westBlick September 2012 - GDG Aachen-Nordwest

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Aktuelles mittelbar hinter uns das Elendsviertel. Die Diskrepanz könnte nicht größer sein. Was wird hinter der hohen, weißen Mauer – ein wirklich allgemeiner Anblick in Afrikas Wohngegenden – geboten? Kindern und Jugendlichen wird der Schulbesuch ermöglicht – mit begleitenden Hilfen für Bücher, Kleidung, Essen, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung. Sport und Theaterspielen sind Highlights für die lustigen, bewegungsfreudigen Kinder. Entsprechende Flächen und sogar ein Freilufttheater stehen zur Verfügung. Es gibt am Fuß der hohen Böschung des ehemaligen, sanierten Gewerbegebietes einen hübschen Garten mit einem Teich, zwei schwarze Schwäne inklusive! Ein Labyrinth aus weichblättrigen Pflanzen lädt neben schattigen Laubengängen (es kann hier bis 40° C heiß werden) und Spielgeräten ein. Einheimische Obst- und Gemüse-
sorten findet man in dem ausgedehnten Garten, wo gelernt wird, wie mit Begeisterung und Ausdauer Erfolg zu erzielen ist. Von der Produktion profitiert das AIDS-Hospital. Einige behinderte Kleinkinder aus Problemfamilien der Nachbarschaft werden von Schwestern in einem gesonderten Haus auf dem Gelände betreut. Welchen Sinn hat das, was wir hier bewundern, was neben der elendigen Umgebung besonders stark beeindruckt? Pater Leon und Pater David kennen diese Frage gut und formulieren das Ziel des Sorgcentrums so: wir wollen der nächsten Generation ein kleines Stück vom Paradies zeigen und ihr helfen, sich ebenso ein Stückchen davon in ihrer Umgebung zu schaffen. Das ist Arbeit für viele Jahre und für großes Engagement – alle Unterstützung vervielfacht sich dort sehr eindrucksvoll. Pater Leon sagte: „Und dass ihr an uns denkt, ist wichtig für uns!“ Über die Seelsorge in dem ausgedehnten Gebiet, wo bis zu der am weitesten entfernten Gemeinde 150 km zu fahren sind, konnten wir nur am Rande sprechen. Eine „etwas andere Arbeit“ der Oratorianer in Oudtshoorn gibt es ebenso: Im Auftrag des Bischofs werden liturgische Texte in Afrikaans übersetzt. Afrikaans ist die verbindende, traditionsreiche Nationalsprache neben Englisch. Einige Gebetbücher, Liedtexte und Messtexte brachten wir mit nach <strong>Aachen</strong>, denn darum hatte uns die Bibliothekarin des hiesigen Oratoriums gebeten. Die zweieinhalb Stunden im Sorgcentrum in Oudtshoorn haben uns einen kleinen Einblick in die sozialen und politischen Sorgen in Südafrika, in eine fremde Welt gegeben, denn wir, meine Schwester und ich, waren nur weiße Touristinnen, kurz zu Besuch. Liesel Gatzemeier 15
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