Lebensmittel schlechthin. Ob Vollkorn-, Roggen-, Kartoffeloder<br />

auch Vital-, Eiweiß- oder Fitness-Brot, nirgendwo auf<br />

der Welt ist die Auswahl und Vielfalt größer als bei uns. So<br />

bieten auch die Bäckereien an der Ahr, egal ob klein oder<br />

groß, eine Riesenauswahl an Brotspezialitäten.<br />

BÄCKEREI<br />

Ofenfrisch,<br />

korngesund seit mehr<br />

als 50 Jahren!!<br />

Sie reagieren damit auf das Verlangen der Verbraucher nach<br />

einer großen Breite im Brot- und Backwarensortiment. Die<br />

Zeiten, als es beim Bäcker um die Ecke zwei Grundsorten an<br />

Grau-Brot und eventuell noch Schwarzbrot und Brötchen gab,<br />

gehören längste der Vergangenheit an. Leider sind häufig<br />

auch besagte „Bäcker um die Ecke“ verschwunden. Zu groß ist<br />

der Konkurrenz- bzw. Preisdruck für den echten Handwerks-<br />

Bäcker geworden. Vielfältige Industriebackwaren erobern<br />

zunehmend die Warenregale in den Lebensmittelgeschäften.<br />

Backstationen bei den Discountern gaukeln ständig frischgebackene<br />

Ware vor. Großbäckerei-Ketten sowie SB-Backwaren-Shops<br />

erobern die Innenstädte, expandieren aber auch<br />

kräftig in ländlichen Regionen.<br />

Zugegeben, das alles sind einfach Zeichen der Zeit. Kleine<br />

Manufakturen haben – wenn es nicht gerade um Luxusgüter<br />

geht – heute nur noch in wenigen Bereichen Überlebenschancen.<br />

Aber in kaum einem anderen Metier ist die<br />

Entwicklung dermaßen extrem wie bei den Backwaren: Wir<br />

möchten immer mehr Vielfalt, verlangen nach Backfrische<br />

zu jeder Tages- und bald auch Nachtzeit, möchten für all das<br />

aber wie selbstverständlich immer weniger Geld bezahlen!<br />

So kostet ein Laib Toastbrot vom Discounter zwischenzeitlich<br />

so viel oder treffender so wenig wie ein Brötchen beim<br />

Handwerks-Bäcker.<br />

Dabei kann man die Qualität von industriell hergestellten<br />

Backwaren im Vergleich zum Pendant vom Handwerks-Bäcker<br />

nicht einmal als minderwertig bezeichnen. Im Gegenteil,<br />

viele der Brote und Brötchen von unseren Handwerks- oder<br />

Innungs-Bäckereien werden ebenfalls aus Tiefkühl-Teiglingen<br />

oder industriellen Fertigmischungen für Sauerteig etc. hergestellt.<br />

Die meisten der Bäckereien in der Ahrregion führen allerdings<br />

auch noch nach eigener Rezeptur hergestelltes bzw. gebackenes<br />

Brot. Die entsprechenden Rezepte sind teilweise über<br />

Generationen von Bäckern innerhalb der Familie weiterver-<br />

Rheinbacher Str. 126, 53501 Bölingen, Tel.: <strong>02</strong>641 27468<br />

28<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15


WISSENSWERTES<br />

erbt worden. Allerdings ist die Anzahl dieser Eigenproduktionen<br />

verschwindend gering in dem breiten Sortiment. Die<br />

Masse der Backwaren basiert wegen des allgemeinen Preisdrucks<br />

auf industriellen Fertigmischungen und Teiglingen.<br />

So werden heute in der Bundesrepublik zwei Drittel (1,2 mio t)<br />

der jährlich 1,8 mio t Backwaren industriell hergestellt. Zahlen,<br />

die eindrucksvoll den allgemeinen Trend belegen!<br />

Industriellen Backmischungen, Teiglingen und auch Broten<br />

von Backdiscountern und Supermärkten werden allerdings<br />

in der Regel Enzyme zugesetzt. Enzyme sind Eiweißstoffe,<br />

die in jedem von uns und auch in jedem anderen Lebewesen<br />

vorkommen. Die Industrie stellt jedoch hochspezialisierte<br />

Enzyme im Labor und teils aus gentechnisch veränderten<br />

Substraten her. Sie ermöglichen es dem Bäcker beispielsweise<br />

Zeit bei der Teigbe- und -verarbeitung einzusparen, schwankende<br />

Mehleigenschaften zu kaschieren oder Brote wochenlang<br />

haltbar zu machen. Im Zusammenspiel mit ebenfalls<br />

zugesetzten Emulgatoren dienen sie auch der Geschmacksverstärkung,<br />

der Verbesserung der appetitanregenden Optik<br />

sowie der Steigerung des Teig- bzw. Brotvolumens. Die genauen<br />

Risiken und Folgen des Enzymzusatzes befinden sich<br />

noch in der Erforschung. Valide Ergebnisse liegen aufgrund<br />

der teilweise notwendigen Langzeitstudien noch nicht vor.<br />

Generell kann allerdings resümiert werden, das ein gesundes<br />

Brot eine vergleichsweise kurze Deklarationsliste an Enzymen<br />

aufweist, optimalerweise auf den Zusatz derselben sogar<br />

gänzlich verzichtet. Es lohnt sich also, einen Blick auf die Zutatenliste<br />

auf den Brotverpackungen zu werfen. Sollte sich<br />

die Liste an Zusatzstoffen – in Deutschland bzw. Europa sind<br />

ca. 200 dieser Substanzen zugelassen – lesen wie das Alphabet<br />

in Kombination mit Ziffern, lassen Sie das Brot lieber im<br />

Waren regal liegen.<br />

Sie können übrigens auch beim „Bäcker Ihres Vertrauens“ nach<br />

den Inhaltsstoffen seines Brotes fragen. Auch dort werden<br />

Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfahren,<br />

dass Enzyme in Ihren Lieblingssorten enthalten sind. Das lässt<br />

sich leider auch mit bester Absicht des Bäckers kaum vermeiden,<br />

sind doch bereits herkömmlichen Zutaten, insbesondere<br />

dem Mehl Enzyme zugesetzt.<br />

Der Trend heißt auch bei Brotwaren „Bio“. Naturzutaten, auch<br />

der lange Zeit in Vergessenheit geratene „Urweizen“ Dinkel,<br />

stehen wieder hoch im Kurs. Schauen Sie doch mal bei der<br />

Dinkelbäckerei Gaspers in Altenburg vorbei. Bereits eine kleine<br />

Geschmacks- bzw. Kostprobe wird Sie überzeugen! Natürlich<br />

ist das Preisniveau solcher Backwaren nicht mit Discounter-<br />

Produkten zu vergleichen. Aber unsere Gesundheit sollte<br />

uns durchaus den einen oder anderen Euro mehr wert sein.<br />

Apropos Gesundheit: Bei allem Genuss, den so eine leckere<br />

Scheibe Brot bietet, sollten wir eines nicht vergessen: Brot<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

29<br />

enthält überdurchschnittlich viel Salz. In einer Scheibe Graubrot<br />

befindet sich durchschnittlich 1 gr. Salz. Klingt vielleicht<br />

wenig, relativiert sich aber vor dem Hintergrund, dass der<br />

Tagesbedarf des menschlichen Körpers bei normaler Belastung<br />

gerade mal bei ca. 1,4 gr Salz liegt. Ein zu hoher Salzkonsum<br />

erhöht das Bluthochdruckrisiko.<br />

Auch diese Erkenntnis führt zu unserer <strong>AhrLust</strong>-Empfehlung:<br />

Setzen Sie beim Brot zugunsten des Geschmacks und natürlich<br />

auch Ihrer Gesundheit zuliebe auf Klasse statt auf Masse!<br />

DZ<br />

DINKEL<br />

Dinkel ist eng verwand mir dem herkömmlichen<br />

Weizen, gilt er doch sogar als „Urweizen“.<br />

Nachdem er vorübergehend aus Deutschland<br />

fast verschwunden war, wächst er heute wieder<br />

auf einer Fläche von 60.000 bis 70.000<br />

Hektar. Seine Körner sitzen geschützt vor Pilzen<br />

und Schädlingen in den Spelzen. So sind<br />

sie widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.<br />

Dinkel hat einen hohen Gehalt an Klebereiweiß.<br />

Aus ihm gebackenes Brot gilt als<br />

besonders herzhaft. Auch Kuchen wird bei<br />

der Verwendung von Dinkelmehl in der Regel<br />

schmackhafter. Dinkel werden besondere gesundheitliche<br />

Vorteile im Vergleich zu allen<br />

anderen Getreidesorten zugeschrieben, die<br />

allerdings bisher nicht wissenschaftlich belegt<br />

sind.<br />

Dinkelbäckerei Gasper<br />

seit 1880<br />

Hier werden Dinkelnudeln, Dinkelnussecken, Dinkelmarmorkuchen,<br />

Dinkelsandkuchen, Dinkelbutterkekse, Dinkelgewürzkekse, Dinkelbrote,<br />

Dinkelbrötchen, Dinkelknäckebrot, Dinkelhefeteig (…) selbst hergestellt.<br />

Maternus Gasper, Kreuzberger Straße 40, 53505 Altenburg, Tel. <strong>02</strong>643 8376


GENUSS<br />

Bäckerei<br />

DRODTEN<br />

Die Nadel im Heuhaufen<br />

Albert Drodten führt die kleine<br />

Familienbäckerei im 750-Seelen-<br />

Örtchen Bölingen in zweiter Generation.<br />

Als Jugendlicher konnte er<br />

sich nichts Schlimmeres vorstellen als<br />

in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten.<br />

Die 1949 gegründete Bäckerei eines<br />

Tages zu übernehmen und weiterzuführen,<br />

war für den kleinen „Bert“ alles<br />

andere als erstrebenswert.<br />

Wir backen unsere Brötchen und unser Brot<br />

weitgehend nach eigenen Rezepturen“<br />

Albert Drodten<br />

Heute sieht das ganz anders aus. Der<br />

sympathische Mittvierziger geht geradezu<br />

auf in seinem Beruf und genießt<br />

täglich den Duft und Geschmack seines<br />

Werkes ebenso wie es ihn mit Befriedigung<br />

erfüllt, Menschen mit seinen Back -<br />

waren Genuss und Freude zu bereiten.<br />

Wenn gebackene Leckereien gefragt<br />

sind, unterstützt Drodten sehr gerne<br />

auch soziale Aktivitäten im Kreis Ahrweiler<br />

bis hinauf nach Bonn. Dann<br />

backt er oft stundenlang zum Selbstkostenpreis.<br />

Ein gefragter „Renner“ aus<br />

seinem Backofen: die geradezu legendären<br />

Drodten-Waffeln am Stil!<br />

turen“, erklärt der Bäckermeister, der<br />

allmorgendlich ca. 2.000 Brötchen gemeinsam<br />

mit seinem einzigen Lehrling<br />

backt, bevor es mit Brot und Kuchenspezialitäten<br />

weiter geht. Dass da bereits<br />

vor 3:00 Uhr in der Backstube<br />

Hochbetrieb herrscht, ist nachvollziehbar.<br />

Doch damit nicht genug, fährt Albert<br />

Drodten – wie einst seine Mutter –<br />

täglich von ca. 4:00 bis 6:00 Uhr in der<br />

Früh seine Brötchen sogar noch selber<br />

aus und macht damit 60 bis 80 Haushalte<br />

in der Region Grafschaft glücklich.<br />

Auch das ganz individuelle Backen nach<br />

Kundenwunsch gehört für Drodten<br />

„zum täglichen Brot“. So backt er für ein<br />

älteres Kundenpaar bereits seit Jahren<br />

jeden Samstag eine Platz, der exakt bis<br />

zur Hälfte mit Rosinen gefüllt ist. Die<br />

andere Hälfte ist frei von dieser Zutat.<br />

Soviel individuellen Service findet man<br />

in keiner anderen Bäckerei der Region.<br />

Probieren Sie doch mal die Backwaren<br />

aus dem Hause Drodten. Auch eine etwas<br />

längere Anreise in die Rheinbacher<br />

Str. 126 nach Grafschaft-Bölingen lohnt<br />

sich durchaus. Vorbestellungen und<br />

Sonderwünsche nimmt die Bäckerei<br />

gerne telefonisch unter <strong>02</strong>641 27468<br />

entgegen.<br />

Lassen Sie es sich schmecken!<br />

DZ<br />

„Wir backen unsere Brötchen und unser<br />

Brot weitgehend nach eigenen Rezep-<br />

30<br />

<strong>AhrLust</strong> <strong>02</strong>-15<br />

Übernachten und Tagen im Herzen Ahrweilers<br />

Hotel Am weißen Turm<br />

Altenbaustraße 3, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Telefon: <strong>02</strong>641/9080-0, www.hotelamweissenturm.de, info@hotelamweissenturm.de


DAS MAGAZIN RUND UM DIE AHR 03-15<br />

Ausblick<br />

NÄCHSTE<br />

AUSGABE<br />

WWW.AHRLUST.DE<br />

© www.ahrwein.de / Dominik Ketz<br />

Mariensteine<br />

aus der Ahr<br />

Kartoffelanbau<br />

in der Region<br />

ERNTEDANK<br />

VOM APFEL BIS ZUR ZWETSCHGE<br />

MICHELLE<br />

Skruth aus<br />

BACHEM ist<br />

AHRWEIN­<br />

KÖNIGIN<br />

<strong>2015</strong>-16<br />

Zum Pfingstweinmarkt der Ahr <strong>2015</strong><br />

wurde Michelle Skruth aus Bachem<br />

am 22. Mai zur neuen Ahrweinkönigin<br />

gewählt Nach 40 Jahren trägt wieder<br />

eine Bachemerin die Krone der Ahr. Sie<br />

übernahm sie von Victoria Kugel aus<br />

Ahrweiler. Michelle Skruth wird den<br />

Ahrwein auf über 100 Terminen im<br />

In- und Ausland präsentieren. Die Ahrweinkönigin<br />

wird unter den Weinköniginnen<br />

aller Weinbau betreibenden<br />

Orte der Ahr gewählt.<br />

Majestät Michelle ist 24 Jahre jung<br />

und studiert Lehramt in den Fächern<br />

Englisch und Geschichte. In ihrer Freizeit<br />

ist sie Mitglied bei den „Bachemer<br />

Merle“, einer attraktiven und erfolgreichen<br />

Karnevals-Tanztruppe.<br />

MS<br />

Die Weinbauorte der Ahr<br />

Ahrweiler<br />

Altenahr<br />

Mayschoß<br />

Rech<br />

Dernau<br />

Walporzheim<br />

Bachem<br />

Heimersheim<br />

Mehr Infos über Weinköniginnen<br />

und Weinbau unter<br />

www.ahrwein.de/ahrweinkönigin<br />

Freuen Sie sich gemeinsam<br />

mit uns auf Themen wie:<br />

Mariensteine,<br />

die kleinen Schätze<br />

aus der Ahr<br />

Kartoffeln, kulinarische<br />

Alleskönner aus dem<br />

Schattenreich<br />

und vieles mehr!<br />

Erscheinungstermin<br />

Oktober<br />

<strong>2015</strong><br />

Mehr unter<br />

www.ahrlust.de<br />

<strong>02</strong>-15 <strong>AhrLust</strong><br />

31


Erholung Pur am Freilinger See<br />

Campingplatz und Vermietung von Ferienhäusern,<br />

Campinghütten und Eifel-Lodges<br />

Am Freilinger See 1, D-53945 Blankenheim<br />

Tel. <strong>02</strong>697 282, info@eifel-camp.de, www.eifel-camp.de

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