Schulbrief 2010/11, Nr.2
Schulbrief 2010/11, Nr.2
Schulbrief 2010/11, Nr.2
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GOLDBERG-GYMNASIUM SINDELFINGEN<br />
SCHULBRIEF<br />
Unterstufentheater-AG spielte Cornelia Funkes „Potilla“<br />
Tempo, Spannung und Humor<br />
„Papa, ich hab Angst“, ruft ein<br />
zartes Stimmchen durch die Zuschauerreihen:<br />
Das neue Stück<br />
der Unterstufen-Theater-AG bietet<br />
ein so intensives Theatererlebnis,<br />
dass ganz junge Zuschauer<br />
elterlichen Beistand zu schätzen<br />
wissen, wenn sich Oliver Ebel als<br />
Bösewicht ins Zeug legt.<br />
Die Theatermacher, allesamt<br />
Schüler, [...] ziehen alle Register,<br />
um den Zuschauer von Anfang<br />
an in den Bann der Geschichte zu<br />
ziehen.<br />
Es stimmt einfach alles: Die Autorinnen<br />
Rebecca und Leah Attwood<br />
und Charlotte Kessler haben<br />
eine Bühnenversion geschaffen,<br />
die Cornelia Funkes Geschichte<br />
„Potilla“ in ein rasantes<br />
Theaterstück wandelt, das mit<br />
kurzen Szenen und flottem Erzählrhythmus<br />
den Zuschauer jede<br />
Sekunde gespannt auf der Stuhlkante<br />
hält.<br />
Die Regisseurinnen Franziska<br />
Dank an die Helfer im<br />
Hintergrund<br />
Den donnernden Applaus nach<br />
den vier allesamt ausverkauften<br />
Vorstellungen haben sich alle<br />
Mitwirkenden mehr als verdient.<br />
Nach vielen anstrengenden Probewochenenden<br />
haben die<br />
knapp 50 Schauspielerinnen und<br />
Schauspieler eine souveräne<br />
Vorstellung abgeliefert und der<br />
Feenwelt in einer farbenfrohen<br />
Vorstellung buchstäblich neues<br />
Leben eingehaucht. Die Stimmung<br />
nach der Dernière ist entsprechend<br />
gut: „Wir sind eine<br />
große Gemeinschaft gewor-<br />
Röhm, Felicitas Grabsch, Mirijam<br />
Stepper und Laila Wulf haben das<br />
Ganze kongenial auf die Bühne<br />
gebracht, stets mit Fokus auf<br />
Tempo und Spannung, ohne dabei<br />
hintersinnigen Humor und genaue<br />
Charakterzeichnung zu vergessen.<br />
Dabei konnten sie auf<br />
Darsteller zurückgreifen, die noch<br />
in den kleinstenNebenrollen<br />
so viel Leben<br />
in die Bude<br />
bringen,<br />
dass sich eine<br />
durchschnittliche<br />
Märchen-<br />
Inszenierung<br />
vieler Profi-<br />
Tournee-<br />
Theater dagegen<br />
ausnimmt<br />
wie ein Faultier<br />
im Wachkoma.<br />
Allein die schiere Menge an Akteuren<br />
in aufwändig gestalteten<br />
Kostümen, das märchenhafte<br />
Bühnenbild und die Intensität des<br />
Klangs überwältigen den Zuschauer<br />
mit einer opulenten<br />
Wucht, die die Sinne direkt in den<br />
Feenwald katapultiert.<br />
Das Ganze ist kein leerer Bühnenzauber,<br />
sondern dient als packender<br />
Rahmen für eine konzentriert<br />
erzählte Geschichte mit<br />
glaubhaften Charakteren, die sich<br />
wohltuend von der üblichen Klischee-Rasterung<br />
fantastischer Erzählungen<br />
unterscheidet.<br />
den“ – darüber sind sich alle<br />
einig!<br />
Ein solcher Erfolg kann nur gelingen,<br />
wenn viele Helfer im Hintergrund<br />
mitarbeiten – dafür<br />
dankt die Unterstufentheater-<br />
AG Rabea Arbour (Betreuung)<br />
und Tilman Nagel (Bühnenbild)<br />
sowie Uli von der Mülbe und<br />
Ulrike Fritz (Beratung), Hausmeister<br />
Robbie Weber, dem<br />
Sekretariat, vielen Eltern für die<br />
Mitarbeit an den Kostümen, der<br />
Musik und Technik, den freiwilligen<br />
Helfer-Elfen von Textbuch,<br />
Stage-Crew und Catering sowie<br />
der Bäckerei Sehne für die gesponserten<br />
Backwaren für alle<br />
vier Vorstellungen.<br />
Schuljahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Ausgabe 2<br />
25. März 20<strong>11</strong><br />
Die Fee Potilla, der die magische<br />
Mütze gestohlen wurde, und die<br />
deswegen dringend auf Hilfe angewiesen<br />
ist, hat gar nichts vom<br />
handelsüblichen edlen Fabelwesen:<br />
Kristina Liesche bringt sie<br />
mitreißend als arrogante Oberzicke<br />
auf die Bühne.<br />
Der Held der Geschichte, Arthur,<br />
hat gar nichts vom üblichen Fantasy-Protagonisten,<br />
der, mit fantastischen<br />
Erzählelementen konfrontiert,<br />
aus dem Staunen gar<br />
nicht rauskommt. Stattdessen<br />
stellt ihn Oliver Weiss humorvoll<br />
als zunächst eher gelangweilten<br />
Grundskeptiker auf die Bühne,<br />
der erst noch überzeugt werden<br />
muss, dass es sich hier auch um<br />
seine Geschichte handelt. Insgesamt<br />
vermittelt das üppig besetzte<br />
Ensemble den Eindruck, selbst<br />
eine Menge Spaß dabei zu haben,<br />
die Ideen der Regisseurinnen umzusetzen.<br />
Matthias Staber<br />
Sindelfinger Zeitung, 15.2.20<strong>11</strong><br />
In dieser Ausgabe<br />
Brief des Schulleiters 2<br />
Goldberg Aktuell zum Atomausstieg:<br />
Zimmer vs. Kotting-Uhl<br />
3<br />
Goldberg Aktuell: Cacau 4<br />
Schülerfirma: T-soires<br />
Workshop: Mercedes-Benz AG<br />
5<br />
LernStadtMuseum: „Fremdartig“ 6<br />
Werbung:<br />
Frühjahrskonzert und Musical<br />
7<br />
Zeitung in der Schule: Tim Schweiker<br />
Spendenprojekt: Kambodscha<br />
8<br />
Briefmarkenaktion: Bethel 9<br />
Jugend debattiert: Regionalfinale 10<br />
Theater: Der Besuch der alten Dame <strong>11</strong><br />
Vorlesewettbewerb der Klassen 6 12<br />
Goldberg Aktuell: Herbert Honsowitz 13<br />
Goldberg Aktuell: Kandidatencheck 14<br />
Mundart in der Schule: Benefizabend<br />
und „schwäbischer Schultag“<br />
15<br />
Projekte:<br />
Chat der Welten, Comenius und F.Ü.R.<br />
16<br />
Exkursion: Biologie<br />
Schulentwicklung: Pädagogischer<br />
17<br />
Tag - Wunschkurs - Info4<br />
GGS Sporterfolge<br />
18<br />
Verein der Freunde 19<br />
Impressum - Termine 20
Seite 2 SCHULBRIEF<br />
Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen, verehrte Freunde des Goldberg-<br />
Gymnasiums!<br />
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man<br />
zurück.“<br />
Lãozi - legendärer chinesischer Denker<br />
Wenn Sie diesen <strong>Schulbrief</strong> in den Händen halten, haben wir am<br />
Goldberg-Gymnasium eine große Etappe des Lernens in diesem<br />
Schuljahr schon hinter uns. Und wir alle können ganz im Sinne<br />
des chinesischen Denkers Lãozi empfinden, wie wir eingebunden<br />
sind in das stetige Rudern – manche werden sagen: in die stetige<br />
Tretmühle – und wir müssen bestätigen: Lernen erfordert ein<br />
ständiges aktives Tun, erfordert unseren ganzen Einsatz, unermüdlich<br />
und kontinuierlich. Doch irgendwie täuscht dieses Bild<br />
von Lãozi auch. Denn aus der modernen Lerntheorie wissen wir<br />
doch, dass es einen Lernrhythmus geben muss, mit Phasen der<br />
Erarbeitung, der Sicherung durch Wiederholung, des sich Setzenlassens,<br />
Phasen, die einen Wechsel zwischen Anspannung und<br />
Erholung voraussetzen. Wenn wir also Innehalten, sinnvolle<br />
Pausen, Erholung nicht als Aufhören des Lernens, sondern als<br />
Bestandteile des Lernens begreifen, bleiben wir sozusagen weiter<br />
im Strom.<br />
Eine wichtige Phase des Lernens ist auch die Überprüfung des<br />
Erfolgs des Lernens und die Rückmeldung über diesen Lernerfolg.<br />
Die Halbjahresinformation stellt deshalb für unsere Schülerinnen<br />
und Schüler eine wichtige Rückmeldung über die Leistungen des<br />
ersten Lernabschnittes dar, die weiter motivieren, die weiter anregen<br />
kann oder muss, die nötigen Lernschritte im zweiten Halbjahr<br />
sinnvoll und gezielt anzugehen. Liebe Eltern, bitte ermutigen<br />
und unterstützen Sie Ihre Kinder dabei, diesen weiteren Lernabschnitt<br />
des Schuljahres gut und eigenverantwortlich zu gestalten.<br />
Auch für die Kolleginnen und Kollegen, die Ihre Kinder unterrichten,<br />
bietet das Halbjahr Gelegenheit, innezuhalten und sich<br />
noch einmal über die Gestaltung und den Erfolg des Unterrichts<br />
Gedanken zu machen. Sie alle bemühen sich nach Kräften, den<br />
Schülerinnen und Schülern ein effektives „Rudern gegen den<br />
Strom“ zu ermöglichen.<br />
Unsere 13er sind gerade im schriftlichen Abitur – wohl der wichtigsten<br />
Überprüfung, ob das Lernen der vergangenen Jahre erfolgreich<br />
war. Es hat unter guten organisatorischen Bedingungen<br />
begonnen und wir wünschen unserem Abschlussjahrgang nun<br />
den notwendigen Erfolg und das nötige Quäntchen Glück. Die<br />
Basis für diesen Erfolg haben die Schülerinnen und Schüler mit<br />
ihrem kontinuierlichen Lernen über die Schuljahre hinweg gelegt,<br />
die Prüfungsvorbereitung konnte diese Grundlegung der Kenntnisse<br />
und des Wissens mit einem spezifischen Lernen auf die<br />
Prüfung ausweiten und ergänzen, sodass sich der erwartete Erfolg<br />
einstellen kann. Wir alle an der Schule, die dieses Lernen organisieren<br />
und anleiten, zum Lernen motivieren und anregen,<br />
Methoden und Strategien dazu vermitteln, aber insbesondere das<br />
Wissen und die Kenntnisse im Unterricht weitergeben, vertrauen<br />
auf diesen Erfolg!<br />
Im Kollegium konnte ich zum Halbjahr nach ihrer Rückkehr aus<br />
der Elternzeit Frau Engert und Frau Roos begrüßen. Ich freue<br />
mich, dass die beiden unser Kollegium wieder verstärken. Einen<br />
besonders wichtigen Anfang machten dieser Tage auch unsere<br />
neuen Referendarinnen, die ebenfalls am 1. Februar ihren Dienst<br />
an der Schule begonnen haben. Nach einem halben Jahr Ausbildung<br />
am Seminar und an der Schule werden sie im nächsten<br />
Schuljahr selbstständig am Goldberg unterrichten. Auch ihnen<br />
wünsche ich gute Erfahrungen und eine erfolgreiche Zeit!<br />
Im Sekretariat gab es auch eine Veränderung: Frau Kokesch<br />
wechselt vom Goldberg-<br />
Gymnasium - nach einem<br />
kurzen Aufenthalt in der<br />
Stadtverwaltung Sindelfingen – an eine Stuttgarter Schule. Ich<br />
danke ihr herzlich für ihre Arbeit bei uns, die sie mit freundlicher<br />
Lebendigkeit und mit großem Einsatz ausgeführt hat. Ich wünsche<br />
ihr alles Gute in Stuttgart!<br />
Die Neubesetzung ist leider noch offen, hoffentlich kann ich<br />
bald eine neue Schulassistentin neben unserer bewährten Frau<br />
Rähle begrüßen.<br />
Der <strong>Schulbrief</strong> ist wieder einmal auch die Dokumentation des<br />
vielen Guten, das am Goldberg-Gymnasium den Unterricht in<br />
hervorragender Weise ergänzt und erweitert. Lernen findet eben<br />
nicht nur im Unterricht statt. Die außerunterrichtlichen Veranstaltungen:<br />
Theaterbesuche, Lerngänge, Exkursionen und Projekte,<br />
die Wettbewerbe: Vorlesewettbewerb Klasse 6 oder Jugend<br />
debattiert, die bewährte Veranstaltungsreihe „Goldberg aktuell“<br />
mit ganz unterschiedlichen Gästen, das Unterstufen-Theater mit<br />
seiner gelungenen Aufführung, die Schülerfirma, die Ausstellung<br />
von Goldberg-Schüler(innen) in der Galerie der Stadt – alle diese<br />
erfolgreichen Veranstaltungen zeigen das hohe Engagement aller<br />
Beteiligten, der Lehrerinnen und Lehrer, der Schülerinnen und<br />
Schüler sowie der Eltern an unserer Schule. Ihnen allen ganz<br />
herzlichen Dank dafür!<br />
Die Veranstaltung zur Information der Viertklässler – INFO 4 –<br />
der Tag der Darstellung des Goldberg-Gymnasiums bei Schülern<br />
und Eltern, die ihre weiterführende Schule suchen, zeigte in neuer<br />
überzeugender Weise auf, dass wir gut aufgestellt sind. Die<br />
neue Konzeption ist ein Ergebnis des Pädagogischen Tages, bei<br />
dem wir uns auch mit vielen weiteren Fragen der Schulentwicklung<br />
beschäftigt haben. Wenn dieser <strong>Schulbrief</strong> in Ihren Händen<br />
liegt, werden wir sehen, wie viele neue Schüler und Schülerinnen<br />
das Goldberg-Gymnasium im nächsten Schuljahr besuchen werden<br />
und hier einen Teil ihres Lebens lernen werden.<br />
Während ich dies Zeilen schreibe, bewegen uns allerdings Geschehnisse,<br />
die weit über unseren schulischen Horizont hinausreichen:<br />
Krieg und Aufruhr um politische Mitwirkung und Beteiligung<br />
verunsichern die ganze arabische Welt. Die Naturkatastrophe<br />
in Japan, die in der Folge zu einer noch schlimmeren<br />
menschlich verursachten Nuklearkatastro-<br />
phe zu führen scheint, zeigt uns menschli-<br />
che Begrenztheit und eine gefährdete<br />
Zukunft auf unserem Planeten<br />
auf. Auch unsere schulische Welt ist<br />
dadurch berührt, weil wir Teil dieser<br />
Gesellschaft und Welt sind.<br />
Mit dem „Rudern gegen den<br />
Strom“, mit dem engagierten Einsatz<br />
für gute Kenntnisse und solides<br />
Wissen, mit vielfältigen Erfahrungen<br />
des sozialen Miteinanderslernen,<br />
mit dem engagierten Einsatz<br />
für sich und andere, lernen unsere<br />
Schülerinnen und Schüler hoffentlich<br />
auch, wie diesen Gefährdungen<br />
der Welt begegnet werden kann.<br />
Ihr/euer Bernhard Kees<br />
Brief des Schulleiters<br />
Personalia<br />
Neu am GGS<br />
ReferendarInnen:<br />
Frau Boblitz (M, Ph)<br />
Frau Gül (E, BK)<br />
Frau Holzwarth (E, G)<br />
Herr Pfitzer (D, G)<br />
Frau Planinic (kRel, D)<br />
Wieder am GGS<br />
Frau Engert und Frau Roos<br />
nach der Elternzeit<br />
Abschied vom GGS<br />
Frau Kokesch verließ das<br />
Sekretariat Ende Februar<br />
und wechselt an eine<br />
Stuttgarter Schule<br />
Wir wünschen einen guten<br />
Anfang, viel Glück und Erfolg!
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Wenig Gemeinsames, viel Trennendes<br />
EnBW-Mann Hans-Josef Zimmer und Grüne Sylvia Kotting-Uhl über den Atomausstieg<br />
„Atom: Brücke oder Sackgasse?“ war<br />
das Streitgespräch zwischen Sylvia Kotting-Uhl,<br />
der atompolitischen Sprecherin<br />
der Grünen im Bundestag, und Dr.<br />
Hans-Josef Zimmer, dem Generalbevollmächtigten<br />
Technik beim Energieversorgungsunternehmen<br />
EnBW, überschrieben,<br />
das der Seminarkurs „Goldberg Aktuell“<br />
vorbereitet hatte und das die Schüler<br />
Johannes Klug und Melanie Renz am<br />
Montagabend in der Aula des Goldberg-<br />
Gymnasiums leiteten.<br />
"Der Betrieb der Kernkraftwerke in<br />
Deutschland geschieht verantwortungsvoll.<br />
Wir erfüllen überall den Standard der<br />
Internationalen Atomenergiebehörde für<br />
Neuanlagen. Aber ein gewisses Restrisiko<br />
gibt es überall im Leben", sagt Hans-Josef<br />
Zimmer. "Keine Reaktorkuppel ist dafür<br />
ausgelegt, dass sie einem Flugzeugabsturz<br />
standhält", kontert Sylvia Kotting-Uhl<br />
und verweist auf das Bundesverwaltungsgericht,<br />
das der Auffassung ist, dass solche<br />
Katastrophen nicht mehr als Restrisiko<br />
einzustufen seienUneins sind sich die<br />
beiden Fachleute auch in der Bewertung<br />
einer Studie, die festgestellt hat, dass<br />
Kleinkinder häufiger an Krebs erkranken,<br />
je näher sie an einem Kernkraftwerk wohnen.<br />
Die Studie liefere keinen Zusammenhang<br />
zwischen Krebs bei Kindern<br />
und der Nähe zu Kernkraftwerken, wendet<br />
Zimmer ein. Die Experten hätten lediglich<br />
über das Krebs auslösende Moment<br />
nichts sagen können, entgegnet<br />
Kotting-Uhl und fragt: "Soll die Beobachtung<br />
ein reiner Zufall sein?""Wir brauchen<br />
ein Endlager für den Atommüll",<br />
stimmt die Grüne dem EnBW-Vertreter<br />
zu. Doch es sei nicht zu schaffen, dass<br />
der radioaktive Abfall eine Million Jahre<br />
lang von der Biosphäre abgekapselt werden<br />
könne. Deshalb müsse der Betrieb<br />
der Kernkraftwerke möglichst schnell eingestellt<br />
werden, damit kein weiterer A-<br />
tommüll entstehe. Ingenieur Zimmer<br />
hebt hervor, dass "wir international um<br />
unsere Salzstöcke als Atommülllager beneidet<br />
werden". Er fordert, dass die Erkundung<br />
in Gorleben endlich abgeschlossen<br />
werden müsse: "Ich sehe keinen triftigen<br />
Grund, der gegen ein Endlager dort<br />
spricht.""Es dauert noch ein paar Jahre,<br />
bis das Kind erneuerbare Energien erwachsen<br />
ist und an die Gesellschaft zurückzahlt",<br />
ist Sylvia Kotting-Uhl hoffnungsvoll,<br />
dass Strom aus Wasser, Wind,<br />
Sonne und Biomasse bald vollständig<br />
Strom aus Kohle<br />
und Uran ersetzen<br />
kann. "Das<br />
ist noch ein langer<br />
und beschwerlicher<br />
Weg, auf dem wir<br />
liquide Mittel<br />
brauchen",<br />
dämpft Hans-<br />
Josef Zimmer die<br />
Euphorie. Das<br />
Geld zur Finanzierung<br />
erhofft er<br />
sich unter anderem aus der Verlängerung<br />
der Laufzeiten der AKWs. Atomstrom<br />
und erneuerbare Energien ergänzen sich<br />
seiner Meinung ideal, da beide CO2freien<br />
Strom liefern. Kotting-Uhl hingegen<br />
spricht von einem Systemkonflikt<br />
zwischen beiden Energie(gewinnungs)<br />
arten: Weil Großkraftwerke schwer zu<br />
steuern seien, seien sie ungeeignet, die<br />
Schwankungen der erneuerbaren Energiequellen<br />
auszugleichen; stattdessen würde<br />
ihr Strom oft den aus Wind und Sonne<br />
aus dem Netz<br />
verdrängen.<br />
"Wir brauchen<br />
Speicherkapazitäten<br />
und einen<br />
flexiblen Kraftwerkspark",<br />
fordert Kotting-Uhl.<br />
"Die<br />
Speichertechnik<br />
stellt uns vor<br />
große Herausforderungen",<br />
sagt Zimmer.<br />
Zudem seien<br />
3500 Kilometer<br />
neue Überlandstromleitungen<br />
nötig, um vor<br />
allem die Windenergie<br />
aus dem<br />
Herbst<br />
Weihnachten<br />
Winter<br />
Ostern<br />
Pfingsten<br />
Sommer<br />
Bewegliche<br />
Ferientage<br />
Seite 3<br />
Norden zu verteilen - "und das bei Genehmigungsverfahren<br />
von bis zu 15 Jahren<br />
Dauer".<br />
Dass laut Umfragen die Mehrheit der Bevölkerung<br />
gegen die Verlängerung der<br />
Laufzeiten der AKWs sind, sieht Dr.<br />
Hans-Josef Zimmer gelassen: "CDU/<br />
CSU und FDP haben vor der Bundestagswahl<br />
gesagt, dass sie den Atomkonsens<br />
von Rot-Grün kippen werden, und<br />
sind gewählt worden." Die Energieversorgungsunternehmen<br />
würden den "Primat<br />
der Politik respektieren". Laufen die<br />
Kernkraftwerke länger, kritisiert Sylvia<br />
Kotting-Uhl, werde die Marktmacht der<br />
großen Stromkonzerne zu Lasten der<br />
(kleinen) Stadtwerke zementiert. "Wer unter<br />
Rot-Grün Investitionsentscheidungen<br />
getroffen hat, konnte sich nicht darauf<br />
verlassen, dass der Atomkonsens für die<br />
Ewigkeit ist", erwidert Zimmer.<br />
Zum Schluss fragen Melanie Renz und<br />
Johannes Klug die beiden Disputanten,<br />
wie sie sich die Energieversorgung in 50<br />
Jahren vorstellen. "Wir haben einen großen<br />
Anteil an erneuerbaren Energien, aber<br />
auch noch viele Kernkraftwerke",<br />
malt Hans-Josef Zimmer aus. Für Sylvia<br />
Kotting-Uhl ist klar: "Der Energiebedarf<br />
wird komplett mit erneuerbaren Energien<br />
gedeckt - wenn genug vernünftige Bundesregierungen<br />
am Werk waren."<br />
Werner Held<br />
Böblinger Kreiszzeitung, 17.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Ferienpläne<br />
Schuljahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Schuljahr 20<strong>11</strong>/12<br />
Sa 29.10.<strong>11</strong> bis So<br />
06.<strong>11</strong>.<strong>11</strong><br />
Fr 23.12.<strong>11</strong> bis So<br />
08.01.12<br />
Sa 18.02.12 bis So<br />
26.02.12<br />
Mi 20.04.<strong>11</strong> bis So Sa 31.03.12 bis So<br />
01.05.<strong>11</strong><br />
15.04.12<br />
Sa <strong>11</strong>.06.<strong>11</strong> bis So Sa 26.05.12 bis So<br />
26.06.<strong>11</strong><br />
10.06.12<br />
Do 28.07.<strong>11</strong>. bis So Do 26.07.12 bis So<br />
<strong>11</strong>.09.<strong>11</strong><br />
09.09.12<br />
Mo-Fr 07.-<strong>11</strong>.03.<strong>11</strong><br />
Mo-Fr 20.-24.02.12<br />
Mi 20.04.<strong>11</strong><br />
Fr 18.05.12<br />
Fr 03.06.<strong>11</strong><br />
Stand: 20.03.20<strong>11</strong><br />
Eine Beurlaubung außerhalb dieser Zeiten ist nur in besonders begründeten Ausnahmefällen<br />
und auf rechtzeitigen schriftlichen Antrag möglich.<br />
Die Schulleiterinnen und Schulleiter der Sindelfinger und Böblinger Schulen
Seite 4 SCHULBRIEF<br />
Goldberg Aktuell mit dem Fußballnationalstürmer Cacau vom VfB Stuttgart<br />
Jesus steht immer mit auf dem Fußballplatz<br />
Cacau ist Fußball-Profi, und Teil seines<br />
Lebens ist auch Jesus Christus. Wie er<br />
beides wurde, wie er beides lebt, erzählte<br />
er gestern im Goldberg-Gymnasium. Gemeinsam<br />
mit den Interviewerinnen Pia<br />
Limmeroth und Maike Meyer vom Seminarkurs<br />
"Goldberg Aktuell" bereitete<br />
Cacau den Zuhörern eine höchst vergnügliche<br />
Schulstunde.<br />
Ausnahmezustand am Goldberg-<br />
Gymnasium: Schon vor dem Gespräch<br />
mit den Schülerinnen Maike Meyer und<br />
Pia Limmeroth in der Aula muss der<br />
Mann, der am 27. März 1981 als Claudemir<br />
Geronimo Barreto in San André in<br />
Brasilien geboren wurde, Autogramme<br />
schreiben. Die Aula ist bis auf den letzten<br />
Platz gefüllt, als der Deutsch-Brasilianer<br />
mit den Leuten vom Seminarkurs einzieht.<br />
Wie es denn zu seinem Künstlernamen<br />
gekommen sei, wollen die Interviewerinnen<br />
wissen. Und Cacau erzählt die<br />
Geschichte von jenem Kindergeburtstag,<br />
als er seinen Vornamen Claudemir nicht<br />
über die Lippen brachte. Was er sagte, habe<br />
sich eher nach Cacaudemir angehört.<br />
Worauf seine Mutter beschloss, den Jungen<br />
fortan Cacau zu nennen.<br />
Seine Mutter erwähnt Cacau immer wieder.<br />
Sie bringt ihn und seine beiden Brüder<br />
mit Putzen durch, vom Vater, einem<br />
Alkoholiker, bezieht sie Prügel. Und sie<br />
drückt die Augen zu, wenn die Jungs bei<br />
Regenwetter im Wohnzimmer kicken, mit<br />
einem Schrank als Tor und dem Vorhang<br />
als Netz. Und die Mutter tröstet ihn auch,<br />
als ihn Palmeiras São Paulo, der erste Verein,<br />
bei dem er kickt, nach drei Jahren<br />
wieder heimschickt. Cacau macht eine<br />
Krise durch, beginnt die Bibel zu lesen<br />
und sich mit Gott zu befassen. "Das hat<br />
mir die Kraft gegeben, dass ich nicht aufgegeben<br />
habe", sagt er.<br />
Und dann hat er auch im Fußball Erfolg.<br />
1999 kommt er auf Rat eines Bekannten<br />
nach Deutschland. "Das war ein Riesenabenteuer",<br />
denkt er zurück. "Ich war 18,<br />
kannte die Sprache, die Menschen und ihre<br />
Kultur nicht und musste meine Familie<br />
und meine Freundin in Brasilien zurücklassen."<br />
Wenigstens stimmt das Wetter.<br />
36 Grad Celsius herrschen. "Wow, das ist<br />
besser als in Brasilien", denkt sich Cacau,<br />
wird aber rasch eines Besseren belehrt.<br />
Bei Türk Gücü München fängt er in der<br />
fünften Liga zu kicken an, wechselt dann<br />
zu den Amateuren des 1. FC Nürnberg,<br />
der ihn schließlich in seine Erstliga-<br />
Mannschaft holt. Seit 2003 ist er beim<br />
VfB Stuttgart, hat mit dem Verein die<br />
deutsche Meisterschaft geholt, in der<br />
Champions League und UEFA-Cup gespielt.<br />
Dass 200000 Menschen die Meistermannschaft<br />
feierten, schildert Cacau als<br />
"Riesenerlebnis". Doch er durchlebt auch<br />
Phasen des Misserfolgs, persönlich und<br />
mit dem Team. "Da zeigt sich, wie wichtig<br />
die Familie ist", sagt Cacau. "Der VfB<br />
startet meist schlecht, dann kommt ein<br />
Trainerwechsel und in der Rückrunde<br />
geht's bergauf", geben sich die Interviewerinnen<br />
fachkundig. "Wissen Sie, woran<br />
das liegt?" "Wenn ihr mir das sagen könntet,<br />
wäre ich froh", entgegnet der Gefragte.<br />
Seit Februar 2009 ist Cacau Deutscher.<br />
"Meine Kinder sind in Stuttgart geboren,<br />
sie sind Schwaben, verschdesch?", begründet<br />
er diesen Schritt. Kaum hat er<br />
den deutschen Pass, beruft ihn Jogi Löw<br />
in die Nationalmannschaft. Dieser Berufung<br />
misst er symbolische Bedeutung bei:<br />
"Deutschland hat mich angenommen."<br />
Jetzt ist er sogar Integrationsbeauftragter<br />
des DFB. "Ich will den Migranten zeigen,<br />
dass ihnen Deutschland alle Möglichkeiten<br />
zur Integration bietet. Aber sie müssen<br />
sich anpassen und vor allen die deutsche<br />
Sprache lernen.""Die Welt braucht<br />
Menschen, die sagen, was sie erlebt haben.<br />
Es gibt zu viele, die etwas erzählen,<br />
aber nicht danach handeln", nennt Cacau<br />
den Grund, warum er regelmäßig als Prediger<br />
auftritt. Der 29-Jährige ist leidenschaftlicher<br />
Fußballspieler. Doch wenn er<br />
auf dem Platz steht, ist Jesus immer dabei.<br />
"Ich kann ihn doch nicht einfach aussperren",<br />
lacht er. Dass er beim Torjubel beide<br />
Zeigefinger gen Himmel reckt, sei eine<br />
Dankesgeste: "Ich hab mein Talent von<br />
Gott." Die Seminarkurs-Leute spielen eine<br />
Filmszene ein, in der Javier Pinola Bastian<br />
Schweinsteiger während eines Spiels<br />
anspuckt. "Im Eifer des Gefechts ist es<br />
manchmal schwierig, sich zu beherrschen",<br />
nimmt Cacau den entgleisten<br />
Kollegen in Schutz. Und schiebt nach:<br />
"Ich bin froh, dass ihr keine Aktion von<br />
mir gezeigt habt. Ich hab auch schon ein<br />
paar rote Karten bekommen." Doch<br />
wenn der Einsatz oder die Emotionen<br />
auch mal zu weit gehen würden: Nach<br />
dem Spiel müsse man sich wieder die<br />
Hand geben können.Wer zu "Goldberg<br />
Aktuell" kommt, muss Sätze vollenden,<br />
deren Anfänge die Gesprächsleiter vorgeben.<br />
Cacau soll nebenher auch noch mit<br />
dem Ball jonglieren. "Ich bin doch ein<br />
Mann, der nicht mehrere Sachen gleichzeitig<br />
kann", frotzelt der kickende Christ,<br />
schlägt sich aber bravourös. "Wenn Sie einen<br />
Wunsch frei hätten...", beginnt Pia<br />
Limmeroth den letzten Satz. "...dann<br />
möchte ich noch ein Kind haben und jeden<br />
Tag Menschen helfen", vollendet Cacau<br />
und spitzelt den Ball elegant zu Maike<br />
Meyer zurück.Und wer zu Goldberg Aktuell"<br />
kommt, wird üblicherweise mit<br />
Wein beschenkt. Da Cacau keinen Alkohol<br />
trinkt, beglückt ihn Lehrer Michael<br />
Kuckenburg mit einem Foto der Plastik<br />
vom Heiligen Martin und dem Bettler bei<br />
der Mantelteilung, die vor der Sindelfinger<br />
Martinskirche steht. "Am Samstag aber",<br />
gibt Kuckenburg Cacau auf den Weg,<br />
"bleibt der Heilige Martin außen vor. Da<br />
wird nicht geteilt, da kommt der VfB mit<br />
drei Punkten zurück!" Im Treppenhaus<br />
vor der Aula stehen Unterstufenschüler<br />
Spalier, die Cacau Blöcke und Stifte entgegenstrecken.<br />
Doch die Bitte erfüllt er<br />
nicht, denn es pressiert zur nächsten Trainingseinheit.<br />
Einige Schüler ergattern wenigstens<br />
ein Autogramm von Schulleiter<br />
Bernhard Kees.<br />
Werner Held<br />
Böblinger Kreiszeitung, 26.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong>
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Seminarkurs Wirtschaft<br />
Neue Jungunternehmer am GGS<br />
Wirtschaft hautnah erleben – Diese Erfahrung ist Ziel des<br />
Juniorprojektes des Instituts der deutschen Wirtschaft in<br />
Köln. Durch das Gründen und Führen eines Schülerunternehmens<br />
lernen sie, was es heißt, sich auf dem Markt zu<br />
positionieren, Projekte zu planen, zu finanzieren und<br />
durchzuführen, Kunden anzuwerben. Kurz: Ein gewinnbringendes,<br />
erfolgreiches Unternehmen aktiv zu gestalten.<br />
Auch in diesem Schuljahr gründeten die elf Schüler des Seminarkurses<br />
Wirtschaft des Goldberg-Gymnasiums im Rahmen<br />
des JUNIOR-Programms des IW Köln ein Juniorunternehmen.<br />
Die Schülerfirma „T-Soires“ hat sich auf die Bedruckung von<br />
T-Shirts und Accesoires spezialisiert. So kreativ und individuell<br />
wie der Name des jungen Unternehmens sind auch dessen Projekte.<br />
Binnen kürzester Zeit ging die Gründung des Unternehmens<br />
und die Wahl der Vorstände (Paul Petzelberger, Clarissa<br />
Schindler) von statten. Auch die Abteilungen der Junior-Firma<br />
sind denen eines realen Unternehmens nachempfunden. So bilden<br />
Daniel Bayha und Robert Reuff die Technikabteilung, Ina<br />
Brändle, Christine Zürn und Felix Bader befassen sich mit den<br />
Finanzen von T-Soires und Ayla Nourê, Franziska Stachon und<br />
Kathrin Schubert sind für das Marketing verantwortlich, während<br />
Saskia Kalitzky die Verwaltung übernommen hat.<br />
Workshop bei der Mercedes-Benz AG<br />
Am 21.07.<strong>2010</strong> durften wir, die Klasse 10b (damals 9b),<br />
bei einem Workshop einen ganz besonderen Tag in der Sindelfinger<br />
Weltfirma erleben. Möglich gemacht hatte dieses<br />
Thomas Zink, der Vater einer Mitschülerin. Wir wurden<br />
gemeinsam mit Herrn Nagel zur ersten Stunde von einem<br />
Bus abgeholt und zum Werksgelände gebracht.<br />
Nach einführenden Worten und einer Programmübersicht über<br />
den Ablauf des Tages sahen wir einen Crash-Test: ein neuer<br />
E-Klasse-Mercedes raste gegen eine Wand - was dem einen<br />
oder anderen schon sehr leid tat! Die Auswirkungen auf das<br />
Auto durften wir genauer unter<br />
die Lupe nehmen, der Hausfotograf<br />
hielt die Szene fest.<br />
Danach kam der Transfer zur<br />
zweiten Station, wo die eigentliche<br />
Arbeit begann. Im Bereich<br />
des Marketings und der Werbung<br />
auf dem „Smart“-Gelände durften<br />
wir uns selbst als Werbedesigner<br />
versuchen. In einem großen<br />
Brainstorming mit unterschiedlichen<br />
Zugängen und Methoden<br />
sammelten wir erste Ideen.<br />
Danach entwickelten wir mit der<br />
Unterstützung der Mercedes-<br />
Benz-Marketingleute und einiger<br />
Designstudenten aus unseren vorher<br />
gesammelten Ergebnissen ei-<br />
Seite 5<br />
Mit dem Verkauf von 90 Anteilsscheinen kamen die SchülerInnen<br />
zu ihrem Startkapital.<br />
LehrerInnen, Eltern, Bekannte und auch MitschülerInnen unterstützten<br />
das junge Unternehmen, indem sie zum Anteilsscheineigner<br />
wurden. Diese Unterstützung war auch nötig, denn<br />
schon im Oktober startete das Unternehmen sein erstes Großprojekt:<br />
Die Produktion von T-Shirts für die TeilnehmerInnen<br />
von MUNOG verlief problemlos, der Verkauf war erfolgreich:<br />
Von 100 T-Shirts konnten 99 verkauft werden!<br />
Im Dezember folgte dann die erste Jahreshauptversammlung,<br />
bei der der positive Wertzuwachs der Anteilsscheine von den<br />
Eignern wohlwollend betrachtet wurde. Im Januar lief dann<br />
das nächste Projekt an. Die SchülerInnen entwarfen für die<br />
fünf verschiedenen Studienfahrten individuelle Logos, die dann<br />
auf T-Shirts und Pullover gedruckt werden sollten. Beim P-Tag<br />
im Februar wurden diese vorgestellt. Auch hier erfuhr das Unternehmen<br />
eine überwiegend positive Resonanz. Mit 144 Bestellungen<br />
wurden die Erwartungen der Jungunternehmer weit<br />
übertroffen.<br />
Zukünftig wird es wohl noch einige Aufträge für das junge Unternehmen<br />
geben, ganz besonders ein Projekt liegt den Jungunternehmern<br />
schon seit Schuljahresbeginn am Herzen:<br />
Endlich soll es wieder eine Schulkollektion geben und T-Soires<br />
wird diese gestalten dürfen!<br />
Ayla Nourê (Abteilungsleitung Marketing)<br />
gene Vorschläge für Werbespots oder Plakate. Am Ende des<br />
Tages stellten wir in kurzen Präsentationen unsere Ergebnisse<br />
vor – es wurde gezeichnet und vorgetragen, meist aber wurden<br />
kleine Szenen vorgespielt.<br />
Für uns stand als Fazit des Tages fest: Ein anstrengender, aber<br />
hochinteressanter und gelungener Tag, der sehr viel Spaß gemacht<br />
hat. Dafür wollen wir uns bei Herrn Zink und der Mercedes-Benz<br />
AG herzlich bedanken! Und - wer weiß? - vielleicht<br />
sehen wir ja den einen oder anderen unserer Gedanken demnächst<br />
in der Werbung eines neuen Produkts von Mercedes<br />
Benz…<br />
Inka Gösmann, 10b/Tilman Nagel
Seite 6 SCHULBRIEF<br />
GGS-Abiturienten gestalten die Ausstellung „Fremdartig“ in der Galerie der Stadt Sindelfingen<br />
Eier, blaue Ohren und Schweineherzen<br />
Reichlich unerwartet geriet die Ausstellung<br />
"Fremdartig" zum Höhepunkt der<br />
Langen Nacht der Museen im November.<br />
Bei der Vernissage in der Galerie der<br />
Stadt Sindelfingen ging es zu wie in einem<br />
Taubenschlag. Nicht nur jugendliche<br />
Besucher waren von den Arbeiten der<br />
fünf 18- und 19-jährigen GGS-<br />
Abiturienten völlig begeistert.<br />
Schüler-Ausstellungen leiden meist darunter,<br />
dass man sie sofort als solche erkennt.<br />
Das ist bei "Fremdartig" überhaupt nicht<br />
der Fall. Die Werke selbst wie auch ihre<br />
Präsentation machen einen hochprofessionellen<br />
Eindruck. Die Foto- und Videoarbeiten<br />
haben einen betont ästhetischen<br />
Anspruch und versprühen dabei eine enorme<br />
Frische. Dass fünf 18- und 19-<br />
Jährige dahinter stecken, kann der unwissende<br />
Besucher kaum ahnen.<br />
Franziska Rau, Annika Renz, Julia Schäfer,<br />
Friederike Traub und Patrik Weisser<br />
heißen die fünf Ausstellenden. Die Abiturienten<br />
vom Goldberg-Gymnasium Sindelfingen<br />
(GGS) hatten insgesamt rund<br />
ein Jahr für das Projekt Zeit. Eigentlich<br />
war nur geplant gewesen, dass sie eine<br />
Ausstellung zusammentragen, um sich in<br />
der Organisation zu schulen. Doch<br />
schnell war dem Quintett sonnenklar: Die<br />
Kunstwerke dazu wollen wir auch selber<br />
liefern - mit Erfolg. "Ich bin völlig von<br />
den Socken, wie schön die Bilder geworden<br />
sind", sagte GGS-Kunstlehrer Martin<br />
Sack-Duvernoy, der diese Aktion gemeinsam<br />
mit dem Galerieleiter Otto Pannewitz<br />
angestoßen hatte.<br />
Dahinter steckt das Projekt<br />
"LernStadtMuseum", das die Sindelfinger<br />
Galerie seit 2004 anbietet. Dabei soll<br />
Schülerinnen und Schüler der Umgang<br />
mit Kunst, Museen und Ausstellungen nähergebracht<br />
werden. Seit sechs Jahren<br />
sind also Jugendliche immer wieder in Aktionen<br />
der Galerie involviert, die aktuelle<br />
Ausstellung bedeutet aber wohl einen ersten<br />
Höhepunkt der Zusammenarbeit.<br />
Dass bei der Vernissage von "Fremdartig"<br />
Dutzende von Jugendlichen die Galerie<br />
stürmten und sich eine gepflegte Partystimmung<br />
breitmachte, war ganz im Sinne<br />
von Otto Pannewitz. "Uns ist wichtig,<br />
dass junge Leute das Museum als einen<br />
Ort entdecken, wo auch ihre Kunst hängen<br />
kann", sagte der Galerieleiter.<br />
Besonders beeindruckend ist der zentrale<br />
Hauptraum im zweiten Stockwerk geraten.<br />
Hier zeigen die Schülerinnen<br />
und Schüler in großformatigen Fotoarbeiten<br />
die Ergebnisse einer<br />
"Lebensmittel auf nackter Haut"-<br />
Session. Da rinnt ein aufgeschlagenes<br />
Ei eine Brust hinunter, sind grüne<br />
Lakritzeschnüre um Finger gewickelt,<br />
klemmt eine Bananenschale im Ellbogen<br />
oder bewegen sich dicke Flüssigkeiten<br />
an Gesichtsteilen hinab. Das<br />
alles ist in enormer Vergrößerung<br />
dargestellt und wird auf diese Art genauso<br />
zu einer prickelnden Ästhetisierung<br />
wie zu einem humorigen<br />
Suchspiel: "Was ist denn das? Und<br />
wo gleitet das entlang?"<br />
Auch in den Räumen drumherum<br />
sind Fotografien zu sehen, die mit<br />
dem Ausstellungstitel "Fremdartig"<br />
spielen. Junge, weiß geschminkte<br />
Menschen sind da zum Beispiel in<br />
scheinbar endlose Absperrbänder eingewickelt.<br />
Im "Fleischraum" werden<br />
junge Frauen mit dickem Klebeband<br />
zugeschnürt und halten Tierorgane in<br />
ihren Händen - abstoßend und faszinierend<br />
zugleich. Als Modelle fungierten<br />
übrigens einige Mitschülerinnen.<br />
Der "Ohrraum" schließlich zeigt<br />
eine Serie blauer Ohren. "Wir haben<br />
einfach Leute auf der Straße angesprochen,<br />
ob wir ein Ohr blau anmalen<br />
dürfen und das dann fotografieren",<br />
erläutert Friederike Traub. Die<br />
Objekte hängen jetzt nach Geschlechtern<br />
und Alter sortiert - eine<br />
sympathisch "schräge" Anordnung.<br />
Letztlich sind die fünf Pennäler wohl<br />
selbst am meisten erstaunt über das,<br />
was sie da geschaffen haben - und<br />
froh, dass die Ausstellung den erfolgreichen<br />
Abschluss aller Vorarbeiten<br />
markiert. "Ich hätte nicht gedacht,<br />
dass das so viel Arbeit wird", gesteht<br />
Friederike Traub, "aber es hat sich<br />
gelohnt." Schließlich hat das Quintett<br />
sehr viel mitgenommen. "Wir haben<br />
brutal viel gelernt", meint Julia Schäfer,<br />
"sowohl organisatorisch als auch<br />
künstlerisch." Was in der Galerie derzeit<br />
gut zu sehen ist.<br />
Robert Krülle<br />
Böblinger Kreiszeitung, <strong>11</strong>.12.<strong>2010</strong>
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Ein „Haydn“-Spaß:<br />
musikalischer Einzug in den Frühling!<br />
Der Neigungskurs Musik und weitere musikbegeisterte Schülerinnen und Schüler des GGS laden ein zu<br />
einem fröhlichen Abend voller Musik. Gewidmet ist das Konzert Joseph Haydn, der am 1. April seinen<br />
279. Geburtstag feiern würde.<br />
Unsere Musiker freuen sich auf ein zahlreiches Publikum!<br />
Freitag, 1. April 20<strong>11</strong>, 19 Uhr in P<strong>11</strong> (Musiksaal).<br />
Der Eintritt ist frei!<br />
Für das leibliche Wohl ist gesorgt.<br />
Rockville, das Musical der Extraklasse!<br />
Unserer Musiklehrerin Monika Roos ist - gemeinsam mit ihrem Mann Rainer Roos - etwas ganz Außergewöhnliches gelungen:<br />
Sie konnten die Autoren von Rockville, Martin Gellner, Werner Stranka und Kim Duddy, davon überzeugen, ihr die<br />
Aufführungsrechte für dieses Musical anzuvertrauen. Voraussetzung dafür war natürlich die Überzeugung der Autoren,<br />
dass Rockville am Goldberg-Gymnasium in einer Inszenierung auf höchstem Niveau präsentiert wird. Dazu muss man wissen,<br />
dass sowohl die Musical-Experten als auch das Publikum Rockville als ein Musical der Extraklasse feiern.<br />
Eine kleine musikalische Kostprobe konnten am Goldberg-Gymnasium all die Glücklichen genießen, denen es am „Tag der<br />
Offenen Tür-Informationsveranstaltung“ gelungen war, in der Aula einen Platz zu ergattern: „Was die Liebe sagt“, vorgetragen<br />
vom Oberstufen-Chor und den Solisten des Chors, unter der Leitung von Monika Roos, riss die Zuhörer zu wahren<br />
Begeisterungsstürmen hin. Und dies ist nur einer von 18 Songs von Rockville, die mal als fetziger Rock-Song, mal als lyrische<br />
Ballade, mal als frecher Rap Jung und Alt begeistern. Die musikalische Qualität von Rockville setzt neue Maßstäbe<br />
und macht es für Chor und Solisten erforderlich, dass sie das Letzte aus sich herausholen - als Sänger, Tänzer und Schauspieler.<br />
Zur Handlung sei nur soviel verraten: „Held“ - oder eher „Anti-Held“ - von Rockville ist der Rockstar Brian Carr, dessen<br />
beste Zeit vorbei zu sein scheint. Eigentlich ist er nur mit sich selbst beschäftigt, wird aber gegen seinen Willen zum Hoffnungsträger,<br />
der das Städtchen Rockville retten soll. Retten wovor? Vor eine Gruppe korrupter Immobilienhaie, die das<br />
von einem Tornado fast zerstörte Rockville in ihren Besitz bringen wollen. Eine kleine Gruppe mutiger Bürger verbündet<br />
sich mit einer Gruppe unerschrockener Jugendlicher, die gemeinsam mit Brian Carr den Kampf aufnehmen. Dabei gibt es<br />
natürlich eine Reihe von Verwicklungen, eine Reihe von schier unüberwindlichen Hindernissen - und auch die Liebe kommt<br />
nicht zu kurz. Und am Ende ist eines gewiss: Das Gute siegt. Ein glänzender Musical-Stoff mit einer fantastischen Musik!<br />
Es singen und spielen mehr als 40 Schülerinnen und Schüler des Oberstufenchors. Die Produktionsleitung und die musikalische<br />
Leitung liegen in den bewährten Händen von Monika Roos. Auch die Musical-Combo begleitet in derselben Besetzung<br />
seit dem „kleinen Horrorladen“ alle Musicals am Goldberg-Gymnasium: Monika Roos (E-Piano), Roland Bayer (Gitarre),<br />
Thomas Kadauke (Bass), Markus Goedicke (Schlagzeug), diesmal noch verstärkt durch Kathrin Gonsior (Kursstufe 1) am<br />
Keyboard. Die wie immer äußerst originelle Choreographie studiert Amelie Sturm ein. Das großartige Bühnenbild stammt<br />
wieder einmal von Roland Bayer. Diesmal besonders aufwändig sind Licht und Ton. Auch hier kann Monika Roos auf altbewährte<br />
Kräfte zurückgreifen: Christian Ländner und Dr. Ingo Sika. Kostüme und Ausstattung verantwortet wie immer Christiane<br />
von der Mülbe und die Regie führt wiederum Ulrich von der Mülbe.<br />
Premiere: Sonntag, 15. Mai 20<strong>11</strong>, 17 Uhr<br />
Aula des Goldberg- Gymnasiums Sindelfingen, Frankenstraße 15<br />
Weitere Aufführungen: Freitag, 20. Mai, und Samstag, 21. Mai, jeweils 19 Uhr;<br />
Sonntag, 22. Mai, 17 Uhr; Freitag, 27. Mai, und Samstag, 28. Mai, jeweils 19 Uhr.<br />
Eintritt: 8 Euro / 5 Euro (ermäßigt)<br />
Telefonische Kartenreservierung ab 2. Mai unter 07031/95740<br />
Seite 7
Seite 8 SCHULBRIEF<br />
„Sommerkonzert“<br />
Jubiläumskonzert: 25 Jahre Orchester am GGS<br />
Dienstag, 7. Juni, und Donnerstag, 9. Juni 20<strong>11</strong>,<br />
jeweils um 19 Uhr in der Aula<br />
Eintritt frei<br />
„Always look on the bright side of life“<br />
Nicht nur ein Redakteur<br />
Tim Schweiker - so heißt er. Aber wer ist dieser Mann, der<br />
uns einen äußerst interessanten Einblick in den Journalismus<br />
gab?<br />
Tim Schweiker ist 1972 in Sindelfingen geboren und aufgewachsen.<br />
Er lebt heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern<br />
(10 und 7 Jahre) in Maichingen. Nachdem er 1992 sein Abitur<br />
am Gymnasium Unterrieden in Sindelfingen gemacht hatte,<br />
studierte er Kunstgeschichte und Germanistik in Stuttgart und<br />
verbrachte ein Auslandssemester in Mailand.<br />
Da er während des Studiums knapp bei Kasse war, schrieb er<br />
ab und an als freier Mitarbeiter Artikel für die Stuttgarter<br />
Nachrichten und für die Sindelfinger Zeitung. Dabei merkte er,<br />
dass ihm das Schreiben großen Spaß bereitet, und er bewarb<br />
sich nach erfolgreich abgeschlossenem Studium bei diversen<br />
Zeitungsredaktionen um einen Ausbildungsplatz. Bei der Sindelfinger<br />
Zeitung (SZ/BZ) erhielt er die Chance, seine Fähigkeiten<br />
als Journalist unter Beweis zu stellen. Die Arbeit als<br />
Das GGS-Spendenprojekt Kambodscha<br />
Nach den etwas mageren Spenden in Höhe von insgesamt 85 Euro anlässlich des<br />
Schulfestes im Juli <strong>2010</strong>, die nur die damaligen Klassen 6b und 6c beigesteuert haben,<br />
waren wir hoch erfreut über den Eingang eines Betrags von 76,86 Euro der<br />
Klasse 5c von Frau Ringwald im Dezember <strong>2010</strong>.<br />
Zeitung in der Schule<br />
Journalist gefiel ihm und der SZ/BZ gefielen seine Artikel, so<br />
dass er eine Festanstellung erhielt und heute noch mit Leib und<br />
Seele Redakteur bei der Sindelfinger Zeitung ist.<br />
Zwar sagt Tim Schweiker selbst, dass das Leben eines Redakteurs<br />
nicht immer einfach ist, da für Familie oder Hobbys, wie<br />
beispielsweise Krimis lesen oder Musik machen, wenig bis gar<br />
keine Zeit bleibt. Sofort nennt er jedoch auch die schönen Seiten,<br />
nämlich das er oft neue, interessante Leuten kennen lernt,<br />
wie schon den aufgeschlossenen Cacau oder einen wortkargen<br />
Gerhard Schröder. Auch gab es einige sehr berührende Themen<br />
in seinen Artikeln, bei denen es ihm stets half zu schreiben<br />
und durch eine sachliche Sprache Distanz zu schaffen. Insgesamt<br />
sind in 16 Jahren mehr als 1000 Artikel zusammengekommen.<br />
An seinem souveränen Auftritt in vielen Sindelfinger Schulklassen<br />
merkt man, dass er wirklich hinter seinem Beruf steht. Mit<br />
seinen ehrlichen Antworten wirkt Tim Schweiker sehr sympathisch<br />
und authentisch - genau der richtige Mann für den Außenauftritt<br />
der „SZBZ“.<br />
Annika Holl, Jonas Rothfuß und Madita Ververs (10b)<br />
Sehr großzügig hat sich der Abiturjahrgang 2009 erwiesen und das Spendenkonto<br />
um 250 Euro im Februar 20<strong>11</strong> bereichert. Den Spendern ein ganz herzliches Dankeschön!<br />
So sind wir dem Bau einer einfachen Küche bzw. Kochstelle für unsere Goldberg-<br />
Schule in Kambodscha ein großes Stück näher gekommen.<br />
Insgesamt hat das GGS fast 10.000 Euro für den Bau dieser Schule gespendet und somit den Schulbesuch der Kinder aus<br />
drei Dörfern ermöglicht. Eine großartige Leistung!<br />
Unser Verbindungsmann Ito-san wird in den kommenden Monaten wieder nach Kambodscha fliegen und uns hoffentlich<br />
neue Fotos schicken, die vielleicht den Baubeginn der Küche dokumentieren. Renate und Wolf Brüggemann
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Briefmarken-Aktion Bethel<br />
Die Klassen 6a und 6c haben der diakonischen Einrichtung für behinderte<br />
und kranke Menschen in Bethel bei Bielefeld mit einer Briefmarken-Sammelaktion<br />
geholfen. Mit den gesammelten Briefmarken kann<br />
ein Teil des Lebensunterhalts finanziert werden. Viele Menschen sind<br />
damit beschäftigt, die Briefmarken abzulösen und später zu sortieren.<br />
Die Briefmarken werden an interessierte Briefmarkensammler<br />
verkauft.<br />
Hier der Bericht der Klasse: Wir, die Religionsklasse 6a/c, haben Bethel<br />
mit einer Spendenaktion geholfen. Als unsere Reli-Lehrerin Frau Semler<br />
uns davon erzählt hatte, dass es ein Spendenprojekt in Bethel gibt, fanden<br />
wir es ziemlich aufregend, den Menschen dort helfen zu können.<br />
Doch es musste viel geplant werden: Wie lang sollte die Aktion laufen?<br />
Wie machen wir darauf aufmerksam? Wo soll gesammelt werden?<br />
Nachdem wir auf dem ganzen Schulgelände Plakate aufgehängt hatten<br />
und in die Klassen gegangen waren, um Bethel vorzustellen, ging es los:<br />
Am 10. Januar 20<strong>11</strong> fingen wir an, mit einem Karton in unseren Klassenräumen<br />
und in verschiedenen Schichten zu sammeln. Jede große Pause<br />
kamen Briefmarken. Schon bald war unser Karton gefüllt. Die Aktion lief<br />
bis zum 24. Januar 20<strong>11</strong>. Wir haben den Karton zusammen mit einem<br />
Brief, weshalb wir die Briefmarken gesammelt haben, abgeschickt. Vielleicht<br />
sind ja auch ein paar passende für einen Briefmarkenliebhaber<br />
dabei.<br />
Wir bedanken uns für die tolle Mithilfe bei allen, die uns ihre Briefmarken gespendet haben! Falls ihr mehr wissen wollt,<br />
besucht www.bethel.de. Danke an alle Spenderinnen und Spender!<br />
Sandra Brückner, Léoni Eckstein, Paula Hessing, Kristina Liesche, Jule Rüter, Sophia Traub, Farina Semler<br />
Rosi Gollmann kommt ans GGS<br />
Freitag, 15. April 20<strong>11</strong><br />
<strong>11</strong>.20-13 Uhr, Aula<br />
Öffentliche Schulveranstaltung<br />
Die von Rosi Gollmann gegründete Andheri-Hilfe<br />
Bonn e.V. hilft seit 44 Jahren in über 3.000 Entwicklungsprojekten<br />
in Indien, Nepal und Bangladesh<br />
Millionen von Menschen.<br />
Zur Teilnahme an<br />
der Schulveranstaltung<br />
sind alle<br />
herzlich eingeladen.<br />
Zirkusprojekt<br />
Freitag, 15.4.20<strong>11</strong>,<br />
18 Uhr in der Aula<br />
des GGS<br />
Seite 9<br />
Die Schülerinnen und<br />
Schüler der Klasse 7c<br />
führen die Ergebnisse<br />
des Zirkusprojektes<br />
auf.<br />
Die Vorstellung dauert<br />
etwa eine Stunde.<br />
Alle sind herzlich<br />
eingeladen!
Seite 10 SCHULBRIEF<br />
Regionalverbundwettbewerb „Jugend debattiert“<br />
Johannes Klug darf zur Landesqualifikation<br />
Der bundesweite Wettbewerb „Jugend debattiert“ ging jetzt<br />
zum achten Mal in der Aula des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen<br />
(GGS) über die Bühne - erstmals mit Beteiligung einer<br />
Schülergruppe des Schickhardt-Gymnasiums Herrenberg<br />
(SGH). Die seit Jahren im Wettbewerb geübten Schulen mussten<br />
sich mit heftiger Konkurrenz auseinandersetzen.<br />
Zwar stellten das GGS mit Johannes Klug (Jahrgangsstufe 1)<br />
und das Hegel-Gymnasium Stuttgart-Vaihingen mit Carlotta<br />
Schramm (Klasse 9) am Ende des Tages die beiden Sieger in ihren<br />
Altersklassen, dicht darauf folgten aber die Zweitplatzierten<br />
Mona Kocholl (Jahrgangsstufe 1) und Felicia Würtenberger<br />
(Klasse 9) vom SGH. Alle vier Finalisten qualifizierten sich für<br />
ein dreitägiges Rhetorikseminar mit Profi-Trainern sowie für die<br />
zentrale Qualifikationsrunde, wo sie am <strong>11</strong>. April im Eberhard-<br />
Ludwigs-Gymnasium Stuttgart wieder aufeinandertreffen, um<br />
unter 64 Startern aus dem ganzen Land die acht Teilnehmer für<br />
das Landesfinale Baden-Württemberg zu ermitteln.<br />
Die in Schulausscheidungen ermittelten 28 Debattanten diskutierten<br />
zunächst in den Vorrunden über die Themen "Soll an<br />
Schulen in Deutschland außerhalb des Sprachenunterrichts nur<br />
Deutsch gesprochen werden?" und "Sollen regelmäßige Erste-<br />
Hilfe-Kurse in der Schule ab Klasse 8 verpflichtend<br />
sein?" (Altersgruppe 1) sowie über die Streitfragen "Sollen<br />
Schutzimpfungen für Kinder gesetzlich vorgeschrieben werden?"<br />
und "Soll Google Street View auch unsere Stadt erfassen?"<br />
(Altersgruppe 2).<br />
Die aktuelle Debattenfrage des Finales für die Altersgruppe 1<br />
hieß in diesem Jahr: "Soll die private Haltung gefährlicher Wildtiere<br />
bundesweit verboten werden?". Neben den beiden schon<br />
erwähnten Erst- und Zweitplatzierten Carlotta Schramm und<br />
Felicia Würtenberger bewährte sich auch die einzige in die<br />
Schlussdebatte eingezogene Realschülerin Rowena Kirchberger<br />
(Klasse 10) von der Sindelfinger Realschule Eschenried mit ausgewogenen<br />
und sachlichen Beiträgen und wurde Dritte vor dem<br />
Achtklässler Justus Dettki (SGH).<br />
Schwerer Stand gegen Johannes Klug<br />
Das angesichts des Prozesses gegen den Vater des Amokläufers<br />
von Winnenden hochaktuelle Thema "Sollen Schusswaffen in<br />
Privathaushalten verboten werden?" führte bei den Finalisten<br />
der Altersgruppe 2 zu einer sehr lebendigen und spannenden<br />
Debatte. An deren Ende hatte Johannes Klug vom GGS, der<br />
zweite Landessieger des Jahres <strong>2010</strong>, die Nase vorn. Gegen die<br />
geradezu in professoralem Stil entwickelten Argumente des G-8-<br />
Oberstufenschülers Klug hatten alle anderen Redner einen sehr<br />
schweren Stand. Trotzdem hielt Mona Kocholl (SGH) mit souverän<br />
und einfühlsam vorgetragenen Beiträgen dagegen und<br />
wurde zweite Siegerin vor David Sip (Hegel-Gymnasium) und<br />
Thomas Hawighorst (GGS).<br />
Bernhard Kees, Regionalverbundkoordinator und Schulleiter<br />
des GGS, freute sich abschließend vor allem über die gelungene<br />
Ausweitung des Regionalverbunds auf weitere Schulen aus dem<br />
Kreis Böblingen und dankte der Herrenberger Schulkoordinatorin<br />
von "Jugend debattiert", Stefanie Otto. Sie hatte mit weiteren<br />
Lehrerinnen und Lehrern das obligatorische Mentorentraining<br />
Die Finalisten der Oberstufe mit Schulleiter Bernhard Kees: Thomas<br />
Hawighorst, Johannes Klug, Mona Kocholl und David Sip<br />
im Rahmen zweier Fortbildungen des Faches Deutsch absolviert<br />
und danach ihren Schülerinnen und Schülern den Start beim<br />
Wettbewerb zugetraut.<br />
Böblinger Kreiszeitung, 25.2.20<strong>11</strong><br />
Vortrag zum Computerrecht<br />
Der Pädagogische Arbeitskreis des GGS lud im Februar<br />
alle Eltern zu einem Vortrag und Diskussion mit<br />
Christoph Staber und Tobias Thiedemann, Juristen<br />
der Hewlett-Packard GmbH, in den Westsaal ein.<br />
Die interessierten Zuhörer erfuhren Wichtiges über<br />
die Problematik des Computerrechts: Downloads –<br />
Internet Tauschbörsen – Internet Bestellungen – Photos<br />
und Videos, besonders auch über das Grenzgebiet<br />
zwischen freier Meinungsäußerung und Beleidigung.<br />
Dieses Thema wurde auch im Rahmen der Pro-bono-<br />
Initiative in den Klassen 7 und 8 am GGS von denselben<br />
Referenten den Schülerinnen und Schülern näher<br />
gebracht.<br />
Organisiert wurde die Aktion von Monika Lutz und<br />
Ana Maria Herrera vom Pädagogischen Arbeitskreis.
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Eine Milliarde für einen Mord<br />
Eine Frau, eine Liebe, ein Mord. Die Badische Landesbühne<br />
brachte den Theaterklassiker „Der Besuch der alten Dame“<br />
von Friedrich Dürrenmatt auf die Bühne der Stadthalle Sindelfingen.<br />
Da die Lektüre seit diesem Jahr Sternchenthema<br />
für das Abitur ist, kamen<br />
Schulklassen aus Sindelfingen und Böblingen,<br />
um sich die Aufführung anzusehen.<br />
Vom GGS waren 240 Zuschauer<br />
dabei, nahezu die komplette Kursstufe.<br />
Claire Zachanassian, geborene Wäscher,<br />
verließ vor vielen Jahren das Städtchen<br />
Güllen, hochschwanger, vom Vater des<br />
Kindes, Alfred Ill, sitzen gelassen und<br />
verleugnet. Nach 45 Jahren kehrt sie als<br />
reichste Frau der Welt in ihre Heimatstadt zurück. Sie bietet<br />
dem verarmten Städtchen finanzielle Hilfe an, doch ihre Forderung<br />
dafür lässt nicht lange auf sich warten.<br />
Man könnte meinen, die Redewendung „Geld regiert die Welt“<br />
hätte hier ihren Ursprung. Eine Milliarde für einen Mord? Das<br />
anfängliche Entsetzen der Güllener über das unmoralische Angebot<br />
hält dem Lockruf des Geldes nicht lange stand.<br />
Vorlesewettbewerb der Klassen 6<br />
„Wer liest, kommt hoch hinaus“<br />
Mehr als 700 000 Kinder der 6. Klassen aller Schularten<br />
beteiligen sich bundesweit jedes Jahr am Vorlesewettbewerb,<br />
den der Deutsche Buchhandel seit 1959 organisiert.<br />
Im Schulfinale des<br />
GGS traten im<br />
Dezember Kristina<br />
Liesche und Jule<br />
Rüter (6a), Henriette<br />
Alffen und<br />
Jannis Uden (6b)<br />
sowie Jenny Luban<br />
und Nina<br />
Langer (6c) gegeneinander<br />
an.<br />
Die Entscheidung fiel nicht leicht. Alle fünf Schülerinnen und<br />
der eine Schüler – ein beim Vorlesewettbewerb traditionelles<br />
Geschlechterverhältnis – haben toll vorgelesen, am überzeugendsten<br />
war schließlich Kristina Liesche, die mit einem<br />
Textauszug aus dem Roman „Potilla“ von Cornelia Funke natürlich<br />
auch ein Heimspiel hatte: An anderer Stelle in diesem<br />
<strong>Schulbrief</strong> ist sie als Hauptdarstellerin im gleichnamigen Unterstufentheater<br />
zu sehen!<br />
Knapp war dann auch die Entscheidung beim Regionalentscheid<br />
am 16. Februar in der Leonberger Stadtbücherei. Zum<br />
ersten Platz reichte es hier nicht, aber immerhin mit einem<br />
Buchpreis im Gepäck konnte Kristina nach Hause fahren.<br />
Seite <strong>11</strong><br />
Theaterbesuch der Oberstufe<br />
Der erste Blick auf die Bühne beim Betreten der zum Theatersaal<br />
umfunktionierten Stadthalle wirft Fragen auf: Bleibt das<br />
Bühnenbild so, oder verändert es sich im Lauf des Stücks? Wieso<br />
ist es so schlicht gehalten? Im Lauf des Abends wird klar,<br />
dass das Bühnenbild für alle Szenen passend ist. Zwei Häuser<br />
links und rechts und dazwischen eine Treppe füllen zunächst<br />
die Bühne. Zwischen den Häusern hängt ein Plakat mit der<br />
Aufschrift „Willkommen Kläri Wäscher“.<br />
Besonders auffällig unter den Requisiten<br />
ist der Sarg, welchen Claire Zachanassian<br />
mitbringt. Ab dem Zeitpunkt ihrer Ankunft<br />
ist er ununterbrochen auf der Bühne<br />
und wird unter anderem als Tisch oder<br />
Sitzbank benutzt.<br />
Einige Aktionen, wenn beispielsweise der<br />
Dorfpolizist eine Bierflasche mit seiner<br />
Pistole aufmacht, lockern das Stück auf<br />
und kommen beim Publikum gut an.<br />
Die Schauspielerin der Claire Zachanassian trifft ihre Rolle auf<br />
den Punkt. Sie ist kühl, distanziert und zeigt keine Gefühle. Ebenso<br />
positiv fallen ihre Eunuchen Koby und Loby auf, die<br />
stets an ihrer Seite sind. Durch hervorragendes Schauspiel sorgen<br />
sie für Gelächter im Publikum. Die Inszenierung ist alles in<br />
allem rundum gelungen.<br />
Sarina Schüßler, Kursstufe 1<br />
Übrigens...<br />
Da war wieder ‘ne Menge los in der Innenstadt. Thilo Sarrazin<br />
schaute anlässlich einer Lesung aus seinem Bestseller<br />
„Deutschland schafft sich ab“ in Sindelfingen vorbei und beschwor<br />
damit auch die zu erwartenden Demonstrationen herauf.<br />
Im Zuge seiner Stippvisite wurde Sarrazin von einer Schülerin<br />
etwas voreilig auch ein Besuch der Reihe „Goldberg Aktuell“<br />
in Aussicht gestellt. Michael Kuckenberg, Lehrer am Goldberg-Gymnasium<br />
und Macher der Reihe, schob dem aber<br />
umgehend einen Riegel vor. Seine Begründung, und die seiner<br />
mündigen Mitstreiter: Man wolle den Schülern mit Migrationshintergrund<br />
diesen Besuch schlicht und einfach nicht zumuten.<br />
Eine bewundernswerte Haltung, denn es ist absolut richtig,<br />
Sarrazin nicht noch zusätzlich eine Bühne zu bieten für seine<br />
debilen Thesen. Michael Kuckenburg diesbezüglich vorzuwerfen,<br />
er scheue die Konfrontation, indem er Sarrazin nicht<br />
einlädt, ist nur schwer nachvollziehbar,<br />
denn dessen beleidigende Gen-<br />
Aussagen stellen überhaupt keine<br />
Diskussionsgrundlage dar – schon<br />
gar nicht bei der über den Kreis<br />
Böblingen hinaus geachteten Reihe<br />
„Goldberg Aktuell“.<br />
Michael Kuckenburg und seinen Schülern gebührt höchster<br />
Respekt für eine kluge und weitsichtige Entscheidung. (ez)<br />
Pigmagazin 1/<strong>11</strong>
Seite 12 SCHULBRIEF<br />
Sieben Tage Orient<br />
Im November <strong>2010</strong> nahm das Goldberg-Gymnasium das<br />
erste Mal an AIMUN (Amity Model United Nations) in New<br />
Delhi teil. Sieben Schülerinnen flogen mit Frau Zug und<br />
Herrn Schirm nach Indien, um als iranische und gabunische<br />
Delegierte der Konferenz beizuwohnen. Und natürlich um<br />
Indien kennen zu lernen.<br />
Die Reise, inklusive des elfstündigen Fluges, lief reibungslos<br />
ab. Die Zeit im Flugzeug nutzten wir dazu, uns auf die Komiteearbeit<br />
vorzubereiten oder dem Versuch nachzugehen, ein<br />
paar Stunden Schlafreserve anzulegen.<br />
Als wir in Delhi landeten – der Flughafen unglaublich überlaufen<br />
- und mit dem Bus zur Universität fuhren, in der wir untergebracht<br />
werden sollten, merkten wir schnell, wie sehr sich<br />
das, was wir sahen, von dem unterschied, was wir gewohnt<br />
waren: die Armut, wenn man aus dem Busfenster sah, die ärmlichen<br />
Hütten, der Müll, der sich stapelte, der Gemüsemarkt,<br />
der für uns wie ein Acker aussah: Das sind Bilder, an die man<br />
sich in Indien gewöhnen muss.<br />
Damit harmonierten die großen Hotels und vergleichsweise<br />
modernen Häuser überhaupt nicht. Doch ist es wohl genau das,<br />
was Indien prägt: Kontraste, in welchem Bereich auch immer.<br />
Als wir an der Universität ankamen, wurden wir von streunenden<br />
Hunden überrascht, die auf dem Campus lebten und auch<br />
in der Stadt überall umherliefen. Aufgrund der viereinhalbstündigen<br />
Zeitverschiebung bekamen wir kurze zwei Stunden<br />
Schlaf, bevor wir morgens in einem Bus, den uns die Amity International<br />
School bereitstellte, in den Kern von New Delhi<br />
aufbrachen.<br />
Den Eindruck, den wir ein paar Stunden zuvor bekommen hatten,<br />
bestätigte sich: Die große Spanne schien in Indien auf alles<br />
übertragbar. Doch auch mit dem ungefähren Bild ließ sich<br />
AIMUN‘10<br />
die Erschütterung beim Anblick der Slums nicht abwenden.<br />
Diesen Tag verbrachten wir mit Sehenswürdigkeiten in New<br />
Delhi: der Lotustempel, das Minarett „Qutb Minar“ und die Eiserne<br />
Säule besichtigten wir zusammen mit der ungarischen<br />
Gruppe, die wir größtenteils schon von MUNOG kannten.<br />
Am nächsten Tag wurde AIMUN’10 eröffnet. Als wir in unsere<br />
Komitees gingen, waren wir alle etwas angespannt, da wir<br />
das emotionale Engagement der Inder in Debatten bei MU-<br />
NOG kennen gelernt hatten. Doch nach kurzer Zeit hatte man<br />
sich sowohl daran als auch an den Akzent gewöhnt, was die<br />
Arbeit in den Komitees stetig spannender werden ließ.<br />
Während der Zeit der Konferenz war strikte Bettruhe um zehn<br />
Uhr, was auch wirklich durchgesetzt wurde. Man musste sich in<br />
dem Wohngebäude aufhalten und durfte nicht mehr auf dem<br />
Universitätscampus gehen.<br />
AIMUN dauerte jedoch nur drei Tage, weswegen wir noch Zeit<br />
hatten, als Touristen und nicht als Abgeordnete in Indien zu<br />
sein.<br />
An unserem vorletzten Tag fuhren wir nach Agra, um das Taj<br />
Mahal zu besichtigen, welches zu den Neuen Sieben Weltwundern<br />
gezählt wird. Als wir vor dem riesigen marmornen Gebäude<br />
standen, meinten wir, dass sich die fast vierstündige<br />
Fahrt gelohnt hatte.<br />
Der letzte Tag brach an, und wir machten die letzten Einkäufe<br />
und gingen ein letztes Mal durch die Stadt, wozu sich uns wohl<br />
so schnell nicht mehr die Gelegenheit bieten wird. Als wir an<br />
diesem Tag abflogen, hatten wir das Gefühl, zurück in eine<br />
andere Welt zu fliegen; die Erfahrungen, die wir machen<br />
durften, die Eindrücke, die wir gesammelt haben, kommen uns<br />
im Nachhinein wirklich wie die einer anderen Welt vor.<br />
Anne Fock, Kursstufe 1<br />
v.l.n.r.: Sophie Stellmacher, Catharina Wittel, Agathe Zug, Anne Fock, Jasmina Kovac, Ena Tomic, Frank Schirm, Alexandra<br />
Völmle, Silan Derin.
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
„Goldberg Aktuell“: Herbert Honsowitz, früherer Botschafter in Teheran<br />
„Treibsandartiges Koalitionsgeflecht“<br />
Für die Deutschen ist klar: Iran ist eine<br />
Diktatur, die die Menschenrechte mit<br />
Füßen tritt, nach der Atombombe strebt<br />
und Israel von der Landkarte tilgen will.<br />
Gern zitiert werden feindselig anmutende<br />
Sprüche von Präsident Mahmud Ahmadinedschad,<br />
den die "Bild"-Zeitung<br />
schon mal den "Irren von Teheran"<br />
nennt. Larissa Urbiks und Maike Meyer<br />
vom Seminarkurs "Goldberg aktuell"<br />
des Goldberg-Gymnasiums konfrontieren<br />
Herbert Honsowitz immer wieder mit<br />
diesen Charakterisierungen. Doch der<br />
66-Jährige wehrt ab: "Dieses Bild ist sehr<br />
einseitig." Anderthalb Stunden lang bemüht<br />
sich der einstige Iran-Botschafter,<br />
es zurechtzurücken. Mehrfach entschuldigt<br />
er sich: "Ich will das Regime in Teheran<br />
gewiss nicht weiß waschen."<br />
Mahmud Ahmadinedschad schildert Honsowitz<br />
als "komplexe und chamäleonhafte<br />
Persönlichkeit". Er sei linkisch im Auftreten,<br />
habe Probleme, auf Fremde zuzugehen.<br />
Zur Gesprächskultur der Iraner gehöre<br />
das Attackieren des Gegenübers.<br />
"Ahmadinedschad tut das besonders<br />
gern." Doch sei er nicht der Scharfmacher,<br />
wie ihn die Öffentlichkeit im Westen<br />
zu kennen glaubt. Der Präsident, sagt<br />
der Ex-Botschafter, sei beispielsweise derjenige<br />
in der iranischen Führung, der sich<br />
für eine Entkrampfung des Verhältnisses<br />
zu den USA einsetze. Ahmadinedschad<br />
widersetze sich auch Bestrebungen in der<br />
Führungsriege, die Millionen Flüchtlinge<br />
aus Afghanistan, die seit 30 Jahren im Iran<br />
leben, aus dem Land zu werfen.<br />
"Wie ist denn die Macht im Iran verteilt?",<br />
wollen die Interviewerinnen wissen. "Es<br />
hat schon leichtere Fragen", entgegnet der<br />
Diplomat. Er bezeichnet die Islamische<br />
Republik als "System sui generis", dessen<br />
"treibsandartiges Koalitionsgeflecht"<br />
schwer zu durchschauen sei. Außer dem<br />
Präsidenten und seinem Apparat mischen<br />
der Revolutionsrat, der Oberste Rechtsgelehrte<br />
Ali Chamenei, die Revolutionsgarden<br />
und die Spitzen der Wirtschaft mit.<br />
Herbert Honsowitz nimmt Ahmadinedschad<br />
gegen den Vorwurf, er sei Antisemit,<br />
in Schutz. Den Satz, dass Israel von<br />
der Landkarte getilgt werden müsse, mit<br />
dem er oft zitiert wird, habe er so nie gesagt.<br />
"Dieses Besatzerregime muss von<br />
den Seiten der Geschichte verschwinden",<br />
laute die wörtliche Übersetzung von Ah-<br />
madinedschads Äußerung, mit der er Israel<br />
zur Beendigung der Besetzung Ostjerusalems<br />
aufgefordert habe. Honsowitz<br />
räumt aber ein, dass der Präsident mit<br />
dem "Reizwert dieser Aussage" spiele. Er<br />
habe keine Hinweise auf wirklichen Antisemitismus<br />
im Iran feststellen können,<br />
schiebt Honsowitz nach. Im Iran würden<br />
bis heute 25000 Juden "in Frieden und in<br />
ihrer Welt" leben; sie könnten unbehelligt<br />
nach Israel und wieder zurück reisen.<br />
Der Diplomat sieht in der iranischen Führung<br />
auch keinerlei Bereitschaft, sich tatsächlich<br />
in den Konflikt zwischen Israel<br />
und den Palästinensern einzumischen.<br />
Wenn das Thema regelmäßig in der internationalen<br />
Politik aufflamme, nütze das<br />
beiden Seiten: Israel lenke mit dem Popanz<br />
Iran von seiner Rolle im Palästina-<br />
Konflikt ab. Und der Iran kitte mit markigen<br />
Sprüchen über Israel sei eigenes Gesellschaftssystem.<br />
"Die Iraner sind noch<br />
ein gutes Stück von der Atombombe entfernt",<br />
versucht Herbert Honsowitz auch<br />
eine andere Sorge zu zerstreuen. Und<br />
wenn sie sie tatsächlich herstellen könnten,<br />
fehle ihnen ein Trägersystem, um sie<br />
abzufeuern.<br />
Maike Meyer und Larissa Urbiks blenden<br />
ein Bild von einer Frau mit Ganzkörperverhüllung<br />
ein. "Das ist keine Perserin. So<br />
kleiden sich nur ethnische Araberinnen im<br />
Süden des Landes", hält Honsowitz sofort<br />
dagegen. Frauen müssten jedoch in der<br />
Öffentlichkeit Kopftuch oder Tschador<br />
Seite 13<br />
tragen. Angesichts der massiven Benachteiligung<br />
der Frauen im Erziehungs-,<br />
Scheidungs- oder Arbeitsrecht hält er die<br />
Kopftuch-Frage aber für ein<br />
"Luxusproblem aus westlicher Optik".<br />
Die Frauenquote an den iranischen Universitäten<br />
sei höher als die an den deutschen,<br />
lenkt Honsowitz auf einen anderen<br />
Aspekt der Frauenpolitik. "Das ist die<br />
größte Leistung der islamischen Revolution",<br />
urteilt er. "Im Schah-Regime hätten<br />
die Mullahs das nicht zugelassen." In dieser<br />
Entwicklung sieht Honsowitz Sprengstoff:<br />
Die Islamische Republik werde es<br />
nicht aushalten, wenn diese Frau ihre Ansprüche<br />
auf Stellen einfordern, die ihrem<br />
Bildungsniveau entsprechen.<br />
Herbert Honsowitz kennt den Iran seit<br />
über 30 Jahren. Schon während der islamischen<br />
Revolution war er Presseattaché<br />
Botschafter Herbert Honsowitz (Bildmitte), flankiert von Maike Meyer (l.) und Larissa Urbiks (r.)<br />
an der Botschaft in Teheran. "Es ist ein<br />
wunderbares Reiseland voller Kultur, Sehenswürdigkeiten<br />
und Reichtümer", gerät<br />
er am Ende des Gesprächs ins Schwärmen,<br />
schiebt aber nach: "Aber auch mit<br />
Unzulänglichkeiten und Grausamkeiten,<br />
ein Land, in dem ein System, das man<br />
nicht goutieren kann, das andere ablöst."<br />
Als ihn Lehrer Michael Kuckenburg<br />
schon verabschiedet hat, meldet sich der<br />
Diplomat noch einmal zu Wort: "Es ist<br />
schwer nachzuvollziehen, was ich gesagt<br />
habe. Ich wünsche dem Iran eine Entwicklung<br />
zu einer freiheitlichdemokratischen<br />
Gesellschaft."<br />
Werner Held<br />
Kreiszeitung, 26.2.20<strong>11</strong>
Seite 14 SCHULBRIEF<br />
„Goldberg Aktuell“: Kandidatencheck zur Landtagwahl am 27. März<br />
Gebrutzel auf dem Verhörgrill<br />
„Herzlich willkommen zum Kandidatenverhör!“<br />
Die Begrüßungsfloskel von<br />
Andreas Schorr vom Seminarkurs Goldberg-Aktuell<br />
mutete wie die Ouvertüre<br />
zu einer polizeilichen Beschuldigtenvernehmung<br />
an. Da Kandidatur für den<br />
Landtag freilich weder Straftat noch Ordnungswidrigkeit<br />
ist, mündete das Verhör<br />
der fünf Landtagskandidaten in der Aula<br />
des GGS auch nicht in Freisprüchen oder<br />
Freiheitsstrafen, sondern in finalen<br />
Gunsterweisen des Publikums.<br />
„Gut, dass ich nicht auf dem Fußballplatz<br />
bin“, versucht CDU-Kandidat Paul Nemeth<br />
nach 20 Minuten Verhör zur Person,<br />
Allgemeinwissen und politischen<br />
Einstellungen das Abstimmungsergebnis<br />
mit Humor zu nehmen: Die roten Karten,<br />
die das Publikum in die Höhe streckt,<br />
sind eindeutig in der Mehrheit. Grüne<br />
Karten, die stattdessen Zustimmung signalisierten,<br />
sind rar. Dabei schneidet Nemeth<br />
in Sachfragen nicht signifikant<br />
schlechter ab, als die Mitbewerber, die<br />
sich auf dem heißen Stuhl im gleißenden<br />
Scheinwerferlicht platzieren. Bei der Bitte<br />
aus dem Off um vollständige Nennung<br />
aller Atommeiler-Standorte – Neckarwestheim,<br />
Obrigheim, Philippsburg – im<br />
Land scheitern beispielsweise alle Kandidaten.<br />
„Das scheint hier wie bei einer Grillparty<br />
zu sein, nur dass keine Würstchen, sondern<br />
Kandidaten auf dem Rost liegen“,<br />
bringt Grünen-Kandidat Roger Hahn zur<br />
Begrüßung deutliches Unbehagen zum<br />
Ausdruck angesichts der Verhörsituation,<br />
bei der die Probanden ihre Befrager –<br />
Andreas Schorr und Linda Wilke – nicht<br />
sehen können. Aber nach Rostbratwürsten<br />
fragen die nicht. Nach Butterpreisen<br />
dagegen schon, um das Alltagsorientierungswissen<br />
der Kandidaten zu checken.<br />
Zwischen 1,50 und zwei Euro für das halbe<br />
Pfund schätzt Hahn. Zwar nicht fett,<br />
aber doch daneben: 80 Cent bis 1,50 Euro<br />
wäre die Antwort. „Ich kauf’ immer Bio-<br />
Butter“, erklärt er sein gefühltes Butter-<br />
Preishoch. Farblich passend zur Parteizugehörigkeit<br />
fällt die Abstimmung aus. Er<br />
kassiert mehrheitlich grüne Karten.<br />
Parodie erntet Beifall<br />
Vor einer grünen Wand steht am Ende<br />
SPD-Kandidat Florian Wahl. Das bedeutet<br />
summa cum laude, was wiederum „mit<br />
höchstem Lob“ heißt, wie die Republik<br />
seit der Doktor-Affäre des gewesenen<br />
Verteidigungsministers weiß. Dass der 26-<br />
Jährige selbst kein Aufschneider ist, muss<br />
und kann er gleich eingangs beweisen. Er<br />
stellt sich auf Verlangen auf Französisch<br />
vor. Damit löst der studierte Anglist die<br />
Behauptung seiner Facebook-Seite ein,<br />
den romanischen Zungenschlag unseres<br />
Nachbarlandes zu beherrschen. Das<br />
bringt Applaus. Einen Beifallssturm löst<br />
er gar im Parodiefach aus: Die geforderte<br />
Huldigung aufs baden-württembergische<br />
Bildungssystem lässt er im Argument gipfeln,<br />
schlechte Studienbedingungen für<br />
die Allgemeinheit seien prima. Denn dann<br />
müsse man ja im Ausland studieren – bekanntlich<br />
ein Vorteil für die spätere Karriere.<br />
Wer beim Herrn mit dem gelben Schal<br />
den Spaßpolitiker à la Westerwelle erwartet,<br />
sieht sich enttäuscht. FDP-Kandidat<br />
Dr. Jan Rittaler antwortet ohne Zögern<br />
druckreif und wohlinformiert. Selbst derzeit<br />
diskreditierte Parteipositionen wie die<br />
nach Steuersenkungen, sofern möglich,<br />
verteidigt er sachlich. Und er windet sich<br />
Florian Wahl punktete mit seiner Parodie<br />
auf die Bildungspolitik<br />
bei Fragen nach persönlichen Schwächen<br />
auch nicht wie die meisten anderen. Hang<br />
zu gutem Essen bezeichnet er als sein Makel.<br />
„Wenn meine Partnerin kocht, tritt<br />
diese Schwäche sofort in Erscheinung. Da<br />
bin ich völlig willenlos.“ Seine Art kommt<br />
an. „Volle grüne Welle“, bilanziert Lehrer<br />
Michael Kuckenburg angesichts von nur<br />
wenigen roten Karten für Dr. Rittaler.<br />
Anfällig für irdische Freuden<br />
Das andere Schwergewicht des Kadidatenquintetts,<br />
zumindest nach Körperpfunden,<br />
ist Stefan Dreher, der sich für die<br />
Linke bewirbt. Wie der andere Korpulente,<br />
Dr. Rittaler, nimmt auch er die Hürde<br />
mit der Schwächeprüfung mit Leichtigkeit:<br />
Anfälligkeit für irdische Freuden<br />
nennt er als persönliches Handicap. Etwa<br />
gleichgewichtig ist das Abschlussvotum.<br />
Das Publikum zückt ungefähr so viel rot<br />
wie grün. Den Ausschlag geben wohl weniger<br />
politische Positionen, Dreher heimst<br />
auch mehrfach lebhaften Zwischenapplaus<br />
ein, etwa bei seinem differenzierten<br />
Plädoyer für Volksabstimmungen: Kernbereiche<br />
der Menschenrechte müssten, so<br />
Dreher, davon ausgenommen werden,<br />
sonst könnte bei entsprechender Stimmungslage<br />
schnell die Todesstrafe wieder<br />
kommen. Was offenbar schwer wiegt, ist<br />
dagegen die Altersstruktur der Linken.<br />
Der Schnitt liegt bei 62 Jahren. Für das<br />
überwiegend jugendliche Publikum wohl<br />
ein zu reifer Jahrgang. Kuckenburg tröstet<br />
Dreher mit einer Flasche Lemberger. Anbaugebiet:<br />
Schnaiter Altenberg.<br />
Bernd Heiden<br />
Sindelfinger Zeitung, 5.3.20<strong>11</strong>
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Mundart in der Schule<br />
„Alt derfsch werde, aber bleed derfsch net sei!“<br />
In der Aula des Goldberg-Gymnasiums<br />
trieb der Tübinger Kabarettist,<br />
Schauspieler, Mundartdichter und Autor<br />
sein komödiantisches Unwesen und<br />
startete mit seinem humorvollen,<br />
schwäbischen Bühnenprogramm starke<br />
Angriffe auf die Lachmuskulatur des<br />
Publikums.<br />
Mit elegantem Sakko und einwandfreiem<br />
Hochdeutsch präsentierte sich<br />
Bernd Kohlhepp zu Beginn als agiler<br />
Moderator und sprach Zuschauer in der<br />
ersten Reihe an: "Ja, wie heißen<br />
Sie?" (Helge und Iris). "Wo kommen<br />
Sie her?" (Aus Köln). "Oooh, woher<br />
auch sonst! Was machen Sie beruflich?"<br />
(Pensionierter Lehrer) "Welche<br />
Fächer haben Sie unterrichtet?"<br />
(Schweigen) "Haben Sie das etwa<br />
vergessen? Iris, kommt es häufiger vor,<br />
dass er etwas vergisst?"<br />
Solche Sticheleien zogen sich durchs<br />
ganze Programm. Selbst vor GGS-<br />
Schulleiter Bernhard Kees machte der<br />
Entertainer nicht halt. Mit Sprüchen<br />
wie "Mach dich mal locker, Bernhard,<br />
wir sind hier unter uns!", sorgte er<br />
gleich zu Beginn für eine ausgezeichnete<br />
Stimmung.<br />
Die unfreiwilligen Gesprächsopfer durften<br />
willkürlich Begriffe nennen. Die<br />
Worte Schnee, Lehrerzimmer, Fernseher<br />
und Presslufthammer zogen sich<br />
daraufhin wie ein roter Faden durch<br />
den Abend und tauchten nach der Pause<br />
gar in einem improvisierten Gedicht<br />
des Künstlers auf.<br />
Im Zentrum stand jedoch Herr Hämmerle<br />
aus dem schwäbischen Bempflingen<br />
in Trainingsanzug und mit Hütchen.<br />
Die Figur ist die Fortentwicklung<br />
von Kohlhepps früherem Hausmeister<br />
Hämmerle, inzwischen aufgestiegen<br />
zum "König von Bempflingen" und<br />
Wiedergänger des Weltstars Elvis. Im<br />
Kern ist er der alte kauzige schwäbische<br />
Bruddlertyp geblieben, der mit zwischenzeitlich<br />
philosophisch wirkenden<br />
Gedankengängen wie diesem glänzt:<br />
"Männer könnet net aufräumen. Sie<br />
däded's gern, aber sie könned's net. Ihne'<br />
fehlt des Putz-Gen."<br />
Hämmerles Überzeugung, Ähnlichkeit<br />
mit Elvis Presley zu haben, wurde zu<br />
einem weiteren Höhepunkt. Für Kohlhepp-Kenner<br />
sind die auf Schwäbisch<br />
vorgetragenen Elvis-Songs das Tüpfelchen<br />
auf dem i im Programm. Den<br />
Herz-Schmerz-Song "Are you lonesome<br />
tonight" nimmt er als Vorlage, um<br />
eine schreckliche Erfahrung zu verarbeiten:<br />
"Mei Auto isch he, deshalb bin i<br />
so langsam zur Zeit". Und als er aus "O<br />
sole mio" das Lied "Oh, du mein Kühlschrank,<br />
du hast den Inhalt, ich den<br />
Bauch" anstimmt, biegt sich das Publikum<br />
endgültig vor Lachen.<br />
Eine weitere Rolle, in die Kohlhepp auf<br />
der Bühne<br />
schlüpft, ist Frau<br />
Schwertfeger, die<br />
gerade 80 Kilogramm<br />
(also ihren<br />
Mann) verloren<br />
hat, und gewährt<br />
Einblicke<br />
ins Leben einer<br />
vermeintlich dementen<br />
Oma.<br />
"Alt derfsch werde, aber bleed derfsch<br />
net sei!" Nach diesem Motto zeigt die<br />
alte schwäbische Dame ihre Tricks zur<br />
Alltagsbewältigung.<br />
Natürlich verlangte das Publikum nach<br />
zwei Stunden Vergnügen pur noch eine<br />
Zugabe. Doch so leicht machte es<br />
Bernd Kohlhepp den Zuschauern nicht.<br />
Helge aus der ersten Reihe muss rufen:<br />
"Spiel' weiter, oder i verreck'"<br />
So forderte er Rektor Bernhard Kees<br />
dazu auf, das gesamte Publikum zu tosendem<br />
Applaus zu animieren und ließ<br />
Helge aus der ersten Reihe, den er ja<br />
schon den ganzen Abend ziemlich aufs<br />
Korn genommen hatte, auf die Knie<br />
sinken und schreien: "Hämmerle, spiel<br />
weiter oder i verreck!"<br />
Zuletzt kamen auch noch aktuelle,<br />
selbst in Bempflingen heiß diskutierte<br />
politische Themen wie Stuttgart 21 zur<br />
Sprache: "I ben d'rfür! Jawoll, i sag's<br />
offe, i ben d'rfür!!!", brüllt Hämmerle.<br />
Und nach einer Kunstpause: "Bei d'r<br />
Startbahn Wescht war i d'rgege, bei<br />
Gorleben ao. Trotzddem isch älles baut<br />
worde. Drom ben i jetzt d'rfür; vielleicht<br />
hilft's dann was!"<br />
Sophia Merth, Kursstufe 1<br />
Böblinger Kreiszeitung, 1.12.<strong>2010</strong><br />
Schwäbischer Schultag<br />
Seite 15<br />
Schiller-Balladen in Originalsprache und<br />
Märchen in schwäbischem Dialekt prägten<br />
kürzlich den Deutschunterricht in verschiedenen<br />
Klassenstufen des GGS. Lehrer Dr.<br />
Wolfgang Wulz hatte diesen schwäbischen<br />
Unterrichtstag zusammen mit dem<br />
Arbeitskreis „Mundart in der Schule“ organisiert<br />
und hochkarätige Künstler mit<br />
schwäbischem Zungenschlag und heimischem<br />
Gedankengut an seine Schule gelockt.<br />
Bernd Kohlhepp, den Kennern und Liebhabern<br />
der mundartliche Comedyszene als<br />
Hausmeister Hämmerle, König von Bempflingen<br />
und schwäbischer Elvis bestens bekannt,<br />
zeigte sich vor den Oberstufenklassen 10<br />
und 12 als einfühlsamer und kenntnisreicher<br />
Interpret der Balladen seines schwäbischen<br />
Landsmannes Friedrich Schiller. Der berühmte<br />
"Taucher" gewann dabei noch mehr an<br />
Wortgewalt und Pathos als in der ohnehin<br />
schon beeindruckenden hochdeutschen Variante.<br />
Frappierend war Kohlhepps Fähigkeit,<br />
von einem Moment auf den anderen von<br />
astreiner Hochsprache in Bühnenqualität in<br />
den Dialekt zu wechseln und auf der Klaviatur,<br />
die die Mundart bietet, so zu spielen,<br />
dass es dem jugendliches Publikum sichtlich<br />
großen Spaß machte. Und nicht nur mit<br />
Schiller, auch mit einer Travestie des Goetheschen<br />
"Erlkönigs" konnte der Komiker<br />
punkten: Der zum "Eschdrich" mutierte<br />
schwäbische "Erlkönig" lehrt Vater, Sohn und<br />
auch der mit Glasflaschen gefüllten<br />
"Guck" (hochdeutsch: Tragetasche) noch viel<br />
mehr das Fürchten als das aus Weimar<br />
stammende Original. Und auch eine Kostprobe<br />
aus "Hämmerle-TV" zur<br />
"Schwäbischen Weltgeschichte", der geschichtsträchtige<br />
Luthersche Thesenanschlag<br />
von 1517, durfte nicht fehlen.<br />
Für die 90 SchülerInnen des Klassenstufe 5<br />
wurden die Auftritte der beiden Märchenerzählerinnen<br />
zu einem ganz anderen, aber<br />
ähnlich interessanten Erlebnis. Sigrid Früh,<br />
die bekannteste deutsche Märchenerzählerin,<br />
Gründerin und Ehrenvorsitzende der<br />
Mundartvereinigung "schwäbische mund.art<br />
e.V." sowie ihre Tochter Ulrike Krawczyk,<br />
ebenfalls eine Kapazität unter den Märchenexperten,<br />
zogen die Kinder mit ihren in<br />
wunderschönem Erzählton vorgetragenen<br />
Märchen in Bann. Beiden Autorinnen gelang<br />
es auch, mit ihren schwäbischen Märchen zu<br />
zeigen, wie Mundarterzählungen noch in<br />
ganz anderer Weise Herz und Verstand der<br />
Zuhörer erreichen können als die hochsprachlichen<br />
Fassungen. KRZ, 18.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong>
Seite 16 SCHULBRIEF<br />
Chat der Welten<br />
Im Februar 20<strong>11</strong> waren die Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 8b und 9c vom Kultusministerium<br />
eingeladen, im Lindenmuseum in Stuttgart<br />
nachmittags an der Abschlussveranstaltung des<br />
Projekts „Chat der Welten Baden-Württemberg“<br />
teilzunehmen.<br />
Dabei handelt es sich um ein Kommunikationsangebot<br />
zu entwicklungspolitischen Themen der<br />
Globalisierung. Es wurde zum zweiten Mal als<br />
offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.<br />
Bei der Abschlussveranstaltung stand die Preisverleihung<br />
durch Herrn Ministerialrat Nuding<br />
(Kultusministerium) und Thomas Seiberlich (InWent<br />
Regionales Zentrum Baden-Württemberg) im Mittelpunkt.<br />
Den musikalischen Rahmen gestaltete<br />
eine Schülercombo des AEG Böblingen mit hoher<br />
Professionalität. Darüber hinaus führten Schülerinnen<br />
des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg eine<br />
beeindruckende Klangcollage auf, die im Rahmen<br />
der Ludwigsburger Städtepartnerschaft mit<br />
einer afrikanischen Kommune entstanden war.<br />
Am Ende der Veranstaltung standen Vertreter<br />
der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ), der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit<br />
(SEZ) und der Landeszentrale für<br />
politische Bildung (LpB) für Fragen zu Verfügung.<br />
Als Dank für<br />
ihre engagierte<br />
Mitwirkung<br />
erhielten unsereSchülerinnen<br />
und Schüler je ein T-Shirt mit dem „Chat der<br />
Welten“-Logo. Eva-Maria Stierle<br />
Wir brauchen dringend Ihre Mithilfe!<br />
„Freunde üben Rücksicht“ ist ein Gewaltpräventionsprojekt<br />
und wird am Goldberg-Gymnasium seit mehreren Jahren<br />
durchgeführt. Es wurde im Dezember 2003 in das<br />
“Netzwerk gegen Gewalt” des Kultusministeriums Baden-<br />
Württemberg aufgenommen (www.gewaltpraevention-bw.<br />
de) und wird von Gewaltpräventionsberatern empfohlen.<br />
Außerdem hat f.ü.r. im Februar 20<strong>11</strong> den 1. Preis "EnBW<br />
Ehrenamt - Impuls" gewonnen, der dem Team aus Altensteig<br />
bei einer Gala von Ministerpräsident Mappus im Stuttgarter<br />
Schloss überreicht wurde.<br />
f.ü.r. wird von Eltern durchgeführt und ermöglicht ihnen, positiven<br />
Einfluss auf das Miteinander in einer Schulklasse zu nehmen.<br />
Zwischen Lehrern und Eltern wird außerdem das Zeichen<br />
gesetzt: „Wir ziehen an einem Strang…“<br />
Auf kreative und abwechslungsreiche Art und Weise werden<br />
die Kinder angeregt, Mut und soziale Verantwortung mit ihren<br />
eigenen Möglichkeiten zu entwickeln. Die Klassengemeinschaft<br />
und das Selbstbewusstsein werden durch Spiele, Lieder, Gespräche<br />
und Filme gestärkt.<br />
Comeniusprojekt „climate-net“<br />
Zusätzliche Kompetenzen auf vielen Feldern<br />
15 Schülerinnen und Schüler aus dem NwT-Zug (Naturwissenschaft und<br />
Technik) des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen (GGS) erhielten jetzt<br />
den "Europass Mobilität" ausgehändigt. Dieses von der Europäischen Union<br />
entwickelte Instrument weist die aktive Teilnahme der Schüler am Comenius-Projekt<br />
"climate-net" nach, das nach zweijähriger Projektzeit nun<br />
endete.<br />
Erweiterte Sprachkompetenz in Englisch und Spanisch sowie erweiterte<br />
Kenntnisse in den Themen Biodiversität, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung<br />
in europäischen Ländern sind im Pass aufgeführt. Des Weiteren<br />
haben die Schülerinnen und Schüler organisatorische Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen erworben: Sie organisierten und begleiteten als Tutoren<br />
Experimentiergruppen aus englischen und spanischen Schülerinnen und<br />
Schülern am Goldberg-Gymnasium, der deutschen Partnerschule.<br />
Außerdem wird ihnen erweiterte Teamkompetenz durch die Teamarbeit in<br />
europäischen Gruppen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Spanien,<br />
England und Deutschland bescheinigt. Kreiszeitung, 23.12.<strong>2010</strong><br />
Wir suchen für „f.ü.r.“ dringend interessierte Eltern, die an diesem<br />
Projekt mitarbeiten wollen. Am 17. und 23. März sowie<br />
am 14. April fehlen uns so viele Eltern, dass wir das Projekt<br />
nicht in den jetzigen 5. Klassen durchführen können, wenn sich<br />
nicht noch mindestens drei Eltern zur Mithilfe melden. Sie müssten<br />
sich in den bestehenden Ablauf des Morgens vorher einlesen,<br />
ihn mit mir ggf. noch einmal durchsprechen und an dem<br />
betreffenden Tag von 7:30 bis maximal 10:30 Uhr dabei<br />
sein.<br />
Bitte melden Sie sich!<br />
Herzliche Grüße - Ihr f.ü.r.- Team<br />
Bettina Petzelberger, 07031-872478
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Spannende Experimente:<br />
Biologie zum Anfassen<br />
In der Schule gibt es das meist viel zu selten, aber direkt<br />
vor unserer Haustüre bietet sich SchülerInnen genau diese<br />
Möglichkeit im großen Maß. Unter der Leitung ihrer Lehrerin<br />
Gabriele Groß-Raaf machten sich die SchülerInnen des 4stündigen<br />
Biologiekurses (ABI 20<strong>11</strong>) auf den Weg zur Uni<br />
Tübingen in das dortige Schülerlabor für Neurowissenschaften.<br />
Für uns SchülerInnen war dies ein besonderer Unterrichtstag,<br />
an dem wir uns gezielt verschiedene Aspekte<br />
des Nervensystems von Lebewesen in der Praxis anschauen<br />
konnten. Eingeteilt in mehrere Gruppen und mit der<br />
fachmännischen Unterstützung von einigen Studenten<br />
machten wir dabei u. a. Bekanntschaft mit elektrischen Fischen<br />
und „Asuro“, einem autonomen Roboter.<br />
Asuro ist ein vereinfachtes, aber dennoch dynamisches und<br />
komplexes Modell der theoretischen Neurobiologie. Der Roboter<br />
besitzt ein „Gehirn“, eine Art Tastsinn, und zwei „Augen“<br />
und so ist es möglich durch seine Programmierung am Computer<br />
einfache Verhaltensweisen eines Pantoffeltierchens zu simulieren.<br />
Eine Gruppe beschäftigte sich näher mit diesem Experiment<br />
und ihr gelang es dabei, dass Asuro zum Schluss fast<br />
ohne Probleme seine Umgebungshelligkeit wahrnehmen und<br />
dadurch einer schwarzen Linie auf dem Boden folgen und sogar<br />
Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen konnte.<br />
Elefantenrüsselfisch und Messerfisch – das waren die Testpartner<br />
einer zweiten Schülergruppe. Diese so genannten elektrischen<br />
Fische nutzen elektrische Felder zur Orientierung und<br />
Kommunikation, was ihnen durch ihr elektrisches Organ, das<br />
aus umgewandelten Muskelzellen besteht, möglich ist. Mit Hilfe<br />
von Plattenelektroden, die in das Aquarium getaucht wurden,<br />
bestimmten die SchülerInnen das elektrische Feld und untersuchten<br />
anschließend das Verhalten der Fische bei Veränderungen<br />
der Umgebung, wie z.B. Ruhestörung und Nahrungszufuhr.<br />
Eine weitere Gruppe analysierte das motorische System des<br />
Menschen und verfolgte dabei Blickbewegungen. Mit Versuchspersonen<br />
wurden Augenbewegungen bei verschiedenen<br />
Bildern und Beobachtungsaufgaben untersucht. Dabei hat die<br />
Augenbewegung nicht nur die Funktion den Blick zu lenken, d.<br />
h. Dinge zu fokussieren, sondern auch das Bild zu schärfen, zu<br />
stabilisieren. Die Gruppe interessierte sich bei ihrem Experiment<br />
besonders für zweideutige Darstellungen, d.h. Abbildungen<br />
in denen zwei unterschiedliche Bilder erkennbar sind, jedoch<br />
nur eines auf den ersten Blick fokussiert wird. Mit einem<br />
speziellen Computerprogramm wurden am Ende des Tages<br />
faszinierende Details der Zusammenarbeit zwischen Gehirn<br />
und Augen erkennbar.<br />
Seite 17<br />
Ebenfalls mit dem motorischen System des Menschen, jedoch<br />
mit dem Teilbereich der Muskelbewegung, beschäftigte sich<br />
die nächste Gruppe. Besonderes Augenmerk lag hier auf der<br />
Verrechnung verschiedener Signale als Prinzip der Verarbeitung<br />
von Informationen im zentralen Nervensystem (ZNS).<br />
Durch die Aktivität von Nervenzellen, so genannten Neuronen,<br />
werden Aktionspotenziale ausgelöst, die die Muskulatur zur<br />
Kontraktion veranlassen. Diese Muskelpotenziale können auf<br />
der Oberfläche eines Muskels mit Elektroden gemessen und<br />
aufgezeichnet werden (Elektromyogramm = EMG). Die Hauptaufgabe<br />
der Gruppe war der Beweis der Hypothese, dass<br />
Emotionen mit dem EMG nachgewiesen werden können. Mithilfe<br />
von „ekligen“ und lustigen Fotos gelang es tatsächlich, automatische<br />
Muskelbewegungen bei einer Testperson hervorzurufen<br />
und mit dem EMG aufzuzeichnen.<br />
Ebenfalls mit Aufzeichnungen befasste sich eine weitere<br />
Gruppe. Das Thema war hier die Elektrophysiologie. Mithilfe<br />
eines Elektroenzephalogramms (EEG) können Gehirnströme –<br />
d.h. die Signale einiger Nervenzellen im Gehirn – aufgezeichnet<br />
und damit die Sinnenssysteme des Menschen besser verstanden<br />
werden. Die SchülerInnen erarbeiteten in ihrem Experiment<br />
elektrochemische Vorgänge, bei denen Reizaufnahme<br />
an den Sehsinneszellen in elektrische Impulse transformiert<br />
wurden. Unter anderem konnten sie dadurch die Frage klären,<br />
ob und in wie weit sich spezifische Antwortsignale im EEG mit<br />
unterschiedlichen Reizen verändern, also z.B. wenn den Versuchspersonen<br />
Bilder mit hohem emotionalen Inhalt oder bestimmten<br />
Mustern gezeigt wurden.<br />
Das Verständnis der Funktion des zentralen Nervensystems<br />
(ZNS) ist eng mit dem Verständnis seiner Struktur verbunden.<br />
Die letzte Schülergruppe setzte sich daher genauestens mit<br />
der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie des wichtigsten<br />
Organs des ZNS auseinander – dem Gehirn. Als<br />
„Prototyp“ eines Säugetiergehirns diente ein bereits vorpräpariertes<br />
Lammhirn. Nach ausgiebiger Betrachtung von außen<br />
durfte die Gruppe es anschließend sezieren. Faszinierend war<br />
dabei, wie die erstaunlich dünnen Hirnhäute es schaffen, ihrer<br />
Aufgabe, das Gehirn zu schützen, gerecht zu werden. Unter<br />
dem Mikroskop wurden Querschnitte verschiedener Hirnteile<br />
untersucht und deren Struktur anhand der unterschiedlichen<br />
Aufgaben überprüft. Speziell bei diesem Experiment konnten<br />
die SchülerInnen ihre Grundlagen aus dem Unterricht vertiefen.<br />
Ein gelungener Tag – das ist das Fazit unseres Bio-Kurses. Neben<br />
Vertiefung des im Unterricht erworbenen Wissens spielt<br />
auch der Spaßfaktor eine große Rolle. Empfehlenswert für<br />
alle zukünftigen Biologiekurse!<br />
Melanie Stürner und Monja Müller, Jahrgangsstufe 13
Seite 18 SCHULBRIEF<br />
Ein Pädagogischer Tag<br />
für den Teamgeist am<br />
GGS<br />
Unter Beteiligung von Eltern und<br />
Schülerinnen und Schülern versammelte<br />
sich das Kollegium des GGS<br />
am 15.12.<strong>2010</strong> wieder einmal zu<br />
einem Pädagogischen Tag. Den<br />
normalen Unterrichtsbetrieb für einen<br />
Tag aussetzen und zusammen<br />
mit allen am Schulleben Beteiligten<br />
über die eigene Arbeit reflektieren<br />
und dabei wichtige Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse in Handlungsziele<br />
umsetzen – das war das Anliegen<br />
dieses Tages.<br />
Das Thema lautete, zumindest für den<br />
Vormittag: „Kommunikation und Zusammenarbeit<br />
in einer guten Schule“,<br />
wozu der eingeladene Referent Dr.<br />
Friedhelm Lott, Fachberater für Schulentwicklung<br />
am Regierungspräsidium<br />
Stuttgart, ein Impulsreferat hielt.<br />
In vier Arbeitsgruppen beschäftigten<br />
sich die Teilnehmer mit der Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit zwischen<br />
Schule und Eltern, Schulleitung und<br />
Kollegium, Lehrer/innen und Schüler/<br />
innen und im Kollegium. Ausgehend<br />
von einer Situationsanalyse wurden in<br />
allen Gruppen Möglichkeiten der<br />
Veränderung und Optimierung diskutiert<br />
und anschließend im Plenum vorgestellt.<br />
Am Nachmittag standen weitere The-<br />
men auf dem Programm: „Ganztagsbetreuung<br />
am GGS“ – „Kooperation<br />
mit Grundschulen/Integration der<br />
neuen Fünfer“ – „Info-Veranstaltung<br />
für Viertklässler“ – „Wahrnehmung<br />
und Stärkung der Profile am GGS“.<br />
Die Gespräche zwischen Eltern, Schülerinnen<br />
und Schülern und Lehrerinnen<br />
und Lehrern waren geprägt von der<br />
Einsicht, für eine „gute Schule GGS“<br />
gemeinsam Verantwortung zu tragen,<br />
und dem Wunsch, in gelingender Kooperation<br />
gute Lösungen zu finden.<br />
Dazu trugen auch die Gespräche<br />
zwischen den Arbeitsphasen bei und<br />
vor allem auch beim gemütlichen Mittagessen<br />
in der Mensa.<br />
Am Ende des Tages überlegten die<br />
Teilnehmer, wie die Ergebnisse in den<br />
Schulalltag einfließen könnten. Es<br />
wurde beschlossen, dass sich zunächst<br />
die Steuerungsgruppe damit beschäftigt<br />
und bis zur nächsten Gesamtlehrerkonferenz<br />
im April konkrete<br />
Anträge vorliegen sollen, über die<br />
dann entschieden wird.<br />
Inzwischen hat die Steuerungsgruppe<br />
getagt und vor allem das neue Konzept<br />
für die Ganztagsbetreuung intensiv<br />
besprochen. Unabhängig davon,<br />
weil der Termin am 21. Februar<br />
zur Eile nötigte, konzipierte die Vorbereitungsgruppe<br />
eine neue Präsentation<br />
für die Info4-Veranstaltung.<br />
Karl Rueß<br />
Info4-Veranstaltung<br />
Großen Andrang und hohen Informationsbedarf gab es am 21.2. bei der<br />
alljährlichen Informationsveranstaltung für die Schülerinnen und Schüler und<br />
Eltern der vierten Klassen. Der erste Teil in der Aula war in diesem Jahr<br />
stärker auf die Kinder ausgerichtet, die anhand von Musik-, Theater-, Filmvorführungen<br />
sowie kindbezogenen Präsentationen und Rollenspielen von<br />
GGS-Schülerinnen und -Schülern ein anschauliches Bild des Lebens an unserer<br />
Schule bekommen sollten. Im Anschluss daran gab es den bewährten Stationengang<br />
zu den Fächern Biologie, Bildende Kunst, Latein und Musik.<br />
Schulentwicklung<br />
Wunschkurs in Bad Wildbad<br />
Man betritt morgens das Lehrerzimmer und atmet<br />
durch, denn es herrscht eine freundliche<br />
Atmosphäre. Die Tasche gefüllt mit Materialien für<br />
Schüler, auf die man sich schon freut, und selbst<br />
etwas neugierig auf den heutigen Unterricht, denn<br />
der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen<br />
brachte auch neue Unterrichtsideen und<br />
Materialien. Klingt eher nach einem Wunsch als<br />
nach einem typischen Schulmorgen – zugegeben.<br />
Aber so lange wir noch solche Wünsche haben und<br />
uns aufmachen, uns und unsere Schule<br />
voranzubringen, sind wir auf dem rechten Kurs.<br />
Derart motiviert meldete sich eine Gruppe von<br />
Kolleginnen und Kollegen zu einem sogenannten<br />
Wunschkurs 1 von Freitag- bis Samstagmittag in<br />
Bad Wildbad an.<br />
Unser Interesse fokussierte sich auf zwei interessante<br />
und für das Schulleben wichtige Bereiche: Die<br />
Frage, wie beim Unterrichten angemessen auf die<br />
unterschiedlichen Begabungen, Stärken und<br />
Schwächen zwischen den Schülerinnen und Schülern<br />
einer Klasse eingegangen werden kann, also die<br />
Frage nach einer guten Binnendifferenzierung und<br />
somit einer optimalen Förderung aller. Zum Zweiten<br />
rückte für uns die Bedeutung einer gut gelingenden<br />
Kommunikation auf verschiedenen Ebenen immer<br />
mehr ins Blickfeld.<br />
Da unsere Referentin für die Binnendifferenzierung<br />
leider kurzfristig ausfiel, konzentrierten wir uns in<br />
Bad Wildbad schließlich auf die Thematik gelingenden<br />
Feedbacks. Unser Referent, ein Fachberater<br />
für Schulentwicklung, erläuterte die<br />
Rahmenbedingungen professionellen Feedbacks<br />
und stellte ein Modell vor, wie gegenseitige<br />
kollegiale Unterrichtsbesuche und deren angemessene<br />
Nachbesprechung sich sowohl für<br />
Kollegium als auch Unterricht positiv auswirken<br />
können.<br />
Hierdurch inspiriert haben sich zu den bereits schon<br />
seit längerer Zeit bestehenden Tandems einige<br />
weitere gebildet, so dass sich diese Praxis bei<br />
positiven Erfahrungen sicherlich weiterentwickeln<br />
wird.<br />
Auch wenn in diesem Wunschkurs inhaltlich zuweilen<br />
recht kontrovers diskutiert wurde – und hoffentlich<br />
bewahren wir uns diese „kritische Kompetenz“ - an<br />
diesen beiden Tagen (und dem dazwischen liegenden<br />
Abend insbesondere) haben wir gespürt,<br />
wir sitzen zusammen in einem Boot. Und das hatten<br />
wir uns, ganz nebenbei gesagt, doch ebenfalls<br />
gewünscht... Tobias Herrmann<br />
1 Zum Begriff „Wunschkurs“: Hierbei hat ein Kollegium bzw. ein<br />
Teil des Kollegiums die Möglichkeit, sich an einer der<br />
Landesakademien für Lehrerfortbildung zu einem selbst<br />
ausgewählten Thema weiterzubilden.<br />
GGS-Sporterfolge<br />
Maurice Trautner<br />
(Jahrgangsstufe 13) wurde<br />
bei den württembergischen Degenmeisterschaften<br />
der Aktiven Dritter im Einzel. Auch im Mannschaftswettbewerb<br />
holte er mit der Equipe der SV<br />
Böblingen die Bronzemedaille.
SCHULJAHR <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> AUSGABE 2<br />
Vorsitzende:<br />
Brigitte Seeger<br />
Telefon 07031/87 31 99<br />
Brigitte_seeger@gmx.de<br />
Stellvertreter:<br />
Dorothea Bühler<br />
Telefon 07031/78 56 266<br />
dorothea.buehler@t-online.de<br />
Schatzmeister:<br />
Dr. Helge Lehmann<br />
Schriftführerin:<br />
Gertrud Menczel<br />
Beisitzer:<br />
Gaby Heydkamp<br />
Dr. Daniel Strobach,<br />
Dr. Wolfgang Wulz<br />
Spendenkonto: 25016 KSK<br />
Böblingen BLZ 603 501 30<br />
Leute vom Goldberg<br />
Irmgard Samel, in den 80er-<br />
und 90er-Jahren langjährige<br />
Assistentin der Schulleitung, ist<br />
im November <strong>2010</strong> im Alter<br />
von 67 Jahren verstorben. Diejenigen<br />
aus der Schulgemeinschaft,<br />
die mit ihr zusammenarbeiten<br />
durften, haben sie als<br />
kompetente, freundliche und<br />
offene Persönlichkeit in bester<br />
Erinnerung.<br />
GGS-Sporterfolge<br />
Bettina Ramlow, Nadja Gutermann,<br />
Tatjana Gutermann<br />
und Vanessa Blondzik (alle<br />
Jahrgang 1998) belegten im<br />
Judo beim Landesfinale Baden-Württemberg<br />
des Bundeswettbewerbs<br />
„Jugend trainiert<br />
für Olympia“ als Mannschaft<br />
des GGS den 1. Platz!<br />
Zuvor hatten sie schon beim<br />
Finale im Regierungsbezirk<br />
Stuttgart ebenfalls Platz 1 belegt.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Mitteilungen des „Vereins der Freunde<br />
des Goldberg-Gymnasiums“<br />
*********************************************<br />
Digitales Whiteboard gespendet<br />
Im Rahmen einer Vorstandssitzung übergaben die<br />
1. Vorsitzende Brigitte Seeger und Kassierer Dr.<br />
Helge Lehmann GGS-Schulleiter Bernhard Kees<br />
den Spendenscheck in Höhe von 4.460 Euro.<br />
Danach präsentierte Kunstlehrer Tilman Nagel<br />
das digitale Whiteboard im Kunstsaal W 12 und<br />
erläuterte dessen Möglichkeiten sowie den derzeitigen<br />
Einsatz im Kunstunterricht. Es bietet viele Vorteile, etwa bei der Wiedergabe<br />
von Foto- und Videomaterial mit einem qualitativ hochwertigen Beamer, es ist darüber<br />
hinaus als "Smartboard" nutzbar, d.h. es kann direkt mehrfarbig beschrieben werden,<br />
hat eine Schrifterkennung (Umwandlung von Hand- in Druckschrift) und eine Rechtschreibprüfung,<br />
das Tafelbild kann gespeichert und ausgedruckt werden. Die Lehrer<br />
können ihre Präsentationen zu Hause komplett vorbereiten und dann im Unterricht direkt<br />
verwenden. Die Software bietet viele weitere Funktionen für die unterschiedlichen Schulfächer,<br />
im Kunstbereich etwa diverse Zeichenwerkzeuge und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
wie Hintergründe u.v.a. mehr.<br />
ABI-Jahrgang 2009 spendet dem Verein der Freunde 250 Euro<br />
Den bei der Auflösung des Stufenkontos verbliebenen<br />
Betrag in Höhe von 500 Euro<br />
spendeten die Abiturienten des Jahrgangs<br />
2009 zu gleichen Teilen an den Verein der<br />
Freunde und an das Projekt „Goldbergschule<br />
in Kambodscha“.<br />
Herzlichen Dank für diese großzügige, nachahmenswerte<br />
Geste unserer noch ganz frischen<br />
Ehemaligen.<br />
Vereinsausflug ins Porsche-Museum<br />
Am Samstag, 16. April 20<strong>11</strong>, 10.30 Uhr<br />
Geführter Rundgang im<br />
Porsche Museum<br />
Porscheplatz 1<br />
70435 Stuttgart-Zuffenhausen<br />
Als ein architektonisches Zeugnis für die Marke Porsche entstand am Stammsitz der Firma<br />
ein Museumsbau mit außergewöhnlichem Design. Auf einer Fläche von ca. 5000<br />
Quadratmetern werden rund 80 Fahrzeuge und zahlreiche Kleinexponate in einer einzigartigen<br />
Atmosphäre präsentiert. Neben weltberühmten Automobilikonen wie dem<br />
356, 550, 9<strong>11</strong> oder 917 werden auch die technischen Hochleistungen aus den frühen<br />
Jahren des 20. Jahrhunderts von Professor Ferdinand Porsche ausgestellt.<br />
Über einen spektakulären Aufgang erreichen die Besucher vom Foyer aus den weitläufigen<br />
Ausstellungsraum. Dort können sie sich einen ersten Überblick über die eindrucksvolle<br />
Sammlung verschaffen. Das gesamte historische und zeitgenössische Wissen um die<br />
Marke Porsche ist in diesem Gebäude gebündelt und macht so die “Faszination Porsche”<br />
für jeden erlebbar.<br />
Vereinsmitglieder, Ehemalige, Pensionäre und Gäste sind herzlich eingeladen!<br />
Treffpunkt: S-Bahn Goldberg Sindelfingen um 9.20 Uhr für Gruppenfahrkarte, Abfahrt<br />
9.32 Uhr. Eintritt: 4,00 € pro Person. Das Führungshonorar übernimmt der Verein.<br />
Nach der Führung besteht Gelegenheit gemeinsam die Kaffeebar im Foyer zu besuchen.<br />
Anmeldung bis 10. April bei Gaby Heydkamp: 07034-60730 oder per Mail: gaby.<br />
heydkamp@googlemail.com<br />
Seite 19
Schule fürs Leben<br />
Goldberg-Gymnasium<br />
Frankenstraße 15<br />
71065 Sindelfingen<br />
Telefon: 07031/9574-0<br />
Fax: 07031/9574-14<br />
E-Mail:<br />
rektorat@rektorat.goldberg-gymnasium.de<br />
Homepage: www.goldberg-gymnasium.de<br />
Schulleiter:<br />
OStD Bernhard Kees<br />
Sekretariat:<br />
Renate Rähle<br />
Redaktion des GGS <strong>Schulbrief</strong>s:<br />
Dr. Wolfgang Wulz<br />
Telefon: 07032/75130<br />
Mail: wz@goldberg-gymnasium.de<br />
Mitarbeit bei dieser Ausgabe:<br />
Rabea Arbour, Sandra Brückner,<br />
Renate und Wolf Brüggemann,<br />
Robin Dölker, Dr. Katrin Eberle,<br />
Léoni Eckstein, Anne Fock,<br />
Bettina Gölz, Inka Gösmann,<br />
Gabriele Groß-Raaf, Paula Hessing,<br />
Annika Holl, Renate Holzmann,<br />
Michael Kuckenburg, Kristina Liesche,<br />
Sophia Merth, Monja Müller,<br />
Tilman Nagel, Ayla Nourê, Hans Oehler,<br />
Bettina Petzelberger, Jule Rüter,<br />
Jonas Rothfuß, Karl Rueß,<br />
Martin Sack-Duvernoy, Sarina Schüßler,<br />
Farina Semler, Eva-Maria Stierle,<br />
Melanie Stürner, Sophia Traub,<br />
Madita Ververs<br />
Wir gratulieren...<br />
... Verena Fischer und Martin Kiemes<br />
zur Vermählung sowie zur<br />
Geburt von Valentin<br />
... Roland Bayer, Dr. Wolfgang<br />
Wulz und Karl Rueß zum 60. Geburtstag<br />
Redaktionsschluss<br />
der nächsten<br />
Ausgabe des GGS<br />
<strong>Schulbrief</strong>s:<br />
Freitag, 10. Juni<br />
20<strong>11</strong><br />
Manuskripte bitte<br />
als reine Textdateien<br />
(*.txt), Fotos als<br />
Bilddateien (*.jpg)<br />
einsenden!<br />
Redaktionsadresse:<br />
wz@goldberggymnasium.de<br />
April<br />
Fr 01. 19:00 Frühlingskonzert<br />
04.-<strong>11</strong>. Austausch: Dronfield am GGS<br />
<strong>11</strong>./12. Politische Tage Kl. 9<br />
Di 12. 3. P-Tag<br />
Fr 15. <strong>11</strong>.20 Rosi Gollmann<br />
18:00 Zirkusprojekt<br />
18.-19. Zweitagesausflug 5b<br />
20.-30. Osterferien<br />
Mai<br />
Bis 01. Osterferien<br />
02. -06. Studienfahrten Kursstufe J 1<br />
So 15. 17:00 Premiere „Rockville“<br />
Musical der Oberstufe<br />
Mo 16. Klassenausflug 5c Gomadingen<br />
Fr 20. 19:00 „Rockville“<br />
Musical der Oberstufe<br />
Sa 21. 19:00 „Rockville“<br />
Musical der Oberstufe<br />
So 22. 17:00 „Rockville“<br />
Musical der Oberstufe<br />
Mi 25. Mündliches Abitur<br />
Do 26. Mündliches Abitur<br />
Mit drei Inszenierungen hat<br />
die aus Maichingen stammende<br />
Herrenbergerin<br />
Ulrike Fritz am Goldberg-<br />
Gymnasium inzwischen<br />
gezeigt, was sie als Theaterpädagogin<br />
auf dem Kasten<br />
hat: 2008 gab sie mit<br />
Johann Nestroys „Der Zerrissene“ ihren<br />
Einstand als Leiterin der Oberstufen Theater-AG.<br />
2009 folgte mit der Komödie „Was zur<br />
Hölle“ ihr zweiter Streich. <strong>2010</strong> wagte sich<br />
Fritz mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“<br />
an einen Klassiker. Und hatte sich<br />
endgültig den Respekt der Zuschauer, Schüler<br />
und Kollegen gesichert. [...]<br />
Dass der Sommernachtstraum bislang Fritz’<br />
liebste Inszenierung ist, hat jedoch noch einen<br />
anderen Grund: Im dritten Jahr ihrer<br />
Arbeit als Leiterin der Oberstufen-Theater-<br />
AG hatte sie endgültig das Gefühl, als Theaterpädagogin<br />
zu sich selbst gefunden zu<br />
haben. Und sich vom großen Vorbild Ulrich<br />
von der Mülbe gelöst zu haben.<br />
Ein Praxissemester führte Ulrike Fritz 2004,<br />
die 2000 am Unterrieden-Gymnasium Abitur<br />
gemacht hatte und in Stuttgart Deutsch<br />
und Geschichte studierte, ans Goldberg-<br />
Gymnasium. Einfach locker mal reinschnuppern<br />
in den Schulalltag? Die begeisterten<br />
Lehrer, auf die Fritz stieß, hatten andere<br />
Vorstellungen von einem Praxissemester:<br />
Martin Walter, der damalige Leiter der<br />
Unterstufen-Theater-AG, ließ Fritz komplette<br />
Unterrichtsstunden lang Michael Endes<br />
Momo mit den Schülern szenisch erarbeiten.<br />
Auch bei Dr. Wolfgang Wulz war anpacken<br />
angesagt: Hier wurde sie in das theaterpädagogisch<br />
arbeitende Mittelalter-<br />
Projekt eingebunden. [...]<br />
Ulrike Fritz absolvierte an der Landesakademie<br />
für Jugendbildung in Weil der Stadt<br />
Terminkalender<br />
Do 26. Abiturfeier<br />
Fr 27. 19:00 „Rockville“<br />
Musical der Oberstufe<br />
Sa 28. 19:00 „Rockville“ Derniere<br />
Musical der Oberstufe<br />
Juni<br />
Do 02. Christi Himmelfahrt<br />
Fr 03. Beweglicher Ferientag<br />
20:00 ABI-Ball<br />
Di 07. 19:00 Sommerkonzert<br />
Do 09. 19:00 Sommerkonzert<br />
<strong>11</strong>.-25. Pfingstferien<br />
Juli<br />
Fr 01. 4. P-Tag<br />
04.-13. Austausch: GGS in Dronfield<br />
12.-19. Schullandheim Klasse 6c Sylt<br />
21.-23. Schule als Staat<br />
28.07. - <strong>11</strong>.09. Sommerferien<br />
Stand: 17.03.20<strong>11</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
SZ Kultur-Porträt<br />
eine Zusatzausbildung<br />
für<br />
Spiel- und Theaterpädagogik.<br />
2006 trat begann ihr Referendariat<br />
am Goldberg-Gymnasium.<br />
„Ulrich von der Mülbe nahm mich sofort unter<br />
seine Fittiche“, so Fritz, die sich freute,<br />
nach dem Studium in der Praxis durchstarten<br />
zu können. [...]<br />
„Willst du mich nicht beerben?“: In Ulrike<br />
Fritz glaubte Ulrich von der Mülbe, eine<br />
geeignete Kandidatin für seine Nachfolge<br />
gefunden zu haben. 2007, als sich von der<br />
Mülbe in den Ruhestand verabschiedete,<br />
trat Fritz ihren Dienst als Lehrerin am Goldberg-Gymnasium<br />
an.<br />
Die großen Fußstapfen Ulrich von der Mülbes<br />
standen bereit. „Das muss ich schaffen“,<br />
sagte sich Ulrike Fritz. [...] „Ich wollte so sein<br />
wie von der Mülbe, setzte mich selbst<br />
enorm unter Druck. Das war nicht ich.“<br />
Und so tastete sich Ulrike Fritz an ihren eigenen<br />
Weg heran. „Ulrich von der Mülbe<br />
hat sehr genaue Vorstellungen davon, wie<br />
eine Inszenierung auszusehen hat“, beschreibt<br />
Fritz die Arbeit ihres Mentors:<br />
„Notfalls steigt er selbst auf die Bühne und<br />
spielt vor. Mich werden Sie während der<br />
Proben selten auf der Bühne sehen.“ Ulrike<br />
Fritz versuchte sich mit einem Regiestil, der<br />
den Schülern mehr Freiraum bei der Erarbeitung<br />
eines Stücks einräumte. Spätestens<br />
bei der Shakespeare-Inszenierung hatte sie<br />
das Gefühl, in ihre Rolle gefunden zu haben.<br />
[...]<br />
Matthias Staber, SZ/BZ 19.2.20<strong>11</strong><br />
Das Porträt in voller Länge im Internet:<br />
http://www.szbz.de/no_cache/nachrichtenneuigkeiten/artikel-detail/news/Mit%20dem%<br />
20Theaterp%C3%A4dagogik-Virus%20infiziert.html?<br />
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