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<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong><br />
Die Kindertagesstätten<br />
der Lebenshilfe Aurich<br />
stellen sich vor<br />
Neues aus dem Eckhaus<br />
Die Zeitschrift der Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
Ausgabe 55 · Herbst 2011<br />
... in Aurich
Schwerpunktthema dieser Ausgabe:<br />
Lebenshilfe gGmbH Aurich<br />
Die „kleine“ gemeinnützige GmbH gibt<br />
es nun schon seit 1998. Sie umfasst die<br />
5 integrativen Kindertagesstätten und<br />
die Frühförderung der Auricher Lebenshilfe.<br />
Im vorschulischen Bildungs-, Erziehungs-<br />
und Förderbereich ist die Lebenshilfe<br />
nicht erst seit Gründung der kleinen<br />
GmbH tätig. Bereits 1973 gab es eine<br />
Sonderkindergartengruppe in der<br />
Tagesbildungsstätte in Aurich-Extum ...<br />
» Erfahren Sie mehr ab Seite 15
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort von Friedlinde Antonczyk ............................................................................... 4<br />
Historie der Lebenshilfe Aurich ............................................................................... 5 – 6<br />
Grußwort des Bügermeisters ......................................................................................... 7<br />
Ulrich Kötting (1. Vorsitzender): 50 Jahre Lebenshilfe Aurich ............................ 8 – 10<br />
Evelyn de Boer (Geschäftsführerin): 50 Jahre Lebenshilfe Aurich ............................ 11<br />
Grußwort der WfbM ............................................................................................ 12 – 13<br />
Grußwort der Astrid-Lindgren-Schule Moordorf ....................................................... 14<br />
Die „kleine“ gemeinnützige GmbH ............................................................................ 15<br />
Frühförderung „MoPäd“ ..................................................................................... 16 – 17<br />
Integrative Kinderkrippe „Lüttje Filapper“ ........................................................ 18 – 19<br />
Historie des Kindergartens „Tiddeltopp“ Aurich ....................................................... 20<br />
Kindergarten „Tiddeltopp“: Ein Ort der Begegnung ................................................ 21<br />
Kindergarten „Tiddeltopp“ Aurich ..................................................................... 22 – 23<br />
Kindergarten „Tiddeltopp“ Wiesmoor ............................................................... 24 – 25<br />
Kindergarten „Moordörper Nüst“ Moordorf ..................................................... 26 – 27<br />
Kindergarten „Kinnerhuck“ Strackholt .............................................................. 28 – 29<br />
Neues aus der „Ecke“ ........................................................................................... 30 – 32<br />
Oktoberfest im Eckhaus ............................................................................................... 33<br />
Behindertensportgruppen treffen sich ....................................................................... 34<br />
Inklusion beim Jugendfußball ..................................................................................... 35<br />
Dr. Barbara Jellinek ...................................................................................................... 36<br />
Ansprechpartner bei der Lebenshilfe Aurich ............................................................. 37<br />
Telefonliste ........................................................................................................... 38 – 39<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
3
4<br />
50 Jahre Lebenshilfe e.V. Aurich<br />
Stellen Sie sich vor im Jahre 1960 zu leben, ein behindertes Kind zu haben und<br />
niemanden der Ihnen hilft bei der Bewältigung aller täglichen anfallenden Probleme.<br />
Außerdem gibt es in ihrem Umfeld mehrere Jugendliche und Erwachsene, die leider<br />
behindert sind, entwicklungsverzögert oder auch geistig behindert. Niemand außer<br />
der Familie fühlt sich zuständig, niemand hilft.<br />
Da ergriff 1961 Frau Dr. Barbara Jellinek die Initiative und gründete unseren Verein.<br />
Sie veranlasste, dass behinderte Menschen arbeiten konnten einhergehend mit einem<br />
neuen Selbstwertgefühl. (Weitere Informationen zu Dr. Jellinek auf Seite 36.)<br />
In den folgenden Jahren wurde ein immer besser aufgestelltes Netzwerk geschaffen,<br />
das intensive Hilfe bot; Hilfe zur Selbsthilfe und dem Begriff „Integration“ einen<br />
festen Platz in der Gesellschaft gab.<br />
Heute sprechen wir bereits von „Inklusion“: gemeinsame Schule, gemeinsame<br />
Bildungsstätten als Schlagworte.<br />
Das Motto: „Vielfalt als Chance“ – anders sein ist normal.<br />
Hoffen wir, dass in den nächsten 50 Jahren das gemeinsame Handeln, Leben und Sein<br />
unseres Zusammenlebens in jedem Lebensbereich selbstverständlich ist und damit die<br />
Welt freundlicher, bunter und lebendiger wird.<br />
Friedlinde Antonczyk, Mitglied des Vorstandes<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
50 Jahre Lebenshilfe e.V. Aurich<br />
1961 18. Mai: Gründung des Vereins „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“<br />
Aurich e.V. | August: Erster Unterricht in der Tagesbildungsstätte (TBS)<br />
Kirchdorf – 1. Vorsitzende: Frau Dr. Barbara Jellinek<br />
1962 Eröffnung der Beschützenden Werkstatt in Aurich; Ellernfeldbaracke<br />
1964 Gebäude der Werkstatt im Hammrich; TBS / Baracke im Hammrich<br />
1965 Lebenshilfe Aurich und Lebenshilfe Wittmund gründen GbR<br />
Beschützende Werkstatt Aurich<br />
1968 Erweiterungsbau wird eingeweiht / Zweigwerkstatt Brill entsteht<br />
1972 Der erste Kindergarten Lebenshilfe Aurich in Sandhorst<br />
1973 Einweihung der Tagesbildungsstätte in Extum mit Sonderkindergarten<br />
1974 Wohnheim Georgsfeld wird bezogen<br />
1976 Werkstätten für Behinderte Aurich – Wittmund GmbH wird gegründet<br />
1977 Anbau der WfB Aurich und Namensgebung in „Tony Meuzelaar-Haus“<br />
1978 Einrichtung der Frühförderung Aurich<br />
1980 Einweihung der Harlinger Werkstatt Burhafe<br />
1981 Einweihung des Wohnheimes Hoheberger Weg<br />
1985 Erste integrative Gruppe im neuen Kindergarten „Tiddeltopp“ Aurich<br />
1986 Provisorische WfB im alten Kino / Wiesmoor<br />
1988 Einweihung des Erlebach-Hauses Esens; Schließung der Tagesbildungsstätte Aurich<br />
1990 Einrichtung des familienentlastenden Dienstes Aurich<br />
1991 Einweihung Kindergarten „Tiddeltopp“, Gruppe Wiesmoor<br />
1992 Einweihung der Fehnwerkstatt und „Fossenberger-Haus“ in Wiesmoor<br />
1995 Einweihung des „Lüttje Dörp“, Aurich-Kirchdorf<br />
1996 Einweihung des Emil-Schweizer-Hauses Wiesmoor<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
5
6<br />
50 Jahre Lebenshilfe e.V. Aurich<br />
1997 Gründung der „Lebenshilfe Aurich GmbH“ als Träger der Einrichtung<br />
Frühförderung und Kindergärten<br />
1998 Einweihung des Kindergartens „Moordörper Nüst“ Moordorf<br />
1999 Eröffnung der Geschäftsstelle „Treffpunkt Lebenshilfe“ Aurich<br />
2000 Erweiterung Kindergarten „Tiddeltopp“ Wiesmoor<br />
2001 Erwerb des Nachbargrundstückes der WfB Aurich im Hammrich<br />
2004 Die Lebenshilfe GmbH übernimmt den Kindergarten „Kinnerhuck“ in Strackholt<br />
2006 Umzug des Treffpunkts von der Hafenstraße in das „Eckhaus“ Osterstraße 41<br />
Der Verein Lebenshilfe Aurich e.V. übernimmt den Betrieb der Freizeitstätte<br />
„Eckhaus“ in Kooperation mit der WfbM Aurich-Wittmund<br />
2007 Die Werkstätten für Behinderte (WfB) werden bundesweit in Werkstätten<br />
für Menschen mit Behinderungen (WfbM) umbenannt.<br />
2008 Die neue Wirkungsstätte der WfbM wird in Schirum bezogen<br />
2010 „Lüttje Filapper“: Die erste Kinderkrippe in Aurich wird fertig und bezogen<br />
beim Tiddeltopp Aurich als Modelllprojekt Niedersachsen: eine integrative<br />
Kinderkrippe<br />
2011 Der Kindergarten „Moordörper Nüst“ in Südbrookmerland (Moordorf)<br />
eröff<strong>net</strong> eine Kinderkrippe<br />
Viele dieser Einrichtungen stellen sich in dieser Jubiläumsausgabe vor, vielen Dank dafür!<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Grußwort des Bürgermeisters<br />
Zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Aurich e.V. gratuliere ich,<br />
auch im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Aurich, ganz herzlich.<br />
Damit verbinde ich Dank und Anerkennung für die hervorragende<br />
Arbeit für unser Gemeinwesen. Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder,<br />
die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unzählige<br />
freiwillig engagierte Menschen haben gemeinsam einen wertvollen<br />
Beitrag geleistet für das soziale Leben in Aurich. Ich weiß, wie unverzichtbar<br />
Ihre tagtägliche Arbeit für unsere Gesellschaft ist und möchte<br />
hier die Gelegenheit nutzen, Ihr unermüdliches Engagement zu würdigen.<br />
Heute engagieren sich 130.000 Mitglieder hauptberuflich und ehrenamtlich in der<br />
Lebenshilfe. Über 520 örtliche Lebenshilfe-Vereinigungen bieten ein umfassendes Netz<br />
von Beratung, praktischen Hilfen, Behinderteneinrichtungen, Kitas, Frühförderstellen<br />
oder Wohn- und Werkstätten. Die Gründung der Lebenshilfe fällt in die Zeit der 50er<br />
Jahre, des Wirtschaftswunders, des Wachstums, mit wenig Zeit und Interesse für schwierige<br />
Fragen. Sie ist einer Gruppe von engagierten Menschen zu verdanken, die sich nicht<br />
mit den bestehenden Verhältnissen abfinden wollten. Eltern von Kindern mit geistiger<br />
Behinderung, die Rat und Unterstützung bei anderen Betroffenen suchten. Im Wissen<br />
um die Fähigkeiten ihrer Kinder, aber auch getrieben von der Sorge: Was wird, wenn ich<br />
nicht mehr da bin? Ärzte und Fachleute, die sich auf diesem Gebiet engagierten. Es ging<br />
um ein anderes, ein komplettes Lebensmodell, das auch Menschen mit geistiger Behinderung<br />
ein so selbständiges Leben wie möglich sichern sollte.<br />
Ich freue mich darüber, dass wir heute erstmals eine Generation Menschen mit geistiger<br />
Behinderung erleben, die das Rentenalter erreicht. Wenn ich mir die Anfänge der<br />
Lebenshilfe anschaue und die Situation der Menschen mit geistiger Behinderung damals,<br />
dann hat die Lebenshilfe in den letzten 50 Jahren wirklich Wunderbares bewirkt. Ich<br />
weiß nicht, ob Sie sich das selbst haben träumen lassen – aber es ist Ihr großes Werk.<br />
Mit Ihrem Einsatz haben Sie geholfen, die Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen<br />
und erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Angehörigen stetig<br />
zu verbessern. Das ist praktisch gelebte Solidarität. Wenn es um die Rechte von Menschen<br />
mit Behinderung geht und um ihre gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben, dann war und ist auf die Lebenshilfe stets Verlass. Ich bin sicher:<br />
Das wird auch in Zukunft so sein.<br />
Dieses Jubiläum ist für mich Gelegenheit, den Damen und Herren des Vorstandes, den<br />
haupt- und ehrenamtlichen Aktiven, den Mitgliedern und Förderern sowie allen, die<br />
sich in vielfältiger Weise in den Dienst der Menschen mit Behinderung stellen, für ihre<br />
großartige Mitwirkung zu danken. Ich wünsche der Lebenshilfe Aurich für die weitere<br />
Arbeit viel Erfolg sowie Freude an der ebenso wichtigen wie verantwortungsvollen<br />
Aufgabe. Denn Aurich muss eine soziale und solidarische Stadt sein. Und dafür ist die<br />
Lebenshilfe unverzichtbar.<br />
Heinz-Werner Windhorst<br />
Bürgermeister der Stadt Aurich<br />
7
8<br />
Ein halbes Jahrhundert Lebenshilfe:<br />
„Es ist normal, verschieden zu sein“ (Richard von Weizsäcker)<br />
Diese Überzeugung, die mittlerweile nicht zuletzt aufgrund des Wirkens<br />
der Lebenshilfe auch von unserer Gesellschaft immer mehr anerkannt<br />
wird, war zur Zeit der Gründung der „Lebenshilfe für das geistig behin-<br />
derte Kind e.V.“ vor 50 Jahren in Aurich ganz sicher nicht vorherrschend.<br />
Im Jahre 1961, als ich gerade mein erstes Jahr auf der damaligen Volksschule absolviert<br />
hatte, waren Menschen mit Behinderungen keineswegs akzeptiert oder gar in die<br />
Gesellschaft integriert. Behinderung wurde – auch von Eltern – vielfach als ein Makel<br />
angesehen, über den man einfach nicht sprach. Die vielfältigen Probleme, die sich<br />
aus Behinderungen der Kinder ergaben, wurden entweder privat gelöst oder aber als<br />
gegeben (und unlösbar) hingenommen, Kinder mit Behinderungen wurden vielfach in<br />
Familien – je nach Sichtweise – „versteckt“ oder „beschützt“.<br />
Damals war es ja gerade einmal 20 Jahre her gewesen, dass die Nazis Tausende von<br />
Menschen mit geistigen und anderen Behinderungen insbesondere aus Pflegeanstalten,<br />
aber auch aus Familien herausgerissen hatten, um sie als „unnütze Esser“ zu töten.<br />
Man war sich in den 60-igern durchaus bewusst, dass es keinen nennenswerten Widerstand<br />
aus der Gesellschaft, nicht einmal aus den Reihen der Betreiber der Pflegeanstalten<br />
– insbesondere den Kirchen – gegeben hatte, wenn man einmal von dem katholischen<br />
Kardinal von Galen und dem evangelischen Amts- und Vormundschaftsrichter<br />
Dr. Lothar Kreyßig absieht, die sich tapfer den Mördern in den Weg stellten. Und u.a.<br />
angesichts dieser Erfahrungen erschien es vielen Eltern als opportun, nicht mit ihren<br />
behinderten Kindern aufzufallen.<br />
In dieser Situation gründete Frau Dr. Barbara Jellinek, eine praktische homöopathische<br />
Ärztin, mit 19 Gleichgesinnten am 18. Mai 1961 in Aurich den Verein „Lebenshilfe für<br />
das geistig behinderte Kind e.V.“. Aufgabe und Zweck des Vereins sollte nach § 2 Abs. 1<br />
der Satzung „die Förderung aller Maßnahmen und Einrichtungen, die eine wirksame<br />
Lebenshilfe für geistig Behinderte aller Altersstufen und deren Eltern bedeuten“.<br />
Beispielhaft sind erwähnt, „Beratungsstunden, heilpädagogische Kindergärten,<br />
heilpädagogische Sonderklassen, Anlernwerkstätten, „Beschützende Werkstätten“,<br />
Wohnheime und Erholungsstätten“. Im zweiten Absatz heißt es weiter:<br />
„Der Verein will mit allen geeig<strong>net</strong>en Mitteln für ein besseres Verständnis der Öffentlichkeit<br />
gegenüber den besonderen Problemen der geistig Behinderten werben“.<br />
Es ist hier nicht der Raum, die Entwicklung und das Wirken des Vereins Lebenshilfe<br />
und alle seine sozialen und wirtschaftlichen Erfolge, insbesondere die Gründungen<br />
der verschiedenen Einrichtungen erschöpfend nachzuzeichnen; eine tabellarische<br />
Aufzeichnung befindet sich an anderer Stelle (Seiten 5 und 6) in diesem Heft.<br />
Festzuhalten ist insoweit aber, dass die Lebenshilfe stets an der Spitze der Entwicklungen<br />
stand und dass sie durch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen den gesellschaftlichen<br />
Lauf der Dinge entscheidend mit beeinflußte:<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Waren – wie zu Beginn der Auricher Lebenshilfe - keine ausreichende Bildungsangebote<br />
für Menschen mit Behinderungen vorhanden, so hat die Lebenshilfe Tagesbildungsstätten<br />
geschaffen, und mangels Kindergärten für behinderte Kinder errichten<br />
sie an der Tagesbildungsstätte in Extum auch den ersten Sonderkindergarten.<br />
Als dann die Gesellschaft später die Sonderschulen (heute: Förderschulen) schaffte,<br />
hat die Lebenshilfe die Tagesbildungsstätte aufgelöst und dort mehrere Kindergartengruppen<br />
geschaffen.<br />
1985 ist die Lebenshilfe wieder einmal der Gesellschaft vorangegangen und hat in<br />
dem neuen Kindergarten „Tiddeltopp“ die erste integrative Gruppe eingerichtet, weil<br />
wir davon überzeugt waren und sind, dass sich alle Kinder besser entwickeln, wenn<br />
sie, nicht getrennt nach ihren individuellen Leistungsvermögen, sondern gemeinsam<br />
integrativ betreut und gefördert werden.<br />
Mit der Unterstützung der Lehrerschaft und der GEW ist es später im Rat der Stadt<br />
Aurich gelungen, ein regionales Integrationskonzept für die Grundschulen im Schuleinzugsbereich<br />
der damaligen Sonderschule für Lernbehinderte zu beschließen und<br />
umzusetzen. Und die mittlerweile gegründete Lebenshilfe gGmbH war dann auch<br />
die erste Trägerin in Aurich und im Umkreis, die eine neu eingerichtete Kinderkrippe<br />
integrativ führte und damit an einem Modellversuch des Landes teilnahm, nämlich die<br />
Krippe „Lüttje Filapper“ auf dem Gelände des Auricher Tiddeltopps.<br />
An dieser Stelle ein großer Dank an die Vereinsmitglieder, an die Mitarbeiter unserer<br />
vielen Einrichtungen, und an alle, die tatkräftig mitgeholfen haben, die Ziele der<br />
Lebenshilfe zu verwirklichen.<br />
Beginnend in den siebziger Jahren hat sich die Lebenshilfe gemeinsam mit anderen<br />
Behindertenorganisationen (aufbauend auf der Regelung des Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz<br />
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung<br />
aller staatlichen Gewalt.“) für eine Reform des Vormundschaftsrechts stark<br />
gemacht, die schließlich zum „neuen“ –1992 in Kraft getretenen– Betreuungsrecht<br />
führte. Wer nur das Betreuungsrecht kennt, kann gar nicht ermessen, wie schlecht es<br />
unter dem „alten“ Vormundschaftsrecht um die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
bestellt war.<br />
Wer infolge „Geisteskrankheit“ oder „Geistesschwäche“, Verschwendung, Trunk oder<br />
(seit 1974) Rauschgiftsucht seine eigenen Angelegenheiten nicht selbst besorgen<br />
konnte, wurde damals „entmündigt“. Rechtsfolge einer „Entmündigung“ war bei<br />
„Geisteskrankheit“ die Geschäftsunfähigkeit und bei allen anderen Entmündigungsgründen<br />
die beschränkte Geschäftsfähigkeit. Der oder die Entmündigte hatte also die<br />
rechtliche Handlungsfähigkeit eines Kindes unter sieben Jahren („Geisteskrankheit“)<br />
oder – in allen anderen Fällen - eines Kindes über sieben Jahren. Dies heißt ganz<br />
konkret, dass der/die „Entmündigte“ u.a. nicht wählen, kein Testament errichten und<br />
keine Ehe schließen konnte. Der Gipfel der Diskriminierung war, dass die „Entmündigung“<br />
im Bundeszentralregister („Strafregister“) eingetragen wurde.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
9
10<br />
Nach jahrzehntelanger Diskussion setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, dass die<br />
„Entmündigung“ wegen ihrer umfassenden und automatischen Rechtsfolge einen<br />
unverhältnismäßigen und zu starren Eingriff in die Rechte der betroffenen Personen<br />
darstellt und zu deren unnötiger Diskriminierung führt.<br />
Das „neue“ Betreuungsrecht ging in bewusster Ablehnung des „alten“ Vormundschaftsrechts<br />
einen ganz anderen Weg: Eine Betreuung kann nur dann eingerichtet<br />
werden, wenn und soweit die betroffene Person ihre eigenen Angelegenheiten nicht<br />
selbst besorgen kann; der/die Betreuer/in wird also grundsätzlich nur für bestimmte<br />
Aufgabenkreise bestellt, in denen die Betreuung erforderlich ist. Soweit ein/e Betreuer/in<br />
nicht bestellt wird, behält die betroffene Person rechtlich ihre volle Handlungsfähigkeit.<br />
Der/Die Betreuer/in hat die Angelegenheiten der betroffenen Person so zu<br />
besorgen, wie es deren Wohl entspricht. Zum Wohl der betroffenen Person gehört es<br />
nunmehr auch, die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Fähigkeiten ihr Leben nach ihren<br />
eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten, was unter der Geltung des „alten“<br />
Vormundschaftsrechts noch undenkbar gewesen wäre.<br />
Die Rechte der betroffenen Person im Verfahren wurden gestärkt, eine Vielzahl von<br />
Garantien eingebaut. So kann eine richterliche Entscheidung (z.B. Einrichtung oder<br />
Verlängerung einer Betreuung) grundsätzlich nur nach persönlicher Anhörung des/der<br />
Betroffenen erfolgen; diese ist nach einer zu bestimmenden Frist (anfänglich fünf<br />
Jahre, nunmehr sieben Jahre) zu überprüfen.<br />
Hieraus kann man unschwer ersehen, dass die Gesellschaft mit der Einführung des<br />
Betreuungsrechts einen –und durchaus großen– Schritt in die richtige Richtung gemacht<br />
hat, jedoch sind manche Errungenschaften (z.B. die Länge der Überprüfungsfristen)<br />
aus fiskalischen Gründen auch schon wieder bedroht.<br />
Auch in der Zukunft wird es deshalb erforderlich sein, fachkundig und engagiert für<br />
die Interessen der Menschen mit Behinderungen einzutreten und deren Rechte zu<br />
verteidigen. Nach der in weiten Teilen durchgesetzten „Integration“ steht nunmehr<br />
schon die „Inklusion“, die Einbeziehung von Kindesbeinen an auf der Tagesordnung;<br />
die Diskussionen in der Gesellschaft versprechen spannend zu werden. Richard von<br />
Weizsäcker hat dazu gesagt: „Was im vorhinein nicht ausgegrenzt wird, muss hinterher<br />
nicht wieder eingegliedert werden!“<br />
Die Lebenshilfe e.V. und ihre Tochtergesellschaften sind jedenfalls gut aufgestellt,<br />
auch die Anforderungen der nächsten fünfzig Jahre zu meistern. Nehmen wir sie also<br />
gemeinsam in der Erkenntnis in Angriff: Es ist normal, verschieden zu sein.<br />
Ulrich Kötting<br />
1. Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
50 Jahre Lebenshilfe Aurich<br />
Im Mai 1949 trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft.<br />
Darin heißt es im Artikel 3:<br />
„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“<br />
Dies ist die Leitlinie für die gesamte Arbeit der Lebenshilfe in Deutschland gegen<br />
Diskriminierung und für das Recht auf persönliche Teilhabe in allen Lebensbereichen.<br />
Das deutsche Betreuungsgesetz ist im internationalen Vergleich sehr fortschrittlich.<br />
Aber auch international gewährt die Behindertenrechtskonvention der UNO Menschen<br />
mit geistiger Behinderung umfassende Rechts- und Handlungsfähigkeit wie allen<br />
anderen Bürgern auch.<br />
In Aurich ist die Lebenshilfe nunmehr auch schon seit 50 Jahren uneingeschränkt<br />
für alle Menschen mit geistiger Behinderung da, unabhängig vom Schweregrad<br />
ihrer Behinderung und von der Höhe des persönlichen Hilfebedarfs. Als Elternverein<br />
setzen sich Eltern, Angehörige, Fachleute und - mit wachsender Priorität - Menschen<br />
mit geistiger Behinderung selbst in der Lebenshilfe Aurich für diese Belange ein. Im<br />
Mittelpunkt steht dabei immer der geistig behinderte Mensch mit seiner individuellen<br />
Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen in allen Lebensphasen. Im Vorstand des Vereins<br />
Aurich arbeiten ehrenamtlich sechs Personen. Sie alle sind Garanten dafür, dass Menschen<br />
mit Behinderung und ihre Angehörigen gehört werden, mit all ihren Sorgen und Nöten.<br />
Die Lebenshilfe Aurich unterstützt Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Streben<br />
nach Eigenständigkeit und Führung eines selbstbestimmten Lebens. Nur gemeinsam<br />
kommen wir weiter! Dabei haben wir vielen behinderte Mitmenschen aus unserer<br />
Region bei ihrer Lebensbewältigung im Arbeitsalltag und im Freizeitbereich intensiv<br />
unterstützen können. Auch in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene vertreten<br />
wir die Interessen von Menschen mit Behinderung.<br />
So viel Assistenz wie möglich und so wenig Betreuung wie nötig:<br />
Bei der Umsetzung dieses Grundgedankens unterstützen uns die Mitarbeiter der<br />
Lebenshilfe gGmbH mit der Frühförderung mit den Kindergärten und Krippen. Der<br />
Löwenanteil der Leistungen für behinderte Menschen wird durch die WfbM gGmbH<br />
mit ihren Mitarbeitern erbracht.<br />
Wir werden auch weiterhin bemüht sein, den persönlichen Willen und die Würde des<br />
Menschen mit Behinderung sowie das Verhältnis zu seiner Familie wichtig zu nehmen<br />
und zu fördern. Diese Haltung stellt Anforderungen an die ganze Person. Offenheit,<br />
Kritikfähigkeit sowie eine gleichberechtigte und menschliche Beziehung sollen dabei<br />
die Qualitätsmerkmale unserer Arbeit bleiben. Damit ist der Verein die Lebenshilfe<br />
Aurich seit 50 Jahren auf den Weg in die Zukunft.<br />
Evelyn de Boer<br />
Geschäftsführerin Lebenshilfe e.V.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
11
12<br />
Die Geschäftsführer der WfbM:<br />
Jörg-Detlef Gauger und Manfred Zägel<br />
Wir gratulieren unserer Gesellschafterin<br />
Lebenshilfe e.V. Aurich ganz herzlich!<br />
Ohne sie und die Lebenshilfe e.V. Wittmund<br />
würde es uns nicht geben<br />
Rehabilitation durch Arbeit - als gesetzlichen Auftrag einer Werkstatt für Menschen<br />
mit Behinderung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, denjenigen Menschen, die wegen<br />
Art oder Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, eine angemessene berufliche<br />
Bildung und Beschäftigung zu einem ihrer Leistung entsprechendem Arbeitsentgelt<br />
anzubieten - ist tägliche Herausforderung der Werkstätten für behinderte Menschen<br />
Aurich-Wittmund gemeinnützige GmbH.<br />
Die Zusammenarbeit mit Unternehmen in vielfältigen Branchen aus der Region ist<br />
Vorraussetzung für diesen gesetzlichen sozialen Auftrag. Der Einsatz modernster<br />
Lasertechnologie, termingerechte Auftragserledigung bei der Montage komplexer<br />
E-Boards, Kabelkonfektion, CNC-gesteuerte Metallbearbeitung, Gartenbau, Recycling,<br />
elektronische Archivierung, Wäscherei und seit 2010 eine zertifizierte Olivenölabfüllung.<br />
Bei diesen Aufgaben steht die Betreuung und individuelle Förderung von derzeit ca.<br />
680 behinderten Menschen in den Werkstätten an erster Stelle. Die Entwicklung der<br />
Persönlichkeit und damit die Teilhabe am Arbeitsleben und der Gesellschaft sind Auftrag<br />
und Herausforderung zugleich. Im Berufsbildungsbereich, in Zusammenarbeit mit<br />
der Bundesagentur für Arbeit, erhalten behinderte Menschen eine berufliche Qualifikation,<br />
welche es ihnen ermöglicht, entweder auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle<br />
zu finden oder in den Werkstätten einen qualifizierten Arbeitsplatz zu besetzen.<br />
Die Betreuung und Förderung von über 100 schwerstmehrfach behinderten Menschen<br />
ist eine weitere Herausforderung für die Einrichtung. Differenzierte Wohnangebote<br />
bieten derzeit 126 behinderten Menschen ein Zuhause und adäquate Betreuung.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Durch die vielfältigen ambulanten Angebote werden über 600 Menschen betreut, um<br />
ihnen ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Somit betreuen<br />
wir über 1.500 behinderte Menschen in den verschiedensten Maßnahmen. Die ständige<br />
Weiterentwicklung und Bildung der rund 350 angestellten Mitarbeiter/innen in der<br />
unternehmenseigenen Bildungsakademie garantieren eine aktuelle, fachliche Qualifikation<br />
des gesamten Teams.<br />
Die innovativen Herausforderungen meistern die Einrichtungen mit einer Unternehmenskultur,<br />
die durch ein offenes, vertrauensvolles Klima geprägt ist. Hohe Eigenständigkeit,<br />
Motivation, Qualitätsbewusstsein und Kundenorientierung sind der<br />
Motor für eine seit Jahren positiv andauernde Entwicklung. Geschäftsführung und<br />
Fachbereichsleiter erarbeiten in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Verwaltungsrat<br />
und Gesellschafterversammlung die strategische Ausrichtung des Unternehmens.<br />
Die Zukunft der Werkstätten für behinderte Menschen ist geprägt von vielen innovativen<br />
Ideen, durch kontinuierliche Verbesserung der Betreuung von Menschen mit<br />
schwerstmehrfachen Behinderungen sowie die Schaffung von Ausbildungsplätzen für<br />
Menschen mit Behinderung.<br />
Somit sind die Werkstätten für behinderte Menschen Aurich-Wittmund gGmbH als<br />
soziale Rehabilitations-Einrichtung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Landkreis<br />
Aurich. Integration und Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und der<br />
Gesellschaft sind für die WfbM sowohl sozialer als auch wirtschaftlicher Auftrag mit<br />
täglichen Herausforderungen.<br />
Wir sagen Danke und wünschen alles Gute für die Zukunft!<br />
Manfred Zägel Jörg-Detlef Gauger<br />
Geschäftsführer Geschäftsführer<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
13
14<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 50.!<br />
Im Namen der Astrid-Lindgren-Schule möchte ich der Lebenshilfe<br />
Aurich ganz herzlich zum 50. Geburtstag gratulieren.<br />
Die Lebenshilfe Aurich (wie auch die WfbM Aurich-Wittmund) ist für<br />
uns ein wichtiger Partner, ohne den während und nach der Schulzeit<br />
vieles nicht möglich wäre.<br />
Wo sind unsere Berührungspunkte?<br />
Viele unserer neuen Schüler/innen kommen von den Kindergärten Tiddeltopp oder<br />
Moordörper Nüst. Ein Übergang, der gemeinsam von den Kindergärten und der Schule<br />
vorbereitet wird und der immer gut gelingt. Wenn die Schüler/innen dann bei uns<br />
sind, gehört auch das „Schwimmen“ zum Unterricht. Wo? Natürlich im Tiddeltopp.<br />
Ein behindertes Kind groß zu ziehen ist nicht einfach und die Eltern benötigen Hilfe<br />
und Entlastung nach der Unterrichtszeit, an den Wochenenden und in den Ferien. An<br />
wen verweisen wir die Eltern? An die Ambulanten Dienste, d.h. FED oder Ambulante<br />
pädagogische Hilfen. Auch gibt es immer wieder sozialrechtliche Fragen, für deren<br />
Beantwortung die Schule nicht kompetent ist. Der geeig<strong>net</strong>e Ansprechpartner? Die<br />
Lebenshilfe. „Neuen Eltern“ empfehle ich immer, in den Verein der Lebenshilfe einzutreten.<br />
Eine bessere Vertretung ihrer Interessen gibt es nicht.<br />
Geburtstag feiern in der Stadt. Wohin? Natürlich ins Eckhaus mit dem tollen Service.<br />
Außerdem werden hier den Gästen täglich ab 16:00 Uhr Freizeitmöglichkeiten wie<br />
Billard, Kicker und Dartspiele angeboten. Andere Gesellschaftsspiele stehen ebenfalls<br />
zur Verfügung. Auch bietet dass Eckhaus Veranstaltungen an, wie z.B. einen regelmäßigen<br />
Elternstammtisch und jetzt im Herbst das Oktoberfest.<br />
Im 11. oder auch 12. Schuljahr wird es Zeit für Betriebspraktika. Wo? Meistens im<br />
Berufsbildungsbereich der WfbM in Aurich oder auch in Wiesmoor. Seit über 20 Jahren<br />
können hier unsere Schüler/innen ihr Betriebspraktikum ableisten und erste Einblicke<br />
in die Arbeitswelt gewinnen. Nach der Schule wechseln dann fast alle Schüler/innen<br />
in die WfbM in Aurich oder in Wiesmoor, einige wenige auch ins Lüttje Dörp, und der<br />
Übergang ist immer problemlos. Vielen Dank an die Mitarbeiter/innen des Berufsbildungsbereichs.<br />
Aus dem hier dargestellten wird deutlich, wie vielfältig die Zusammenarbeit zwischen<br />
der Astrid-Lindgren-Schule und der Lebenshilfe ist. Eine Zusammenarbeit, von der<br />
beide Seiten profitieren und die immer gut funktioniert. Ohne die Lebenshilfe wäre<br />
unsere Schule so nicht denkbar. Dafür ein großes Dankeschön.<br />
Fritz Fittje<br />
Förderschulrektor<br />
Astrid-Lindgren-Schule Moordorf<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Die „kleine“ gemeinnützige GmbH<br />
bei der großen Lebenshilfe<br />
Unsere „kleine“ gemeinnützige GmbH gibt es nun schon seit 1998.<br />
Sie umfasst die 5 integrativen Kindertagesstätten<br />
und die Frühförderung der Auricher Lebenshilfe.<br />
Doch im vorschulischen Bildungs-, Erziehungs- und Förderbereich ist die Lebenshilfe<br />
nicht erst seit Gründung der kleinen GmbH tätig. Bereits 1973 gab es eine Sonderkindergartengruppe<br />
in der Tagesbildungsstätte in Aurich Extum. 1978 begann die Lebenshilfe<br />
Aurich als erste Frühförderung Ostfrieslands Kinder mit Behinderungen in ihrem<br />
häuslichen Umfeld zu betreuen. 1985 wurde nach der Ablösung der Tagesbildungsstätte<br />
durch die Sonderschule die erste integrative Kindergartengruppe in Aurich im<br />
Kindergarten Tiddeltopp eröff<strong>net</strong>. Die Einrichtung nahm am niedersächsischen Erprobungsprojekt<br />
zur gemeinsamen Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder<br />
teil. Damit setzte die Lebenshilfe den Stein zur gemeinsamen Erziehung ins Rollen.<br />
Heute sind integrative Kindergartengruppen bei allen Trägern in ganz Niedersachsen<br />
eine Selbstverständlichkeit. 1991 begann der Kindergarten Tiddeltopp Wiesmoor mit<br />
einer Integrationsgruppe seine Arbeit. Es folgten die zur heutigen gGmbH gehörenden<br />
Kindergärten Moordörper Nüst und Kinnerhuck Strackholt.<br />
Im Sommer 2010 hat unsere erste integrative Krippe „Lüttje Filapper“ ihren Betrieb<br />
aufgenommen. Auch dieses Mal sind wir an der niedersachsenweiten modellhaften<br />
Erprobung beteiligt. Inzwischen ist auch im Moordörper Nüst eine Krippengruppe<br />
integriert, das „Lüttje Nüst“.<br />
Auch wenn die „kleine“ gGmbH inzwischen 6 Einrichtungen umfasst, ca. 450 Kinder<br />
und Familien betreut und 110 Mitarbeiter hat, ist Wachstum um jeden Preis sicher<br />
nicht unser Ziel. Vielmehr wollen wir unseren Fokus auf die Qualität und Nachhaltigkeit<br />
unserer Arbeit richten. Die Basis für eine gute frühkindliche Bildung, die sich<br />
positiv auf die Entwicklung eines Kindes auswirken soll, ist eine wertschätzende<br />
Grundhaltung dem Kind und seiner Familie gegenüber. Bildung fängt mit Beziehung<br />
und Bindung an. Nur wenn ein Kind sich in einem sozialen System angenommen und<br />
respektiert fühlt und in seinem Selbstwert bestätigt wird, kann es seine Talente entfalten.<br />
Auf diesen Grundbaustein der frühkindlichen Bildung stützen wir unsere Arbeit. In<br />
unseren Einrichtungen ist jedes Kind willkommen, egal ob mit oder ohne Handicap,<br />
mit ausländischen oder ostfriesischen Wurzeln, aus Akademikerfamilien oder aus<br />
Familien mit sogenanntem bildungsfernem sozialem Hintergrund. Bei uns wird jeder<br />
so angenommen wie er ist und eingeladen, Teil des Ganzen zu sein. Vielfalt wird als<br />
Chance gesehen und gelebt und nicht als Hindernis.<br />
Sie sind herzlich eingeladen, sich auf den folgenden Seiten ein Bild von der Arbeit der<br />
einzelnen Einrichtungen zu machen.<br />
Joanna Hinrichs<br />
Geschäftsführerin Lebenshilfe gGmbH Aurich<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
15
16<br />
FRÜHFÖR<strong>DE</strong>RUNG<br />
Hören, Schmecken, Fühlen, Sehen –<br />
die Welt um mich herum verstehen ...<br />
Als im Sommer 1978 die Lebenshilfe Aurich einem einzelnen Mitarbeiter den Auftrag<br />
erteilte, mit dem Aufbau einer Frühförderstelle für den Landkreis zu beginnen,<br />
bestand sie selbst bereits seit 16 Jahren. Seitdem ist vieles passiert.<br />
Auch in der Frühförderung hat es Veränderungen<br />
und Weiterentwicklungen gegeben. Seit ca. 12 Jahren<br />
ist sie eine eigenständige Einrichtung der Lebenshilfe<br />
mit eigener Leitung. Die Frühförderstelle etablierte sich<br />
und wuchs mit steigenden Kinderzahlen.<br />
Zurzeit betreuen wir 114 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren.<br />
Der Arbeitsschwerpunkt mit den behinderten und von<br />
Behinderung bedrohten Kindern veränderte sich im Laufe<br />
der Jahre. Seit ein paar Jahren nimmt die Zahl der Kinder mit Auffälligkeiten und<br />
Problemen im Bereich der Wahrnehmung, Sprache und Problemen im Bereich der<br />
Aufmerksamkeit stark zu. Die Elternarbeit ist zu einem wichtigen Bestandteil unserer<br />
Arbeit geworden. Die Resonanz auf unsere Eltern-Kind-Treffen zeigt uns, dass die<br />
Eltern von sehr jungen Kindern solche Möglichkeiten zum Kennenlernen und Austauschen<br />
benötigen.<br />
Wichtige Grundsätze unserer pädagogischen<br />
Arbeit sind jedoch geblieben. Schon kurz nach<br />
der Gründung der Frühförderstelle arbeitete sie<br />
interdisziplinär. Unser heutiges Team besteht aus<br />
11 pädagogischen Mitarbeiterinnen, vorwiegend<br />
Sozialpädagoginnen, die von einer Kinderärztin,<br />
Logopädin und Sekretärin unterstützt werden.<br />
Wie schon von Beginn an steht auch heute die<br />
ganzheitliche Arbeit mit den Kindern im Mittel-<br />
punkt. Daher fahren wir zu Familien im gesamten<br />
Altkreis Aurich nach Hause.<br />
Dem Verein der Lebenshilfe Aurich gGmbH gratulieren wir recht herzlich zum<br />
Jubiläum und wir wünschen uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand<br />
und den verschiedenen Einrichtungen. An dieser Stelle möchten wir uns beim<br />
Gesundheitsamt und dem Sozialamt des Landkreises Aurich für die gute und konstante<br />
Zusammenarbeit bedanken.<br />
Das Team der Frühförderstelle MoPäd<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
17
18<br />
Die integrative Kinderkrippe Lüttje Filapper<br />
Unsere integrative Kinderkrippe hat seine Türen seit dem<br />
15.07.2010 für 25 Kinder im Alter von einem bis drei Jahren<br />
geöff<strong>net</strong>. Wir sind angebunden, an das Modellvorhaben zur<br />
gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung im Alter von unter<br />
drei Jahren in Krippen und Kleinen Kindertagesstätten gem. § 11 Abs. 2 KiTaG des<br />
Landes Niedersachsen.<br />
Zurzeit gibt es im Rahmen dieses Modellvorhabens eine integrative<br />
Vormittagsgruppe mit 10 Kindern in unserem Haus, davon haben<br />
drei Kinder einen erhöhten Förderbedarf. Diese Gruppe hat täglich<br />
von 8.00Uhr - 14.00Uhr geöff<strong>net</strong>.<br />
Außerdem haben wir eine Ganztagsgruppe mit 15 Kindern.<br />
Diese Gruppe hat täglich von 8.00 Uhr - 16.00 Uhr geöff<strong>net</strong>.<br />
Ein Frühdienst, in der Zeit von 7.00 Uhr - 8.00 Uhr, kann zudem<br />
zusätzlich nach Absprache von allen Familien in Anspruch genommen<br />
werden. In unserem Hause sind derzeit 8 pädagogische Fachkräfte<br />
tätig. Im gesamten Haus arbeiten wir nach dem entwicklungsgemäßen<br />
Ansatz, dass bedeutet für uns, ein Haus für alle Kinder, in dem jedes<br />
sich nach seinen Möglichkeiten entwickeln kann.<br />
Kleine Projekte und feste Rituale begleiten uns das<br />
gesamte Jahr über: So beginnt beispielsweise unser<br />
Tag immer mit einem gemeinsamen Morgenkreis<br />
für alle Kinder und Mitarbeiterinnen auf dem Flur.<br />
Eine intensive Elternarbeit ist uns in unserem Hause<br />
zudem sehr wichtig: So laden wir die Eltern zu<br />
verschiedenen Veranstaltungen in unsere Krippe<br />
ein, treffen uns alle 8-10 Wochen mit unserem<br />
Elternrat und geben regelmäßige Elternabende.<br />
Kommt ein neues Kind in unsere Krippe, nehmen wir uns<br />
ausreichend Zeit für die Eingewöhnung. Die Eingewöhnungszeit<br />
ist der Eintritt in die Krippe und symbolisiert eine Brücke, die das<br />
Kind mit Hilfe der Pädagoginnen und der Eltern von seiner Familie<br />
in die noch unbekannte Krippe überschreiten muss.<br />
Jede Eingewöhnung verläuft in unserer Einrichtung individuell<br />
und ganz in Ruhe.<br />
Tanja Könitz<br />
Leiterin der Einrichtung<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
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20<br />
25 Jahre Entwicklung im Kindergarten Tiddeltopp<br />
Eine kurze Zusammenfassung<br />
Der Kindergarten der Lebenshilfe Aurich e.V. wurde bis zum 31.07.1985<br />
als Sonderkindergarten mit einer Gruppe geführt.<br />
Am 1. August 1985 konnten wir die erste Integrationsgruppe im Hause der Lebenshilfe<br />
am Extumer Weg einrichten. Wir gaben unserem Kindergarten den Namen Tiddeltopp.<br />
Ab August 1986 kam aufgrund der großen Nachfrage eine weitere Gruppe hinzu.<br />
Vom August 1988 an nahm unser Kindergarten an einem Erprobungsprojekt<br />
für gemeinsame Erziehung des Landes Niedersachsen teil.<br />
Eine dritte Gruppe wurde am 1. Oktober 1988 eröff<strong>net</strong>.<br />
Im August 1991 entstand eine weitere Sonderkindergartengruppe.<br />
Im November 1991 konnten wir, im Rahmen der wohnortnahen Betreuung behinderter<br />
Kinder, die erste Gruppe für gemeinsame Erziehung in Wiesmoor in Betrieb nehmen.<br />
Zum 31.12.1991 fand das Projekt des Landes Niedersachsen seinen Abschluss.<br />
Mit Beginn des Kindergartenjahres 1992/93 wurde in Aurich eine dritte Sonderkindergartengruppe<br />
eingerichtet.<br />
Die Trägerschaft ging 1998 auf die Lebenshilfe gGmH, die im Rahmen einer<br />
Umstrukturierung neu gegründet wurde, über.<br />
Am 5. Oktober 1998 wurde der Kindergarten Moordörper Nüst eröff<strong>net</strong>.<br />
Im August 2002 wurde im Tiddeltopp Aurich die vierte Integrationsgruppe eingerichtet.<br />
Der Kindergarten „Kinnerhuck“ in Strackholt wird von der Lebenshilfe<br />
als Integrationskindergarten übernommen.<br />
Im Sommer 2006 wurde eine integrative Gruppe in eine Ganztagsgruppe umgewandelt.<br />
Im Sommer 2008 wurde eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, die „Kennenlerngruppe“,<br />
eingerichtet.<br />
Aufgrund des hohen Bedarfs an Ganztagsplätzen wurde im Nov. 2009 eine weitere<br />
Integrationsgruppe als Ganztagsgruppe umgewandelt.<br />
Im Sommer 2010 wurde die Kinderkrippe „Lüttje Filapper“ auf dem Gelände des<br />
Tiddeltopp Kindergartes eröff<strong>net</strong>. Zur Zeit besuchen unseren Kindergarten 93 Kinder.<br />
Leo Lückmann · Leiter der Einrichtung<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Kindergarten Tiddeltopp – Ein Ort der Begegnung<br />
50 Jahre Lebenshilfe sind auch für mich Anlass meine Zeit hier in Aurich einmal Revue<br />
passieren zu lassen. Für die Liebe verließ ich 1983 die kleine Bierstadt Einbeck um im<br />
schönen Ostfriesland heimisch zu werden.<br />
Da ich aber kurz vor dem Abschluss einer Zusatzausbildung stand, musste ich noch ein<br />
Praktikumsplatz sowie einen Mentor finden, der mich begleitete. Diesen Einstieg ins<br />
Berufsleben ermöglichte mir die Lebenshilfe in Aurich, durch Theo Rademacher und<br />
Herrn Peters in der damaligen Tagesbildungsstätte.<br />
Ich wurde sehr herzlich in diesem Haus aufgenommen und lernte die Lebenshilfe Aurich<br />
als familiäre Einrichtung kennen.<br />
Die Sitzecke mit dem braunen Ledersofa im Flur der Tagesbildungsstätte war schon<br />
damals der Treffpunkt des Hauses. Hier suchten Schüler Erholung in den Pausen,<br />
Mitarbeiter diskutierten über dit und dat, Gäste verweilten dort und es wurde auch<br />
gemeinsam gesungen nach den Klängen der Gitarre.<br />
Noch heute existiert diese Sitzecke im Flur des Kindergartens. Das alte Ledersofa hat<br />
zwar ausgedient, aber die gemütliche Ecke als „Dreh und Angelpunkt“ lädt nach wie<br />
vor zum Verweilen ein. Jetzt sieht man hier Kinder kuscheln, die Erholung suchen oder<br />
auf ihre Freunde warten um mit ihnen zum Frühstücksraum zu gehen. Gäste verweilen<br />
auf dem roten Sofa und beobachten das bunte Treiben, oder überbrücken eine Wartezeit<br />
bis zu ihrem Termin. Wenn gegenüber die Bücherei ihre Türen öff<strong>net</strong>, wird die<br />
Sitzecke zum Probelesen genutzt.<br />
Ich habe die Tagesbildungsstätte, sowie den heutigen Kindergarten als Begegnungsstätte<br />
kennen und schätzen gelernt.<br />
Eltern treffen sich im Elternkaffee, ehemalige Eltern kommen gern mal auf einen<br />
„Klönschnack“ vorbei. Ein offenes und partnerschaftliches Verhältnis zwischen Eltern<br />
und Mitarbeitern trägt zu einer guten Atmosphäre bei.<br />
Aber auch Kinder, die schon längst aus den Kinderschuhen gewachsen sind, kommen<br />
gerne wieder, um bei uns in vertrauter Atmosphäre Praxiserfahrungen für die Ausbildung<br />
zu machen.<br />
Ich arbeite nun schon seit1989 im Kindergarten Tiddeltopp. Mir ist es wichtig, dass<br />
unser Kindergarten weiter offen bleibt für diese Begegnungen. Mehr Familien mit<br />
anderem kulturellen Hintergrund und vielfältige Bedürfnissen der Familien in besonderen<br />
Lebenslagen, erfordern Kooperation zwischen Eltern, Mitarbeitern und einem<br />
sozialen Netzwerk. Dafür brauchen wir den Kindergarten als Ort der Begegnung, eine<br />
„einladende Sitzecke“ und Muße zum Zuhören.<br />
Dörte della Malva<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
21
22<br />
Kindergarten Tiddeltopp Aurich<br />
„Es ist normal verschieden zu sein“, „Integration<br />
eine Chance für alle“ und nun auch noch „Inklusion<br />
beginnt im Kopf“. Diese und andere Slogans<br />
fallen mir spontan ein, wenn ich an 50 Jahre<br />
Lebenshilfe denke. Sicherlich kann ein Motto, ein<br />
Werbeslogan, eine kurz zusammengefasste Formel<br />
dazu beitragen, dass wir aufmerksam werden.<br />
„Inklusion beginnt im Kopf“, lautete das Motto des<br />
diesjährigen 5. Mai, dem bundesweiten Aktionstag<br />
zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.<br />
Doch reicht es, eine weitere Formel auszugeben?<br />
Der Kindergarten Tiddeltopp in Aurich wurde in Trägerschaft<br />
des Vereins Lebenshilfe Aurich gegründet und über viele Jahre<br />
vom Verein geführt bis die Überleitung in die Lebenshilfe gGmbH<br />
erfolgte. Die gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung<br />
von Kindern mit und ohne Behinderungen stand am Beginn<br />
und ist auch heute noch der Dreh- und Angelpunkt des pädagogischen<br />
und therapeutischen Handels in dieser Einrichtung.<br />
Jeden Tag aufs Neue gibt es hier Begegnungen von Menschen,<br />
die manchmal unterschiedlicher nicht sein können. In den<br />
Anfangsjahren meiner Tätigkeit im Tiddeltopp war es keine Selbstverständlichkeit,<br />
dass Kinder mit besonderen Bedarfen mit „nichtbehinderten Kindern“ leben und lernen<br />
konnten.<br />
Anders als heute wurde aber dieses Zusammenleben mit Unterschieden deutlicher<br />
wahrgenommen und thematisiert. So waren häufiger z.B. Elternabende stark vom<br />
Austausch der Eltern „behinderter“ und „nichtbehinderter“ Kinder untereinander geprägt.<br />
Auch heute ist es noch keine Selbstverständlichkeit (sondern nach wie vor eine<br />
Besonderheit), dass Kinder mit und ohne Behinderung eine gemeinsame Bildungseinrichtung<br />
besuchen. Gleichzeitig wird aber diesem Umstand eine andere, manchmal<br />
auch geringere, Bedeutung beigemessen.<br />
Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich auch andere,<br />
vorwiegend vorschulische Bildungseinrichtungen die<br />
Aufnahme von „Integrationskindern“ geöff<strong>net</strong>, so dass es<br />
mittlerweile eine größere Anzahl an Integrationsgruppen in<br />
Kindergärten in der Region gibt.<br />
Hierzu hat die Lebenshilfe Aurich<br />
maßgeblich beigetragen. Neben<br />
diesem quantitativem Ausbau ist<br />
aber auch die qualitative Ausge-<br />
staltung der inklusiv ausgerichteten<br />
Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
für alle Kinder wichtig.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Die Stadt Aurich investiert in die Zukunft,<br />
indem sie in die Bildung der Kinder in den<br />
Kindertagesstätten investiert. Hierbei setzt<br />
sie das Prinzip der Gleichstellung insofern<br />
vorbildlich um, als dass sie bei der Verteilung<br />
der Gelder sich an den Kinderzahlen<br />
und nicht an anderen Größen orientiert.<br />
Auch ich freue mich, dass die gemeinsame Erziehung nun (seit August 2010) auch für<br />
Kinder unter drei Jahren unter dem Dach der Lebenshilfe Aurich angeboten wird. Der<br />
lange Weg von der Idee bis zur endgültigen Fertigstellung ist für mich ein Beispiel<br />
dafür, dass es sich lohnt am Ball zu bleiben und –um es mit den Worten von Hermann<br />
van Veen zu sagen– „... dass Beharrlichkeit zum Ziele führt“.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Im Hinblick auf inklusive Bildungs- und Betreuungs-<br />
angebote in der Schule denke ich, ist nicht nur ein<br />
ganz langer Atem notwendig, sondern kompetente<br />
fachliche Unterstützung. Hier könnte auch für die<br />
Lebenshilfe ein weiteres Aufgabenfeld liegen.<br />
Die Bemühungen um eine gemeinsame Erziehung<br />
in der Schule sind noch längst nicht am Ziel, auch<br />
wenn derzeit viel von der „inklusiven Schule“ die<br />
Rede ist und auch hier neue Slogans entworfen werden.<br />
Wenn (wie jetzt Anfang Mai) europaweit Menschen mit und ohne Behinderungen für<br />
eine Gleichstellung protestiert haben, dann können diese Aktionen und ihre Slogans<br />
zwar aufmerksam machen, aber kaum die Situation vor Ort direkt beeinflussen.<br />
Mit viel Engagement und Energie hat die Lebenshilfe Aurich in den vergangenen<br />
Jahren sehr viel für die Gleichstellung von Menschen in der Umgebung erreicht. Dazu<br />
möchte ich auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kindergartens<br />
Tiddeltopp ganz herzlich gratulieren.<br />
Leo Lückmann<br />
Leiter der Einrichtung<br />
23
24<br />
In Wiesmoor wird noch<br />
ein „runder“ Geburtstag gefeiert<br />
Der Tiddeltopp-Wiesmoor wird Anfang November dieses Jahres 20 Jahre alt!<br />
Schon seit 20 Jahren betreibt die Lebenshilfe gGmbH nun ihre integrative Kindertagesstätte<br />
in Wiesmoor. Zunächst wurden 18 Kinder von drei pädagogischen Fachkräften<br />
betreut. Und 10 Jahre später hat sich –im Zuge der Erweiterung durch die 2. Gruppe–<br />
die Zahl der Kinder und der pädagogischen Mitarbeiter dann verdoppelt.<br />
Sieben feste Mitarbeiter sind jetzt seit 11 Jahren in der Kita beschäftigt. Sie betreuen<br />
und begleiten immer 36 Kinder direkt aus Wiesmoor und den umliegenden Orten.<br />
So arbeiten wir aktuell im Tiddeltopp-Wiesmoor:<br />
Unsere Kita-Woche beginnt am Montag immer<br />
mit einem Waldbesuch. Einer unser Lieblingsplätze<br />
ist im Heseler Wald.<br />
Dienstags fahren wir alle 14 Tage<br />
nach Aurich zum Schwimmen und<br />
Mittwochs ist unser Reit-Tag bei<br />
Familie Bengen in der Schulstraße.<br />
Täglich bieten wir für alle Kinder und<br />
auch für Gäste ein Frühstücksbuffet an.<br />
Seitdem ist unsere Cafeteria<br />
ein noch beliebterer Platz im Haus.<br />
Zu einem Besuch unserer Cafeteria<br />
laden wir alle Interessierten gerne<br />
mal auf einen Tee oder Kaffee ein!<br />
In der Zeit von 7.30 Uhr bis 10.00 Uhr<br />
wird das Frühstücks-Buffet angeboten.<br />
Der feste Termin in unserer Kita-Woche am Donnerstag: der Besuch<br />
der Gymnastikhalle der Grundschule Wiesmoor Mitte. Am Freitag<br />
haben wir dann abwechselnd Kalle Häsihus, unseren Logopäden,<br />
im Haus oder unsere Plattdeutsch-Lese-Stunde mit einer ehemaligen<br />
Kindergartenmutter.<br />
Links sind Jelde und Kevin von unseren Tiddeltopp-Kindern<br />
zu sehen und Laura (Besuch aus Brasilien ), Merle ( Prakti-<br />
kantin ), und Oma Heide ( Vorlese-Oma in der Einrichtung)<br />
Wir würden uns über viele Besucher freuen:<br />
Monika Barrie und das ganze Team aus Wiesmoor<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Impressionen aus dem Wiesmoorer<br />
Kindergarten „Tiddeltopp“<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
25
26<br />
Bei uns in der Kita „Moordörper Nüst“<br />
Am 15.10.1998 war es endlich so weit! Im „Moordörper Nüst“<br />
öff<strong>net</strong>en sich für 68 Kinder aus der Gemeinde Südbrookmerland<br />
die Türen. Ab sofort konnten täglich vier Kinder mit unterschiedlichen<br />
Handycaps gemeinsam mit 64 Kindern aus ihrer Heimatgemeinde spielen,<br />
lernen und die Welt ohne Mamas und Papas entdecken. Dabei wurden sie<br />
von acht Mitarbeiterinnen betreut, die zuvor die schöne Aufgabe hatten, die neuen<br />
und hellen Räume einzurichten und zu gestalten. Der Anfang war gemacht!<br />
Die Kinder wurden in drei Gruppen eingeteilt und<br />
konnten nun ihren Vormittag in der „Pferde-, Regen-<br />
bogen- und Schmetterlingsgruppe“ mit viel Spaß und<br />
Freude verbringen. Auf dem Außengelände und im<br />
Bewegungsraum konnten sich die Kinder nach Her-<br />
zenslust austoben.<br />
Dem allen voraus gegangen waren die Überlegungen<br />
der Gemeinde Südbrookmerland, die sich durch die<br />
Entstehung von Neubaugebieten in ihrem Ortsteil<br />
Moordorf vor die Aufgabe gestellt sah, neue<br />
Kindergartenplätze zu schaffen. So wurde ein neuer Kindergarten geplant, der auch<br />
bis zu zwei Integrationsgruppen bereit stellen sollte. Dem Lebenshilfe Verein Aurich<br />
war es zu dieser Zeit schon ein selbstverständliches Anliegen, sich für die Trägerschaft<br />
des Kindergartens zu bewerben, da eine wohnortnahe Betreuung der Kinder mit Behinderung<br />
angestrebt wurde. So wurde die Zusammenarbeit der Gemeinde Südbrookmerland<br />
mit dem Verein Lebenshilfe Aurich besiegelt.<br />
Auf uns Mitarbeiterinnen kam nun viel Arbeit zu. Zunächst wurde ein pädagogisches<br />
Konzept erarbeitet. Nach dem Besuch von Fortbildungsveranstaltungen und der<br />
Unterstützung durch die Fachberatung, haben wir uns für das Konzept der „Offenen<br />
Kindergartenarbeit“ entschieden. Für uns lag es auf der Hand,<br />
dass wir die Kinder in vielerlei Hinsicht in unser tägliches Tun<br />
mit einbeziehen wollten.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Der erste Schritt war die Einrichtung einer Cafeteria.<br />
Die Küche wurde so umgestaltet, dass Groß und Klein hier<br />
zusammen „arbeiten“ konnten. In unserem Kindergarten<br />
helfen die Kinder bei der Vorbereitung des Frühstücksbuffets<br />
mit und übernehmen, mit der Unterstützung der<br />
Fachkräfte, viele Aufgaben, die in der Küche zu erledigen sind. Durch dieses Angebot<br />
haben die Kinder auch nach und nach ein bewusstes Essverhalten entwickelt. Wir haben<br />
festgestellt, dass immer mehr Vollwertnahrung gegessen wird und die Nachfrage<br />
nach süßen Sachen nicht mehr im Vordergrund steht. Die Kinder garnieren genussvoll<br />
ihre Frühstücksteller und lieben es, ihr Frühstück zusammen zu stellen. Die Eltern sind<br />
oft sehr angenehm überrascht, wenn sie feststellen, wie selbstständig ihr Kind ist.<br />
Eine weitere Überlegung, den Alltag in das Spielgeschehen<br />
zu integrieren, setzen wir mit unserem Außengelände um.<br />
Unser Außengelände ist nicht nur ein Ort zum Toben und<br />
Spielen, sondern beinhaltet viele Lern- und Erfahrungsfelder.<br />
Gemeinsam mit Eltern und Kindern haben wir das Außen<br />
gelände so gestaltet, dass auch Obstbäume, Sträucher und<br />
Blumenbeete gepflanzt und angelegt wurden, die von den<br />
Kindern mit gepflegt werden. Mittlerweile haben wir sogar<br />
ein Gewächshaus, in dem auch in diesem Jahr Salat und<br />
Gemüse geerntet wurde. Die Kinder sind aktive Gärtner, die es genießen, richtig zu<br />
arbeiten. Selbstverständlich müssen auch zünftige Brotzeiten eingelegt werden, damit<br />
wieder neue Energie getankt werden kann. Die „Ernte“ finden die Kinder, nach getaner<br />
Arbeit, auf ihrem Frühstücksbuffet wieder.<br />
Mit dem Wissen darum, dass die Kinder sich ihre Lebenswelt<br />
aneignen wollen, Zusammenhänge verstehen und<br />
wissen wollen, wie die Dinge zusammen gehören, betrachten<br />
wir es als unsere vorrangige Aufgabe, den Kindern nicht<br />
fertig geplante und vorbereitete Angebote zu unterbreiten,<br />
sondern sie aktiv in die Planung einzubeziehen.<br />
Mittlerweile gibt es im „Moordörper Nüst“ fünf integrative<br />
Kindergartengruppen und seit August dieses Jahres die erste<br />
Krippengruppe, unser „Lüttje Nüst“. Unser Haus ist von 7.30 Uhr bis 18 Uhr geöff<strong>net</strong><br />
und die Kinder der Ganztagsgruppen können auch ein Mittagessen einnehmen.<br />
Insgesamt spielen und lernen hier 105 Kinder, davon 20 Kinder mit verschiedenen<br />
Behinderungen, die über den Tag alle Bereiche der Kindertagesstätte nutzen können.<br />
Ingrid Santjer<br />
Leiterin<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
27
28<br />
Zur Geschichte des „Kinnerhuck“ in Strackholt<br />
Den Grundstein für den Kindergarten legte eine Elterninitiative<br />
aus Strackholt. Im August 1991 öff<strong>net</strong>e der Kindergarten<br />
„Kinnerhuck“ e.V. seine Türen.<br />
Die Arbeit begann damals mit einer Gruppe von 20 Kindern<br />
und zwei Mitarbeiterinnen. Bedingt durch eine Vielzahl von<br />
Anmeldungen wurde 1997 eine zweite und im Jahr 2002 eine<br />
dritte Vormittagsgruppe eingerichtet. Die erforderlichen<br />
Umbaumaßnahmen zur Erweiterung der Einrichtung konnten<br />
nur mit Unterstützung des Vermieters –dem Leinerstift– und<br />
durch fleißige Hände der Eltern realisiert werden.<br />
Im August 2004 wechselte der Verein „Kinnerhuck“ in die Trägerschaft der Lebenshilfe<br />
gGmbH Aurich. Seither arbeitet der Kindergarten integrativ.<br />
Im Rahmen großzügiger Umbaumaßnahmen der Lebenshilfe<br />
gGmbH konnte im Jahr 2007 eine vierte integrative Vormittagsgruppe<br />
eingerichtet werden. Wir sind zurzeit die einzige<br />
Einrichtung in der Gemeinde Großefehn, die sowohl in allen<br />
Gruppen integrativ arbeitet, als auch für alle Kinder eine<br />
warme Mittagsmahlzeit anbietet.<br />
Die gegenseitige Anerkennung und die Toleranz sind für uns selbstverständlich, aber<br />
nach wie vor noch nicht in allen Köpfen angelangt. Wir nutzen auf vielfältige Weise<br />
die Wirkung einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit um unser Konzept offensiv nach<br />
außen zu vertreten!<br />
So haben wir in diesem Jahr am 2. Klasse KiTa-Wettbewerb<br />
des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und<br />
Entwicklung (nifbe) unter dem Motto „Vielfalt als Chance“<br />
teilgenommen und mit unserem Konzept den zweiten Platz<br />
in Niedersachsen belegt. Das macht uns sehr stolz und bestä-<br />
tigt uns in unserer Arbeit. Der Preis ist mit<br />
einem Betrag von 2.500 € dotiert und wurde<br />
uns am 20. September feierlich übergeben.<br />
Unter dem gleichen Motto haben wir dieses<br />
Jahr auch unser 20jähriges Bestehen mit<br />
einem großen Konzert der Vielfalt gefeiert.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Die räumliche Erweiterung des Kindergartens machte<br />
es außerdem möglich, unser inhaltliches Angebot für<br />
die Kinder, Eltern und für das Team auszudehnen.<br />
So konnten wir z.B. ein Elterncafe für unsere interessierten<br />
Eltern einrichten! Im Elterncafe haben die Eltern<br />
die Möglichkeit, sich bei Tee und Kaffee gemeinsam<br />
mit unserem Fachpersonal über aktuelle Themen auszutauschen<br />
oder einfach zu klönen.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Gemeinsame, traditionelle Feste und Feierlichkeiten, bei denen die<br />
gesamte Familie und das häusliche Umfeld eingebunden werden,<br />
stärken die Gemeinschaft. Als familienergänzende Einrichtung ist<br />
für uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern sehr<br />
wichtig und die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.<br />
Im vergangenen Herbst haben wir unser Außengelände neu<br />
gestaltet und „grüne Räume“ für unsere Kinder geschaffen.<br />
Auch bei dieser großen Bepflanzungsaktion waren unsere<br />
Kinder mit ihren Eltern und unser Team gleichermaßen beteiligt.<br />
Außerdem hat uns der Förderverein Kinnerhuck e.V. hierbei, so<br />
wie bei vielen anderen Aktionen, finanziell und aktiv unterstützt!<br />
Wer Interesse an unserer Einrichtung hat und uns kennenlernen<br />
möchte, ist bei uns jederzeit herzlich willkommen.<br />
Heidi Lawatsch, Leiterin<br />
29
30<br />
Neues aus der „Ecke“<br />
Bei uns läuft vieles rund, nur manchmal geht es unrund,<br />
also „eckig“, zu. So zum Beispiel ist die Geschäftsstelle<br />
der Lebenshilfe Aurich e. V. ins Obergeschoss umgezogen,<br />
nachdem die ambulanten Dienste ihre neuen Büros<br />
„Im Hammrich“ bezogen haben.<br />
Dazu kamen die Straßenumbauten im Bereich der Großen<br />
Mühlwallstraße in Aurich für den „Tag der Niedersachsen“<br />
Anfang Juli diesen Jahres, damit war der Weg zum Eckhaus<br />
für Gäste und auch für Lieferanten erschwert und stellte<br />
manch einen Besucher auf eine Geduldsprobe. Dennoch<br />
war die Atmosphäre im Eckhaus wie immer ausgeglichen.<br />
Die Arbeiten kamen zügig voran, nicht zuletzt war dies<br />
auf die vielen fleißigen Helfer zurückzuführen. Auf diesem<br />
Weg bedanken wir uns nochmal herzlich bei allen, die uns<br />
bei diesem Projekt unterstützt haben!<br />
Während dieser Zeit wurde die tägliche Arbeit so gut es<br />
ging weitergeführt, dabei entstand der Schnappschuss<br />
eines provisorischen Arbeitsplatzes (rechts).<br />
Mit dem Umzug der Lebenshilfe steht nun dem Eckhaus<br />
ein weiterer Bereich im EG zur Verfügung, dieser wird<br />
demnächst fertig gestellt. Geplant ist eine weitere<br />
Rückzugs- bzw. Ruhegelegenheit.<br />
Im Eckhaus hat seit Anfang Juli auch die ARGE einen regelmäßigen Treffpunkt für ihre<br />
Kunden 50+ gefunden.<br />
So wird im 2-Wochen-<br />
Rhythmus vormittags<br />
in einer kleinen Runde<br />
rund um das Thema<br />
Sozialleistungen<br />
berichtet, ausgetauscht<br />
–und wenn erforderlich–<br />
durch Gastredner<br />
informiert bzw. beraten.<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Für das Auge ist im Eckhaus etwas Neues zu erkennen.<br />
Die Künstler der „De Quasters“ stellen im Eckhaus seit<br />
Ende Juni an die 60 Bilder aus. Wer das Eckhaus zu den<br />
gewohnten Öffnungszeiten besucht, kann diese Ausstellung<br />
im EG und OG selbst erleben.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Unser Kaffeeangebot hat sich Anfang<br />
diesen Jahres erweitert. So bieten wir<br />
neben unserem gewohnten Kaffeeund<br />
Teeangebot nun auch weitere<br />
leckere Kaffeespezialitäten wie<br />
Latte Macchiato, Cappuccino,<br />
Café au lait, Moccacino und Choco an.<br />
Wir empfehlen jedem, diese im Eckhaus zu probieren und zu genießen!<br />
Im Eckhaus haben wir einen regelmäßigen Wechsel des Servicepersonals.<br />
Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Aurich ist es uns<br />
möglich, geeig<strong>net</strong>e Bewerber auch längerfristig (z. B. für 3 - 6 Monate)<br />
im Eckhaus zu beschäftigen.<br />
Dieter, Heike, Birgit, Natalie<br />
Nun gibt es das Eckhaus schon über 6 Jahre, darum bedanken wir uns für die Treue, den<br />
Zusammenhalt und den Zuspruch von jedem Stammgast und ehrenamtlichem Helfer und<br />
freuen uns natürlich, auch in Zukunft neue Freunde und Gäste willkommen zu heißen!<br />
Euer Eckhaus<br />
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32<br />
Impressionen aus<br />
dem renovierten<br />
und erweiterten<br />
Eckaus<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Oktoberfest im Eckhaus<br />
Am Samstag 01.Oktober 2011 war es zum<br />
zweiten Mal so weit –„ O`zapft is“ im Eckhaus.<br />
Bei herrlichem Wetter ließ es sich auch dieses Mal<br />
der Geschäftsführer der WfbM Manfred Zägel<br />
nicht nehmen den Zapfhahn selbst zu öffnen.<br />
Nach einer, wie gewohnt sehr humorvollen Eröffnungsansprache von Manfred Zägel,<br />
wurde das erste Bier gezapft. Nun kam Günther Brants (Vorstand LH e.V.) in den<br />
Genuss, das erste „Gezapfte“ mit einer Weißwurst sich so richtig schmecken zu lassen.<br />
Viele Gäste kamen, sahen und staunten nicht<br />
schlecht über die prachtvolle Dekoration,<br />
die sich das Serviceteam des Eckhauses hatte<br />
einfallen lassen. Fast alle Besucher hatten sich<br />
selbst aber auch chic gemacht und kamen im<br />
bayrischem Outfit. Birgit vom Team erschien wie bereits im letzten Jahr im Dirndl und<br />
versorgte Ihre Gäste gewohnt chic und charmant mit Weißwurst und Leberkäse.<br />
Aber auch der Rest des Serviceteams war da, keiner lies es sich nehmen, ob im Dienst<br />
oder nicht, bei diesem Spektakel dabei zu sein und zu helfen oder einfach mit zu feiern.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Nochmals herzlichen Dank an das gesamte<br />
Team für so viel Einsatzfreude und<br />
Engagement.<br />
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34<br />
Behindertensportgruppen der Lebenshilfen treffen sich<br />
Am 30.06.2011 war es soweit. Die Fußballmannschaften der Behindertensportabteilung<br />
des MTV Aurich und die der Lebenshilfe e. V. Düsseldorf trafen sich auf dem Sportplatz<br />
der Werkstätten für behinderte Menschen Aurich Wittmund. Bei einem glorreichen<br />
Auftreten der Wetterfee bestritten beide Mannschaften ein Fußball-Freundschaftsspiel,<br />
das sich gewaschen hatte. Die Heimmannschaft aus Aurich schaffte es innerhalb von<br />
40 Minuten (2 x 20 Minuten) das Spiel für sich zu entscheiden. Sie gewann das Spiel<br />
letztendlich mit einem Spielendergebnis von 11:1 Toren.<br />
Nach dem fairen und heiß umkämpften Spiel beider Kontrahenten<br />
überreichte der 1. Vorsitzende der Lebenshilfe Aurich Ulrich Kötting<br />
beiden Mannschaften neue Spielbälle. Die Teilnehmer beider<br />
Mannschaften bekamen ebenfalls Urkunden überreicht, welche<br />
sie an ein unvergessenes Fussballspektakel erinnern sollten.<br />
Anschließend lud die Lebenshilfe Aurich e. V. die Teilnehmer beider<br />
Mannschaften und die Zuschauer zu einem internen Grillfest ein.<br />
Die Spieler konnten sich in der Blockhütte und auf dem Sportgelände<br />
der WfbM bei Speis und Trank austauschen und gemeinsam das Spiel<br />
analysieren. Das gesellige Beisammensein sorgte für eine tolle<br />
Atmosphäre. Als Highlight des Tages signierten die Spieler beider<br />
Mannschaften jeweils einen Fußball mit ihren Unterschriften. Diese<br />
Spielbälle wurden anschließend ausgetauscht. Die signierten Bälle<br />
sollen beide Vereine an das Fußballabenteuer in Aurich erinnern.<br />
Als Abteilungsleiter der Behindertensportabteilung des MTV Aurich möchte ich mich<br />
recht herzlich bei dem Vorstand der Lebenshilfe Aurich e.V. und der Geschäftsführerin<br />
Eveline de Boer bedanken. Auch Stefan Leuchter von der Lebenshilfe Düsseldorf und<br />
unserem Elternratsvorsitzenden und „Grillmeister“ Günther Brants widme ich ausdrücklich<br />
meine Danksagung. Des Weiteren bedanke ich mich bei unseren Sponsoren, dem<br />
Hagebaumarkt/Beenen und der Ostfriesischen Brandkasse, die unter anderem Preise,<br />
Sportbälle und weitere Artikel zur Verfügung gestellt und uns somit unterstützt haben.<br />
Zum Schluss bedanke ich mich selbstverständlich bei unserer Trainerin Astrid Reuter,<br />
da wir durch ihre gute Einstellung der Mannschaft die herausragende Leistung von<br />
11:1 Toren verbuchen und somit das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden konnten.<br />
Michael Lohoff<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Inklusion beim Jugendfußball<br />
Schon seit längerer Zeit spielen in der D-Jugend der SG Egels-Popens / SC Wiesens<br />
junge Fußballer mit und ohne Handicap in einer Mannschaft zusammen. Hier wird<br />
tagtäglich praktiziert, was Richard von Weizsäcker so umschrieben hat: „Was im vorhinein<br />
nicht ausgegrenzt wird, muss hinterher nicht wieder eingegliedert werden!“<br />
Um dieses leider noch nicht übliche Verhalten gegenüber Kindern mit Behinderungen<br />
öffenlichkeitswirksam zu unterstützen und der Spielgemeinschaft insoweit den Rücken<br />
zu stärken, hat sich die Lebenshilfe entschlossen, der D-Jugend einen Trikotsatz mit der<br />
Aufschrift „Lebenshilfe“ zur Verfügung zu stellen. Die Übergabe fand am 13. 9. 2011 statt.<br />
Das Bild zeigt die Mannschaft mit ihren Trainern Ralf Rilka und Marco Schwitters<br />
(stehend links) und der Geschäftsführerin der Lebenshilfe e.V. Evelyn de Boer und<br />
den 1. Vorsitzenden Ulrich Kötting (stehend rechts). Es fehlt Trainer Michael Labitzke.<br />
Trainer Ralf Rilka, Trainer Marco Schwitters, Richard Corsten, Ananias Schuhmacher, Hauke Monnerjahn,<br />
Felix Labitzke, Sponsorin Evelyn de Boer, Sponsor Ulrich Kötting (stehend von links nach rechts),<br />
Wilko Schmidt, Timm Labitzke, Tim Folkers, Florian Ehmen, Hendrik Rilka, Benjamin Janssen,<br />
Steffen Remmers (knieend von links nach rechts) und Torhüter Roy Malinak (liegend).<br />
Es fehlen: Trainer Michael Labitzke sowie die Spieler Jan Pfanne, Enno Grünefeld,<br />
Yannik Schipper, Andreas Garrelts und Lukas Mühlenbrock<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Dieses Foto zeigt Mannschaftskapitän Hendrik Rilka bei der Übergabe<br />
einer bemalten Leinwand als Präsent und Dankeschön der Mannschaft<br />
an die Verteter der Lebenshilfe Evelyn de Boer und Ulrich Kötting.<br />
35
36<br />
Dr. Babara Jellinek (1917 -1997) – eine Frau der „1. Stunde“<br />
Sie wuchs als zweites von fünf Kindern im scheinbar wohlbehüteten<br />
Milieu der Heidelberger Gelehrtenkultur auf. Der Vater war ein<br />
bekannter Jurist, Ordinarius und Rektor an den Universitäten Kiel<br />
und Heidelberg. Nach dem Abitur 1935 besuchte sie zunächst 1935/36<br />
die Bäuerliche Frauenschule Maidhof in Gnadenfrei (Schlesien). 1937<br />
arbeitete sie einige Monate als Schwesternhelferin in Bethel bei<br />
Bielefeld und begann danach die Ausbildung als Gemeindehelferin, wo sie, nach<br />
einjährigem Praktikum in Berlin, 1940 die Abschlußprüfung ablegte. Sie betätigte sich<br />
1941/42 als Haushaltshilfe bei kinderreichen Verwandten und Freunden.<br />
1943 begann Barbara Jellinek unter schwierigsten äußeren Bedingungen und durch<br />
Krankheit beeinträchtigt das Studium der Medizin in Heidelberg. Sie studierte 1945/46<br />
für drei Semester in Marburg, kehrte dann nach Heidelberg zurück, wo sie 1951 promoviert<br />
wurde. Nach Assistententätigkeit an der Medizinischen Klinik in Heidelberg<br />
und ärztlichen Wanderjahren kam sie 1955 als Praxisvertreterin nach Ostfriesland und<br />
ließ sich im gleichen Jahr als praktische homöopathische Ärztin in Aurich nieder.<br />
Schon bald bestimmte das Engagement für das geistig behinderte Kind ihr berufliches<br />
und außerberufliches Leben. Zu dieser Zeit gab es in Ostfriesland noch keine speziellen<br />
Einrichtungen, die sich dieser Kinder annahmen; sie wurden zumeist in den Familien<br />
versteckt, mußten auf jegliche fachliche Förderung und über den Rahmen der Familie<br />
hinausgehende Unterstützung verzichten. Auf ihre Initiative wurde am 20. April 1961<br />
der Verein „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung“ in Aurich gegründet.<br />
Noch im selben Jahr konnten eine heilpädagogische Tagesstätte und im Februar 1962<br />
eine Beschützende Werkstatt eröff<strong>net</strong> werden.<br />
Im Laufe der folgenden Jahre entstanden Wohnheime, Wohngruppen und Wohngemeinschaften.<br />
Die Werkstatt, die mit zunächst nur sechs Behinderten begann,<br />
beschäftigte bald mehrere hundert und dehnte sich auf die Standorte Burhafe und<br />
Wiesmoor aus. Die Eltern behinderter und entwicklungsverzögerter Kinder bekamen<br />
Unterstützung durch die Frühförderung. Kindergartenkinder wurden zunächst in<br />
einem Sonderkindergarten, seit 1985 in einem integrierten Kindergarten betreut.<br />
Nach Auricher Vorbild entstanden Lebenshilfe-Vereine und Einrichtungen in Emden,<br />
Leer, Norden und Wittmund. Für die Qualifizierung und Fortbildung der Mitarbeiter<br />
richtete Jellinek Arbeitsgemeinschaften ein.<br />
Sie engagierte sich aber auch über Ostfriesland hinaus im Landesverband der Lebenshilfe<br />
Niedersachsen, deren langjähriges Vorstandsmitglied sie war. Außerdem knüpfte<br />
sie Verbindungen zu entsprechenden Einrichtungen in England, Israel und den Niederlanden,<br />
wo man schon länger einschlägige Erfahrungen hatte. Die Auricher Lebenshilfe<br />
leitete Jellinek als ehrenamtliche Vorsitzende fast dreißig Jahre bis 1990; weit über die<br />
übliche Pensionsgrenze hinaus und bis an den Rand ihrer Belastbarkeit. Anerkennung<br />
fand das durch die Verleihung des Indigenats der Ostfriesischen Landschaft im Jahre 1968<br />
sowie des Bundesverdienstkreuzes am Bande 1971 und des Bundesverdienstkreuzes<br />
1. Klasse im Jahre 1982.<br />
Quelle: Biographisches Lexikon · OSTFRIESISCHE LANDSCHAFT<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Ansprechpartner bei der Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
Ulrich Kötting<br />
1. Vorsitzender<br />
Gunther<br />
Siebels-Michel<br />
2. Vorsitzender<br />
Hein Saathoff<br />
Kassenwart<br />
Vorstandsmitglied<br />
Almut Harms<br />
Vorstandsmitglied<br />
Friedlinde Antonczyk<br />
Vorstandsmitglied<br />
Günther Brants<br />
Vorstandsmitglied<br />
Evelyn de Boer<br />
Geschäftsführerin<br />
Leona Heyen<br />
Geschäftsstellenmitarbeitern<br />
37
38<br />
Telefonliste<br />
Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
1. Vorsitzender: Ulrich Kötting ................................................................... 04941 72839<br />
Stellv. Vorsitzender: Gunther Siebels-Michel ............................................. 04941 80129<br />
Geschäftsführerin: Evelyn de Boer .......................................................... 04941 9698-90<br />
Treffpunkt/Büro:<br />
Leona Heyen, Evelyn de Boer .................................................................. 04941 9698-90<br />
Eckhaus<br />
Evelyn de Boer ......................................................................................... 04941 9901997<br />
Lebenshilfe gGmbH<br />
Vorsitzender der Gesellschafterversammlung: Ulrich Kötting ................. 04941 72839<br />
Geschäftsführerin: Joanna Hinrichs ........................................................ 04941 1798-32<br />
Geschäftsstelle: Franziska Gastmann ...................................................... 04941 1798-35<br />
Frühförderung: Barbara Lorenz .............................................................. 04941 9896-11<br />
Kinderkrippe Lüttje Filapper Aurich: Tanja Könitz ............................... 04941 6972497<br />
Kinderkrippe Lüttje Nüst Moordorf: Sabrina Schröder ........................ 04941 6972140<br />
Kiga Tiddeltopp Aurich: Leo Lückmann .................................................. 04941 9896-10<br />
Kiga Moordörper Nüst Moordorf: Ingrid Santjer .................................... 04941 969729<br />
Kiga Tiddeltopp Wiesmoor: Monika Barrie ................................................. 04944 3940<br />
Kiga Kinnerhuck Strackholt: Heidi Lawatsch ............................................... 04946 1867<br />
Werkstätten für behinderte Menschen gGmbH Aurich-Wittmund<br />
Geschäftsführer: Manfred Zägel ........................................................... 04941 17989-11<br />
Geschäftsführer: Jörg D.Gauger ............................................................ 04941 17989-21<br />
Fbl. / Werkstätten: Bernhard Eilers ....................................................... 04941 17989-41<br />
Tony-Meuzelaar-Haus / WfB-Aurich: Thomas Kampen .......................... 04941 1798-42<br />
Harlinger Werkstätten Burhafe: Joachim Lambertus ............................ 04973 9192-42<br />
Fehnwerkstätten Wiesmoor: Dieter Stromann ...................................... 04944 9118-42<br />
Gartengruppe Wilfried Foorden .............................................................. 04941 984135<br />
....................................................................................................................... 0172 4359929<br />
.................................................................................................................................................<br />
Fbl. / begleitender Dienst: Dipl.Psychologe Detlef Mayer .................... 04941 1798-61<br />
Sozialdienst Aurich: Sieglinde Penon ...................................................... 04941 1798-62<br />
Sozialdienst Burhafe: Gertrud Kleihauer ................................................ 04973 9192-62<br />
Sozialdienst Wiesmoor: Johann Ströver ................................................. 04944 9118-62<br />
Haxtumer Dienstleistungszentrum (HDZ)<br />
Werkstattleitung / Sozialdienst: Heike Brahms .................................... 04941 69776-12<br />
<strong>DE</strong> <strong>PULLSTOCK</strong> 55 · Herbst 2011
Fbl./Wohnstätten – FeD: Helmut von Aswege ...................................... 04941 1798-81<br />
Haus Georgsfeld Aurich: Claas Janssen ................................................... 04941 9898-10<br />
Wohnheim Hoheberger Weg Aurich: Wilma Steinhorst .......................... 04941 95540<br />
Erlebachhaus Esens: Joachim Felderbauer ................................................. 04971 91090<br />
Fossenberger Haus Wiesmoor: Brigitte Großhenning ................................ 04944 5419<br />
Emil Schweizer-Haus Wiesmoor: Edith Mäcken ...................................... 04944 912105<br />
Lüttje Dörp: Marion Niemann ................................................................. 04941 9555-60<br />
Außenwohngruppen: Andreas Bonar / Michael Zöpfgen ................... 04941 69794-73<br />
FeD (Familienentlastender Dienst)<br />
Familienentlastender Dienst Aurich: Marion Kruse ................................ 04941 984137<br />
....................................................................................................................... 0174 6614510<br />
Pflegedienst: Frau K. Müller ..................................................................... 0172 4033011<br />
ApH/Wa (Ambulante pädagogische Hilfen / Wohnassistenz)<br />
Wohnassistenz Aurich: Christa Frieling ................................................... 04941 9641-37<br />
....................................................................................................................... 0173 4627101<br />
Wohnassistenz Wittmund / Wiesmoor: Sandra Basler ............................ 04944 947327<br />
....................................................................................................................... 0172 1662200<br />
Wohnassistenz Leer: Anja Vogt ................................................................ 0172 4097468<br />
Betreuung psychisch Kranke<br />
Astrid Märker ........................................................................................... 04941 9641-38<br />
....................................................................................................................... 0172 4507298<br />
Elternbeiratsvorsitzender<br />
Günther Brants .............................................................................................. 04941 5909<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
Anschrift: Lebenshilfe Aurich · Osterstraße 41 · 26603 Aurich<br />
Telefon: 04941 969890<br />
Konto: Sparkasse Aurich-Norden · BLZ: 283 500 00 · Konto: 9944<br />
V.i.S.d.P.: Ulrich Kötting, Aurich<br />
Fotos: Lebenshilfe Aurich e.V. · Eric Hasseler, Aurich<br />
Satz & Druck: <strong>steinweg</strong>.<strong>net</strong> · Klaus Steinweg · 26603 Aurich · Tel. 04941 10172<br />
Auflage: 1.000 Expl.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Aurich e.V.<br />
39
Die Lebenshilfe Aurich e.V.<br />
wünscht allen Mitgliedern und Freunden<br />
eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit<br />
sowie Gesundheit und Erfolg für das Jahr 2012.