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INHALTSVERZEICHNISCONTENTSInhaltZeichenerklärung 6Widmung 6Danksagungen 6Bibliographie 7Einführung 101 Réti: Offene und Geschlossene Varianten 12Der Vorstoß 2...d4 13Offene Réti-Eröffnung 21Geschlossene Réti-Eröffnung 24Réti-Benoni 28Das Fianchetto <strong>mit</strong> ...b6 312 Réti: Slawische Varianten 37Das System <strong>mit</strong> ...Íg4 38Das System <strong>mit</strong> ...Íf5 43Das angenommene Gambit 46Das Doppelfianchetto-System 50Capablanca-Variante <strong>mit</strong> 4...Íg4 53Das New Yorker System 563 Modernes Königsfianchetto 62Die Moderne Verteidigung 63Tiger’s Modern 70Moderne Verteidigung <strong>mit</strong> frühem ...c6 76Klassischer Aufbau 90Andere Formationen von Weiß 94Awerbach-Variante 1004 Modernes Damenflügel-Fianchetto 106Owen-Verteidigung 106Englische Verteidigung 120Larsen-Eröffnung: 1 b3 1425 Gambits 151Pri<strong>mit</strong>ive Gambits 152


4 GEHEIMNISSE MODERNER SCHACHERÖFFNUNGENNordisches Gambit und Göring-Gambit 153Milner-Barry-Gambit 165Morra-Gambit 170Blackmar-Diemer-Gambit 178Sonstige pri<strong>mit</strong>ive Gambits 181Positionelle Gambits 182Gambits <strong>mit</strong> b4 182Gambits <strong>mit</strong> g4 in der Holländischen Verteidigung 183Gambits <strong>mit</strong> ...b5 in der Nimzoindischen Verteidigung 185Gambits in der Réti-Eröffnung 188Das Evans-Gambit 188Positionelle Gambits von Zentrumsbauern 193Das ultrapositionelle Wolga-Gambit 1956 f-Bauern und Eröffnungen <strong>mit</strong> vertauschten Farben 207Holländisch/Bird-Eröffnung 209Holländisch: Leningrader Verteidigung 210Bird-Eröffnung 218Klassisches Holländisch 229Holländischer Stonewall 236Königsindischer Angriff 240Vertauschte Farben in Eröffnungen <strong>mit</strong> 1 e4 e5 2507 Symmetrie und Verwandtes 259Russische Verteidigung 260Vierspringerspiel 267Symmetrie in der Englischen Eröffnung 274Englische Doppelfianchetto-Variante 2768 Unregelmäßige Eröffnungen und Anfangszüge 282Der Reiz <strong>des</strong> Unregelmäßigen 282Abenteuer <strong>mit</strong> 1 e4 284Reagieren auf das Unbekannte 288Beurteilen der Anfangszüge 289Sokolski-Eröffnung/Polnisch: 1 b4 292Linkspringer: 1 Ìc3 298Die „schrägen“ Anfangszüge 306Grobs Angriff: 1 g4 308Universelle erste Züge für Schwarz 313Schwarz spielt 1...d6 313Schwarz spielt 1...Ìc6 316Schwarze Spezialitäten im ersten Zug 3259 Eröffnungswahl und Eröffnungsvorbereitung 330Wie wichtig ist das Studium der Eröffnungen? 330


INHALTSVERZEICHNIS 5Eröffnungswahl 332Eröffnungen für Kategorie D 334Eröffnungen für Kategorie C 337Eröffnungen für Kategorie B 339Eröffnungen für Kategorie A 342Verbessern Ihres Eröffnungsspiels 34510 Die Zukunft der Schacheröffnungen 355Variantenverzeichnis – Band 4 360Spielerverzeichnis 362Variantenverzeichnis – Band 1 bis 4 364


GAMBITS5 GambitsZuallererst: Was ist eigentlich ein Gambit? Inder am weitesten gefassten Definition ist es dasOpfer <strong>eine</strong>s oder zweier Bauern in der Eröffnung.Bisweilen wird auch ein Figurenopfer als„Gambit“ bezeichnet (so etwa beim Cochrane-Gambit in der Russischen Verteidigung: 1 e4 e52 Ìf3 Ìf6 3 Ìxe5 d6 4 Ìxf7), aber es erscheintmir doch präziser, die Sache auf Bauernopferzu begrenzen, und zwar auf solche inder frühen Eröffnungsphase. Natürlich ist dieGrenze zwischen der „frühen Phase“ und späterenPhasen <strong>eine</strong>r Eröffnung nicht eindeutig zuziehen. Im Marshall-Angriff der SpanischenPartie kommt das schwarze Bauernopfer beispielsweiseerst im 8. Zug. Manch <strong>eine</strong>r würdedas vielleicht eher als Bauernopfer und wenigerals Gambit bezeichnen wollen. In diesem Fallist die Unterscheidung nicht so wichtig; wenn<strong>Sie</strong> sich aber <strong>eine</strong> längere Liste „namentlich bekannter“Gambits ansehen, werden <strong>Sie</strong> feststellen,dass sich das Bauernopfer fast immer inden ersten fünf Zügen abspielt, sehr oft sogarschon im zweiten oder dritten Zug.Wir haben in dieser Buchreihe bisher nochnicht sehr viele Gambits kennengelernt. Bis zu<strong>eine</strong>m gewissen Grad liegt das daran, dass sienicht zu den Standardmotiven gehören, auf dieich durchgehend so viel Wert lege. So werdenwir beispielsweise in Sachen Bauernstrukturk<strong>eine</strong> großen Ähnlichkeiten zwischen <strong>eine</strong>rGambiteröffnung und den uns bereits vertrauten,eher konventionellen Eröffnungen feststellenkönnen. Dennoch ist den Gambits, wennman sie als zusammengehörige Gruppe betrachtet,manche grundsätzliche Eigenschaft sehrwohl gemein. Wir sehen beispielsweise, dassdas freie Figurenspiel <strong>eine</strong>n Schwerpunkt praktischje<strong>des</strong> Gambits darstellt. Überdies geht esin den meisten Gambits um die Kontrolle <strong>des</strong>Zentrums, entweder durch Einfluss der Figurenoder in Form <strong>eine</strong>r überlegenen Bauernpräsenz.In Gambits, die auf frühzeitige Angriffe setzen,wird dieser Zentrumsvorteil oft für taktischeVorteile eingetauscht; in positionell angelegtenGambits bleibt der Zentrumsvorteil meist <strong>eine</strong>Weile bestehen. Merkwürdigerweise gibt eszwei fundamental unterschiedliche, ja gegensätzlicheTechniken, <strong>mit</strong> denen Gambitspielerdie Brett<strong>mit</strong>te unter ihre Kontrolle bringen wollen.Bei manchen Gambits wird ein weiter seitlichstehender Bauer für <strong>eine</strong>n Mittelbauern <strong>des</strong>Gegners geopfert, um auf diese Weise <strong>eine</strong>Majorität im Zentrum herzustellen. In anderenopfert der Gambitspieler paradoxerweise ausgerechnets<strong>eine</strong> Mittelbauern <strong>mit</strong> dem Ziel rascherFigurenentwicklung, um dann <strong>mit</strong> diesenFiguren die Kontrolle über die Zentralfelderauszuüben. Beide Vorgehensweisen sind natürlichvöllig in Ordnung; auf die Unterscheidungwerde ich weiter unten noch näher eingehen.Aber was ist eigentlich <strong>mit</strong> dem Gegner, dervor der Aufgabe steht, sich gegen ein Gambitzu verteidigen? Welche Techniken stehen ihmzur Verfügung? Ganz allgemein gesagt lassensich zwei Methoden unterscheiden. MancheSpieler nehmen <strong>eine</strong>n oder zwei Bauern frohund dankbar an; für sie ist das zusätzliche Materialgenug Entschädigung für das vorübergehendeUnbehagen, und sie gehen absolut davonaus, dass der Druck schon nachlassen wird,wenn sie nur einige präzise Verteidigungszügespielen. Andere haben k<strong>eine</strong> Lust, sich gegen<strong>eine</strong>n Angriff zu verteidigen, und auch positionellenBelastungen wollen sie sich nicht aussetzen,<strong>des</strong>halb vertrauen sie prinzipiell auf dieAblehnung der meisten oder gar aller Gambits.In ähnlicher Weise werden einige Spieler denoder die Gambitbauern zunächst annehmen,aber dann baldmöglichst zurückgeben, um inder Entwicklung aufzuholen oder die Lage imZentrum in ihrem Sinne zu verbessern. Es gibtin der Tat Gambits, die aus der Turnierpraxisverschwunden sind, da sich die Ablehnung oderRückgabe <strong>des</strong> Materials als derart wirkungsvollerwiesen hat. Wie dem auch sei: In der jeweilsentsprechenden Situation haben alle dreiVerteidigungsmethoden ihre Berechtigung.


152 GEHEIMNISSE MODERNER SCHACHERÖFFNUNGENWie wichtig sind Gambits? Da sie auf höchstemNiveau nur selten gespielt werden, werdender Einfluss und der praktische Nutzen vonGambits gerne unterschätzt. Jedem der in diesemKapitel erwähnten Gambits widmen sichausführliche Untersuchungen in <strong>eine</strong>m odermehreren Büchern oder zumin<strong>des</strong>t in größerenAbschnitten in der Literatur, dazu kommenauch noch Zeitschriftenartikel und zahlreicheMeisterpartien. Mit wenigen Ausnahmen ist esmir schon wegen der Materialfülle völlig unmöglich,<strong>hier</strong> <strong>eine</strong>n auch nur nennenswertenProzentsatz der theoretischen Details hinterdiesen Eröffnungen zu präsentieren. Ich willaber versuchen, die wichtigsten Varianten undUntervarianten zu skizzieren, und dazu auchdie m<strong>eine</strong>r Ansicht nach kritischen Verteidigungszüge.Ich möchte auch, was noch wichtigerist, die grundsätzlichen Ideen hinter denausgewählten Gambits beschreiben und ihrepositiven und negativen Eigenschaften herausstellen.Es trifft durchaus zu, dass manche Gambitsvon zweifelhaftem oder zu vernachlässigendemWert sind, wenn der Gegner genauweiß, wie er sich zu verteidigen hat. Anderesind aber völlig gesund, und Ihre schachlicheAusbildung wäre nicht komplett, wenn <strong>Sie</strong> dieseeinzigartige Form <strong>des</strong> Eröffnungsspiels völligignorieren würden. In diesem Zusammenhangist <strong>eine</strong> Aussage von Großmeister AlexYermolinsky ausgesprochen erhellend:„Schon ganz zu Beginn m<strong>eine</strong>r Entwicklungals Schachspieler hasste ich das Gambitspiel ...Für mich war das schlicht und einfach keinSchach ... Alle klassischen Gambits schienenauf dasselbe Szenario hinauszulaufen: Weiß(jedenfalls meistens, manchmal konnte es auchSchwarz sein – wie dem auch sei, ein Gambitspielereben) muss aufs Tempo drücken, mussversuchen, s<strong>eine</strong> flüchtige Initiative in <strong>eine</strong>nAngriff gegen den schwarzen König zu verwandeln.Wenn es klappt, gewinnt er <strong>eine</strong> schönePartie ... wenn nicht – ich weiß auch nicht,solche Partien werden ansch<strong>eine</strong>nd niemalsveröffentlicht – verliert er am Ende gar?Rückblickend muss ich gestehen, so einfachlagen die Dinge wohl doch nicht. M<strong>eine</strong> halsstarrigeWeigerung, das Gambitspiel als wichtigenTeil der Schachstrategie anzuerkennen, istSchuld daran, dass mir etwas fehlte. Ich hatte<strong>eine</strong> Möglichkeit verpasst, das Spiel in völligoffenen Stellungen zu lernen, wenn die Figurenin der Luft zu hängen sch<strong>eine</strong>n und du vielleichtbloß zwei oder drei Züge Zeit hast, etwaszu kreieren, bevor sie abgetauscht oder vertriebenwerden. Die harte Arbeit, die es mich späterkostete, diese Blockade in der Entwicklungm<strong>eine</strong>s Könnens zu überwinden, ... wäre leichtzu vermeiden gewesen, wenn ich mir in jungenJahren nur ein wenig Praxis in diesen Eröffnungengegönnt hätte.“Im Folgenden habe ich mir einige Gambitsdetaillierter angesehen, als ihnen angesichts ihrer(geringen) Häufigkeit in der Turnierpraxiseigentlich zukommen würde. Das liegt daran,dass im Gegensatz zu positionellen Eröffnungender präzise, konkrete Zug in <strong>eine</strong>m Gambitoft nichts weniger als den Unterschied zwischenLeben und Tod ausmacht. Interessanterweiseist es manchmal einfacher, originelle eigeneWege in Gambiteröffnungen – und in derVerteidigung dagegen – zu finden als neue Ideenin Eröffnungen, die zumin<strong>des</strong>t oberflächlichbetrachtet weniger Einschränkungen unterliegen.Das dürfte hauptsächlich daran liegen,dass Gambits k<strong>eine</strong>r so sorgfältigen computergestütztenNeubewertung unterzogen wurdenwie viele Mainstream-Eröffnungen. Wie sichherausstellt, gibt es zahlreiche Fehler und Ungenauigkeitenin der Analyse, die von Autor zuAutor im Laufe der Zeit immer mehr oder wenigerungeprüft weitervererbt wurden – ein Grundmehr, sich diesem Feld <strong>mit</strong> besonderem Interessezu widmen.Pri<strong>mit</strong>ive GambitsEine große Gruppe von Gambits besteht aus geradlinigenAngriffsunternehmungen. Hier sindstrukturelle Fragen und langfristige Vorteilevon weit weniger Bedeutung als der un<strong>mit</strong>telbareErfolg <strong>des</strong> direkten Angriffs. Meist läuftdas darauf hinaus, dass der Gambitspieler <strong>eine</strong>nMittelbauern opfert, um sich rasch zu entwickelnund Linien zu öffnen. Der Begriff „pri<strong>mit</strong>iv“soll bitte nicht abwertend verstandenwerden; immerhin kann ein direkter Angriffausgesprochen wirkungsvoll sein. Sehen wiruns einige Beispiele an und beginnen dabei <strong>mit</strong>den klassischen Gambits, von denen Yermolinskygesprochen hatte:


GAMBITS 153Nordisches Gambit undGöring-GambitViele der ältesten Gambits beginnen <strong>mit</strong> 1 e4e5, und das ist auch ganz logisch angesichts derTatsache, dass 1 e4 bereits den schnellsten Entwicklungszugund 1...e5 <strong>eine</strong> der verpflichtendstenErwiderungen darstellt. Das NordischeGambit ist ein faszinierender Versuch,Schwarz gleich zu Beginn zu überfallen, und<strong>Sie</strong> können da<strong>mit</strong> gewiss auf Gewinn spielen,besonders gegen Gegner, die ungefähr in Ihremeigenen Rating-Bereich oder etwas höher liegen.Es ist aber gewiss k<strong>eine</strong> der Eröffnungen,die man einfach aus dem Bauch heraus spielensollte; ohne gründliches Studium besteht dieGefahr, entweder das Material nicht zurückzubekommenoder <strong>eine</strong> nachteilhafte Vereinfachunghinnehmen zu müssen. Glücklicherweisemacht es jede Menge Spaß, sich <strong>mit</strong> dendarin verborgenen positionellen und taktischenIdeen zu beschäftigen, ein Motivationsproblemsollte also für <strong>Sie</strong> kein Thema sein.Linden – MaczuskiParis 18631 e4 e5 2 d4Diese Zugreihenfolge bedeutet noch nichtunbedingt, dass Weiß auf ein Nordisches Gambitaus ist, sie vermeidet aber die Notwendigkeit,Eröffnung studieren zu müssen, die <strong>mit</strong> 2Ìf3 beginnen, wie etwa 2...d6 und 2...Ìf6.Das Göring-Gambit beginnt z. B. <strong>mit</strong> 2 Ìf3Ìc6 3 d4 exd4 4 c3 dxc3 5 Ìxc3, aber 2 d4exd4 3 c3 dxc3 4 Ìxc3 läuft oft auf dasselbehinaus. Vgl. dazu die Anmerkung zu 4 Íc4weiter unten.2...exd4 3 c3 (D)Mit diesem Zug bietet Weiß definitiv einGambit an. 3 Ìf3 Ìc6 (auch andere Züge verdienenggf. untersucht zu werden) 4 Ìxd4führt zur Schottischen Partie, wobei Weiß nebenbeidie Hauptvariante der Russischen Verteidigungvermieden hat. 3 Ëxd4 (das Mittelgambit)ist zwar k<strong>eine</strong>swegs schlecht, kostetnach 3...Ìc6 aber Zeit. Bezüglich der weiterenFolgen sei auf die üblichen theoretischen Quellenverwiesen.Nach 3 c3 plant Weiß, Bauern zu opfern, umdafür offene Linien zu bekommen und <strong>eine</strong>nSrslwkvntzpzp+pzp-+-+-+-++-+-+-+--+-zP+-++-Z-+-+-PZ-+-ZPZTNVQMLSRdirekten Angriff gegen den schwarzen Königzu starten. Bevor wir <strong>mit</strong> den nächsten Anmerkungenin die konkreten Details einsteigen,sollte man vielleicht zunächst die Hauptpartieselbst nachspielen, um ein Gefühl für dieseprinzipielle Idee zu bekommen.3...dxc3Die meisten Gambits kann man auch ablehnen,und an diesem Punkt verfügt Schwarz übergleich mehrere lehrreiche Wege dazu, als dasind:a) 3...d5 4 exd5 Ëxd5 5 cxd4 Ìc6 6 Ìf3(vielleicht die beste Möglichkeit, die Damenauf dem Brett zu behalten, ist 6 Íe3, was lautNigel Davies am ehesten geeignet ist, Verwicklungenheraufzubeschwören; <strong>eine</strong> originelle Figurenkonstellationergibt sich z. B. nach 6...Ìf67 Ìc3 Íb4 8 Ìe2!? <strong>mit</strong> der Absicht a3; daraufist die kritischste Variante 8...Íg4!? 9 h3!?,was ein weiteres Bauernopfer ins Spiel bringt:9...Íxe2 10 Íxe2 Ëxg2 11 Íf3 Ëg6 12 Ëb3nebst 0-0-0, wie von Voigt und Müller vorgeschlagen)6...Íg4 7 Ìc3 Íb4 8 Íe2 (D).Sr+-+k+ntzpz-+pzp-+n+-+-++-+q+-+--v-Z-+l++-S-+N+-PZ-+LZPZT-VQM-+R


154 GEHEIMNISSE MODERNER SCHACHERÖFFNUNGENDiese Stellung kann auch aus dem Göring-Gambit via 2 Ìf3 Ìc6 3 d4 exd4 4 c3 d5 5 exd5Ëxd5 6 cxd4 Íb4+ 7 Ìc3 Íg4 8 Íe2 hervorgehen.Merkwürdigerweise kann sie aber auchaus der Tschigorin-Verteidigung <strong>des</strong> AbgelehntenDamengambits entstehen! Dabei geht es umdie Zugfolge 1 d4 d5 2 c4 Ìc6 3 Ìf3 Íg4 4 e3e5 5 cxd5 Ëxd5 6 Ìc3 Íb4 7 Íe2 exd4 8exd4.Wie dem auch sei: Die bekannteste Lösungwurde von Capablanca gespielt: 8...Íxf3 9Íxf3 Ëc4; dann kann Weiß nicht roc<strong>hier</strong>en,und c3 hängt, <strong>des</strong>halb muss sich Weiß entscheiden:a1) 10 Ëb3 Ëxb3, und nun leitet 11 Íxc6+bxc6 12 axb3 in die Variante 10 Íxc6+ bxc6 11Ëb3 über, während sich 11 axb3 Ìge7 schonin vielen Partien als solide für Schwarz erwiesenhat.a2) In Marshall-Capablanca, Lake Hopatcong1926, geschah 10 Íe3!? Íxc3+ (Schwarzkann auch 10...0-0-0 spielen, wonach 11 Ëb3mehr oder weniger erzwungen ist) 11 bxc3Ëxc3+ 12 Êf1 Ëc4+ 13 Êg1 Ìge7 14 Îc1Ëxa2 15 Îa1 Ëc4 16 Îc1 Ó-Ó.a3) 10 Íxc6+ bxc6 11 Ëe2+ (11 Ëb3 Ëxb312 axb3 Ìe7 gilt als ausgeglichen; vielleichthalten sich all die schwachen Bauern einfach dieWaage! Aber beide Seiten können noch begründeteGewinnversuche unternehmen) 11...Ëxe2+12 Êxe2 Ìe7 13 Íe3 Ìf5 14 Îhd1 0-0-0 15Îd3 Îhe8 16 Îad1 <strong>mit</strong> ausgeglichenem Spiel,Velimirovi‡-Siatdinow, Kusadasi 1990. Es istfür beide Seiten schwer, echte Fortschritte zumachen. Dennoch können diverse Stellungenauf dem Weg <strong>hier</strong>her von beiden Seiten <strong>mit</strong> Gewinnabsichtin Angriff genommen werden.b) 3...Ìe7 wird nicht oft gespielt, weil derNachziehende da<strong>mit</strong> ansch<strong>eine</strong>nd s<strong>eine</strong> eigenenFiguren verstellt (die Dame und den Läuferf8). Er verfolgt aber den Plan ...d5 und möchteZugang zu wichtigen weißen Feldern bekommen,nachdem Weiß <strong>mit</strong> dem e-Bauern vorgerücktist. Ein Springer auf dem natürlichen Feldf6 wäre dann zeitgewinnenden Angriffen durche5 ausgesetzt. Nach 4 cxd4 d5 (D) muss sichWeiß entscheiden, was er <strong>mit</strong> s<strong>eine</strong>m e-Bauernanstellt.Ein Beispiel von vielen ist 5 e5 (5 exd5Ìxd5 gestattet Schwarz die ideale Blockade <strong>des</strong>isolierten weißen d-Bauern, und die schnellereWrslwkv-tzpz-spzp-+-+-+-++-+p+-+--+-ZP+-++-+-+-+-PZ-+-ZPZTNVQMLSREntwicklung noch dazu; 5 Ìc3 dxe4 6 Íc4!?wurde vorgeschlagen, worauf 6...Ìf5! 7 Ìge2Ìd6 nach <strong>eine</strong>r guten Antwort aussieht) 5...Ìf5(ein schön postierter Springer; Schwarz kannauch 5...c5 6 Ìf3 Ìec6 <strong>mit</strong> Druck gegen dasweiße Zentrum spielen) 6 Ìc3 Íe7!? (6...Íb4ist aggressiver und verfolgt die Idee, den weißend-Bauern unter Feuer zu nehmen, etwa in<strong>eine</strong>r Variante wie 7 Ìf3 0-0 8 Íe2 Ìc6 9 a3Ía5 10 0-0 Íb6 11 Íe3 Íe6 und ...f6, <strong>mit</strong>Chancen für beide Seiten) 7 Ìf3 0-0 8 Íd3Ìc6 9 Ìe2 (<strong>hier</strong> spielt 9 Íc2! <strong>mit</strong> dem Gedanken<strong>eine</strong>s Königsangriffs) 9...f6 10 a3? (Weißmöchte ...Ìb4 verhindern, aber das ist <strong>hier</strong> vielzu langsam; 10 0-0 ist korrekt) 10...fxe5 11dxe5 Ìh4! (<strong>eine</strong> Standardidee, die die Verteidigungsfigureliminiert) 12 Ìxh4 Íxh4, undWeiß kann nicht zugleich den e-Bauern undden f-Bauern verteidigen angesichts von 13Íf4 (13 g3 Ìxe5 14 gxh4?? Ìf3+ 15 Êf1Íh3#) 13...Ìxe5! 14 Íxe5 Íxf2+ 15 Êd2Ëg5+ 16 Íf4 Îxf4 17 Ìxf4 Ëxf4+ 18 Êc2Íg4 19 Ëf1 c5 <strong>mit</strong> überwältigendem Angriff,Voigt-Hector, Hamburg 2000. Beide Seiten habenzahlreiche Wege, in dieser Variante Spielzu entwickeln. Man vergleiche 2 Ìf3 Ìc6 3 d4exd4 4 c3 Ìge7 in der nächsten Partie.c) 3...d3 nimmt einige Dynamik aus derStellung, ist aber etwas passiv, und es ist nochalles drin nach 4 Íxd3 Ìc6 (4...d5 5 Ëe2 dxe46Íxe4Íe77Ìf3Ìf68Íc20-090-0)5Ìf3d6 6 0-0 (oder 6 Íc4!? Ìf6 7 0-0) <strong>mit</strong> bessererZentrumskontrolle für Weiß.d) Es sei erwähnt, dass 3...Ìf6 4 e5 Ìe4wegen 5 Ëe2! sehr unbequem für Schwarz ist.Man vergleiche das Gambit in der nächstenPartie, in der Weiß den gleichen Aufbau spielt,


GAMBITS 155sich aber bereits auf Ìf3 festgelegt hat, d. h.der Zug f3 steht nicht zur Verfügung.4 Íc4Weiß opfert <strong>eine</strong>n zweiten Bauern für Raumund Entwicklung. 4 Ìxc3 ist die wichtige Zugreihenfolge,die ich in der Anmerkung zu 2 d4erwähnt hatte – bereits von Aljechin gespieltund von Nigel Davies empfohlen. Dann habenwir nach 4...Ìc6 und 5 Ìf3 das Göring-Gambit,um das es in der nächsten Partie gehenwird. Aber Weiß kann auch 5 Íc4 spielen undmehr Flexibilität behalten, weil sein Königsspringernoch nicht auf ein Feld festgelegt ist.Nach 4 Ìxc3 verzichtet Schwarz lieber auf4...Ìf6?! 5 e5! Ëe7 6 Ëe2. Man beachte außerdem,dass nach 4...Íb4 5 Íc4 Ìc6 der Zug6 Ìf3 in die Hauptvariante <strong>des</strong> Göring-Gambitsführt (siehe die folgende Partie), aber 6Ìe2!? ist <strong>eine</strong> vernünftige Alternative, die c3deckt und <strong>eine</strong>n späteren Vorstoß <strong>des</strong> weißenf-Bauern ermöglicht.4...cxb2 5 Íxb2 (D)Srslwkvntzpzp+pzp-+-+-+-++-+-+-+--+L+P+-++-+-+-+-PV-+-ZPZTN+QM-SR5...Íb4+Das Nordische Gambit gilt als theoretischgesund, und es gibt k<strong>eine</strong>n Weg für Schwarz,auf jeden Fall das bessere Spiel zu erhalten. Esgibt aber immerhin <strong>eine</strong> Reihe respektabler Alternativen,die zufriedenstellen<strong>des</strong> Spiel ergeben,und auch manche, deren Beurteilung nochnicht ausgegoren ist. Hier <strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Auswahl:a) Eine knauserige Lösung, von der in denälteren Büchern oft die Rede war, ist 5...c6 6Ìc3 d6 7 Ìf3 Ìd7!, <strong>mit</strong> der Idee, auf 8 0-0 <strong>mit</strong>8...Ìc5 zu antworten. Ich gehe <strong>hier</strong> nicht in dieDetails, aber <strong>mit</strong> ...Íe6 hofft Schwarz, den weißenAngriff abzuwürgen, während er zugleichwichtige Felder wie d5 und b3 bewacht. Es istschwer zu glauben, dass sich Schwarz derartlangsames Spiel leisten kann, aber die Varianteillustriert, wie gut Bauern, die Zentralfelder bewachen,als Verteidiger wirken können; manvergleiche diesbezüglich auch die SizilianischeVerteidigung. Der andere Zug, der zu dieserZugfolge passt, ist 8...Ìb6, um durch Angriffauf den weißen Läufer Zeit zu gewinnen, <strong>mit</strong>der Absicht 9 Íb3 Íe6. Natürlich hat Weißnoch immer <strong>eine</strong>n gefährlichen Angriff, und erhat auch viele Optionen im 6., 7. und 8. Zug. Sokann er etwa versuchen, die Züge Ìc3 undËe2/c2 <strong>mit</strong> 0-0-0 zu kombinieren, und Ìd5kann zu <strong>eine</strong>m typischen Opfermotiv werden.Seltsamerweise wird 5...c6 und 6...d6, obwohles <strong>eine</strong> alte Standardempfehlung darstellt, ink<strong>eine</strong>r mir bekannten modernen Quelle auchnur erwähnt.b) 5...d6 kann zu allen möglichen Arten vonStellungen und Übergängen führen. Da 6...Íe6dem weißen Angriff die Spitze zu nehmendroht, spielt Weiß oft 6 Ëb3 Ëd7 (6...Ìh6 istkomplex) 7 Ìc3, <strong>mit</strong> der Absicht 7...Ìc6 8Ìd5, und falls 8...Ìa5, so 9 Ëg3!. Das ist vielleichtnicht entscheidend, behält aber für diezwei Bauern <strong>eine</strong>n starken Angriff.c) 5...d5 ist <strong>eine</strong> bestens bekannte Idee. DerNachziehende kann entweder beide Bauern zurückgebenund Ausgleich anstreben, oder erkann versuchen, <strong>eine</strong>n davon zu behalten. DasSpiel geht weiter <strong>mit</strong> 6 Íxd5 (D) (6 exd5 blockiertden weißen Angriffsläufer und erlaubt6...Ìf6 7 Ìc3 Íd6 <strong>mit</strong> solidem Mehrbauern).Srslwkvntzpz-+pzp-+-+-+-++-+L+-+--+-+P+-++-+-+-+-PV-+-ZPZTN+QM-SRDazu gibt es umfangreiche Theorie, und ichwerde versuchen, Ihnen gerade so viel davon zu


156 GEHEIMNISSE MODERNER SCHACHERÖFFNUNGENpräsentieren, dass <strong>Sie</strong> <strong>eine</strong> Grundlage zur weiterenArbeit haben:c1) 6...Ìf6 ist trickreich: 7 Íxf7+!? (dieserscheinbar vernichtende Zug gewinnt lediglich<strong>eine</strong>n Bauern, stellt da<strong>mit</strong> aber immerhin dasmaterielle Gleichgewicht wieder her; 7 Ìc3!?Ìxd5 8 Ìxd5 ist <strong>eine</strong> ehrgeizige Möglichkeitfür Weiß, mehr Chancen zu behalten – daraufverfolgt 8...Ìd7! die Idee ...c6 und vermeidetdie uralte Falle 8...c6? 9 Ìf6+! gxf6 10 Ëxd8+Êxd8 11 Íxf6+) 7...Êxf7 8 Ëxd8 Íb4+ (daswar die Pointe von Schwarz) 9 Ëd2 Íxd2+ 10Ìxd2. Diese vereinfachte Stellung galt einstaufgrund der Bauernmehrheit am Damenflügelals vorteilhaft für Schwarz, ist aber wohl inetwa ausgeglichen (immerhin hat ja Weiß <strong>eine</strong>Mehrheit am Königsflügel!). Hier kann es weitergehen<strong>mit</strong> 10...Îe8 11 Ìgf3 (oder 11 Íxf6?!gxf6 12 Ìgf3 Ìa6 13 0-0 b6! <strong>mit</strong> der Absicht...Íb7, ...Îad8 und ...Ìc5; 11 f3 setzt mehr aufKonsolidierung, wenngleich der Weiße irgendwanndoch ganz gerne s<strong>eine</strong> Mehrheit am Königsflügel<strong>mit</strong> f4 in Bewegung setzen würde)11...Ìc6 12 0-0 Íg4 13 Îfe1 Îad8 14 h3 Íe6<strong>mit</strong> ausgeglichener und noch nicht geklärterStellung.c2) 6...Íb4+, und jetzt:c21) 7 Êf1?! wird stark beantwortet <strong>mit</strong>7...Ìf6!, <strong>mit</strong> der Idee 8 Ëa4+? Ìc6 9 Íxc6+bxc6 10 Ëxb4?? (aber nach 10 e5 Ëd3+ 11Ìe2 Ía6 12 Ëxc6+ Ìd7 gewinnt der Nachziehendemin<strong>des</strong>tens <strong>eine</strong> Figur) 10...Ëd1+ 11Ëe1 Ía6+ 12 Ìe2 Íxe2+ 13 Êg1 Ëxe1#.c22) 7 Ìc3 Íxc3+ 8 Íxc3 Ìf6, und sobaldWeiß s<strong>eine</strong> Angriffsfigur auf d5 hergebenmuss, hat er vielleicht noch genug Kompensationfür den Bauern, aber gewiss nicht mehr alsdas. Die beste Fortsetzung für Weiß scheint 9Ëf3 Ìxd5 10 exd5 0-0 11 Ìe2 zu sein. In derPraxis begründen dann die ungleichfarbigenLäufer – ein Vorteil für den Angreifer – in Verbindung<strong>mit</strong> Aussichten auf das Manöver Ìg3-h5 oder Ìf4-h5 etwa ausgeglichene Ergebnisse.c23) 7 Ìd2 (das hält <strong>eine</strong> Drohung gegeng7 aufrecht) 7...Íxd2+ (nach 7...Ìe7 könnteWeiß 8 Íxf7+ Êxf7 9 Ëb3+ Ìd5! 10 0-0-0!Ëe7 11 exd5 spielen, und der schwarze Königist exponiert; 7...Êf8!? ist <strong>eine</strong> kuriose Alternative,die g7 deckt und Ëa4+ zuvorkommt; dasNordische Gambit ist weit davon entfernt, zuTode analysiert zu sein) 8 Ëxd2 Ìf6 9 Ëg5 (9Ëc3!? ist <strong>eine</strong> Alternative: 9...c6 10 Íb3 0-011 Ìf3 Íe6!?, und <strong>hier</strong> hat Weiß vielleicht denVersuch 12 0-0 Ëe7 13 Ìd4!?) 9...0-0 10 0-0-0Ëe7 11 Ìe2 <strong>mit</strong> einigen Aussichten auf Angriff.Schwarz hat allerdings ein materiellesPlus, <strong>des</strong>halb dürfte „dynamischer Ausgleich“das angemessene Stellungsurteil sein.6 Ìc3 Ìf6 7 Ìe2 (D)Srslwk+-tzpzp+pzp-+-+-s-++-+-+-+--vL+P+-++-S-+-+-PV-+NZPZT-+QM-+RWeiß entwickelt sich in aller Ruhe. Schwarzmuss aufpassen, nicht nach e5 in die Bredouillezu geraten, und es muss auch <strong>mit</strong> einfach Ëb3nebst 0-0-0 gerechnet werden.7...Ìxe4?Das ist eindeutig zu gierig. Schwarz sollte<strong>mit</strong> 7...Ìc6 oder 7...0-0 an die Entwicklungdenken oder <strong>mit</strong> 7...d5 im Zentrum losschlagen.Ich habe diese Partie ausgewählt, um dieelementarste Situation im Gambitspiel zu illustrieren:Rasche Entwicklung und offene Linientriump<strong>hier</strong>en über das Material.8 0-0!Jetzt sind alle weißen Figuren im Spiel, un<strong>des</strong> droht neben Ìxe4 auch noch Ìd5.8...Ìxc3 9 Ìxc3 Íxc3?!Das scheitert, aber auch <strong>hier</strong> kommt nach9...0-0 wieder 10 Ìd5! <strong>mit</strong> Angriff auf denLäufer b4 und der Drohung Ëg4. Dann kannSchwarz zwar versuchen, sich <strong>mit</strong> 10...Ëh4 zuhalten, aber das wird schon bald reichlich deprimierend;z. B. 11 Ëc2 Ía5 12 Îad1 Ìc6 13Îd3 d6 14 Îg3 Ìe5 15 f4 Ìg6 16 Ìf6+! <strong>mit</strong>der Idee 16...gxf6 17 Îxg6+ hxg6 18 Ëxg6+Êh8 19 Íxf6+.10 Íxc3 (D)Ein Traum von <strong>eine</strong>m Läuferpaar.


GAMBITS 157S10...Ëg5Was sonst? 10...0-0 verliert wegen <strong>des</strong> f<strong>eine</strong>nManövers 11 Ëg4 g6 12 Ëd4 <strong>mit</strong> forciertemMatt! Eine klassische Koordination <strong>des</strong>Läuferpaars: Man beachte die Fesselung <strong>des</strong> f-Bauern. Und 10...d5 verliert gleich aus mehrerenGründen, <strong>eine</strong>r davon ist 11 Îe1+ Íe6 12Íxd5 <strong>mit</strong> der Idee 12...Ìc6 13 Îxe6+! fxe6 14Ëh5+ Êd7 15 Íxe6+! Êxe6 16 Ëg4+ und derKönig kann nicht entkommen.11 Îe1+ Êd8Oder 11...Êf8 12 Íb4+ d6 (12...c5 13 Ëd6+)13 Íxd6+.12 f4!? Ëxf412...Ëc5+ 13 Íd4 Ëxc4 14 Íxg7 ist hoffnungslosfür Schwarz.13 Íxg7 Îg8 (D)Das erlaubt dem Weißen, ein Damen-Scheinopferzu spielen. 13...Îe8 verliert ebenfalls nach14 Îxe8+ Êxe8 15 Ëe2+ Êd8 16 Îe1 c6 17Ëe7+ Êc7 18 Íe5+.Wrslwk+-tzpzp+pzp-+-+-+-++-+-+-+--+L+-+-++-V-+-+-P+-+-ZPZT-+Q+RM-rslm-+r+zpzp+pVp-+-+-+-++-+-+-+--+L+-w-++-+-+-+-P+-+-+PZT-+QT-M-14 Ëg4! Ëd614...Ëxg4 15 Íf6#.15 Íf6+ 1-0Schach anno 1863! <strong>Sie</strong> sehen klar und deutlichden Reiz <strong>eine</strong>s Gambits, das auf Entwicklungund Linienöffnung basiert. Im 19. Jahrhundertwaren die Schwarzen meist ein wenigentgegenkommender, was das Zulassen solcherAttacken betrifft, aber das Nordische Gambitkann auch heute noch Spaß machen. Wendenwir uns nun s<strong>eine</strong>m Cousin zu, dem Göring-Gambit. Ich werde etwas tiefer in die Analyseeinsteigen, weil es so wichtig ist, <strong>hier</strong> genaueZüge zu kennen, ganz gleich <strong>mit</strong> welcher Farbeman sich auf diese Eröffnung einlässt.Ciocaltea – KaraklajicSmederevska Palanka 19711 e4 e5 2 Ìf3 Ìc6 3 d4 exd4 4 c3 dxc3Schwarz kann das Gambit auch ablehnen. Inder Partie zuvor sahen wir (<strong>mit</strong> Zugumstellung)4...d5 5 exd5 Ëxd5 6 cxd4 Íg4 7 Íe2 Íb4+ 8Ìc3. Hier gibt es noch zwei andere Wege:a) 4...Ìge7 (D) hat <strong>eine</strong> Menge Ähnlichkeit<strong>mit</strong> 3...Ìe7 gegen das Nordische Gambit, unddie Ideen sind in der Tat die gleichen.Wr+lwkv-tzpzpspzp-+n+-+-++-+-+-+--+-zP+-++-Z-+N+-PZ-+-ZPZTNVQML+RIch denke, Schwarz kann durch die Kontrolleder weißen Felder ein objektiv ausgeglichenesSpiel erreichen, aber beide Seiten werdenauch dann noch in der Lage sein, Ungleichgewichtezu schaffen, die ein Weiterkämpfenrechtfertigen:a1) 5 Ìxd4!? Ìxd4! 6 cxd4 d5 7 e5 Ìf5(um irgendwie ...c5 einzuschalten) 8 Ìc3 c6!stellt Weiß vor das Problem, wie er <strong>mit</strong> der Drohung9...Ëb6 <strong>mit</strong> Bauerngewinn umgehen soll.

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