Evangelische Kirche und Pfarrei Breitscheid/Dillkreis Vorwort
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18. Februar 1935 beschloss der <strong>Kirche</strong>nvorstand, sich in Zukunft nicht an den<br />
Kollektenplan der Landeskirchenkanzlei, sondern an den des Landesbrüderrates zu<br />
halten <strong>und</strong> die<br />
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Kollekten diesem zuzuführen, <strong>und</strong> im April desselben Jahres stimmte er einmütig<br />
dem Zusammenschluss der bekennenden reformierten Gemeinden in Deutschland<br />
zu.<br />
Als sich in den folgenden Jahren die Politik des NS-Staates stärker auf<br />
außenpolitische Ziele richtete, trat eine scheinbare Ruhe für die <strong>Kirche</strong> ein. Eine<br />
neue Taktik, der Druck auf die Amtsträger der NS-Organisationen zum Austritt aus<br />
der <strong>Kirche</strong>, hatte im Kirchspiel <strong>Breitscheid</strong> nicht den gewünschten Erfolg, Dann kam<br />
der 2. Weltkrieg, der wieder zunehmende Schwierigkeiten für die <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> ihre<br />
Arbeit mit sich brachte: zunächst den Personalmangel durch Einberufungen zum<br />
Wehrdienst, später die Bedrohung des täglichen Lebens der Bevölkerung durch den<br />
Luftkrieg <strong>und</strong> schließlich die Besetzung des Heimatgebietes.<br />
Die wichtigste organisatorische Veränderung im Kirchspiel nach dem letzten Krieg<br />
war das Ausscheiden der Filialgemeinde Rabenscheid, die - nach zweijähriger<br />
Probezeit - seit dem 1. Januar 1961 zur <strong>Pfarrei</strong> Liebenscheid gehört. - <strong>Breitscheid</strong><br />
<strong>und</strong> Medenbach gehen ihren gemeinsamen Weg weiter auf das 400jährige Jubiläum<br />
des Kirchspiels zu.<br />
Quellen: Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 171, Nr. B 280;<br />
Pfarrarchiv <strong>Breitscheid</strong>, Pfarr- <strong>und</strong> <strong>Kirche</strong>nbücher, <strong>Kirche</strong>nchronik, <strong>Kirche</strong>nvorstands-Protokolle;<br />
Orts-Chronik <strong>Breitscheid</strong>:<br />
Privatnotizen <strong>und</strong> Auskünfte älterer Einwohner.<br />
Ernst Henn<br />
Die evangelischen Geistlichen in <strong>Breitscheid</strong><br />
In den 424 Jahren zwischen 1536 an 1960, auf welchen Zeitraum die nachstehende<br />
Aufstellung sich erstreckt, sind an der <strong>Kirche</strong> zu <strong>Breitscheid</strong> 46 evangelische<br />
Geistliche tätig gewesen. Je nach ihrem kirchlichen Rang <strong>und</strong> den<br />
Sprachgewohnheiten ihrer Zeit werden sie in Urk<strong>und</strong>en, Akten, Pfarr- <strong>und</strong><br />
<strong>Kirche</strong>nbüchern aufgeführt als Kaplan, Pastor, Pfarrer, Prediger oder Vikar.<br />
Lebensbeschreibungen von allen zu bringen, ist nicht möglich; über manche, wissen<br />
wir zu wenig, <strong>und</strong> für das, was von anderen bekannt ist, würde der Raum hier nicht<br />
ausreichen. Damit aber in dem Verzeichnis nicht nur Jahreszahlen <strong>und</strong> Namen<br />
erscheinen, ist - jeweils in wenigen Sätzen - Wissenswertes aus Leben <strong>und</strong> Dienst<br />
der Genannten beigefügt.<br />
Klammert man die Vikarzeit" (1830-1846) mit acht Vikaren als Pfarrverwalter in 16<br />
Jahren aus, dann errechnet sich die durchschnittliche Dienstzeit der<br />
Pfarramtsinhaber auf mehr als zehn Jahre. Das ist für eine früher nicht besonders gut<br />
besoldete Stelle kein schlechter Durchschnitt <strong>und</strong> bestätigt ein allgemein gutes<br />
Verhältnis zwischen der Gemeinde <strong>und</strong> den Pfarrern. - Drei von ihnen sind hier im<br />
Dienst <strong>und</strong> zwei im Ruhestand gestorben, zwei schieden vorzeitig aus dem Amt; die