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Parole Parenzana - La parenzana

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tourismusAlte Bahntrasse in Istrien als RadwegBikes and Boards in derKüstenstadt Porec setzt, wieviele Kollegen im Nordwestenvon Istrien, mit Blick aufden wachsenden Fahrradtourismusauf Service –sprich Reparaturen.Zeigt auf der guten Mountainbike-Karte»Istra Bike« denStandort seines Istraturist-Büros in Umag: der ProjektmanagerBernard Musulin (r.)und Darko Hamocek (l.), derCogeschäftsführer von EspoBike Shop bei Porec.<strong>Parole</strong> <strong>Parenzana</strong>Den Negativpreis »goldene Zitrone« hätten schon einige von der EU geförderte Projekteeinstreichen können – auch im Fahrradbereich. Dass es anders geht, beweist eineFahrradinvestition im Dreiländereck Italien, Slowenien und Kroatien. Dort wurde imMärz 2012 das letzte Teilstück einer vorher brachliegenden Schmalspurbahnstrecke zumFahrradwanderweg umgewandelt und eröffnet.Toskana-Feeling im Nordwestenvon Istrien: Der<strong>Parenzana</strong>-Radwanderweglässt keine Wünsche offen.Über 70 der insgesamt 123 Kilometer langen Streckeim Nordwesten der Halbinsel Istrien liegen inKroatien. Und auch wenn Kroatien erst am 1. Juli 2013der EU beitreten wird, hat diese auch dort in den Wiederaufund-umbau der alten <strong>Parenzana</strong>-Strecke investiert.Bernard Musulin ist der verantwortlichen Projektmanagervon Istraturist für die Themen Fahrrad, Fußball,Tennis und Wellness. Er berichtet, dass die gesamte alteBahntrasse gesäubert und zurechtgemacht, Tunnel mitSolarlicht ausgestattet, Brücken und Viadukte saniert sowieHinweis- und Informationsschilder aufgestellt worden seien,die das Befahren der Strecke vereinfachen sowie den historischenHintergrund eingehend beleuchten würden: »Vonder EU finanziert und die drei Länder Italien, Slowenienund Kroatien verbindend, trägt die <strong>Parenzana</strong> zu Recht denNamen ›Trasse der Gesundheit und Freundschaft‹.«Dabei habe man vor allem die Schönheit der <strong>La</strong>ndschafthervorgehoben, durch die die Strecke führe. Auch wennder Kroatienkrieg von 1991 bis 1995 Istrien verschonte:Was den Tourismus betrifft, reden die Istrier immer nochvon den »goldenen Zeiten« vor dem Krieg. Erst nach undnach erholen sich die Geschäfte inklusive Tourismus. Dazugehört der Fahrradtourismus inkluisve dem <strong>Parenzana</strong>-Trailals Anziehungspunkt.Seit März komplett radelbarIm Mai 2008 wurde das erste Teilstück (<strong>Parenzana</strong> I) feierlicheröffnet. Italien ist als Ausgangspunkt mit seinem altenTriester Staatsbahnhof dabei. Dort ist seit 1984 das Eisenbahnmuseuminklusive Parenza-Bahngeschichte. Der ausgeschilderteRadwanderweg beginnt heute allerdings erst112 R dMa a rkt 9/2012


Der <strong>Parenzana</strong>-Radweg durch Slowenien führt auf Asphaltentlang der Küste durch zumeist urbanes Gebiet. Zur Überquerung größererStraßen, wie in Koper, wurden mit EU-Hilfe Radfahrer-Brücken gebaut.an der italienisch-slowenischen Grenze. Dort führt er aufasphaltierten Wegen entlang der Küste bis zur slowenischkroatischenGrenze. Ab dort geht es nur noch auf Trassen-Schotterwegen Richtung Istriens Hinterland. Bis Anfang2012 war die Strecke bis Vicinada ausgebaut. Das Teilstück<strong>Parenzana</strong> II von Vicinada nach Porec wurde im März 2012offiziell mit EU-Hilfe eröffnet. Allerdings sind die allerletztenKilometer vor dem finalen Ziel in Porec dann nicht mehr sogut ausgeschildert. Die <strong>Parenzana</strong> endet auf befahrenenStraßen kurz vor Porec.Guido und Maruska Schwengersbauer haben rechtzeitigauf die Karte <strong>Parenzana</strong> gesetzt. Der gebürtige Österreicher,den es vor 40 Jahren als Reiseleiter nach Istrienverschlagen hat und der zum Marketingleiter des FremdenverkehrsverbandesIstrien aufstieg, entdeckte 2005 einschönes Haus gleich in der Nähe der <strong>Parenzana</strong>-Streckebei Buje, das es ihm und seiner Frau antat: »Wir wusstenbereits, dass sich da etwas mit Hilfe der EU in Sachen Fahrradwanderwegtut. Also haben wir dort unter dem Namen<strong>La</strong> <strong>Parenzana</strong> Casa Romantica ein Restaurant und Gasthauseröffnet.«Die von seiner Frau Maruska gelenkte Kultur-, Gourmet- undAktivurlaub-Reiseagentur Guidina bietet Gruppenreisenan – und wendet sich dabei auch gerne an Fahrradhändler,die mit ihren besten Kunden gemeinsam auf Tour gehenwollen. Neben <strong>Parenzana</strong> hat Istrien auch eine Menge fürRennradler und Mountainbiker zu bieten.Bike-Verleih und -TourenMit Blick auf das Thema Fahrrad arbeitet Schwengersbauermit der Agentur Extreme and Outdoor Sitnica zusammen.Gegründet 2001 von dem in Holland aufgewachsenen AlenAugustin, den es nach dem Krieg wieder in seine Heimatverschlug, spielt bei ihm der Fahrradtourismus eine immerwichtigere Rolle: »Mit <strong>Parenzana</strong> können wir uns weiterals alternative Top-Bike-Destination entwickeln. Seit zweiJahren ist Fahrrad bei uns die absolute Nummer eins.«Was Istriens Mountainbike-Trails betrifft, wendet mansich am besten an Manuel Vigini. Als ausgebildeter Mountainbike-Guideund Präsident des Fahrradklubs Groznjankennt er die Gegend wie kaum ein anderer. Ohne Guide istKeine Seltenheit mehr: E-Bikeskommen auch im RadtourismusKroatiens zum Einsatz –wie hier gesehen in Porec.R adMa rktR M Kontakt:www.alternativna-istra.comwww.bbk-groznjan.comwww.coloursofistria.comwww.istraturist.comwww.<strong>parenzana</strong>.com.hrR adMa rktDas BranchenmagazinPROFESSIONAL BIKE TOOLSwww.superb.messingschlager.compresented by:Haßbergstr. 45 • 96148 Baunach • GermanyFax: 09544/9444-40email: bt@messingschlager.com


TourismusAlte Bahntrasse in Istrien als RadwegGemütliche Kaffeepausein einer der vielen kleinenOrtschaften entlang des<strong>Parenzana</strong>-Radwegs.Der gebürtige Österreicherund Istrien-Fachmann GuidoSchwengersbauer hat sichmit seinen <strong>La</strong> <strong>Parenzana</strong> CasaRomantica nahe der Stadt Bujeeine Traum erfüllt.Der in Holland aufgewachseneAlen Augustin kehrte nach demKrieg in seine Heimat Kroatienzurück und gründete dort 2001die Extreme-and-Outdoor-Agentur Sitnica.man bei den zahllosen nicht enden wollenden Singletrailseinfach aufgeschmissen.Trekkingbiker auf Kulturtipund E-Bike-TourenWobei sich die Bike-Kategorien verschoben hätten: »Warenes früher vor allem Mountainbiker, sind es heute mehr undmehr Trekkingradfahrer, die ihren Trip mit Kultur verbindenund sich über das gut ausgebaute verkehrsarme Wegenetzim Inland von Istrien fortbewegen«, erklärt Sitnica-Chef undGruppenguide Augustin. Istraturist hält mittlerweile sowohlgutes On- als auch Offroad-Kartenmaterial mit dem Bestenaus Istrien für Biker parat.Augustin bietet, in Zusammenarbeit mit auf Radler eingestellteHoteliers wie Schwengersbauer, auch selbst organisierteTouren mit Gepäcktransport an. Dabei bekommendie Gäste Kartenmaterial und Lunchpakete mit und radelnvon Hotel zu Hotel.Mittlerweile hat Sitnica für Gruppen 12 Trekking- und24 Mountainbikes an Bord, die mit einem Anhänger dorthingebracht werden, wo sie erstmals zum Einsatz kommensollen. Nachgehakt, warum keine Rennräder, antwortetAugustin: »Da hatten wir nie die Nachfrage. Vielleicht liegtes auch daran, dass Rennradler lieber auf ihr eigenes Materialsetzen.« Neuester Hit seien derzeit E-Bike-Touren.Radservice vom FachhandelBei Kauf und Service seiner Markenräder setzt Sitnica aufden hiesigen Fahrradfachhandel. In Novigrad ist Extremusunter anderem mit Cube dabei. Hier kaufen Augustin undsein Team die Fahrräder. Den Service erledigt Davor Bike inUmag, hauptsächlich spezialisiert auf Fahrradreparaturenund Instandsetzungen. Während unserer Zeit in Istrienhaben wir Davor nicht angetroffen, weil er sich neben denBikes für Sitnica um die Testflotten vieler Hotels kümmert.Dann wollten wir noch mit dem Trek- und Fuji-HändlerSprint in Porec reden. Aber auch er ließ sich von einem Mitarbeiterentschuldigen. Er sei gerade in seiner Zweitfilialein der Nähe der Hotelanlagen südlich von Porec mit Fahrradservicebeschäftigt. Sein Mitarbeiter ist auch im Reparaturstress:»Gerade wurde das Rad von einem Engländervorbeigebracht, mit dem der heute unbedingt weiter muss.Sorry – ich habe ihm versprochen, das bis 14 Uhr zu erledigen.«Später treffen wir dann noch Darko Hamocek inSchwengerbauers Domizil <strong>La</strong> <strong>Parenzana</strong> Casa Romantica.Sein Fahrradgeschäft Espo Bike Shop - etwa vier Kilometervom Stadtzentrum Porecs gelegen – wurde von seinemVater 1994 gegründet und befindet sich weiterhin inFamilienbesitz.Seit 1999 ist man neben Fahrrädern auch Motorrollernim Markt. Die aktuellen Verkäufe entfielen jeweils zur Hälfteauf den motorisierten und nicht motorisierten Zweiradbereich.Wobei das Gesamtgeschäft zu etwa 90 Prozent Einheimischeund nur zu 10 Prozent Touristen betrifft.Was sich Hamocek vor allem wünscht: »Eine bessereFahrradinfrastruktur in Porec. Die Ambitionen von Istraturistund das <strong>Parenzana</strong>-Projekt sind ein guter Start. Aber wennwir in der Touristenhochburg Porec noch zulegen könnten,wäre das noch besser.«Text/Fotos: Jo Beckendorff114 R dMa a rkt 9/2012


velo:konzept organisiert vierFahrrad-Publikumsmessenzur besten Zeit des Jahres.Seien Sie dabei!Buchen Sie jetzt IhreMesseteilnahme fürdie kommende Saison:Vom Puppenzug zum RadwegVorbei an farblich beeindruckendenOlivenhainen – auch das gehört amEnde der <strong>Parenzana</strong>-Strecke vor demFinale in Porec dazu.>Der bis auf die ersten in Italien gelegenen 17 Kilometer durchgängig befahrbare <strong>Parenzana</strong>-Radwanderwegliegt auf der einstigen Strecke der Parenzaner Eisenbahn – einervon 1902 bis 1935 von der österreichisch-ungarischen Monarchie gebauten Schmalspurbahn,die das einst an <strong>La</strong>ndwirtschaft reiche Istrien zur K.-u.-k.-Zeit mit dem Binnenlandverknüpfte. Die lebenswichtige Bahn sorgte für die Entwicklung des meist isoliertenund ärmeren Hinterlands der Halbinsel Istrien – und versorgte vor allem die Armee derösterreichisch-ungarischen Monarchie mit Lebensmitteln.Die Bahn schaffte Wein, Olivenöl, Salz, Obst und Gemüse, Kalk, Holz und andere Warenin die Donaumonarchie. Ihre letzte Fahrt trat die Schmalspurbahn 1935 an. Die Schienensollen auf Betreiben Mussolinis abgebaut und anderweitig verwendet worden sein. Somitendete nach 33 Jahren die Geschichte der <strong>Parenzana</strong>-Bahn, die eigentlich einmal von Triestbis nach Canfanaro (heute Kanfanar) geplant war, es aber nur bis nach Parenzo (heute Porec)schaffte. Daher auch das Kürzel T. P. C. (Triest – Parenzo – Canfanaro), das heute auf denKilometersteinen der Fahrradstrecke steht.Welche Meisterleistung die damaligen Streckenplaner vollbrachten, wird einem auchheute beim Radeln auf der insgesamt 123 Kilometer langen Strecke bewusst. 35 Bahnstationenwurden angefahren, von denen heute noch viele stehen. Weil die beladene Bahnnur Steigungen von 2 bis 3 Grad meistern konnte, mussten speziell im hügeligen Hinterland604 Kurven, 9 Tunnel, 11 Brücken und 6 Viadukte gebaut werden. Heute danken dieRadler dieser Strecke den Baummeistern.Der tiefste Punkt liegt direkt an der slowenischenKüste bei 2 Metern über demMeer, der höchste Punkt nahe dem steinernenKünstler-Bergort Groznjan inKroatien gerade einmal auf 293 Meternüber dem Meer.Während der slowenische Teil derStrecke eher durch bewohnte Gegendenverläuft und somit asphaltiert ist, beginntdirekt an der slowenisch-kroatischenGrenze eine ins Hinterland führendeSchotterstrecke, die man am besten miteinem vollgefederten Mountainbikemeistert.Erfurt03.–4.11.2012www.sportaktiv-erfurt.deMünchen20.–24.2.2013www.free-muenchen.deBremen9.–10.3.2013www.rad-outdoor.deBerlin23.–24.3.2013www.veloberlin.comT. P. C. steht auf den neuen Kilometersteinen derzum Radwanderweg wiederbelebten <strong>Parenzana</strong>-Strecke: Triest – Parenzo – Canfanaro.messen@velokonzept.de Tel. +49 30 311 65 14 - 0www.velokonzept.de Fax +49 30 311 65 14 - 69R dMa a rkt

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