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Sophia Jaffé, Violine Björn Lehmann, Klavier - Förderkreis Konzerte ...

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<strong>Förderkreis</strong> <strong>Konzerte</strong> im Sonnenhof Schwäbisch Hall e.V.<br />

6. Abonnement-Konzert<br />

am Freitag, 26. November 2010<br />

20.00 Uhr, Arche im Sonnenhof<br />

<strong>Sophia</strong> <strong>Jaffé</strong>, <strong>Violine</strong><br />

<strong>Björn</strong> <strong>Lehmann</strong>, <strong>Klavier</strong><br />

Johann Sebastian Bach Sonate für <strong>Violine</strong> und Cembalo h-Moll BWV 1014<br />

(1685 - 1750) (urspr. Claviertrio für Cembalo certato, <strong>Violine</strong> und Continuo)<br />

Adagio<br />

Allegro<br />

Andante<br />

Allegro<br />

Johannes Brahms Sonate für <strong>Klavier</strong> und <strong>Violine</strong> Nr. 1 G-Dur op. 78<br />

(1833 - 1897) Vivace ma non troppo<br />

Adagio<br />

Allegro molto moderato<br />

In der Pause werden gratis Getränke der Firma „Hohenloher Fruchtsäfte“ ausgeschänkt.<br />

Robert Schumann Sonate für <strong>Violine</strong> und <strong>Klavier</strong> Nr. 2 d-Moll op. 121<br />

(1810 - 1856) Ziemlich langsam - Lebhaft<br />

Sehr lebhaft<br />

Leise, einfach<br />

Bewegt<br />

----------------------<br />

Unser nächstes Konzert ist das Silvester-Sonderkonzert am Freitag, 31. Dezember 2010 um 17.00 h<br />

mit dem Calmus Vokalensemble, Leipzig: Besinnliches und Heiteres zum Jahresausklang.<br />

Einzelkarten zu 20 € (ermäßigt 8 €) und Familienkarten zu 40 € gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen<br />

und an der Abendkasse ab 16.30 Uhr. Info: www.sonnenhof-konzerte.de


1774 schreibt Carl Philipp Emanuel Bach über die in der Köthener Zeit entstandenen sechs Sonaten<br />

für <strong>Violine</strong> und Cembalo, BWV 1014-1019: „Die 6 Claviertrio ... sind von den besten Arbeiten des<br />

seeligen lieben Vaters. Sie klingen noch jetzt sehr gut und machen mir viel Vergnügen, ohngeachtet<br />

sie über 50 Jahre alt sind.“ Claviertrio? Wo doch nur zwei Instrumente spielen! Das Cembalo, bisher<br />

in der Rolle des Basso Continuo, emanzipiert sich bei J.S. Bach zum gleichberechtigten Instrument<br />

mit der <strong>Violine</strong>: Die rechte Hand spielt den eigenständigen Begleitpart, während die linke vor allem<br />

den Bass ausführt, was technisch drei (obligate) Stimmen ergibt. Müßig ist also der Streit über die<br />

werkgerechte Aufführungspraxis mit Vorschlägen, das Continuo von einem zweiten Cembalo oder<br />

Cello spielen zu lassen. Heftiger ist der Streit darüber entbrannt, ob das Cembalo durch das <strong>Klavier</strong><br />

ebenbürtig zu ersetzen ist. Albert Schweitzer hört in seiner Bach-Biographie aus den sechs Sonaten<br />

vor allem den Schmerz heraus, der sich zum Tode Bachs erster Frau Maria Barbara Bahn brach. Zu<br />

der Verwendung des <strong>Klavier</strong>s anstatt des Cembalos urteilt Schweitzer drastisch und nennt die „Tondicke<br />

und Tonbrutalität unserer Riesenflügel“, die so gar nicht zum Zusammenklang mit der Geige<br />

geeignet seien. Man darf gespannt sein, wie <strong>Björn</strong> <strong>Lehmann</strong> diesen Zwiespalt löst.<br />

Die G-Dur-Sonate von J. Brahms ist die erste von drei Sonaten für Geige und <strong>Klavier</strong>, komponiert<br />

um 1880. Sie ist durchzogen von Themen, die an das Brahms-Lied „Walle Regen, walle, walle“ (1873)<br />

erinnern, und wird deshalb auch als „Regen-Sonate“ bezeichnet. Das Innerliche, Herzenswarme,<br />

Feinfühlige ist durchgehendes Merkmal dieses Werkes. Der 1. Satz ist übersichtlich, aber so beziehungsreich<br />

verarbeitet, dass er als Prüfstein für kammermusikalisches Zusammenspiel gelten kann.<br />

Das Adagio des 2. Satzes wirkt zunächst schlichter, aber im Verlauf doch ausdrucksstärker, mit einer<br />

romantischen Landschaftsstimmung gegen Ende. In diese Bildmalerei ist ein Più Andante eingebettet,<br />

das sich rhythmisch zum Trauermarsch entwickelt. Das Schlusssatz-Thema der Geige in g-Moll fasst<br />

das zuvor Gehörte stimmungsvoll zusammen, endet gelöst und wehmütig wie eine Abenddämmerung.<br />

Kaum der Rede wert fanden frühere Kommentatoren die drei Violinsonaten, die R. Schumann 1851<br />

in seiner Düsseldorfer Zeit schrieb: Schwache Werke, war die Meinung. Heute werden sie als hervorragende<br />

Zeugnisse seines späten Stils anerkannt und vor allem auch von den Ausführenden geschätzt.<br />

Gewidmet „dem lieben Freunde und Meister Ferdinand David“, Violinvirtuose und Komponist in<br />

Berlin und Leipzig (1810-1873), mit dem auch F. Mendelssohn befreundet war, legt es den Schluss<br />

nahe, warum jetzt bei der Werkbezeichnung die <strong>Violine</strong> an erster Stelle steht. Schumann schrieb das<br />

Stück in einem seiner euphorischen Schaffensrausch-Phasen in nur einer Woche. An Clara Wieck gerichtet:<br />

„...von dem ich Dir weiter nichts sagen kann, als dass ich dabei gelacht und geweint habe vor<br />

Freude. Das Tönen und Musizieren macht mich beinahe tot jetzt. Bin überhaupt selig, wenn ich schaffen<br />

kann.“ Überaus konzertant angelegt, mit eindrucksvoller Melodik und autonomen Gestaltungsideen<br />

wie gleich am Beginn des 1. Satzes, dem eingebauten Choral am Ende des Scherzos (2. Satz), der<br />

in den herzergreifend-innigen 3. Satz übergeht. Das prächtige, virtuose Finale führt zu einem strahlenden<br />

Ende in Dur.<br />

<strong>Sophia</strong> <strong>Jaffé</strong>, die Preisträgerin und Stipendiatin des Deutschen Musikwettbewerbs 2005, hatte zuvor<br />

schon etliche regionale Wettbewerbe gewonnen. Mit acht Jahren trat sie in der Berliner Philharmonie<br />

auf. Nach künstlerischem Diplom und <strong>Konzerte</strong>xamen absolvierte sie Meisterkurse (z.B. bei Rainer<br />

Kussmaul) und tritt inzwischen auf den großen internationalen Bühnen als Solistin und Kammermusikerin<br />

auf. Das kürzlich gegebene Debut der 30-Jährigen am Wiener Konzerthaus löste bei der Presse<br />

überschwängliche Kritik aus.<br />

<strong>Björn</strong> <strong>Lehmann</strong> absolvierte sein <strong>Klavier</strong>studium ebenfalls in Berlin und belegte Meisterkurse. Seit<br />

2004 unterrichtet er an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Als Solist, Kammermusiker und<br />

Liedbegleiter ist er weltweit gefragt. Sein besonderes Interesse gilt der Neuen Musik.<br />

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Der <strong>Förderkreis</strong> <strong>Konzerte</strong> im Sonnenhof Schwäbisch Hall e.V. ist vom Finanzamt als gemeinnütziger<br />

Verein anerkannt. Spenden erbitten wir auf das Förderkonto 123 876 001 bei der VR Bank<br />

SHA-CR eG, BLZ 622 901 10. Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie dann automatisch.

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