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gesundsitzen 2015/2016

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Ausgabe <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>www.<strong>gesundsitzen</strong>.chSchweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheitsbewusstsein und WohlbefindenChaotischePrinzessinMit «Glanz und Gloria» sitztNicole Berchtold regelmässigin unseren Wohnzimmern.Trends & WissenMacht Joggen krank? Warumdie Operationssäle florieren.LebenEr will nicht ins Altersheim. ZweiGeschwister setzen sich durch.ZumMitnehmen


REHACOXARTHROSEGIROFLEX ADAPT MEDICALDIE LÖSUNG BEI HÜFTGELENKPROBLEMEN!Schmerzfrei sitzen nach einer Hüftgelenksoperation?Betroffene wissen, wie schmerzhaft dasSitzen nach einer Hüftgelenksoperationoder bei starken Hüftentzündungen seinkann. Hier wird dringend Hilfestellung benötigt,diese kann Girofl ex bieten. Dergirofl ex 33 Reha-Coxarthrosestuhl ermöglichtden Betroffenen ein beschwerdefreiesSitzen.Wie funktioniert das?Ganz einfach: Mittels einer erhöhten Sitzpositionund einem speziellen nach vornegeneigten Sitzwinkel bewirkt der girofl ex33 ein beschwerdefreies Sitzen. Die Sitzgeometrieist so ausgerichtet, dass derBeugewinkel in der Hüfte beim Absitzenauf ein Minimum reduziert wir, ebenfallswird so ein schmerzfreies Wiederaufstehenermöglicht.Nur als Therapiestuhl einsetzbar?Nein: Der Stuhl kann auch im privatenUmfeld eingesetzt werden. Optional istder girofl ex 33 mit Rollen erhältlich. Dasmacht ihn leicht beweglich; so wird ermobil und man kann ihn sogar mitnehmen,damit man es überall bequem undkomfortabel hat.girofl ex 33-7008 RC ohne Rollengirofl ex 33-7009 RC mit RollenAuch optisch gefällig?Ja: Der girofl ex 33 bietet viele Konfi gurationsmöglichkeitenund kann individuellnach Geschmack zusammengestellt werden.Schon in der Grundausstattung ist dergirofl ex 33 mit einem stabilen verchromtenUntergestell versehen, was ihn optischattraktiv macht und eine lange Lebensdauerzur Folge hat. Wenn man sich für einModell mit Stoff entscheidet, kann man aufWunsch auch ein Komfortpolster mitbestellen.So sitzt man noch bequemer.Und die Hygiene?Kein Problem: Der girofl ex 33 ist auch alsleicht zu reinigender und desinfi zierenderKunstlederstuhl erhältlich. Und fallsgewünscht, kann man sich auch für denfeuerfesten und feuchtigkeitsregulierendenHigh-Tech-Stoff girofl ex grano entscheiden.Ausprobieren möglich?Ja gerne: Sie können den girofl ex 33jederzeit in Koblenz Probe sitzen.Rufen Sie uns an oder schreiben Sieuns und vereinbaren Sie einen Termin.056 267 92 51 oderverkauf-ch@girofl ex.chwww.giroflex.comSwiss madeStoll Girofl ex AG, Bahnhofstrasse 44, 5322 Koblenz


Inhalt27Sitzratgeber: Richtig, gesund undergonomisch sitzen.10Ein Blick hinter die Kulissen von «Glanz undGloria»: Was Nicole Berchtold von Cervelatpromis,Bundesrätinnen und Prinzessinnen hält.Massanfertigungen oder gepimpteSchuhe: Dieser Mann steht auf Füsse.54Inhaltsverzeichnis4 Impressum und Fotowettbewerb5 Editorial6 kurz & bündig9 Glosse10 PromitalkChaotische Prinzessin15 GesundheitInfrarotstrahlen für Muskeln und fürs Gemüt16 Ergonomie & RückenDie Stuhlentwickler19 Ergonomie & Rücken Der ideale Arbeitsplatz20 Trends & Wissen Schmerz: die (un)endliche Geschichte22 LebenSeniorenbetreuung: Glücklich zu Hause26 LebenZeit, die neue Währung27 SitzratgeberRichtig sitzen, gesund sitzen,ergonomisch sitzen42 GeniessenImpressionen aus Estland46 Trends & WissenFeng Shui – gibts das noch?48 GesundheitHarmonie und Gleichgewicht mit Akupressur52 Ergonomie & RückenFür «Schreibtisch-Täter»53 Ergonomie & Rücken Sitzen oder stehen? Ein Chiropraktor erzählt54 GesundheitDer Orthopädieschuhmacher57 LebenDie Lebensretter: Epilepsie-Begleithunde60 Trends & WissenJoggen – Megatrend oderVolkskrankheit?62 GesundheitWenn Schäfchenzählen nichts bringt63 <strong>gesundsitzen</strong>-Rätsel mit attraktiven Preisen<strong>gesundsitzen</strong>– 3 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


kreuz & querFotowettbewerb:«Mitnäh»Kaffee zum Mitnehmen, Mittagessen imStehen oder schnell im Gehen aufdem Weg zur nächsten Sitzung. UnserLeben ist mobil und unsere Ge-wohnheiten ebenso. Zeigen Sie unsdiese Welt in Bildern. Diebesten Fotos werden wir imnächsten Magazinveröffentlichen.Impressum – <strong>gesundsitzen</strong>Einsenden bis15. Mai <strong>2016</strong> aninfo@<strong>gesundsitzen</strong>.chSchweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheitsbewusstseinund WohlbefindenErscheinungsweise: 1x jährlichAusgabe: 12Auflage: 150 000 ExemplarePubliziert: Sommer <strong>2015</strong>Herausgeber/AnzeigenverkaufArbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen (AGeS)Kurt Schneider (Ergonomische Beratungen),Postfach 252, CH-3612 Steffisburg,079 651 67 61, kurt.schneider@anatom.chInseratemarketingMarkus Britschgi, blue eyes marketing gmbhwww.blueeyesmarketing.chRedaktionMicha Eicher, scharfsinn, www.scharfsinn.ch (Redaktionsleitung)Kurt Schneider, SteffisburgGrafische GestaltungBrigitte Mathys, brimadesign Gestaltung & Fotografiewww.brimadesign.chNachdruck nur mit schriftlicher GenehmigungFoto: Fotolia/Dasha Petrenko


EditorialLiebe Leserin, lieber LeserHaben Sie die News schon gehört? Wir haben etwas umgestylt. «Why not», werden Sienun vielleicht sagen, «das Design der Health- und Wellness-Szene lässt sich easy etwastoppen.»Wollen Sie meine ehrliche Meinung wissen? Ich finde das furchtbar. Da haben wirso wunderbare deutsche Wörter, einen so reichhaltigen Wortschatz und alles, was unsmanchmal als Ausdruck der Freude entgegenschallt, ist «mega cool». Das wirkt auf michso etwas wie gewöhnungsbedürftig. Aber Sie wissen schon: Geschmäcker sind verschieden.Auch bezüglich Anglizismen. Aber so viel kann ich Ihnen versprechen: Ideenloswaren wir auch bei dieser Ausgabe bestimmt nicht, auch wenn wir weiterhin unsererausdrucksstarken deutschen Sprache treu bleiben. Doch etwas aufgefrischt kommenwir in der Tat daher. Dies gilt sowohl für den redaktionellen Teil wie für unseren angestammtenBereich des Sitzratgebers für richtiges und gesundes Sitzen.Nichts ist für die Ewigkeit. Das gilt für die Sprache ebenso wie für ein Magazinkonzept.Die Neuerungen in dieser Ausgabe sind jedoch nicht der Neuerungen willen,sondern einzig und allein, um unsere Passion Ergonomie, das gesunde Sitzen und natürlichnicht zuletzt Ihr Wohlbefinden und Ihr Gesundheitsbewusstsein lesefreundlich,lustvoll und inspirierend in Geschichten zu packen.Vielleicht müssen Sie sich an das eine oder andere noch etwas gewöhnen. Vielleichtfinden Sie an diesem oder jenem Artikel auch sogleich Gefallen. Sagen Sie uns ruhigIhre Meinung. Das Redaktionsteam freut sich auf Rückmeldungen.Unterhaltsames Lesen wünscht IhnenKurt Schneider, Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen (AGeS)<strong>gesundsitzen</strong>PS: PEEL CLUB als perfekte Ergänzung zur Sofagruppeund zudem in zwei verschiedenen Ausführungenerhältlich: nach links oder rechts geöffnet. Diese undweitere «gesunde» Sitzgelegenheiten – ab Seite 27.– 5 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


kurz & bündigNichts tun –will gelernt seinProduktivdank TrampolinEffektiv und ganzheitlich: ein SWEM-Trampolin ist das ideale Fitnessgerät,um gelenkschonend und locker zutrainieren.Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung machen einViertel der deutschen Vollzeitbeschäftigten keinePausen mehr. Pausen einzubauen, braucht jedoch eben -so Disziplin wie hartes Arbeiten. Einfach mal innehaltenund einen Gang zurücklehnen. Wer dies tut, lebtnicht nur zufriedener, sondern schafft auch diewichtige Balance im Alltag. Darum: üben, üben, üben!Eine neue DVD zeigt mit einfach nachzumachendenÜbungen, wie das wirkungsvollgeht. Trampolintraining machtSpass und ist gut für den Herzkreislauf,die Koordi na tion und gegen verspannteMuskeln. Das Schweizer Produkt ist auchin Büros für lockere Entspannungspausenbeliebt. Eine lohnenswerte Investitionin eine höhere Produktivität.www.swem.chBrillieren beim GrillierenBeim Wandern, am Bach, in der Badioder auf dem Dachbalkon: «Brätle» istVolkssport und Leidenschaft zugleich.Mit dem «Heisse Sack», lässt sich besondersbrillieren, denn Holz suchen undLaub sammeln sind damitvorbei. Einfach Sackmitnehmen, platzieren,anzündenund voilà: nach 10Minuten ist das Feuerready für die Wurst.www.fideadesign.chGesund essen: unterwegs und zu HauseGesunde und ausgewogene Ernährung ist keine Kunst. Das zeigtdas neue Rezeptbüchlein von «5 am Tag». Darin finden sichgluschtige Ideen für eine abwechslungsreiche Alltagsküche, diezeigen, wie einfach und genussvoll eine ausgewogeneErnährung sein kann. Lassen Sie sich von denneuen Rezepten inspirieren. Das Rezeptbüchleinkann für 5 Franken online bestellt werden. «5 amTag» ist eine nationale Gesundheitsförderungskampagneder Krebsliga Schweiz, um den Gemüse-und Fruchtverzehr in der Bevölkerungzu steigern. www.5amtag.ch/shop«Es kommt darauf an, denKörper mit der Seele und die Seeledurch den Körper zu heilen.»Oscar Wilde (1854–1900), irischerLyriker, Dramatiker und Bühnenautor<strong>gesundsitzen</strong>– 6 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


kurz & bündigTexte: Micha Eicher / Fotos: Micha Eicher, zvg, Fotolia/Antonioguillem/fotogestoeber/K.-U. HässlerBewegtes SitzenModerne Sitzmöbel sind heute so konstruiert, dass die Person,die darauf sitzt, in einer konstanten Bewegung bleibt. Dennsind die Stühle beweglich, bleibt auch der Körper aktiv und dieMuskulatur und das Mobilisieren der Gelenke wird währenddes Sitzens aufrechterhalten. www.moving-people.chGegen den WinterbluesMenschen, die zu wenig Licht kriegen, werden grantig.Das kalte, nass-graue Herbstwetter schlägt so manchenauf die Stimmung. Etwas hilft dagegen ganz wirksam:rausgehen. Das nützt sogar bei Nieselregen und Graupelschauer.Fit im AlterBereits ab dem 30. Lebensjahr nimmtdie Muskelmasse ab, ca. ein Prozent proJahr. Viele Alterszentren setzen darumDer Grund für den alljährlichen Winterblues ist das Melatonin.Das Schlafhormon wird ausgeschüttet, wenn Menschen nurwenig Licht abbekommen. Es wirkt stimmungsdrückend undmacht müde. Was dem Menschen im Winter fehlt, ist Tageslicht.Darum sollte man jeden Tag mindestens 30 Minuten hinausgehen,raten die Experten. Dadurch werde das Hormon, das unsso trübe stimmt, unterdrückt. Selbst bei wolkenverhangenemHimmel dringt nämlich noch Tageslicht zu uns hindurch. Spazierengehenist das natürlichste Mittel gegen den Winterblues.Und zudem komplett frei von Nebenwirkungen.<strong>gesundsitzen</strong>– 7 –auf Fitnessangebote für ihre Bewohnerinnenund Bewohner. Die Gangqualitätkann messbar verbessert und dadurchdie Sturzgefahr vermindert werden.<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Aktives Sitzen: für eine gesundeHaltung und einen wachen GeistNeun Stunden ist eine lange Zeit. Es ist die durchschnittliche Zeit, die wir jedenTag sitzen. Bei Varier entwickeln wir Stühle, die der natürlichen Bewegung IhresKörpers folgen und ihn aktiv halten. So stärken Sie Ihren Rücken, reduzierenVerspannungen und verbessern die Blutzirkulation.Erfahren Sie mehr auf www.varierfurniture.comsit down move on


GlosseÜber , küssende Katzenund blinkende HerzenDie einen verstehen nur Bahnhof, wenn ihre Kinder und Enkel miteigenartigen Symbolen auf dem Handy kommunizieren.Die anderen wittern darin gar einen Zerfall der deutschen Sprache.Was die digitale Emoji-Kommunikation mit der Geschichteder Menschheit zu tun hat und was sich daraus lernen lässt.Text: Micha Eicher, lic. phil. IKürzlich im Bus. Neben mir ein junger Mann im schönfrisiert.Als es plötzlich summt, schau ich rüber. Auf seinemBildschirm blinken. Ich lächle. Da istwohl jemand verliebt? Meine Neugier ist geweckt. Nurnoch ein . Aus den Augenwinkeln sehe ich, was ereintippt: .Ich staune. Ein Emotionsschwall im ! Irgendwie hätteich das nicht erwartet. Schön, denke ich, dass er seineGefühle so mitteilen kann. Möglich machen dies Emojis(sprich: Emodschis). So heissen die kleinen Bilder, die immerhäufiger in Kurznachrichten, Tweets, Posts undE-Mails auftauchen. Die Invasion bunter Bildchen stammtursprünglich aus , wo die Menschen ein für emotionaleBildschriftzeichen haben. Der eine oder andereSprachhüter sieht in der Verwendung der Zeichenspracheeinen Zerfall der jahrhundertealten Herrschaft der .Längst sind jedoch Emojis ins Betrachtungsfeld der Forschunggerückt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie ergabaus einer Milliarde versendeter Symbole das beliebtesteEmoji der Welt: . Kein anderes wird so häufigverschickt wie das runde, gelbe Gesicht, das vor Lachennicht mehr kann. Manch einer findet, das ist alles -Kram, für Leute mit zu viel , die keine lesen odereinfach sonst zu viel im Kopf haben. Doch weit gefehlt.Das neue Stilmittel wird nicht nur von Jugendlichengenutzt. Auch und verschicken schon maleinen per zum .Denn eigentlich liegt unsere Liebe zu kleinen Symbolenund Zeichen in der Natur des . Nur schon unser heutiges-System geht auf Piktogramme zurück. «Anfangswar die Schriftgeschichte sehr bildhaft», bestätigt ChristaDürscheid. Sie ist Professorin für deutsche Sprache an derUniversität Zürich und untersucht die Auswirkungen vonWhatsApp auf den Sprachgebrauch. «Emojis werden vorallem in der privaten, informellen Kommunikation genutzt.»Ein kommunikatives, um persönliche Nachrichtenaufzulockern. «Sie bieten eine zusätzliche Möglichkeit,etwas zum Ausdruck zu bringen», so die Professorin.Wenn die Worte fehlen, kommt so einoftmals ge-legen. Wie jede andere Sprache entwickeln sich auch dieBildchen weiter. Seit Kurzem sind sie sogar politisch .Da gibt es alle möglichen Hauttypen emoji, und auchwurden ergänzt mit und . DochKommunikation bleibt eine Herausforderung. Egal ob inWort oder Bild. Nur zu oft gibts, wenn die Botschaftfalsch verpackt nicht als , sondern verstandenwird. Da nutze ich am liebsten meine alteingesessenenKumpels hier. Wobei auch das kürzlich einFreund falsch verstand. Er fragte mich allen Ernstes, warumich fände, er sei ein . Egal ob , oder : Ich( ) mag das bisschen Ironie, das sich damit verpackenlässt. Das augenzwinkernde Supplement für blankeBuchstaben. Eine zusätzliche Ebene, die uns erlaubt, unseremit einem zu versehen. Schon verrückt; diesekleinen, lapidaren Bildchen ermöglichen es mit einemMal, Gefühle einfacher zu formulieren, dieserein kleinesabzugewinnen und sei es nur in Form desmeines Busnachbars. Ein Lächeln, ein orginellerunserer immer schneller werdenden Online-Kommunikation.Jetzt müssen wirs nur noch schaffen, dieses indie analoge Kommunikation zu übernehmen. Das wäre.in<strong>gesundsitzen</strong>– 9 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


PromitalkChaotischePrinzessinNormalerweise interviewt sie Promis für dieFernsehsendung «Glanz und Gloria».Für einmal gibt Nicole Berchtold selber Antwort.Was sie von Cervelatpromis, Bundesrätinnenund Prinzessinnen hält.Interview und Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys<strong>gesundsitzen</strong>– 10 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Promitalk<strong>gesundsitzen</strong>– 11 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


PromitalkSieht gerne hinter die Oberfläche eines Menschen:Moderatorin Nicole Berchtold.«Fernsehmachen istmein Herzblut.Hier treffen Geschichtenund Emotionen aufeinander.»<strong>gesundsitzen</strong>Nicole BerchtoldNicole Berchtold, Ihr Gesicht kommt mirbekannt vor. Passiert es Ihnen oft, dass Sieangesprochen werden?Nicole Berchtold: Zwischendurch, ja. Dochich kann mich ganz normal bewegen.Meist sind es herzige Reaktionen. Es passiertmir oft, dass mich wildfremde Menschenganz nett grüssen und mit mir reden.Meist sind dann beide etwas irritiert.Sie können mich nicht heimtun und ichdenke, ‹äh, kenn ich die wirklich?› Dabeibin ich einfach nur am Fernseher mit ihnenin ihrer Stube gesessen.Nervt das manchmal?Nein. Ich finds eher ein Kompliment, einschöner Nebeneffekt meiner Arbeit.Was ist ein echter Promi?Gute Frage (lacht). Jemand, der etwas Besonderesgeleistet hat und darum in derÖffentlichkeit steht.Und was ist mit den Cervelatpromis?Dieser Begriff regt mich chli auf. Wir habenunglaublich gute und weltweit angeseheneprominente Personen, die habendas nicht verdient. Natürlich gibt es auch– 12 –solche, die kurz ins öffentliche Licht tauchenund dann wieder verschwinden. Naund?Und Sie: Sind Sie ein Promi?Nein (lacht), bin ich nicht. Ich berichteüber Promis. In die Promi-Rolle wird manals Moderatorin eher reingestossen.Sie machen diesen Job schon seit 18 Jahren.Macht es Sie noch nervös, wenn Ihnenein Bundesrat vis-à-vis sitzt?Nein, das ist in der Tat vorbei. Ich finde esspannend, dem Menschen hinter dem Promizu begegnen. Da war mal so ein Erlebnismit einer ehemaligen Bundesrätin.Micheline Calmy-Rey, sie ist unglaublich.So selbstbewusst auf der einen Seite. Aufder anderen ganz schüchtern, anständigund hochintellektuell. Sie war sich nichtsicher, ob ihre Schuhe zum Kleid passen.Sie sagte, sie habe nur ein Paar. Das fandich eine sehr sympathische Erkenntnis:Auch ehemalige Bundesrätinnen stellensich die ganz profane Schuhfrage.Haben Sie Frau Calmy-Rey in der Sendungdarauf angesprochen?<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


PromitalkNein, ich wollte nicht, dass es für Sie peinlichist.Sie betreiben Kuscheljournalismus?Provokation ist nicht unser Format. Wirkönnen uns nicht leisten, verbrannte Erdezu hinterlassen. Wir bringen lieber etwasnicht und nehmen Rücksicht aufs Privatleben.Man begegnet sich immer wiederund ist auch aufeinander angewiesen. Indieser Stilrichtung des Journalismus mussman Geschichten entdecken und erzählenkönnen. Für ‹Glanz und Gloria› arbeitet eingrosses Team, viele davon haben studiert.Unsere journalistische Arbeit ist nicht zuunterschätzen.Erfahren Sie zu wenig Wertschätzung?Nein. Aber es ist ein Phänomen: viele Leutebelächeln unser Format und wissendann doch immer, was gesendet wurde.Ich frage mich, warum sie nicht dazu stehen,dass sies schauen?Vielleicht weil sie Promis für oberflächlichhalten. Gelingt es Ihnen, ab und zu hinterdie Oberfläche zu sehen?Ja, auf jeden Fall. Darum ist es für micheher enttäuschend, wenn ich nach demGespräch die Sendung sehe. Es wäre soviel mehr dahinter. Und wir können nurdie kleine Spitze des Eisbergs zeigen. Abermein persönliches Erlebnis der Begegnungzählt ja auch.Gibt es eine Person, die Sie besonders beeindruckt?Ich bewundere, wie Promis mit dem Prominentseinumgehen. Roger Federer zumBeispiel. Ihn habe ich schon dreimal interviewt.Er ist immer freundlich zu allen,egal ob Techniker oder Produzent. EinVollprofi vor der Kamera und doch so aufdem Boden geblieben. Er ist auch nichtzugebuttert von einem Manager oder vonLeuten, die ihn abschirmen. Absolut zugänglich.Das finde ich beeindruckend.Was bedeutet Fernsehmachen für Sie?Es ist mein Herzblut. Ein vielseitiger, spannenderJob. Die G&G-Redaktion ist meine‹andere› Familie. In unserem Grossraumbürotreffen Geschichten und Emotionenaufeinander. Für gewisse Produktionen«Oft grüssen mich wildfremdeMenschenganz nett. Für sie bin ichin ihrer Stube gesessen.Am Fernseher.»Nicole BerchtoldKamera läuft: Nicole Berchtoldim Glanz-und-Gloria-Studio.<strong>gesundsitzen</strong>– 13 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Promitalk«Wir entdecken und erzählen Geschichten»: Nicole Berchtold.<strong>gesundsitzen</strong>KurzfutterPromis sind ...... mein Beruf.Die wahren Helden ...... sind die des Alltags.Glamour ist ...... schön im richtigen Momentund gut dosiert.Familie ...... steht über allem.Fernsehschauen ...... tu ich selten. Seit dieKinder da sind, geht das nurnoch sehr punktuell.Gesundheit ...… ist für mich ein sehr wichtigesThema. Gerade mit derFamilie schau ich, dass wir uns ausgewogenund gesund ernähren.Ich geh mit den Kindernviel raus an die frische Luft.sind wir manchmal mehrere Tage miteinanderunterwegs. Da wächst man schonsehr zusammen.Welches war das schwierigste GesprächIhrer bisherigen Karriere?Als Jörg Schneider kürzlich hier war. Er isttodkrank, so was lässt mich nicht unberührt.Da sind auch so viele Kindheitserinnerungen.Dennoch muss man seineEmotionen im Griff haben und das Gesprächführen.Was für ein Typ Mensch sind Sie?Ich bin sehr chaotisch. Ich habe zum Beispielheute unseren Termin vergessen(lacht). Irgendwas falsch eingetragen.Aber ich bin da.Stimmt. Irgendwie gehts immer auf.Darum lebe ich extrem in der Gegenwart.Planereien hasse ich. Ich entscheide, wasmachen, wenn es so weit ist und nicht Wochenim Voraus.Da freut sich Ihr Umfeld.Ja (lacht), das muss sich manchmal rechtmit mir abmühen.– 14 –Die blödste Frage, die man Ihnen stellenkann?Was ich in fünf Jahren mache … Ich machauf alle Fälle etwas. Aber sicher keine Karriereplanung.Und die Familie?Unsere beiden Jungs sind 24 Stunden imTag ein Thema. Sie sind jetzt eins und dreiJahre alt. Das ist eine intensive Zeit, die ichsehr geniesse. Ich bin ein absoluter Familienmensch.Wo sind die Kinder, wenn Sie arbeiten?Heute schaut mein Mann. Sonst sind siebei meinem Mami. Die restlichen Tage verbringenwir zusammen, ich gebe sie ungernab. Wir sind viel unterwegs und machenwas zusammen.Zwei Jungs, Ihr Mann und Sie. Sie sagteneinmal, Sie seien die Prinzessin im Haus.(lacht) Ja, ich dachte, irgendwann werdeich mal auf Händen getragen. Momentanmacht das jedoch nur mein Mann. Die beidenKleinen reissen eher an meinen Beinen.www.glanzundgloria.ch<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GesundheitEin warmerRücken entzücktBei verspannten Muskeln und angespanntemGemüt: Infrarotstrahlen erwärmendie Hautoberfläche und regen die Durchblutungan. Wer in einer Kabine Platz nimmt,will so schnell nicht mehr aufstehen.Text: Lucia Bolli / Foto: KLAFS AGDie Sonne erzeugt Infrarotstrahlen, die dafür sorgen,dass wir uns gut fühlen. In einer Infrarotkabine werdendiese Strahlen gezielt auf den Rücken gerichtet – wasein wohliges Gefühl auslöst. Nicht nur dem Geist tutInfrarot gut: Die Wärme stimuliert den ganzen Körperund alle Organe und regt den Stoffwechsel an. EineSitzung in der Infrarotkabine ist Wellness und Medizinin einem. Verhärtete Muskelpartien werden durch dielokale Wärmestrahlung besser durchblutet und gelockert.Besonders Sportler schätzen die Behandlungnach dem Training, weil so die Muskulatur entspanntwird.Und so funktionierts: Infrarotstrahlen sind elektromagnetischeWellen, die von Auge nicht sichtbar sind.Treffen diese Strahlen auf die Hautoberfläche, werdensie in Wärme umgewandelt. Diese verteilt sich im Körper,die Durchblutung wird angeregt und Verspannungenin den Muskeln lösen sich. Das Besondere der Infrarotbehandlungist, dass die Wärme leicht zu regulierenist und ohne Berührungspunkte übertragen werdenkann. Druckstellen auf der Haut gibt es keine. Für dieGesundheit ist die Infrarotstrahlung unbedenklich: DieStrahlen dringen nicht in den Körper ein. Im Vergleichzu anderen Wärmeanwendungen wie beispielsweiseder Sauna erwärmt eine Infrarotbehandlung den Rückennur lokal. Nimmt man in einer Infrarotkabine vonKLAFS Platz, kann das Programm und die Temperaturindividuell eingestellt werden. Zuerst messen spezielleSensoCare-Sensoren die Hauttemperatur. Diese passendie Infrarotstrahlung während der gesamten Behandlungan. Ein Frontstrahler reguliert die Temperatur inder Kabine. Der Rückenstrahler gibt die Infrarotwellenab und sorgt dafür, dass die Wärme im Rücken entsteht.Nicht jeder Mensch mags gleich warm: Die Wohlfühltemperaturliegt zwischen 27 und 37 Grad. Ein Glück,dass man die Wärme selber regulieren kann. Bis zu 45Minuten am Stück ruhig sitzen bleiben? Ja, bitte.www.klafs.chWärmen jeden Rücken: Elektromagnetische Wellen.<strong>gesundsitzen</strong>– 15 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Ergonomie & RückenSie habens erfundenSie tüfteln. Sie forschen. Und sie erfinden das Sitzen immerwieder neu. Von der Idee im Kopf bis zumfertigen Stuhl brauchts Zeit, Geld und ganz viel Köpfchen.Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys, Illustrationen: zvg<strong>gesundsitzen</strong>– 16 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Ergonomie & RückenVom Prototyp zur Serientauglichkeit: Der Weg zumfertigen Stuhl dauert oft mehrere Jahre. Rechts: FrankPotocnik, Leiter der Entwicklungsabteilung.«Diesen Stuhl bitte nicht fotografieren, der istnoch geheim», sagt René Walpen. Aha. Allesklar. Und der da? Der Geschäftsführer vonGiroflex nickt: «Der 313 ist o.k., den haben wirgrade erst rausgebracht.» Davor war auch derStuhl mit der Nummer 313 ein streng gehütetesGeheimnis des Schweizer StuhlbauersGiroflex. Damit aus Geheimnissen dereinstStühle werden, ist einiges an Erfindergeistgefragt.Tüftelwerkstatt der Daniel DüsentriebsElf Personen machen bei Stoll Giroflex nichtsanderes als geheime Stühle entwickeln. Sietüfteln an neuen Bewegungsabläufen undMechaniken, an neuen Materialkombinationen,an einem noch bequemeren Sitzgefühlund befassen sich mit künftigen Arbeitstrends.«Sie arbeiten in der Zukunft», sagtWalpen. «Unsere Arbeitswelt wird immermobiler, immer flexibler.» Häufig wird heuteein Arbeitsplatz von verschiedenen Personengenutzt. Ein Stuhl muss darum unterschiedlichstenAnforderungen gerecht werden. Denn es machteinen Unterschied, ob ein 120 Kilogramm schwererRiese oder ein 45-Kilo-Federgewicht auf einem Bürostuhlsitzt. Kein Problem für Frank Potocnik, Leiter derEntwicklungsabteilung. Er ist einer der Daniel Düsentriebsvon Stoll Giroflex. In seinem Geheimlabor tüfteln«Schönes Design istnur so gut,wie man es besitzenkann.»René Walpen, Geschäftsführerer und sein Team an verschiedenen Stuhlkomponenten.Da gibt es Ingenieure, Konstrukteure,Modellbauer, Feinmechaniker undVersuchspolsterer. In ihren Ateliers erstellensie erste Entwürfe und Prototypen. Von Hand.«In einem fertigen Stuhl steckt von jedem einzelnenMitarbeiter etwas drin», sagt Potocnik.Besonders freudig schlägt das Entwicklerherz,wenn seine Kreationen sich gut verkaufen.«Dann haben wir den Zeitgeist getroffen.»Doch davor ist harte Knochenarbeit gefragt.Und Ausdauer. Davon hat Potocnik genug. Erist ein beharrlicher Mensch.Vom hässlichen Entlein zum schönenSchwanIn seinen geheimen Keller stehen sie in Reihund Glied, säuberlich eingepackt, beschriftetund nummeriert: die Prototypen des 313. Siesehen auf den ersten Blick unspektakuläraus. Von schön gar nicht erst zu sprechen.Doch Potocnik sieht deren innere Qualitäten.Wenn er ihre durchdachte Technik erklärt,beginnt er förmlich zu sprudeln: «Die Mechanik ist absolutneu», sagt er und zeigt auf ein Metallkonstruktunter der Sitzfläche eines Prototyps. «Ziel war es, einenStuhl zu entwickeln, der für alle passt.» Bequem, beweglich,einfach zu bedienen und reduziert sollte ersein. «Ergonomie ist unsere DNA», sagt René Walpen.<strong>gesundsitzen</strong>– 17 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Ergonomie & RückenIn der Tüftelwerkstatt: VersuchspolstererEric Braunschleift das Polster in die richtigeForm.«Für uns kommt zuerst die Funktion und dann dasDesign.» Darum haben die Stuhlentwickler anderthalbJahre lang verschiedenste Protoypen angefertigt. Dochdamit ist es noch nicht getan. Hält ein Modell dem kritischenGeist seiner Erfinder stand, gilt es noch die Geschäftsleitungund den Verwaltungsrat zu überzeugen.«Das ist nicht immer ganz einfach», verrät Potocnik.«Ich kenne zwar die technische Idee in- und auswendig,aber entschieden wird nach dem Verkaufspotenzial.»Jenes des 313 überzeugte. «Der Stuhl entspricht genaudem Zeitgeist des wandlungsfähigen Arbeitsplatzes,ausserdem ist er nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip(siehe Infokasten) gefertigt», sagt René Walpen. Nunkommen die Designer ins Spiel. Sie übersetzen die Ideein Designvorschläge. Aus dem hässlichen Entlein wirdein eleganter Schwan.Franken stecken allein in der Herstellung der Werkzeugefür einen einzelnen Stuhltyp. Angefertigt von Kleinunternehmernaus der Region. Obwohl nur einen Steinwurfvon der deutschen Grenze entfernt, produziert dasUnternehmen seit Beginn sämtliche Stühle in derSchweiz. Das allein sei im hart umkämpften Markt nochkein Mehrwert, meint Walpen. «Die Leistung mussstimmen.» Giroflex scheint zu schaffen, woran sich vieleSchweizer Betriebe die Zähne ausbeissen: im weltweitenMarkt konkurrenzfähig zu sein. «Wir bleibenunseren Werten treu und erfinden uns ständig neu.» Soviel zum wahren Geheimnis der Stuhlentwickler.www.giroflex.comSwissmade ist nicht genugDoch Gutaussehen ist nicht alles: «Schönes Design istnur so gut, wie man es besitzen kann», sagt René Walpen.Besitzen heisst bei Giroflex wortwörtlich «daraufsitzen können». Darum wird jedes Designmodell inHandarbeit so aufgebaut, dass es funktionell getestetwerden kann. So lässt sich die Designidee zum Beispielauch auf ergonomische Aspekte prüfen. Bis ein Stuhlserienreif ist, muss er diversen Produkte- und Abnutzungstestsstandhalten. Denn Langlebigkeit lautet dasoberste Gebot. Der Aufwand, bis ein Stuhl das Licht derGeschäftswelt erblickt, scheint enorm. Eine Million<strong>gesundsitzen</strong>Recycling war gestern.Heute betreiben fortschrittliche Unternehmen«Cradle to cradle», was so viel heisst wie von derWiege in die Wiege. Mit einer Kreislaufwirtschaftsollen die eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszykluseiner Ware hinaus wieder vollständig inden Produktionsprozess zurückgelangen. «Dafürinvestieren wir viel», sagt René Walpen, Geschäftsleitervon Stoll Giroflex.– 18 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Ergonomie & RückenErgonomischeingerichtetJeder Mitarbeitende hat einRecht auf einen ideal eingerichtetenArbeitsplatz. Dies gilt auch fürden klassischen Arbeitsplatz im Büro.Text: Urs Hof, Eur. Ergonom, SECO, EidgenössischeArbeitsinspektion, Bern / Foto: www.ekas-box.chErgonomisch eingerichtete Arbeitsplätze, die nicht krankmachen, sind gesetzlich vorgeschrieben. Denn die Arbeitsbedingungensollten so beschaffen sein, dass die Gesundheitder Mitarbeitenden nach bester Möglichkeit geschütztwird. Das Arbeitsgesetz und seine Verordnungen gebendie wichtigsten Rahmenbedingungen zum Gesundheitsschutzvor. Die Kantonalen Arbeitsinspektorate überprüfendie Einhaltung des Arbeitsgesetzes in den Betrieben.Beschwerden am Bewegungsapparat verursachen gemässeiner Studie des SECO in Betrieben Kosten von 3,3Milliarden Schweizer Franken. Gesundheitskosten hoherArbeitsbelastungen finden sich in einer weiteren Studiedes SECO. Landläufig denken die meisten dabei an Schädigungendurch falsches Heben und Tragen. Fehl- undZwangshaltungen zählen allerdings genauso zu den häufigstenUrsachen. So sind beispielsweise im Bürobereichungenügend oder falsch eingestellte Hilfsmittel wie dieHöhe des Bildschirms, Stuhl oder Schreibtisch oft Grundfür Verspannungen, Kopfschmerzen, chronische Entzündungenoder Rückenbeschwerden. Eine schlechte Organisationträgt das Ihre für belastende Arbeitsbedingungendazu bei. Um Angestellte vor Gesundheitsschäden zuschützen, verpflichtet der Staat mit dem Arbeitsgesetz Unternehmenin der Schweiz, die Gesundheit der Arbeitnehmerzu schützen.www.ekas-box.chGesundheitsschutzDer Arbeitgeber ist verpflichtet, die Gesundheit des Arbeitnehmersam Arbeitsplatz zu gewährleisten. Denn der Gesundheitsschutzist in Artikel 6 des Arbeitsgesetzes aufgeführt undwird in der Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz konkretisiert. DasOnline-Tool www.ekas-box.ch hilft bei der Prävention beimEinrichten des idealen Arbeitsplatzes.Fachspezialisten für Ergonomie-FragenLeiden in einem Betrieb bereits mehrere Mitarbeiten de unterBeschwerden am Bewegungsapparat, lohnt es sich, einen zertifiziertenErgonomen oder einen ergonomisch geschultenPhysiotherapeuten beizuziehen. In besonders schweren Fällenemp fiehlt es sich, zudem einen Arbeitsmediziner aufzubieten.www.swissergo.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 19 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Trends & WissenSchmerz:die (un)endlicheGeschichteEs war einmal ein Schmerz. Dernistete sich ein. Und er blieb. Es folgtenunzählige Arztbesuche, Therapien,Abbrüche, Neuan fänge. Dann kamendie Ratlosigkeit, der Unmut undnoch mehr Schmerz. Doch hinter alldem steckt eine Botschaft.Text: Micha Eicher / Foto und Illustration: Brigitte Mathys«Es ist ein Klassiker», sagt Sarah Hummel. Die Odysseedes Recherchierens, Ausprobierens und Vonvornbeginnensdurchlaufen viele Schmerzpatienten. ZwischenHoffen und Unmut die Frage: ‹Was mach ich da?› Nachvier bis fünf Anläufen ist der Ärger so gross wie derSchmerz. Doch beides geht nicht weg. Sarah Hummelist Schmerztherapeutin bei der Medpraxis GmbH inZug, einer unabhängigen und ganzheitlichen medizinischenPraxis, die sich mit einem ganzheitlichen Therapieangebotauf chronische Schmerztherapie fokussiert.Sie weiss: «Wer unter chronischen Schmerzenleidet, erlebt oft einen unendlichen Negativzyklus.»Wird der nicht durchbrochen, entwickeln sich nichtselten Angststörungen daraus. «Man fragt sich: Was istdas? Ist es gefährlich? Muss ich das kontrollieren lassen?»Mit einer solchen Angstkette im Nacken wird derSchmerz auf jeden Fall nicht kleiner. Wenn jemand psychischmit dem Schmerz nicht mehr klarkommt, ist eineDepression oft nicht mehr weit. Die Frage nach der Ursacherückt in den Hintergrund. «Obwohl oft genau dortdie Lösung verborgen wäre», sagt Sarah Hummel.«Schmerztherapie will dieNegativspirale chronischer Schmerzendurchbrechen und versuchtdie Ursache eines Schmerzeszu verändern.»Sarah Hummel, Schmerztherapeutin<strong>gesundsitzen</strong>– 20 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Trends & WissenDer Kern des Problems«Oft sind die Leute nur noch müde, wenn sie zu unskommen», sagt Sarah Hummel. Doch auch die Schmerztherapieserviert die Lösung nicht auf dem Silber -tablett. Sie startet mit Fragen über Fragen. «Wir gleisendie ganze Geschichte von hinten auf, wollen wissen, wodie Ursache begraben liegt,wann der Schmerz erstmalsaufge treten ist, wann er schlimmerwurde, wann besser, welcheTherapieformen und Medikamentedie Person genommenhat.» Dafür arbeiten Schmerztherapeutenbei Bedarf mit speziellenSchmerz-Ärzten zusammen, die auf chronischeSchmerzen spezialisiert sind. Je nach Ausgangslageorganisieren sie für den Patienten innerhalb von wenigenWochen Termine bei Fachspe zia listen. Ob Facharzt,Ernährungsberater, Medizinischer Therapeut oder Homöopath:«Wir docken von verschiedenen Ebenen an,um den Kern des Problems zu erfahren», so Hummel.«Niemand ist gegenüberProblemen und Krankheitenmachtlos.»Sarah Hummel, SchmerztherapeutinEmpathie und VertrauenDer Unterschied zu herkömmlichen Therapieformen:Liegt ein erster Befund vor, treffen sich alle Ärzte undTherapeuten und besprechen die Diagnose und dasweitere Vorgehen. Denn nicht jede Person spricht aufjede Therapie gleich gut an. «Darum führt die Ansprechperson,die den Patienten kennt, alle Therapeutenzusammen und bestimmt mit ihnen die ge eignetenMethoden.» Wichtigste Voraussetzung eines Schmerztherapeutensei die Empathie. «Es ist eine grosse Herausforderung,Vertrauen zu schaffen», sagt SarahHummel. Und auch das Gegenüber hat eine Aufgabe.«Der Patient darf nicht abhängig werden vom Therapeuten.Wir wollen ihm seine Eigenverantwortungzurückgeben.» Gerade wenn die Leute nicht mehr mögen,neigen sie dazu, denn Ball abzugeben. Doch:Niemand sei gegenüber Problemen und Krankheitenmachtlos. «Letztlich weiss jeder für sich selber ambesten, was ihm guttut und was nicht.» In der Medpraxisarbeiten mehrere Therapeutinnen und Therapeuten.«Wir setzen auch Hypnose als Therapieformein, um eine allfällige negativeKoppelung mit Schmerz aufzulösenund ihn wieder alspositives Signal des Körpers zuverstehen.» Denn das Gehirnhat aus irgendeinem Grund irgendeinmalentschieden, dassder Körper bedroht oder in Gefahrist. «Unsere Aufgabe ist es, diese Schlussfolgerungherauszufinden und zu durchbrechen», so Sarah Hummel.Wenn der Schmerz wieder seine ursprünglicheFunktion einer Botschaft hat, kann das auch eineChance sein, um neue Wege zu erkennen und Veränderungenanzupacken. Denn: «Man kann alles verändern.Es ist nur die Frage, ob mans macht oder nicht.»www.medpraxis.chDas macht SchmerztherapieWas ist ein chronischer Schmerz?Akuter Schmerz ist ein Warnsymptom für ver schiedene Erkrankungenund Verletzungen. Im Gegensatz dazu ist chronischer Schmerz ein spezifischesGesundheitsproblem und eine eigenständige Krankheit.Für wen ist eine Schmerztherapie geeignet?Leiden Sie z.B. unter Rücken-, Kopf- oder Bauchschmerzen, Schlaf problemenoder Ängsten, die seit mehreren Monaten anhalten? Siemöchten diese loswerden, wissen aber nicht wie? Dann ist es sinnvoll,sich bei einem Schmerztherapeuten zu melden.Schwungvolles Designdynamisches Sitzen und Arbeiten auf "Kick-off"Dauphin HumanDesign ® AGKirschgartenstrasse 7 . CH-4051 BaselE-Mail: info@dauphin.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 21 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


LebenGlücklichzu HauseEine Diagnose verändert sein Leben:Walter Dällenbach muss insSpital, in die Reha, ins Altersheim. Docher will nicht. Warum er heutedennoch zu Hause lebt und wer daransonst noch Freude hat.Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys«Sie hatten ihn schon angemeldet im Altersheim», sagtseine Schwester. Dabei wollte Walter Dällenbach (80)nichts sehnlicher als nach Hause. Zu seiner Schwesterund zu seinen Katzen. Gefragt wurde er jedoch nicht.Nach einem dreiwöchigen Krankenhausmarathon dieDiagnose: eine Form von Parkinson. Es folgten dreiMonate Reha. Gehen kann er danach noch immer beschwerlich,braucht Hilfe beim Anziehen, beim Duschen,bei jeder grösseren Bewegung. Ein Ding derUnmöglichkeit, in sein zweistöckiges Elternhaus ohneLift zurückzukehren. Dachten alle. Ausser seinerSchwester. Leonore Dällenbach (74) beschliesst, dasZepter selbst in die Hand zu nehmen.«Sie geben mir so viel»Heute, ein Jahr später, sitzen die Geschwister im oberenStock des kleinen Einfamilienhauses in Bümpliz. Zufriedenlässt er sich aus der Zeitung vorlesen. Danebenhaben es sich die beiden Katzen Pia und Melitta bequemgemacht, auch ein Geschwisterpaar. Ein trauter Anblick.Zärtlich schmiegen sie sich an Walter Dällenbach.«Ohne sie könnte ich nicht leben», sagt er. «Sie gebenmir so viel.» Unbeschreiblich, wie er sie vermisste, alser im Spital war. Wenn er mit seiner Schwester telefonierte,hielt sie den Katzen jeweils den Hörer hin. «Ichhabe jede von ihnen am Schnurren erkannt», sagt er.<strong>gesundsitzen</strong>– 22 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


LebenFamiliär und ganzheitlich betreutBei Dällenbachs aus und ein gehen noch Margot Staub(61), Krizia Fusaro (28) und Nafisa Ali (31). Die drei«Care Givers» – so nennen sich die Betreuungspersonenvon Home Instead – sind für die Dällenbachs «so etwaswie Familienmitglieder», sagt Walter Dällenbach. DieSeniorenbetreuung ermöglicht, dass er weiterhin zuHause leben kann. Zweimal täglich ist eine der dreiFrauen mehrere Stunden bei den beiden im Einsatz. Siehelfen Walter Dällenbach beim Anziehen,im Badezimmer und beim Treppenlaufenhinunter in die Küche.«Training», nennen sie das. Auf demZwischenpodest steht ein Stuhl zumAusruhen. «Es ist wichtig, dass WalterDällenbach so viel wie möglich selbermachen kann», sagt Krizia Fusaro,«damit er mehr Sicherheit erhält.» Nah steht sie bei ihm,allzeit bereit, ihn zu stützen. Der gelernten Pflegefachfraugefällt, dass sie Zeit hat für ihre Klienten. Geschichtenvorlesen, zeichnen oder von früher erzählen, dasmacht dem ehemaligen Restaurator nämlich besondersFreude. Da gesellt sich auch seine Schwester gerne mitdazu: «Ich freue mich immer, wenn sie kommen», sagtLeonore Dällenbach. «Sie sind eine Bereicherung füruns.» Sie schätzt den familiären Umgang und das gegenseitigeVertrauen. Doch das Wichtigste: «Sie ermöglichenmeinem Bruder die Unterstützung, die erbraucht.»«Jeder soll selber entscheiden, wie er im Alterleben will.»Gebraucht werden die Mitarbeitenden von Home Insteadtäglich, und zwar schweizweit. «Für viele Menschen istes ein Bedürfnis, so lange wie möglich in den eigenenvier Wänden zu bleiben», sagt Barbara Lüthi (48), Mitgliedder Geschäftsleitung von Home Instead. «Esbraucht Transparenz über die Betreuungsangebote undderen Finanzierungsmöglichkeiten.» Darum berätHome Instead die Angehörigen wie«Ohne die beidenKatzen könnteich nicht leben.»auch die betroffenen Seniorinnenund Senioren, um für sie die besteLösung zu finden. «Wir helfen älterenMenschen, ihre Lebensqualitätaufrechtzuerhalten», so Barbara Lüthi.«Ich finde es wichtig, dass jederMensch selber entscheiden kann,welche Unterstützung er im Alter beanspruchen will.»Walter Dällenbach wusste das immer ganz genau: Erwollte in sein altes Zuhause zurück. «Home Instead hatuns umfassend beraten», sagt Leonore Dällenbach «undmir beim Papierkrieg geholfen.» Dafür ist sie dankbar.«Ich wusste zum Beispiel nicht, dass meinem BruderWalter DällenbachLesen, Zuhören, Anziehen oder Treppenlaufen: Dank derSeniorenbetreuung kann Walter Dällenbach zu Hauseleben. Immer beobachtet von Melitta (r.), der heimlichenChefin des Hauses.


LebenSpitalexterne Pflege undBetreuung zu HauseSchätzen den familiären Umgang: Leonore und Walter Dällenbachmit Betreuerin Krizia Fusaro von Home Instead Bern-Stadt.ein Rollstuhl zusteht. Das erleichtert uns so einiges.Nun können wir auch mal nach draussen spazierenfahren.»Abwechslung und ZuwendungEine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, sei für dieBetreuung essentiell, findet Barbara Lüthi. «Wir achtendrauf, dass Kunde und die Betreuungsperson optimalzueinander passen.» Mit ihren Einsätzen bieten die CareGivers «eine kompetente kundenorientierte Betreuung».Egal ob im Haushalt, beim Katzenfüttern oder als Gesellschaftgegen die Einsamkeit: Das Team von HomeInstead hilft dort, wo es sie braucht. Die Dällenbachskönnen dem nur beipflichten. Richtig aufgelebt sei derWalter, seit er wieder zu Hause ist, sagt seine Schwester.Die beiden Katzen schnurren. Es bleibt zusammen, waszusammengehört.www.homeinstead.chGenerationenübergreifendePflege zu HauseDie Aufenthaltsdauer in Spitälern nimmt generellab. Vermehrt erbringen darum die Spitex-OrganisationenLeistungen für alle Generationen: Kinderspitex,Betreuung nach Operationen, im Wochenbett,Reha nach einem Sport unfall oder bei Akutpflege.Die «Ur-Idee» der Spitex ist laut Marianne Pfister, Zentralsekretärinder öffentlichen Spitex, «Hilfe und Pflegezu Hause aus einer Hand anzubieten.» «Spitex» bedeutetnämlich soviel wie spitalexterne Pflege. Gemäss Bundesamtfür Statistik werden rund 80 Prozent der Leistungenvon gemeinnützigen Organisationen erbracht*.Sie arbeiten auf nichtkommerzieller Basis und werdenvon der öffentlichen Hand (Kantone und Gemeinden),den Versicherungen (Kranken-, Unfall-, Invaliden- undMilitärversicherungen) sowie von den Klienten finanziert.Daneben gibt es auch private Spitexorganisationen,die laut der Association Spitex privée Suis se je nach Regioneinen Marktanteil von 15 bis 35 Prozent in der Pflegeund 40 bis 60 Prozent bei Hauswirtschaft und Betreuungaufweisen.Die Beratungs- und Pflegeleistungen sind bei privatenund öffentlichen Spitex-Organisationen dieselben, denndie gesetzlichen Bestimmungen seien für alle gleich,sagt Suzanne Scherer, stellvertretende Geschäftsführerinder Association Spitex privée Suisse ASPS. Dem Verbandsind 145 Organisationen angeschlossen. Doch esgibt auch Unterschiede: «Bei den privaten Spitex-Organisationenwerden die Patientinnen und Patienten vonein bis zwei Personen gepflegt», sagt Suzanne Scherer.«Sie können viel stärker auf deren persönliche Bedürfnisseeingehen, was dem Gesellschaftstrend nach zunehmenderIndividualisierung entspricht.» Das bestätigtauch Barbara Lüthi, Geschäftsleiterin der weltweit tätigenOrganisation Home Instead, die sich auf Seniorenbetreuungspezialisiert hat. Dies sei keine Konkurrenzzur Spitex, sondern vielmehr eine Ergänzung: «AlleInstitu tionen haben ihre Berechtigung», ist sie überzeugt.Die funktionale Pflege wie Verband wechselnoder eine Spritze verabreichen brauche es genauso wiedie zwischenmenschliche Betreuung.Pflegeleistungen für alleJede Person hat Anrecht auf Pflegeleistungen durch dieSpitex – egal ob öffentlich oder privat – wenn der Bedarfdurch eine anerkannte Organisation ausgewiesen ist undein Arzt die Spitex-Leistungen verordnet. Ärztlich verordnetePflegeleistungen werden in der Regel durch dieKrankenversicherer vergütet. Hauswirtschaftliche Leistungenwerden selbst bezahlt oder – wenn vorhanden –über eine Zusatzversicherung abgegolten. Zudem könnenErgänzungsleistungen auf der jeweiligen Gemeinderespektive Hilflosenentschädigung beim Kanton beantragtwerden.Öffentliche Spitex: www.spitex.chVereinigung der privaten Spitex-Organisationen:www.spitexprivee.ch* BFS (2014): Ergebnisse 2013: Zahlen und Trends. BFS Aktuell.Neuchâtel. http://bit.ly/1dovFXb [22.5.2014].<strong>gesundsitzen</strong>– 24 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Möchten Sie auch umsorgt werden und bis ins hoheAlter glücklich zuhause leben – so wie dieGeschwister Dällenbach im vor angehenden Artikel?Dann sind Sie bei uns genau richtig:Monbijoustrasse 23 | 3011Bern | 031 370 80 70 | www.homeinstead.chKreaktivEine innovative Büroeinrichtung, basie-rend auf dem neuen und variablen ergonSteh-Sitz-Tischsystem, hat viele Vorteile.Die variablen Gestellmodelle bieten einekostengünstige Nachrüstung der bestehendenArbeitstische in individuelle undgesundheitsfördernde Workstations.Fordern Sie die komplette Dokumentation an!AnspruchsvolleTechnik undzeitlosesDesignmaximaleVerstellbereichein der Höheund BreiteBirkenstr. 47 · CH-6343 Rotkreuz · Tel. +41 41 250 83 83info@glm-novitas.ch · www.glm-novitas.chGeneralvertretung von www..destromloseoder energieeffizienteHöhenverstellungZwei Frauen eineNetzwerk­Agentur.Wir schaffen Raumfür Ihren Erfolg.Micha Eicher,Redaktion & TextBrigitte Mathys,Editorial Design & FotografieUnd wositzen Sie?Besuchen Sie unsere AusstellungSchwarztorstrasse 53 in Bernwww.razzini.chmicha.eicher@scharfsinn.chwww.scharfsinn.chklick@brimadesign.chwww.brimadesign.ch


LebenZeit, die neue WährungSie ist eine Revoluzzerin. Ihre Mission: Zeit statt Geld. Wie Susanna Fassbinddie Altersvorsorge umkrempelt und wie lange sie selbst noch arbeiten will.Text: Micha Eicher / Foto: Alexandra WeySie hat im Frühling <strong>2015</strong> den mit 40 000 Frankendotierten Milizpreis der Swiss Re gewonnen.Dieser wird für aussergewöhnlichesEngagement in der Milizarbeit verliehen. SusannaFassbinds Einsatz gilt einem neuenvolks wirtschaftlichen Modell, das sich geradeschweizweit durchsetzt. Mit dem Verein KISShat sie eine neue Währung eingeführt: die Zeit.Frau Fassbind, Glückwunsch zu Ihrem Preis.Susanna Fassbind: Danke. Grosse Euphoriedeswegen kenne ich nicht, auch keine extremenHochs und Tiefs. Ich versuche, möglichstausgeglichen durchs Leben zu gehen.Und dennoch: ist diese Preisverleihung wahrscheinlichfür Sie nicht ganz unbedeutend?Nein, natürlich nicht. Schliesslich waren da dieGrossen der Wirtschaft mit dabei. Ich bin nichtauf dem Ego-Trip. Mir gehts einzig um KISS. Esbraucht andere volkswirtschaftliche Modelle.«Es braucht anderevolkswirtschaftlicheModelle.»Susanna Fassbind,Co-Präsidentin Verein KISSJemand ist vielleicht nicht mehr gut zu Fussund froh um eine Einkaufshilfe, dafür kanner wunderbar Geschichten erzählen. Das gibtschon einen Austausch. KISS bildet genaudafür eine begleitende Plattform und sorgtfür eine soziale Vernetzung.Es geht um Betreuung, nicht um Pflege?Das ist ganz wichtig, ja. Es geht um Betreuung,Begleitung und Unterstützung. Die Pflegegehört ganz klar in Fachhände. Begleitungund Betreuung von Seniorinnen und Seniorenkommt heute oft von deren Kindern undFreiwilligen. Mit der starken Zunahme derMenschen in der 4. Lebensphase, also über80 Jahren, reicht das jedoch bei weitem nichtmehr. Studien zeigen, dass Menschen in dieserLebensphase möglichst lange in ihremZuhause bleiben möchten. Es braucht neueWege, um den zunehmenden Bedarf an Betreuungund Begleitung sicherzustellen.Was heisst das konkret?Die öffentliche Hand mit den stark steigenden Sozialausgabenist im bisherigen Stil, ohne weiter Schuldenzu machen, nicht mehr sehr lang zahlungsfähig. LautStatistik wird künftig eine junge Person zwei Alte finanzierenmüssen. Das ist Raubbau an der Jugend undkann so nicht aufgehen. Doch die Lösung liegt auf derHand. Denn die sogenannte 3. Generation zwischendem Pensionsalter und ca. 75 Jahren verfügt über einebeträchtliche Ressource: Zeit. Damit rechnet KISS.Wie möchten Sie selber alt werden?Frisch und zwäg. Ich bin jetzt 72. Ich werde noch bis90 an der Umsetzung dieser Vision weiterarbeiten. DasGeld des Milizpreises verleiht unserer Freiwilligenarbeiteinen schönen Rückenwind. Wenn ich sterbe, möchteich mir auf die Schulter klopfen können und zu mirselber sagen: Ich habe mein Leben sinnvoll gemeistert.www.kiss-zeit.chWarum braucht es da gleich eine neue Währung?Geld leidet unter einer massiven Entwertung. Der Frankenist gerade mal noch die Hälfte wert wie in den1970er-Jahren. Zudem explodieren Gesundheits- undvor allem Pflegekosten. Wer die ganze Rechnung anschaut,weiss, dass sie nicht aufgehen kann. Zeit isthingegen immer gleich. Eine Stunde wird auch in hundertJahren noch eine Stunde sein. Da setzen wir an.Ist KISS eine Art Nachbarschaftshilfe?Ja. Doch für eine funktionierende Nachbarschaftshilfebraucht es eine gute soziale Durchmischung in einemQuartier. Das ist nicht überall selbstverständlich. Vielevor allem ältere Menschen sind einsam oder brauchenfür einfache Dinge im Alltag ein wenig Unterstützung.KISS: das neue Modell ZeitvorsorgeIn Deutschland, Österreich, Obwalden, Luzern, St. Gallen und nun auchCham ist sie eingeführt: eine geldfreie Zeitvorsorge in Form einer 4. Vorsorgesäule.Diese ist eine Ergänzung der drei bestehenden Säulen dessozialen Systems und der unentgeltlichen Freiwilligenarbeit. Der DachvereinKISS hat dieses Modell ins Leben gerufen und will damit eine einfacheund faire Lastenverteilung zwischen allen Generationen fördern.Der Name KISS steht für «keep it small and simple», also halte es kleinund einfach. Die Währung: Zeit. Das System ist simpel. Wer Senioren undgenerell Menschen in Notsituationen bei der Bewältigung des Alltagshilft, erhält die dafür aufgewendete Zeit gutgeschrieben. Später könnendie Helfer/-innen diese, wenn nötig, selbst in Anspruch nehmen.<strong>gesundsitzen</strong>– 26 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


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32 Arbeiten ProdukteNordic MaticSitzen im GleichgewichtMit Nordic sitzen Sie aufrecht, ausgestreckt,zurückgelehnt und im Gleichgewicht– ohne einen Hebel zu betäti -gen. Die Lendenstütze besteht aus einemaufblasbaren Kissen, das ein genauesAnpassen erlaubt.ab CHF 1350.–Secur24 BasicVon oben bis unten gut überlegtDer Secur24 Basic entspricht der neustenGeneration der Stühle im 24-h-Einsatzbereich.Wahlweise links und rechts bedienbarund individuell an jeden Einsatzortanpassbar. Geeignet an Leitstellenarbeitsplätzen,in Kontrollräumen oderwo langes Sitzen gefragt ist oder derArbeitsplatz durch mehrere Mitarbeitendebesetzt wird.ab CHF 3085.–WorkchairDie neue Generation von ArbeitenMachen Sie Ihre Relax-Ecke zum «Workplace».Mit Sicherheit unterstützt Sieder Workchair beim Relaxen und beimArbeiten. Lassen Sie sich beim Testenüberraschen.ab CHF 2975.–HÅG H09Excellence 9320HÅG H09Inspiration 9220HÅG SoFiDesigners ChoiceDer HÅG SoFi kann in den unterschiedlichstenVarianten daherkommen – wählenSie aus einem breiten Sortiment anModellen, Materialien und Farben.Stoff ab CHF 1480.–HÅG H04/4600Die beste PositionBürostuhl mit freifliessendem Bewegungsablauf,3-fach feststellbarer Sitzwinkel,Sitztiefenverstellung, Rückenlehne verstellbar.Stoff ab CHF 1340.–Armlehnen ab CHF 180.–Nackenstütze ab CHF 320.–HÅG H09Bewegen Sie Ihren GeistFür Kommunikations- und Konferenzbereiche.Der HÅG H09 teilt den Stil und dieFunktion mit dem Arbeitsstuhl.Modell 9220 ab CHF 1995.–Modell 9320 ab CHF 3330.–Armlehnen ab CHF 220.–Kleiderbügel ab CHF 45.–


Produkte aktiv Sitzen 33Sysmo HockerVor Natur zur NaturEin einzigartiges Sitzgefühl bietet derSysmo Hocker. Das Prinzip wurde aus derNatur umgesetzt. Der Stuhlaufbau istwie beim Känguruh die Verlängerung derWirbelsäule, was ein aussergewöhnlichesSitzerlebnis bietet.ab CHF 1690.–MoveDie aktivierende StehhilfeEin Drehwinkel von 360° gibt absolute Bewegungsfreiheit.Wenn Sie Move täglich benutzen,aktivieren Sie Kreislauf und Beinmuskulatur.Ganz neben bei bringt Move Siein eine gute Sitzhaltung, Sie können sichsitzend herunter beugen, zum Tisch lehnenoder sich um Ihre eigene Achse drehen.Move Fussteller: Ø 41 cmSitzhöhe: niedrig 49–68 cmSitzhöhe: mittel 55–80 cmSitzhöhe: hoch 62–87 cmStoff ab CHF 379.–Move KidsKinderausführung stimuliertdie geistige EntwicklungStoff ab CHF 369.–SwopperDreidimensionales Bewegen– Ihrem Rücken zuliebeDer Swopper regt zu häufi -gem Haltungswechsel an,beugt so Bewegungsmangelvor, stärkt Muskulatur,Bandscheiben und Gelenkeund hält den Kreislauf inSchwung. In drei Federstärken,meh reren Bezugsfarbenund -mate rialien erhältlich.Standard ab CHF 630.–Classic ab CHF 670.–Rollen ab CHF 40.–Rückenlehne ab CHF 120.–JumperErlebe das Bequeme einesSattelstuhlesSCORE Jumper für Büro, Praxen,Therapie, Werkhallen undzu Hause. Sehr gut gepolsterteSitzform für intensive Beanspruchung.Die nahtlosen Sattelstühle«Medical» sindsehr gut geeignet für hygienischeArbeitsplätze. Sitzpolsterin Stamskin (Kunstleder)in Uni- oder Bicolor-Ausführung.ab CHF 695.–BackAppStarker Rücken – im SitzenDurch die Sitzhaltung auf demBack App wird Ihre RückenundBauchmuskulatur beim Sitzentrainiert. Besonders dietiefliegende Rumpfmuskulaturwird hierbei angesprochen.Stoff ab CHF 882.–MuvmanVariabler Steh-SitzDer neue «Muvman» meistertvon normaler Schreibtischhöhebis hin zum Stehpult alleHöhenunterschiede stufenlos,und ergonomisch perfektohne Kippeln und Wackeln.Kunstleder ab CHF 450.–Weitere Stühle und Sessel warten auf Sie.Für Beratung und Probesitzen kommenSie vorbei – wir sind in Ihrer Nähe. BeachtenSie dazu die letzte Umschagseite.


34 Spezial- und Kinderstühle ProdukteSchwergewicht-StuhlFür starke PersönlichkeitenDie ultimative Sitzgelegenheit auchfür Leute über 150 Kilo. Besondersbreit, besonders stabil.Stoff ab CHF 1900.–Armlehnen ab CHF 195.–Nackenstütze ab CHF 235.–Arthrodese StuhlDie AlternativeFür Menschen mit zusätzlichen oderspeziellen Sitzproblemen z.B. Prothese,Versteifung usw. Die geeigneteAlternative zu herkömmlichenStühlen.Stoff ab CHF 1685.–Armlehnen ab CHF 195.–Trippelstuhl AnatomEin Stück FreiheitMenschen mit Handicap und Hochbetagten ermöglicht derTrippelstuhl, mit den vorhandenen Restkräften sicheigenständig zu bewegen. Zum Aufstehen oder Absitzensind die Rollen mit einer Feststellbremse blockierbar.Stoff ab CHF 2640.–Kunstleder ab CHF 2700.–Microfaser ab CHF 2770.–Leder ab CHF 2865.–Silya JuniorDer Kinderstuhl, der mitwächstDer Stuhl ist in den Standardfarbenoder den Mustern Zebra, Kuh oderLeopard erhältlich. Testen Sie denStuhl (kostenlos) und die Entscheidungwird Ihnen leicht fallen.3 Jahre Garantie auf Gestell undMechanik, 10 Jahre auf den Gaslift,Sitzhöhe 42 bis 55 cmStoff ab CHF 645.–NomiDer neue Kinderstuhl von PeterOpsvikAuf Nomi kann Ihr Kind viele bequemeSitzpositionen einnehmen.Diese Bewegungsfreiheit fördert diemotorischen Fähigkeiten und sorgtfür Wohlbefinden.• Der Stuhl Nomi begleitet Ihr Kindvom Säugling bis zum Teenager.• Stufenlos mitwachsend – auch IhrKind wächst stufenlos• Einfach, leicht und ohne Werkzeugauf Ihr Kind einstellbar• Erleichtertes Auf- und Absteigenfür mehr SelbständigkeitNomi ab CHF 255.–Tripp Trapp ®Kinder & Erwachsene kommen sich näherKinder sitzen frei und abwechslungsreich, können gefahrenlosaufstehen, sich etwas vom Tisch holen usw.Dieser grosse Bewegungsspielraum erklärt, warumKinder auf dem Tripp Trapp ® länger sitzen können undsich dabei wohl fühlen. Höhe und Tiefe verstellbar.Tripp Trapp ab CHF 219.–Baby-Set CHF 59.–Sitzkissen CHF 55.–4-Punkt Sicherheitsgurt CHF 55.–NewbornSet CHF 118.–HandySit CHF 99.–Table Top CHF 65.–Tray (Tisch) CHF 49.–Preisstand: August <strong>2015</strong>. Preise inkl. MWST. Preis- und Modelländerungen vorbehalten.


Produkte Stehen und Sitzen 35ergon ergon master – neu auch als EcktischDas nachrüstbare elektrisch höhenverstellbare TischgestellDie smarte Lösung oder wenn die Tischplatte bereits bestehtund umgebaut werden kann. Das Tischgestell lässt sich in der Breitevon 118 cm bis 170 cm stufenlos verstellen und ist geeignet fürTisch platten von 118 cm bis ca. 200 cm.Stromlose und komfortable Höhenverstellung per Gasfeder-Liftoder elektrische Höhenverstellung mit energiesparendemStandby-Modus in Verbindung mit variabler Breitenverstellung.Keine lästigen Querstreben.Gestell ohne Platte ab CHF 1445.–Montage ab CHF 100.–Tischplatte:Melaminweiss, Buche natur, Esche schwarz ab CHF 295.–Fuss-Stütze CHF 102.–Rollcontainer ab CHF 935.–Rolls Drive iPadInnovative ErgonomieClevere Performance für das moderneund ergonomische Arbeiten mit Tablet undSmartphone.Gestell und Pultplatte in diversen Ausführungenverfügbar. ab CHF 1366.–Comfort-Ständer AnatomUnabhängiger – mehr FreiheitOb Sie lesen, schreiben oder essen – imBett oder im Sessel – der Anatom Comfortständerist Ihr treuer Diener und lässt sichfast auf alle Situationen einstellen und bietetauch die nötige Stabilität dafür.mit V-Fuss und Gleiter CHF 420.–mit V-Fuss und Rollen CHF 445.–mit Rundfuss inkl. Rollen CHF 565.–Leseständer AnatomFreihändig lesen – die EntspannungBeim Lesen, bei der Körperpflege, beimEntspannen, bei der Arbeit usw.Dieser vielseitig verwendbare Allzweck -ständer ist für bett -lägrige Patienten,für alle Leute,die ihren Rücken,ihre Arm- und Handgelenkeschonenmüssen (z.B. Lesen vonschweren Büchern),eine echte Hilfe und bringtentscheidende Erleichterung.Anatom Leseständerab CHF 655.–Standardständer wieabgebildetCHF 745.–


36 Wohnen ProdukteHÅG ConventioEinfach schön…Die Bewegungsstühle für gepflegteWart zimmer, Empfangs- undKon ferenzräume, die aber auch imWohnbereich einen guten Sitz -ein druck vermitteln.Stoff ab CHF 505.–Armlehnen ab CHF 55.–HÅG H04Passt perfektNicht nur als Besucherstuhl perfekt,eignet sich auch ganz ausgezeichnetfür jeden Besprechungsraum, undan modernen Esszimmertischenmacht er eine gute Figur.Stoff ab CHF 610.–Armlehnen ab CHF 140.–HÅG H05Immer in bester GesellschaftLigo BesucherstuhlDer vielseitig EinsetzbareShape MeshKonferenz- und BesucherstühleLangwierige Verhandlungen oder nachdem Essen noch in gemütlicher Rundeplaudern, der HÅG H05 passt sich IhremRhythmus und Ihrer Bewegung an.Stoff gepolstertvorderseitig ab CHF 562.–ganz ab CHF 615.–Armlehnen ab CHF 95.–Der Ligo präsentiert sich in Holzoptik oderbezogen in verschiedenen Gesichtern.Durch die Stapelbarkeit bis zu 15 Stühleund der komfortablen Reihenverbindungsmöglichkeitist er sowohl als Einzelstuhlwie auch als Konferenzstuhl oderfür Grossraumbestuhlungen geeignet.ab CHF 278.–Freischwinger und «Vierbeiner» mitatmungsaktiver Netz-Rückenlehne undserienmässig im Gestell integriertenArmlehnen mit Kunststoff-Auflagen. Dasverchromte Gestell ist 3-fach stapelbar(Standard: schwarz pulverbeschichtet).Stoff ab CHF 405.–Preisstand: August <strong>2015</strong>. Preise inkl. MWST. Preis- und Modelländerungen vorbehalten.


ProdukteWohnen37Variér BalansAktiv im GleichgewichtVariér MultiStoff ab CHF 605.–Variér Wing auf RollenStoff ab CHF 719.–ActulumFür jede GelegenheitDie Einfachheit der Linienführung gibt dem Actulumdas Flair einer Skulptur: Sein Gestell basiert wiedie meisten Variér-Stühle auf den typischen Kufen.Stoff ab CHF 565.–Variér Variable balansStoffohne Rückenlehne ab CHF 329.–mit Rückenlehne ab CHF 514.–Variér Thatsit balansStoffohne Rückenlehne ab CHF 655.–mit Rückenlehne ab CHF 1125.–Invite TMVerwöhnen Sie Ihre GästeDie flexible Sitzfläche verhindert einesteife, ein seitige Haltung. Verzaubern SieIhre Gäste mit einem Gourmet-Erlebnisder besonderen Art – Luxus für alle Sinne.Stoff ab CHF 699.–MehrpreisHolzgestell ab CHF 116.–EightBarhocker oder StuhlDer Barhocker, der auch als Küchenstuhlgenutzt werden kann und der immergut aussieht. Gestell: Chrom glanz oderChrom matt.Stoff ab CHF 905.–Date TMDer Beginn einer BeziehungDate – eine Einladung für das Zusammen -treffen mit Menschen, die man mag.Das Geheimnis von Date sind seine Linienführungund seine Kurven: So wirddieser Stuhl selbst zu einem Körper – undbietet Ihrem Körper eine optimale Stützfunktion.Stoff ab CHF 645.–Mehrpreis Holzgestell ab CHF 124.–


38 Wohnen ProduktePeel TMNicht nur schön, sondern auch bequemMit einer einfachen Verlagerung des Körpergewichtsverändern Sie die Sitzposition. Das Ziel ist Ihre optimaleEntspannung.Sessel mit Holzteller / Stoff ab CHF 2039.–Hocker mit Holzteller / Stoff ab CHF 615.–Mehrpreis Metallfusskreuz Sessel ab CHF 115.–Mehrpreis Metallfusskreuz Hocker ab CHF 110.–Weitere Stühle und Sessel wartenauf Sie. Für Beratung und Probesitzen kommen Sie vorbei – wirsind in Ihrer Nähe. BeachtenSie dazu die letzte Umschagseite.Peel CluB / Peel Club IIDekorativ und bequemPEEL CLUB als perfekte Ergänzungzur Sofagruppe und zudem inzwei verschiedenen Ausführungenerhältlich: nach links oder rechtsgeöffnet. So erzielt er als Paar eineganzheitliche, ex tra-vaganteWirkung. Neu mit Wippmechanik.Sessel mit Holzteller / Stoffab CHF 1429.–Mehrpreis Metallfusskreuzab CHF 106.–Sessel Ergolinemit anpassbarem LendenkissenDer Ergoline-Sessel mit EVO-Mechanik zeichnet sich aus durcheine ausgeprägte Entlastungshaltung.Zudem ist der Nacken- undLendenbereich einstell- und anpassbar.Dank des Fussteils, das unabhängigvom Rückenteil ein -stellbar ist, lässt der Sessel keineergonomischen Wünsche offen.Der Sessel ist elektrisch oder mechanischbedienbar erhältlich.Leder ab CHF 4185.–kokon TMEine Zone der Ruhe und GeborgenheitDer neue Relaxsessel Variér Kokon schmiegt sich an denKörper und bietet Ruhe und Geborgenheit. Variér Kokonist um 360° drehbar und reagiert sanft auf jede Bewegung– somit können viele verschiedene Sitzpositioneneingenommen werden.Sessel Stoff ab CHF 2205.–Hocker Stoff ab CHF 759.–Preisstand: August <strong>2015</strong>. Preise inkl. MWST. Preis- und Modelländerungen vorbehalten.


Produkte Ruhen, Massieren und Aufstehen 39FJORD Blue 775/TBaseBudgetangebotErhältlich in 3 Bezugs- und 4 Holzfarben.Sessel / Leder ab CHF 1624.–Hocker / Leder ab CHF 334.–Das BudgetangebotDelta RuhesesselEntspannen und sich wohl fühlenRücken- und Fussteil lassen sich in jede gewünschtePosition einstellen. Nacken- undLendenstütze können individuell angepasstwerden. Der Sessel ist 360° drehbar.Microfaser ab CHF 4380.–GravityEin Ruhesessel, der die Schwerkraftvergessen lässt.Erhältlich in verschiedenen Holz gestellen,Stoff-, Mikrofaser- und Lederbezügen.Stoff ab CHF 2145.–Massagesessel AlphaMassage wie vom ProfiDie neue Generation Massagesessel vereint Sitzkomfortund Massagetechnik nach neuster Technologie undneusten Erkenntnissen. Durch das leichte und neutraleDesign lässt sich der Sessel in jede Wohnkultur mühelosintegrieren.Leder ab CHF 3385.–Kunstleder ab CHF 3185.–Komfort Sessel 570 Vario mit AufstehhilfeGesundes Sitzen nach MassDas Modell 570 der Pflege-Kollektion wurde speziell für Personen entwickelt, die angepasstsitzen müssen. Gegen Rückenschmerzen und mit Aufstehfunktion. Vario –der Name ist Programm und lässt kaum Wünsche offen – Anti-Dekubitus-Sitzflächen,Arthrodese-Sitzflächen, wegklappbare Seiten teile (für Rollstuhl benutzer), Gelenkrollen,besondere Nackenkissen, optimale Rückenanpassungen für Kyphose-Patienten,schalenförmige Rückenlehnen, Aufstehhilfen, Inkontinenz-Be züge.Stoff ab CHF 4380.–Nackenkissen ab CHF 195.–Die Sitz-Position Die Relax-Position Die Ruhe-Position Die Aufsteh-Position


40 Ergonomische Extras ProdukteErgonomische Mausdiverse Grössen, mit Kabel oder Wirelessvon Hippus, Sky Vertical, Anir 3Mab CHF 105.–Laptopständerdiverse verschiedene Modellesind erhältlichab CHF 98.–Pultaufsatzdiverse Modelle in verschiedenenAusführungen und Grössenab CHF 145.–Handgelenkstützenfür Tastatur und Mausab CHF 35.–SchlafkissenNacken-Stützkissen, Flockenkissen,Hirsekissen, Wäremekissen von elsa ® ,TEMPUR ® und Anatomab CHF 79.–Sitzkissen und -keilediverse Modelle und Höhenvon elsa ® , Tilia und Anatomab CHF 59.–Sitzball und Ballkissendiverse Farben und Grössenab CHF 48.–Weitere ergonomischeHilfsmittel sind erhältlich.Für Beratung kommenSie vorbei – wir sind inIhrer Nähe. BeachtenSie dazu die letzte Umschlagseiteoder dieWebsite.Rückenhilfediverse Modelle von Tilia und Anatomab CHF 98.–Fussstützendiverse Modelleab CHF 89.–Stehmattendiverse Modelle von Kybunab CHF 98.–ergonomische Stehhilfendiverse Modelleab CHF 197.–Preisstand: August <strong>2015</strong>. Preise inkl. MWST. Preis- und Modelländerungen vorbehalten.


PublireportageJeden Tag ein besonderesDuscherlebnis geniessenEine Massage tut immer gut, als Entspannung nach der Arbeit, zurRegene ration nach dem Sport oder ganz einfach, um eine Auszeit zu geniessen.Sich jeden Tag verwöhnen lassen, genau dies bietet dasAglaja-Duschsystem aus Steffisburg. So wird Duschen zum Erlebnis.Text und Bilder: zvgEine Bürstenmassage ist wohltuend undgesundheitsfördernd zugleich. Sie regt dieDurchblutung an, vitalisiert die Haut undbringt den Kreislauf in Schwung. Ausserdemverbessert sie die Spannkraft der Hautund das Immunsystem wird gestärkt.Denn mit der Massage wird die Ausscheidungsfunktionder Haut angeregt und derKörper bildet aktiv Abwehrstoffe in derHaut.Aber sind wir ehrlich: einmalige Massagenbringen gar nichts. Sie wirken nurbei regelmässiger Anwendung über einenlängeren Zeitraum. Dann spürt man, wiegut sie tun!Hier bietet das Aglaja-Duschsystem dieideale Lösung mit grossem Genuss-Faktor:Ein Knopfdruck genügt, dann beginnt sichdie Massagebürste zu drehen und pflegtdie Haut erfrischend wohltuend. Die Massagestärkekann selbstverständlich jederzeitselbst bestimmt werden: von einersanften Streicheleinheit bis zur kräftigenHautmassage. Duschvergnügen pur – jedenTag!Der Haut Feuchtigkeit spendenWer kennt das nicht? Man möchte sich denRücken eincremen und gewisse Stellensind echt schwer oder gar nicht erreichbar.Mit dem über die Bürste stülpbaren Pflegetuchwird das Eincremen spielend einfach:Bodylotion, Sonnencreme oder speziellePräparate für besonders empfindlicheHaut. Die Haut wird rundherum gepflegt,fühlt sich geschmeidig an underhält sofort einen strahlenden Teint.Einfache MontageMittels Akku angetrieben, lässt sich dasAglaja-Duschsystem einfach in jeder Duschemontieren.Übrigens: dieses wohltuende Duschsystem– das aus jedem Bad eine Wellness-Oasemacht – wird aus hochwertigen Materialienin der Schweiz hergestellt.Weitere InformationenAglaja Duschsysteme3612 Steffisburg033 438 34 32www.aglaja.chKomfort und Entspannung aufhöchstem NiveauMittels Gleitstange in der Dusche montiert,kann das Aglaja-Duschsystem ganzeinfach in der Höhe verstellt werden, zumBeispiel mit nur einem Knopfdruck auf dieFernbedienung. Das Duschsystem gleitetautomatisch an der Gleitstange hoch- undrunter. Damit wird es möglich, völligunverkrampft eine Duschmassage zu geniessen,welche besonders Verspannungenim Nacken- und Schulter bereich löst undnatürlich auch den Rücken, die Beine unddie Füsse massiert und lockert.<strong>gesundsitzen</strong>– 41 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GeniessenEstlandDas kleine Land am östlichen Zipfel der Ostsee bietet seinen Gästenursprüngliche Landschaften, charmante Dörfer und eine malerische Hauptstadt.Im wunderbar erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern von Tallinn findenGeniesserinnen und Geniesser viele einladende Cafés, Bars und Restaurantsmit einem aussergewöhnlichen kulinarischen Angebot.Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys<strong>gesundsitzen</strong>


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Geniessen<strong>gesundsitzen</strong>– 44 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Mit nur 1,35 Millionen Einwohnern gibts in Estland vor allem eins:viel Raum für eine abwechslungsreiche Natur aus Wäldern, Mooren, Seen undwilden Stränden. Ein perfekter Ort zum Wandern und Entspannen. Unbedingtausprobieren: Sauna oder Hotpot und danach ein Sprung ins frische Nass …www.visitestonia.com


Trends & WissenWas aus Feng Shuigeworden istVor wenigen Jahren war es ein Trend. Alles war Feng Shui, alle machtenFeng Shui. Ganze Büros und Wohnräume wurden umgestellt.Nach dem kollektiven Möbelrücken ist Ruhe eingekehrt. Warum dieWohn- und Feng-Shui-Beraterin darüber ganz froh ist.Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys«Der Trend ist vorbei», sagt Christin Leuenberger (55).Wir stehen in einem sonnendurchfluteten Schlafzimmer,das die Wohnberaterin eingerichtet hat. Hell undfreundlich wirkt es.Was also ist aus Feng-Shui geworden? «Vor 10 Jahrenwar alles Feng Shui», sagt sie. Schnellbleichen gab eszuhauf. «Das hat zum Glück ausgedient. Der Hype hatmehr geschadet als genützt», sagt sie. Oft ging es nichtübers Möbelrücken hinaus. «Zu Beginn haben vieleFeng Shui sehr dogmatisch umgesetzt. Das ist für unsWestler eher schwierig zu verstehen.» Denn die Ausgangslageist eine andere: «Wir sind keine Chinesen»,so Leuenberger. «Man muss die Lehre auf uns anpassen,sonst ist sie zu absolut. Hier wollen die Menschen verstehen,wie und warum etwas funktioniert. In Chinakommt der Feng-Shui-Meister und sagt, was geändertwerden muss, und das wird ohne Murren und Fragengemacht. Wir hingegen wollen das Vorgehen nachvollziehen.Und das ist auch richtig so.»Zeig ihr deinen Grundriss und sie sagt dir,wer du bist«Meine Kunden schätzen es, eine persönliche Beratungunabhängig von irgendwelchen Möbelhäusern zu erhalten»,sagt Leuenberger. Ihr Kundenstamm reicht vonPrivatpersonen zu Unternehmen, Hoteliers, Spitälern,Altersheimen und Bauherren, die einen Neubau realisieren.«Wenn man neu baut, macht es Sinn, schon beider Planung auf eine optimale Raumausrichtung zuachten.» Allein mit einem Grundriss kann Christin Leuenbergereiniges anfangen: «Man sieht darin das Themader Leute, ihre Lebensaussage, ihre Blockaden.» Grosse<strong>gesundsitzen</strong>– 46 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Trends & Wissen«Im Grundriss lassen sich die Blockaden der Bewohnererkennen»: Christin Leuenberger, Wohnberaterin.Fensterfronten etwa: «Sie sind nach aussen orientiert.Man kommt nie richtig im Innern an», sagt Leuenberger.Denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit, ungefährso, wie das Auge wandert, wenn eseinen Raum erblickt.Ich schaue mich im Schlafzimmerum. Mein Blick schweift von der Truhezum Bett, dann zum Stuhl vorder Pflanze. Man möchte sich gleichhineinsetzen.«Der Mensch wie auch ein Unternehmenrepräsentieren sich energetischin ihren Räumen.» Wir wohnen also, wie wir sind.«Es kann sein, dass man sich in seiner Weiterentwicklungblockiert, weil der Raum eine ungünstige Energieaktiviert.»Staub wirbelt auf vor meinem inneren Auge. Ich sehegerade meine chaotische Wohnung vor mir. Oje.Doch Christin Leuenberger kann solche Störungen aufzeigenund bei einer Umgestaltung neutralisieren. Dabeispielt auch Ergonomie eine wichtige Rolle: «Egal obKörper oder Geist – wir wollen Blockaden vermeiden,darum kommen ergonomische Möbel der Feng-Shui-Lehre total entgegen», sagt Leuenberger.Esoterisch ist das nichtEgal, ob die Möbel gefallen oder nicht: Feng Shui seiunabhängig von Geschmack oder Stil. «Man geht mitdem Raum und der Einrichtung in Resonanz. Farbe,Möbel, Deko – alles bildet eine Einheit, denn alles istEnergie. Darum wirkt Feng Shui auch, wenn jemandnichts davon hält», sagt Christin Leuenberger, «einfach«Ergonomie spieltin der Feng-Shui-Lehreeine wichtige Rolle.»Christin Leuenberger,Wohnberaterinunbewusst.» Esoterisch sei das nicht. «Denn Energiespüren wir alle. Jeder kann sagen, ob er sich in einemRaum wohlfühlt oder nicht.» Die Feng-Shui-Beraterinwar selber lange äusserst kritischgegenüber dem anfänglichenTrend. «Ich dachte, das sei ‹Wischiwaschi›,sowas mache ich nie.» ErstJahre später hat die frühere Kommunikationsfachfraudas spirituelleFeng Shui entdeckt und den wahrenNutzen erkannt. «Feng Shui istkein Hokuspokus, sondern einejahr tausend alte Wissenschaft.» In China hat Feng ShuiTradition. «Da ist der Feng-Shui-Meister sogar wichtigerals der Architekt.» Auch wenns in Europa ruhig gewordenist; verschwunden ist Feng Shui vielleicht aus denTrendmagazinen, nicht aber aus unseren Räumen.Darum gehe ich jetzt nach Hause: aufräumen.www.wohnzeit.chDie alte Kunst der HarmonieFeng Shui ist eine alte chinesische Wissenschaft undTeil einer ganzheitlichen Gestaltung, bei der esdarum geht, Wohlsein im Raum zu erzeugen, Häuserund Räume so zu bauen und zu gestalten, dasssich der Mensch darin energetisch stärken und so anLebensqualität gewinnen kann.<strong>gesundsitzen</strong>– 47 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GesundheitHarmonie und Gleich -gewicht mit AkupressurSchon die alten Chinesen wussten es. Und auch hierzulandevertrauen immer mehr Menschen auf die Heilkraftvon Akupressur. Warum unsere Energie fliessen muss undwarum das auch der Psyche guttut.Text: Nicole Lieberherr, Präsidentin Akupressur Verband Schweiz / Fotos: zvgDie Akupressur entstand vor ca. 5000 Jahren innerhalbder altchinesischen Medizin. Der Kaiser, weise Taoistenund Ärzte beschäftigten sich mit den Naturkräften undentdeckten, dass Druck auf bestimmte Körperstellenzur Schmerzlinderung führte und alle Organe sowieder gesamte Körper davon positiv beeinflusst werden.Die Akupressur ist die ursprüngliche, manuelle Behandlungsmethode.Erst später wurden Stein- undBambusnadeln zur energetischen Stimulation benutzt,auch bekannt als Akupunktur.Das unsichtbare NetzDie Akupressur-Behandlung führt zu einem freienFluss der Energie (Qi) in den Leitbahnen, zu einer tiefenEntspannung und erweiterten Bewusstseinserfahrungauf der körperlichen, emotionalen und seelischenEbene. Die Selbstregulierungskräfte werden aktiviert,aufgebaut und gestärkt, der Klient, die Klientin findetzu seiner ursprünglichen Harmonie und zum Gleichgewichtzurück. Denn Akupressur beeinflusst dieEnergieleitbahnen (Meridiane) im Körper. Sie bilden<strong>gesundsitzen</strong>– 48 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Aktivert Selbstregulierungskräfte: die Akupressur-Behandlung.ein unsichtbares, aber spürbares Netzwerk, das alleGrundsubstanzen und Organe miteinander verbindet.Akupunkte sind die direkten Zugangspunkte zuden Leitbahnen, durch Pressur,also Punktstimulation, wirdder Energiefluss in den Leitbahnenunmittelbar beeinflusstund die Energie gelenkt.Wenn das Qi frei und ungehindertfliesst, befindet sich derKörper und somit der Mensch in einem ausgeglichenen,gesunden und harmonischen Zustand. Dadurch wirktdie Akupressur-Therapie-Behandlung auch auf dieOrgan systeme wie die Atmung, den Kreislauf und aufdie Verdauung.Die Meridiane bilden einunsichtbares aber spürbaresNetzwerk im Körper.Verspannungen. Die Entspannung nach der Akupressurwirkt sich auch auf den Körper und das Gemüt desMenschen aus. Es unterstützt die Veränderung vonDenk- und Verhaltensweisenund steigert das Körpergefühl.Man nimmt plötzlich wahr,wann man unter Drucksituationendie Schultern hochzieht,einen Buckel macht oder denKopf einzieht. Es ist kein Geheimnis:Das verstärkte Körpergefühl nach einer Akupressur-Behandlungverändert die Art und Weise, wieman sich bewegt und sitzt, die Körperhaltung undBewegungsmuster. Umso besser, dass diese Erkenntnisnicht mehr nur in China gelebt wird.Fliessen statt blockierenAkupressur-Therapeuten schaffen durch Präsenz undAchtsamkeit eine entspannte Atmosphäre. Grundlagenfür eine angemessene und erfolgreiche Behandlung ist,den energetischen Zustand zu erkennen, Stagnationenin den Meridianen zu lokalisieren und Muskelverspannungenzu lösen. Durch den Druck entspannen sichoberflächliche und tieferliegende Muskeln, Bänder undSehnen. Während Bewegung Qi ins Fliessen bringt,führt das Gegenteil, also eine sitzende, starre Haltungwie beispielsweise vor dem Computer zur Stagnation.Dadurch versteifen sich die Muskeln und das Gewebe,was den freien Fluss des Qi hindert und sich in Formvon Spannungsschmerz oder Kopfschmerzen äussernkann. Eine alte chinesische Spruchweisheit besagt: «Butong ze tong tong ze bu tong», was so viel heisst wie«kein freier Durchfluss ergibt Schmerz, freier Durchflussergibt keinen Schmerz.»Für Körper und GemütNeben den äusseren Ursachen wie Verspannungen oderklimatischen Einflüssen wie Durchzug führen auchinnere emotionale Zustände wie Druck oder Stress zuwww.akupressur-verband.chWo die Akupressur-Therapie hilftDie Behandlung erfolgt in Einzelsitzungen am bekleidetenKörper, wobei die Klientin, der Klient entspanntauf einer Massageliege liegt. Akupressur istfür Menschen jeden Alters geeignet und hilft bei:› Muskulären Verspannungen, Nacken- undSchulterbeschwerden› Emotionalen Anspannungen, Stresssymptomen› Kopfschmerzen und Migräne› Unterstützung bei akuten und chronischenKrankheitsverläufen› Rückenbeschwerden› Gelenkbeschwerden› Verdauungsbeschwerden› Menstruationsbeschwerden› Harmonisierung von Körper, Geist und Seele<strong>gesundsitzen</strong>– 49 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


AKTIVSITZENAM STEHTISCHHÅG CapiscoRH MEREODer klassisch ErgonomischeHÅG SoFiAttraktivDer faszinierend InspirierendeRBM NOORDer vielfältig Universelle


TO MAKE THEWORLDA BETTER PLACETO SITFÜREINEN BESSERENSITZPLATZIN DER WELTdesign3.chScandinavian Business Seating mit denMarken HÅG, RH und RBM ist ein führenderskandinavischer Hersteller von Bürositzmöbelnin Europa. Alle Modelle werden in Skandinavienentwickelt und produziert. Im Zentrum derinnovativen Entwicklungen stehen das aktive,gesunde Sitzen.Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz inOslo und Produktionsstätten im norwegischenRøros und im schwedischen Nässjö. Darüberhinaus unterhält es Vertriebsgesellschaftenin Deutschland, Dänemark, den Niederlanden,Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Singapur,China und Australien.Beide Trends kommen aus Skandinavien -und Scandinavian Business Seating isteindeutig ein Trendsetter. Der HÅG Capiscozum Beispiel, wurde eigens dazu entwickelt,die Arbeit an Stehtischen, aber auch in jederanderen Sitzhöhe, ergonomisch aktiv zuunterstützen. Vorwärts- und Seitwärtsbewegungendes Körpers werden dynamischintelligent aufgefangen. Der Stuhl berücksichtigtdie Bewegungen des Körpers in jeder Lage.Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen:www.sbseating.choder info-ch@sbseating.comGetreu unserem Motto „Anders und besser“bieten wir innovative Produkte und verfolgeneine offensive Marketingstrategie, die auf zweiwesentliche Trends setzt: Gesundheit undUmwelt.


Ergonomie & RückenFür mehr Energie: Das Tool myChangesorgt für wohltuende Micropausen im Arbeitsalltag.Für «Schreibtisch-Täter»Bei der Arbeit am PC sitzen wir für mehrere Stunden amTag mehr oder weniger «krumm» vor einem Monitor. Maus und Tastaturwerden «bewegt», aber unser Körper muss «unnatürlich»lange statische Haltarbeit leisten, der er nicht gewachsen ist.Text: Ole Petersen / Fotos: zvgDer Mensch – ein SitztierDer Cursor rennt über den Bildschirm, aber wir sitzenund sitzen. Im Auto, im Bürostuhl, in Meetings, in derS-Bahn und daheim auf der Couch. Die meisten Mitarbeitendenverbringen den grössten Teil ihrer Arbeitszeitauf einem Stuhl sitzend vor dem PC und spüren, wieihr Körper von Tag zu Tag immer mehr «einrostet».Nacken- und Rückenschmerzen treten mit der Zeit vermehrtauf. Vor lauter Stress wird vergessen, zwischendurchauch mal kleine Pausen einzulegen, um wiederaufzutanken und durchzuatmen. Es entsteht das Gefühl,immer mehr «auszubrennen». Nur: Die meistenvon uns spüren es erst, wenn es schon zu spät ist.Die grosse Pause?Im Büroalltag mutiert der Gang an den Kopierer, zumMeeting oder in die Kantine zum echten körperlichen«Highlight» des Tages. Ansonsten arbeiten wir primärmit dem Kopf. Viele wollten eigentlich schon immeretwas für ihre Fitness tun, aber die Zeit ist knapp undim gestressten Tagesprogramm lässt sich kein Freiraumfür ein Fitnessprogramm entdecken. Wenn die «Batterien»dann ganz entleert sind, reicht oft auch der Feierabendnicht mehr, um die Situation zu bessern. Wir«hangeln» uns durch bis zu den lang ersehnten Ferien.Wenige Tage nach den Ferien ist der Erholungseffektschnell «verflogen» und die altbekannten Symptomesind wieder voll präsent.Die Lösung: kleine Pausen zwischendurchBildschirmarbeit ist anstrengend, auch wenn die Softwareeinwandfrei ist. Wer zu lange in die «Röhre»schaut, riskiert Kopfschmerzen und Augenbeschwerden.Micropausen am PC-Arbeitsplatz sind die Lösungund wirken nachhaltig. Durch zahlreiche wissenschaftlicheStudien ist die Wirkung von kurzen, regelmässigenPausen belegt. Micropausen beugen der Ermüdungvor, senken die Fehlerhäufigkeit und sichern so dieLeistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Insofern sindsie alles andere als unproduktive Arbeitsunterbrechungen,sondern lohnen sich für alle Beteiligten. Die Effektivitätvon Pausen nimmt in dem Masse zu, wie diePausen regelmässiger eingelegt werden – besser oftkurze Pausen als ab und zu eine längere Pause.www.fitimjob.chFür Übungen am Arbeitsplatz: www.my-change.chOle Petersen,Diplom-Betriebswirt, istGeschäftsführerder fit im job AG.fit im job AG ist spezialisiert auf betriebliche Gesundheitsförderung.Neben Seminaren zum persönlichenEnergiemanage ment und zur betrieblichen Gesundheitsförderungbietet das Label myChange ® webbasierendePausenprogramme für Mitarbeitende an.<strong>gesundsitzen</strong>– 52 –<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Ergonomie & RückenSitzen oder stehen?Ein Chiropraktor mit Rückenbeschwerden. Dasgibt es tatsächlich. Dr. Marco Vogelsang erzählt, wohersie kommen und wie er damit umgeht.Text: Dr. Marco Vogelsang /Foto: Fotolia/KaneaDer menschliche Bewegungsapparat istmein Beruf. Ich (49) bin Chiropraktor miteigener Praxis in Zürich. Früher war ichals aktiver Zehnkämpfer in der Leichtathletiksowie als Turn- und Sportlehrer tätig.Immer wieder hatte ich mit Rückenproblemenzu kämpfen und litt bereits als«Eine Operation oder eineSpritze waren nie nötig.»<strong>gesundsitzen</strong>Dr. Marco Vogelsang,Chiropraktor18-Jähriger an starken Rückenschmerzen.Die letzte schlimme Episode präsentiertesich mit schmerzenden Ausstrahlungen inmein linkes Bein, einer Lähmung, begleitetvon unerträglichen Rücken- und Hüftschmerzen.Ins Badezimmer kriechenMorgens musste ich vom Bett ins Bad kriechen.Ich schaffte es kaum in die Praxis,wo ich mich wieder schmerzfrei hinsetzenkonnte. Mit der Bewegung in meinem Berufals Chiroprak tor – abwechslungswei -se sitzen und stehen – ging es mir im Verlaufdes Tages besser, bis gegen Abend dieSchmerzen zunahmen.Die ErklärungAus einer beschädigten Bandscheibe tritteine gelartige, zähe Masse aus. Diese setztdie Nerven oft unter Druck oder sie werdenbiochemisch irritiert (Entzündung).Die hinteren respektive dorsalen Strukturenwerden im entspannten Sitzen durcheine kleine Beugung nach vorne auseinanderbewegt.Es entsteht mehr Raum. Dieausgelaufene Substanz entfernt sich leichtvom Nerv. Deshalb ist entspanntes Sitzenbesser als Stehen. Bei meinem zweitunterstenGelenk lag eine solche beschädigteBandscheibe (Diskushernie) vor. Siedrückte nach unten auf eine Nervenwurzelzwischen Bandscheibe und Wirbelgelenk.Ich habe meinen Rücken bei Beschwerdenstets erfolgreich chiropraktisch behandelnlassen. Eine Operation, eine Spritze oderÄhnliches waren nie notwendig. Medikamentenahm ich unterstützend, wenn dieSchmer zen unerträglich wurden. Dochjeder Patient ist ein Indi viduum und spürt– 53 –Schmerzen unterschied lich. Darum meinTipp: nicht zu lange in derselben Positionverharren und vom Stehpult beispielsweiseauf einen Hocker wechseln. Nicht unterschätzen:Der eigene Körper sagt einem,was zu tun ist. Was sich gut anfühlt,tut auch gut.www.chirosuisse.info300 Chiropraktoren – ein VerbandDer Bewegungsapparat, insbesonderedie Wirbelsäule und das Nervensystemstehen beim Chiropraktor im Zentrum.Seine Aufgaben sind Diagnose, Behandlung,Beratung und Betreuung. Sechsbis neun Jahre Studium und Weiterbildungin Medizin und Chiropraktik machenihn zu einem kompetenten erstenAnsprechpartner als Grundversorger.Die Behandlung erfolgt meist manuell.In vielen Fällen kann damit auf Medikamenteoder chirurgische Eingriffeverzichtet werden. Chiropraktik ist eineLeistung der Grundversicherung.<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GesundheitDer OrthopädieschuhmacherFüsse sind seine Leidenschaft. Eine ganzbesondere Beziehung hat Walter Däpp zu seinen Leisten.Text: Micha Eicher / Fotos: Brigitte Mathys<strong>gesundsitzen</strong>– 54 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Jedem Leisten seine Geschichte: Walter Däpp kennt sie alle.Massanfertigung in Handarbeit: Skizze eines Probeschuhsaus Abfallleder.Kleine Füsse, grosse Füsse, Klumpfüsse, zehenlose Füsse,verformte Füsse. In Reih und Glied stehen sie allenebeneinander. Fein säuberlich sortiert. Ein ganzerKeller voll. Eigentlich sind es nur Fussabdrücke, aufgeschäumteFussabbilder, so genannte Leisten. DerSchuster, der liebend gern beiseinen Leisten bleibt, heisstWalter Däpp (43). Er gehört zuden Menschen, die Füsse mögen.Hier im Keller bei seinenLeisten stehen sie alle vor ihm.Für jeden Leisten hat er in aufwendigerHandarbeit den passendenSchuh genäht. «EineOrthopädieschuhmacherei ist noch eine echte Manufaktur»,sagt Walter Däpp nicht ohne Stolz und fährtmit der Hand über das Regal.Vom Gipsabdruck zum Massschuh«Sie sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.» SeineHand bleibt gedankenverloren bei einem Leisten hängen.Ein kleiner verformter Fuss, die Zehen fehlen. WalterDäpp nimmt ihn behutsam aus dem Regal und schonist da eine Geschichte. Eine Geschichte über die Person,zu der die Füsse gehören. Eine Frau, die in jungen JahrenKinderlähmung hatte und seither auf verkrüppeltenFüssen laufen muss. «Ich versuche, sie trotz dieserEinschränkungen mobil zu machen», sagt Däpp. «MeineZiel ist, das Gangbild zu normalisieren.» Walter Däppist Orthopädieschuhmachermeister bei Ortea in Bern.«Bei solch schwierigen Fällen hilft nur eine Mass​an fer­«Ich versuche jede Person –trotz ihrer Einschränkungen– mobil zu machen.»Walter Däpp, Orthopädieschuhmachermeisterti gung.» Dann gipst Walter Däpp zuerst den Fuss ab, umdaraus einen Leisten aus Kunststoff zu schäumen. Auseiner durchsichtigen Folie fertigt er einen ersten Probeschuh.«Streift der Kunde den über, sieht man sogleichdie Druckstellen», so Däpp. Mit dieser Erkenntnis nähter einen richtigen Pro beschuhaus Abfall leder. Mit diesem sollder Kunde dann herumlaufenund testen, wo er sitzt und woes noch Anpassungen braucht.«Einmal war ein Kunde soglücklich mit dem Testschuh,dass er damit in die Ferienging. Wir hörten monatelangnichts mehr von ihm. Normalerweise ein schlechtesZeichen», so Däpp. «Als wir ihn anriefen, war er geradein Paris auf einem Städtetrip. Und total glücklich mitseinem Abfalllederschuh.» Sowieso freut sich WalterWie wird man Orthopädieschuhmacher?Die Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher oder zur Orthopädieschuhmacherinbeinhaltet eine vierjährige Lehrzeit in einem Atelier für Orthopädie-Schuhtechnik.Sie endet mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis«Orthopädieschuhmacher/in EFZ». Die schulische Bildung nimmt einenTag die Woche in Anspruch und beinhaltet Fächer wie Handwerk und Technologie,Kundenberatung, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutzoder Werterhaltung. Siehe auch www.fussundschuh.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 55 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GesundheitPimp my shoes oder bestehende Schuhe auf dieEigenheiten des Fusses anpassen: Der Beruf des Orthopädieschuhmachersist vielseitig.Däpp am meisten, wenn seine Kunden Karten aus denFerien schicken. Denn dann weiss er, dass sie unterwegssind. Mobil mit seinen Schuhen.Gepimpte SchuheNeben der Massanfertigung muss ein Orthopädieschuhmacherauch das Abändern bestehender Schuhe beherrschenund das – wie Walter Däpp es nennt – «pimp myshoes». Beides basiert auf bestehenden Schuhen, diedem Fuss entsprechend angepasst werden. «Der Fussist immer stärker als der Schuh», sagt Däpp. Darumpasst er lieber gleich den Schuh dem Fuss an. WalterDäpp arbeitet mit Scanner und Computer, um Druckstellenund Haltungsauffälligkeiten zu erkennen.«Manchmal hilft ein Versteifen, eine Einlage oder Anbringeneiner Abrollsohle bereits, um Beschwerdenauszumerzen. Zum ‹Pimpen› hingegen bringen dievorwiegend weiblichen Kundinnen gern ihre schön anzusehenden,nicht immer ganz flachen Schuhe. FürWalter Däpp kein Problem. «Ich würde nie jemandemAbsatzschuhe ausreden. Es ist viel ungesünder, wennman sich für einen Schuh schämt, als wenn man sichmit einem weniger gesunden hübsch findet.» Damit dieSchuhe bequemer werden, verpasst er ihnen eine wei­che, gut federnde Gummisohle, weitet Druckstellen ausoder klopft Nähte weich. Soll übrigens auch wunderbarbei Ski- und Wanderschuhen funktionieren.Seit GenerationenZu seinem Schuhtick kam Walter Däpp schon früh. «Ichbin quasi erblich vermurkst», sagt er. Schon sein Urgrossvaterarbeitete in einer Schuhmacherei und auchDäpps Vater wurde Schuster. Als Kind musste WalterDäpp oft im elterlichen Betrieb helfen. Doch eigentlichwollte er immer Werkzeugbauer werden. Als er aus derSchule kam, war die Maschinenindustrie jedoch amBoden und seine Eltern bewegten ihn zu einer Schuhmacherlehre.«Kaum angefangen, hat es mir sogar richtigSpass gemacht», erzählt er. «Ich wollte schon damals,dass die Kunden die Anatomie verstehen.» Das ist bisheute so geblieben. Dafür holt Walter Däpp jeweils das«Grosi» aus der Schublade. So nennt er schelmisch dasdreidimensionale Anschauungs-Fussgelenk mit freigelegtenSehnen und Muskeln, mit dem er sämtliche Fussbeschwerdeneinfach verständlich erklärt. Egal ob Hohlfuss,Senkfuss oder Grosi: Walter Däpp liebt sie alle.www.ortea.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 56 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


LebenDie Lebensretter –Epilepsie-BegleithundeKalle ist ein speziell ausgebildeter Hund, der die Familie Nielsenbei der Betreuung ihres epilepsiekranken Jungen Nikolajentlastet. Der Verein EpiDogs for Kids fördert diese Hunde, indemer sie anderen betroffenen Kindern und deren Familienzugänglich macht.Text: Madlaina Blapp-Franziscus / Fotos: zvgBis heute gibt es immer noch sehr selteneFormen von Epilepsie, die unerforscht sindund bei denen kein Medikament hilft. Einerder Betroffenen ist der viereinhalbjährigeNikolaj. Er leidet an einer seltenen undbösartigen Form von Epilepsie, dem Dravet-Syndrom.Seit gut zwei Jahren hilftEpilepsie-Begleithund Kalle ihm und seinenEltern erfolgreich bei der Bewältigungvon Alltag und Krankheit.Die Spürnasen«Die Not bei Patienten dieser Erkrankungenund persönliche Erfahrungen mit einemEpilepsie-Begleithund, haben unsdazu animiert, EpiDogs for Kids ins Lebenzu rufen», sagt Madlaina Blapp-Franziscus.Sie gründete zusammen mit zweiFreundinnen letztes Jahr den gemeinnützigenund steuerbefreiten Verein EpiDogsfor Kids und unterstützt damit SchweizerFamilien bei der Beschaffung und Ausbildungvon Epilepsie-Begleithunden. DesWeiteren sollen wissenschaftliche Studienin Bezug auf die Therapie mit Hunden vorangetriebensowie der Epilepsie-Begleithundals lebensrettender Partner im Alltagetabliert werden.«Die besondere Wahrnehmungsfähigkeiteines Epilepsie-Begleithundes kannin vielen Situationen Leben retten», bestätigtEvelyn Nielsen, Nikolajs Mutterund Mitinitiantin von EpiDogs for Kids.«Indem Kalle die epileptischen Anfällefrühzeitig erkennt und anzeigt, könnenNikolaj selbst oder ich als Mutter noch voroder wäh renddem schnell und angemessenreagieren.» Mit ihrem ausgeprägtenGeruchssinn und ihrer sensiblen Intuitionspüren Epilepsie-Begleithunde minimale<strong>gesundsitzen</strong>«Ein Epilepsie-Begleithund spürt einenepileptischen Anfallvor allen anderen.»Evelyn Nielsen,Mutter von NikolajVeränderungen im Stoffwechsel undkleinste körperliche Abweichungen beimPatienten, auch solche, die bereits vor einemAnfall stattfinden. Um eine enge Bindungan ihre Menschen zu erhalten, werdendie Hunde bereits als Welpen ins Familiensystemintegriert und sind so ein Teilder Familie.15 000 Franken für die Ausbildung«Die individuelle, auf die spezifischen Bedürfnisseabgestimmte Epilepsiehunde-Ausbildung dauert mindestens zwei Jahreund kostet rund 15 000 Franken», sagtMad laina Blapp-Franziscus. Kosten, welchedie Familien selber tragen müssten,gäbe es nicht EpiDogs for Kids. Denn andersals bei den Blindenhunden beteiligtsich die Invalidenversicherung nicht daran.Oft wissen die betroffenen Familien zuwenig über die Chancen eines Epilepsie-Begleithundes Bescheid oder können sichdiesen finanziell nicht leisten. Dank Epi­Dogs for Kids können sich Nikolaj undseine Familie jederzeit auf Kalle verlassen.Für weitere Infos und Spenden:www.epidogsforkids.chEnge Freunde: Nikolaj mit seinem Epilepsie-Begleithund Kalle.– 57 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


PublireportageRichtig liegen –erholsam schlafenVerspannung und Muskelschmerzen am Morgen müssen nicht sein. DerLiege- und Schlafberater verrät, wie Sie Ihren Rücken richtig entlasten undwarum ein optimal angepasstes Bettsystem hilft.Text und Bilder: zvgDurch körperliche Tätigkeiten in Beruf,Haushalt und Freizeit, ständiges Sitzen,mangelnde Bewegung, Fehlhaltungenoder Übergewicht ist unsere Wirbelsäuletagsüber ständigen Belastungen ausgesetzt.Eine korrekte Lagerung in der Nachtsorgt für die nötige Erholung und Entspannung.«Es ist wichtig, dass die Wirbelsäulebeim Liegen entlastet wird und nichtdurchhängt», sagt Martin Bachmann. Erist zertifizierter Liege- und Schlafberaterund Geschäftsführer des SchlafCenters inSteffisburg. Er weiss, wie wichtig erholsamerSchlaf ist. «Man sollte darauf achten,dass Schulter und Hüfte in der Seitenlageeinsinken können und die Taille gleichzeitigausreichend gestützt wird, sodass dieSchlafenden keine Druckstellen spüren.»«Eine rückengerechteLagerung ist wichtig,um am Morgenkeine Schmerzen zuverspüren.»Martin BachmannEntspannt und rückengerechtFalsches Liegen in einem Bett, in dem derKörper aufliegt oder in welchem er zu vieleinsinkt, kann allfällige Beschwerdennoch verstärken, da sich die Wirbelsäulenicht entspannen kann. Der Experte empfiehlt:«In der Seitenlage schlafen, das entspanntdie Muskulatur. Wer jedoch lieberauf dem Rücken schläft, sollte ein Kissenoder eine Rolle unter die Knie legen, umdie Hüft- und Rückenmuskulatur zu entlasten.»Auch Relaxen vor dem Schlafengehenhilft, denn: «Je entspannter wireinschlafen, desto schmerzfreier wachenwir auf», so Martin Bachmann. Die grössteHerausforderung: «Im Schlaf könnenwir unsere Körperhaltung nicht wie amTag kontrollieren und korrigieren, daher<strong>gesundsitzen</strong>– 58 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


PublireportageErholsame Schlafhaltung: In der Seitenlage und bei einer optimalen Matratze können die Muskeln ohne Druckstellen entspannen.ist eine rückengerechte Lagerung in derNacht umso wichtiger, um am Morgen keineSchmerzen zu verspüren», so der LiegeundSchlafberater. «Denn während desSchlafes bewegen wir uns kaum, wodurchsich die Verspannungen eher verstärkenals auflösen.»Oder liegt es vielleicht nur am Bett?Wenn die Rückenschmerzen am Morgenjedoch nach wenigen Minuten wieder verschwinden,liegt es vielleicht nur am falschenBett. «Mit dem Bett lässt sich vielbewirken», ist der Liegeexperte überzeugt.«Ist es genau auf den Körper abgestimmt,können Schmerzen abgebaut werden.»Dazu braucht es eine gut stützende Matratze,welche die Druckbelastung gleichmässigauf den ganzen Körper verteilt,sowie einen Lattenrost als Unterbau, derpunktgenau auf den individuellen Körperbauabgestimmt wird.Stellt sich nur die Frage: Hart oder weich,Gel-, Kaltschaum-, Federkern oder eineBoxspring-Matratze? Antworten, die MartinBachmann am liebsten persönlich imSchlafCenter beim Testen der vielen Möglichkeitenliefert: «Jeder Körper ist andersund hat andere Bedürfnisse.»Kopfkissen für einen gesunden SchlafDie Wahl des richtigen Kopfkissens ist füreinen gesunden Schlaf genauso wichtigwie der Rest des Bettes. Zwar besitzen diemeisten von uns mehrere und sind dennochmit keinem so recht zufrieden: MartinBachmanns Tipp: «Entfernen Sie zweibis drei Latten auf der Höhe der Schulterzonevom Lattenrost Ihres Bettes. Sokönnen die Schultern in der Seitenlagebesser in die Matratze sinken.» Zudemsollte das Kissen nicht zu dick sein, aberstabil genug, dass es in jeder Schlaflage«Mit dem richtigenBett lässtsich viel bewirken.»Martin BachmannWann ist es Zeit füreine Schlafberatung?• Wenn man nicht richtig einschlafenkann, weil sich keine bequeme Lagefinden lässt.• Wenn man unter Hals-, Nacken-,Schulter- oder Rückenverspannungen(HNSR) leidet, die sich erst nachdem Aufstehen langsam lösen.• Wenn man morgens Anlauf braucht,bis man sich (zum Teil) wohlfühlt.• Wenn Beschwerden bei längeremLiegen eintreten oder schlimmerwerden, sodass man lieber aufsteht,statt entspannt weiterzuschlafen.• Wenn man in der Nacht oder amMorgen mit Rücken- oder Nackenschmerzenerwacht.• Wenn wegen Schmerzen oder Verspannungeneine Therapie nötig ist.• Wenn man wegen eines Bandscheibenvorfallsoder anderen Rückenproblemenin ärztlicher Behandlung ist.• Wenn das Bett über 15 Jahre alt ist.Damit wir genügend Zeit für eine aufschlussreiche,unentgeltliche Beratungeinplanen können, danken wir fürIhre Voranmeldung via:Telefon 033 222 27 27 oderwww.guter-schlaf.chstützt. «Testen sollte man ein Kissen zuerstin der Rückenlage», sagt Martin Bachmann.Fachkundig und individuellWer seinen Schlaf verbessern möchte, istbei einem IG-RLS-Berater gut aufgehoben.Die Mitglieder des Vereins IG-RLS verfügenüber eine fachkundige Beratung undindividuelle Angebote für richtiges Liegen.Auch Martin Bachmann gehört dem Zusammenschlussvon zertifizierten LiegeundSchlafberatern, Medizinern, Therapeutenund Vertretern aus Entwicklungund Industrie an. «Wir pflegen einen intensivenErfahrungsaustausch und entwickelnin Zusammenarbeit mit Medizinernund Industriepartnern spezielle Produkte,die unseren Kundinnen und Kunden einenerholsamen Schlaf ermöglichen.»Guter Schlaf beginntmit guter BeratungMartin BachmannZertifizierter Liege- und SchlafberaterMitglied IG-RLS, GeschäftsführerSchlafCenter ThunSchlafCenter ThunBernstrasse 136, 3613 SteffisburgTel. 033 222 27 27info@schlafcenter.chwww.schlafcenter.chwww.guter-schlaf.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 59 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Trends & WissenJoggen – Megatrendoder Volkskrankheit?In wenigen Jahren werden Schweizer Operationssäle überranntvon Joggern mit kaputten Kniegelenken. Das sagt einer, der mit seinemTeam über 1000 Knie jährlich operiert. Warum die einen dafürheute schon Schlange stehen und was das mit einem Autopneu zu tun hat.Text: Micha Eicher / Fotos: Fotolia/Halfpoint, zvgGrandprix, Halbmarathon, Marathon oder Bergrennen:Kein Sport erfährt derzeit einen grösseren Zulauf alsJoggen. Das merkt auch Stefan Eggli. Er ist Kniespezialistim Sonnenhofspital inBern und operiert oft über10 ‹abgelaufene› Knie proTag. Zwischen 1000 und1300 sind das pro Jahr. DasErschreckende: «Es sindimmer mehr Junge», sagter. «Die Zahl der unter 55-Jährigen, denen wir Knieprothesenmachen müssen, explodiert derzeit.»«Wir verdienen sehr gut anden Joggern. Das werden malalles unsere Kunden.»Sonst hätten wir HufeDer menschliche Körper ist nicht zum Joggen gebaut:«Schauen Sie ein Pferd oder ein anderes Lauftier an, wienatürlich es springt. Bei unssieht das alles andere alselegant aus. Wenn wir dafürgemacht wären, hättenwir Hufe. Das ist nicht vonmir, sondern der Herr Kieser– der Erfinder des gelenkschonendenKieser Trainings – sagt das und hatdamit hundertprozentig recht», so Stefan Eggli. Wenn<strong>gesundsitzen</strong>– 60 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Trends & WissenEggli jedoch beim Grandprix die Läufer anschaut, tutihm das nur weh. 300 bis 400 Kilogramm Gewicht könnenbeim Joggen auf jedes Knie auftreffen. Und das beijedem Schritt. «Eine giftige Spitzenbelastung, die demKnorpel massiv schadet.» Vor allem tragisch, weil dieserab dem 20. Lebensjahr nicht mehr nachwächst. «Knorpelist wie ein Autopneu», so Eggli, «er nutzt sich immerweiter ab, bis er einmal ganz weg ist.» Wer buchstäblichauf den Felgen läuft, landet irgendwann mal bei Eggliund seinen Kollegen.«Ist der Knorpel weg, ists mitdem Joggen vorbei»Knallhart sei er da, sagt Eggli.«Ich operiere niemanden, bevorer nicht aufhört mit Joggen.»Sonst bringe das nichts. «Dannschauen sie mich jeweils mitgrossen Augen an. Es gibt jene,die verstehen, worums mirgeht, und die anderen gehenhalt anderswo hin. Das ist miregal.» Am schlimmsten findeter jene Helden, die trotz Schmerzenjoggen und davor einSchmerzmittel schlucken, umnichts mehr zu spüren. «Dabeiist Schmerz immer eine Warnung, dass etwas nichtstimmt», sagt Eggli. Gerade bei einer funktionellen Störungwie dem Knorpelabrieb sei das Unterdrücken derSchmerzen gesundheitsschädigend. Spätestens wennder Knorpel weg ist, ists mit dem Joggen eh vorbei. Damüsse sich niemand einer Illusion hingeben.«Ich operiere niemanden,bevor er nichtaufhört mit Joggen.»Stefan Eggli, OrthopädiearztAlternative zu ProthesenMan lasse die Leute oft effektiv bis auf die Knochenlaufen, bis man operiert, sagt Stefan Eggli. Denn je jüngerder Patient, desto weniger zufriedenstellend sindkünstliche Knieprothesen. Zwar gibt es heute aufwendigeTechniken, wie die Knorpeltransplantation, woman den eigenen Knorpel entnimmt und im Labor aufzüchtet,um ihn dann einzusetzen. Jedoch geht dasmeist nicht bei grossflächigen Schäden, wie vom Joggenverursacht. Eine Alternative zu kompletten Knieprothesenbildet der Teilersatz eines Kniegelenks. Dies seiinsbesondere bei jüngeren Patienten mit höherem funktionellenAnspruch eine sinnvolle Strategie.Joggen braucht Know-howDie Alternative: Velofahren, Schwimmen, Spazierenoder Walking. Ein schlechter Trost für einen echtenJogger. Ist gelenkschonendes Rennen tatsächlich einDing der Unmöglichkeit? «Nein», meint Stefan Eggli,«es gibt tatsächlich Körperbautypen,die fürs Joggen bessergeeignet sind als andere.» Daserfährt man bei einer Ganganalyseund Beratung bei Fachspezialistenwie zum Beispiel einemPhysiotherapeuten. Und:Auch Joggen brauche Knowhow.«Wenn man schon joggt,dann sollte man zumindestwissen, wie.» Das kann manauch in Lauftrainings erlernen.Und natürlich sei das Schuhwerkentscheidend: «Wer mitirgendwelchen Billigschuhenherumrennt, muss sich nichtwundern, wenn es irgendwowehzumachen beginnt.» Dochda gibt es noch die ‹Riesenindustrie›, die vom MegatrendJoggen profitiert. Das reicht von Herstellern vonSportkleidung über die Schuhe bis zur Ernährung. Undnicht zu vergessen die Ärzte selbst: «Wir verdienen sehrgut an den Joggern. Das werden mal alles unsere Kunden.»Darum interessiere es gar niemanden so gross, damal den Finger draufzulegen und Aufklärungsarbeitzu leisten, so Eggli. Ihm hingegen ist die Prävention einAnliegen: «Wir Ärzte sind da ein wichtiges Frühwarnsystem.»Auf dass zumindest ein paar weniger ins Verderbenrennen.Auf künstliche Knieoberfächen spezialisierteKliniken:www.orthopaediesonnenhof.chwww.schulthess-klinik.chwww.hirslanden.chSitzen: wie ein WaldspaziergangNie wieder Rückenschmerzen. Rückenfreundliches Sitzen ist möglich –mit beweglichen Sattelstühlen. Immer in Bewegung, immer in Balance.Wie auf einem Waldspaziergang. Erst sitzen, dann kaufen: Egal, wo IhrArbeitsplatz ist, unser moving-people-Spezialist hilft Ihnen beim Einrichten.Testen Sie Ihren Stuhl im Alltag.Jetzt persönlichen Teststuhl anfordern bei: www.moving-people.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 61 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


GesundheitWennSchäfchenzählennichts bringtIch (m, 39) habe immer wieder Einschlafschwierigkeiten.Am Morgen fühle ich mich oftunausgeruht und nicht leistungsfähig.Was sind die Ursachen? Was könnte ich vordem Schlafengehen tun?Text: Martina Maier, Medpraxis GmbH / Foto: Fotolia/zinkevychIllustration: Brigitte Mathys98... 98... 99... 99... 100 10098... 99...100Gut zu schlafen, fällt immer mehr Menschen schwer.Eine der häufigsten Ursachen bei Schlaflosigkeit ist einemangelnde Schlafhygiene. Das beinhaltet alle Lebensgewohnheitenund Verhaltensweisen, die für einengesunden Schlaf förderlich sind. Gerade bei leichterenFormen von Schlafproblemen und noch nicht sehr langeandauernden Schlafstörungen kann durch ein konsequentesBefolgen folgender Tipps oft bereits einewesentliche Verbesserung erzielt werden.Für einen gesunden Schlaf› Regelmässige Aufsteh- und Schlafenszeiten: Regelmässigkeitist eine wichtige Voraussetzung für dieAbstimmung der verschiedenen biologischen Rhythmendes Körpers.› Kräutertees: Besonders geeignete Kräutertees sind Baldrian,Melisse, Lavendel, Petersilie und Gänsefingerkraut.Der Duft des Tees kann bereits die Bereitschaftzum Schlafen fördern. Versuchen Sie, am späten Nachmittagund Abend keine koffeinhaltigen Getränke(Kaffee, schwarzer Tee, Cola) mehr zu trinken.› Keine grossen Mahlzeiten am Abend.› Körperliche und geistige Aktivitäten nur am frühenAbend.› Starke körperliche und geistige Anstrengung regtähnlich wie Koffein oder Nikotin das Nervensysteman, das dem Körper «Aktivität» oder «Stress» signalisiert.Nach körperlicher und geistiger Anstrengungbraucht der Körper mehrere Stunden, bis die Aktivitätwieder abflaut.› Das Schlafzimmer angenehm und schlaffördernd gestalten.› Nachts nicht nach der Zeit schauen: Der Blick auf dieUhr löst meist eine entsprechende gedankliche undkörperliche Reaktion aus und raubt damit die Unbefangenheitgegenüber dem Schlaf.AlarmzeichenHelfen diese Schlafhygienetipps nicht weiter, könnenStress, Ängste, mangelnde Entspannungsfähigkeitoder antrainierte Verhaltensweisen, mögliche Ursachensein. In diesem Fall ist es wichtig, diese durch einenFachspezialisten zu therapieren und zu behandeln.www.medpraxis.chAUSSTELLUNG – Hindernisfreies WohnenPlanen Sie Ihre Zukunft! – In unserer Ausstellung finden Sie wertvolleIdeen für hindernisfreies Wohnen.• Einrichtungen für Bad • Dusche und WC• Badezimmersimulation im Massstab 1:1• Hindernisfreie Küche • Treppenlifte • Viele andere IdeenUnabhängige Fachberatung, ohne VerkaufIndustrie Süd • Dünnernstrasse 32 • 4702 Oensingenexma@sahb.ch • www.exma.ch • Telefon 062 388 20 20Eine Dienstleistung der SAHB<strong>gesundsitzen</strong>– 62 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


kreuz & quer<strong>gesundsitzen</strong>-RätselMitmachen und gewinnen: Auf die Gewinner/-innen warten attraktive Preise.Zu gewinnen1. Preis: Silya Synchron2. Preis: Silya Standard3. Preis: Einkaufsgutscheinim Wert vonCHF 200.– für dasRückenzentrum BernMehr Infos unter:www.rueckenzentrum.chLösungswort:1 2 3 4 5 6 7 8 9 10NameVornameStrasse/Nr.PLZ/OrtTel.E-MailSo nehmen Sie an der Verlosung teil: Nennen Sie das Lösungswort und geben Sie Ihre vollständige Adresse an. Einsendeschluss istder 15. Mai <strong>2016</strong>. Per Post: <strong>gesundsitzen</strong>, Postfach 252, 3612 Steffisburg, oder per E-Mail: info@<strong>gesundsitzen</strong>.chDie Gewinner werden ausgelost. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Wettbewerbsgewinner der Ausgabe 2014/<strong>2015</strong> sind: Heidi Pellicioli-Melchior, Pontresina (Silya Standard); Annette Hesselbarth,Thun (HAG Capisco), und Arthur Tschachtli, Steffisburg (Move).<strong>gesundsitzen</strong>– 63 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>


Herzlich willkommenim RÜCKENZENTRUM BERNSie erhalten bei uns sämtliche Sitz- und Rückenstütz- Systeme, die indiesem Magazin vorgestellt werden. Darüber hinaus führen wir eine grossePalette an «gesunden» Sitzgelegenheiten. Wir beraten Sie gerne.Von links: Susanna Flückiger, René Schönholzer, Nicole Joos,Kurt Schneider, Leonides Wittwer, Hanspeter Wittwer, Charles BichselIm RÜCKENZENTRUM BERN…… erhalten Sie persönliche Beratung von einem topmotivierten Team… grosse Auswahl an ergonomischen Stühlen und Sesseln… können Sie Arbeitsstühle 3 Wochen gratis testen… nimmt man sich Zeit für Sie und Sie werden kompetent beraten… macht das Sitzen Freude… liefern wir auf Wunsch direkt zu Ihnen nach HauseRÜCKENZENTRUM BERNRodtmattstrasse 90, 3014 BernTel. 031 331 44 88Fax 031 331 32 88www.rueckenzentrum.chinfo@rueckenzentrum.chSo finden Sie uns:Autobahnausfahrt Wankdorf. Parkplätze direkt vor den Schaufenstern.Oder mit dem Tram Nr. 9, Richtung Guisanplatz bis HaltestelleParkstrasse.Öffnungszeiten:Montag bis Freitag 13.30 bis 18 UhrSamstag 9 bis 12 Uhrohne Voranmeldung. Übrige Zeitennach telefonischer Vereinbarung.NEU!Das Rückenzentrum Bern hat folgende Vertretungen: Anatom, Varier, HAG, Stokke, Fitform, Swopper, Haider, Berg, Leu, Hukla,Panasonic, bma, Rohde & Grahl Keyton, RH-Chairs, Nordic Easy-Chair, Fijords, Stilo, Dauphin, Nielaus, Officeplus, Vela, Tempur, Elsa, Togu

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