Glockenklang 30 fertig - Kirche Biestow

GRUSS WORT
Liebe Gemeinde, liebe Freunde und Interessierte der Kirchgemeinde,
liebe LeserInnen des Glockenklangs!
Lagerfeuer - Wenn ich dieses Wort höre, dann weckt es in mir die Abenteuerlust, es
riecht in meinen Gedanken rauchig und ein wenig verbrannt, ich schmecke gebräuntes
Stockbrot, die Wangen glühen mit den trockenen Ästen um die Wette, Würstchenduft
zieht durch die Luft, Lieder zur Gitarre werden stimmungsvoll gesungen, wunderbar.
Im Pfarrgarten steht bei uns eine große eiserne Feuerschale aus der Teterower Eisenwarenfabrik,
um die herum wir uns öfter treffen: zum Osterfeuer, zum Gemeindefest,
zum Ehrenamtlichentreffen oder auch mal einfach so zum wärmenden Miteinander…
So ein Feuer wärmt von außen und innen, es wärmt schon beim Vorbereiten, wenn die
Bäume beschnitten werden und die Äste herangetragen und kleingesägt werden, und es
wärmt auch beim Aufräumen, wenn die Asche alles Verbrannten wieder beräumt wird.
Feuer hat aber auch eine gefährliche, verzehrende und vernichtende Seite. Es kann
gnadenlos verbrennen und zerstören. Als Elia Gott begegnen wollte, da war dieser
gerade nicht in diesem machtvollen Element zu finden, sondern im leisen Flüstern des
Windes.
Das Feuer passt zu Pfingsten, es lodert z.B. dann, wenn wir “Feuer und Flamme” sind,
wenn wir voller Be geist erung andere für den christlichen Glauben erwärmen. Deshalb
sind auch die gewebten und gestickten Behänge in der Kirche in leuchtendem Rot an den
Feiertagen Pfingsten, zur Konfirmation und zum Reformationsfest.
In diesen Apriltagen ist es schon warm, manchmal sogar heiß als wäre es schon Sommer.
Der eigentliche, kalendarische Beginn des Sommers ist aber erst am 21. Juni zur
Sommersonnenwende, die durch den längsten Tag und damit zugleich die kürzeste
Nacht im Jahr gekennzeichnet ist. In Schweden heißt sie deshalb auch Mittsommernacht.
Zwei Tage später ist die Johanninacht (vom 23.06. zum 24.06.), die als Gedenktag
für den Geburtstag Johannes des Täufers gilt. Genau gegenüber im Kalenderjahr zur
Zeit der Wintersonnenwende feiern wir Weihnachten, die Geburt Jesu als das Licht, das
in die Dunkelheit leuchtet. Johannes ist sozusagen der“Vorläufer”Jesu, der ihm den Weg
bereitet und auf den Kommenden hinweist.
“Ein Funke, kaum zu sehn, entfacht doch helle Flammen. und die im Dunkeln stehn, die
ruft der Schein zusammen. Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird
die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt.” so heißt es in einem neueren
Tauflied, das wir gern im Gottesdienst singen. Ein solches “Lauffeuer” hat nichts
Bedrohliches, sondern ist erhellend und frohmachend.
Lassen Sie sich anstecken von dieser Freude und der Zuversicht, dass aus der Asche
eines Beichtgottesdienstes wieder etwas Neues und Hoffnungsvolles wachsen kann.
Einen in dieser Weise wärmenden Sommer wünscht Ihnen Ihre Pastorin
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