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Verleihung der Fritz-Wildung-Plakette des Deutschen Sportbundes ...

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<strong>Verleihung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong><br />

2003/2004<br />

Dokumentation<br />

Rathaus Bremen<br />

2. Dezember 2004


1. Ausschreibung .........................................................................................................<br />

2. Einladung.................................................................................................................<br />

3. Grußworte<br />

Inhalt<br />

- Thomas Röwekamp ..................................................................................... 5<br />

- Manfred von Richthofen ............................................................................... 7<br />

4. Laudationes<br />

- Erika Dienstl .................................................................................................<br />

6. Pressespiegel ..........................................................................................................<br />

7. Bil<strong>der</strong> .......................................................................................................................<br />

8. Preisträger seit 1980 ................................................................................................<br />

9. Rathaus ...................................................................................................................<br />

Kontakt<br />

Deutscher Sportbund<br />

Stabsstelle „Grundsatzfragen,<br />

Wissenschaft und Gesellschaft“<br />

Christian Siegel<br />

Postfach<br />

60525 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069/6700-360<br />

Fax.: 069/6700-1-360<br />

E-Mail: siegel@dsb.de<br />

www.dsb.de<br />

Seite:<br />

3<br />

4<br />

8<br />

10<br />

19<br />

25<br />

26<br />

2


Ausschreibung <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong><br />

„<strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong>“ 2004<br />

Ausschreibung<br />

Mit <strong>der</strong> 1980 erstmals vergebenen <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> erinnert <strong>der</strong> Deutsche<br />

Sportbund an die Arbeiter-Sportbewegung und mithin an eine seiner Wurzeln,<br />

aus <strong>der</strong> er 1950 entstanden ist.<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong> (1872-1954) wurde 1907 Redakteur <strong>der</strong> Arbeiter-Turnzeitung, war<br />

mit Gründung <strong>der</strong> Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege 1912<br />

Geschäftsführer bis zur Auflösung, von 1920-1921 Leiter <strong>des</strong> 1. Stadtamtes für<br />

Leibesübungen in Leipzig und im Alter von 74 Jahren bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung<br />

<strong>der</strong> SPD 1946 in Hannover noch einmal <strong>der</strong>en Sportreferent.<br />

Der Deutsche Sportbund zeichnet im Jahr 2004 erneut einen Verein o<strong>der</strong> einen<br />

Verband aus, <strong>der</strong> ein vorbildliches Modell <strong>der</strong> sozialen Hilfe im o<strong>der</strong> durch Sport<br />

aufgebaut hat.<br />

Im Jahr 2004 werden beson<strong>der</strong>s Bewerbungen erbeten, welche sich auf die<br />

Gestaltung <strong>des</strong> unmittelbaren kommunalen Lebensraumes bzw. auf die<br />

Einbindung in die kommunale, sozialräumliche Entwicklung und ihrer<br />

Organisationen bezieht.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> wird eine Urkunde verliehen, in <strong>der</strong> die<br />

beson<strong>der</strong>en Leistungen <strong>des</strong> ausgezeichneten Vereins / Verban<strong>des</strong> gewürdigt<br />

werden. Verbunden damit ist eine Prämie von EUR 3.000 für die weitere<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> vorbildlichen Modells. Die Auszeichnung kann aufgeteilt werden.<br />

Schriftliche Bewerbungen und Vorschläge sind bis zum 1. September 2004 beim<br />

<strong>Deutschen</strong> Sportbund, Stabsstelle für Grundsatzfragen, Wissenschaft und<br />

Gesellschaft, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main einzureichen.<br />

Frankfurt, den 6. April 2004<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong> (1872-1954)<br />

3


<strong>Verleihung</strong> <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong><br />

Einladung<br />

Nach dem Tagungsprogramm am Donnerstag sind Sie herzlich ins Rathaus Bremen<br />

eingeladen. Es erwartet Sie ein historisches Ambiente, das seines Gleichen sucht. In <strong>der</strong><br />

Oberen Rathaushalle wird nach <strong>der</strong> Begrüßung und einem kleinen Rundgang die <strong>Verleihung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> stattfinden. Sie haben aber auch ausreichend Möglichkeiten zu<br />

Gesprächen und zum Erfahrungsaustausch bei angenehmer Unterhaltung. Für Ihr leibliches<br />

Wohl wird anschließend im Ratskeller bestens gesorgt werden. Mit <strong>der</strong> 1980 erstmals<br />

vergebenen <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> erinnert <strong>der</strong> Deutsche Sportbund an die Arbeiter-<br />

Sportbewegung als eine seiner Wurzeln, aus <strong>der</strong> er 1950 entstanden ist. <strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong><br />

(1872-1954) wurde 1907 Redakteur <strong>der</strong> Arbeiter-Turnzeitung, war mit Gründung <strong>der</strong><br />

Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege 1912 Geschäftsführer bis zur<br />

Auflösung, von 1920-1921 Leiter <strong>des</strong> 1. Stadtamtes für Leibesübungen in Leipzig und im<br />

Alter von 74 Jahren bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung <strong>der</strong> SPD 1946 in Hannover noch einmal <strong>der</strong>en<br />

Sportreferent. Der Deutsche Sportbund zeichnet im Jahr 2004 erneut einen Verein o<strong>der</strong><br />

einen Verband aus, <strong>der</strong> ein vorbildliches Modell <strong>der</strong> sozialen Hilfe im o<strong>der</strong> durch Sport<br />

aufgebaut hat. Im Jahr 2004 werden beson<strong>der</strong>s Bewerbungen erbeten, welche sich auf die<br />

Gestaltung <strong>des</strong> unmittelbaren kommunalen Lebensraumes bzw. auf die Einbindung in die<br />

kommunale, sozialräumliche Entwicklung beziehen.<br />

4


Thomas Röwekamp<br />

Senator für Inneres und Sport<br />

<strong>der</strong> Freien Hansestadt Bremen<br />

Grußworte<br />

Ich freue mich für den Senat <strong>der</strong> Freien Hansestadt Bremen, Sie heute in unserem<br />

Weltkulturerbe, in <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen oberen Rathaushalle <strong>des</strong> historischen Rathauses von<br />

Bremen, begrüßen zu können.<br />

Wir freuen uns, dass wir Ihr Gastgeber sein können. Wir sind stolz darauf, dass Sie hier sind<br />

und wir hoffen, dass <strong>der</strong> Kongress und die abschließende Tagung am Samstag dem<br />

<strong>Deutschen</strong> Sportbund zu dem Erfolg verhilft, den er verdient.<br />

Bremen stellt sich dem Wettbewerb. Wir sind stolz auf das Weltkulturerbe, aber wir haben<br />

auch eine engagierte Bewerbung, um die Ausrichtung <strong>der</strong> Kulturhauptstadt 2010 abgegeben.<br />

Wir scheuen also den nationalen, wie den internationalen Wettbewerb nicht. Aber in den<br />

nächsten beiden Jahren steht <strong>der</strong> Sport im Vor<strong>der</strong>grund. Zum einen, weil Sie heute hier sind,<br />

zum an<strong>der</strong>en, weil Frau Rosenkötter, Vorsitzende <strong>der</strong> Ständigen Konferenz <strong>der</strong><br />

Lan<strong>des</strong>sportbünde geworden ist und weil Bremen in den nächsten beiden Jahren den Vorsitz<br />

in <strong>der</strong> Sportministerkonferenz führen wird. Was kann es Schöneres geben für den Sport, als<br />

diese Rahmenbedingungen. Wir wollen etwas daraus machen, darauf haben wir uns<br />

verständigt. Wir wollen versuchen, aus Bremen heraus Impulse für den deutschen Sport zu<br />

geben. Zunächst haben Sie aber heute in mehreren Workshops getagt. Erste Impulse<br />

gesetzt in eine Richtung, die unsere gemeinsame Zielsetzung verbindet und dafür sind wir<br />

Ihnen dankbar. Sie werden Ihre Tagung morgen fortsetzen und am Samstag dann den<br />

ordentlichen Bun<strong>des</strong>tag hier in Bremen ausrichten. Die Themenpalette, die Sie sich gestellt<br />

haben, ist breit und engagiert, genauso wie <strong>der</strong> Sport.<br />

Wir wollen die Zeit nutzen, in diesen Zeiten knapper Kassen nicht nur darüber zu reden, was<br />

Sport kostet, son<strong>der</strong>n wir wollen darüber reden, was Sport leistet. Was er leistet im sozialen<br />

Engagement, was er leistet in <strong>der</strong> Gesundheitsfürsorge, was er leistet in dem großen Thema<br />

<strong>der</strong> Integration von Migrantinnen und Migranten, was er leistet zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gleichberechtigung und was er leistet an wirtschaftlicher Kraft.<br />

Dies ist ein Thema, das wir auf Initiative <strong>des</strong> Bremer Lan<strong>des</strong>sportbun<strong>des</strong> im letzten Jahr<br />

durch eine wissenschaftliche Studie aufgegriffen und wo wir festgestellt haben, dass, wenn<br />

man alles zusammenrechnet und man alles bezahlen würde, was <strong>der</strong> Sport leistet, dann<br />

könnte sich die Volkswirtschaft das Kulturgut Sport überhaupt nicht leisten. Darum finde ich,<br />

müssen wir vielmehr in <strong>der</strong> Zukunft darüber reden, was Sport eigentlich für die Menschen<br />

bedeutet.<br />

Das heißt auch, dass wir wie<strong>der</strong> mehr darüber reden müssen, dass Sportlerinnen und<br />

Sportler Vorbil<strong>der</strong> für unsere jungen Menschen sind. Ich bin mir ganz sicher, wenn viel mehr<br />

junge Menschen Sport treiben würden, hätte ich als Innensenator viel weniger Kriminalität<br />

je<strong>des</strong> Jahr in meinen Statistiken. Aber wir wollen eben auch darüber reden, was Sport im<br />

Ehrenamt bedeutet. Sie alle leisten einen ganz wesentlichen Beitrag dafür, dass es stabile<br />

Rahmenbedingungen für den Leistungssport und für den Breitensport gibt. Das alles ist nur<br />

leistbar mit den vielen Trainern, mit den Jugendwarten, mit den vielen Vorständen und mit<br />

den vielen Menschen, in ihren unterschiedlichsten Funktionen in den Vereinen.<br />

5


Deswegen gilt an dieser Stelle Ihnen, denen, die den Sport in Deutschland ermöglichen,<br />

unser aufrichtiger Dank und unsere Anerkennung dafür, was sie jeden Tag leisten. Um so<br />

stolzer sind wir, dass Sie heute hier sind und ich freue mich, dass so viele von Ihnen<br />

gekommen sind und ich hoffe, dass Sie alle einen Eindruck von dem mitnehmen, was<br />

Bremen bewegt - die historische und die mo<strong>der</strong>ne Dimension. Deswegen scheuen wir nicht<br />

den Wettbewerb und hoffen, dass Sie angenehm überrascht sind, von dem, was Sie hier in<br />

Bremen vorfinden. Wir wünschen uns, dass Sie immer wie<strong>der</strong> gerne nach Bremen<br />

zurückkommen. Weiterhin viel Erfolg beim Kongress. Wir freuen uns, dass Sie sich für<br />

Bremen entschieden haben. Vielen Dank.<br />

6


Manfred von Richthofen<br />

Präsident <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong><br />

Grußworte<br />

Wir bedanken uns bei Ihnen, Herr Senator, dass wir in diesem historischen Saal die<br />

<strong>Verleihung</strong> <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> vornehmen können. Ich kenne diesen Saal durch<br />

diverse Führungen Ihres Bürgermeisters, <strong>der</strong> zu je<strong>der</strong> Abbildung auch eine von ihm<br />

beson<strong>der</strong>s gezielte Besprechung vornimmt.<br />

Sehr verehrte Damen und Herren, Sie haben sicher von Senator Röwekamp vernommen,<br />

dass Bremen jetzt im Mittelpunkt <strong>der</strong> Sportpolitik steht. Nicht nur, weil wir unseren Bun<strong>des</strong>tag<br />

hier abhalten, son<strong>der</strong>n weil Sie, Herr Senator, nun Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sportministerkonferenz<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in den kommenden zwei Jahren werden. Wir dürfen einmal mehr betonen, dass<br />

<strong>der</strong> großen Mehrzahl <strong>der</strong> Anwesenden bekannt ist, dass es die Län<strong>der</strong> sind, die für uns ganz<br />

wichtige Partner zur Sportför<strong>der</strong>ung sind.<br />

Nun Herr Senator, wir werden sicher wichtige Gespräche führen in Zeiten <strong>der</strong> knappen<br />

Kassen und das bedeutet, meine sehr verehrten Damen und Herren, auch ein<br />

Zusammenrücken. Es ist nicht nur an <strong>der</strong> Zeit, Herr Senator, dass man darüber spricht wie<br />

die Sportorganisationen sich zusammenarbeiten. Wir werden uns vielmehr auch mit <strong>der</strong><br />

politischen Seite zu unterhalten haben, ob bei bestimmten Maßnahmen die Län<strong>der</strong>grenzen<br />

eigentlich immer noch so strikt eingehalten werden müssen. Auch das ist eine Frage <strong>der</strong><br />

Kooperation, <strong>des</strong> Zusammenrückens und <strong>der</strong> effektiveren Arbeit.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben heute die ganz beson<strong>der</strong>e Freude, dass<br />

wir Frau Dr. Renger, die Tochter von <strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong>, zu Gast haben.<br />

Liebe, gnädige Frau, es ist uns eine beson<strong>der</strong>e Ehre und Freude, Sie so munter unter uns zu<br />

wissen. Sie waren für uns, als Bun<strong>des</strong>tagspräsidentin immer ein Vorbild. Aber Sie haben<br />

auch die enge Verbindung zum Sport immer gepflegt. Sie haben nicht vergessen, was Ihr<br />

Herr Vater für den Sport getan hat. Darauf wird meine verehrte Kollegin, Frau Erika Dienstl,<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Verleihung</strong> noch näher eingehen. Wir sind sehr froh, dass wir in Erinnerung an Ihren<br />

verehrten Vater, diesen Preis verleihen. Die <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> ist eine <strong>der</strong> höchsten<br />

Auszeichnungen <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong>, die wir heute in diesem schönen Ambiente<br />

verleihen.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir werden jetzt die feierliche Preisübergabe<br />

durchführen, die Frau Dr. Renger freundlicherweise vornehmen wird. Ich darf mich<br />

nochmals, Herr Senator, bei Ihnen für die Gastfreundschaft bedanken.<br />

7


Erika Dienstl,<br />

Ehrenmitglied <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong><br />

und Vorsitzende <strong>des</strong> Preiskuratoriums<br />

Sehr geehrter Herr Senator Röwekamp,<br />

sehr geehrter Herr Präsident von Richthofen,<br />

sehr geehrte Frau Rosenkötter,<br />

sehr geehrte Frau Dr. Renger,<br />

meine Damen und Herren,<br />

Laudationes<br />

seit fast 25 Jahren verleiht <strong>der</strong> Deutsche Sportbund die <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> und erinnert<br />

damit an die führende Persönlichkeit <strong>der</strong> Arbeiter-Sportbewegung, an <strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong>, <strong>der</strong> vor<br />

genau 50 Jahren, 1954, gestorben ist. Mit <strong>der</strong> <strong>Plakette</strong> zeichnet <strong>der</strong> DSB Vereine o<strong>der</strong><br />

Verbände aus, die ein vorbildliches Modell <strong>der</strong> sozialen Hilfe aufgebaut haben.<br />

Die ausgezeichneten Vereine stehen mit ihren Projekten für die gesamte Breite <strong>der</strong><br />

gesellschaftspolitischen Verantwortung <strong>des</strong> Sports und seiner Organisationen. Zu den in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit geehrten Projekten gehörten u.a. Sport für Koronargeschädigte und mit<br />

geistig behin<strong>der</strong>ten Menschen, Sport in <strong>der</strong> Krebsnachsorge, im Bereich <strong>der</strong> Integration und<br />

mit Sehbehin<strong>der</strong>ten und immer wie<strong>der</strong>: Projekte und Modelle im Kin<strong>der</strong>- und Jugendbereich.<br />

Der Sport und vor allem die Sportvereine vor Ort leisten einen erheblichen Beitrag zur<br />

sozialen Integration und zum Zusammenhalt in den Gemeinden und Städten und eröffnen<br />

neue Chancen <strong>des</strong> Zusammenlebens.<br />

Dem Preiskuratorium <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> lagen auch in diesem Jahr zahlreiche und<br />

durchweg qualitativ hochwertige und interessante Bewerbungen vor. Viele interessante<br />

Projekte mussten lei<strong>der</strong> unberücksichtigt bleiben, so z.B. eine Bewerbung aus dem<br />

südhessischen Weinheim, wo sich 14 Sportvereine zu einer lokalen Plattform<br />

zusammengeschlossen haben und Projekte gemeinsam entwickeln.<br />

Wir ehren somit auch stellvertretend für viele Vereine und Ihre Projekte heute zunächst den<br />

TV 08 Dienheim und ich begrüße ganz herzlich bei uns<br />

Herrn Hartmut Bräumer<br />

und<br />

Frau Angelika Schäfer<br />

Dienheim, meine Damen und Herren, liegt in Rheinhessen unweit von Mainz und wird für<br />

sein Projekt „Wunschliste für Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten, Jugendhäuser und Vereine“ geehrt.<br />

8


Der Verein hat zunächst seine Angebote aufgearbeitet und ist im vergangenen Jahr mit<br />

dieser „Wunschliste“ an die Öffentlichkeit und zu den kommunalen Partnern gegangen. Mit<br />

den Vertreterinnen und Vertretern <strong>der</strong> Schulen, Jugendhäuser, Kin<strong>der</strong>gärten usw. konnten<br />

so systematisch Kooperationsfel<strong>der</strong> identifiziert und gemeinsame Projekte entwickelt<br />

werden. Die Bandbreite <strong>der</strong> Partner und Projekte ist mittlerweile sehr groß und steigt weiter.<br />

Zu ihnen zählen u.a. sämtliche Schulformen, Kin<strong>der</strong>gruppe, Kin<strong>der</strong>garten, Jugendhaus,<br />

Gemeinde, Kreisjugendpfleger usw. Es werden Schulkooperationen durchgeführt, geleitet<br />

und finanziert, Schul- und Spielfeste betreut, eine Partnerschaft mit dem Kin<strong>der</strong>garten<br />

aufgelegt, zahlreiche Anschaffungen von Sportgeräten und an<strong>der</strong>er Infrastruktur in Schulen<br />

und Jugendhäusern finanziert, Kanuausflüge mit Schulklassen durchgeführt usw.<br />

Der TV Dienheim nimmt vor Ort konkret gesellschaftliche Verantwortung wahr. Mit seinem<br />

Projekt, seinen zahlreichen Aktivitäten und Kooperationspartnern ist <strong>der</strong> Sport in Dienheim<br />

und Umgebung zunehmend Impulsgeber für die Kommunalentwicklung. Die Vernetzung vor<br />

Ort durch den fast hun<strong>der</strong>tjährigen Verein ist ebenso innovativ und mo<strong>der</strong>n. Das ist gut für<br />

die Gemeinde, aber auch für den Verein, <strong>der</strong> bei 2000 Einwohnern ca. 800 Mitglie<strong>der</strong> hat. In<br />

Abwandelung <strong>des</strong> Mottos <strong>der</strong> aktuellen DSB-Kampagne kann man mit Recht formulieren:<br />

Der TV 08 tut Dienheim gut!<br />

Wir danken dem TV Dienheim für sein Engagement und zeichnen ihn mit <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<br />

<strong>Plakette</strong> 2004 aus. Im Namen <strong>des</strong> Präsidiums <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong> gratuliere ich<br />

Ihnen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.<br />

Von Dienheim aus etwas südlicher liegt Ettlingen und ich begrüße die Vertreter <strong>des</strong> TSV<br />

Ettlingen<br />

Frau Michaela Jancke<br />

und<br />

Herrn Bernd Rau<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage eines Vereinsleitbil<strong>des</strong> und zeitgemäßer Führungsgrundsätze bekennt<br />

sich <strong>der</strong> TSV Ettlingen zur För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssportes und unterhält Angebote im<br />

Breiten-, Freizeit- und Wettkampfsport sowie in <strong>der</strong> überfachlichen Jugendarbeit. Er initiiert<br />

und unterstützt Schule-Verein-Projekte und ist sehr aktiv in <strong>der</strong> Jugendarbeit. Er kooperiert<br />

mit Kin<strong>der</strong>gärten und ist im Handlungsfeld <strong>der</strong> Integration aktiv. So hat <strong>der</strong> TSV einen<br />

Bewegungskin<strong>der</strong>garten gestartet und übernimmt hier die Qualifizierung und<br />

Aufwandsentschädigung <strong>der</strong> Übungsleiterinnen. Die Basketballabteilung veranstaltet an<br />

einer Schwerpunktschule integrative Spielstunden für Kin<strong>der</strong> mit interkulturellem Hintergrund.<br />

Die Kanusparte bietet in Kooperation mit einem Heimträger und <strong>der</strong> Jugendgerichtshilfe<br />

Angebote für straffällig gewordene bzw. milieugeschädigte Jugendliche an. Die zahlreichen<br />

Kooperationsmaßnahmen Schule-Verein runden das Bild ab.<br />

Auch <strong>der</strong> TSV Ettlingen, meine Damen und Herren, ist in mehreren Bereichen an <strong>der</strong><br />

Schnittstelle von Sportverein und Kommune aktiv. Er hat vorbildliche Modelle <strong>des</strong> sozialen<br />

Engagements vor Ort entwickelt und umgesetzt. Hierfür danke ich, gratuliere auch im Namen<br />

<strong>des</strong> Präsidiums <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong> und zeichne Sie mit <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong><br />

2004 aus.<br />

9


DSB-Presse<br />

DSB verleiht <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> - Preisträger: TV Dienheim und TSV Ettlingen<br />

Pressespiegel<br />

Der TV Dienheim (Rheinland-Pfalz) und <strong>der</strong> TSV Ettlingen (Baden-Württemberg) wurden in<br />

Bremen mit <strong>der</strong> <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong> für vorbildliche Arbeit im<br />

sozialen Sektor ausgezeichnet. Der TV Dienheim hat sich mit einer „Wunschliste“ für<br />

Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten und weitere kommunale Partner um den Aufbau eines Netzwerkes mit<br />

zahlreichen sportlichen Kooperationsprojekten verdient gemacht. Auch <strong>der</strong> TSV Ettlingen<br />

initiiert und unterstützt zahlreiche Projekte mit Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten und unterhält<br />

darüber hinaus sportbezogene Kooperationen für straffällig gewordene bzw.<br />

milieugeschädigte Jugendliche und für Kin<strong>der</strong> mit Integrationshintergrund.<br />

Erika Dienstl, DSB-Ehrenmitglied und Kuratoriumsvorsitzende, würdigte in ihrer Laudatio die<br />

zahleichen Beiträge <strong>des</strong> Sports und <strong>der</strong> Sportvereine zur sozialen Integration und zum<br />

Zusammenhalt in den Gemeinden und Städten. „Darüber hinaus eröffnet <strong>der</strong> Sport neue<br />

Chancen <strong>des</strong> Zusammenlebens, das zunehmend durch vielfältige und leistungsstarke<br />

sportorientierte Kooperationen im Netzwerk vor Ort geprägt ist“, so Dienstl.<br />

Seit 1980 verleiht <strong>der</strong> Deutsche Sportbund die <strong>Fritz</strong>-<strong>Wildung</strong>-<strong>Plakette</strong>. <strong>Fritz</strong> <strong>Wildung</strong> (1872-<br />

1954) wurde 1907 Redakteur <strong>der</strong> Arbeiter-Turnerzeitung und Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege seit <strong>der</strong>en Gründung 1912 bis zur<br />

Auflösung, von 1920-1921 war er Leiter <strong>des</strong> 1. Stadtamtes für Leibesübungen in Leipzig und<br />

im Alter von 74 Jahren bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung <strong>der</strong> SPD 1946 in Hannover noch einmal<br />

<strong>der</strong>en Sportreferent. Der Deutsche Sportbund erinnert mit dieser <strong>Verleihung</strong> an die Arbeiter-<br />

Sportbewegung und eine seiner Wurzeln, aus <strong>der</strong> er 1950 hervorgegangen ist.<br />

TSV Report<br />

Winter 2004/2005<br />

10


Bil<strong>der</strong><br />

19


Die Preisträger seit 1980<br />

Die bisherigen Preisträger:<br />

1980 ASC 1846 Göttingen<br />

Sport mit geistig behin<strong>der</strong>ten Menschen<br />

1982 Hamburger Turnerschaft von 1816<br />

Sport für Koronargeschädigte<br />

1984 1. FC Ringsdorff Go<strong>des</strong>berg<br />

Sport mit ausländischen Jugendlichen<br />

1986 Osnabrücker Turnerbund von 1876<br />

Neue Modelle im Kin<strong>der</strong>- und Seniorensport<br />

1988 TSV Hochdahl 64<br />

Sport in <strong>der</strong> Krebsnachsorge<br />

1990 SG „Grün-Weiß“ Hagenberg Göttingen<br />

Integration von Aus- und Übersiedlern<br />

1992 VFL Sindelfingen 1862<br />

Neue Modelle im Gesundheitssport<br />

1994 PSV Blau-Gelb Marburg<br />

Sport mit Sehbehin<strong>der</strong>ten<br />

1996 Rad- und Kraftfahrverein „Solidarität“ Schweinfurt<br />

Internationaler Jugendaustausch<br />

und<br />

Sportverein „Aufbau“ Deutschbaselitz<br />

Integration bosnischer Flüchtlinge<br />

1998 TSV Brendlorenzen 1920 e.V.<br />

Integration von Aussiedlern in das Vereins- und Kommunalleben<br />

2000 Gehörlosen-Sportverband Sachsen-Anhalt<br />

Betreuung <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>dolmetscherzentrale<br />

2002 Rasensportverein Hannover von 1926 e.V.<br />

Projekt <strong>der</strong> „Außerschulischen Betreuung“<br />

und<br />

Kietz für Kids – Freizeitsport e.V.<br />

Zielgruppenorientierte freizeit- und bewegungssportliche Angebote<br />

2004 TV Dienheim<br />

„Wunschliste für Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten, Jugendhäuser und Vereine“<br />

und<br />

TSV Ettlingen<br />

Kooperationsmaßnahmen Schule-Verein<br />

Preisträger<br />

25


Das Bremer Rathaus<br />

Rathaus<br />

Das Rathaus und <strong>der</strong> Roland auf dem Marktplatz zu Bremen sind gemeinsam im Juli 2004 in<br />

die Welterbeliste aufgenommen worden. Die UNESCO würdigt damit dieses Ensemble als<br />

ein "einzigartiges Zeugnis" für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und<br />

Marktrechten, wie diese sich im Laufe von Jahrhun<strong>der</strong>ten in Europa herausformten. Das viel<br />

besuchte Bremer Rathaus wurde in den Jahren 1405 - 1408 erbaut. Es ist das einzige<br />

europäische Rathaus <strong>des</strong> Spätmittelalters, das nie zerstört wurde. Seit seiner Errichtung<br />

wurde das Rathaus kontinuierlich instand gesetzt und gewartet - eine Voraussetzung dafür,<br />

als Welterbe anerkannt zu werden. Das UNESCO-Komitee würdigt mit seiner Entscheidung<br />

darüber hinaus auch die Authentizität <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>. Dem Bremer Rathaus wird<br />

bescheinigt, dass es vom ersten gotischen Bau - einem so genannten Saalgeschoßbau -<br />

Anfang <strong>des</strong> 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts über die umfangreiche Restaurierung zwei Jahrhun<strong>der</strong>te später<br />

bis hin zum Anbau <strong>des</strong> neuen Rathauses zu Beginn <strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts seine Authentizität<br />

bewahrt hat. Zahlreiche deutsche Rathäuser wurden während <strong>des</strong> 2. Weltkrieges zerstört, an<br />

vielen wurden Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen. Das Bremer Gebäude jedoch ist in seinem<br />

ursprünglichen Zustand vollständig erhalten geblieben.<br />

Bis heute bewahrt blieb auch die Funktion <strong>der</strong> beiden übereinan<strong>der</strong> liegenden<br />

Rathaushallen. Die obere Etage für repräsentative Zwecke, die untere für die Nutzung durch<br />

das "Marktvolk", heute für alle Bürger. So kam die Bevölkerung in Kontakt mit den<br />

Regierenden - was bis heute so ist. Ein weiterer Grund, das Rathaus als Welterbe<br />

einzustufen. Die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>des</strong> Bremer Rathauses liegt für die UNESCO auch in<br />

seinem künstlerischen und stilistischen Wert: Heute präsentiert es sich mit seiner<br />

Hauptfassade im Stil <strong>der</strong> Weser-Renaissance und gilt als äußerst repräsentatives Beispiel<br />

dieses Stils. Die mittelalterlichen Attribute <strong>des</strong> Baus - beispielsweise die symbolbehafteten<br />

Sandsteinfiguren - verblieben an ihrem ursprünglichen Platz. Hervorzuheben ist zudem, dass<br />

das Bremer Rathaus auch europaweite Entwicklungen am Ende <strong>des</strong> 16. und zu Beginn <strong>des</strong><br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>ts wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Das Bremer Rathaus wurde speziell für die Nutzung durch den Rat <strong>der</strong> Stadt gebaut. Die<br />

Architektur und die Skulpturen symbolisieren dabei nicht nur die Beziehung zu den<br />

kaiserlichen und bischöflichen Anfängen <strong>der</strong> Stadt. Sie verdeutlichen auch zugleich die vom<br />

Rat praktizierte Politik <strong>der</strong> Selbstregulierung. Der Rathausbau seinerzeit demonstrierte<br />

gewachsenes Selbstbewusstsein <strong>des</strong> städtischen Rates und bürgerlichen Machtanspruch.<br />

Der steinerne Bremer Roland, im Jahre 1404 errichtet, ist mit seinen 5,5 Metern eine <strong>der</strong><br />

ältesten und repräsentativsten Rolandstatuen, die einst als Symbol für Freiheit und<br />

Marktrecht auf Marktplätzen in Mitteleuropa errichtet wurden. Sie nimmt Bezug auf eine<br />

historische Persönlichkeit, nämlich einen Paladin (Begleiter) von Kaiser Karl dem Großen.<br />

Der Roland in Bremen soll deutlich machen: Der Kaiser ist Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt, er hat ihr<br />

Rechte und Privilegien verliehen. Roland und Rathaus in Bremen sind Welterbe <strong>der</strong><br />

26


Menschheit, weil sie als außergewöhnliches Zeugnis für bürgerliche Autonomie und<br />

Souveränität stehen, wie sie im Laufe von Jahrhun<strong>der</strong>ten in Europa entstanden. Und sie<br />

reflektieren in ihrer Symbolik bis heute den eigenständigen Status <strong>des</strong> Stadtstaates Bremen.<br />

Die Obere Rathaushalle: Bremens schönster Festraum<br />

Der profane Name verbirgt zunächst, dass es sich hier um Bremens schönsten,<br />

repräsentativsten Festraum handelt.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te lang tagte hier <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt. Hier wurden Entscheidungen zum Wohle <strong>der</strong><br />

Stadt getroffen, Verträge geschlossen, Recht gesprochen und Abgesandte an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong><br />

empfangen.<br />

Heute wird <strong>der</strong> 41 Meter lange, 15 Meter breite und acht Meter hohe Saal für festliche<br />

Veranstaltungen, Empfänge und Konzerte genutzt. Hierher lädt <strong>der</strong> Bürgermeister die<br />

Bremerinnen und Bremer gern zu Begegnungen und aktuellen Diskussionen ein.<br />

Vier prächtige Modell-Kriegsschiffe hängen von <strong>der</strong> Decke. Reich geschmückte Portale<br />

führen in angrenzende Räume, zwei riesige Wandgemälde schmücken die Nordwand.<br />

Es sind das Salomonische Urteil und Die Gründung Bremens.<br />

Die größte Attraktion freilich ist die Güldenkammer - eines <strong>der</strong> wenigen, im reinen Jugendstil<br />

erhaltenen Gesamtkunstwerke.<br />

(Foto: Lasdin)<br />

27

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