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16 Einweihung Bang-Haus - Förderverein Gemeinschafts- und ...

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<strong>Einweihung</strong> desJoh. Heinrich Chr. <strong>Bang</strong>-hausesErnst Jakob BalzerAm 19. Januar 1997 wurde das aus einer Scheune im Rahmender Dorferneuerung umgebaute Heinrich-<strong>Bang</strong>-<strong>Haus</strong>eingeweiht. Nach der Dorfbegehung öffnete der Architekt,Herr Gerd Metzker, die Scheunentore <strong>und</strong> übergab HerrnBürgermeister Manfred Apell einen großen goldenenSchlüssel, den dieser an den Pfarrer weiter reichte. Wir zogenin das bereits dicht gefüllte <strong>Haus</strong> ein. Von der Gemein-95


de Lahntal, vertreten durch Frau Simone Kranz, wurden wirmit einem Glas Sekt empfangenHerr Bürgermeister Apell begrüßte die Gäste, unter ihnenbesonders den Landrat, Herrn Robert Fischbach, die Damen<strong>und</strong> Herren des Gemeindevorstands <strong>und</strong> Gemeindeparlaments,Herrn Dekan Dr. Karl-Ludwig Voss, die Kirchenvorsteher<strong>und</strong> -vorsteherinnen, Herrn Gerd Daubert (er hat sichmächtig engagiert <strong>und</strong> die Sache mit viel Geld gefördert)<strong>und</strong> die Damen vom Amt für Regionalentwicklung, Landschaftspflege<strong>und</strong> Landwirtschaft (ARLL), die Vorsitzendedes Fördervereins, Frau Dagmar Becker, den Ortsvorsteher,Herrn Heinrich Ebert, <strong>und</strong> die Vorsitzenden <strong>und</strong> Mitgliederder Vereine <strong>und</strong> Chöre.Kurt Latzko begann mit der Instrumentalgruppe der Kindermit dem Vortrag: Wir brauchen ja beide, um glücklich zusein. Das passte gut im Blick auf das Projekt.Dann erzählte ich (nicht nur) den Kindern folgende Geschichte:Ich habe mir gewünscht, dass Ihr Kinder die Ersten seid, diein diesem <strong>Haus</strong> das Fest eröffnen, denn es ist Euer <strong>Haus</strong>. Eshat eine Geschichte wie ein Märchen. Als Bauer JohannesGroß in den Aussiedlerhof zog, kaufte Herr Heinrich Klingelhöferdessen Scheune, in der sich auch ein Stall befand.1981, vor dem Grenzgangfest, hängten Herr Heinrich Mengel<strong>und</strong> ich den Schaukasten von der Kirchenwand an dieKlingelhöfersche Scheune dahin, wo er heute hängt. Dabeisagte Herr Mengel: „Wenn der Heinrich (Klingelhöfer) maldie Scheune nicht mehr braucht, dann seid dahinter, dass ihrsie kriegt für ein Gemeindehaus.“ Das war der Anfang vomTraum. Heinrich Mengel sagte dabei noch zu mir: „Undmachen Sie’s nicht wie der Fuhrmann.“ – „Wie machte esder Fuhrmann?“ fragte ich zurück. – „Ei, der hängte seinenPferden ein Schild über die Krippe, auf dem stand: MOR-GEN GIBT’S HAFER.“ Das habe ich nicht vergessen.96


Mit der Dorferneuerung kam die Scheune zum Verkauf.Klingelhöfers haben sie uns zu einem fairen Preis überlassen.Zu viert (die Herren Johann Briel, Heinrich Klingelhöfer,Gotthardt Spehrer <strong>und</strong> ich) sind wir zum Notar gefahren<strong>und</strong> haben sie gekauft. Die Zustimmung des Landeskirchenamtshat der Rechtsanwalt eingeholt. Der damalige BürgermeisterHelmut Geil hat uns sofort seine volle Unterstützungzugesagt.Die Scheune vor dem UmbauWir fingen an zu renovieren: Das Dach <strong>und</strong> die Balken.Dann war Ende. Nichts ging mehr. Unsere Möglichkeitenwaren erschöpft. Was nun? Als der Karren ganz fest saß,griff der neue Bürgermeister Manfred Apell in die Speichen.Es geht weiter wie im Märchen. Im Landeskirchenamt, mitdem wir über einen Vertrag verhandeln mussten, sagte HerrKurt Moog aus Sterzhausen (er vertrat an dieser Stelle denGemeindevorstand) „Ich verlasse nicht eher diesen Raum,bis wir den Vertrag haben“. Das werde ich nicht vergessen.Wir haben die Scheune wieder verkauft (wer von euch weiß,wie teuer? - na ratet mal - für 1,-- DM).97


Baustand März 1996Baustand Juni 1996Der Bürgermeister hat sich voll eingesetzt. Ein Fördervereinwurde gegründet, Dagmar Becker wurde Vorsitzende. DieHobbykünstlerfamilie hat eine 5.000,00 DM-Spende gegeben,viele (etwa 100) unterstützen das Projekt mit regelmäßigenJahresbeiträgen. Etliche haben tüchtig mitgearbeitet.Die Gemeindevertretung hat großzügig zugestimmt.98


Die Idee dem <strong>Gemeinschafts</strong>zentrum den Namen „Johann-Heinrich-Christian-<strong>Bang</strong>-<strong>Haus</strong>“ zu geben kam von KarlHeinz Görmar. Er hat sich schon vor Jahren mit dem Leben<strong>und</strong> Werk der Pfarrer <strong>Bang</strong> in Goßfelden beschäftigt <strong>und</strong>kam wohl danach zu dem Entschluss, dass kein Name besserzu diesem <strong>Haus</strong> passen könnte.Der Kirchenvorstand, der Gemeindevorstand <strong>und</strong> auch derFörderverein haben sich dieser Namensgebung angeschlossen.So wollen wir wünschen, dass dieser Name auch vonden Einwohnern angenommen wird.Heute nun habt Ihr angefangen, dieses <strong>Haus</strong> mit Musik <strong>und</strong>Leben zu erfüllen. Zukünftig ist es auch Euer <strong>Haus</strong>. Ihr werdetFeste darin feiern, darin fröhlich <strong>und</strong> traurig sein, auchdann noch, wenn es uns lange nicht mehr gibt.Heute freuen wir uns <strong>und</strong> feiern ein schönes <strong>Einweihung</strong>sfest.Allen, die es möglich gemacht haben, herzlichen Dank,besonders auch denen, die in den letzten Tagen so fleißiggeputzt <strong>und</strong> Kuchen gebacken haben <strong>und</strong> uns heute bewirten.Herr Daubert vom Amt für Regionalentwicklung, Landschaftspflege<strong>und</strong> Landwirtschaft (ARLL) trug den Wunschvor, den Anstoß der Dorferneuerung zu weiteren Unternehmungenzu nutzen.Der Dekan wies in seinem Grußwort auf die schöne vonGiovanni Ghezzi erbaute Kirche hin <strong>und</strong> auf seine persönlicheVerbindung zu Goßfelden durch den Namen Trautwein.Der Landrat gratulierte sehr prägnant <strong>und</strong> wir danken ihmfür eine großzügige Unterstützung,Der Posaunenchor erfreute mit schönen passenden Vorträgen<strong>und</strong> der Mädchen- <strong>und</strong> Frauenchor mit gekonnten Liedvorträgen(besonders eindrucksvoll war das schwedischeSommerlied). Herrn Konrad Bender, der wieder einmal als99


Dirigent bei uns einsprang, konnte ich Dankeschön sagen.Ebenso dem Posaunenchorleiter Karsten Dittmar.Danke sagte ich auch Herrn Metzker <strong>und</strong> dem Architekturbüro,unserem Nachbarn Heinrich Wege für die Kooperation<strong>und</strong> Herrn Heinrich Jung für eine großzügige Spende vomGrenzgangverein zur Anschaffung des Geschirrs für dieKüche.Bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen <strong>und</strong> vielen intensiven Gesprächenklang das <strong>Einweihung</strong>sfest aus.Am Abend überbrachten dann noch Frau Dienes <strong>und</strong> FrauSeitz zwei Gesangbücher aus der Zeit von Pfarrer <strong>Bang</strong>(1784), die auch die sonntäglichen Bibellesungen nach demKirchenjahr enthalten. Sie stammen aus dem RömershäuserschenHof. Wir haben dies zum Anlaß genommen, im Pfarreiarchivnachzusehen <strong>und</strong> fanden eine Kirchenordnung,nach der Pfarrer <strong>Bang</strong> getauft, getraut <strong>und</strong> beerdigt hat, einPredigtbuch mit Eintragungen von Johann Heinrich Christian<strong>Bang</strong> <strong>und</strong> andere Dokumente mehr, die Spehrers aus demalten Pfarrhaus gerettet hatten. Eine kleine Ausstellung wäremöglich.100Das <strong>Haus</strong> heute


Vorteile des Dorfes nutzenAuszüge aus der EröffnungsanspracheBürgermeister Manfred ApellEines der gelungensten Projekte der Dorferneuerung Goßfeldenist die Renovierung der „Kirchenscheune am Roßweg“.Dort ist ein Kultur- <strong>und</strong> Gemeindezentrum entstanden.In Zukunft soll das <strong>Haus</strong> vielen Gruppen, Vereinen <strong>und</strong> derKirchengemeinde nützlich sein <strong>und</strong> die Dorfgemeinschaftweiter fördern. Auch wenn mit der Lahnfelshalle <strong>und</strong> derAlten Schule bereits zwei gemeindeeigene Räumlichkeitenbestehen, habe Goßfelden als größter Ortsteil auch die meistenVereine, die Platz für ihre unterschiedlichen Aktivitätensuchen.Langfristig biete der ausbaufähige Saal im 1. Stock desZentrums den Vereinen künftig sogar weitere Möglichkeitenfür ihren Schaffensdrang.Zunächst kam das Projekt nicht gut voran: Eine Änderungder Förderrichtlinie, wonach die Kirche nicht mehr mit 70Prozent Zuschüssen gefördert wird, erschwerte die Umsetzung.Doch nach intensiven Diskussionen ist eine Lösunggef<strong>und</strong>en worden, die beispielhaft für „den gemeinsamenWillen <strong>und</strong> die konstruktive Partnerschaft aller Beteiligtenan der Dorferneuerung“ stehe. Der Architekt hat für dasKulturzentrum am Roßweg „eine einfühlsame <strong>und</strong> gefälligePlanung“ vorgelegt. Es sei daher zu hoffen, dass das Projektnicht nur gefallen <strong>und</strong> angenommen werde, sondern auchnach Abschluß der Dorferneuerung Nachahmer finde.101


Ausbau der ObergeschosseWie es weiter ging mit dem GemeindezentrumKarl Heinz GörmarEs war natürlich nicht zu Ende mit der Schaffung des Saalesim Erdgeschoss des Heinrich-<strong>Bang</strong>-<strong>Haus</strong>es. Es kam das,wozu die oberen Geschosse vorgesehen waren: der Ausbauin den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002 <strong>und</strong> dann die Nutzung durchverschiedene örtliche Vereine.In eigener Verantwortung <strong>und</strong> mit eigener Kraft haben sich -unter der leitenden Hand des ehemaligen OrtsvorstehersHeinrich Ebert - nun der Grenzgangverein, der Radfahrerverein,der Posaunenchor, der Kirchenchor <strong>und</strong> die Chorgemeinschaftim 1. Obergeschoss Räumlichkeiten eingerichtet,wo sie vereinsnotwendige Sachen aufbewahren.Als Archiv für die Kirchengemeinde, dabei auch für diemannigfaltigen Unterlagen des ehemaligen Gemeindebriefs„Die Brücke“, hat Johannes Mengel in 2003/04 ganz alleineeinen Raum im 2. Obergeschoss eingebaut.So ist nun das Heinrich-<strong>Bang</strong>-<strong>Haus</strong> ein Gebäude mit mannigfaltigerNutzung. Es war ganz offensichtlich dringendnotwendig, so für den Kirchenchor, der jetzt seine Probenhier abhält, für die Chorgemeinschaft, dessen Samstagschorhier probt, für den Kirchenvorstand, der hier Sitzungen abhält,für Einwohner, die ihre Familienfeiern hier ausrichten,für...... – <strong>und</strong> die anderen Vereine, die einfach „nur“ eineAbstellmöglichkeit oder einen Raum für die Verwahrungvon Unterlagen brauchten.Das Heinrich-<strong>Bang</strong>-<strong>Haus</strong> ist auch vom Namen her in derGemeinde angenommen. Es ist inzwischen eine Institution,die jeder im Ort <strong>und</strong> darüber hinaus kennt <strong>und</strong> das ist gut so.102

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