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Haushalt 2009 – Keine Verb<strong>es</strong>serung <strong>de</strong>r städtischen Finanzlage in Sicht<br />
In <strong>de</strong>r Ratssitzung am 10. Dezember wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Entwurf d<strong>es</strong> Haushalt<strong>es</strong> für das Jahr 2009 zur<br />
weiteren Beratung in <strong>de</strong>n politischen Gremien<br />
vorgelegt. Die endgültige Verabschiedung ist<br />
für <strong>de</strong>n 11. Februar 2009 vorg<strong>es</strong>ehen. Nachfolgend<br />
sind Auszüge aus <strong>de</strong>n Haushaltsre<strong>de</strong>n<br />
d<strong>es</strong> Bürgermeisters und d<strong>es</strong> Stadtkämmerers<br />
wie<strong>de</strong>rgegeben, mit <strong>de</strong>nen Politik und Öffentlichkeit<br />
über die städtische Finanzlage bei <strong>de</strong>r<br />
Einbringung informiert wur<strong>de</strong>n.<br />
In seiner Darstellung zur Haushaltssituation<br />
führte Bürgermeister Gerhard<br />
Halbe unter an<strong>de</strong>rem aus:<br />
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
heute wird <strong>de</strong>r Haushaltsplan für das kommen<strong>de</strong><br />
Jahr unter NKF – Rahmenbedingungen<br />
eingebracht. Darin eingearbeitet sind die Pläne<br />
für die Zukunft <strong>unserer</strong> Stadt.<br />
Lassen Sie mich mit <strong>de</strong>r guten Nachricht<br />
beginnen:<br />
Wir haben gemeinsam tragfähige Konzepte<br />
entwickelt, <strong>um</strong> <strong>de</strong>n Standort Bergneustadt<br />
zu för<strong>de</strong>rn, wir haben einig<strong>es</strong> <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Weg<br />
gebracht <strong>um</strong> die Lebensqualität in <strong>unserer</strong><br />
Stadt zu stärken. Aber, und das ist das Bittere,<br />
wir gehören lei<strong>de</strong>r nicht zu <strong>de</strong>n reichen<br />
Kommunen in Deutschland, die ihre Verbindlichkeiten<br />
abbauen konnten und nun<br />
großflächig inv<strong>es</strong>tieren.<br />
Wir zählen zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Orten, zu <strong>de</strong>nen,<br />
die sich nur knapp ihre Handlungsfähigkeit<br />
erhalten können. Wir kämpfen nach wie vor<br />
mit einem Defizit und einem hohem<br />
Schul<strong>de</strong>ndienst. Das heißt: Uns bleibt auch<br />
zukünftig nur ein strikter Sparkurs. Wir können<br />
auch 2009 nicht so, wie wir gerne wollen;<br />
die schönsten Pläne nutzen uns wenig,<br />
wenn <strong>de</strong>r Haushalt die Mittel nicht her<strong>gibt</strong>.<br />
Aber, meine Damen und Herren, wir müssen<br />
uns auch mit aller Kraft dagegen wehren,<br />
dass unsere Stadt kaputt g<strong>es</strong>part wird.<br />
Wenn wir all das täten, was Prüfer als notwendig<br />
ansehen, können wir gleich einpacken.<br />
Wenn wir all unsere Einrichtungen für<br />
Jugend und Bildung, Kultur und Sport<br />
schließen, dann bleibt nicht mehr viel, was<br />
unsere Stadt im Wettbewerb <strong>um</strong> Familien<br />
mit Kin<strong>de</strong>rn konkurrenzfähig macht.<br />
Wir können und dürfen nicht dar<strong>auf</strong> verzichten,<br />
für unsere Bürgerinnen und Bürger<br />
Lebensqualität zu erhalten und zu verb<strong>es</strong>sern.<br />
Das ist und bleibt unsere vornehmste<br />
Aufgabe. D<strong>es</strong>halb kann <strong>es</strong> nicht angehen,<br />
dass die Kommunen von Bund und Land<br />
immer neue Aufgaben <strong>auf</strong>gedrückt bekommen,<br />
ohne die Mittel zu erhalten, <strong>um</strong> die<br />
damit verbun<strong>de</strong>nen zusätzlichen Ausgaben<br />
auch stemmen zu können.<br />
Auf <strong>de</strong>n Prü<strong>fs</strong>tand gehören auch die Kreis<strong>um</strong>lage<br />
und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich. Die an <strong>de</strong>n<br />
Kreis in 2009 zu zahlen<strong>de</strong> Kreis<strong>um</strong>lage in Höhe<br />
von voraussichtlich 13.654.000 Euro kompensiert<br />
das g<strong>es</strong>amte städt. Steuer<strong>auf</strong>kommen in<br />
Höhe von voraussichtlich 13.283.700 Euro.<br />
Vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit,<br />
in Dr<strong>es</strong><strong>de</strong>n die <strong>um</strong>fänglichen städt. Sanierungs-<br />
und Ausbauarbeiten zu bewun<strong>de</strong>rn.<br />
Wenn ich mir allerdings unsere eigenen<br />
Sanierungsnotwendigkeiten vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
<strong>de</strong>r <strong>um</strong>fänglichen Zahlungsverpflichtungen<br />
in <strong>de</strong>n „Fonds Deutsche<br />
Einheit“ vor Augen führe, überkommt mich<br />
schon leiser Zorn und zunehmend<strong>es</strong> Unverständnis<br />
(285.000 Euro in 2009).<br />
Wäre <strong>es</strong> da nicht gerechter und <strong>de</strong>r heutigen<br />
politischen Landschaft angem<strong>es</strong>sener, wenn in<br />
Zukunft strukturstarke Städte an strukturschwache<br />
Kommunen zahlten, unabhängig von <strong>de</strong>r<br />
Region, in <strong>de</strong>r sie liegen? Schließlich sind in<br />
allen Landstücken Deutschlands sowohl reiche<br />
wie auch arme Kommunen anzutreffen.<br />
Und nicht zuletzt brauchen wir Entschuldungskonzepte,<br />
die <strong>de</strong>n betroffenen Kommunen, so<br />
auch uns, wirklich eine Chance geben. Denn<br />
mit Sparwillen allein – <strong>de</strong>n wir wahrlich <strong>auf</strong>bringen<br />
– sind unsere Probleme nicht zu lösen.<br />
Meine Damen und Herren, die finanziellen<br />
Schwierigkeiten <strong>de</strong>r Stadt Bergneustadt sind<br />
nicht hausgemacht. Wie bei uns sieht <strong>es</strong>, wie<br />
g<strong>es</strong>agt, in vielen Kommunen quer durch das<br />
ganze Land aus. Denn auch wir sind abhängig<br />
von <strong>de</strong>r allgemeinen wirtschaftlichen und<br />
politischen Entwicklung, sind betroffen von<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaftsflaute und <strong>de</strong>n Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r jüngsten internationalen Finanzkrise.<br />
Und die Haushaltsführung unter NKF wirkt sich<br />
nach außen gegenüber <strong>de</strong>r bisherigen<br />
kameralen Darstellung für <strong>de</strong>n außenstehen<strong>de</strong>n<br />
Betrachter im Vergleich gera<strong>de</strong>zu erschreckend<br />
aus. Und sie führt zunehmend auch dazu, dass<br />
Kommunen mit bisher ausgeglichenem Haushalt<br />
ihr Eigenkapital verbrauchen und ins HSK<br />
abrutschen.<br />
Bei alle<strong>de</strong>m müssen wir <strong>de</strong>nnoch optimistisch<br />
in die Zukunft sehen. Drastische Sparmaßnahmen<br />
und Erhalt ein<strong>es</strong> lebenswerten Umfeld<strong>es</strong>,<br />
das kommt, ich weiß, fast einer Quadratur d<strong>es</strong><br />
Kreis<strong>es</strong> gleich; doch, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wenn wir in kleineren Schritten und mit<br />
gemeinsamen Anstrengungen vorgehen, wird<br />
<strong>es</strong> zu bewältigen sein.<br />
Dabei müssen wir ein<strong>de</strong>utig Prioritäten setzen.<br />
Und ich bin davon überzeugt, dass unsere<br />
Schwerpunkt<strong>auf</strong>gaben in Bildung und Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />
b<strong>es</strong>tehen. Wenn wir als Stadt Zukunft<br />
haben wollen, müssen wir in die Zukunft<br />
<strong>unserer</strong> Kin<strong>de</strong>r inv<strong>es</strong>tieren. Wir können Bewohner<br />
und Unternehmen nur halten bzw. hierherziehen,<br />
wenn wir gute Schulen <strong>auf</strong>zuweisen haben<br />
und junge Familien dabei unterstützen,<br />
Beruf und Familie zu verbin<strong>de</strong>n. In di<strong>es</strong>en Themen,<br />
das kann ich heute hier wohl verkün<strong>de</strong>n,<br />
haben wir gemeinsam bereits richtungsweisen<strong>de</strong><br />
B<strong>es</strong>chlüsse gefasst, für <strong>de</strong>ren Ein-<br />
Transfer<strong>auf</strong>wendungen<br />
17.554.200 €<br />
4.777.123 €<br />
Bilanzielle<br />
Abschreibungen<br />
G<strong>es</strong>amtergebnisplan<br />
Aufteilung nach Aufwendungen<br />
10.327.410 €<br />
Sach- und<br />
Dienstleistungen<br />
stimmigkeit ich Ihnen an di<strong>es</strong>er Stelle nochmals<br />
sehr danke.<br />
Bei <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Sanierung <strong>unserer</strong><br />
Schulen im Rahmen d<strong>es</strong> b<strong>es</strong>chlossenen<br />
PPP-Projekt<strong>es</strong> liegen wir voll im Plan und<br />
dürfen uns schon recht bald über erste sichtbare<br />
Erfolge freuen. (...)<br />
Ich weiß sehr wohl, dass <strong>de</strong>nnoch viele Wünsche<br />
offen bleiben. Wenn wir könnten, wie<br />
wir wollten, wür<strong>de</strong> ich heute einen ganz an<strong>de</strong>ren<br />
Haushalt mit vielen weiteren<br />
Inv<strong>es</strong>titionsposten einbringen. Doch wer jetzt<br />
Wohltaten verteilen will, muss gleich dazu<br />
sagen, wie sie finanziert wer<strong>de</strong>n sollen. Ich<br />
versichere Ihnen: Alle Vorschläge sind willkommen,<br />
sofern sie mit einem tauglichen<br />
Finanzierungskonzept verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
Ich stehe dafür, zu sagen, was Sache ist.<br />
Hier im Rat und gegenüber <strong>de</strong>n Bürgerinnen<br />
und Bürgern. Und wenn Transparenz b<strong>es</strong>teht<br />
sowie ein Angebot zur Zusammenarbeit,<br />
dann wer<strong>de</strong>n sich die Bürgerinnen und<br />
Bürger auch für ihre Stadt engagieren.<br />
Sie springen bereits in Vielem ein, wo früher<br />
allein <strong>de</strong>r Staat tätig wur<strong>de</strong>. Ein beträchtlicher<br />
Teil <strong>de</strong>r nach wie vor in Bergneustadt b<strong>es</strong>tehen<strong>de</strong>n<br />
Lebensqualität geht <strong>auf</strong> ihren Einsatz<br />
zurück. Dafür bin ich ausg<strong>es</strong>prochen dankbar.<br />
Danken möchte ich an di<strong>es</strong>er Stelle auch allen<br />
Kolleginnen und Kollegen d<strong>es</strong> Rat<strong>es</strong> und<br />
<strong>de</strong>r Ausschüsse, die vorbildlich zusammengearbeitet<br />
und viele wichtige Entscheidungen<br />
einvernehmlich getroffen haben. (...)“<br />
Rolf Pickhardt, <strong>de</strong>r Kämmerer <strong>de</strong>r Stadt,<br />
gab folgen<strong>de</strong> Informationen z<strong>um</strong> Haushalt:<br />
„Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
<strong>de</strong>r Haushaltsplan 2009 ist <strong>de</strong>r 7. in Folge, <strong>de</strong>r<br />
nicht mehr ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>r<br />
kameralen Haushaltsstruktur sind von 2003 –<br />
2007 Defizite von 9,1 Mio Euro entstan<strong>de</strong>n und<br />
das NKF-Plan<strong>de</strong>fizit 2008 belief sich <strong>auf</strong> 3,2<br />
Mio Euro. Der 2. NKF-Haushaltsplan, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Bürgermeister Ihnen heute vorlegt, weist im<br />
Ergebnisplan eine Unter<strong>de</strong>ckung von 9,656 Mio<br />
Euro aus. Das sind rd. 6 Mio Euro mehr, als<br />
nach <strong>de</strong>r vorjährigen Ergebnisplanung für 2009<br />
erwartet wur<strong>de</strong>n. War<strong>um</strong> di<strong>es</strong> so ist, möchte<br />
ich Ihnen gerne nachfolgend darstellen.<br />
Der am 30.01.2008 abg<strong>es</strong>chlossene und am<br />
120.000 €<br />
Versorgungs<strong>auf</strong>wendungen<br />
Sonstige or<strong>de</strong>ntliche<br />
Aufwendungen<br />
4.080.740 €<br />
7.193.270 €<br />
G<strong>es</strong>amt<strong>auf</strong>wendungen: 46.536.383 €<br />
2.483.640 €<br />
Zinsen, Finanz<strong>auf</strong>wendungen<br />
Personal<strong>auf</strong>wendungen