Multidisziplinäre Zusammenarbeit mit der ... - Felix Platter-Spital

grüetzi mitenand in Basel!
Multidisziplinäre
Zusammenarbeit mit der
elektronischen
Pflegedokumentation
Dr. med. Cristina Mitrache, ltd. Ärztin
Dr. rer.cur. Christian Heering, Projektleiter EPD
Felix Platter-Spital, Basel, Switzerland

Inhalt
1. Merkmale unserer Patienten
2. Elektronische Pflegedokumentation
3. Beispiele multidisziplinärer Zusammenarbeit
− «CGA»
− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
Ref.: Heering, C & Mitrache, C (2012): Multidisziplinäre Zusammenarbeit mit der elektronischen Pflegedokumentation. Int. Workshop. Basel, 19.11. 2012
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Inhalt
1. Merkmale unserer Patienten
2. Elektronische Pflegedokumentation
3. Beispiele multidisziplinärer Zusammenarbeit
− «CGA»
− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
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1. Der typische Patient im Felix …
− Ist 82.0 Jahre alt und weiblich (75%)
− Hat Ø 7.1 funktionale Pflegebedarfe, v.a. bei
− der Ausscheidung (Urin / Stuhl): 55%
− der Körperpflege und dem An- / Auskleiden: 80%
− dem Essen / Trinken: 66%
− der Mobilität: 67%
− Hat in 2/3 der Fälle individuelle Pflegeprobleme
− Ist zu 15.4% vollständig abhängig
− Hat Ø 5.2 verschiedene Risiken, v.a. Risiko für
− Dekubitus
− Sturz
− Delir
− Mangelernährung
− Infektion
− Ist zu 16.8% in der Stufe «rot»
− geht in 62% der Fälle wieder nach Hause!
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Inhalt
1. Merkmale unserer Patienten
2. Elektronische Pflegedokumentation
3. Beispiele multidisziplinärer Zusammenarbeit
− «CGA»
− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
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2. Elektr. Pflegedokumentation: generelle Anforderungen
− Alle Prozesse berücksichtigen
− Patientenprozesse: Krankheits- und Pflegeverlauf
− Klinische Prozesse: Diagnostik, Pflegeinterventionen, Behandlung
− Administrative und Managementprozesse:, Codierung / Faktura, Statistik
− Prozesse steuern, z.B.:
− Disposition von Patienten und Personal
− Ressourceneinsatz: case-mix vs. Skill-grade-mix
− Prozesse unterstützen, z.B.:
− Entscheidungsprozesse (z.B. Diagnostik, Mediverordnung)
− Klinische Prozesse (z.B. Visite, Verordnung, Rapporte)
− Prozesse abbilden, z.B.
− Automatisierte Berichte,
− Eliminierung von Redundanzen
− Automatisierte Leistungserfassung
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2. elektr. Pflegedokumentation: einige Kernmodule
Risikostatus
Verordnung
Pflegepläne
Kurve
CGA-
Assessments
Klinische Daten
Pflegebericht
Austrittsbericht
Bettendisposition
Admin-Daten
Leistungserfassung
Personaleinsatzplanung
Patienten-
Agenda
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Inhalt
1. Merkmale unserer Patienten
2. Elektronische Pflegedokumentation
3. Beispiele multidisziplinärer Zusammenarbeit
− «CGA»
− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
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3.1 CGA: Das comprehensive geriatric assessment …
(Ellis, G et al. 2011)
… ist ein multidimensionales, multidisziplinäres diagnostisches
Instrument zur gezielten Ermittlung medizinischer,
psychosozialer und funktionaler Probleme alter Menschen.
… unterscheidet sich vom üblichen medizinischen Assessment:
− Focussierung auf den alten Menschen mit komplexen
Problemen
− Hervorhebung des funktionalen Status und der Lebensqualität
− Verortung im multidisziplinären Team
… erhöht signifikant
− die 1-J-Überlebenswahrscheinlichkeit
− die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr in die gewohnte
Umgebung
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3.1 CGA-Instrumente: die Qual der Wahl
− Differenzierende Basis-Assessments
− Fokussierende Summen-Inventare
− Barthel, FIM, NOSGER, PAS, FAST etc.
− Spezialinventare
− MMS / UZT, DOS, GDS, Braden / Waterloo, OAG, BESD etc.
Generelle Problematik aller Inventare:
− Spezifität: Misst das Instrument, was es zu messen vorgibt?
− Validität: wie genau, wie gültig sind die Resultate?
− Reliabilität: kommen unterschiedliche Personen zu vergleichbaren Resultaten?
− Praktikabilität: wie gut sind die Instrumente im klinischen Alltag brauchbar? Wieviel
Schulung ist nötig? Wie gross ist die Sprachabhängigkeit?
− Objektivität versus Subjektivität: wie verlässlich sind die Selbstauskünfte, wie oft liegen
die Beobachtungen «daneben»?
− Akzeptanz (z.B. Krankenkassen): welche Instrumente sind vorgegeben, welche
ausgeschlossen …
(Wingenfeld et al. 2009; 2007; Reuschenbach 2008; Bartholomeyczick 2004)
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3.1 CGA: Grundsätze
Immer:
− bei jedem Patient / Patientin
− Zielorientiert zur Bedarfsklärung (nie: Selbstzweck)
− umfassend (4 Dimensionen): körperlich, geistig, sozial und seelisch
− multidisziplinär: Arzt, Pflege, Physio, Sozialberatung, ggf. Neuropsychologie, Seelsorge,
Experten / Spezialisten (z.B. für Wunden, Stoma, Diabetes …)
− multimethodisch: Befragung, Beobachtung, Untersuchung (cave Setting, Kompetenzen)
− qualitativ (was, wie) UND quantitativ (wie stark, wie viel)
− geplant und strukturiert (nie: «en passant»)
(Ellis, G et al. 2011)
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3.1 CGA: Wichtigste Themenbereiche
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3.1 Das CGA aus ärztlicher Sicht
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2. Elektronische Pflegedokumentation
3. Beispiele multidisziplinärer Zusammenarbeit
− «CGA»
− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
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3.2 Risikostatus und Pflegebedarfe
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3.2 Drei zentrale Fragen bei der Pflegebedarfsklärung
1. Welche Pflegebedarfe und welche Risiken sind
vorhanden?
2. Wie stark sind diese ausgeprägt?
3. was sind die Ziele der Pflege, Betreuung,
Behandlung?
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3.2 Risikostatus in der Theorie
Gefahr für: Methode gering mässig hoch
Delirium DOS 0 1-2 3+
Stürze StRass 1 2 3
Malnutrition MNA 12+ 12-11 10-
Infektion qualitativ n.a.
Kognitive
Beeinträchtig.
iv., Wunden,
Katheter, ..
Komprom.
Immunstatus
MMS / UZT 27+/4+ 23-26/3-4

3.2 Risikostatus in der EPD
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3.2 Pflegebedarf & Verlauf in der Theorie
Zustand / Verhalten vor
Eintritt
Eintritt
Zustand /
Verhalten vor
Intervention
Durchführung von
Interventionen
Zustand /
Verhalten nach
Intervention
NANDA-I® + Skalen
NANDA-I® + Skalen
NANDA-I® + Skalen
und
Interventions-Klassifikation
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Austritt
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3.2 Monitoring mit Skalen
Pflegediagnose
wiederkehrender, akuter
Schmerz;
In Verbindung mit TEP (nichtelektiv);
Verbal mitgeteilt;
Ferner in Verbindung mit
beobachtbarem Wissensdefizit
bzgl. Schmerzmanagement
Intensität
(0-10)
Abhängigkeit
(1-4)
jetzt Ziel jetzt Ziel
8 ≤3 3 1
Interventionen
• Verabreichung von
Sz-Mitteln
(Reserve)
• Hilfsmittel bereit
stellen
• Instruieren und
lehren
• überwachen
• Wirkung und
Wirksamkeit prüfen
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3.2 Pflegeplanung mit Skalen in der EPD
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5. Fazit
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4. Einige Resultate: Auswertungs- und Steuerungstools
(Felix Platter-Spital 2012)
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− Risikostatus und Pflegebedarfe
4. Einige Resultate
5. Fazit
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5. Fazit / «take-home-message»
1. Multidisziplinarität ist eine notwendige Voraussetzung für eine
erfolgreiche Behandlung und Pflege alter Menschen.
2. Multidisziplinarität braucht eine zentrale, elektronische
Informationsplattform.
3. Das «comprehensive geriatric assessment» ist der Goldstandard
für die Ermittlung der Behandlungs- und Pflegebedarfe.
4. Skalierungen und Kategorisierungen sind nützliche Instrumente
für die klinische und wirtschaftliche Steuerung
5. Weitere Tests und Forschungen sind nötig.
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Quellen
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patients: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. British Medical Journal 340, S. 1718.
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hospital (Review). The Cochrane Library Nr. 7
• Fleischmann, UM; Lutz, I; Tümena, T (2012): Zur Nachhaltigkeit geriatrischer Rehabilitationserfolge. Pflegewissenschaft Nr. 9, S. 489-93
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• NANDA International (2010). NANDA International Pflegediagnosen: Definitionen und Klassifikation 2009 - 2011 (1. Aufl.). Kassel:
Recom.
• Reuschenbach, B (2008): Wer bewahrt die Praxis vor ungeeigneten Assessments? Pflege (21); 295-298
• Schuurmans, M. J., Shortridge-Baggett, L. M., & Duursma, S. A. (2003). The Delirium Observation Screening Scale: A Screening
Instrument for Delirium. Research and Theory for Nursing Practice, 17(1), 31–50.
• Vizoso, H., & Lyskawa, M. &. Couey Paul (2008). Standardized Nursing Care Plan: A Case Study on Developing a Tool for Clinical
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• Wingenfeld, K., & Büscher, A. (2009). Neues Begutachtungsassessment (NBA): Pflegebedürftigkeit aus pflegewissenschaftlicher
Perspektive. Die Schwester / Der Pfleger, 48(1), 60–62.
• Wingenfeld, K., Büscher, A., & Schaeffer, D. (2007). Recherche und Analyse von Pflegebedürftigkeitsbegriffen und
Einschätzungsinstrumenten. Bielefeld: Universität Bielefeld, Institut für Pflegewissenschaft.
• Zisberg, A., Young, H. M., & Schepp, K. (2009). Development and psychometric testing of the scale of older adults' routine. Journal of
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Dr. med. Cristina Mitrache
(cristina.mitrache@fps-basel.ch)
Dr. rer. cur. Christian Heering
(christian.heering@fps-basel.ch)
Vielen Dank
für’s Zuhören!