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Was treibt mich an? Motivation - Fresh

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<strong>Motivation</strong> und Leistung -<br />

Einflussfaktoren und Modelle<br />

© Fr<strong>an</strong>k Rettweiler 02/2012<br />

1


Ansichten (1)<br />

„Motivieren<br />

ist<br />

demotivieren.“<br />

Sprenger


Ansichten (2)<br />

„Das Bedürfnis zu wachsen<br />

und das eigene Potenzial<br />

möglichst auszuschöpfen ist<br />

die zentrale motivationale<br />

Kraft des Menschen.“<br />

Rogers


Begriff <strong>Motivation</strong>:<br />

Beweggrund, Anlass, Antrieb<br />

lat. movēre ‘bewegen’<br />

<strong>Motivation</strong>sbegriff<br />

� Es existiert keine einheitliche <strong>Motivation</strong>stheorie<br />

� Quellen moderner <strong>Motivation</strong>stheorien sind:<br />

Philosophie<br />

Wirtschaftspsychologie<br />

<strong>Motivation</strong><br />

Psychologie<br />

M<strong>an</strong>agement-<br />

Literatur<br />

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<strong>Motivation</strong> - Grundbegriffe<br />

<strong>Motivation</strong><br />

• Das auf emotionaler bzw. neuronaler<br />

Aktivierung beruhende Streben nach<br />

Zielen oder Zielobjekten.<br />

• Beweggründe des Willens / H<strong>an</strong>delns<br />

Ziel, Zweck,<br />

Interesse, Wunsch, Bedürfnis,<br />

Antrieb, Dr<strong>an</strong>g, Trieb…<br />

• <strong>an</strong>geborene / gelernte Motive<br />

• bewusste / unbewusste Motive<br />

Warum verhalte ich <strong>mich</strong>, wie ich <strong>mich</strong> verhalte?<br />

<strong>Was</strong> ver<strong>an</strong>lasst <strong>mich</strong> zum H<strong>an</strong>deln?<br />

<strong>Was</strong> bewegt <strong>mich</strong>?<br />

<strong>Was</strong> <strong>treibt</strong> <strong>mich</strong> <strong>an</strong>?<br />

<strong>Motivation</strong>sstruktur<br />

• Gesamtheit der gleichzeitig<br />

wirksam werdenden<br />

Beweggründe für Verhalten<br />

• Wirknetz verknüpfter<br />

Motive<br />

<strong>Motivation</strong>stheorie<br />

Lehre von den Motiven menschlichen H<strong>an</strong>delns / der Antriebsseite des<br />

Verhaltens<br />

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<strong>Motivation</strong>smodelle<br />

� Hedonismus / Aristippos Philosophie<br />

� Psycho<strong>an</strong>alytische Ansätze / Freud Tiefenpsychologie<br />

� Oper<strong>an</strong>te Konditionierung / Skinner Behaviorismus<br />

Psychologie<br />

Inhaltsmodelle<br />

� Inhalt, Art und Wirkung von Motiven..<br />

Hum<strong>an</strong>istische Psychologie<br />

� Bedürfnispyramide von Abraham H.<br />

Maslow<br />

� Die ERG-Theorie / Alderfer<br />

Allgemeine Psychologie<br />

� Motivtheorie / McClell<strong>an</strong>d<br />

� Reiss-Profil / Reiss<br />

Arbeitspsychologie<br />

� Theorien X und Y /McGregor<br />

� Zwei-Faktoren-Theorie / Herzberg<br />

� …<br />

� Exkurs: Flow / Csikszentmihalyi<br />

Psychologie<br />

Prozessmodelle<br />

� wie <strong>Motivation</strong> formal entsteht und<br />

auf das Verhalten wirkt.<br />

� Zürcher Modell / Bischof<br />

� Zirkulationsmodell / Porter und Lawler<br />

� Rubikonmodell<br />

Erweitertes Kognitives Modell<br />

Selbstbewertungsmodell /<br />

Heckhausen<br />

� Die Equity-Theorie / Adams<br />

� Erwartungs-Theorie / Vroom<br />

� Die Theorie der Selbstregulation /<br />

B<strong>an</strong>dura<br />

M<strong>an</strong>agement und Unternehmensberatung<br />

� Malik on M<strong>an</strong>agement / Malik<br />

� Führen durch Fordern / von Cube<br />

� Mythos <strong>Motivation</strong> / Sprenger<br />

� NLP / B<strong>an</strong>dler / Grinder / Dilts<br />

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Behavioristische Ansätze (Skinner)<br />

Positive und negative Verstärkung<br />

� Demnach erlernen Menschen durch Prozesse der positiven und<br />

negativen Verstärkung im sozialen Umfeld sowohl bestimmte Motive als<br />

auch Verhaltensweisen, die zur Befriedigung dieser Motive<br />

beitragen.<br />

� Diese verfestigen sich als Schemata oder Gewohnheiten<br />

und machen das Verhalten erklärbar<br />

und auch – was noch wichtiger ist – voraussagbar.<br />

� „Lernen am Erfolg“ oder<br />

� „Lernen durch Belohnung/Bestrafung“.<br />

Verhalten Positive/negative<br />

Verstärkung<br />

Belohnung/<br />

Bestrafung<br />

Motiv Verhalten<br />

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Bedürfnispyramide (Maslow)<br />

� Die menschlichen Bedürfnisse bauen aufein<strong>an</strong>der auf.<br />

Maslow‘s Modell –<br />

ein Stufenmodell<br />

der <strong>Motivation</strong><br />

� Der Mensch versucht zuerst die Bedürfnisse der untersten Stufe zu befriedigen.<br />

� Er d<strong>an</strong>n beschäftigt er sich mit Bedürfnissen der nächsten Stufe.<br />

� Prinzip der relativen Vorr<strong>an</strong>gigkeit:<br />

Sol<strong>an</strong>ge das erste Bedürfnis nicht befriedigt ist, wird auf die <strong>an</strong>deren Bedürfnisse<br />

nicht eingeg<strong>an</strong>gen werden. Das Bedürfnis der höheren Stufe ist latent.<br />

� Kritik: Empirisch nicht hinreichend abgesichert, Bedürfnisr<strong>an</strong>gfolge fragwürdig<br />

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ERG-Theorie (Alderfer)<br />

ERG-Theorie<br />

Wachstums-<br />

bedürfnisse<br />

„growth needs“<br />

Beziehungs-<br />

bedürfnisse<br />

„relatedness needs“<br />

Existenz-<br />

bedürfnisse<br />

„existence needs“<br />

� Weiterentwicklung zu Maslow<br />

� Drei Bedürfnisklassen<br />

� Existence - Existenz: materielle Lebensvoraussetzungen<br />

� Relatedness - Beziehung: zwischenmenschliche Beziehung<br />

� Growth - Wachstum: Entfaltung<br />

� Keine starre Hierarchie, offener<br />

� Empirisch besser abgesichert<br />

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Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)<br />

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Hygienefaktoren<br />

Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)<br />

� Faktoren, welche bei positiver Ausprägung die Entstehung von Unzufriedenheit<br />

verhindern,<br />

aber nicht zur Zufriedenheit beitragen bzw. diese erzeugen.<br />

� Sind sie aber nicht vorh<strong>an</strong>den, empfindet m<strong>an</strong> dies als M<strong>an</strong>gel.<br />

Günstige Hygiene-Faktoren machen nicht glücklich, sie machen „nur“ nicht<br />

unglücklich.<br />

� U.U. werden diese Faktoren gar nicht bemerkt oder als selbstverständlich betrachtet.<br />

� Zu den Hygienefaktoren zählen:<br />

• Entlohnung und Gehalt,<br />

• Personalpolitik, Führungsstil<br />

• Arbeitsbedingungen,<br />

• zwischenmenschliche Beziehungen zu Mitarbeitern und Vorgesetzten,<br />

• Sicherheit der Arbeitsstelle und<br />

• Einfluss auf das Privatleben.<br />

� Beispiele<br />

Unzufriedenheit entsteht, wenn die Zusammenarbeit mit <strong>an</strong>deren nicht funktioniert<br />

oder die Unternehmensstruktur als problematisch empfunden wird.<br />

Zu niedrige Löhne machen unglücklich,<br />

aber m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n die <strong>Motivation</strong> und die Zufriedenheit von Angestellten nicht über das<br />

Gehalt unbegrenzt steigern.<br />

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Motivatoren<br />

Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)<br />

� beeinflussen die <strong>Motivation</strong> zur Leistung selbst<br />

� kommen schwerpunktmäßig aus dem Arbeitsinhalt<br />

� verändern die Zufriedenheit,<br />

ihr Fehlen führt aber nicht zw<strong>an</strong>gsläufig zu Unzufriedenheit<br />

� Das Streben nach Wachstum und Selbstzufriedenheit steht hier im Mittelpunkt.<br />

� Zu den Motivatoren zählen<br />

• Leistung und Erfolg,<br />

• Anerkennung,<br />

• Arbeitsinhalte,<br />

• Ver<strong>an</strong>twortung,<br />

• Aufstieg und Beförderung<br />

• Wachstum.<br />

Motivatoren<br />

<strong>Motivation</strong><br />

Zufriedenheit<br />

Leistung<br />

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Fünf Quellen der <strong>Motivation</strong> (Barbuto)<br />

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Fünf Quellen der <strong>Motivation</strong> (Barbuto)<br />

Intrinsische <strong>Motivation</strong><br />

1. Intrinsische Prozessmotivation<br />

(intrinsic process):<br />

■ Merkmal: jem<strong>an</strong>d bewältigt eine Aufgabe um ihrer selbst Willen<br />

■ Sie denken nicht l<strong>an</strong>ge darüber nach, warum sie das machen<br />

und welche Vorteile oder Belohnungen sie dafür bekommen.<br />

2. Internes Selbstverständnis<br />

(internal self concept):<br />

■ Das Verhalten und die Werte orientieren sich <strong>an</strong> internen St<strong>an</strong>dards und<br />

Maßstäben.<br />

■ Verinnerlichte Idealvorstellung als Leitlinie des H<strong>an</strong>delns<br />

■ Das Leistungsmotiv ist besonders stark ausgeprägt.<br />

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Extrinsisch<br />

Fünf Quellen der <strong>Motivation</strong> (Barbuto)<br />

3. Instrumentelle <strong>Motivation</strong><br />

(instrumental motivation):<br />

� Das Verhalten ist im Wesentlichen geleitet von der Aussicht auf konkrete Vorteile<br />

oder Belohnungen von außen (extrinsisch).<br />

� Es gibt einen starken Bezug zum Machtmotiv.<br />

3. Externes Selbstverständnis<br />

(external self concept):<br />

� Die Quelle des Selbstverständnisses und die Idealvorstellung kommen in diesem<br />

Falle primär aus der Rolle und den Erwartungen des Umfeldes.<br />

� Bedeutsam ist hier das Zugehörigkeitsmotiv.<br />

4. Internalisierung von Zielen<br />

(goal internalization):<br />

� Die Personen dieser Gruppe machen sich die Ziele der Org<strong>an</strong>isation oder des<br />

Unternehmens zu eigen.<br />

� Hier wirkt eine Kombination aus Zugehörigkeits- und Leistungsmotiven.<br />

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Voraussetzungen<br />

1. Die Aktivität hat deutliche Ziele<br />

Flow - Mihaly Csikszentmihalyi<br />

■ mit unmittelbarer Rückmeldung;<br />

■ die Zielsetzung ist autotelisch<br />

2. Wir sind fähig, uns zu konzentrieren<br />

3. Anforderung und Fähigkeit stehen im<br />

ausgewogenen Verhältnis<br />

(keine L<strong>an</strong>geweile oder Überforderung)<br />

Erlebnisse<br />

1. Wir haben das Gefühl von Kontrolle.<br />

2. Wir haben ein Gefühl von<br />

Mühelosigkeit<br />

3. Unser Gefühl für Zeitabläufe ist<br />

verändert.<br />

4. H<strong>an</strong>dlung und Bewusstsein<br />

verschmelzen.<br />

Flow –<br />

Psychologische Definition<br />

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Flow - Mihaly Csikszentmihalyi<br />

Flow (engl. fließen, rinnen, strömen)<br />

� Zust<strong>an</strong>d, in dem Aufmerksamkeit, <strong>Motivation</strong> und die Umgebung in einer Art<br />

produktiven Harmonie zusammentreffen<br />

� Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit<br />

� Schaffens- oder Tätigkeitsrausch, Funktionslust<br />

� länger <strong>an</strong>dauernde Euphorie, die richtig genutzt wertvoll ist ( „Kick“)<br />

� Der Wille ist zentriert, ohne erzwingen zu wollen.<br />

� Flow k<strong>an</strong>n entstehen bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden<br />

Geschehens, im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung<br />

(L<strong>an</strong>geweile).<br />

Csikszentmihalyi :<br />

� die Tätigkeit soll spielerisch sein in dem Sinne,<br />

dass „der Mensch, der sie vollzieht, kreativ und gestalterisch wirkt,<br />

darin aufgeht<br />

und darin seinen freien Ausdruck findet“.<br />

� Erfordernis, die Erwartung eines Erfolgs der H<strong>an</strong>dlung loszulassen<br />

und frei zu sein von Sorge und Angst um sich selbst oder das eigene Ansehen.<br />

� Flow verl<strong>an</strong>gt einerseits ein Streben nach Kontrolle,<br />

<strong>an</strong>dererseits ein Bewusstsein dessen, dass die Situation in ihrer Gesamtheit<br />

unvorhersehbar und unberechenbar ist.<br />

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Querverweise 1:<br />

„Wenn das Leben keine Vision hat,<br />

nach der m<strong>an</strong> strebt,<br />

nach der m<strong>an</strong> sich sehnt,<br />

die m<strong>an</strong> verwirklichen möchte,<br />

d<strong>an</strong>n gibt es auch kein Motiv,<br />

sich <strong>an</strong>zustrengen.“<br />

Erich Fromm


Querverweise 2<br />

„Die einzige Möglichkeit,<br />

Menschen zu motivieren,<br />

ist die Kommunikation.“<br />

Lee Iacocca


MOTIVATION<br />

Literatur<br />

� Albert B<strong>an</strong>dura, Lernen am Modell. Stuttgart 1976<br />

� B. F. Skinner: Die Funktion der Verstärkung in der Verhaltenswissenschaft. 1974<br />

� Abraham H. Maslow, 1977, <strong>Motivation</strong> und Persönlichkeit<br />

� Herzberg, Frederick; Mausner, Bernard; Snyderm<strong>an</strong>, Barbara Bloch: The <strong>Motivation</strong><br />

to Work. 2. Aufl. New York: Wiley, 1959.<br />

� David McClell<strong>an</strong>d: Power: the inner experience. Halstead, New York, 1975<br />

� B<strong>an</strong>dura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freem<strong>an</strong>.<br />

� D. C. McClell<strong>an</strong>d, J. W. Atkinson, R. A. Clark, E. L. Lowell: The achievement motive.<br />

Appleton-Century-Crofts, New York 1953.<br />

� S. Reiss: Who Am I? The 16 Basic Desires That Motivate Our Actions <strong>an</strong>d Define<br />

Our Personalities. New York 2000<br />

� Mihaly Csikszentmihalyi: Flow. Das Geheimnis des Glücks. 1995, ISBN 3-608-<br />

95783-9.<br />

� F. Rheinberg: <strong>Motivation</strong>. Kohlhammer, 2006, ISBN 978-3-17-019588-2.<br />

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