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Naturentfremdung bei Kindern und was wir entgegensetzen müssen

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Zucchi, H.: <strong>Naturentfremdung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>was</strong> <strong>wir</strong> <strong>entgegensetzen</strong> <strong>müssen</strong> 24<br />

SYREN 2000), gibt es ja bereits, aber sie sind noch viel zu selten. Oft sind da<strong>bei</strong> nicht<br />

nur institutionelle <strong>und</strong> behördliche Schranken zu überwinden, sondern auch die<br />

"Vollkaskomentalität" vieler Eltern. Aber Fallen lernt man eben nur durch Fallen (IMO<br />

2000, SCHELHORN 2000)!<br />

Weiterhin gilt es, eine breit gefächerte, zeitgemäß gestaltete Umweltbildung zu<br />

praktizieren oder zumindest zu unterstützen, die Kinder an vielen Stellen ihres jungen<br />

Lebens erreicht. Dies setzt aber zwei Dinge voraus: erstens gut ausgebildete<br />

Umweltbildner (vgl. ZUCCHI & JUNKER 2000) <strong>und</strong> zweitens für die Ar<strong>bei</strong>t<br />

vorhandene Stellen, <strong>und</strong> zwar dauerhafte Stellen. Diese Investition in die Zukunft muss<br />

sich die Gesellschaft ohne Frage leisten! Eine besondere Bedeutung kommt hier meines<br />

Erachtens den Umweltverbänden zu, die attraktive Kinder- <strong>und</strong> Jugendangebote machen<br />

<strong>müssen</strong>, sowohl für den Alltag als auch für die Ferien.<br />

All diejenigen, die an Hochschulen lehren <strong>und</strong> mit den Fächern Biologie, Forstwissen-<br />

schaft, Geographie, Landespflege, Landschaftsökologie, Land<strong>wir</strong>tschaft u. ä. zu tun<br />

haben, sollten den Aspekt der <strong>Naturentfremdung</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> in ihre Ar<strong>bei</strong>t integrieren<br />

<strong>und</strong> in Lehre <strong>und</strong> Forschung Gedanken darauf verwenden, wie gegengesteuert werden<br />

kann. Schließlich hat jeder Mensch auch als Privatperson zahlreiche Möglichkeiten, der<br />

<strong>Naturentfremdung</strong> von (eigenen) <strong>Kindern</strong> entgegenzu<strong>wir</strong>ken:<br />

��Durch den Kauf von regionalen, natur- <strong>und</strong> tierartengerecht hergestellten<br />

Lebensmitteln direkt im Hofladen eines nahegelegenen Bauernhofes zusammen<br />

mit <strong>Kindern</strong>, wo sie die Herkunft <strong>und</strong> den Weg dieser Produkte nachvollziehen<br />

können.<br />

��Durch häufige gemeinsame Aufenthalte mit <strong>Kindern</strong> in Natur <strong>und</strong> Landschaft,<br />

<strong>bei</strong> denen sie unsere eigene Wertschätzung von Natur erkennen <strong>und</strong> mit uns in<br />

Muße die Welt des Lebendigen erk<strong>und</strong>en können. Ein altes chinesisches<br />

Sprichwort lautet: "Die Ar<strong>bei</strong>t läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den<br />

Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Ar<strong>bei</strong>t<br />

fertig bist."<br />

��Durch den Versuch, unseren Alltag nicht weiter zu be-, sondern eher wieder<br />

mehr zu entschleunigen <strong>und</strong> unseren <strong>Kindern</strong> Eigenschaften wie Geduld <strong>und</strong>

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