Astronomischer Kalender - Volkssternwarte Darmstadt eV
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Inhalt, Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Sonnenfinsternis über antiken Orten — Heinz Johann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Die perfekte Sonnenfinsternis — Paul Engels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Sonnenfilter Marke Eigenbau — Andrés Wetzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Messier 12 — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Vorschau Mai / Juni 2006 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Zum Titelbild<br />
Am 29. März warteten an der türkischen Mittelmeerküste tausende Touristen, Amateur- und Profiastronomen<br />
aus aller Welt gespannt auf die totale Sonnenfinsternis. Der Schatten des Mondes wanderte<br />
zwischen den Städten Antalya und Alanya hindurch. Auch zwei Mitglieder unserers Vereins waren vorort<br />
um bei bestem Wetter das seltene Himmelsschauspiel zu beobachten und für uns zu dokumentieren. Ihre<br />
Erlebnisberichte und Bilder finden Sie ab Seite 5 in diesem Heft. (Titel: Aufnahme von Heinz Johann).<br />
-ad<br />
Impressum<br />
Die ” Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong>“<br />
erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins<br />
<strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> e.V. — Der Verkaufspreis<br />
ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die<br />
Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei<br />
den Autoren.<br />
Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19,<br />
64287 <strong>Darmstadt</strong>, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151-<br />
130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas<br />
Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico.<br />
Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr.<br />
58, 64293 <strong>Darmstadt</strong>. Auflage: 200.<br />
<strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> e.V.: Andreas Domenico<br />
(1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender),<br />
Paul Engels (Kassenwart), Martina Mann<br />
(Schriftführerin), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter<br />
Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60<br />
EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588<br />
040, Sparkasse <strong>Darmstadt</strong> (BLZ 508 501 50). Internet:<br />
http://www.vsda.de, email: info@vsda.de<br />
2 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astro-News<br />
Neues aus Astronomie und Raumfahrt<br />
Bei welchen Sternen lohnt es sich am meisten,<br />
nach außerirdischen Zivilisationen zu suchen?<br />
Eine amerikanische Forscherin hat jetzt im Auftrag<br />
der NASA eine Liste der zehn besten Kandidaten<br />
in unserer kosmischen Nachbarschaft erstellt.<br />
Auf Platz 1 steht der 11,8 Lichtjahre entfernte<br />
Stern ɛ Indi A im Sternbild Indianer (Indus)<br />
am südlichen Himmel. Junge Sterne schieden<br />
bei der Auswahl von Anfang an aus, die Entstehung<br />
von Leben braucht viel Zeit. Weiterhin<br />
dürfen die Kandidaten keine größeren Strahlungsausbrüche<br />
zeigen, da höheres Leben empfindlich gegenüber<br />
plötzlichen Temperaturschwankungen ist.<br />
Schließlich wurde ein Mindestanteil an schweren<br />
Elementen gefordert und der Abstand zur Erde sollte<br />
sich auch in Grenzen halten damit wir noch was<br />
beobachten können. Ausgewertet wurden die Daten<br />
von über 17.000 Sternen. Die ” Top Ten“ sollen nun<br />
als Grundlage sowohl für die Suche nach Planeten<br />
bei nahen Sternen, als auch für die gezielte Suche<br />
nach Radiosignalen von außerirdischen Zivilisationen<br />
dienen.<br />
Das amerikanische Touristikunternehmen Space<br />
Adventures und die russische Weltraumbehörde<br />
FSA haben einen Vertrag über den Bau von mehreren<br />
Raumschiffen für Touristenflüge ins All abgeschlossen.<br />
Die ” Explorer“Schiffe sollen von verschiedenen<br />
Orten aus zu suborbitalen Flügen starten.<br />
Bis zu fünf Personen können dabei in einer<br />
Flughöhe von 100 Kilometern für mehrere Minuten<br />
das Gefühl der Schwerelosigkeit genießen. Nach Angaben<br />
des Konstruktionsleiters kann mit dem Bau<br />
der Schiffe sofort begonnen werden. Knapp 200 Personen<br />
sollen bereits Anzahlungen in Höhe von jeweils<br />
15.000 Dollar bei Space Adventures hinterlegt<br />
haben, um sich Plätze bei den ersten kommerziellen<br />
Suborbital-Flügen zu reservieren.<br />
Große Erleichterung beim ESOC in <strong>Darmstadt</strong>.<br />
Am Morgen des 11. Aprils glückte das nicht ungefährliche<br />
Einschwenken der Raumsonde Venus<br />
Express in einen Orbit um unseren glänzenden<br />
Nachbarplaneten. Zwei Tage später konnten die<br />
Darmstädter schon die ersten gestochen scharfen<br />
Testbilder empfangen. Bis Mitte Mai werden die<br />
beiden großen Antennen ausgerichtet und die Instrumente<br />
geprüft und in Betrieb genommen. Die<br />
von Wolfgang Beike<br />
wissenschaftliche Arbeit soll am 4. Juni beginnen.<br />
Die Beobachtungen werden sich hauptsächlich<br />
auf die südliche Hemisphäre konzentrieren, die bei<br />
früheren Missionen nur unzureichend erforscht wurde.<br />
Die Erforschung der Atmosphäre im sichtbaren<br />
Licht und im nahen Infrarot ist eines der Hauptziele<br />
der Mission. Die Sonde soll über zwei Venustage,<br />
was 486 Erdtagen entspricht, Daten sammeln.<br />
Wenn alles gut geht, könnte die Mission anschließend<br />
um den gleichen Zeitraum verlängert werden.<br />
Bereits am 24. März funkte der Mars Reconnaissance<br />
Orbiter (MRO) die ersten Bilder zur<br />
Erde. Die wartenden Wissenschaftler waren hellauf<br />
begeistert von der Leistung der Kamera. Das sogenannte<br />
HiRISE-Instrument, eine hochauflösende<br />
Kamera, scheint einwandfrei zu funktionieren.<br />
Nach diesen Testaufnahmen wird die Kamera ausgeschaltet,<br />
um sie während der Phase des Aerobraking<br />
zu schützen. Bei diesem Bremsmanöver wird<br />
der MRO wiederholt in die obere Atmosphäre des<br />
Mars gelenkt und dadurch abgebremst. Allmählich<br />
wird so aus dem derzeitigen elliptischen Orbit eine<br />
kreisförmige Umlaufbahn. Der Orbiter hat sechs<br />
wissenschaftliche Instrumente an Bord. Unter anderem<br />
ein Radargerät um die innere Zusammensetzung<br />
der Polkappen zu erforschen, sowie auf<br />
dem ganzen Planeten Informationen über Eis- und<br />
Gesteinsschichten und vielleicht sogar Vorkommen<br />
flüssigen Wassers zu sammeln. Die Sonde war im<br />
Sommer 2005 gestartet worden.<br />
Der Große Rote Fleck ist das Markenzeichen<br />
Jupiters. Wer den Königsplaneten im Okular hat,<br />
schaut unwillkürlich als erstes, ob dieser gewaltige<br />
Wirbelsturm zu sehen ist. Vor Jahren kursierten<br />
Meldungen, der GRF würde sich langsam aber<br />
sicher auflösen. Nun hat der Gasriese sogar ein<br />
zweites Auge erhalten: Der Neue ist etwa halb so<br />
groß wie der Große Rote Fleck, besitzt aber genau<br />
die gleiche Farbe. Vermutlich transportieren<br />
die Stürme Gas aus tiefer gelegenen Schichten nach<br />
oben und erzeugen so die rote Färbung. Bereits<br />
in den Jahren 1998 bis 2000 hatten die Astronomen<br />
die Verschmelzung dreier großer Wirbelstürme<br />
in der Jupiteratmosphäre beobachtet, die ihrerseits<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 3
Astro-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
seit 60 Jahren bekannt waren. Im November 2005<br />
war der so entstandene Fleck noch weiß, färbte sich<br />
dann braun und wurde schließlich rot. Die Forscher<br />
vermuten jetzt naheliegenderweise, daß auch der alte<br />
GRF einst durch die Verschmelzung kleinerer<br />
Stürme entstanden ist. Leider ist Jupiter in diesem<br />
Sommer nicht besonders günstig zu beobachten.<br />
Außerdem besitzt der neue Fleck am Rande<br />
der südlich polaren Wolkengürtel nur wenig Kontrast<br />
zu seiner Umgebung.<br />
Normalerweise sind die Wolkengürtel des Saturn<br />
keine besonders aufregenden Objekte. Ende Januar<br />
entdeckten zwei französische Amateure aber einen<br />
neuen Wolkenwirbel auf dem Ringplaneten. Zur<br />
gleichen Zeit registrierte die Raumsonde Cassini<br />
Radioemissionen, die von heftigen Blitzentladungen<br />
stammen dürften. Inzwischen ist klar, daß auf<br />
Saturn das stärkste jemals beobachtete Gewitter<br />
tobt. Wie das Donnerwetter entsteht, wissen die<br />
Forscher noch nicht genau, aber vermutlich versorgen<br />
aufsteigende warme Strömungen den Wirbel<br />
mit Energie. Die neue Gewitterzelle auf Saturn<br />
ist etwa so groß wie unser Mond. Die Blitze sollen<br />
tausendmal heftiger sein als bei irdischen Wolkenbrüchen.<br />
Der Sturm kann noch Monate vielleicht<br />
sogar Jahre andauern. Cassini gelang aus ungünstiger<br />
Perspektive eine zehn Sekunden lang belichtete<br />
Aufnahme, dummerweise als nirgends etwas blitzte.<br />
Außerdem hat Cassini überraschend Wasservorräte<br />
bei dem gerade mal 500 km großen, mysteriösen<br />
Saturnmond Enceladus aufgestöbert. Diese<br />
kalten Wasserbecken lagerten nur wenige Meter<br />
unter der Oberfläche und explodierten wie Geysire,<br />
teilte die NASA mit. Der hochschießende Dampf<br />
gefriert zu winzigen Eisteilchen, die hinaus ins<br />
Weltall geschleudert werden und sich entlang der<br />
Bahn des Mondes als Ring um den Planeten ansammeln.<br />
So könnte der E-Ring des Saturn seine<br />
Existenz Enceladus verdanken. Bisher sei man davon<br />
ausgegangen, daß aktiver Vulkanismus nur auf<br />
der Erde, dem Jupiter-Mond Io und wahrscheinlich<br />
auf dem Neptunmond Triton existiert.<br />
Mit Hilfe des 76-Meter-Radioteleskops der Universität<br />
Manchester in Jodrell Bank haben Astrono-<br />
men einen recht merkwürdigen Pulsar aufgespürt:<br />
Der rotierende Neutronenstern arbeitet gewissermaßen<br />
Teilzeit. Für ungefähr eine Woche zeigt<br />
PSR B1931+24 das Verhalten eines normalen<br />
Pulsars, doch dann schaltet er sich quasi ab und<br />
fängt erst wieder rund einen Monat später an,<br />
erneut sein kosmisches Leuchtfeuer einzuschalten.<br />
Immer wenn der Pulsar aktiv ist, nimmt seine<br />
Drehzahl geringfügig ab. Als würde irgend etwas<br />
auf die Bremse treten. Eine vierzig Jahre alte Vermutung<br />
der Theoretiker konnte hier erstmals überraschend<br />
bestätigt werden: Die elektrisch geladenen<br />
Teilchen verlassen den Pulsar bzw. sein gigantisches<br />
Magnetfeld auf gekrümmten Bahnen fast mit Lichtgeschwindigkeit<br />
und erzeugen dabei die sogenannte<br />
Synchrotronstrahlung. Diese abgestrahlte Energie<br />
wird der Bewegungsenergie des Neutronensterns<br />
entnommen und der Pulsar wird tatsächlich langsamer.<br />
Unter Astrobiologen ist es eine beliebte Theorie:<br />
Mikroben von anderen Himmelskörpern — etwa<br />
vom Mars — könnten per Meteorit zur Erde gereist<br />
sein und so hier die Entstehung von Leben in<br />
Gang gesetzt haben. Nun haben kanadische Forscher<br />
dieses Szenario umgedreht: Irdisches Leben,<br />
so ihre These, könnte andere Himmelskörper im<br />
Sonnensystem ” infiziert“ haben. Bei Impakten empor<br />
geschleuderte Gesteinsbrocken größer als drei<br />
Meter könnten die Erdatmosphäre durchdringen,<br />
ins Weltall entweichen und der irdischen Schwerkraft<br />
entkommen. Um solche Brocken herauszuschlagen,<br />
sind Einschläge von Asteroiden ab 10 km<br />
Durchmesser nötig. Computersimulationen zeigen,<br />
wie sich die Trümmer eines solchen Einschlags im<br />
Sonnensystem ausbreiten. Jeder Einschlag schleudert<br />
rund 600 Millionen Trümmerstücke in das Sonnensystem.<br />
Pro Einschlag erreichen statistisch gesehen<br />
30 Fragmente den Saturnmond Titan. Dessen<br />
dichte Atmosphäre, bremst einen von der Erde<br />
stammenden Meteoriten so stark ab, daß in ihm<br />
enthaltene Bakterien das feurige Ende ihrer Reise<br />
überleben könnten. Zudem bietet Titan eine Umgebung<br />
reich an organischen Stoffen – ein weiterer<br />
Überlebensvorteil. Allerdings wird es frisch für die<br />
Neuen: Minus 180 ◦ C müßten die Emigranten schon<br />
verkraften. ⋄<br />
4 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen<br />
Sonnenfinsternis über antiken Orten<br />
Reise zur Sonnenfinsternis am 29. März 2006<br />
Nachdem das Echo auf unseren Aufruf in den<br />
Mitteilungen 3/2005 zu einer gemeinsamen Finsternisreise<br />
gleich null war, haben wir uns zu individuellen<br />
Reiseplanungen entschlossen. Bei strahlend<br />
blauem Himmel und Temperaturen um 15 ◦ C kamen<br />
wir am Sonntag, den 26. März gegen 11:00<br />
Uhr OESZ in Antalya an. Unsere Hotels befanden<br />
sich etwa 75 km östlich von Antalya, bei Side und<br />
Manavgat.<br />
Die Landschaft östlich von Antalya besteht aus<br />
einem 10 bis 30 km breiten fruchtbarem Küstenstreifen,<br />
hinter dem die schneebedeckten Berge des<br />
Taurus-Gebirges bis auf 3.000 m ansteigen. Die<br />
höchsten Berge sind etwa 40 km von der Küste entfernt.<br />
Wir waren begeistert!<br />
Als alternativen Beobachtungsort erkundeten wir<br />
am Montag die Straße nach Konya, die mit beachtlichen<br />
Pässen über den Taurus führt. Auf diese Alternative<br />
waren wir aber nicht angewiesen, da es an<br />
der Küste fast wolkenfrei blieb. Im Laufe des Tages<br />
bildeten sich immer wieder über den Bergen Wolken,<br />
die sich nachmittags zu Gewittern entwickelten<br />
und dort auch heftige Regenfälle brachten.<br />
Am Dienstag hatten wir Zeit für Landschaft und<br />
von Heinz Johann<br />
Kultur. Antike Stätten gibt es natürlich jede Menge<br />
an der Mittelmeerküste. Wir suchten, fanden und<br />
erkundeten schließlich die antike Stadt Seleukeia,<br />
die weit oben in den Bergen gelegen, sicher einmal<br />
ein angenehmer Ort war.<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 5
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Am Mittwoch war es endlich soweit. Der Vormittag<br />
wurde damit verbracht, alles zur Beobachtung<br />
erforderliche einzupacken ( ” vergiss bloß<br />
nichts“ — Kamera, Filter, Brillen . . . ). Neben Stefan<br />
aus Saarlouis fand ich noch einen guten Platz<br />
auf der Terrasse des Hotelrestaurants. Hier und<br />
auf dem obersten Rang des angrenzenden Theaters<br />
hatten sich etwa 70 Beobachter mit den verschiedensten<br />
Beobachtungsinstrumenten aufgebaut. Ich<br />
hatte vor, mit meiner Videokamera jede Minute ein<br />
Bild der zunehmenden und abnehmenden Phase,<br />
sowie die Zeit der Totalität kontinuierlich aufzunehmen.<br />
Mit einem von Hand nachgeführten, ruckelnden<br />
Stativ war ich während der gesamten Finsternis<br />
gut beschäftigt. Um 12:38 Uhr OESZ wurde<br />
von den Beobachtern der erste Kontakt gemeldet.<br />
Während der zunehmenden Phase füllten sich Terrasse<br />
und Theater zusehends mit ” Sehleuten“. Es<br />
herrschte leichter konstanter Wind bei einer Temperatur<br />
um 20 ◦ C. Man konnte es also mit einer<br />
Kopfbedeckung gut in der Sonne aushalten. Bis auf<br />
ein paar Minuten vor der Totalität hatte ich die abnehmende<br />
Helligkeit kaum wahrgenommen. Jetzt<br />
hatte ich plötzlich das Gefühl eine Wolke schiebt<br />
sich vor die Sonne. Der unwillkürliche Blick zur<br />
Sonne brachte einen fantastischen Blick auf den<br />
Mond und die schmale grelle Sonnensichel. Zu dieser<br />
Zeit war die Venus schon auffällig am Himmel<br />
zu erkennen.<br />
Der durch die Abschattung hervorgerufene Temperaturabfall<br />
(ca. 5 ◦ ) war nun auch unangenehm<br />
spürbar. Jetzt wusste ich, was ich vergessen hatte:<br />
Einen Pullover!<br />
Die Totalität wurde mit lautem Gejohle begrüßt.<br />
Von allen Beobachtern wurde der Himmel während<br />
der totalen Phase als sehr hell empfunden. Trotzdem<br />
war die Korona sehr groß und hell sichtbar.<br />
Und in der Mitte der Mond. Ich hatte das Gefühl,<br />
da ist ein Loch im Himmel. Außer der Venus war<br />
6 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen<br />
kein weiterer Himmelskörper zu sehen. Selbst Merkur<br />
habe ich nicht gesehen, der mit 0, m 8 eigentlich<br />
gut erkennbar sein musste. Er war möglicherweise<br />
durch eine Zirrus-Wolke verdeckt. Also den Anblick<br />
genießen und die Kamera bedienen. Mit heftigem<br />
Applaus wurde nach 3 Minuten und 35 Sekunden<br />
das Wiedererscheinen der Sonne begrüßt.<br />
Mir war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Für<br />
alle ” Sehleute“ war das Ereignis nun vorbei. Wir<br />
Astronomen blieben unter uns. Es wurden die ersten<br />
Eindrücke ausgetauscht, gefachsimpelt und die<br />
abnehmende Phase der Finsternis dokumentiert.<br />
Als um 15:13 Uhr OESZ die Sonnenscheibe wieder<br />
komplett sichtbar war, wurde die Ausrüstung<br />
wieder eingepackt und ein Ort für die Getränke und<br />
Nahrungsaufnahme gesucht.<br />
Am Donnerstag war wieder ein Tag für Landschaft<br />
und Kultur. Wir besuchten den Oymapinar-<br />
Stausee, suchten, fanden aber diesmal nicht die alten<br />
Steine von Etenna. Für unser Engagement wurden<br />
wir aber trotzdem an den oberen Wasserfällen<br />
des Manavgat Flusses mit einer sehr leckeren gegrillten<br />
Forelle und frischen Erdbeeren belohnt.<br />
Freitag — Fahrt auf einer atemberaubenden Straße<br />
in den Taurus. Ziel war die Ortschaft Gündogmus.<br />
Diese liegt ca. 1.500 m hoch und der Hausberg<br />
dahinter ist 3.002 m hoch. Der Taurus ist hier ein<br />
sehr schroffes Gebirge, aber bis in große Höhen bewaldet.<br />
Samstag — Ruhetag mit Strandwanderung. Sonntag<br />
— Rückflug, der nur durch das 1,5 stündige<br />
Schlangestehen am Flughafen getrübt war.<br />
Wie mögen sich die Menschen gefühlt haben, die<br />
am 19. Februar 174 an diesen antiken Orten gelebt<br />
haben und von der Sonnenfinsternis wahrscheinlich<br />
überrascht wurden? Für uns war es die Gelegenheit<br />
eine Finsternis günstig zu beobachten. Bei der<br />
nächsten einigermaßen gut erreichbaren Finsternis<br />
am 22. Juli 2009 bei Shanghai wird das Wetterrisiko<br />
schlechter sein.<br />
Aber China ist sehr groß. Die nächsten gut erreichbaren<br />
Finsternisse sind dann am 21. August<br />
2017 in den USA (Dauer 2:40 Minuten) und am<br />
08. April 2024 Mexiko / USA (4:28 Minuten!). ⋄<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 7
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Die perfekte Sonnenfinsternis<br />
Erster Kontakt und Totalität visuell beobachtet<br />
Der 29. März 2006, bei Side in der Türkei. Noch<br />
zwei Minuten bis zur Totalität. Zunächst kein ungewohnter<br />
Anblick im grossen Feldstecher Canon<br />
15 × 50 IS. Da schwebt unsere Sonne sehr plastisch<br />
im grossen scheinbaren Gesichtsfeld. Die Randabdunklung<br />
hebt diesen Effekt noch hervor. Links<br />
in Randnähe zwei kleine Flecken. Im hervorragend<br />
stabilisierten Gerät steht das Bild bei ein bisschen<br />
Konzentration absolut ruhig und doch geben kleine<br />
Schwenks, um die Flecken in der Bildmitte zu<br />
betrachten, eine ruckfreie Bewegung wieder.<br />
Spannende Konzentration auf den unteren, rechten<br />
Sonnenrand in bequemer Lage auf einer Sonnenliege.<br />
Da! Fast zu plötzlich ist er sichtbar, der<br />
erste tiefschwarze kleine Ausschnitt, ein kleines<br />
Stückchen Rand fehlt. Die ganz langsame Bewegung<br />
ist deutlich sichtbar — das eigentliche Ereignis<br />
Sonnenfinsternis hat begonnen.<br />
Noch zwei Sekunden. Mit blossem Auge – das<br />
letzte gleissende Fünkchen am Sonnenrand in einer<br />
bleiern-fahlen Landschaft erlischt. In einer hohen,<br />
dunkelblauen Glocke steht eindrucksvoll die<br />
schwarze Sonne im kleinen weissen Schein der Korona.<br />
Zwanzig Grad westlich funkelnd hell die Venus,<br />
sonst keine Sterne. Rundum die rötliche Dämme-<br />
von Paul Engels<br />
rung in die rosa im Westen und Norden die schneebedeckten<br />
Taurusberge hineinstehen.<br />
Noch gut drei Minuten sichere Zeit. Das Glas jetzt<br />
ohne Filter. Welch ein Anblick! Grosse Protuberanzen<br />
am oberen linken Rand. Fast weiss mit ganz<br />
leichtem Rotschimmer an der Basis, dann dunkler<br />
werdend, magentafarben bis zu den zartesten Spitzen.<br />
Ein starker Kontrast zu der weissen, bis ins<br />
zarte Blau leuchtenden Korona, die vor dem tief<br />
dunklen Blau des Himmel steht.<br />
Und diese selbst! Über das ganze Gesichtsfeld mit<br />
feinsten Details und Strahlen. Sich erst weit aussen<br />
ganz allmählich diffus und schwächer werdend in<br />
den Tiefen des Raumes verlierend. Bilder von hohem<br />
Kontrast und grossartiger Farbigkeit. Die Protuberanzen<br />
oben links werden mehr und mehr vom<br />
Schwarz des Mondes verschluckt, da tauchen zarte<br />
Spitzen, dunkel magenta, am Rand unten rechts<br />
auf . . .<br />
Es heisst Abschied nehmen – der Südhorizont über<br />
dem Meer hellt sich schon auf. Ein Funke blitzt am<br />
Sonnenrand. Es wird hell. Im Norden liegt der Taurus<br />
noch unter dunklem Schatten –bald werden die<br />
Gipfel wieder weiss im Licht erstrahlen. ⋄<br />
8 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstbau<br />
Sonnenfilter Marke Eigenbau<br />
von Andrés Wetzel<br />
In vielen Kaufhäusern werden Teleskope verkauft,<br />
die sogar einen Sonnenfilter mitbringen. Nur: normalerweise<br />
sind dies okularseitige Filter! Von ihrer<br />
Verwendung kann man nur abraten. Bilder<br />
von defekten Okularsonnenfiltern sind im Internet<br />
nicht selten zu finden. Der Grund hierfür ist die<br />
Wärmeentwicklung durch die Lichtbündelung. Im<br />
Folgenden eine leichte Rechnung, um den Effekt der<br />
Erwärmung am Okularsonnenfilter zu erklären:<br />
Bei klarem Wetter strahlt die Sonne mit abgerundet<br />
(für die einfachere Berechnung) 1000 W/m 2 auf<br />
die Erde [1]. Unser Beispielteleskop soll 114 mm<br />
(4,5 Zoll) Spiegeldurchmesser haben, also 0,0102<br />
m 2 Lichtsammelfläche (Fläche A = π · r 2 ).<br />
Die Sonne hat etwa 0,5 ◦ scheinbaren Durchmesser<br />
am Himmel. Bei 900 mm Brennweite bildet die Teleskopoptik<br />
dann ein Sonnenscheibchen mit 8 mm<br />
Durchmesser ab. Dies entspricht einer Fläche von<br />
0,00005026544 m 2 = ca. 50 mm 2 (siehe Flächenformel<br />
oben).<br />
Das gesammelte Licht von der 0,0102 m 2 Spiegelfläche<br />
wird also auf nur 0,000050 m 2 gebündelt. Die<br />
Lichtverstärkung ist dann:<br />
Da die Sonne 1000 W/m 2 leistet werden nach der<br />
Bündelung also 203.000 W/m 2 erreicht! Wer also<br />
auf die eigenen Augen aufpassen möchte (und auch<br />
muss!) sollte einen Filter bauen, der vor der Optik<br />
eingebaut wird. Wer nicht gerade zwei linke Hände<br />
hat kann mit sehr wenig Aufwand einen Sonnenfilter<br />
bauen. Also: Finger weg von Okularsonnenfiltern!<br />
Diese Bauanleitung passt für Taukappen mit einem<br />
Durchmesser von max. 105 mm (z.B. Bresser<br />
Sirius, Fraunhofer mit 70 mm Öffnung um 900 mm<br />
Brennweite). Dieser Sonnenfilter wurde für visuelle<br />
Beobachtungen gebaut, d. h. die Folie besitzt eine<br />
optische Dichte von 5. Wer fotografieren mag,<br />
sollte eine Folie mit einer optischen Dichte von 3,8<br />
kaufen, die leider um den Faktor 3 teurer ist.<br />
Einen kleinen Appetitanreger gefällig? So kann<br />
man die Sonne mit dem Filter beobachten:<br />
Abb. 1.: Die Sonne<br />
Folgende Materialien werden benötigt:<br />
- 1 Sonnenfilterfolie (z. B. von Baader-<br />
Planetarium (AstroSolar) [2] , 20 × 29 cm für<br />
20 Euro, oder man kauft einen Reststück bei eBay,<br />
ich habe mein Stück für 6 Euro erhalten); - 1 Stück<br />
Sperrholz (vom Baumarkt für 1 Euro, immer nach<br />
Reststücken schauen!); - 1 Deckel für Abflussrohr<br />
(110 mm Durchmesser); - 1 starker Kleber; - 4<br />
M3-Schrauben mit Mutter; - 1 alte Isomatte.<br />
Folgende Werkzeuge werden benötigt:<br />
- Dekupiersäge oder feine Handsäge; - Feilen; -<br />
Schmirgelpapier.<br />
Man schneidet aus der Sperrholzplatte einen Kreis<br />
mit einem Durchmesser passend zum Abflussrohr.<br />
Dann muss man jeweils bei der Sperrholzplatte und<br />
beim Abflussrohrdeckel einen inneren Kreis ausschneiden<br />
(Filteröffnung, siehe Abbildung 2)<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 9
Selbstbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Abb. 2.: Basteln, basteln . . .<br />
An Sperrholzplatte und Abflussrohrdeckel müssen<br />
jeweils vier Löcher für die Schrauben gebohrt werden.<br />
Dann wird die Filterfolie vorsichtig auf den<br />
Abflussrohrdeckel geklebt und die Seiten ausgeschnitten.<br />
Anschließend wird die Sperrholzplatte<br />
auf die Folie geklebt und verschraubt; frei nach dem<br />
Motto: Doppelt hält besser! (siehe Abbildung 3)<br />
Abb. 3.: Der fertige Filter<br />
Jetzt muss man nur noch drei Streifen Isomatte<br />
ausschneiden, die dann im Abstand von 120 ◦ im<br />
Rohr angeklebt werden. Diese sorgen dafür, daß das<br />
Filter fest an der Taukappe sitzt.<br />
Nur noch warten bis der Kleber trocken ist und<br />
fertig ist der Filter für unter 10 Euro! Man sollte<br />
ihn gut aufbewahren, ich benutze einen Schuhkarton<br />
dafür, damit die Folie keine Kratzer bekommt.<br />
⋄<br />
Literatur:<br />
[1] Deutscher Wetterdienst (www.dwd.de)<br />
[2] www.baader-planetarium.de<br />
10 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen<br />
Messier 12<br />
Ein Kugelsternhaufen in Auflösung<br />
von Wolfgang Beike<br />
Der Kugelsternhaufen Messier 12 im Schlangenträger zeigt einen lockeren Aufbau. Komposit-Aufnahme am 30<br />
cm-Spiegelteleskop des Observatoriums.<br />
Wer an lauen Sommerabenden die südlichen Gefilde<br />
der Milchstraße betrachtet, dem fallen vielleicht<br />
oberhalb vom Skorpion zwei benachbarte rötlich<br />
leuchtende Sterne auf. Ich meine die beiden Yed-<br />
Sterne, den vorauseilenden Yed Prior und drei Vollmondbreiten<br />
weiter östlich den nachfolgenden Yed<br />
Posterior. Dieses hübsche Pärchen liegt nicht allzu<br />
weit vom Zentrum der Milchstraße entfernt. In<br />
dieser Gegend tummeln sich viele Kugelsternhaufen<br />
unserer Galaxis. Die Yed-Sterne gehören zu dem etwas<br />
kompliziert aufgebauten Sternbild Schlangenträger<br />
(Ophiuchus).<br />
Sie sind ein guter Wegweiser, um zwei helle Kugelhaufen<br />
aus Messiers Katalog aufzuspüren. Knapp<br />
8 ◦ nordöstlich von ihnen liegt M 12, nochmals 4 ◦<br />
östlich davon befindet sich M 10. Die beiden Globu-<br />
lare besitzen beide die gleiche Helligkeit von 6, m 7.<br />
Das reicht, um bereits mit einem 7 × 50 Fernglas<br />
die hellen Zentren als kleine, verwaschene Lichtflecke<br />
auszumachen. M 10 ist 15.000 Lichtjahre<br />
von uns entfernt, weiter entfernt liegt M 12 mit<br />
über 20.000 Lichtjahren. Der Unterschied ist nun<br />
folgender: Obwohl M 12 doch weiter entfernt ist,<br />
können Teleskopbeobachter noch diverse Ausbuchtungen<br />
erkennen und die Randbereiche leicht in<br />
Einzelsterne auflösen. Seine Sterne sind für einen<br />
Globular ungewöhnlich locker angeordnet. Bei M<br />
10 sind die Sterne dichter gepackt, das Auflösen in<br />
Einzelsterne ist hier schon schwieriger. Die Nachbarschaft<br />
der beiden macht es einfach, sich von diesem<br />
Unterschied zu überzeugen. Für uns Amateure<br />
ist der lockere M 12 alles in allem das ergiebigere<br />
Himmelsobjekt.<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 11
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Künstlerische Darstellung der Umlaufbahn von Messier 12 um die Milchstraße und durch die galaktische<br />
Scheibe. Quelle: ESO<br />
Auch die Profi-Astronomen beschäftigen sich zur<br />
Zeit mit M 12. Ein diesbezügliches Beobachtungsprogramm<br />
mit dem VLT, dem Very Large Telescope<br />
der Europäischen Südsternwarte in Chile ist vor<br />
kurzem abgeschlossen worden. Die italienische Forschergruppe<br />
bestimmte die Massen von 16.000 der<br />
insgesamt 200.000 Einzelsterne. Das Ergebnis war<br />
einigermaßen überraschend. Der Globular enthält<br />
ungewöhnlich wenig kleine Sterne. Normalerweise<br />
nimmt in der Milchstraße und in den meisten<br />
Sternhaufen die Häufigkeit der Sterne mit sinkender<br />
Masse stark zu. Vereinfacht gesagt, gibt es wenige<br />
Riesen aber viele Zwerge.<br />
Wo sind all die kleinen Sterne von M 12 geblieben?<br />
Kugelsternhaufen drehen sich um das Zentrum der<br />
Milchstraße. Sie bewegen sich aber im allgemeinen<br />
nicht in der Ebene der Spiralarme. Das bedeutet,<br />
daß sie nach jeder halben Umrundung den Diskus<br />
der Milchstraße durchstoßen. Dabei kommt es wohl<br />
zu einer Art kosmischen Diebstahls. Durch Schwerkrafteinflüsse<br />
in den dichten Regionen der Galaxis<br />
verliert Messier 12 bevorzugt massearme Sterne an<br />
die Milchstraße. Die Wissenschaftler schätzen den<br />
Verlust auf etwa 1 Million Sterne seit Entstehung<br />
der Galaxis. Er hat heute also nur noch ein Sechstel<br />
seiner ursprünglichen Population. In einer noch<br />
fernen Zukunft wird es vielleicht M 12 und manch<br />
anderen Kugelsternhaufen nicht mehr geben. ⋄<br />
12 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong><br />
Equ<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Peg<br />
Del<br />
Aql<br />
Vorschau Mai / Juni 2006<br />
Vul<br />
Sge<br />
Altair<br />
Sgr<br />
Sct<br />
M25 M24<br />
Lac<br />
Cyg<br />
Se2<br />
M39<br />
Deneb<br />
Lyr<br />
NGC 6633<br />
WS<br />
M8 NGC 6530<br />
M6<br />
M31<br />
And<br />
IC 4665<br />
Mirach<br />
Vega<br />
IC 1396<br />
Oph<br />
von Alexander Schulze<br />
Cep<br />
Her<br />
Sco<br />
Cas<br />
Antares<br />
Se1<br />
CrB<br />
Lup<br />
Per<br />
NCP Polaris<br />
UMi<br />
Dra<br />
HD 143454<br />
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen<br />
sich auf <strong>Darmstadt</strong>, 49 ◦ 50’ N, 08 ◦ 40’ O. Alle<br />
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben)<br />
in Ortszeit (CEST/MESZ).<br />
Sonne Die Bahn der Sonne führt aus dem<br />
Sternbild Widder über das Sternbild Stier, in das<br />
sie am 14. Mai gegen 12:35 eintritt und wo sie<br />
ihr diesjähriges Deklinationsmaximum erreicht, ins<br />
Sternbild Zwillinge, das sie am 21. Juni gegen 20:05<br />
erreicht. Die Deklination beträgt zu Anfang des<br />
Vorschauzeitraumes +14 ◦ 55’03” und steigt bis zum<br />
ersten Juni auf +21 ◦ 58’52”; das angesprochene Deklinationsmaximum<br />
von +23 ◦ 26’18,”7 wird dabei<br />
Lib<br />
Mirfak<br />
Cam<br />
Boo<br />
Alioth<br />
Benetnasch<br />
Arcturus<br />
Jupiter<br />
Cen<br />
Dubhe<br />
UMa<br />
CVn<br />
Capella<br />
NGP<br />
Com<br />
Vir<br />
Aur<br />
Spica<br />
Menkalinan<br />
Lyn<br />
Hya<br />
LMi<br />
AEq<br />
Crv<br />
Leo<br />
Gem<br />
Castor<br />
Crt<br />
Pollux<br />
Moon<br />
M44<br />
Cnc<br />
Regulus<br />
am 21. Juni gegen 16:40 erreicht. Damit ist der<br />
Frühling auf der Nordhalbkugel der Erde zu Ende,<br />
und der Sommer beginnt.<br />
Der Abstand zur Erde steigt den ganzen Vorschauzeitraum<br />
über an; am ersten Mai beträgt er<br />
1,0075 AU, erreicht am ersten Juni 1,0140 AU und<br />
am ersten Juli knapp unter 1,0167 AU. Damit ist<br />
das diesjährige Maximum von 1,01669741 AU auch<br />
fast erreicht, das auf den 04. Juli gegen 01:00 fällt.<br />
Am 08. Mai beginnt gegen 05:50 die Sonnenrotation<br />
Nr. 2043, am 04. Juni gegen 10:57 die Sonnenrotation<br />
Nr. 2044.<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 13<br />
Sex
<strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Datum Aufgang Untergang Tag Nacht Dämm. Beginn Dämm. Ende Astron. Nachtl.<br />
01.05. 06:05 20:41 14:37 09:23 23:02 03:45 04:42<br />
15.05. 05:42 21:02 15:19 08:41 23:46 03:00 03:14<br />
01.06. 05:24 21:23 15:58 08:02 01:01 01:45 00:44<br />
15.06. 05:19 21:33 16:15 07:45 –:– –:– 00:00<br />
01.07. 05:23 21:35 16:12 07:48 –:– –:– 00:00<br />
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung<br />
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum<br />
angegeben und gelten für 12 Uhr<br />
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,<br />
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.<br />
Datum R P B L<br />
07.05. 15’51,”0 −22, ◦ 90 −3, ◦ 52 9, ◦ 82<br />
14.05. 15’49,”5 −21, ◦ 18 −2, ◦ 75 277, ◦ 26<br />
21.05. 15’48,”1 −19, ◦ 14 −1, ◦ 95 184, ◦ 67<br />
28.05. 15’47,”0 −16, ◦ 80 −1, ◦ 12 92, ◦ 06<br />
Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die<br />
Monddaten für Mai und Juni zusammengestellt.<br />
Datum Zeit Ereignis<br />
05.05. 06:55 erst. Viert.<br />
07.05. 08:46 Apogäum (404,572 km)<br />
13.05. 08:22 Vollmond<br />
20.05. 11:38 letzt. Viert.<br />
22.05. 17:25 Perigäum (368,608 km)<br />
27.05. 07:04 Neumond<br />
04.06. 00:47 erst. Viert.<br />
04.06. 03:40 Apogäum (404,081 km)<br />
11.06. 19:54 Vollmond<br />
16.06. 18:58 Perigäum (368,919 km)<br />
18.06. 16:25 letzt. Viert.<br />
25.06. 18:10 Neumond<br />
01.07. 22:11 Apogäum (404,448 km)<br />
03.07. 18:18 erst. Viert.<br />
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond<br />
(Mondbahn und Phasen)<br />
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge<br />
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne<br />
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische<br />
Länge der Sonnenmitte. R dient dem<br />
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende,<br />
P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes<br />
der Sonnenoberfläche.<br />
Datum R P B L<br />
04.06. 15’46,”0 −14, ◦ 20 −0, ◦ 28 359, ◦ 42<br />
11.06. 15’45,”2 −11, ◦ 39 +0, ◦ 57 266, ◦ 77<br />
18.06. 15’44,”5 −8, ◦ 40 +1, ◦ 40 174, ◦ 12<br />
25.06. 15’44,”1 −5, ◦ 29 +2, ◦ 22 81, ◦ 46<br />
Datum Zeit Ereignis<br />
01.05. 23:55 Min. Lib. in Breite (−6, ◦ 720)<br />
07.05. 21:40 Nulldurchgang Lib. in Länge<br />
09.05. 09:42 Nulldurchgang Lib. in Breite<br />
14.05. 08:45 Min. Lib. in Länge (−5, ◦ 320)<br />
16.05. 09:49 Max. Lib. in Breite (+6, ◦ 662)<br />
22.05. 07:19 Nulldurchgang Lib. in Länge<br />
22.05. 19:43 Nulldurchgang Lib. in Breite<br />
29.05. 05:22 Max. Lib. in Länge (+5, ◦ 156)<br />
29.05. 05:55 Min. Lib. in Breite (−6, ◦ 587)<br />
04.06. 04:03 Nulldurchgang Lib. in Länge<br />
05.06. 13:41 Nulldurchgang Lib. in Breite<br />
10.06. 06:39 Min. Lib. in Länge (−5, ◦ 518)<br />
12.06. 13:31 Max. Lib. in Breite (+6, ◦ 572)<br />
17.06. 05:11 Nulldurchgang Lib. in Länge<br />
18.06. 21:23 Nulldurchgang Lib. in Breite<br />
25.06. 05:18 Max. Lib. in Länge (+4, ◦ 891)<br />
25.06. 10:00 Min. Lib. in Breite (−6, ◦ 537)<br />
01.07. 10:31 Nulldurchgang Lib. in Länge<br />
02.07. 16:28 Nulldurchgang Lib. in Breite<br />
07.07. 20:34 Min. Lib. in Länge (−6, ◦ 292)<br />
09.07. 18:35 Max. Lib. in Breite (+6, ◦ 600)<br />
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond<br />
(Librationsdaten)<br />
14 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong><br />
Datum Zeit Ereignis<br />
02.05. 00:09 Max. der ekl. Breite (+5, ◦ 183)<br />
09.05. 10:29 Nulldurchgang ekl. Breite<br />
16.05. 10:13 Min. der ekl. Breite (−5, ◦ 104)<br />
22.05. 20:00 Nulldurchgang ekl. Breite<br />
29.05. 06:18 Max. der ekl. Breite (+5, ◦ 051)<br />
05.06. 14:12 Nulldurchgang ekl. Breite<br />
12.06. 13:35 Min. der ekl. Breite (−5, ◦ 011)<br />
Merkur Merkurs Bahn ist im vorliegenden<br />
Vorschauzeitraum wieder etwas unspektakulärer.<br />
Der innerste unserer Planeten beginnt seine Reise<br />
über den Himmel im Sternbild Fische, von wo<br />
er am 06. Mai gegen 11:54 in den Widder wechselt.<br />
Aus diesem tritt er am 16. Mai gegen 23:11 in<br />
den Stier, am 03. Juni gegen 16:41 in die Zwillinge<br />
ein. Hier ereignet sich ein Deklinationsmaximum,<br />
bevor der Planet am 25. Juni gegen 14:00 in den<br />
Krebs wechselt, wo kurz nach Ende des Vorschauzeitraums<br />
eine Bewegungsumkehr erfolgt.<br />
Die Deklination Merkurs beträgt am ersten Mai<br />
+06 ◦ 23’30”; sie steigt auf das bereits erwähnte Maximum<br />
von +25 ◦ 32’36,”5, das am 04. Juni gegen<br />
08:52 erreicht wird. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes<br />
fällt die Deklination dann wieder auf<br />
+18 ◦ 32’51”. Der Beginn der Rückläufigkeit fällt auf<br />
den 04. Juli gegen 03:53 bei einer Rektaszension<br />
von 08 h 11 m 52, s 34.<br />
Die Elongation Merkurs beträgt zu Anfang Mai<br />
−18, ◦ 6; ein Nulldurchgang erfolgt am 18. Mai gegen<br />
22:02 (obere Konjunktion mit einem Sonnenabstand<br />
von lediglich 0, ◦ 268), gefolgt von einem Elongationsmaximum<br />
von 24, ◦ 937 am 20. Juni gegen<br />
22:11 und einem weiteren Nulldurchgang am 18.<br />
Juli gegen 09:07 (untere Konjunktion mit einem<br />
Sonnenabstand von 4, ◦ 930). Die ekliptikale Breite<br />
Venus Venus’ Reise beginnt zu Vorschaubeginn<br />
im Sternbild Fische, noch auf der Himmels–Südhemisphäre<br />
bei einer Deklination von −02 ◦ 17’48”.<br />
Am 06. Mai wird dann gegen 15:50 der Himmelsäquator<br />
überschritten; es folgt eine kurze Exkursion<br />
des Planeten vom 09. Mai gegen 07:35 bis<br />
zum 13. Mai gegen 02:49 in eine Ecke des Sternbilds<br />
Walfisch. Am ersten Juni wechselt Venus gegen<br />
01:06 weiter ins Sternbild Widder, am 18. Juni<br />
gegen 04:58 schließlich ins Sternbild Stier. Die Deklination<br />
steigt dabei deutlich auf +10 ◦ 29’56” am<br />
Datum Zeit Ereignis<br />
18.06. 21:10 Nulldurchgang ekl. Breite<br />
25.06. 09:51 Max. der ekl. Breite (+5, ◦ 004)<br />
02.07. 16:19 Nulldurchgang ekl. Breite<br />
09.07. 18:09 Min. der ekl. Breite (−5, ◦ 038)<br />
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond<br />
(ekliptikale Breite)<br />
steigt von anfangs −02 ◦ 18’12” auf ein Maximum<br />
von +02 ◦ 07’29” am 05. Juni gegen 19:21; dazwischen<br />
liegt ein Nulldurchgang am 17. Mai gegen<br />
09:28. Ein weiterer Nulldurchgang erfolgt am 24.<br />
Juni gegen 16:14.<br />
Der Erdabstand steigt von anfangs 1,1904 AU auf<br />
ein Maximum von 1,323322 AU am 17. Mai gegen<br />
14:32 und nimmt dann wieder allmählich auf<br />
1,1866 AU am ersten Juni und 0,6745 AU am ersten<br />
Juli ab. Der Sonnenabstand sinkt von 0,3979 AU<br />
auf ein Minimum von 0,307497 AU am 22. Mai gegen<br />
01:02 und nimmt dann wieder auf ein Maximum<br />
von 0,466700 AU am 05. Juli gegen 00:40 zu.<br />
Zu Anfang Mai ergibt sich eine allerdings nicht<br />
sonderlich ausgeprägte Morgensichtbarkeit Merkurs.<br />
Die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges<br />
beträgt am ersten Mai 03 ◦ 06’; bis zum 18. Mai<br />
steht der Planet zu diesem Zeitpunkt über dem Horizont.<br />
Weitaus deutlicher ist eine Abendsichtbarkeit<br />
im Juni: Ab dem 19. Mai steht Merkur zum<br />
Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont.<br />
Ab dem 24. Mai beträgt die Höhe mehr als 5 ◦ ,<br />
ab dem 31. Mai schließlich mehr als 10 ◦ . Ein Maximum<br />
von 14 ◦ 18’ fällt auf den 13. Juni; bis zum<br />
27. Juni bleibt die Höhe über 10 ◦ , bis zum 04. Juli<br />
über 5 ◦ .<br />
ersten Juni und +20 ◦ 13’31” am ersten Juli.<br />
Die Elongation steigt von −43, ◦ 3 auf −30, ◦ 8 an;<br />
die ekliptikale Breite sinkt von −01 ◦ 14’12” auf ein<br />
Minimum von −02 ◦ 02’00” am ersten Juni gegen<br />
03:58 und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes<br />
wieder auf −01 ◦ 27’14”. Der Erdabstand steigt<br />
durchgehend von 0,96 AU auf 1,38 AU, während<br />
der Sonnenabstand von 0,7277 AU auf ein Maximum<br />
von 0,728222 AU ansteigt, das auf den 17. Mai<br />
gegen 06:40 fällt, und dann wieder auf 0,7249 AU<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 15
<strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
gegen Ende des Vorschauzeitraumes sinkt.<br />
Venus zeigt sich in den hier diskutierten zwei<br />
Monaten am Morgenhimmel: Die Höhe des Plane-<br />
ten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt von<br />
11 ◦ 09’ am ersten Mai auf 12 ◦ 42’ am ersten Juni und<br />
15 ◦ 59’ am ersten Juli und erreicht damit wieder die<br />
Werte von Anfang März.<br />
Datum Aufgang Untergang Helligkeit Phase Größe Elong. Erdabst.<br />
01.05. 04:49 16:36 −4, m 0 66 17,”6 −43, ◦ 3 0,96<br />
15.05. 04:26 17:08 −4, m 0 71 15,”8 −40, ◦ 9 1,07<br />
01.06. 03:59 17:50 −3, m 9 76 14,”2 −37, ◦ 6 1,19<br />
15.06. 03:40 18:26 −3, m 9 81 13,”2 −34, ◦ 5 1,28<br />
01.07. 03:29 19:07 −3, m 8 85 12,”3 −30, ◦ 8 1,38<br />
Mars Während Venus an Höhe gewinnt, geht es<br />
für Mars bereits wieder bergab: Die Bahn des roten<br />
Planeten führt durch die Sternbilder Zwillinge und<br />
Krebs (Eintritt am 31. Mai gegen 05:06); kurz nach<br />
Ende des Vorschauzeitraumes tritt Mars am 03. Juli<br />
gegen 00:36 in das Sternbild Löwe ein. Die Deklination<br />
geht dabei von +24 ◦ 39’13” auf +21 ◦ 54’38”<br />
am ersten Juni und schließlich +17 ◦ 06’01” am ersten<br />
Juli zurück.<br />
Die Elongation sinkt von +59, ◦ 4 auf +37, ◦ 5, die<br />
ekliptikale Breite von +01 ◦ 34’35” auf +01 ◦ 14’24”.<br />
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus<br />
Der Erdabstand steigt von 1,92 AU auf 2,35 AU,<br />
der Sonnenabstand von 1,6506 AU auf ein Maximum<br />
von 1,666030 AU, das sich am 26. Juni gegen<br />
03:09 ereignet.<br />
Der Transit verschiebt sich von 17:33 auf 16:06;<br />
entsprechend verschlechtert sich die Sichtbarkeit<br />
des roten Planeten am Abendhimmel. Die Höhe<br />
des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs<br />
sinkt von 45 ◦ 27’ zu Beginn des Vorschauzeitraumes<br />
auf 30 ◦ 01’ am ersten Juni und schließlich 17 ◦ 26’ am<br />
ersten Juli.<br />
Datum Aufgang Untergang Helligkeit Phase Größe Elong. Erdabst.<br />
01.05. 09:17 01:50 +1, m 5 93 4,”9 +59, ◦ 4 1,92<br />
15.05. 09:05 01:24 +1, m 6 93 4,”6 +54, ◦ 2 2,03<br />
01.06. 08:53 00:49 +1, m 7 95 4,”3 +48, ◦ 0 2,16<br />
15.06. 08:45 00:17 +1, m 7 95 4,”1 +43, ◦ 1 2,26<br />
01.07. 08:38 23:34 +1, m 8 96 4,”0 +37, ◦ 5 2,35<br />
Jupiter Jupiter bewegt sich im Vorschauzeitraum<br />
in Rückläufigkeit im Sternbild Waage und gewinnt<br />
weiterhin an Höhe; seine Deklination steigt<br />
von −14 ◦ 52’12” auf −13 ◦ 22’49”. Kurz nach Ende<br />
des Vorschauzeitraumes ereignet sich am 02.<br />
Juli gegen 00:18 ein Deklinationsmaximum von<br />
−13 ◦ 22’46,”9, gefolgt von einer Bewegungsumkehr<br />
am 06. Juli gegen 20:54 bei einer Rektaszension von<br />
14 h 27 m 28, s 74.<br />
In die Mitte der Rückläufigkeit fällt die Opposition<br />
des Gasriesen am 04. Mai gegen 16:21. Verbunden<br />
mit der Opposition ist ein Minimum des Erdabstandes<br />
von 4,412699 AU, das auf den 06. Mai<br />
gegen 01:48 fällt. Jupiter entfernt sich dann bis zum<br />
ersten Juni wieder auf 4,51 AU, bis zum ersten Juli<br />
auf 4,83 AU. Der Sonnenabstand sinkt durchge-<br />
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars<br />
hend von 5,4218 AU auf 5,4101 AU. Die ekliptikale<br />
Breite sinkt von +01 ◦ 20’26” auf +01 ◦ 09’16”.<br />
Der Transit Jupiters liegt zu Vorschaubeginn um<br />
01:40 in einer Höhe von 25 ◦ 18’; er verschiebt sich<br />
auf 23:19 am ersten Juni und 21:15 am ersten<br />
Juli, wobei die Höhe noch ein wenig auf 26 ◦ 47’<br />
zunimmt. Am 26. Juni erfolgt der Transit zum<br />
Zeitpunkt des Sonnenunterganges. Trotz des sich<br />
schnell in die Abendstunden verschiebenden Transitzeitpunkts<br />
kann der Planet eine Höhe von über<br />
20 ◦ zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges noch bis<br />
zum 10. August halten; obwohl anspruchsvolle Beobachtung<br />
in dieser Konstellation nicht mehr sinnvoll<br />
sein dürften, bleibt uns der größte Planet des<br />
Sonnensystems zumindest noch am Himmel auffindbar.<br />
16 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong><br />
Datum Aufgang Untergang Helligkeit Größe Elong. Erdabst.<br />
01.05. 20:46 06:29 −2, m 4 44,”5 −175, ◦ 7 4,42<br />
15.05. 19:41 05:30 −2, m 3 44,”5 +168, ◦ 6 4,42<br />
01.06. 18:24 04:19 −2, m 3 43,”6 +150, ◦ 5 4,51<br />
15.06. 17:23 03:21 −2, m 2 42,”4 +135, ◦ 9 4,64<br />
01.07. 16:17 02:16 −2, m 1 40,”7 +120, ◦ 0 4,83<br />
Saturn Saturn ist zur Zeit im Sternbild Krebs<br />
unterwegs. Auf seiner Bahn sinkt seine Deklination<br />
von anfangs +19 ◦ 46’26” auf +19 ◦ 15’30” am ersten<br />
Juni und schließlich +18 ◦ 27’28” am ersten Juli<br />
beständig, aber nicht dramatisch ab. Seine Elongation<br />
sinkt von +84, ◦ 5 auf +31, ◦ 2, die ekliptikale<br />
Breite steigt von +00 ◦ 44’48” auf +00 ◦ 46’10”. Der<br />
Erdabstand steigt von 9,17 AU auf 9,99 AU, der<br />
Sonnenabstand von 9,1281 AU auf 9,1397 AU.<br />
Die Öffnung der Ringe geht betragsmäßig wieder<br />
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter<br />
zurück; der Wert steigt von −20, ◦ 00 auf −18, ◦ 09<br />
an. Der Transit verschiebt sich von 19:17 auf 15:39<br />
bei einer Höhe um 59 ◦ ; dank dieser großen Höhe<br />
wirkt sich die ungünstige Verschiebung des Transitzeitpunkts<br />
für Saturnbeobachtungen nicht mit voller<br />
Deutlichkeit aus. Die Höhe des Planeten zum<br />
Zeitpunkt des Sonnenunterganges beträgt am ersten<br />
Mai 55 ◦ 22’ und sinkt bis zum ersten Juni<br />
auf 33 ◦ 35’, bis zum ersten Juli auf 14 ◦ 09’, womit<br />
auch Saturn für anspruchsvollere Beobachtungen<br />
im Laufe des Vorschauzeitraumes ausfällt.<br />
Datum Aufgang Untergang Helligkeit Größe Ringng. Elong. Erdabst.<br />
01.05. 11:34 03:05 +0, m 3 18,”1 −20, ◦ 00 +84, ◦ 5 9,17<br />
15.05. 10:43 02:12 +0, m 3 17,”6 −19, ◦ 72 +71, ◦ 8 9,40<br />
01.06. 09:44 01:09 +0, m 3 17,”2 −19, ◦ 24 +56, ◦ 8 9,65<br />
15.06. 08:56 00:17 +0, m 4 16,”8 −18, ◦ 75 +44, ◦ 7 9,83<br />
01.07. 08:03 23:15 +0, m 4 16,”6 −18, ◦ 09 +31, ◦ 2 9,99<br />
Uranus Uranus bleibt dem Sternbild Wassermann<br />
weiterhin treu. Seine Bahn führt ihn hier,<br />
ausgehend von einer Deklination von −07 ◦ 06’30”,<br />
zunächst in Richtung Norden, bis am 17. Juni gegen<br />
18:17 ein Deklinationsmaximum von −06 ◦ 46’09,”3<br />
erreicht wird. Kurze Zeit später erfolgt am 19. Juni<br />
gegen 14:20 eine Umkehr der Bewegungsrichtung;<br />
der Planet wird bei einer Rektaszension von<br />
23 h 04 m 37, s 40 rückläufig. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes<br />
sinkt die Deklination wieder auf<br />
−06 ◦ 47’53”.<br />
Die Elongation sinkt von −56, ◦ 6 auf −114, ◦ 3;<br />
die Auslenkung aus der Ekliptik vergrößert sich<br />
geringfügig (die ekliptikale Breite sinkt von<br />
−00 ◦ 45’04” auf −00 ◦ 47’20”). Der Erdabstand Uranus’<br />
sinkt von 20,62 AU auf 19,64 AU, der Sonnenabstand<br />
steigt von 20,079 AU auf 20,081 AU. Die<br />
Helligkeit steigt von 5, m 9 auf 5, m 8, die Größe der<br />
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn<br />
Planetenscheibe steigt von 3,”2 auf 3,”4.<br />
Der Transit des Planeten verschiebt sich von 09:50<br />
auf 05:54 bei einer Höhe von knapp über 33 ◦ . Uranus<br />
wird damit am Morgenhimmel sichtbar; die<br />
Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt<br />
von 14 ◦ 43’ zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf<br />
24 ◦ 44’ am ersten Juni und 32 ◦ 58’. Ein Maximum<br />
von 33 ◦ 23’28” (und damit die Verschiebung des<br />
Transitzeitpunkt vor den Zeitpunkt des Sonnenaufganges)<br />
ereignet sich kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes<br />
am 08. Juli.<br />
Datum Aufg. Unterg. Elong. Erdabst.<br />
01.05. 04:21 15:19 −56, ◦ 6 20,62<br />
15.05. 03:27 14:27 −69, ◦ 7 20,41<br />
01.06. 02:21 13:22 −85, ◦ 7 20,13<br />
15.06. 01:26 12:27 −99, ◦ 0 19,90<br />
01.07. 00:23 11:24 −114, ◦ 3 19,64<br />
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 17
<strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Neptun Neptun ist zur Zeit im Sternbild Steinbock<br />
aufzufinden. Bis auf den Unterschied, daß für<br />
den blauen Gasriesen alle Ereignisse etwas früher<br />
eintreten, ähnelt seine Bahn der von Uranus. Zu<br />
Vorschaubeginn startet er mit einer Deklination<br />
von −15 ◦ 06’43”; diese steigert er bis auf ein Maximum<br />
von −15 ◦ 04’42,”1, das am 20. Mai gegen<br />
19:59 erreicht wird, gefolgt von einer Umkehr der<br />
Bewegungsrichtung am 22. Mai gegen 14:33 bei einer<br />
Rektaszension von 21 h 28 m 48, s 56. Bis zum Ende<br />
des Vorschauzeitraumes geht die Deklination dann<br />
wieder auf −15 ◦ 12’51” zurück.<br />
Die Elongation Neptuns sinkt von −80, ◦ 7 auf<br />
−139, ◦ 6, die ekliptikale Breite von −00 ◦ 10’55” auf<br />
−00 ◦ 11’57”. Der Erdabstand sinkt von 30,20 AU<br />
auf 29,27 AU, der Sonnenabstand von 30,055 AU<br />
auf 30,054 AU. Der Transit verlagert sich von 08:18<br />
auf 04:17 bei einer Höhe von knapp über 25 ◦ ; die<br />
Pluto Pluto bewegt sich derzeit in Rückläufigkeit<br />
durch das Sternbild Schwanz der Schlange.<br />
Ausgehend von einer Deklination von −15 ◦ 43’30”<br />
läuft der Planet zunächst noch weiter in Richtung<br />
Norden, bis er am 04. Juni gegen 14:44 ein Deklinationsmaximum<br />
von −15 ◦ 41’25,”7 erreicht; bis zum<br />
Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination<br />
wieder auf −15 ◦ 42’51”.<br />
Auf die Mitte der Rückläufigkeit und in die Nähe<br />
des Deklinationsmaximums fällt die diesjährige Opposition<br />
Plutos am 16. Juni gegen 19:06. Der Erdabstand<br />
fällt von 30,41 AU auf ein damit verbundenes<br />
Minimum von 30,121490 AU, das am 15. Juni<br />
gegen 13:00 erreicht wird. Der Sonnenabstand<br />
des Planeten steigt von 31,107 AU auf 31,135 AU<br />
an. Die ekliptikale Breite steigt zunächst von anfangs<br />
+07 ◦ 40’04” weiter an, bis am 24. Mai gegen<br />
Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält<br />
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit<br />
veränderlicher Sterne in den Monaten Mai und Juni.<br />
Datum Ereignis Stern<br />
02.05. 00:05 Min δ Lib (Bedeckungsver.)<br />
04.05. 23:35 Min AI Dra (Bedeckungsver.)<br />
Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges<br />
beträgt am ersten Mai 18 ◦ 34’ und steigt<br />
auf 24 ◦ 02’ am ersten Juni sowie ein Maximum von<br />
25 ◦ 05’33” am 16. Juni. Dieses Maximum markiert<br />
den Wechsel des Transits auf Zeitpunkte vor dem<br />
Sonnenaufgang und leitet damit bessere Beobachtungsmöglichkeiten<br />
ein.<br />
Die Helligkeit Neptuns steigt von 7, m 9 auf 7, m 8, die<br />
Größe liegt bei 2,”1.<br />
Datum Aufg. Unterg. Elong. Erdabst.<br />
01.05. 03:29 13:06 −80, ◦ 7 30,20<br />
15.05. 02:34 12:12 −94, ◦ 2 29,97<br />
01.06. 01:28 11:05 −110, ◦ 5 29,68<br />
15.06. 00:32 10:09 −124, ◦ 0 29,47<br />
01.07. 23:25 09:05 −139, ◦ 6 29,27<br />
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun<br />
12:17 ein Maximum von +07 ◦ 41’07” erreicht wird;<br />
bis zum Ende des Vorschauzeitraumes geht sie wieder<br />
auf +07 ◦ 38’04” zurück.<br />
Der Transit verschiebt sich von 04:35 auf 02:31<br />
am ersten Juni und 00:30 auf ersten Juli; die Transithöhe<br />
liegt bei 24, ◦ 5.<br />
Die visuelle Helligkeit liegt bei 13, m 9, die Größe<br />
der Planetenscheibe bei 0,”3.<br />
Datum Aufg. Unterg. Elong. Erdabst.<br />
01.05. 23:46 09:20 −133, ◦ 4 30,41<br />
15.05. 22:50 08:24 −146, ◦ 9 30,26<br />
01.06. 21:41 07:16 −162, ◦ 7 30,15<br />
15.06. 20:45 06:19 −172, ◦ 1 30,12<br />
01.07. 19:40 05:15 +164, ◦ 2 30,16<br />
Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto<br />
Datum Ereignis Stern<br />
08.05. 23:35 Min δ Lib (Bedeckungsver.)<br />
12.05. 22:50 Max η Aql (δ–Cep–Stern)<br />
15.05. 23:05 Min δ Lib (Bedeckungsver.)<br />
30.05. 21:55 Max δ Cep<br />
16.06. 00:15 Max δ Cep<br />
16.06. 20:15 Max η Aql (δ–Cep–Stern)<br />
25.06. 00:15 Max η Aql (δ–Cep–Stern)<br />
Tabelle 10: Veränderliche Sterne<br />
18 Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>Astronomischer</strong> <strong>Kalender</strong><br />
Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle<br />
11 finden sich alle in den Monaten Mai und<br />
Juni von <strong>Darmstadt</strong> aus beobachtbaren Sternbedeckungen<br />
durch den Mond.<br />
Elf Ereignisse sind für den aktuellen Vorschauzeitraum<br />
zu vermelden; ihre Helligkeiten liegen zwischen<br />
2, m 89 (6 π Sco am Morgen des 14. Mai, allerdings<br />
mit einer Mondphase von 99 Prozent) und<br />
7, m 24 (BD+15 ◦ 2136 am Abend des 29. Juni). Die<br />
minimale Mondphase beträgt 8 Prozent; hier gibt<br />
es gleich zwei Ereignisse: BD+27 ◦ 1236 am Abend<br />
des 29. Mai mit 6, m 57 sowie BD+22 ◦ 563 am Morgen<br />
des 23. Juni mit 5, m 45. (E Eintritt, A Austritt)<br />
Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu<br />
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren<br />
Meteorströmen.<br />
Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang<br />
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten<br />
Juni um Mitternacht.<br />
Herkules, Bootes, großer Bär und Drache haben<br />
sich um den Zenit versammelt. Am Südhimmel<br />
finden wir den Schlangenträger und die Jungfrau,<br />
tiefer darunter die Waage mit Jupiter. Am Südosthorizont<br />
stehen Teile des Schützen, der dem Skorpion<br />
nachfolgt, welcher schon etwas weiter in Richtung<br />
Süden vorangekommen ist. Am Südwesthorizont<br />
erkennen wir die im Untergehen begriffenen<br />
Frühlingssternbilder Rabe und Becher. Im Westen<br />
steht der Löwe in mittlerer Höhe und findet im<br />
Zeitpunkt bed. Stern Helligk. Phase<br />
02.05. 23:44:52E 47 Gem 5, m 78 0, 28+<br />
08.05. 23:21:50E BD+1 ◦ 2624 6, m 30 0, 82+<br />
10.05. 02:06:53E BD−5 ◦ 3524 6, m 57 0, 90+<br />
14.05. 04:26:43E 6 π Sco 2, m 89 0, 99−<br />
18.05. 03:39:27A 60 Sgr 4, m 83 0, 75−<br />
29.05. 23:18:56E BD+27 ◦ 1236 6, m 57 0, 08+<br />
02.06. 00:46:30E BD+18 ◦ 2207 7, m 16 0, 31+<br />
02.06. 22:44:09E 34 Leo 6, m 44 0, 40+<br />
15.06. 02:20:28A CD−24 ◦ 16193 6, m 27 0, 87−<br />
23.06. 04:35:24A BD+22 ◦ 563 5, m 45 0, 08−<br />
29.06. 23:08:41E BD+15 ◦ 2136 7, m 24 0, 17+<br />
Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond<br />
Meteorstrom Beg. Ende Max. ZHR<br />
η Aquariden 19.04. 28.05. 06.05. 60<br />
Sagittariden 15.04. 15.07. 20.05. 5<br />
Juni-Bootiden 26.06. 02.07. 27.06. var<br />
Tabelle 12: Meteorströme<br />
Osten sein Gegenstück im Schwan. Am Nordhorizont<br />
findet man Perseus, Fuhrmann und Andromeda;<br />
der Pegasus ist am Nordosthorizont am Aufgehen.<br />
Das Sommerdreieck mit Deneb, Vega und<br />
Altair bereitet sich darauf vor, in einigen Monaten<br />
die Stellung direkt unterhalb des Zenit einzunehmen.<br />
Um Mitternacht stehen Mars, Jupiter, Saturn und<br />
Pluto am Himmel. Mars verabschiedet sich von ihnen<br />
als erster gegen 00:51, gefolgt von Saturn gegen<br />
01:12. Jupiter bleibt bis 04:19 am Himmel; bevor er<br />
untergeht, erscheinen Neptun (01:28) und Uranus<br />
(02:21). Venus geht schließlich gegen 03:59 auf. ⋄<br />
Mitteilungen <strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> Nr. 3/2006 19
. . . . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . Mai / Juni 2006 . . . . . . . .<br />
Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen,<br />
Fernrohrführerschein<br />
Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen<br />
Donnerstag, 11. 05. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2006<br />
Sonntag, 28. 05. 15:00 Führung durch die Sternwarte und die astronomische<br />
Ausstellung (Dauer ca. 1 Stunde)<br />
Donnerstag, 01. 06. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung<br />
Samstag, 10. 06. 20:00 Öffentlicher Vortrag:<br />
Prof. Dr. Duschl, Universität Heidelberg & University of<br />
Arizona, Tuscon ” Wenn Galaxien kollidieren...“<br />
Donnerstag, 12. 06. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2006<br />
Samstag, 14. 06. Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2006<br />
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen<br />
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen<br />
<strong>Volkssternwarte</strong> <strong>Darmstadt</strong> e.V.<br />
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:<br />
Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19<br />
Telefon: (06151) 51482 64287 <strong>Darmstadt</strong><br />
email: info@vsda.de Telefon: (06151) 130900<br />
http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901