16.07.2015 Aufrufe

Materialflussrechnung für die Schweiz - ESU-services Ltd.

Materialflussrechnung für die Schweiz - ESU-services Ltd.

Materialflussrechnung für die Schweiz - ESU-services Ltd.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Materialflussrechnung</strong>für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>Machbarkeitsstu<strong>die</strong>Neuchâtel, 2005


Die vom Bundesamt für Statistik (BFS)herausgegebene Reihe «Statistik der <strong>Schweiz</strong>»gliedert sich in folgende Fachbereiche:0 Statistische Grundlagen und Übersichten1 Bevölkerung2 Raum und Umwelt3 Arbeit und Erwerb4 Volkswirtschaft5 Preise6 Industrie und Dienstleistungen7 Land- und Forstwirtschaft8 Energie9 Bau- und Wohnungswesen10 Tourismus11 Verkehr und Nachrichtenwesen12 Geld, Banken, Versicherungen13 Soziale Sicherheit14 Gesundheit15 Bildung und Wissenschaft16 Kultur, Informationsgesellschaft, Sport17 Politik18 Öffentliche Verwaltung und Finanzen19 Kriminalität und Strafrecht20 Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung21 Nachhaltige Entwicklung und Disparitäten auf regionaler und internationaler Ebene


STATISTIK DER SCHWEIZ<strong>Materialflussrechnung</strong>für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>Machbarkeitsstu<strong>die</strong>BearbeitungUnter Mitarbeit vonStefan RubliWerkstoff-Börse GmbHNiels Jungbluth<strong>ESU</strong>-<strong>services</strong>Anne-Marie Mayerat DemarneBundesamt für StatistikHerausgeberBundesamt für Statistik (BFS)Bundesamt für Statistik (BFS)Neuchâtel, 2005


IMPRESSUMHerausgeber:Auskunft:Autor:Vertrieb:Bundesamt für Statistik (BFS)Anne-Marie Mayerat Demarne (BFS), 032 713 67 40, Email: anne-marie.mayerat@bfs.admin.chStefan Rubli, Wertstoff-Börse GmbH, Zürich - Niels Jungbluth, <strong>ESU</strong>-<strong>services</strong>, UsterBundesamt für Statistik, CH-2010 NeuchâtelTel. 032 713 60 60 / Fax 032 713 60 61 / E-Mail: order@bfs.admin.chBestellnummer: 672-0500-05Preis: Fr. 8.– (exkl. MwSt)Reihe: Statistik der <strong>Schweiz</strong>Fachbereich: 2 Raum und UmweltOriginaltext: DeutschÜbersetzung: Sprach<strong>die</strong>nste BFSTitelgrafik: R. HirterGrafik/Layout: BFSCopyright: BFS, Neuchâtel 2005Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung –unter Angabe der Quelle gestattetISBN: 3-303-02089-2


INHALTInhaltsverzeichnisVorwort 5Zusammenfassung 6Abstract 7Résumé 81 Einleitung 91.1 Zielsetzung <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> 91.2 Ziele einer <strong>Materialflussrechnung</strong> 91.3 Vorgeschichte und internationaleAnstrengungen 101.4 Aufbau einem <strong>Materialflussrechnung</strong> 102 Vorgehen 122.1 Rahmenbedingungen 122.2 Typologische Gliederung der Daten 122.3 Verwendete Grunddaten 122.3.1 Räumliche Abrenzung 122.3.2 Importe/Exporte 122.3.3 Lager 132.3.4 Indirekte Flüsse 132.3.5 Emissionen 132.3.6 Memorandum Items for balancing 132.4 Anpassung an <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> 132.5 Direkte Flüsse - Input 132.5.2 Biomasse 142.5.3 Baumaterial 152.5.4 Industrielle Mineralien 172.5.5 Übrige Produkte 172.5.6 Datenqualität 182.6 Direkte Flüsse - Output 182.6.1 Exporte 182.6.2 Emissionen in <strong>die</strong> Luft 182.6.3 Emissionen ins Wasser 182.6.4 Abfälle 182.6.5 Dissipative Verluste 192.6.6 Datenqualität 192.7 Lager 192.7.1 Fossile Brenn- und Treibstoffe 192.7.2 Biomasse 202.7.3 Baumaterial 202.7.4 Industrielle Mineralien 212.7.5 Datenqualität 212.8 Indirekte Flüsse – Inländische ungenutzteGewinnung 212.8.1 Biomasse 212.8.2 Baumineralien 222.8.3 Industrielle Mineralien 222.9 Indirekte Flüsse – Versteckte Flüssedurch Importe 222.9.1 Fossile Brenn- und Treibstoffe 222.9.2 Biomasse 222.9.3 Baumaterial 232.9.4 Industrielle Mineralien 232.9.5 Übrige Produkte 242.9.6 Datenqualität 242.10 Einschränkungen im methodischen Bereich 242.5.1 Fossile Brenn- und Treibstoffe 132005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ3


INHALT3 Resultate und Analysen 253.1 Inländische verwertete Gewinnung (DEU) 253.2 Direct Material Input (DMI) 253.2.1 Total 253.2.2 Importanteil am DMI 263.2.3 Versteckte Flüsse 263.3 Direct Material Consumption (DMC) 273.4 Materialeffizienz 283.5 Physische Handelsbilanz 293.6 Internationale Vergleiche 303.2.6 Lager Stromnetz 443.2.7 Lager Wasserreservoirs und Kläranlagen 453.2.8 Zusammenfassung der Lager im Tiefbau 463.2.9 Berechnung der Eisenlager 474 Berechnungsfaktoren zur Abschätzungder indirekter Flüssen 484.1 Kategorie Biomasse 484.2 Kategorie Baumineralien 494.3 Kategorie Industrielle Mineralien 505 Abkürzungen 514 Schlussfolgerungen und Ausblick 31Literaturverzeichnis 32Anhänge 351 Güterkategorien der Aussenhandelsstatistik 372 Rohmaterialbedarf für <strong>die</strong> Zement-,Backstein- und Ziegelproduktion 393 Berechnung der Baumateriallager 403.1 Berechnung der Baumateriallager im Hochbau 403.2 Berechnung der Baumateriallager im Tiefbau 413.2.1 Lager Strassen 413.2.2 Lager Schienenverkehr (Bahn) 413.2.3 Lager Gasversorgung 423.2.4 Lager Wasserversorgung 433.2.5 Lager Wasserentsorgung 444MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


VORWORTVorwortDie Produktion und der Konsum der menschlichen Gesellschaftensind eng verbunden mit der Nutzung dernatürlichen Ressourcen unseres Planeten. Es besteht alsoein Zusammenhang zwischen der Menge der verbrauchtenMaterialien und den dadurch verursachten Umweltbelastungen,denn <strong>die</strong>se Materialien gelangen früheroder später in Form von Abfällen oder Emissionen wiederin <strong>die</strong> Umwelt zurück. Das bedeutet, dass eine Entmaterialisierungder Wirtschaft von entscheidender Bedeutungist, wenn sich unsere Industriegesellschaftennachhaltiger entwickeln sollen. Die <strong>Materialflussrechnung</strong>ermöglicht dementsprechend ein quantitativesErfassen des ‚physikalischen Metabolismus’ der Wirtschaft,<strong>die</strong> Analyse seiner Struktur und <strong>die</strong> Beobachtungseiner Entwicklung im Laufe der Zeit. Sie liefert aberauch Hinweise zur Produktivität der Ressourcen.Schliesslich können durch <strong>die</strong> <strong>Materialflussrechnung</strong>auch <strong>die</strong> Umweltbelastungen durch unsere Importeerfasst und ihre Konsequenzen analysiert werden.Die Grundsätze und Zielsetzungen einer <strong>Materialflussrechnung</strong>werden in <strong>die</strong>ser Machbarkeitsstu<strong>die</strong> vorgestellt.Die verschiedenen ins Wirtschaftssystem eintretenden,gelagerten oder austretenden Materialien sowie<strong>die</strong> Verfügbarkeit und Qualität der <strong>die</strong>sbezüglichenDaten werden analysiert und ihre Entwicklung zwischen1981 und 2001 kommentiert. Schliesslich werden <strong>die</strong>ersten Ergebnisse, <strong>die</strong> aus Input-Indikatoren stammendiskutiert und ein erster internationaler Vergleich präsentiert.Diese Arbeiten werden im Rahmen der vom BFS ausgearbeitetenUmweltgesamtrechnung durchgeführt, mitdem Ziel, <strong>die</strong> ökologische Dimension in <strong>die</strong> volkswirtschaftlicheGesamtrechnung zu integrieren. So sollen dasWissen und das Verständnis um <strong>die</strong> zunehmendenWechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Ökologieund deren Einbezug in <strong>die</strong> politischen Entscheidungengefördert werden. Die angewandte Methode basiert aufdem Eurostat Leitfaden (Eurostat 2001) und den OECDEmpfehlungen (OECD 2004).Die Autoren bedanken sich bei allen beteiligten Personenfür <strong>die</strong> Unterstützung. Den verschiedenen Verbändendanken wir für <strong>die</strong> Bereitstellung der Daten und <strong>die</strong>Informationen bezüglich der Datenerhebungen. FrauNina Eisenmenger und Herrn Dr. Fridolin Krausmannvom Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildungin Wien danken wir für <strong>die</strong> Bereitstellung der Seminararbeitenund der Daten zum Thema MFA für <strong>die</strong><strong>Schweiz</strong>. Herrn Dr. Stefan Bringezu und Herrn Dr. HelmutSchütz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,Energie danken wir für den wertvollen fachlichen Input,<strong>die</strong> Beantwortung unserer Fragen und <strong>die</strong> kritische Evaluationder Stu<strong>die</strong>. Ebenfalls gedankt seien <strong>die</strong> HerrenJacques Roduit, Peter Glauser und David Altwegg vomBundesamt für Statistik für ihre nützlichen Bemerkungenund kritischen Hinweise.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ5


ZUSAMMENFASSUNGZusammenfassungEin Materialflusskonto erfasst <strong>die</strong> gesamten Materialflüsse,<strong>die</strong> jährlich in de Wirtschaft eines Landes gelangenund von dort wieder austreten, sowie <strong>die</strong> Bestandesänderungender Lager in Tonnen pro Jahr. So bietet eseine Übersicht der physikalischen Dimension der Wirtschaft.Die verschiedenen Indikatoren <strong>die</strong>ses Kontos liefernergänzende Informationen zu den klassischerenUmweltindikatoren. Diese Mehrinformation ermöglicht<strong>die</strong> Analyse des Materialsverbrauchs durch <strong>die</strong> Gesellschaft,liefert Hinweise auf <strong>die</strong> Produktivität der Ressourcenund erlaubt <strong>die</strong> Erfassung der durch <strong>die</strong> Gewinnungvon Rohstoffen und den Import von Materialien erzeugtenUmweltbelastungen. Es besteht ein Zusammenhangzwischen der Menge der verbrauchten Materialien undden dadurch verursachten Umweltbelastungen, da <strong>die</strong>seStoffe früher oder später in unterschiedlicher Form in <strong>die</strong>Umwelt zurück gelangen.Die vorliegende Stu<strong>die</strong> setzt sich zum Ziel, <strong>die</strong> Machbarkeiteiner <strong>Materialflussrechnung</strong> für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> zueruieren (basierend auf der von Eurostat entwickeltenMethode – Eurostat 2001), etwaige methodische Problemezu identifizieren und <strong>die</strong> Verfügbarkeit und Zuverlässigkeitder notwendigen Daten zu prüfen. Mit <strong>die</strong>senArbeiten sollen diverse Indikatoren erarbeitet und interpretiertwerden, aber auch zweckmässige zukünftigeEntwicklungen aufgezeigt werden.Die gesammelten Daten stammen aus zahlreichen statistischenErhebungen des Bundes und aus Schätzungenaufgrund von Daten aus verschiedenen Quellen. Die direktin <strong>die</strong> Wirtschaft gelangenden Materialflüsse konntenrecht zuverlässig quantifiziert werden, während inBezug auf <strong>die</strong> Lager Schätzungen gemacht worden sind.Demgegenüber sind <strong>die</strong> austretenden Materialflüsseschwieriger zu quantifizieren. Die entsprechenden Datensind immer noch sehr lückenhaft und unvollständig undwerden deshalb in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> gar nicht aufgeführt. Dieersten zur Diskussion gestellten Ergebnisse beziehen sichaus <strong>die</strong>sem Grund nur auf <strong>die</strong> eintretenden Materialflüsse.Zudem wurden einige methodische Mängel aufgedeckt,<strong>die</strong> auf internationaler Ebene diskutiert werdenmüssen.Zwischen 1981 und 2001 schwankt der DMI (DirectMaterial Input = <strong>die</strong> Menge der direkt durch <strong>die</strong> Wirtschaftverwendeten Materialien) rund um 100 MillionenTonnen im Jahr, was pro Kopf im Jahr 2001 14.4 Tonnenausmacht. Die Materialflüsse der Bauwirtschaft beeinflussenden DMI stark, machen sie doch über 50 % davonaus. Die Schwankungen der Materialflüsse der Bauwirtschafthängen mit der Konjunktur und mit strukturellenbzw. technologischen Faktoren zusammen, während<strong>die</strong> Menge der Biomasse weitgehend von meteorologischenGegebenheiten abhängt. Mit 22% macht <strong>die</strong> Biomasseden einzigen erneuerbaren Anteil des DMI aus.Die Menge der fossilen Produkte ist zwischen 1981 und2001 leicht angestiegen, während <strong>die</strong> industriellen Mineralienund <strong>die</strong> importierte Halbfabrikate und Fertigprodukteeinen viel grösseren Produktionszuwachs verbuchen.Der Anteil der Importe steigt in der beobachtetenZeitspanne kontinuierlich an. Nun werden aber <strong>die</strong> für<strong>die</strong> Herstellung <strong>die</strong>ser Produkte aufgewendeten Materialienund Energiemengen nicht eingerechnet; es sind indirekteFlüsse, deren quantitative Erfassung erheblicheSchwierigkeiten bereitet. Erste Schätzungen zeigen allerdings,dass <strong>die</strong> Menge importierter Güter zwischen 1981und 2001 nur um 25% gewachsen ist, während <strong>die</strong> damitverbundenen versteckten Materialflüsse einen Anstiegvon 100% verzeichnen, was auf eine Verlagerungder Umweltbelastung ins Ausland schliessen lässt. Dieseersten Resultate sind Gegenstand einer Publikation desBFS (BFS 2005).Eine konsequentere Berechnung der eintretenden Materialflüsseist im Jahr 2006 vorgesehen. Die Daten sollenvertieft und vervollständigt werden, insbesondere, was<strong>die</strong> indirekten Flüsse betrifft. Zudem werden gewissemethodische Anpassungen vorgenommen. Auch <strong>die</strong>Analyse und <strong>die</strong> Auswertung der Resultate sollen vervollständigtwerden und eine regelmässige Produktion <strong>die</strong>serIndikatoren ist vorgesehen.6MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ABSTRACTAbstractA material flow account is designed to show all materialsentering the economy of a given country, all materialsleaving the economy and variations in stock. These figuresare given in tonnes per year. A material flow accountbasically provides an overview of the physical natureof the economy. The various indicators appearing in amaterial flows account provide information that acts asa complement to more conventional environmental indicators.Material flow indicators make it possible to analysedomestic material consumption, gain insight intomaterial efficiency, and examine environmental straingenerated by the extraction and importing of materials.Since these materials will eventually return to the environmentin one form or another, there is a correlationbetween environmental strain and the quantity of materialsused in the economy.The purpose of the present study, which is based onthe methodology developed by Eurostat (Eurostat 2001),was to check the feasibility of a material flow account inSwitzerland, to pinpoint any methodological problemsand to examine the availability and reliability of the dataneeded for such an account. Work was done to generateand interpret various indicators and to point out appropriatefuture developments.Data were gathered from various federal statisticalsources and estimates were based on production datafrom other sources. Material flows going directly into theeconomy were quantified in a reliable manner. A fewestimates were made regarding stocks. Material flowsleaving the economy were more difficult to quantify,which means that there are still quite a few gaps in thedata gathered thus far. For this reason, they were notpresented in this study and initial findings refer onlyto material inflows. Moreover, various methodologicalflaws need to be corrected and should be discussed atthe international level.Between 1981 and 2001, Direct Material Input (DMI)hovered at around 100 million tonnes per year, whichamounted to 14.4 tonnes per inhabitant in 2001. Atover 50% of DMI, flows of construction minerals wereconsiderable. Variations in flow of these minerals werelinked to the economic cycle as well as to structural ortechnological factors. The quantity of biomass, for itspart, was highly dependent upon weather conditions. At22% in 2001, biomass was the only renewable materialin DMI. The quantity of fossil fuels slightly increasedfrom 1981 to 2001. However, quantities of industrialminerals and imported composite products increaseddramatically. Moreover, the share of imports steadily increasedduring the period of observation. It is importantto note that while imported goods are included in theDMI calculation, the materials and energy that go intomaking these goods are not. Indeed, these indirect flowsare difficult to quantify. Initial estimates show that whileimports increased by 25% between 1981 and 2001,associated hidden flows actually grew by 100%. Thismeans that there was simply a shift of environmentalstrain across the Swiss border. These initial findings werereleased in an SFSO publication (SFSO 2005).A more precise materials flow account will thereforebe established and published in 2006. More data will beadded and existing data covered in greater depth. Morespecifically, information about indirect flows will beincluded and various methodological adjustments willbe made. Analysis and interpretation of the findings willalso receive greater attention. Finally, we plan to producethese indicators on a regular basis.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ7


RÉSUMÉRésuméUn compte de flux de matières recense l’intégralité desflux entrant dans l’économie d’un pays, et rejetés parcette dernière, ainsi que les variations de stocks, entonnes par année. Il offre ainsi une vue d’ensemble sur ladimension physique de l’économie. Les différents indicateursissus de ce compte présentent des informationscomplémentaires aux indicateurs environnementaux plusclassiques, permettant entre autre d’analyser la consommationde matières de la société, de fournir des indicationssur la productivité des ressources et d’examiner lespressions environnementales générées par l’extraction etl’importation de matières. Il existe un lien entre la quantitéde matières utilisées et les pressions environnementalesgénérées puisque ces matières retourneront un joursous diverses formes vers l’environnement.L’objectif de la présente étude consiste à vérifier lafaisabilité d’un compte de flux de matières en Suisse,basé sur la méthodologie développée par Eurostat (Eurostat2001), de préciser d’éventuels problèmes méthodologiqueset d’examiner la disponibilité et fiabilité desdonnées nécessaires. Ces travaux sont réalisés dans lebut de générer et interpréter quelques indicateurs et deprésenter les développements futurs pertinents.Les données récoltées sont issues de nombreuses statistiquesfédérales et d’estimations basées sur des donnéesde production d’origines diverses. Les flux entrantdirectement dans l’économie ont pu être quantifiés defaçon relativement fiable. Quelques estimations sur lesstocks ont été effectuées. Les flux sortants sont plus difficilesà quantifier et les données récoltées sont encoretrès lacunaires, elles ne sont pas présentées dans cetteétude. Les premiers résultats discutés portent de ce faituniquement sur les flux entrants. D’autre part, quelqueslacunes méthodologiques ont été mises à jour et devraientêtre discutées sur un plan international.Entre 1981 et 2001, le DMI (Direct Material Input –quantité de matières directement utilisées parl’économie) fluctue autour de 100 millions de tonnes dematières par année, ce qui représente 14,4 tonnes parhabitant en 2001. Constituant plus de 50% du DMI, lesflux de matériaux de construction l’influencent fortement.La variation de ces flux est liée à la conjonctureainsi qu’à des facteurs structurels ou technologiques. Laquantité de biomasse est par contre largement tributairedes conditions météorologiques. Avec 22% en 2001, ils’agit de la seule part renouvelable du DMI. La quantitéde produits fossiles n’a, quant à elle, que légèrementaugmenté entre 1981 et 2001. Par contre, celle de minérauxindustriels et de produits manufacturés composésimportés a très largement crû. La part des importationsaugmente d’ailleurs continuellement pendant la périoded’observation. Or, si l’on tient compte des produits importésdans le calcul du DMI, les matières et l’énergienécessaires à la fabrication de ces produits ne sont pascomptabilisées; ce sont des flux indirects dont la quantificationse heurte à des difficultés considérables. Les premièresestimations montrent cependant que si les importationsont augmenté de 25% entre 1981 et 2001, lesflux cachés associés ont crû de 100% révélant un transfertdes charges environnementales vers l’étranger. Cespremiers résultats ont fait l’objet d’une publication del’OFS (OFS 2005).Un compte de flux de matières plus conséquent portantsur les flux entrants sera établi et publié en 2006.Les données seront complétées et approfon<strong>die</strong>s, en particulierpour les flux indirects et certaines adaptationsméthodologiques seront effectuées. L’analyse etl’interprétation des résultats seront également complétées.Une production régulière de ces indicateurs estégalement envisagée.8MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


EINLEITUNGEinleitung1.1 Zielsetzung <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>Ziel <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> ist es, <strong>die</strong> Machbarkeit einer <strong>Materialflussrechnung</strong>(MFA) in der <strong>Schweiz</strong> zu prüfen, Indikatorenzu erstellen sowie relevanten zukünftigen Entwicklungenvorzuschlagen. Zunächst soll anhand des Eurostat-Leitfadens(Eurostat 2001) <strong>die</strong> Verfügbarkeit und <strong>die</strong>Zuverlässigkeit der Daten abgeklärt und falls nötig <strong>die</strong>Methodik an <strong>die</strong> schweizerischen Gegebenheiten angepasstwerden. Im Anschluss daran sind mehrere Zeitreihenrepräsentativer Indikatoren zu erstellen. DieseErgebnisse werden einer ersten Analyse, einschliesslicheines internationalen Vergleichs, unterzogen. Im vorliegendenDokument wird <strong>die</strong> Analyse der Daten, <strong>die</strong> nachWirtschaftssektor oder NOGA 1 -Branche desaggregiertwurden, nicht berücksichtigt.Diese Stu<strong>die</strong> fällt in den Rahmen der Ausarbeitungeiner Umweltgesamtrechnung durch das BFS. Die Umweltgesamtrechnungverfolgt das Ziel <strong>die</strong> ökologischeDimension in <strong>die</strong> Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungaufzunehmen, um <strong>die</strong> Kenntnis, das Verständnis und <strong>die</strong>politische Wahrnehmung der zunehmenden Interaktionenzwischen ökonomischen und ökologischen Bereichenzu verbessern.1.2 Ziele einer <strong>Materialflussrechnung</strong>Die Umweltbeobachtung war während langer Zeit auf<strong>die</strong> Emissionen der Produktionssysteme ausgerichtet. DieMaterialflusskonten ermöglichen nun eine Erweiterung<strong>die</strong>ses Horizonts; sie liefern einen Überblick über <strong>die</strong>physische Dimension der Wirtschaft. Die Produktion undder Konsum der menschlichen Gesellschaften hängenmit der Nutzung der natürlichen Ressourcen unseres Planetenzusammen. Diese Ressourcen sind limitiert odernicht erneuerbar, und deren Verarbeitung oder Verwertunghat oft negative Folgen für <strong>die</strong> Umwelt.Alle ins System eintretenden Materialien treten früheroder später in irgendeiner Form wieder aus. Die Inputmengebeeinflusst <strong>die</strong> Outputmenge also mehr oderweniger direkt. Das bedeutet, dass ein mehr oder wenigerdirekter Zusammenhang zwischen der Menge derverbrauchten Materialien und den verursachten Umweltbelastungenbesteht. Eine Dematerialisierung der Wirtschaftist für <strong>die</strong> nachhaltige Entwicklung unserer Industriegesellschaftenvon enormer Bedeutung.Die Informationen, <strong>die</strong> uns <strong>die</strong> Materialflusskontenliefern, sind neu und bieten eine andere Sichtweise als<strong>die</strong> klassischen Umweltindikatoren. Dabei werden:• <strong>die</strong> Struktur und <strong>die</strong> Veränderungen des physischenMetabolismus der Wirtschaft im Zeitverlauf beobachtet;• der Materialkonsum der Gesellschaft analysiert;• einzelne Zusatzindikatoren zu den Umwelt- und Wirtschaftsindikatorendefiniert;• Angaben zur Produktivität der Ressourcen und zurÖkoeffizienz der industriellen oder technischen Verfahrenermittelt;• durch <strong>die</strong> Rohstoffgewinnung und den Import vonMaterialien oder Produkten verursachte Umweltbelastungenuntersucht und deren Auswirkungen analysiert;• Primärdaten, <strong>die</strong> später anderweitig genutzt werdenkönnen (NAMEA 2 , Ökologischer Fussabdruck usw.)organisiert, strukturiert und integriert.1NOGA: Nomenclature générale des activités économiques 2 NAMEA: National Accounting Matrix including Environmental Accounts2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ9


EINLEITUNG1.3 Vorgeschichte und internationaleAnstrengungenSeit Beginn der Neunzigerjahre, als erstmals Konzepteder nachhaltigen Entwicklung, der Ökoeffizienz und derVerringerung des Ressourcenverbrauchs («Faktor 4»oder «Faktor 10») auftraten, sind <strong>die</strong> MaterialflusskontenSchlüsselelemente der Umweltstatistiken. Seit einigenJahren organisieren verschiedene Länder ihre Datenim Sinne der Materialflusskonten. Die Fortschritte bezüglichEntwicklung und Harmonisierung der Methodik wurdenim Methodik-Handbuch von Eurostat festgehaltenund publiziert (Eurostat 2001). Im Jahr 2004 hat <strong>die</strong>OECD eine Empfehlung zu den Materialflüssen und zurRessourcenproduktivität abgegeben, welche <strong>die</strong> Mitgliedstaatenmotivieren soll, Materialflusskonten zu entwickelnund zu unterstützen (OECD 2004). Die OECD,EUROSTAT und <strong>die</strong> Europäische Umweltagentur (EUA)planen gemeinsam zusätzliche Arbeiten, <strong>die</strong> auf einebessere Harmonisierung der Methodik und auf eine engereBindung der Indikatoren an <strong>die</strong> politischen Bedürfnisseabzielen. Gegenwärtig hat <strong>die</strong> Hälfte der OECD-Länder Arbeiten zu den Materialflusskonten unternommen,wobei <strong>die</strong> meisten unter ihnen <strong>die</strong>se regelmässigaufdatieren.Da <strong>die</strong> Ressourcenverwaltung anhand der Indikatorender <strong>Materialflussrechnung</strong> verfolgt werden kann (Input-Indikatoren), sind <strong>die</strong>se Indikatoren in verschiedenenLändern an allgemeine gesetzliche Ziele geknüpft. Japan,Deutschland, Italien und Polen haben sogar mengenmässigeund zeitlich begrenzte gesetzliche Ziele festgelegt.Die Europäische Umweltagentur berücksichtigt <strong>die</strong>MFA-Indikatoren in verschiedenen Publikationen wie«Umweltsignale 2002 und 2004 (EUA 2002 und 2004)»oder «Die Umwelt in Europa: der dritte Lagebericht»(EUA 2003). Eurostat hat mehrere Stu<strong>die</strong>n und Analysenauf der Basis der MFA-Indikatoren in Europa veröffentlicht.In der <strong>Schweiz</strong> führten Forschungsbüros und Universitäten,teilweise auf Anfrage des BUWAL, Stu<strong>die</strong>n zu denFlüssen spezifischer Materialien durch. Der Kanton Genfhat eine Stu<strong>die</strong> zum physischen Metabolismus seinerWirtschaft erstellt, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Materialflüsse ausgerichtetist (für das Jahr 2000 – unveröffentlicht). Im Rahmen einesArbeitsseminars eines österreichischen Forschungsinstitutswurde eine Materialflussstu<strong>die</strong> für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>realisiert, <strong>die</strong> hauptsächlich auf internationalen Statistikenbasiert (Baart et al, 2003).1.4 Aufbau einem <strong>Materialflussrechnung</strong>Die <strong>Materialflussrechnung</strong> oder MFA (für Material FlowAccount) erhebt <strong>die</strong> gesamten Materialflüsse, <strong>die</strong> jährlichin <strong>die</strong> Wirtschaft eines Landes gelangen (Input), darausaustreten (Output) oder dort gelagert sind. Alle ins Systemeintretenden Materialien treten früher oder später inirgendeiner Form wieder aus. Die Inputmenge beeinflusstalso mehr oder weniger direkt <strong>die</strong> Outputmenge.Die angewandte Methode basiert auf dem Eurostat-Leitfaden(Eurostat 2001) und den OECD-Empfehlungen(OECD 2004).Zunächst werden alle Materialien, <strong>die</strong> in das Wirtschaftssystemgelangen, d.h. in der <strong>Schweiz</strong> gewonneneMaterialien, importierte Materialien und importierte verarbeiteteErzeugnisse, erfasst (Abbildung F1). Die Emissionenin <strong>die</strong> Natur, Luft und Wasser, <strong>die</strong> diffusen Verlusteoder <strong>die</strong> Ablagerung von Abfällen werden wie <strong>die</strong> Exporteerfasst. Es handelt sich dabei um Materialien, <strong>die</strong>das System entweder in <strong>die</strong> Umwelt oder ins Auslandverlassen. Die Veränderungen der Materiallager werdenebenfalls berücksichtigt. Rezyklierte Materialien erscheinenan <strong>die</strong>ser Stelle nicht, da sie das System nicht verlassen.Wasser und Luft werden nicht erhoben, ausserwenn sie im Material selbst enthalten sind (Wasser inLandwirtschaftsprodukten – in gewissen Fällen mit standardisiertemGehalt) oder um das System auszugleichen,d.h. <strong>die</strong> Inputs mit den Outputs und den Veränderungender Materiallager ins Gleichgewicht zu bringen. DerGrund, warum Wasser nicht bilanziert wird, sind <strong>die</strong>grossen Flüsse, <strong>die</strong> damit in <strong>die</strong> Bilanz einfliessen und alleanderen Flüsse marginalisieren würden. Die Flüsse werden,unabhängig von der Materialart und von der Toxizität,in Tonnen gemessen. Es ist klar, dass eine Tonne Kalknicht <strong>die</strong> gleiche Auswirkung auf <strong>die</strong> Umwelt hat wieeine Tonne Quecksilber. Gleichermassen sind grosse Materialflüssenicht zwingend schlechter als kleine Materialflüsse.Dennoch stellen <strong>die</strong> Materialflussindikatoren eineBasis zur Beurteilung der Umweltauswirkungen von Materialflüssendar. Jede Ressourcennutzung wirkt sich aufjede Stufe des Materialzyklus auf irgendeine Weise auf<strong>die</strong> Umwelt aus, beginnend bei der Ressourcengewinnungoder Ernte bis zur endgültigen Ablagerung. EineZunahme des Ressourcenverbrauches führt deshalb zueiner erhöhten Umweltbelastung, ausser <strong>die</strong> Technologieverändert sich dramatisch oder es findet eine Substitutiondurch ressourcenschonendere Materialien statt.10MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


EINLEITUNGIm Rahmen einer MFA werden ausserdem <strong>die</strong> indirektenFlüsse erhoben. Diese beinhalten <strong>die</strong> gewonnenenaber von der Wirtschaft nicht verwerteten Materialien,welche lokale Auswirkungen haben können, manchmalunterirdische Gewässer verschmutzen und <strong>die</strong> Landschaftverändern. Andererseits handelt es sich dabeiauch um Materialien und Energien, <strong>die</strong> zur Herstellungimportierter verarbeiteter Erzeugnisse <strong>die</strong>nen. Die verstecktenan <strong>die</strong> Importe gebundenen Flüsse bleiben zwarim Ausland, werden aber für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>er Wirtschafterzeugt. Auf <strong>die</strong>se Weise können <strong>die</strong> von der Wirtschafttatsächlich verursachten Umweltbelastungen quantifiziertwerden.Die erhobenen Materialflüsse können zu verschiedenenMFA-Indikatoren aggregiert werden, welche danneinen Überblick über den Metabolismus des untersuchtenWirtschaftraumes erlauben. Die hier genanntenMFA-Indikatoren sind:• DEU (Domestic Extraction Used), d.h. <strong>die</strong> inländischeverwertete Gewinnung;• DMI (Direct Material Input), d.h. DEU zuzüglich Importe;• TMR (Total Material Requirement), d.h. der globaleMaterialaufwand unserer Gesellschaft;• DMC (Direct Material Consumption), d.h. DMI abzüglichExporte, also der inländische Materialkonsum;• und PTB (Physical trade balance), d.h. der physischenHandelbilanz. ÜbrigeWeltINPUT LAGER OUTPUTInländ. Gewinnungungenutzte<strong>Schweiz</strong> <strong>Schweiz</strong> ÜbrigeWeltgenutzte LagerbeständeExporte <strong>Schweiz</strong>erwirtschaftEmissionen in<strong>die</strong> NaturImporteRecyclingVersteckte Flüsse durch ImporteIndikatoren= DEU DEU + = DMI DMI + + = TMR DMI - = DMC - = PTB2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ11


2 VORGEHEN2 Vorgehen2.1 RahmenbedingungenDas oben erwähnte Methodik-Handbuch von Eurostat(Eurostat 2001) <strong>die</strong>nt dazu, <strong>die</strong> Terminologie, <strong>die</strong> Konzepteund <strong>die</strong> Datenerhebung soweit zu harmonisieren,dass <strong>die</strong> Daten innerhalb der EU vergleichbar sind. Fallsnotwendig, erfolgte in der vorliegenden Stu<strong>die</strong> eine Anpassungder Methodik an schweizerische Verhältnisse.Es muss beachtet werden, dass einige Daten im Rahmen<strong>die</strong>ser Machbarkeitsstu<strong>die</strong> nicht recherchiert werdenkonnten. Entsprechend handelt es sich hier teilweise umeine erste Abschätzung der Materialflüsse in der<strong>Schweiz</strong>. Die noch vorhandenen Lücken und Limiten inBezug auf <strong>die</strong> erhobenen Daten wurden in Rahmen derStu<strong>die</strong> abgeklärt und aufgeführt, so dass <strong>die</strong>se bei einerweiteren Vertiefung berücksichtigt werden können.Es wurden Zeitreihen von 1981 bis 2001 erstellt bzw.abgeschätzt und <strong>die</strong> jeweiligen Indikatoren für <strong>die</strong> untersuchtenMaterialgruppen bestimmt. Zudem wurde eineerste Abschätzung der mineralischen Baumateriallager(Zement, Kies und Ziegelsteine usw.) auf Basis derGebäudematerialdichten bis auf <strong>die</strong> sektorielle Ebenedurchgeführt.Die <strong>Schweiz</strong>er Grenze stellt <strong>die</strong> räumliche Systemgrenzedar. Die Flüsse wurden jeweils für ein Kalenderjahrbestimmt.2.2 Typologische Gliederung der DatenDie Beschreibung der Grundlagen für <strong>die</strong> Datenerhebungerfolgt nach der folgenden Unterteilung: DirekteFlüsse, Lager, ungenutzte inländische Entnahme und versteckteFlüsse. Die direkten Flüsse werden nochmals unterteiltin <strong>die</strong> Input- und Outputflüsse.2.3 Verwendete GrunddatenGemäss der Standardmethodik von EUROSTAT werden<strong>die</strong> folgenden Grunddaten erhoben:• Für <strong>die</strong> folgenden fünf Hauptkategorien von Materialeninputund -lager: – Fossile Brenn- und Treibstoffe– Biomasse – Baumineralien - Industrielle Mineralien(Metalle, Erze usw.) - Übrige Produkte (für Importe/Exporte).• Output: Emission in der Luft, ins Wasser, dissipativeVerluste und Abfälle.Die Daten werden dann für <strong>die</strong> Bestimmung verschiedenerIndikatoren zusammengefasst.2.3.1 Räumliche AbgrenzungMit der inländische verwertete Gewinnung (DEU) wird<strong>die</strong> Summe der im Inland entnommenen festen, flüssigenund gasförmigen Materialien (ohne Wasser und Luftaber inklusive Wasser und Luft als Bestandteil von Materialien)beschrieben, <strong>die</strong> in der Wirtschaft für <strong>die</strong> Produktionoder den Konsum genutzt werden. Für <strong>die</strong> Abgrenzungder Systemgrenzen spielt auch <strong>die</strong> Datenverfügbarkeiteine Rolle. In <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> werden landwirtschaftlicheNutzflächen und der Wald dem Naturraum <strong>Schweiz</strong>zugeschlagen.2.3.2 Importe/ExportePolitische Grenzen bestimmen <strong>die</strong> Abgrenzung zwischendem untersuchten Wirtschaftsraum und dem Rest derWelt. Die Importe entsprechen den Materialströmen, <strong>die</strong>in den Aussenhandelsbilanzen ausgewiesen werden. Inder <strong>Schweiz</strong>er Aussenhandelsstatistik werden in der erstenDetaillierungsstufe 97 Güterkategorien unterschieden(Stufe Division der CTCI Nomenklatur). Die TabelleA1.1 im Anhang 1 zeigt <strong>die</strong> Güterkategorien und derenZuordnung zu den Hauptkategorien in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>. DieKategorien Biomasse, fossile Brenn- und Treibstoffe,Baumineralien und industrielle Mineralien beinhalten <strong>die</strong>Importe <strong>die</strong>ser Rohstoffe sowie <strong>die</strong> importierten verarbeitetenErzeugnisse, welche zu einem hauptsächlichenTeil aus <strong>die</strong>sen Rohstoffen zusammengesetzt sind. DerImport von Konservendosen wird in der Kategorie Biomasseverbucht, während der Import von Metallrohrenzu den industriellen Mineralien gehört. Die Kategorie«übrige Produkte» umfasst verarbeitete und zusammen-12MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


2 VORGEHENgesetzte Erzeugnisse, <strong>die</strong> nicht eindeutig einer Kategoriezugeordnet werden können. Es handelt sich dabei z.B.um Chemikalien, Möbel oder elektronische Geräte undFotoapparate.2.3.3 LagerWirtschaftsgüter, Baumaterialien, etc. werden teilweisein Lagern akkumuliert. Im Rahmen der Stu<strong>die</strong> wurdenausschliesslich <strong>die</strong> mineralischen Materiallager im HochundTiefbau (inkl. Infrastruktur) sowie <strong>die</strong> Eisen-/Stahllagerin Mobilien und Immobilien bestimmt. Der AufundAbbau sowie <strong>die</strong> Lager in Deponien wurden nichtberücksichtigt.2.3.4 Indirekte FlüsseDie Indirekten Flüsse sind einerseits gewonnene abervon der Wirtschaft nicht verwertete Materialien, da <strong>die</strong>selokale Auswirkungen haben, manchmal unterirdischeGewässer verschmutzen und <strong>die</strong> Landschaft verändern.Andererseits handelt es sich dabei auch um Materialienund Energien, <strong>die</strong> zur Herstellung importierter verarbeiteterErzeugnisse <strong>die</strong>nen, aber im Ausland bleiben. ZurBerechnung der indirekten Flüsse müssen <strong>die</strong> Daten derdirekten Flüsse vorliegen.Die inländischen indirekten Flüsse sind unter dem Begriffungenutzte inländische Entnahme (Unused DomesticExtraction – UDE) zusammengefasst. Der Ausdruck«versteckte Flüsse» wird für <strong>die</strong> indirekten Flüsse durchImporte benutzt. Als Datenquelle für <strong>die</strong> Abschätzungder versteckten Flüsse wurde MIPS (2003) verwendet.Falls in der zitierten Stu<strong>die</strong> keine entsprechenden Datenzu finden waren, wurden <strong>die</strong> Angaben aus Bringezu &Schütz (2001b) übernommen.2.3.5 EmissionenDie Emission von Luft- und Wasserschadstoffen, <strong>die</strong> dissipativeNutzung von Produkten (Dünger, Pestizide,Streusalz im Winter etc.), <strong>die</strong> dissipativen Verluste durchAbrieb (Pneus etc.), Erosion, Korrosion etc. und <strong>die</strong> Ablagerungvon Abfällen wird als weitere Kategorie vonGrundlagendaten erhoben. Eine Ablagerung wird dabeinur dann gezählt, wenn <strong>die</strong> abgelagerten Materialiennicht mehr durch <strong>die</strong> Gesellschaft kontrolliert werden.2.3.6 Memorandum Items for balancingEine weitere Kategorie von Daten, welche in Rahmen<strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> nicht erhoben wurden, sind «MemorandumItems for balancing». Unter solche «BalancingItems» fallen beispielsweise der Sauerstoff für <strong>die</strong> Verbrennungsprozesse(für C, H, N, S etc.) und <strong>die</strong> Veratmungoder der Sauerstoff in Verbrennungsedukten, derdann in Form von Verbrennungsprodukten emittiertwird. Ero<strong>die</strong>rtes Material, Asche aus der Verbrennungoder <strong>die</strong> Emissionen von Wasserdampf aus den Wassergehaltender Verbrennungsedukte zählen ebenfalls zuden Balancing Items. Diese werden für <strong>die</strong> Bestimmungder Indikatoren nicht herangezogen. Sie sind aber füreine vollständige Bilanzierung der Materialströme notwendig.2.4 Anpassung an <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>In den einzelnen Kapiteln zur Datenerhebung wird dargestellt,welche Erhebungen an <strong>die</strong> schweizerischen Gegebenheitenangepasst werden müssen bzw. sollten undwelche mit den vorgeschlagenen Datenquellen des Methodik-Handbuchesdurchgeführt werden können.Teilweise standen mehrere Datenquellen zur Verfügung.Nach Möglichkeit wurden Statistiken verwendet,<strong>die</strong> durch <strong>Schweiz</strong>er Bundesämter erstellt und regelmässigaufdatiert werden. Nur dort wo keine geeigneten Datenzur Verfügung standen, wurden internationalen Statistikenverwendet. Auf eine regionale oder branchenmässigeGliederung der Daten wurde verzichtet.2.5 Direkte Flüsse - Input2.5.1 Fossile Brenn- und TreibstoffeNicht-erneuerbare Energieträger werden in der <strong>Schweiz</strong>zurzeit nicht mehr gefördert. In der Vergangenheit gabes im Vergleich zum Gesamtverbrauch unbedeutendeEntnahmen des fossilen Energieträgers Erdgas. Datenhierfür standen aus der Stu<strong>die</strong> von Baart et al. (2003) zurVerfügung. Die Daten wurden ungeprüft übernommen.Zur Bilanz der Energieträger gibt es verschiedene statistischeQuellen (BFE 2001; Eidg. Oberzolldirektion2000; EZV 2001; IEA/OECD 2002). Die in <strong>die</strong>sem Berichtvorliegenden Zeitreihen von 1981 bis 2001 basierenauf den Daten der aussenhandelsstatistischen ErgebnisdatenbankSWISS-impex der Eidgenössischen Zollverwaltung(EZV 2001).Die Brenn- und Treibstoffimporte liegen im Bereichzwischen knapp 14 Millionen Tonnen im Jahr 1982 und16.9 Millionen Tonnen im Jahr 1998 (Grafik G1). In derGrafik ist zu erkennen, dass <strong>die</strong> Importe im Verlauf derachtziger Jahre tendenziell etwas zunahmen und sichwährend den neunziger Jahren um 16 Millionen Tonneneingependelt haben.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ13


2 VORGEHENBrenn- und Treibstoffe - Importe zwischen 1981 und 2001 G 1181614In Millionen Tonnen1210864201981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2.5.2 BiomasseDie Daten der schweizerischen Biomasse-Produktionstammen aus folgenden Quellen:Branche Bereich Quelle Mindestensverfügbar abLandwirtschaft Agrar- und Gartenbauproduktion SAKO-1/LGR (Landwirtschaftliche Gesamtrechnung)des BFS, ergänzt mit der<strong>Schweiz</strong>erischen Futterbilanz (SBV)1985Agrarproduktion der Kleinstproduzentenfür hauptsächlich EigenbedarfSAKO-1/Konto der Kleinstproduzenten (Gemüse,Früchte, Trauben, Honig) des BFS1985Jagd Jagdstatistik (BUWAL) 1965Forstwirtschaft Holznutzung Forststatistik (BFS), öffentlicher und privater Wald 1965Fischerei Seefischfang (Berufsfischer) Fischereistatistik (BUWAL) 1973Für <strong>die</strong> Branche Landwirtschaft stammen <strong>die</strong> Datenvon 1981 bis 1985 aus der Stu<strong>die</strong> Baart et al (2003); basierendauf der FAOSTAT-Statistiken der Vereinten Nationen,<strong>die</strong> durch Berechnungen auf der Basis des Grünfutterbestandsergänzt werden. Diese Daten können vonden Daten ab 1985 leicht abweichen. Der Wassergehaltvon Grünfutter (Heu, Emd, Weide, Gras, Trockengras,Stroh) wurde bei 15% festgelegt, um internationale Vergleichezu ermöglichen. Für <strong>die</strong> Umrechnung der Holznutzung(Kubikmeter in Gewicht) wurden <strong>die</strong> Faktorendes Holzaussenhandels verwendet (BFS/BUWAL 2003):Die jährliche Biomassengewinnung hängt von denWetterbedingungen ab. So lagen <strong>die</strong> Heu- und Emderträge1999 aufgrund der Überschwemmungen im Mai1999 und der im Vergleich zum Jahr 2000 vermindertenherbstlichen Sonneneinstrahlung unter dem Durchschnitt.Im Jahr 2000 war <strong>die</strong> Biomassenmenge deutlichumfangreicher, da infolge des Sturms Lothar grosseMengen Holz geerntet wurden (Grafik G2). Der Anteilder Biomasse am DMI schwankt zwischen 20 und 25Millionen Tonnen pro Jahr; dabei kann keine besondereTendenz ausgemacht werden.• für Brennholz und Stammholz: Nadelholz: 0.650t/m 3 ,Laubholz: 0.900t/m 3 ,• für Industrieholz (Laub/Nadel): 0.750t/m 3 .Die Daten zu den Importen stammen aus der Datenbankder Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV 2001).14MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


2 VORGEHENIn der <strong>Schweiz</strong> verwendete Biomasse G 23025ImporteDEU (andere Materialen)DEU (Holz)In Millionen Tonnen201510Überschwemmungen5Sturm LotharSturm Vivian01981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2.5.3 BaumaterialDie Daten zur Erhebung der jährlichen Inlandproduktionder Baumaterialien bzw. Baumineralien sind nur beschränktverfügbar und meist in keiner öffentlich zugänglichenStatistik publiziert. Die Verbände verfügenüber unterschiedlich transparente Daten, was eine zeitaufwändigeDatenbeschaffung zur Folge hat. Teilweisekönnen <strong>die</strong> Zeitreihen nur mit Hilfe von Abschätzungenerstellt werden. Die folgenden Materialkategorien wurdenim Rahmen <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> erhoben: Backsteine,Dachziegel, Kalksandsteine, Zement, Kies/Sand, felsgebrocheneHartgesteine und Mischgut.• Backstein- und DachziegelproduktionDer Verband <strong>Schweiz</strong>erische Ziegelindustrie (VSZ) verfügtüber Produktionszahlen, welche aber nur in Büchernabgelegt sind. Für <strong>die</strong> vorliegende Stu<strong>die</strong> wurden<strong>die</strong> Produktionszahlen für <strong>die</strong> Backsteine undDachziegel aus den Jahresbüchern des VSZ zwischen1981 bis 2001 verwendet. Die Anteile der nicht imVerband tätigen Ziegeleien wurden dabei berücksichtigt(25% Anteil bei den Backsteinen, 15% Anteil beiden Dachziegeln).• ZementproduktionDie zuverlässigsten Daten im Baustoffbereich liefertder Verband der <strong>Schweiz</strong>erischen Zementindustrie«cemsuisse» (2001). In den jährlich veröffentlichtenKennzahlen sind <strong>die</strong> Produktionszahlen bis zum Jahr1967 erhältlich.• Rohstoffbedarf für <strong>die</strong> Zement-, Backstein- und ZiegelproduktionUm den Rohstoffbedarf für <strong>die</strong> Zement-, BacksteinundZiegelproduktion zu berechnen, müssen <strong>die</strong>semit den entsprechenden Faktoren multipliziert werden.Für <strong>die</strong> schweizerische Zementproduktion konnteein Faktor von 1.4 Tonnen Rohstoff pro Tonne Zementermittelt werden. Für <strong>die</strong> Backsteine und Dachziegelwurden Faktoren von 1.35 beziehungsweise1.59 zur Berechnung des Rohstoffbedarfs eingesetzt.Diese Faktoren wurden einer Stu<strong>die</strong> entnommen, welche<strong>die</strong> Daten von 12 Werken in Deutschland, Österreichund der <strong>Schweiz</strong> ausgewertet hat (Bruck, 1996)(Anhang 2).• KalksandsteinproduktionDie Produktionszahlen für <strong>die</strong> Kalksandsteine sindnoch schwieriger erhältlich. Es konnten lediglich <strong>die</strong>jährlichen Produktionszahlen zwischen 1993 bis 2001in Erfahrung gebracht werden (Vertriebs- und BeratungsAG der Kalksandstein-Produzenten in Bern). Für<strong>die</strong> Abschätzung der Kalksandsteinproduktion zwischen1981 und 1993 wurde <strong>die</strong> Backsteinproduktionmit dem Faktor 0.5 multipliziert. Dieser Faktor entsprichtdem Verhältnis der durchschnittlichen Kalksandstein-zu Backsteinproduktion zwischen 1993 und1997.• Kies/SandBeim mengenmässig wichtigsten Material Kies/Sandliegen nur lückenhafte Statistiken vor. Diese basierenauf Umfragen bei den Mitgliedern des Fachverbandesder <strong>Schweiz</strong>erischen Kies- und Betonindustrie2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ15


2 VORGEHENT 1Vergleich des berechneten Kiesbedarfs (Spalte 6) und des Kiesbedarfs basierend auf statistischen Datenzwischen 1980 – 2000 in Millionen Tonnen (FSKB 2001; Kündig R. et. al. 1997)JahrKiesausstoss FSKB*(Mio. t)Kiesausstoss nichtFSKB* (Mio. t)Nettoimporte(Mio. t)Kiesbedarf mit FSKB-Zahlen (a) (Mio. t)Kiesbedarf berechnet** (b) (Mio. t)Differenz (b) - (a)(Mio. t)1980 (1)33,791982 (1)34,001984 (1)32,481986 (2)35,201988 (2)37,641990 (1)38,531991 (1)35,041992 (1)37,921996 (2)31,201998 (2)29,122000 (2) 32,321,781,781,711,851,722,031,842,001,641,531,708,228,117,838,059,7512,2710,558,295,796,226,7843,7943,8942,0245,1049,1152,8347,4348,2138,6336,8740,8045,745,143,544,750,552,849,145,539,338,341,31,911,211,48-0,401,90-0,021,70-2,710,671,430,50* Annahme: Dichte Kies 1.6 t/m 3 ; (1) Quelle: Fachverband der <strong>Schweiz</strong>erischen Kies- und Betonindustrie 2001; (2) Kündig R. et. al. 1997DEU der Baumineralien zwischen 1981 und 2001 - Gliederung nach Kategorie G 3In Millionen Tonnen6050403020KalksandsteinproduktionRohstoffbedarf für <strong>die</strong> Zement-,Backstein- und ZiegelproduktionFelsgebrochene HartgesteineKies und Sand1001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)Die Importdaten wurden der Aussenhandelsstatistikentnommen (EZV 2001). Es handelt sich dabei um <strong>die</strong>Kategorien 27 und 66 der Handelsstatistik.2.5.4 Industrielle MineralienInnerhalb der Kategorie industrielle Mineralien werdennur Salz und Gips in nennenswerten Mengen in der<strong>Schweiz</strong> abgebaut. Die jährliche Entnahmen von Gipsund Salz bewegt sich zwischen 450’000 und 600’000Tonnen, wobei sich <strong>die</strong> Mengen ungefähr zu gleichenTeilen auf den Gips und das Salz verteilen. Im Vergleichzu den Baummineralien und der Biomasse sind <strong>die</strong> Mengensehr gering. Die jährlich abgebauten Gips- und Salzmengenkönnen den Jahrbüchern des US Geological Survey(USGS 94, 98, 03; ISIC 1992) entnommen werden.Beim Salz standen ab 1995 <strong>die</strong> Daten der <strong>Schweiz</strong>erRheinsalinen zur Verfügung, welche ausser dem KantonWaadt das Salzhandelsmonopol sämtlicher Kantoneübernommen hat. Zur Berechnung der jährlich entnommenenMengen wurden <strong>die</strong> Mengenangabe der <strong>Schweiz</strong>erRheinsalinen um den Anteil aus dem Kanton Waadt(Bex) ergänzt.Die Importe können wiederum der Aussenhandelsstatistikentnommen werden (Eidg. Oberzolldirektion2001).2.5.5 Übrige ProdukteWie im Kapitel 2.3.2 erwähnt, umfasst <strong>die</strong>se Kategorie<strong>die</strong> verarbeiteten und zusammengesetzten Erzeugnisse,welche nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werdenkönnen. Es handelt sich dabei z.B. um Chemikalien,Möbel oder elektronische Geräte und Fotoapparate.Diese Erzeugnisse erscheinen nur bei den Importen undExporten. Die Daten wurden wiederum der Aussenhandelsstatistikentnommen (EZV 2001).2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ17


2 VORGEHEN2.5.6 DatenqualitätDie Datenqualität ist im Inputbereich der direkten Flüsserelativ gut. Die Importe können direkt aus der Handelsstatistikentnommen werden. Bei der inländischen Entnahme(DEU) besteht bei der Biomasse eine gute Datenverfügbarkeit.Allerdings gibt es im methodischen Bereicheine gewisse Unsicherheit in Bezug auf den Wassergehalt,welcher auf internationaler Ebene noch zuwenig standardisiert ist und deshalb beschränkt vergleichbareDaten liefert. In der Kategorie Baumineralienist <strong>die</strong> Datenqualität eher unzureichend. Mit den aufgeführtenBerechnungsgrundlagen zur Abschätzung desDEU bei den Baumaterialien, insbesondere des Kies/Sand, steht aber eine Methode zur Verfügung, mit dereine ausreichende Genauigkeit erreicht werden kann.2.6 Direkte Flüsse - Output2.6.1 ExporteDie in <strong>die</strong>sem Bericht vorliegenden Zeitreihen von 1981bis 2001 basieren auf den Daten der aussenhandelsstatistischenErgebnisdatenbank SWISS-impex der EidgenössischenZollverwaltung (EZV 2001).2.6.2 Emissionen in <strong>die</strong> LuftDie Luftemissionen können entweder aus den Inputdatenberechnet werden, wobei beispielsweise bei denBrenn- und Treibstoffen eine Umrechnung auf CO2 notwendigist. Oder sie werden den jährlichen Treibhausgasinventarenfür <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> entnommen (BUWAL2002a), wobei eine Umrechnung in <strong>die</strong> tatsächlichenMengen notwendig ist. Diese Daten sind aber erst abdem Jahr 1990 verfügbar. Hinzu kommen <strong>die</strong> emittiertenStäube und Feinstäube, <strong>die</strong> NH3-Emissionen und <strong>die</strong>emittierten Schwermetalle. Da im Rahmen der Machbarkeitsstu<strong>die</strong>noch nicht alle Daten erhoben bzw. abgeschätztwerden konnten, werden in <strong>die</strong>sem Bereich nochkeine Daten präsentiert.Zu berücksichtigen ist, dass <strong>die</strong> totalen Luftemissionendeutlich über dem Inputmengen liegen, weil beispielsweiseCO2 den Sauerstoff enthält, der bei der Verbrennungzugeführt wird. Wie bereits erwähnt wird <strong>die</strong>ser inputseitigals «Memorandum Item» bilanziert.2.6.3 Emissionen ins WasserDie Emissionen ins Wasser wurden in Rahmen der vorliegendenStu<strong>die</strong> noch nicht erhoben. Die Datengrundlageist lückenhaft, so dass Abschätzungen notwendig sind.In Bezug auf den gesamten Output dürften <strong>die</strong> Emissionenin das Wasser einen geringen Anteil aufweisen.2.6.4 AbfälleDie Situation bezüglich der Behandlung der Abfälle inder <strong>Schweiz</strong> unterscheidet sich deutlich von den übrigeneuropäischen Ländern. In der <strong>Schweiz</strong> wird der grössteTeil der brennbaren Abfälle thermisch behandelt. Dieshat zur Folge, dass <strong>die</strong>ser Teil der Abfälle den Luftemissionenals CO2 (u.a.) zugeordnet werden. Die aus derVerbrennung entstehenden festen Rückstände werdenjedoch der Deponierung zugeordnet. Die Statistiken unterscheidenbei den Siedlungsabfällen (SA) bis zurück insJahr 1992 zwischen in Deponien abgelagerten und inKehrichtverbrennungsanlagen (KVA) behandelten Siedlungsabfällen.Für den Zeitraum zwischen 1981 und1992 wurde ein Deponierungsanteil von 32 Prozent eingesetzt.Dies entspricht dem durchschnittlichen Anteilzwischen 1992 und 1999, wobei der jährliche Schwankungsbereichdes Deponierungsanteils in <strong>die</strong>sem Zeitraumbei ±1,1% liegt. Bei den brennbaren Abfällen sind<strong>die</strong> Siedlungsabfälle (SA), <strong>die</strong> brennbaren Bauabfälle(BA), <strong>die</strong> übrigen Abfälle aus Industrie und Gewerbe(Übrige) und <strong>die</strong> Klärschlämme (KS) enthalten.Für <strong>die</strong> deponierten Sonderabfälle liegen keine durchgehendenDatensätze vor, <strong>die</strong> jährlichen Mengen liegenin etwa zwischen 100’000-150’000 Tonnen pro Jahr. DieAbfälle bzw. deren Rückstände, <strong>die</strong> in industriellen Feuerungenund Zementwerken gelangen, sind nicht berücksichtigt,weil sie in Bezug auf <strong>die</strong> Mengen vernachlässigbarsind. Zudem gelangen <strong>die</strong> mineralischen Rückständeaus der Verbrennung in den Zementwerken in den Zementund können damit nicht den Abfällen zugeordnetwerden.Die Datengrundlage bezüglich der mineralischen Bauabfällezurückgehend bis 1981 ist schlecht. In den Abfallstatistikendes BUWAL (BUWAL 1996; 1998; 2002b)sind keine vollständigen Datensätze bezüglich der Deponierungvon mineralischen Bauabfällen zu finden, weilderen Ablagerung nicht systematisch erfasst werdenkonnte. Grobe Abschätzungen können nur auf derGrundlage der Bauabfallstu<strong>die</strong> (BUWAL 2001) des BU-WAL durchgeführt werden. Zur Berechnung der jährlichenBauabfallmengen wurde <strong>die</strong> Bauabfallmenge mitder «Domestic Material Consumption – DMC» von Kies18MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


2 VORGEHENgekoppelt. Die Bauabfallstu<strong>die</strong> gibt für das Jahr 1997eine totale Bauabfallmenge von 11 Millionen Tonnen an,der entsprechende DMC-Wert beträgt für <strong>die</strong>ses Jahr45,7 Millionen Tonnen. Dieses Verhältnis von ca. 0,25Tonnen Bauabfall pro Tonnen DMC wird nun mit denjährlichen DMC-Werten für Kies multipliziert. Damit erhältman sehr grob den gesamthaft anfallenden Bauabfallwährend eines Jahres, wobei ein relativ grosser Anteildavon rezykliert wird. Zur Berechnung der deponiertenAbfälle werden <strong>die</strong> rezyklierten Mengen von den totalenBauabfallmengen subtrahiert.Für <strong>die</strong> Abschätzung des rezyklierten Anteils wird fürdas Jahr 1991 ein Anteil von 6.7% (Kündig R. et. al.1997) und für das Jahr 2000 ein Anteil von 9% am totalenKiesausstoss (der FSKB gibt im Jahr 2003 einen Recyclingkiesanteilvon 8-10% an) eingesetzt. Basierend auf<strong>die</strong>sen Zahlen wird für <strong>die</strong> restlichen Jahre eine lineareZunahme von 0,23% pro Jahr angenommen. Die Subtraktionder direkt verwerteten und der extern verwertetenBaumaterialien von den totalen Bauabfällen ergibt<strong>die</strong> deponierte Menge.Die deponierten Bauabfallmengen nehmen seit 1981stetig von 4 Millionen Tonnen auf knapp 1,2 MillionenTonnen ab, wobei <strong>die</strong> Abnahme in den neunziger Jahrendeutlicher ist als im vorangegangenen Jahrzehnt (GrafikG4). Dies ist einerseits konjunkturell bedingt, andererseitstragen <strong>die</strong> Massnahmen bezüglich des Baustoffrecyclingszur Reduktion der Materialflüsse in <strong>die</strong> Deponie bei. DieZeitreihe ist eine erste grobe Abschätzung basierend aufden oben geschilderten Annahmen. Bei einer weiterenVertiefung müssten <strong>die</strong> jährlichen Flüsse in <strong>die</strong> Deponiesowie <strong>die</strong> Entwicklung des Einsatzes von Sekundärmaterialienaus dem Verwertungsprozess mittels zeitaufwändigerRecherchen eruiert bzw. abgeschätzt werden.2.6.5 Dissipative VerlusteDie dissipativen Verluste wurden in Rahmen <strong>die</strong>serMachbarkeitstu<strong>die</strong> noch nicht erhoben. Die Datengrundlageist lückenhaft, so dass Abschätzungen notwendigsind.2.6.6 DatenqualitätIn Outputbereich ist <strong>die</strong> Datenverfügbarkeit eherschlecht. Bei den mineralischen Bauabfällen waren imRahmen der vorliegenden Stu<strong>die</strong> nur grobe und unvollständigeAbschätzungen möglich. Bei einer allfälligenVertiefung müssten <strong>die</strong> erwähnten Abschätzungensicherlich überprüft und verfeinert werden, um genauereAussagen zu erhalten.2.7 Lager2.7.1 Fossile Brenn- und TreibstoffeAngaben zur Gesamthöhe der Brenn- und Treibstoffpflichtlagerwurden aus Geheimhaltungsgründen bishernur für <strong>die</strong> Jahre 1990 und 1994 veröffentlicht. EineGrobabschätzung ist auf Grundlage der Berichte zurPflichtlagerpolitik (BWL 2003 und früher) möglich. Angegebenwird hier <strong>die</strong> Bedarfsdeckung in Monaten (etwa3 bis 8 Monate), <strong>die</strong> mit dem jährlichen Verbrauch (ausBFE 2001) multipliziert werden kann, um <strong>die</strong> Lagermengezu bestimmen. Weitere Brenn- und Treibstofflagerbefinden sich im Handel und beim Verbraucher. DasBrennstofflager im Haushalt wurde mit 0,5 Tonnen proEinwohner abgeschätzt (Baccini et al. 1993a). Das Lagervon Tankstellen wird mit 50 Tonnen pro Tankstelle für3610 Betriebe in der <strong>Schweiz</strong> abgeschätzt (EV 2001). DieGrobe Abschätzung der jährlich deponierten Abfallmengen G 4In Millionen Tonnen5,04,54,03,53,02,52,01,51,00,5BauabfälleSchlacke undReststoffe aus KVABrennbare Abfälle(SA, KS, BA und Übrige)0,01981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ19


2 VORGEHENtotale Lagermenge bewegt sich im Zeitraum zwischen1981 und 2001 zwischen 9 bis 12 Millionen Tonnen,wobei in den neunziger Jahren eine abnehmende Tendenzvon 12 auf 9 Millionen Tonnen festzustellen ist.Diese Lager verändern sich vermutlich über <strong>die</strong> Jahre nurwenig.2.7.2 BiomasseInsgesamt erscheint <strong>die</strong> Bestimmung des Aufbaus vonLagermengen vor allem für Holz relevant.Die Holzflüsse der <strong>Schweiz</strong> wurden von Müller (1998)modelliert. Er errechnete eine Lagermenge von etwa 5 tTrockensubstanz (TS) Holz pro Einwohner für den Gebäudepark,was eine Lagermenge von 35 Millionen Tonnenergibt. Gemäss <strong>die</strong>ser Veröffentlichung verändertsich das Holzlager in Gebäuden nur langsam. Es wird inder Stu<strong>die</strong> eher von einer langsamen Abnahme durchholzärmere Bauweisen ausgegangen. In den Berechnungenzum Baumateriallager wurde ebenfalls <strong>die</strong> Holzmengebestimmt (Tabellen A3.4 und A3.18 im Anhang3). Demnach ergibt sich eine kaum abweichende Lagermengevon 35 Millionen Tonnen. Die Holzlager im Waldwerden für <strong>die</strong> MFA nicht berücksichtigt.Angaben zur Gesamthöhe der Pflichtlager für Nahrungsmittelwurden aus Geheimhaltungsgründen bishernur für <strong>die</strong> Jahre 1990, 1994, 1999 und 2001 veröffentlicht(BWL 2003 und früher). Diese Daten wurden interpoliertum <strong>die</strong> Lagermenge zu bestimmen. Zwischen1990 und 2001 reduzierte sich <strong>die</strong>ses Nahrungsmittelpflichtlagervon 1,6 Millionen Tonnen auf ca. 0,9 MillionenTonnen.Weitere Lagermengen sind dem Handel und dem Verbraucherzuzuordnen. Baccini et al. (1993b) geben <strong>die</strong>Menge ständig im Haushalt gelagerter Nahrungsmittelund Getränke mit 40 kg pro Einwohner an (Baccini et al.1993a). Dies entspräche hochgerechnet auf <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>ca. 0,3 Millionen Tonnen, also deutlich weniger als <strong>die</strong>entnommene Menge. Hinzu kommen aber noch Lagerim Handel und an Umschlagplätzen. Insgesamt wirdwohl auch bei Nahrungs- und Futtermitteln kaum einenennenswerte Zu- oder Abnahme der Lagermenge entstehen.Eine genauere Erhebung wäre wahrscheinlichrelativ aufwändig.2.7.3 BaumaterialDie Bestimmung der Baumateriallager (Kies/Sand,Asphalt, Beton, Mauerwerk, Holz und Metalle) kann mitHilfe verschiedener Methoden durchgeführt werden. Sokönnen <strong>die</strong> Lager über <strong>die</strong> Summierung der Differenzzwischen Importen und Exporten plus <strong>die</strong> inländischeProduktion abgeschätzt werden. Diese Methode setztaber sehr lange statistische Zeitreihen voraus, <strong>die</strong> zudemauf den gleichen Erhebungsmethoden basieren sollten.Zudem lässt <strong>die</strong> Methode kaum eine Aufteilung in Sektorenund Branchen zu. Eine solche Abschätzung des Lagerbestandeswurde bezüglich des Betons durchgeführt(Lichtensteiger 2004). Die Berechnungen basieren aufden Zementproduktionszahlen von 1902-2000, wobeider Abschätzung ein Zementgehalt von 12% und einKies/Sand-Gehalt von 80% zugrunde gelegt wurde.Lichtensteiger erhält in seinen Berechnungen ein Betonlager(inkl. Mörtel und Zementwaren) von 1,4 MilliardenTonnen bzw. 190 Tonnen pro Einwohner.Die zweite Methode basiert auf der Abschätzung derLager aus den Materialmengen in Bezug auf das umbauteGebäudevolumen einer spezifischen Gebäudekategorie.Für <strong>die</strong>se Berechnung müssen <strong>die</strong> «Dichten»und <strong>die</strong> Gebäudevolumen bekannt sein. Es stehen verschiedenBauabfallstu<strong>die</strong>n (BUWAL 2001; H. Wüest etal. 1995; H. Wüest & Partner 2000) als Grundlage für<strong>die</strong> Berechnung zur Verfügung. Der Vorteil der Abschätzungüber <strong>die</strong> Dichten ist einerseits <strong>die</strong> Berechnung derverschiedenen Materialien, wie Beton, Mauerwerk, Kiesund Sand, Asphalt, Holz, Metalle usw. mit der gleichenMethode. Andererseits ist eine Aufteilung auf <strong>die</strong> Sektorenund mit grösserem Aufwand, eventuell auch auf <strong>die</strong>T 2Abgeschätzte Materiallager im Hoch- und Tiefbau sowie in den weiteren Infrastrukturbauten nach Fraktionenin Millionen TonnenBaumateriallager in MillionenTonnenTotalesMateriallagerKies und Sand Asphalt Beton Mauerwerk Holz MetalleLager im Hochbau 1460 260 20 730 380 30 27Lager im Tiefbau 840 500 120 170 20 5 15Weitere Infrastrukturbauten160 nichtbestimmtnichtbestimmt160 nichtbestimmt5Total 2460 760 140 1060 400 35 4620MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


2 VORGEHENBranchen, möglich. Die detaillierten Berechnungen fürdas Bezugsjahr 2000 sind im Anhang 3 aufgeführt. Inder Tabelle 2 sind <strong>die</strong> Materiallager in Tonnen im Hoch-,Tiefbau und in den weiteren Infrastrukturbauten nachFraktionen zusammengefasst. Unter <strong>die</strong> «weiteren Infrastrukturbauten»fallen <strong>die</strong> Eisen, Beton und Kieslager inden Flughäfen, Staumauern, militärischen Bauten undUferverbauungen. Diese wurden im Rahmen einerDiplomarbeit an der ETH Zürich erhoben und für <strong>die</strong>seStu<strong>die</strong> übernommen (Düring 2003).Zu den 1,06 Mia. Tonnen Beton müssen noch zirka0,1 Mia. Tonnen Mörtel hinzu gezählt werden, wenn einMörtelgehalt von 25 Prozent im Mauerwerk vorausgesetztwird (Gruhler K. et.al. 2002). Das aufgrund derDichte abgeschätzte Lager von 1,16 Mia. Tonnen liegtknapp 20 Prozent unter den 1,4 Mia. Tonnen, welcheüber <strong>die</strong> Produktionszahlen berechnet wurden.2.7.4 Industrielle MineralienIm Rahmen der Stu<strong>die</strong> wurde nur eine grobe Abschätzungder Eisen- und Stahllager über <strong>die</strong> separate Erfassungder mobilen bzw. immobilen Lager durchgeführt.Diese Materialkategorie beansprucht einen relativ grossenTeil der industriellen Lager. Bei den Mobilien werden<strong>die</strong> Lager im Transportbereich (d.h. Motorfahrzeuge,Eisenbahn und Schiffe usw.), in den privaten Haushalten,im Dienstleistungsbereich (Möbel, Bürogeräte usw.) undim Bereich der Industrie/Gewerbe (Maschinen und Produktionsanlagen)separat abgeschätzt. Die Lager imTransportbereich können über <strong>die</strong> Fahrzeugbeständeabgeschätzt werden. Bei den privaten Haushalten wurdeauf <strong>die</strong> Daten von (Baccini et al. 1993b) zurückgegriffen,da keine aktuelleren Daten vorliegen. Für <strong>die</strong> restlichenBereiche der Mobilien werden aufgrund fehlenderDatengrundlagen 580 kg/Ew. angenommen. In <strong>die</strong>sensind <strong>die</strong> Möbel und elektronischen Geräte sowie <strong>die</strong>Maschinen und <strong>die</strong> Produktionsanlagen enthalten. DieLager in den Immobilien sind in der Tabellen A3.4 undA3.18 im Anhang 3 unter der Kategorie Metalle enthalten,wobei <strong>die</strong> Kupfer- und Aluminiumlager noch abgezogenwerden müssen. Das totale Eisen-/Stahllager beträgt58 Millionen Tonnen, was etwas mehr als 8 Tonnenpro Einwohner entspricht (Tabelle 3). Rund 75% desEisen-/Stahllagers befindet sich in den Immobilien, wobei<strong>die</strong> Lager im Hochbau doppelt so hoch sind wie imTiefbau (ohne weitere Infrastruktur).2.7.5 DatenqualitätDie Bestimmung der Mengen in Lagern ist relativ aufwändig.Grobe Abschätzungen sind aber möglich. InBaubereich wurden relativ aufwändige Lagerabschätzungendurchgeführt, welche auf schon publizierten Datenbasieren. Die Erhebung der Lagerveränderungen kannbei Bedarf über <strong>die</strong> Bilanzierung der Input- und Outputflüssehergeleitet werden. Eine direkte Bestimmung derLagerveränderungen aus den Neubau-, Umbau- undAbbruchdaten liefert meist <strong>die</strong> genaueren Daten, ist abererheblich aufwändiger.2.8 Indirekte Flüsse – Inländische ungenutzteGewinnung2.8.1 BiomasseFür <strong>die</strong> Abschätzung der im Wald nach der Ernte Nutzungverbleibenden Holzmenge (Äste, Blätter, etc.) wirdin <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> ein Faktor von 0,15 d.h. 15% der geerntetenHolzmenge, eingesetzt (Frischknecht et al. 1996).Dies entspricht der Vorgabe der EUROSTAT Methodiknach der Ernteabfälle der Holzernte gezählt werden,wenn sie im Wald verbleiben (EUROSTAT 2001). Die gesamteausgebrachte Masse aus der Forstwirtschaft liegtin der Grössenordnung von 4 Millionen Tonnen.Für eine Berechnung der Ernteabfälle in Bereich derlandwirtschaftlichen Produkte müssten Standardfaktorenbestimmt werden. Diese müssten das Verhältnis desT 3Abgeschätzte Eisen-/Stahllager in den Mobilien und Immobilien in Millionen TonnenMobilien Millionen Tonnen kg / EinwohnerTransportPrivate HauhalteDienstleistung und Industrie/Gewerbe7,73,04,21070420580Immobilien Millionen Tonnen kg / EinwohnerHochbauTiefbauWeitere Infrastruktur25,513,64,735401880660Totales Eisen-/Stahllager 58,7 81502005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ21


2 VORGEHENUDE (unused domestic extration) zur geernteten Mengebeinhalten. In <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> wurde auf eine Berechungverzichtet.2.8.2 BaumineralienDie «Unused Domestic Extraction» (UDE) setzt sich ausdem Aushub, Abraum und der nicht verwerteten Förderungzusammen. Eine grobe Abschätzung der Aushubmengenerfolgt analog der Berechung der Lager über<strong>die</strong> Dichtefaktoren (H. Wüest et al. 1995) sowie über <strong>die</strong>Leitungslängen im Tiefbau für das Bezugsjahr 2000. Dietotale Aushubmenge wird dann durch <strong>die</strong> mit der gleichenMethodik berechneten, totalen Baumaterialmengendivi<strong>die</strong>rt. Das berechnete Verhältnis Aushub/Baumaterialmengeist 0,95. Für <strong>die</strong> Abschätzung der jährlichenAushubmengen werden nun <strong>die</strong> Werte der «DomesticExtraction Used» mit dem Faktor 0,95 multipliziert. Dader Tunnelausbruch aus Grossprojekten (NEAT usw.) in<strong>die</strong>ser groben Abschätzung noch nicht berücksichtigt ist,werden jährlich noch 4 Millionen Tonnen hinzu ad<strong>die</strong>rt(Kündig R. et. al. 1997). Zusammengefasst ergibt <strong>die</strong>s<strong>die</strong> folgende Formel für <strong>die</strong> Abschätzung der Aushubmengen:Jährliche Aushubmenge {Mio.t/a} = (DEU Baumineralien{Mio.t/a} • 0.95) + 4 {Mio.t/a}Für das Jahr 2000 ergibt sich somit eine Aushubmengevon 60 Millionen Tonnen. Dies liegt im Bereichder Abschätzungen des BUWAL, das für den Aushubohne Grossprojekte 30 – 40 Mio. m 3 angibt (BUWAL2003).2.8.3 Industrielle MineralienIn <strong>die</strong>ser Kategorie wurde keine ungenutzte Entnahmeberechnet. Wie im Kapitel erläutert, beschränkt sich <strong>die</strong>inländische Entnahme auf <strong>die</strong> Unterkategorien Salz undGips. Diese ist sehr gering in Vergleich zu den anderenKategorien. Deshalb wird angenommen, dass auch <strong>die</strong>ungenutzte Entnahme im Vergleich zum Aushub vernachlässigbarist.2.9 Indirekte Flüsse – Versteckte Flüssedurch Importe2.9.1 Fossile Brenn- und Treibstoffe2001a; b; MIPS 2003). Relevant sind für <strong>die</strong> Importe vonÖl- und Gasprodukten vor allem <strong>die</strong> abgefackelten undreinjizierten Gasmengen sowie Bohrabfälle. Formationswasser,das mit dem geförderten Erdöl vermischt ist undin sehr viel höheren Mengen anfällt, wird nicht berücksichtigt.Für <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong> wurden der Einfluss der Herkunftsländerauf <strong>die</strong> indirekten Flüsse durch <strong>die</strong> Importe von fossilenBrenn- und Treibstoffen nicht differenziert betrachtet.Grundsätzlich wäre eine differenzierte Betrachtung sinnvoll,da sich <strong>die</strong> indirekten Flüsse zwischen verschiedenenHerkunftsregionen deutlich unterscheiden (Faist Emmeneggeret al. 2003b; Jungbluth 2003). Die Schwierigkeitbesteht aber darin, <strong>die</strong> zeitliche Veränderung bei denFörderungsländern zu verfolgen.Relevant im Falle der <strong>Schweiz</strong> ist auch der Stromhandel.Dieser kann allerdings nicht direkt über Massenflüsseaus der Aussenhandelsbilanz erfasst werden, da Strom in<strong>die</strong>ser Bilanz nicht ausgewiesen wird. Vielmehr müssen<strong>die</strong> indirekten Flüsse zur Elektrizitätserzeugung in anderenLändern ausgewertet werden. Die Berechnung hierzuwurde auf Grundlage einer Stu<strong>die</strong> zu grauen Treibhausgasemissionenfür <strong>die</strong> Jahre 1990, 98 und 2000 durchgeführt(Frischknecht & Jungbluth 2000). Die Auswertungzeigt, dass <strong>die</strong>se indirekten Ressourcenverbräuchevon Erdöl, Erdgas und Kohle durch <strong>die</strong> Erzeugung vonimportiertem Strom in anderen Ländern in der Grössenordnungvon einigen Tausend Tonnen liegen und damitin Bezug auf <strong>die</strong> Masse relativ unbedeutend sind.Die Grafik G5 zeigt eine erste grobe Abschätzung <strong>die</strong>serversteckten Flüssen, berechnet mit MIPS Koeffizienten.2.9.2 BiomasseDie Publikation MIPS (2003) enthält keine Angaben fürBiomasse. Relevant für <strong>die</strong> Berechnung der indirektenFlüsse sind vermutlich vor allem <strong>die</strong> an <strong>die</strong> Importe undExporte gekoppelten indirekten Flüsse von Fleisch undMilchprodukten für deren Produktion zunächst Futterbereitgestellt werden muss. Zur groben Abschätzungwurden Faktoren eingesetzt (Tabelle A4.1 im Anhang 4),<strong>die</strong> auf Ökobilanzdaten basieren (Jungbluth 2000)(Grafik G6).Für <strong>die</strong> Bilanz der indirekten Flüsse, <strong>die</strong> durch Importeverursacht werden, werden wie erwähnt verschiedeneStandardfaktoren bereitgestellt (Bringezu & Schütz22MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


2 VORGEHENGrobe Abschätzung der versteckten Flüsse durch Importevon fossilen Brenn- und Treibstoffen G 587GasErdölKohle, Koks, Briketts6In Millionen Tonnen5432101981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)Grobe Abschätzung der verstecketen Flüsse durch Importe von Biomasse G 6In Millionen Tonnen4,54,03,53,02,52,01,51,0Biologische bearbeiteteWarenTierische und pflanzlicheOele, Fette und WachseBiologische Rohstoffe(ohne Nahrungsmittel)Nahrungsmittel undlebende Tiere0,50,01981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2.9.3 BaumaterialDie Standardfaktoren (Bringezu & Schütz 2001a; b;MIPS 2003) wurden für <strong>die</strong> vorliegende Stu<strong>die</strong> übernommen.Berücksichtigt sind hier der Abraum und <strong>die</strong>nicht verwertete Förderung. Es hat sich gezeigt, dass <strong>die</strong>in der Tabelle A1.1 im Anhang 1 aufgeführte Unterteilungin <strong>die</strong> 97 Güterkategorien zu grob ist und eine weitereUnterteilung in Unterkategorien notwendig ist, umaussagekräftige Resultate zu erhalten.Die Tabelle A4.2 im Anhang 4 zeigt den Detaillierungsgrad,der zur Berechnung eines Koeffizienten zurAbschätzung der versteckten Flüsse durch <strong>die</strong> Importeeiner Materialkategorie notwendig ist.2.9.4 Industrielle MineralienBei der Berechnung der indirekten Flüsse in der Kategorie«Industrielle Mineralien» wurde das gleiche Vorgehengewählt wie im vorangegangenen Kapitel. Für Kategorieder Nichteisen-Metalle (68) ergibt sich ein HF-Koeffizientvon 180 t/t (Tabelle A4.3, Anhang 4). Ins Gewicht fällthier vor allem das Platin, das mit 99 t/t einen Beitrag vonüber 50 Prozent zum totalen HF-Koeffizienten der Kategorieleistet. Hier besteht sicherlich noch weiterer Optimierungsbedarf,falls eine Vertiefung in <strong>die</strong>sem Bereichin Betracht gezogen wird. Zu erwähnen ist, dass eingrosser Aufwand zur Berechnung der indirekten Flüssebetrieben werden muss, um aussagekräftige Daten zuerhalten. Die Grafik G7 zeigt eine grobe (und partielle)Abschätzung der versteckten Flüsse.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ23


2 VORGEHENGrobe Abschätzung der versteckten Flüsse durch Importevon industriellen Mineralien G 7In Millionen Tonnen140120100806040Gold zu nicht monetärenZweckenNE- MetalleEisen und Stahl2001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2.9.5 Übrige ProdukteEine Berechnung der indirekten Flüsse in <strong>die</strong>ser Kategorieist zurzeit kaum möglich bzw. mit grossen Unsicherheitenbehaftet. Dieser Kategorie werden beispielsweiseelektrische und elektronische Apparate oder Maschinenzugeordnet über deren Materialzusammensetzung nurbeschränkt Informationen verfügbar sind. Für grobe Abschätzungensind Annahmen über <strong>die</strong> durchschnittlicheZusammensetzung einer Unterkategorie notwendig.Auch hier besteht in Bezug auf <strong>die</strong> Erhebungsmethodikbzw. auf eine Standardisierung der Erhebung von indirektenFlüssen noch erhebliches Optimierungspotential.2.9.6 DatenqualitätAuf <strong>die</strong> Problematik der Datenverfügbarkeit wurdeschon eingegangen. Die Bestimmung der indirektenFlüsse ist einerseits sehr aufwändig, andererseits sind <strong>die</strong>Resultate trotz des betriebenen Aufwandes mit einergrossen Unsicherheit behaftet. Um <strong>die</strong> Vergleichbarkeitauf internationaler Eben zu gewährleisten, sind einheitlicheGrundlagen zur Datenerhebung unbedingt notwendig.Insbesondere müssten <strong>die</strong> «HF-Koeffizienten» denstatistischen Ämtern, <strong>die</strong> eine solche MFA durchführen,zur Verfügung gestellt werden.2.10 Einschränkungen im methodischen BereichDer Eurostat-Leifaden sollte im Bereich Biomasse ergänztwerden: Um <strong>die</strong> Daten auf internationaler Ebene vergleichbarzu machen, sollten <strong>die</strong> unterschiedlichen Wassergehaltestandardisiert werden (im Inputbereich (z.B.Grünfutter) und Outputbereich (z.B. Hofdünger). Esmüsste zudem definiert werden, wie <strong>die</strong> Schnittblumenin <strong>die</strong> Berechnungen einbezogen werden.Die Berechnung der versteckten Flüsse wurde auf groberBasis durchgeführt. Für eine Weiterentwicklung derMFA in Richtung TMR (Total Material Requirement)müssen einerseits <strong>die</strong> Importdaten noch detaillierter vorliegen.Das heisst, <strong>die</strong> Gliederung der Güter nach SITC/CTCI (SITC = Standard International Trade Classification;CTCI = Classification Type pour le Commerce International)muss bis auf <strong>die</strong> Stufe der Untergruppe oder nochbesser für einige Güter bis auf <strong>die</strong> Basispositionen vorliegen.Anderseits sollten <strong>die</strong> Arbeiten zur Berechnung derKoeffizienten für <strong>die</strong> Abschätzung der versteckten Flüsseauf internationaler Ebene koordiniert werden. Auf <strong>die</strong>seWeise profitiert jedes Land von den bereits vorliegendenDaten, so dass sich <strong>die</strong> statistischen Ämter auf dasSchliessen noch vorhandener Lücken konzentrieren können.Auch bei den Outputdaten wie den Emissionen in <strong>die</strong>Luft und ins Wasser ist eine Standardisierung anzustreben,um vergleichbare Daten zu erhalten.24MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSEN3 Resultate und Analysen3.1 Inländische verwertete Gewinnung (DEU)In der Grafik G8 ist der Verlauf der genutzten, inländischverwerteten Gewinnung (Domestic Extraction Used-DEU) dargestellt, welche sich zwischen 1981 und 2001im Bereich von 54 Millionen Tonnen im Jahr 1999 und70 Millionen Tonnen im Jahr 1989 bewegt. Tendenziellnimmt <strong>die</strong> genutzte inländische Entnahme seit Beginnder neunziger Jahre ab, wobei <strong>die</strong> Abnahme hauptsächlichdurch <strong>die</strong> Baumineralmengen, welche zwischen1990 und 1999 von 51,6 auf 38,5 Millionen Tonnensanken, bedingt ist. Die grossen Unterschiede zwischendem Minimum und dem Maximum sind Ausdruck derrelativ starken Dynamik der Materialflüsse. VerschiedeneFaktoren sind für <strong>die</strong>se Dynamik verantwortlich: Nebenden konjunkturellen Veränderungen im Baubereich sindauch strukturelle Änderungen und ein vermehrtes Recyclingvon Baustoffen wichtige Einflussfaktoren. Die Baumineralienmit Anteilen zwischen 67 bis 74% und <strong>die</strong> Biomassemit Anteilen von 21 bis 25% sind <strong>die</strong> relevantenKategorien des DEU. Der Anstieg von 5 Millionen Tonnenbei der Biomasse im Jahr 2000 ist auf <strong>die</strong> durch denSturm Lothar verursachten Schäden und der damit verbundenenhohen Holzernte zurückzuführen. Bei den industriellenMineralien beschränkt sich <strong>die</strong> inländischeEntnahme auf <strong>die</strong> Salz- und Gipsproduktion, welche imJahr 2000 zusammen etwa bei 550›000 Tonnen lag. DieInlandproduktion von fossilen Brennstoffen gibt es seit1994 nicht mehr.3.2 Direct Material Input (DMI)3.2.1 TotalIm Jahr 2001 betrug der direkte Materialinput der Wirtschaftin der <strong>Schweiz</strong> ca. 103 Millionen Tonnen, was einempro Kopf- Input von 14.4 Tonnen entspricht. Dergrösste Teil des DMI wird wiederum von den Baumineralienbeansprucht (51%). Die weiteren Anteile betragen:Biomasse (Landwirtschaftsprodukte, Holz usw.) mit22%, <strong>die</strong> Brenn- und Treibstoffe mit 15%, <strong>die</strong> industriellenMineralien mit 5% und <strong>die</strong> «Übrigen Produkte» mit7% (Grafik G9).Die Anteile der Biomasse, der Baumineralien, der fossilenProdukte und der industriellen Mineralien sind inder Berichtsperiode Schwankungen unterworfen, währendder Anteil der verarbeiteten und zusammengesetztenErzeugnisse («Übrige Produkte») stetig gewachsenist, nämlich von 4% im Jahr 1981 auf 7% im Jahr 2001.Der Anteil erneuerbarer Materialien (hauptsächlich <strong>die</strong>Biomasse) am Total des direkten Materialinputs betrug2001 rund 22% und zu Beginn der Achtzigerjahre 23%.DEU zwischen 1981 und 2001 G 8807060Industrielle MineralienBaumineralienBrenn- und TreibstoffeBiomasseIn Millionen Tonnen504030201001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ25


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSENDie Schwankungen der Flüsse der verschiedenen Materialkategorienkönnen auf konjunkturelle, strukturelle,meteorologische oder technologische Faktoren zurückgeführtwerden. Die Menge der verwerteten Baumineralienhat beispielsweise Ende der Achtzigerjahre gleichzeitigmit dem Wirtschaftswachstum stark zugenommen(Kap. 5.1). Die Entwicklung der Biomassenmenge hängthingegen stärker mit den meteorologischen Bedingungen(Stürme, Überschwemmungen oder Trockenperioden)zusammen. Die Menge der Biomasse und der Baumineralienwar im Jahr 2001 nahezu <strong>die</strong>selbe wie 1981.Die fossilen Produkte haben während derselben Periodehingegen um 8% zugelegt, <strong>die</strong> industriellen Mineralienum 37% und <strong>die</strong> übrigen Produkte um 93% (GrafikG10). In künftigen Arbeiten müssen <strong>die</strong>se Trends eingehenderanalysiert werden.3.2.2 Importanteil am DMIWährend der Importanteil 1981 noch 36% des DMIausmachte, lag er im Jahr 2001 nach einem stetigenWachstum bei 43% (Grafik G11). Die logische Folgedaraus ist <strong>die</strong> Abnahme der inländischen verwertetenGewinnung. Die <strong>Schweiz</strong> ist also für Materialien, <strong>die</strong> siebenötigt, zunehmend vom Ausland abhängig.3.2.3 Versteckte FlüsseEine erste grobe Abschätzung der mit den Importen verbundenenversteckten Flüsse konnte durchgeführt werden(siehe auch Kapitel 2.9). Die Abschätzung konnteaus folgenden Gründen nur grob gemacht werden: Dieeinzelnen Koeffizienten wurden nur auf aggregierte Güterkategorienangewendet und nicht auf <strong>die</strong> einzelnenDMI in der <strong>Schweiz</strong> zwischen 1981 und 2001Gliederung nach Materialkategorie G 9In Millionen Tonnen120100806040ÜbrigeFossile ProdukteIndustrielle MineralienBaumineralienBiomasse2001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)Entwicklung des DMI in der <strong>Schweiz</strong> nach Materialkategorie G 10Index 1981 = 100200180160ÜbrigeFossile ProdukteIndustrielle MineralienBaumineralienBiomasse14012010080601981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)26MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSENAnteil der Importe am DMI G 1160%50%40%30%20%10%0%1981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)Güter, <strong>die</strong> zeitliche Veränderung der Koeffizienten wurdenicht berücksichtigt und schliesslich konnten <strong>die</strong> verstecktenFlüsse nicht für alle Güter bestimmt werden.Dennoch ist ein Anstieg der mit den Importen verbundenenversteckten Flüsse von 100% zwischen 1981und 2001 zu verzeichnen, während <strong>die</strong> Importe imgleichen Zeitraum nur um 25% zugenommen haben(Grafik G12).Die Verringerung der einheimischen Gewinnung zuGunsten der Importe kann für das Importland aus Umweltschutzgründenvon Vorteil sein. Gleichzeitig wirdaber <strong>die</strong> Umweltbelastung in Zusammenhang mit derGewinnung und Verarbeitung <strong>die</strong>ser Ressourcen ins Auslandverlagert. Diese Flüsse, <strong>die</strong> zur Deckung unserer Bedürfnisseerzeugt werden, sind bei der Analyse des «Metabolismus»der Wirtschaft grundlegend, da damit <strong>die</strong>nach und nach stattfindende Verlagerung der Umweltbelastungins Ausland beobachtet werden kann. DieAnalyse <strong>die</strong>ser Flüsse sollte aus <strong>die</strong>sen Gründen weitervertieft werden.3.3 Direct Material Consumption (DMC)Der direkte Materialkonsum (DMC – Direct MaterialConsumption) bzw. dessen zeitlicher Verlauf unterscheidetsich wenig vom DMI. Grund dafür sind <strong>die</strong> relativgeringen Exportmengen, <strong>die</strong> zur Berechnung des DMCvom DMI subtrahiert werden. Über den gesamten Zeitraumzwischen 1981 und 2001 ist eine leicht abnehmendeTendenz von 94 auf 90 Millionen Tonnen zu erkennen(Grafik G13). Bei der näheren Betrachtung sindzwei Phasen zu erkennen. In der Phase zwischen denEntwicklung der Importe und der damit verbundenen versteckte Flüsse(grobe Abschätzung) G 12Index 1981 = 100220200ImporteVersteckte Flüsse180160140120100801981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ27


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSENJahren 1980 – 1989 fand ein Wachstum mit einer Zunahmedes DMC um ca. 16 Millionen Tonnen statt, imnachfolgenden Jahrzehnt erfolgte eine (nicht-kontinuierliche)Abnahme von ca. 20 Millionen Tonnen. Aufgrunddes hohen Anteils der Baumineralienflüsse am DMC sowieder ausgeprägten zeitlichen Dynamik <strong>die</strong>ser Kategorie,wird der DMC stark von der zeitlichen Entwicklungder Baumineralienflüsse geprägt. Die anderen Kategorienweisen mit wenigen Ausnahmen bei der Biomasse, welcheauf <strong>die</strong> exogene Faktoren wie Klimaeinflüsse zurückzuführensind, keine ausgeprägten Schwankungen auf.Eine weitere Ausnahme bildet <strong>die</strong> Kategorie «Übrige Produkte»,welche, wie bereits im vorangegangenen Kapitelerwähnt, über <strong>die</strong> gesamte Zeitspanne kontinuierlich zunimmt.3.4 MaterialeffizienzDie Indikatoren der Materialflüsse sind mit den makroökonomischenIndikatoren vergleichbar; sie haben einähnliches Aggregationsniveau und ein vergleichbares Basiskonzeptzu deren Berechnung. Der DMC kann alsomit dem (realen) BIP verglichen werden.Bis Ende der Achtzigerjahre bestand zwischen der –zuweilen starken – Zunahme des DMC und dem Wachstumdes BIP ein Zusammenhang (Grafik G14). Ab 1989drifteten <strong>die</strong> Kurven auseinander. Der DMC nahm aboder blieb unverändert (ausgenommen 1994), währenddas BIP in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre nach einemleichten Rückgang stagnierte.DMC in der <strong>Schweiz</strong> zwischen 1981 und 2001 G 13In Millionen Tonnen120100806040ÜbrigeFossile ProdukteIndustrielle MineralienBaumineralienBiomasse2001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)Die Variabilität der Baumineralienflüsse geht einhermit der Entwicklung der Baukonjunktur. So entwickeltesich <strong>die</strong> Bauquote d.h. <strong>die</strong> Bauinvestition in Prozentendes BIP im abgebildeten Zeitraum ähnlich (SBV 2002).Im Zeitraum zwischen 1980 und 1989 wuchs <strong>die</strong> Bauquotevon 13,4% auf 14,9% an, danach reduzierte siesich bis zum Jahr 2001 auf 10,1%. Es ist davon auszugehen,dass <strong>die</strong> Recyclingmassnahmen zur Reduzierung derBauabfälle ab Anfang der neunziger Jahre zu einer stärkerenZunahme des Sekundärkiesanteils verbunden miteiner entsprechenden Abnahme bei der Kiesproduktiongeführt haben. Die zur Verfügung stehenden Daten erlaubenaber zurzeit noch keine fun<strong>die</strong>rten Aussagen bezüglichdes Einflusses des Recyclings auf <strong>die</strong> Baumineralienflüsse.Danach wuchs das BIP weiterhin an während derDMC relativ stabil blieb, ausser im Jahr 2000, als derDMC eine relativ starke Zunahme verzeichnete. Dieselässt sich teilweise durch ein meteorologisches Ereigniserklären (Sturm Lothar), widerspiegelt jedoch auch andereBegebenheiten (Zunahme der anderen Materialkategorien).In den Neunzigerjahren fand also eine gewisseEntkopplung zwischen der wirtschaftlichen Entwicklungund dem Konsum von Ressourcen statt, was im signifikantenWachstum der Materialeffizienz der Wirtschaftzu beobachten ist (BIP/DMC). Diese wird in der Einheit«Wertschöpfung (in Fr.) pro kg konsumiertem Material»ausgedrückt. Die Verbesserung der Materialeffizienz istvermutlich auf eine Kombination unterschiedlicher Faktorenzurückzuführen: strukturelle Veränderungen in derWirtschaft durch Verlagerung von Aktivitäten mit hohemMaterialaufwand hin zu Aktivitäten im materialextensi-28MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSENEntwicklung des DMC, der Materialeffizienz, des (realen) BIPund der Bevölkerung G 14Index 1981 = 100150140130BevölkerungMaterialeffizienz(BIP/DMC)BIP (real)DMC1201101009080BIP: ESVG 95 - zu Vorjahrespreisen, Eckwert 20001981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)veren Dienstleistungsbereich, sowie Effizienzgewinne inbestimmten Produktionsabläufen oder technischen Prozessen.Ausserdem trugen <strong>die</strong> Zunahme der Wiederverwertungbestimmter Materialien sowie <strong>die</strong> Verlagerungder Industrieproduktion ins Ausland (Zunahme der Importeverarbeiteter Erzeugnisse) zu einer höheren Materialeffizienzbei.3.5 Physische HandelsbilanzDie physische Handelsbilanz (Physical Trade Balance -PTB) der <strong>Schweiz</strong>, ausgedrückt durch Importe minus Exporte,weist einen hohen Überschuss auf (Grafik G15).Der Nettoimport in <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> bewegt sich zwischen 30und 40 Millionen Tonnen. In den achtziger Jahren ist einrelativ kontinuierlicher Anstieg der PTB von 30 auf knapp40 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Dieser Anstieg istvor allen auf <strong>die</strong> erhöhten Baustoffimporte zurückzuführen.Zwischen 1990 und 1993 reduzierten sich <strong>die</strong> Nettoimportewieder auf ca. 31 Millionen Tonnen. Seit 1993bewegt sich <strong>die</strong> PTB im Bereich zwischen 30 und 33 MillionenTonnen. Die abnehmenden Exporte wurden während<strong>die</strong>ses Zeitraumes durch zunehmende Importekompensiert. Die Brenn- und Treibstoffe beanspruchtenab 1993 zirka 50% der Nettoimporte, <strong>die</strong> Baumineralienhaben einen Anteil von ca. 25 bis 30%. Der Rest teiltsich auf <strong>die</strong> weiteren Materialkategorien auf, wobei <strong>die</strong>Nettoimporte in der Kategorie «übrige Produkte» von1,9 Millionen Tonnen im Jahr 1981 auf 3,5 MillionenTonnen im Jahr 2001 zugenommen haben.Physische Handelsbilanz zwischen 1981 und 2001 G 15504540ImporteExportePhysische HandelsbilanzIn Millionen Tonnen353025201510501981 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01© Bundesamt für Statistik (BFS)2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ29


3 R<strong>ESU</strong>LTATE UND ANALYSEN3.6 Internationale VergleicheDie <strong>Schweiz</strong> weist für <strong>die</strong> Indikatoren «DMI» und«DMC» pro Einwohnerin oder Einwohner ähnlicheWerte wie <strong>die</strong> europäischen Länder auf (Grafik G16). DieMenge des Inputs hängt von der Grösse und Strukturder Wirtschaft eines Landes, von den Konsum- und Produktionsmodellensowie von seiner Bevölkerung ab. Länder,deren wirtschaftliches Wohlbefinden eher aufDienstleistungen basiert (z.B. Grossbritannien oder <strong>die</strong><strong>Schweiz</strong>), ten<strong>die</strong>ren zu tieferen DMI als Länder mit einemProduktionsmodell, das stark von den natürlichenRessourcen abhängt (z.B. Irland oder Finnland). Derdeutliche Unterschied zwischen dem DMI und demDMC bei den Niederlanden und in Belgien/ Luxemburgist durch <strong>die</strong> wichtigen Transithäfen in <strong>die</strong>sen Ländern(Antwerpen, Rotterdam) bedingt.DMC und DMI in Europa, 2000 G 164540DMCDMITonnen pro Einwohner/in35302520151050VereinigtesKönigreichQuelle: BFS, Eurostat 2002Italien<strong>Schweiz</strong>NiederlandePortugalFrankreichEU 15GriechenlandBelgien/LuxemburgSpanienDeutschlandÖsterreichSchwedenDänemarkIrlandFinnland© Bundesamt für Statistik (BFS)30MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


4 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK4 Schlussfolgerungen und AusblickDie Informationen, <strong>die</strong> uns <strong>die</strong> Materialflussindikatorenauf Grundlage der Materialflussanalyse liefern, sind neuund bieten eine andere Sichtweise als <strong>die</strong> klassischenUmweltindikatoren. Sie erlauben einen Überblick über<strong>die</strong> physische Dimension der Wirtschaft. Die ersten provisorischenErgebnisse, <strong>die</strong> hier präsentiert werden, beziehensich auf <strong>die</strong> direkten Inputflüsse in den schweizerischenWirtschaftraum, <strong>die</strong> anthropogenen Lager sowieansatzweise <strong>die</strong> indirekten Flüsse.Da auf europäischer Ebene schon viele Länder Materialflussanalyseneinsetzen, können Indikatoren wie derDMI oder DMC auf internationaler Basis miteinanderverglichen werden. Mit einem DMC von 12,7 und einemDMI von 14,4 Tonnen pro Einwohner für das Jahr 2000gehört <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> zur Gruppe der Länder, deren wirtschaftlichesWohlbefinden eher auf Dienstleistungenbasiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> ihreMaterialien bei einer gesamtheitlichen Betrachtungbesonders ressourceneffizient bewirtschaftet. Einerseitsverfügt <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> über keine grossen Schwerindustriekapazitätenund Primärressourcen (ausser den mineralischenPrimärressourcen), welche im Vergleich zu denDienstleistungsaktivitäten bedeutendere Materialflüsseauslösen würden. Andererseits werden ressourcenaufwändigebeziehungsweise umweltbelastende Prozesseins Ausland verlagert. Dies trifft beispielsweise für <strong>die</strong>industriellen Mineralien zu, welche grösstenteils in <strong>die</strong><strong>Schweiz</strong> importiert werden müssen. Die mit der Produktionverbundene Ressourcenentnahme sowie der Energieverbrauchzur Gewinnung und Herstellung von Halbfertig-oder Fertigprodukten fallen somit im produzierendenAusland an. Für eine gesamtheitliche Betrachtungmüssen deshalb auch <strong>die</strong> mit den Importen gekoppeltenindirekten Flüsse bestimmt werden. Nur so ist ein aussagekräftigerVergleich auf internationaler Ebene möglich.Die Weiterentwicklung der Materialflusskonten solltesich deshalb zunächst auf <strong>die</strong> Inputseite konzentrieren,welche auch <strong>die</strong> indirekten Flüsse beinhaltet, sowie aufeine vertiefte Analyse der daraus hervorgehenden Indikatoren,welche beispielsweise ökonomischen Indikatorengegenübergestellt werden können. Die Datengrundlagenauf der Outputseite und im Bereich der Lagerveränderungensind noch sehr lückenhaft. Sie müssenebenfalls ergänzt und verfeinert werden, um <strong>die</strong> entsprechendenIndikatoren daraus zu bilden. Liegen einmalvollständige Datensätze vor, ist eine aussagekräftigeBeurteilung des physischen Metabolismus der Wirtschaftmöglich. Verlagerungen der Belastungen zwischen denUmweltbereichen (durch <strong>die</strong> Analyse der Outputs) oderin andere Länder (durch <strong>die</strong> Analyse der indirektenFlüsse) werden damit erkennbar. Eine Desaggregationder Materialflüsse auf <strong>die</strong> sektorielle oder sogar BranchenEbene sowie eine Erhebung der internen Recyclingflüssetragen zudem zu einem besseren Verständnis desphysischen Metabolismus bei. Da der damit verbundeneArbeitsaufwand erheblich ist, muss zunächst <strong>die</strong> Machbarkeitbezüglich der Datenerhebung überprüft werden.Bis Anfang 2006 soll eine umfassende <strong>Materialflussrechnung</strong>für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> mit dem Schwerpunkt auf derInputseite erarbeitet und publiziert werden. Im Vordergrundstehen dabei das Schliessen von Datenlücken,methodische Anpassungen und eine Vertiefung derDatengrundlagen im Bereich der indirekten Flüsse.Zudem ist eine regelmässige Fortschreibung der Datengrundlagenvorgesehen.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ31


LITERATURVERZEICHNISLiteraturverzeichnisBaart et al.(2003): Eine Materialflussanalyse für <strong>die</strong><strong>Schweiz</strong>, Wien, Austria.Baccini et al. (1993a): METAPOLIS – Güterumsatzund Stoffwechselprozesse in den Privathaushalten einerStadt. 34A. Eidgenössische Technische Hochschule-Zürich, Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigungund Gewässerschutz (EAWAG), Zürich.Baccini et al. (1993b): METAPOLIS – Güterumsatzund Stoffwechselprozesse in den Privathaushalten einerStadt. Anhang (Teil B). 34A. Eidgenössische TechnischeHochschule-Zürich, Eidg. Anstalt für Wasserversorgung,Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG),Zürich.BFE (2001): <strong>Schweiz</strong>erische Gesamtenergiestatistik2000. In: Bulletin SEV/VSE (ed. Verband <strong>Schweiz</strong>erischerElektrizitätsunternehmen). Bundesamt für Energie, Bern.BFS (2000): <strong>Schweiz</strong>erische Verkehrsstatistik,Neuchâtel.BFS (2005): Materialfluss in der <strong>Schweiz</strong> – Ressourcennutzungund Materialeffizienz – erste Ergebnisse.BFS/BUWAL (2003): Wald und Holz in der <strong>Schweiz</strong>:Jahrbuch 2002: www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_wald/rubrik2/holzinfos/#sprungmarke5.Bringezu S. and Schütz H. (2001a): Total materialrequirement of the European Union. Wuppertal Institute,EEA (European Environment Agency).Bringezu S. and Schütz H. (2001b): Total material requirementof the European Union: Technical Part. WuppertalInstitute, EEA (European Environment Agency).Bruck M. (1996): D•A•CH Bericht <strong>Schweiz</strong>: Backstein– Mauerwerk, Ökologische Bewertung von Backsteinenund Backstein-Aussenwandkonstruktionen. D•A•CH,Zürich.BUWAL (1996): Abfallstatistik 1994. 52. Bundesamtfür Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern.BUWAL (1998): Abfallstatistik 1996. 90. Bundesamtfür Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern.BUWAL (2001): Bauabfälle <strong>Schweiz</strong> - Mengen, Perspektivenund Entsorgungswege. Umweltmaterialien131/132, Bern.BUWAL (2002a): Swiss Greenhouse Gas Inventory2001. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft,Bern, <strong>Schweiz</strong> – www.klima-schweiz.chBUWAL (2002b): Abfallstatistik 2000. 152. Bundesamtfür Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern.BUWAL (2003): Abfallmengen und Recycling 2001 imÜberblick, Bern, CH, http://www.umwelt-schweiz.ch/imperia/md/content/abfall/ueberblick_d.pdf.BWL (2003): Bericht 2003 über <strong>die</strong> Pflichtlagerpolitik2004-2007. Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung(BWL), Bern, CH.Cemsuisse (2001): Kennzahlen 2001. Verband der<strong>Schweiz</strong>erischen Zementindustrie, Bern.Düring A. (2003): Betonlager in Infrastrukturbauten.Diplomarbeit ETH Zürich, Zürich.Eidg. Oberzolldirektion (2000): <strong>Schweiz</strong>erische Aussenhandelsstatistik– Jahresstatistik 1999., Vol. I, II & III,Bern, CH.Eidg. Oberzolldirektion (2001): <strong>Schweiz</strong>erische Aussenhandelsstatistik– Jahresstatistik 2000., Vol. Veröffentlichungim Internet, Bern, CH, www.zoll.admin.ch/d/aussenhandel/zahlend.htm.EUA (2002): UmweltsignaleEUA (2003): Die Umwelt in Europa: Der dritteLageberichtEUA (2004): UmweltsignaleEUROSTAT (2001): Economy-wide material flow accountsand derived indicators; a methodological guide.European Communities, Luxembourg.EUROSTAT (2002): Material use in the EuropeanUnion 1980-2000: Indicators and analysis. EuropeanCommunities, Luxembourg.32MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


LITERATURVERZEICHNISEV (2001): Jahresbericht 2000. Erdöl-Vereinigung,Zürich.EZV (2001): Aussenhandelsstatistische ErgebnisdatenbankSWISS-impex der Eidgenössischen Zollverwaltung,Bern.FSKB (2001): Mitgliederumfrage des Fachverbandesder <strong>Schweiz</strong>erischen Kies- und Betonindustrie: Die Kiesbranchein Zahlen. FSKB, Bern.Faist Emmenegger et al. (2003): Erdgas. In: Sachbilanzenvon Energiesystemen: Grundlagen für den ökologischenVergleich von Energiesystemen und den Einbezugvon Energiesystemen in Ökobilanzen für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>(Ed. Dones R.). Paul Scherrer Institut Villigen, SwissCentre for Life Cycle Inventories, Dübendorf, CH.Frischknecht et al. (1996): Ökoinventare von Energiesystemen:Grundlagen für den ökologischen Vergleichvon Energiesystemen und den Einbezug von Energiesystemenin Ökobilanzen für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>. 3. Gruppe Energie– Stoffe - Umwelt (<strong>ESU</strong>), Eidgenössische TechnischeHochschule Zürich und Sektion Ganzheitliche Systemanalysen,PSI, Villigen, BFE (Hrsg.), Bern, CH.Frischknecht R. and Jungbluth N. (2000): Graue Treibhausgas-Emissionendes Energie- und des Ernährungssektorsder <strong>Schweiz</strong>: 1990 und 1998. Umwelt-MaterialienNo. 128.Frischknecht R. and Faist Emmenegger M. (2003):Strommix und Stromnetz. In: Sachbilanzen von Energiesystemen:Grundlagen für den ökologischen Vergleichvon Energiesystemen und den Einbezug von Energiesystemenin Ökobilanzen für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> (Ed. Dones R.).Paul Scherrer Institut Villigen, Swiss Centre for Life CycleInventories, Dübendorf, CH – www.ecoinvent.ch.Gabathuler Ch., Wüest H. (1984): Bauliche Ressourcenund ihre Benützung, Lagebeurteilung und möglicheVeränderungspotentiale. ETH ForschungsprojektMANTO, Zürich.Gruhler K. et.al. (2002): Stofflich-energetische Gebäudesteckbriefe– Gebäudevergleiche und Hochrechnungenfür Bebauungsstrukturen,. Institut für ökologischeRaumentwicklung, Dresden.IEA/OECD (2002): Energy Statistics of OECD Countries1999-2000. International Energy Agency, Organisationfor Economic Co-Operation and Development,Paris.ISIC (1992): Industrial commodity statistics yearbook,United Nations, New York.Jungbluth (2000): Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums:Beurteilung von Produktmerkmalen aufGrundlage einer modularen Ökobilanz. DissertationNr. 13499. ETH Zürich.Jungbluth N. (2003): Erdöl. In: Sachbilanzen vonEnergiesystemen: Grundlagen für den ökologischen Vergleichvon Energiesystemen und den Einbezug von Energiesystemenin Ökobilanzen für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> (Ed. DonesR.). Paul Scherrer Institut Villigen, Swiss Centre for LifeCycle Inventories, Dübendorf, CH.Koerber, K. v., Männle, T., Leitzmann, C. (1999): Vollwert-Ernährung– Konzeption einer zeitgemäßen Ernährungsweise.Haug Verlag, Heidelberg.Kündig R. et. al. (1997): Die mineralischen Rohstoffeder <strong>Schweiz</strong>. <strong>Schweiz</strong>erischen Geotechnische Kommission,ETH-Zentrum, Zürich.Lichtensteiger (2004): Beton im Bauwerk <strong>Schweiz</strong>.Internes Projekt ARK-04, ETH/EAWAG, Dübendorf.Maibach M., Peter D., Seiler B. (1995): ÖkoinventarTransporte – Grundlagen für den ökologischen Vergleichvon Transportsystemen und den Einbezug von Transportsystemenin Ökobilanzen. 5001-34730, ISBN3-9520824-5-7. INFRAS, Zürich.MIPS (2003): Tabelle mit Werten für <strong>die</strong> Materialintensitätvon Materialien und Energieträgern, http://www.wupperinst.org/Projekte/mipsonline/.Müller D. B. (1998): Modellierung, Simulation undBewertung des regionalen Holzhaushaltes: Untersuchungzur Wald- und Holzbewirtschaftung in einer nachhaltigenRegionalentwicklung. Dissertation Nr. 13499.Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Zürich,.OECD (2004): Recommendation of the council onmaterial flows and resource productivity – April 21st2004.Redle M. (1999): Kies- und Energiehaushalt urbanerRegionen in Abhängigkeit der Siedlungsentwicklung.Dissertation Nr. 13108. ETH-Zürich, Zürich.SAKO-1: System von Gesamtrechnungen und Satellitenkontendes Primärsektors, BFSSBV (2002): <strong>Schweiz</strong>erische Bauwirtschaft in Zahlen.<strong>Schweiz</strong>erischer Baumeisterverband, Zürich.Schneider J. (2002): Material- und Abfallbewirtschaftungdes Systems Fahrbahn SBB. Diplomarbeit.ETH Zürich.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ33


LITERATURVERZEICHNISSociety of Motor Manufacturers and Traders (2000):Accord automotive consortium on recycling and disposal;Interim Report; Motor-Show 2000; http://www.smmt.co.uk/downloads/news/3872.pdfSVGW (2000): Wasser-Statistik 2000. <strong>Schweiz</strong>erischenVerein des Gas- und Wasserfaches, Zürich.SVGW/SSIGE (2002): Technische Gasstatistik 2001(CH und FL). <strong>Schweiz</strong>erische Verein des Gas- und Wasserfaches(SVGW), Zürich / Lausanne, http://www.svgw.ch/gas_info/gasstatistik2001.PDF.USGS (1994): U.S. Geological Survey, Mineral industryreports by countries; Switzerland: Estimated Productionof Mineral Commodities.USGS (1998): U.S. Geological Survey, Mineral industryreports by countries; Switzerland: Estimated Productionof Mineral CommoditiesUSGS (2003): U.S. Geological Survey, Mineral industryreports by countries; Switzerland: Estimated Productionof Mineral CommoditiesWüest H., Hofer M. and <strong>Schweiz</strong>er M. (1995): KantonaleAbfallplanung: Perspektiven Bauabfälle. Baudepartementdes Kt. Aargau, Abt. Umweltschutz, Zürich.Wüest H. et.al. (2000): Immo-Monitoring 2000: Baumarkt,Band 3, Verlag W&P, Zürich.34MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANGAnhänge


ANHANG 1: GÜTERKATEGORIEN DER AUSSENHANDELSSTATISTIK1 Güterkategorien derAussenhandelsstatistikT A1.1 Güterkategorien der Aussenhandelsstatistik (Eidg, Oberzolldirektion 2001) nach CTCI auf der Ebene Divisionund eigene Zuordnung zu Hauptkategorien in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>Güterkategorie nach CTCI- Stufe DivisionKategorie00 Lebende Tiere Biomasse01 Fleisch und Fleischwaren Biomasse02 Molkereierzeugnisse und Eier Biomasse03 Fische und Krebstiere Biomasse04 Getreide, Getreideerzeugnisse Biomasse05 Gemüse, Früchte Biomasse06 Zucker, Zuckerwaren, Honig Biomasse07 Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze Biomasse08 Futtermittel Biomasse09 Andere Nahrungsmittel Biomasse11 Getränke Biomasse12 Tabak und Tabakwaren Biomasse21 Häute, Felle, Pelzfelle Biomasse22 Ölsaaten und ölhaltige Früchte Biomasse23 Rohkautschuk Übrige24 Kork und Holz Biomasse25 Papierzeug Biomasse26 Spinnstoffe Biomasse27 Mineralische Rohstoffe Baumineralien28 Metallurgische Erze und Metallabfälle Industriemineralien29 Andere tierische und pflanzliche Rohstoffe Biomasse32 Kohle, Koks, Briketts Fossile Brenn- und Treibstoffe33 Erdöl Fossile Brenn- und Treibstoffe34 Gas Fossile Brenn- und Treibstoffe41 Tierische Öle und Fette Biomasse42 Pflanzliche Öle, Fette Biomasse43 Tierische und Pflanzliche Öle Biomasse51 Organische Chemikalien Übrige52 Anorganische Chemikalien Übrige53 Farbstoffe, Gerbstoffe Übrige54 Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse Übrige55 Riechstoffe, Putzmittel Übrige56 Chemische Düngemittel Übrige57 Kunststoffe in Primärformen Übrige58 Kunststoffe in anderen Formen als Primärformen Übrige59 Chemische Erzeugnisse Übrige61 Leder, -waren, Pelzfelle Biomasse62 Kautschukwaren Übrige63 Kork- und Holzwaren Biomasse64 Papier, Pappe; Waren Biomasse65 Textilien Übrige66 Waren aus mineralischen Stoffen Baumineralien67 Eisen und Stahl Industriemineralien68 NE- Metalle Industriemineralien69 Metallwaren, a,n,g, Industriemineralien71 Kraftmaschinen Übrige72 Arbeitsmaschinen Übrige73 Metallbearbeitende Maschinen Industriemineralien74 Maschinen, a,n,g, Übrige2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ37


ANHANG 1: GÜTERKATEGORIEN DER AUSSENHANDELSSTATISTIKGüterkategorie nach CTCI- Stufe DivisionKategorie75 Büro- und EDV-Maschinen Übrige76 Nachrichtengeräte Übrige77 Elektrische Maschinen, a,n,g, Übrige78 Straßenfahrzeuge Industriemineralien79 Andere Transportmittel Industriemineralien81 Sanitäre Anlagen, Beleuchtung Übrige82 Möbel, Teile davon Übrige83 Koffer und Taschnerwaren Übrige84 Bekleidung, Zubehör Übrige85 Schuhe Übrige87 Meß- und Prüfapparate Übrige88 Fotografische und optische Apparate, Ausrüstung Übrige89 Sonstige Fertigwaren, a,n,g, Übrige93 Besondere Warenverkehrsvorgänge und Waren, nich Übrige94 Lebende Tiere, a,n,g, Biomasse95 Waffen Übrige96 Münzen Übrige97 Gold Industriemineralien38MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 2: ROHMATERIALBEDARF FÜR DIE ZEMENT-, BACKSTEIN- UND ZIEGELPRODUKTION2 Rohmaterialbedarf für <strong>die</strong> Zement-, BacksteinundZiegelproduktionT A2.1 Rohstoffbedarf, alternative Rohstoffe, Zementabsatz und Rohstofffaktoren (1998–2003)JahrRohstoffefür Klinkerin Mio, TonnenAnteil alternativeRohstoffein %Klinkerproduktion(bei Klinkerfaktor:0,85)Zumahlstoffein Mio, TonnenDEZementin Mio, TonnenRohstofffaktor(inkl, alternativeRohstoffe) fürKlinkerproduktionRohstofffaktor(inkl, alternativeRohstoffe) fürZementproduktionRohstofffaktor(exkl, alternativeRohstoffe) fürZementproduktion1998199920002001200220034,7404,8245,1935,3315,1555,0509,44,92,45,51,95,33,0743,1013,3233,4613,3283,2500,5420,5470,5860,6110,5870,5733,6163,6483,9094,0723,9153,8231,541,561,561,541,551,551,461,471,481,461,471,471,341,411,451,391,441,40Mittelwert 5,049 4,90 3,256 0,575 3,831 1,55 1,47 1,40Standardabw.0,227 2,67 0,148 0,026 0,174 0,01 0,01 0,04T A2.2 Materialbedarf für Backsteinproduktion (Quelle Bruck, 1996)Werke Tonbedarf in g/kg Produkt Zuschlagstoffe/Porosierungsmittel in g/kg ProduktWerk 1Werk 2Werk 3Werk 4Werk 5Werk 6Werk 7Werk 8Werk 9Werk 10Werk 11Werk 12140013181470123210561320141013901420123317231216646046720320674,71139,3540Mittelwert 1349 67,5Standardabweichung 165 872005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ39


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGER3 Berechnung der Baumateriallager3.1 Berechnung der Baumateriallager im HochbauDie Berechnung der Lager für das Bezugsjahr 2000erfolgte zunächst über <strong>die</strong> Hochrechnung der Bruttogeschossflächen(Wüest et. al. 2000) auf <strong>die</strong> Gebäudevolumina der einzelnen Gebäudekategorien(Tabelle A3.1). Die eingesetzten Faktoren (VerhältnisBruttogeschoss-fläche zu Geschossfläche; Geschosshöhe)basieren auf Literaturangaben (Gabathuler und Wüest,1984).T A3.1 Umrechnung der Bruttogeschossflächen auf <strong>die</strong> Gebäudevolumina nach KategorienGebäudekategorie Bruttogeschossfläche (BGF) 2000in m 2 (Immomonitoring 2000) 1 Faktor BGF zu Geschossfläche 2 Geschosshöhe 2 Gebäudevolumen in m 3EinfamilienhäuserÜbriges WohnenBüroVerkaufGastgewerbeIndustrie/LagerhäuserInfrastrukturLandwirtschaft148 337 000328 103 00045 462 00027 452 00017 568 000146 931 00086 129 00069 758 0001,61,31,31,21,41,11,11,32,72,73,23,53,05,04,03,8640 856 0001 151 642 000181 848 000113 377 00075 367 000815 467 000382 413 000344 605 000Total 869 740 000 3 705 533 0001Wüest et. al. 2000 2 Gabathuler 1984Die entsprechenden Bauvolumen wurden mit Hilfeder Dichten der einzelnen Gebäudekategorien(Tabelle A3.2), welche auf Bauabfallstu<strong>die</strong>n basieren(Wüest et al. 1995), in Massen umgerechnet.T A3.2 Gebäudedichten nach GebäudekategorienGebäudekategorieEinfamilienhäuser (EFH)Mehrfamilienhäuser (MFH)Dienstleistung (DLG)Industrie/Lagerhäuser (IND)InfrastrukturLandwirtschaft (LWG)Die Massen der einzelnen Baumaterialfraktionen wurdenmit Hilfe der prozentualen Verteilung der Fraktionennach Gebäudekategorie unterteilt. Die Asphalt- undGebäudedichten in t/m3 umbautes Gebäudevolumen0,430,420,390,220,430,19Kies/Sandmengen wurden mit Hilfe des spezifischenVerbrauchs pro Gebäudevolumen berechnet(Tabelle A3.4).T A3.3 Prozentuale Verteilung der Materialien der einzelnen GebäudekategorienGebäudekategorie EFH MFH DLG IND LWG ÜbrigeBetonMischabbruchBrennbares in KVAHolzMetalleMineralische FraktionRest vermischt41,838,50,42,91,18,07,245,234,70,52,11,39,27,057,220,00,61,83,08,29,266,215,00,51,84,86,35,447,233,00,46,92,57,32,864,119,10,51,22,06,36,8Total 100 100 100 100 100 10040MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGERT A3.4 Zusammenfassung der Lager im Hochbau nach Gebäudekategorien und Fraktionen in Mio. TonnenGebäudekategorie Materiallager Kies + Sand Asphalt Beton Mauerwerk Holz MetalleFe, Al, CUGips, Glas,KeramikVermischteMaterialienEinfamilienhäuserÜbriges WohnenBüroVerkaufGastgewerbeIndustrie/LagerLandwirtschaftInfrastruktur2734817144291766416649,3449,528,365,223,4744,8525,8572,661,463,250,930,580,394,221,349,13125,5239,044,427,718,4128,033,3117,2105,04166,9814,118,805,8526,2921,2031,758,0310,131,240,770,513,194,402,063,146,312,131,330,888,381,613,2921,9644,285,813,622,4111,144,6610,5019,7433,906,484,042,699,561,7811,26Total 1 304 259,27 21,29 733,5 380,00 30,34 27,06 104,37 89,463.2 Berechnung der Baumateriallager im TiefbauDie Lager im Tiefbau wurden mit Hilfe der Strassen-,Gleis- und Leitungslängen und den dazugehörigen Profilenberechnet. Die Berechnungen sind sehr aufwändig,weil hier für jeden Bereich eine Vielzahl von Datenrecherchiert werden müssen. Es handelt sich dabei umAbschätzungen <strong>die</strong> jeweils den Durchschnitt repräsentierensollen. Zur Zeit wurde der Schwerpunkt auf <strong>die</strong>mineralischen Baustoffe gelegt, <strong>die</strong> anderen Materialienbedürfen einer nachträglichen Prüfung bezüglich ihrerVollständigkeit.3.2.1 Lager StrassenDie Strassenlängen wurden der <strong>Schweiz</strong>erischen Verkehrsstatistik1996/2000 (BFS 2000) entnommen. DieStrassenbreiten, Schichtstärkenbasieren und Materialdichtenbasieren auf Literaturwerten (BUWAL 2001;Maibach et al. 1995) und eigenen Annahmen. In derTabelle A3.5 sind <strong>die</strong> Materiallager in den Strasse inkl.Trottoirs und Parkplätze zusammengefasst.T A3.5 Berechnung der Materiallager in den StrassenStrassenLängein kmBreite in m Fläche in m 2 Flächeanteilin %Deck-/Traghöhein mBauvolumenin Mio. m 3Dichte int/m 3Asphalt inMio. tBeton inMio. tNationalstrassenKantonsstrassenGemeindstrassen1 67318 11551 3972375,738,5126,8293,08,427,763,90,220,190,148,524,141,01,81,81,813,036,962,83,058,6714,77Summe 458,3 100,0 100 73,6 112,6 26,49Parkplätze und0,14 0,14 1,8 3,5Plätze 1Trottoires 9360 2 18,7 0,05 1,8 1,71 Annahme: 2,5 m 2 /Einwohner3.2.2 Lager Schienenverkehr (Bahn)Die Daten zur Berechnung der Lager in den Bahntrassenwurden aus der schweizerischen Verkehrsstatistik1996/2000 (BFS 2000) und einer Diplomarbeit der ETHZürich entnommen (Schneider 2002) und sind in derTabelle A3.6 und A3.7 zusammengefasst.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ41


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGERT A3.6 Berechnung der Materiallager in der Bahninfrastruktur Gleislänge in kmMaterialien Lager in t/km Lager in Tonnen Aggregation Lager in Mio. tSchienen aus StahlWeichen aus StahlStahlschwellenBetonschwellenHolzschwellenSchotterKiessandePVC (Schlagfest)Fahrleitung (Kupfer)Fahrleitungsmasten (Stahl)1111638108624 4004 0002,320,55501 319 000190 2004518001 284 000737 10052 312 00047 556 00027 5806 540594 500Eisen/StahlBetonHolzKies/SchotterKunststoffKupferEisen/Stahl1 961 7001 284 000737 10099 868 00027 5806 540594 500Die Materialmengen in den Kunstbauten für <strong>die</strong> Strasseund Bahn wurden auf Grundlage der Dissertation vonRedle (1999) und der <strong>Schweiz</strong>erischen Verkehrsstatistik1996/2000 (BFS 2000) berechnet.T A3.7 Berechnung der Materialmengen in den Kunstbauten für StrassenKunstbauten für StrassenbauFeste Anlagen in kmbzw. StückLänge in mbzw. m 2 /Stück (1)Fläche in m 2 (2)Spezifischer Betonbedarfin t/m 2Beton in Mio. tTunnel in kmBrücken in kmUnter-/Überführungen in Stk,Brücken in anderen Strassen16433184011 88930305004 924 500990 000920 0001 600 0002,24,02,43,410,84,02,25,4Total Beton 22,4Total Stahl (Annahme 5%Anteil im Beton1,11Quelle: BFS 1996/20002Quelle: Redle 1999T A3.8 Berechnung der Materialmengen in den Kunstbauten für BahnKunstbauten für SchienenverkehrFeste Anlagen in kmbzw. StückLänge in mbzw. m 2 /Stück (1)Fläche in m 2 (2)Spezifischer Betonbedarfin t/m 2Beton in Mio. tTunnel in kmBrücken in kmUnter-/Überführungen in Stk,365126572015153005 469 0001 886 0001 716 0002,24,02,44,07,54,1Total Beton 15,6Total Stahl (Annahme 5%Anteil im Beton0,81Quelle: BFS 1996/20002Quelle: Redle 19993.2.3 Lager GasversorgungDie Berechnung der Materiallager im Bereich der Ortsgasversorgungbasieren auf den Angaben der technischenGasstatistik (Leitungslängen; SVGW/SSIGE 2002).Für <strong>die</strong> Profile, Rohrdurchmesser und Wanddicken wurden<strong>die</strong> Angaben aus der BUWAL-Publikation Bauabfälle<strong>Schweiz</strong> (BUWAL 2001) eingesetzt. Bei der regionalenVerteilung wurden <strong>die</strong> Leitungslängen ebenfalls aus dertechnischen Gasstatistik entnommen. Für den spezifischenMaterialbedarf (in t/km) wurden <strong>die</strong> Werte ausder Publikation Faist Emmenegger et al. (2003a) eingesetzt.42MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGERT A3.9 Berechnung der Materialmengen im Bereich der Ortsgasversorgung (Länge 11’315 km)OrtsgasversorgungLängenanteilin %Länge in mRohrdurchmesserin mRohrwanddickein mVolumenin m 3Dichtein t/m 3Lagerin TonnenGraugussDuktiler GussStahlStahl kath. geschütztKunststoff HDPEPE-RohrreliningFolien(Schlauchrelining)SonstigesBettung SandBettung Betonkies3,414,916,423,035,83,72,40,4528 0002 313 0002 551 0003 578 0005 577 000580 000375 00048 0000,20,20,20,20,20,20,20,20,020,020,020,020,020,020,020,0216 44572 04079 453111 439173 69918 06411 6801 4957,85 129 0007,85 566 0007,85 624 0007,85 875 0001,35 234 0001,35 24 0001,35 16 000450 1 5 092 000130 1 1 471 0001 kg/mT A3.10 Berechnung der Materialmengen im Bereich der regionalen GasversorgungGasversorgungRegionale VerteilungMaterial Länge in km Spezifischer Betonbedarfin t/mLager in TonnenGasleitung HD >5 barGasleitung HD 1-5 barGasleitung HD 1-5 barGasleitung HD 1-5 barGasleitung MD 0,1-1 barGasleitung MD 0,1-1 barGasleitung MD 0,1-1 barGasleitung MD 0,1-1 barStahlStahlDuktiler GussPolyethylenStahlGraugussDuktiler GussPolyethylen2 1471 408881 2513552986804131354192424388 02743 6483 0805 0046 745482 3522 040Rohrbettungsstoffe >1Rohrbettungsstoffe 0,1-1barRohrbettungsstoffe >1Rohrbettungsstoffe 0,1-1barSandSandZementZement4 8941 1354 8941 1351 00060026264 894 000681 000127 24429 5103.2.4 Lager WasserversorgungDie Berechnung der Materiallager im Bereich der Wasserversorgungbasieren auf den Angaben der Wasserstatistik(Leitungslängen; SVGW 2000). Für <strong>die</strong> Profile,Rohrdurchmesser und Wanddicken wurden <strong>die</strong> Angabenaus BUWAL (2001) eingesetzt.T A3.11 Berechnung der Materialmengen im Bereich der WasserversorgungMateriallager in derWasserversorgungLängenanteil in kmRohrdurchmesserin mRohrwanddickein mVolumen in m 3 Dichte in t/m 3 Lager in TonnenGraugussDuktiler GussStahlPESonstigesBettung SandBettung Betonkies17 10719 1422 9705 1469 07653 44153 4410,180,180,40,150,150,0150,0150,020,010,02132 947148 76270 87622 62274 0967,857,857,851,351,35450 kg/m130 kg/m1 043 6341 167 782556 37730 539100 03024 048 4506 947 3302005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ43


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGER3.2.5 Lager WasserentsorgungDie Berechnung der Materiallager im Bereich der Wasserversorgungbasieren auf den Angaben Wüest & Partner(2000). Für <strong>die</strong> spezifischen Leitungslängen, Profile,Rohrdurchmesser und Wanddicken wurden <strong>die</strong> Angabenaus BUWAL (2001) eingesetzt.T A3.12 Berechnung der Materialmengen im Bereich der Wasserversorgung (Länge: 57’638 km)WasserentsorgungVerteilung derLänge aufMaterialien in %Länge mRohrdurchmesserin mRohrdickein mVolumenin m 3Dichtein t/m 3Lager tPVCPEGussFaserzementSteinzeugarmierter BetonBeton/SchleuderbetonBettung (Beton)13,021,47,28,513,636,37 479 00012 363 0004 129 0004 884 0007 833 00020 951 00057 638 0000,300,300,500,600,400,750,651,050,010,010,030,050,050,080,080,3068 000113 000183 000422 000430 0003 330 0007 805 00018 156 0001,351,357,852,402,402,402,402,4092 000152 0001 435 0001 013 0001 033 0007 993 00018 732 00043 574 0003.2.6 Lager StromnetzDie Berechnung der Materiallager im Bereich der Stromversorgungbasieren auf den Angaben aus der Publikation(Frischknecht & Faist Emmenegger 2003). SowohlLeitungslängen als auch der spezifische Materialverbrauchwurden aus <strong>die</strong>ser Publikation entnommen undzur Berechnung eingesetzt.T A3.13a Berechnung der Materiallager im Bereich Kabelleitung (Leitungslänge 230’190 km)Niederspannung 207’000 km Mittelspannung 22’240 km Hochspannung 950 km Summe der Lagerin tMaterialin t/kmLagerin tMaterialin t/kmLagerin tMaterialin t/kmLagerin tKupferPVCPEStahlblechStahlrohrBlei1,50,80,10,10,30,3310 500165 60020 70020 70062 10062 1001,40,30,10,11,00,831 1366 6722 2242 22422 24017 792411223 80095095001 9001 900345 000173 00024 00023 00086 00082 000T A3.13b Berechnung der Materiallager im Bereich Freileitung (Leitungslänge 109’993 km)Niederspannung 280’000 km Mittelspannung 80’000 km Hochspannung 40’000 km Summe der Lagerin tMaterialin t/kmLagerin tMaterialin t/kmLagerin tMaterialin t/kmLagerin tKupferAlu-LegierungStahl0,500140 000001,50,50120 00040 000001,50,5060 00020 000260 000100 00020 000T A3.14 Lager im Bereich der FreileitungsmastenFreileitungsmasten Anzahl Freileitungsmasten Material t/Mast Lager in tHolzBetonStahlfachwerkAndere: 50% Beton 50% Stahl2 400 00072 00018 000198 0001,71015104 080 000720 000270 0001 980 00044MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGERT A3.15 Lager im Bereich der Formsteine für <strong>die</strong> KabelleitungenFormsteine für Kabel Länge in m Breite m Höhe in m Nutzfläche in m 2 Dichte in t/m 3 Betonlager in tNieder- und MittelspannungHochspannungBeleuchtung229 24095037 0790,2750,40,150,180,220,180,024750,0440,01352,42,42,413 617 000100 0001 201 000T A3.16 Kupfer- und Stahllager im Bereich der TransformatorenMaterial Transformatoren Anzahl Kupfer pro Anlage in t Eisen/Stahl pro Anlage in tLeistung < 2.5 MVALeistung > 50 MVALeistung 2.5-50 MVA45 000800200110202,324503.2.7 Lager Wasserreservoirs und KläranlagenDie Lagerabschätzungen basieren auf eigenen Annahmen.Das totale Reservoirvolumen kann aus der Wasserstatistikentnommen werden (SVGW 2000) und dasdurchschnittliche Reservoir berechnet werden. Die Abschätzungdes Betonbedarfes wird dann über <strong>die</strong> durchschnittlicheKubatur berechnet (Tabelle A3.17).T A3.17 Abschätzung der Materiallager im Bereich der WasserreservoirsMaterialeinsatz für Wasserreservoires Reservoirvolumen in m 3 Inhalte m3/Reservoir Betonbedarf t Beton/m 3 Dichte in t/m 3 Betonlager in tBeton 3 220 000 1 900 0,16 2,4 1 236 000Annahmen: Reservoir ist ein Würfel mit 12 m Kantenlänge ==>900m 2 Oberfläche; Wanddicke 0,33m ==>300m 3 Beton==>0,16m 3 Beton/m 3ReservoirvolumenFür <strong>die</strong> Abschätzung des Betonlagers in Kläranlagewurde ein spezifischer Betonbedarf von 200 kg/Einwohnereingesetzt. Die grobe Abschätzung basiert auf einerdurchschnittlichen Kläranlage mit den gängigen Reinigungsstufen,bei welcher der Betonbedarf über <strong>die</strong>Beckengrössen abgeschätzt wurde und auf <strong>die</strong> Anzahlangeschlossener Bewohner skaliert wurde. Damit ergibtsich ein Betonlager von 1,44 Mio. Tonnen.2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ45


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGER3.2.8 Zusammenfassung der Lager im TiefbauDie in den Kapiteln 3.2.1 bis 3.2.7 berechneten Lagersind in der Tabelle A3.18 zur besseren Übersicht nochmalszusammengefasst.T A3.18 Zusammenfassung der Materiallager im Tiefbau nach FraktionenLager in den Strassen Asphalt Kies+Sand Beton EisenNationalstrassenKanonsstrassenGemeindestrassenAndere Strassen und WegeParkplätzeGehsteigeKunstbauten12 955 00036 862 00062 753 0003 538 0001 685 00041 567 00091 299 000158 200 00057 600 0007 582 00010 109 0003 048 0008 673 00014 765 00022 442 000167 0001 122 000Lager Schienenverkehr Kies+Sand Beton Eisen Kupfer Holz KunststoffSchwellenKunstbautenSchotter/Kies/SandOberleitungenDiverses99 868 0001 284 00015 671 0001 962 000784 000594 000 6 500737 00027 600Lager Gasversorgung Kies+Sand Beton Eisen KunststoffRohreBettungen 10 667 000 1 628 0002 481 000 289 000Lager Wasserversorgung Kies+Sand Beton Eisen KunststoffRohreReservoireBettung KiesBettung Betonkies24 048 0001 236 0006 947 0002 768 000 31 000Lager Abwasserentsorgung Beton Eisen KunststoffRohreBettungKläranlage28 770 00043 574 0001 440 0001 755 000 244 000Lager Stromversorgung Beton Eisen Kupfer Alu Holz KunststoffKabelleitungenFreileitungenFreileitungsmastenFormsteineTransformatoren1 710 00014 919 000109 00020 0001 260 000130 000345 000260 000689 000100 0004 080 000197 00046MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 3: BERECHNUNG DER BAUMATERIALLAGER3.2.9 Berechnung der EisenlagerDie Berechnungen der Eisenlager im Hoch- und Tiefbaubasieren auf den oben angegebenen Berechnungen. DieLager in den Mobilien d.h. Fahrzeuge, Lokomotiven,Bahnwagons usw. wurden aufgrund der Fahrzeugzahlenund der Gewichte pro Fahrzeug berechnet.T A3.19 Berechnung der Eisen- und Stahllager in den FahrzeugenFahrzeugart Anzahl Fahrzeuge im Jahr 2002 Eisengehalt in kg/Fahrzeug Totales Eisenlager in TonnenPersonenwagenLeichte MotorwagenSchwere MotorwagenGesellschaftswagenKleinbusseGelenkbusseSachtransporterLandwirtschaftliche FahrzeugeIndustrielle FahrzeugeMotorräderKleinmotorräderAndereAnhänger3 700 95125 1381 2885 7469 398831290 142180 06350 227429 191106 6129 329302 988780 13 0006 6666 6663 0006 6664 3306 7066 706140 70352 8382 887 00075 4008 60038 30028 2005 5001 256 0001 208 000337 00060 0007 500300860 000Total in Tonnen 6 771 8001Quelle: Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT): ACORD AUTOMOTIVE CONSORTIUM ON RECYCLING AND DISPOSAL; Interim Report;Motor-Show 2000; http://www.smmt.co.uk/downloads/news/3872.pdfT A3.20 Berechnung der Eisen- und Stahllager im Schienen-, Bus- und SchiffsverkehrFahrzeugart Anzahl Fahrzeuge im Jahr 2002 Eisengehalt in kg/Fahrzeug Totales Eisenlager in TonnenTram (Triebwagen)AnhängerLokomotivenTriebwagenPersonenwagenGepäck-/PostwagenGüterwagenTrolleybusseGüterschiffeHochseeschifffahrt6322241 3738975 1571 01222 229618951616 70010 00056 86056 86035 00035 00015 0006 666752 4409 270 00010 6002 20078 10051 000180 50035 400333 4004 10071 500148 300Total in Tonnen 915 1002005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ47


ANHANG 4: BERECHNUNGSFAKTOREN ZUR ABSCHÄTZUNG DER INDIREKTER FLÜSSEN4 Berechnungsfaktoren zur Abschätzungder indirekter Flüssen4.1 Kategorie BiomasseT A4.1 Berechnungsfaktoren zur Abschätzung indirekter Materialentnahmen (nach Jungbluth 2000)Güterkategorie Zusätzlicher Input Indirekte Flüsse in t/t00 Lebende Tiere01 Fleisch und Fleischwaren02 Molkereierzeugnisse und Eier03 Fische und Krebstiere04 Getreide, Getreideerzeugnisse05 Gemüse, Früchte06 Zucker, Zuckerwaren, Honig07 Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze08 Futtermittel09 Andere Nahrungsmittel12 Tabak und Tabakwaren21 Häute, Felle, Pelzfelle22 Ölsaaten und ölhaltige Früchte24 Kork und Holz41 Tierische Öle und Fette42 Pflanzliche Öle, Fette43 Tierische und Pflanzliche Öle61 Leder, -waren, Pelzfelle63 Kork- und Holzwaren94 Lebende Tiere, a.n.g.FutterFutterFutterBeifangDüngerDüngerZuckerrübenDüngerDüngerDüngerDüngerFutterPflanzenbauHolzresteFutterPflanzenbauPflanzenbauFutterHolzresteFutter9,79,71,140,250,030,017,00,030,030,030,031,142,50,159,72,52,59,70,159,7Zu erwähnen ist <strong>die</strong> Unterkategorie Zucker, bei derein Faktor von 7 Tonnen Materialinput pro Tonne Zuckereingesetzt wird. Dieser erscheint hoch. Andere Quellengeben aber noch höhere Werte für Zucker an(z.B. Koerber 1999).48MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 4: BERECHNUNGSFAKTOREN ZUR ABSCHÄTZUNG DER INDIREKTER FLÜSSEN4.2 Kategorie BaumineralienT A4.2 Berechnung der HF-Koeffizienten für <strong>die</strong> Kategorien 27 und 66 der Handelsstatistik (Bezugsjahr 2000)HF-Koeffizienten von importierten Gütern CITC-Nummer Importe in 1000 t Jahr 2000 HF-Koeffizienten in t/tinkl. StromKategorie 27: Mineralische RohstoffeGewichtete HF-Koeffizientenin t/tWerksteineGipsstein, Gips und KalksteineNatürliche Sande aller ArtFeldsteine, Kies, zerkleinerte SteineDolomitKaolin, kaolinhaltiger TonBentonitTon273,1273,2273,3273,4278,23278,26278,27278,29926720313405575214526350,920,830,180,180,442,052,052,050,0330,0220,0320,1340,0010,0120,0070,009HF-Koeffizient für Kategorie 27 7512 0,251Kategorie 66: Waren aus mineralischen StoffenZement (einschl. Zementklinker)Waren aus AsphaltPlatten, Dielen, Fliesen, BlöckeAsbestzement, CellulosezementFeuerfeste Steine und BaumaterialMauerziegel, Hourdis, DeckenziegelDachziegel, SchornsteinteileKeramische Rohre, RohrleitungenUnglasierte keramische FliesenGlasierte keramische FliesenWaren aus GipsBaublöcke, Mauersteine, ZiegelBauelemente, aus Zement, BetonWaren aus Zement, Beton, Kunststein661,2661,81661,82661,83662,3662,41662,42662,43662,44662,45663,31663,32663,33663,34352231613469622229166146302154861,420,360,000,711,421,111,111,881,881,880,830,690,330,330,340,010,000,010,040,070,020,000,040,210,080,140,030,02HF-Koeffizient für Kategorie 66 1453 1,03Der Beitrag der einzelnen HF-Koeffizienten der Unterkategorienzu den HF-Koeffizienten der Hauptkategorien(27, 66) wird aus den spezifischen HF-Koeffizientender Unterkategorien (Spalte 4) und dem prozentualenGewichtsanteil der Unterkategorie berechnet. Damitlässt sich das Gewicht der HF-Koeffizienten der einzelnenGüterkategorien gut zeigen (Spalte 5). Zur Berechnungder indirekten Flüsse im Bereich der Baumaterialien/Baumineralienwurde dann <strong>die</strong> Summe der gewichtetenGüterkategorien eingesetzt. Das heisst, für <strong>die</strong>Kategorie 27 wurde ein Faktor von 0,25 eingesetzt undfür <strong>die</strong> Kategorie 66 ein Faktor von 1,05 (1,05 Tonnen«hidden flow» pro Tonne importiertes Material).2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ49


ANHANG 4: BERECHNUNGSFAKTOREN ZUR ABSCHÄTZUNG DER INDIREKTER FLÜSSEN4.3 Kategorie Industrielle MineralienT A4.3 Berechnung der HF-Koeffizienten für <strong>die</strong> Kategorie 68 (NE-Metalle) der Handelsstatistik (Bezugsjahr 2000)HF-Koeffizienten von importierten Gütern CITC-Nummer Importe in 1000 tJahr 2000Kategorie 68: NE-MetalleHF-Koeffizienten in t/tinkl. StromGewichtete HF-Koeffizientenin t/tSilber in Rohform oder als HalbzeugPlatin und PlatinbeimetalleKupfer, auch raffiniert; KupferanodenStangen und Profile, aus KupferDraht aus KupferBleche und Bänder, aus KupferFolien und dünne Bänder, aus KupferRohre, Rohrformstücke aus KupferNickel, Nickellegierungen, in RohformNickel, Nickellegierungen, bearbeitetAluminium (-legierungen), in RohformAluminium (-legierungen), bearbeitetBlei und Bleilegierungen, in RohformBlei und Bleilegierungen, bearbeitetZink und Zinklegierungen, in RohformZink und Zinklegierungen, bearbeitetZinn und Zinnlegierungen, in RohformZinn und Zinnlegierungen, bearbeitetWolfram in Rohform; WolframschrottMolybdän in Rohform; MolybdänschrottTantal in Rohform, und TantalschrottMagnesiumabfälle, MagnesiumschrottMagnesium in RohformCobaltmatte und CobaltschrottCadmium in Rohform; CadmiumschrottTitan in Rohform; TitanschrottZirconium in Rohform; ZirconiumschrottUnedle Metalle681,1681,2682,1682,3682,4682,5682,6682,7683,1683,2684,1684,2685,1685,2686,1686,3687,1687,2689,11689,12689,13689,14689,15689,81689,82689,83689,84689,90,120,1511,1913,2357,0032,003,007,701,501,40136,00171,007,001,1020,008,400,820,240,090,010,010,025,600,230,010,040,040,837500320 3001781781781781781781401401818151521218 4868 48612266500000232001,8898,974,164,9221,1611,921,142,860,440,425,136,410,210,030,870,3614,624,340,020,010,000,000,000,000,000,020,000,00HF-Koeffizient für Kategorie 68 479,00 179,9150MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ BFS 2005


ANHANG 5: ABKÜRZUNGEN5 AbkürzungenDeutschEnglishBIP Bruttoinlandprodukt Gross domestic productDEU Genutzte inländische Gewinnung domestic extraction usedDMC Inländischer Material Konsum domestic material consumptionDMI Direkter Material Input direct material inputEUROSAT Statistisches Amt der Europäischen Union Statistical Office of the European CommunitiesMFA Materialflusskonten material flow accountNAS Netto-Bestandeszuwachs net additions to stockOECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit Organisation for Economic Co-operation andDevelopmentPTB Physische Handelsbilanz physical trade balanceTMRTotaler Material Bedarf bzw. globaler Materialaufwandtotal material requirementUDE Ungenutzte inländische Gewinnung unused domestic extraction2005 BFS MATERIALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE SCHWEIZ51


Publikationsprogramm BFSDas Bundesamt für Statistik (BFS) hat – als zentrale Stati stikstelle des Bundes – <strong>die</strong>Aufgabe, statistische Informationen breiten Benutzer kreisen zur Verfügung zu stellen.Die Verbreitung der statistischen Information geschieht ge gliedert nach Fachbereichen(vgl. Umschlagseite 2) und mit ver schiedenen Mitteln:DiffusionsmittelKontaktIndividuelle Auskünfte 032 713 60 11info@bfs.admin.chDas BFS im InternetMe<strong>die</strong>nmitteilungen zur raschen Informationder Öffentlichkeit über <strong>die</strong> neusten Ergebnissewww.statistik.admin.chwww.news-stat.admin.chPublikationen zur vertieften Information 032 713 60 60(zum Teil auch als Diskette/CD-Rom)order@bfs.admin.chOnline-Datenbank 032 713 60 86www.statweb.admin.chNähere Angaben zu den verschiedenen Diffusionsmitteln liefert das laufendnachgeführte Publikations verzeichnis im Internet unter der Adressewww.statistik.admin.ch AktuellPublikationen.Raum und UmweltPublikationen der Umweltgesamtrechnung:Materialfluss in der <strong>Schweiz</strong> – Ressourcennutzung und Materialeffizienz –Erste ErgebnisseNeuchâtel 2005, 8 Seiten, Gratis – Bestellnummer: 689-0500Die umweltbezogenen AbgabenNeuchâtel 2003, Gratis - Bestellnummer: 563-0100Umweltbezogene Abgaben in der <strong>Schweiz</strong> 1990-2000Neuchâtel 2001, 73 Seiten, Fr. 9.– (exkl. MwSt) – Bestellnummer: 472-0000Der ökoindustrielle Sektor in der <strong>Schweiz</strong> – Schätzung der Anzahl Beschäftigter unddes Umsatzes 1998Neuchâtel 2000, 51 Seiten, Fr. 8.– (exkl. MwSt) – Bestellnummer: 383-9800Umweltausgaben und -investitionen in der <strong>Schweiz</strong> 1992/93 –Ergebnisse einer Pilotstu<strong>die</strong>Bern 1996, 32 Seiten, Fr. 5.– (exkl. MwSt) – Bestellnummer: 174-9300Aktuellste Publikationen der Umweltberichterstattung:Umweltstatistik <strong>Schweiz</strong> Nr. 13 – Nationale Schutzgebiete und ihre NutzungNeuchâtel 2004, 31 Seiten, Fr. 9.– (exkl. MwSt) – Bestellnummer: 141-9413Umweltstatistik <strong>Schweiz</strong> in der Tasche 2005BFS; Bundesamt für Umwelt, Wald und LandschaftNeuchâtel 2005, 34 Seiten, Gratis – Bestellnummer: 521-0500Umwelt <strong>Schweiz</strong> 2002Neuchâtel/Bern 2002, 322 + 354 Seiten, Fr. 28.– (exkl. MwSt) –Bestellnummer: 319-406dAllgemeine Auskünfte zur Umweltstatistik:BFS, Sektion Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Tel: 032 713 61 80E-mail: umwelt@bfs.admin.chwww.environment-stat.admin.ch


Die Produktion und der Konsum der menschlichen Gesellschaftensind eng verbunden mit der Nutzung dernatürlichen Ressourcen unseres Planeten. Es besteht alsoein Zusammenhang zwischen der Menge der verbrauchtenMaterialien und den dadurch verursachten Umweltbelastungen,denn <strong>die</strong>se Materialien gelangen früher oderspäter in Form von Abfällen oder Emissionen wieder in<strong>die</strong> Umwelt zurück. Das bedeutet, dass eine Entmaterialisierungder Wirtschaft von entscheidender Bedeutungist, wenn sich unsere Industriegesellschaften nachhaltigerentwickeln sollen. Die <strong>Materialflussrechnung</strong> ermöglichtdementsprechend ein quantitatives Erfassen des ‚physikalischenMetabolismus’ der Wirtschaft, <strong>die</strong> Analyse seinerStruktur und <strong>die</strong> Beobachtung seiner Entwicklung imLaufe der Zeit. Sie liefert aber auch Hinweise zur Produktivitätder Ressourcen. Schliesslich können durch <strong>die</strong> <strong>Materialflussrechnung</strong>auch <strong>die</strong> Umweltbelastungen durchunsere Importe erfasst und ihre Konsequenzen analysiertwerden.Welche Menge an Ressourcen wird jährlich benötigt, umden Verbrauch in der <strong>Schweiz</strong> zu decken? Welcher Anteil<strong>die</strong>ser Ressourcen ist erneuerbar? Ist das Wirtschaftswachstummit einer Zunahme des Ressourcenverbrauchsverbunden?Die <strong>Materialflussrechnung</strong> gibt Antwort auf eben <strong>die</strong>seund andere Fragen. Die vorliegende Stu<strong>die</strong> ermöglichtees, <strong>die</strong> Erstellung eines Materialflusskontos für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>auf ihre Machbarkeit zu prüfen, etwaige methodischeProbleme zu identifizieren und <strong>die</strong> Verfügbarkeit und Zuverlässigkeitder notwendigen Daten zu untersuchen. EinigeIndikatoren wurden bereits erzeugt, erste Resultatevorgestellt und zweckmässige zukünftige Entwicklungenaufgezeigt.Bestellnummer672-0500-05BestellungenTel.: 032 713 60 60Fax: 032 713 60 61E-Mail: order@bfs.admin.chPreisFr. 8.– (exkl. MwSt)ISBN 3-303-02089-2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!