Schulbrief 2010/11, Nr.2

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Seite 16 SCHULBRIEF Chat der Welten Im Februar 2011 waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8b und 9c vom Kultusministerium eingeladen, im Lindenmuseum in Stuttgart nachmittags an der Abschlussveranstaltung des Projekts „Chat der Welten Baden-Württemberg“ teilzunehmen. Dabei handelt es sich um ein Kommunikationsangebot zu entwicklungspolitischen Themen der Globalisierung. Es wurde zum zweiten Mal als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Bei der Abschlussveranstaltung stand die Preisverleihung durch Herrn Ministerialrat Nuding (Kultusministerium) und Thomas Seiberlich (InWent Regionales Zentrum Baden-Württemberg) im Mittelpunkt. Den musikalischen Rahmen gestaltete eine Schülercombo des AEG Böblingen mit hoher Professionalität. Darüber hinaus führten Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg eine beeindruckende Klangcollage auf, die im Rahmen der Ludwigsburger Städtepartnerschaft mit einer afrikanischen Kommune entstanden war. Am Ende der Veranstaltung standen Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) und der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) für Fragen zu Verfügung. Als Dank für ihre engagierte Mitwirkung erhielten unsereSchülerinnen und Schüler je ein T-Shirt mit dem „Chat der Welten“-Logo. Eva-Maria Stierle Wir brauchen dringend Ihre Mithilfe! „Freunde üben Rücksicht“ ist ein Gewaltpräventionsprojekt und wird am Goldberg-Gymnasium seit mehreren Jahren durchgeführt. Es wurde im Dezember 2003 in das “Netzwerk gegen Gewalt” des Kultusministeriums Baden- Württemberg aufgenommen (www.gewaltpraevention-bw. de) und wird von Gewaltpräventionsberatern empfohlen. Außerdem hat f.ü.r. im Februar 2011 den 1. Preis "EnBW Ehrenamt - Impuls" gewonnen, der dem Team aus Altensteig bei einer Gala von Ministerpräsident Mappus im Stuttgarter Schloss überreicht wurde. f.ü.r. wird von Eltern durchgeführt und ermöglicht ihnen, positiven Einfluss auf das Miteinander in einer Schulklasse zu nehmen. Zwischen Lehrern und Eltern wird außerdem das Zeichen gesetzt: „Wir ziehen an einem Strang…“ Auf kreative und abwechslungsreiche Art und Weise werden die Kinder angeregt, Mut und soziale Verantwortung mit ihren eigenen Möglichkeiten zu entwickeln. Die Klassengemeinschaft und das Selbstbewusstsein werden durch Spiele, Lieder, Gespräche und Filme gestärkt. Comeniusprojekt „climate-net“ Zusätzliche Kompetenzen auf vielen Feldern 15 Schülerinnen und Schüler aus dem NwT-Zug (Naturwissenschaft und Technik) des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen (GGS) erhielten jetzt den "Europass Mobilität" ausgehändigt. Dieses von der Europäischen Union entwickelte Instrument weist die aktive Teilnahme der Schüler am Comenius-Projekt "climate-net" nach, das nach zweijähriger Projektzeit nun endete. Erweiterte Sprachkompetenz in Englisch und Spanisch sowie erweiterte Kenntnisse in den Themen Biodiversität, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in europäischen Ländern sind im Pass aufgeführt. Des Weiteren haben die Schülerinnen und Schüler organisatorische Fähigkeiten und Kompetenzen erworben: Sie organisierten und begleiteten als Tutoren Experimentiergruppen aus englischen und spanischen Schülerinnen und Schülern am Goldberg-Gymnasium, der deutschen Partnerschule. Außerdem wird ihnen erweiterte Teamkompetenz durch die Teamarbeit in europäischen Gruppen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Spanien, England und Deutschland bescheinigt. Kreiszeitung, 23.12.2010 Wir suchen für „f.ü.r.“ dringend interessierte Eltern, die an diesem Projekt mitarbeiten wollen. Am 17. und 23. März sowie am 14. April fehlen uns so viele Eltern, dass wir das Projekt nicht in den jetzigen 5. Klassen durchführen können, wenn sich nicht noch mindestens drei Eltern zur Mithilfe melden. Sie müssten sich in den bestehenden Ablauf des Morgens vorher einlesen, ihn mit mir ggf. noch einmal durchsprechen und an dem betreffenden Tag von 7:30 bis maximal 10:30 Uhr dabei sein. Bitte melden Sie sich! Herzliche Grüße - Ihr f.ü.r.- Team Bettina Petzelberger, 07031-872478
SCHULJAHR 2010/11 Spannende Experimente: Biologie zum Anfassen In der Schule gibt es das meist viel zu selten, aber direkt vor unserer Haustüre bietet sich SchülerInnen genau diese Möglichkeit im großen Maß. Unter der Leitung ihrer Lehrerin Gabriele Groß-Raaf machten sich die SchülerInnen des 4stündigen Biologiekurses (ABI 2011) auf den Weg zur Uni Tübingen in das dortige Schülerlabor für Neurowissenschaften. Für uns SchülerInnen war dies ein besonderer Unterrichtstag, an dem wir uns gezielt verschiedene Aspekte des Nervensystems von Lebewesen in der Praxis anschauen konnten. Eingeteilt in mehrere Gruppen und mit der fachmännischen Unterstützung von einigen Studenten machten wir dabei u. a. Bekanntschaft mit elektrischen Fischen und „Asuro“, einem autonomen Roboter. Asuro ist ein vereinfachtes, aber dennoch dynamisches und komplexes Modell der theoretischen Neurobiologie. Der Roboter besitzt ein „Gehirn“, eine Art Tastsinn, und zwei „Augen“ und so ist es möglich durch seine Programmierung am Computer einfache Verhaltensweisen eines Pantoffeltierchens zu simulieren. Eine Gruppe beschäftigte sich näher mit diesem Experiment und ihr gelang es dabei, dass Asuro zum Schluss fast ohne Probleme seine Umgebungshelligkeit wahrnehmen und dadurch einer schwarzen Linie auf dem Boden folgen und sogar Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen konnte. Elefantenrüsselfisch und Messerfisch – das waren die Testpartner einer zweiten Schülergruppe. Diese so genannten elektrischen Fische nutzen elektrische Felder zur Orientierung und Kommunikation, was ihnen durch ihr elektrisches Organ, das aus umgewandelten Muskelzellen besteht, möglich ist. Mit Hilfe von Plattenelektroden, die in das Aquarium getaucht wurden, bestimmten die SchülerInnen das elektrische Feld und untersuchten anschließend das Verhalten der Fische bei Veränderungen der Umgebung, wie z.B. Ruhestörung und Nahrungszufuhr. Eine weitere Gruppe analysierte das motorische System des Menschen und verfolgte dabei Blickbewegungen. Mit Versuchspersonen wurden Augenbewegungen bei verschiedenen Bildern und Beobachtungsaufgaben untersucht. Dabei hat die Augenbewegung nicht nur die Funktion den Blick zu lenken, d. h. Dinge zu fokussieren, sondern auch das Bild zu schärfen, zu stabilisieren. Die Gruppe interessierte sich bei ihrem Experiment besonders für zweideutige Darstellungen, d.h. Abbildungen in denen zwei unterschiedliche Bilder erkennbar sind, jedoch nur eines auf den ersten Blick fokussiert wird. Mit einem speziellen Computerprogramm wurden am Ende des Tages faszinierende Details der Zusammenarbeit zwischen Gehirn und Augen erkennbar. Seite 17 Ebenfalls mit dem motorischen System des Menschen, jedoch mit dem Teilbereich der Muskelbewegung, beschäftigte sich die nächste Gruppe. Besonderes Augenmerk lag hier auf der Verrechnung verschiedener Signale als Prinzip der Verarbeitung von Informationen im zentralen Nervensystem (ZNS). Durch die Aktivität von Nervenzellen, so genannten Neuronen, werden Aktionspotenziale ausgelöst, die die Muskulatur zur Kontraktion veranlassen. Diese Muskelpotenziale können auf der Oberfläche eines Muskels mit Elektroden gemessen und aufgezeichnet werden (Elektromyogramm = EMG). Die Hauptaufgabe der Gruppe war der Beweis der Hypothese, dass Emotionen mit dem EMG nachgewiesen werden können. Mithilfe von „ekligen“ und lustigen Fotos gelang es tatsächlich, automatische Muskelbewegungen bei einer Testperson hervorzurufen und mit dem EMG aufzuzeichnen. Ebenfalls mit Aufzeichnungen befasste sich eine weitere Gruppe. Das Thema war hier die Elektrophysiologie. Mithilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) können Gehirnströme – d.h. die Signale einiger Nervenzellen im Gehirn – aufgezeichnet und damit die Sinnenssysteme des Menschen besser verstanden werden. Die SchülerInnen erarbeiteten in ihrem Experiment elektrochemische Vorgänge, bei denen Reizaufnahme an den Sehsinneszellen in elektrische Impulse transformiert wurden. Unter anderem konnten sie dadurch die Frage klären, ob und in wie weit sich spezifische Antwortsignale im EEG mit unterschiedlichen Reizen verändern, also z.B. wenn den Versuchspersonen Bilder mit hohem emotionalen Inhalt oder bestimmten Mustern gezeigt wurden. Das Verständnis der Funktion des zentralen Nervensystems (ZNS) ist eng mit dem Verständnis seiner Struktur verbunden. Die letzte Schülergruppe setzte sich daher genauestens mit der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie des wichtigsten Organs des ZNS auseinander – dem Gehirn. Als „Prototyp“ eines Säugetiergehirns diente ein bereits vorpräpariertes Lammhirn. Nach ausgiebiger Betrachtung von außen durfte die Gruppe es anschließend sezieren. Faszinierend war dabei, wie die erstaunlich dünnen Hirnhäute es schaffen, ihrer Aufgabe, das Gehirn zu schützen, gerecht zu werden. Unter dem Mikroskop wurden Querschnitte verschiedener Hirnteile untersucht und deren Struktur anhand der unterschiedlichen Aufgaben überprüft. Speziell bei diesem Experiment konnten die SchülerInnen ihre Grundlagen aus dem Unterricht vertiefen. Ein gelungener Tag – das ist das Fazit unseres Bio-Kurses. Neben Vertiefung des im Unterricht erworbenen Wissens spielt auch der Spaßfaktor eine große Rolle. Empfehlenswert für alle zukünftigen Biologiekurse! Melanie Stürner und Monja Müller, Jahrgangsstufe 13
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