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TAiPeH | AuF Der WunDerSCHönen inSeL
sel in Taipeh hat im Jahr 2000
zu einer „elastischeren“ regierung
geführt, die den veränderten
umständen vorsichtig rechnung
trägt. An der Dynamik des
inselstaates aber hat sich
dadurch nur wenig geändert.
Trotz des zunehmenden Anreizes
für den Westen, in der
Volksrepublik China zu investieren,
treibt Taiwan nach wie
vor Handel mit aller Welt und
exportiert seine für hohen Qualitätsstandard
bekannten elektronischen
Produkte.
Welche Bedeutung die epoche
unter Chiang kai-shek für Taiwan
hatte, wird sichtbar beim
Besuch der nach ihm benannten
monumentalen Gedächtnishalle
im Herzen von Taipeh.
Hinein tritt man durch das dreißig
meter hohe „Tor der großen
mitte und perfekten Aufrichtigkeit“
mit seinen fünf rundbogen.
Von dort führt der Weg auf
einen weitläufigen Platz, der
uNSere pArTNer IN
TAIpeH uND uMGeBuNG
3|2011
von der nationalen konzerthalle
und dem nationaltheater flankiert
wird. Über die „Straße der
Huldigung“ geht es zum eigentlichen
Prunkbau aus weißem
marmor mit tiefblauem Dach.
Das blaue Dach, der weiße marmor
und die roten Blumen im
umliegenden Park bilden die
nationalfarben Taiwans. im erdgeschoss
der gedächtnishalle
hört man nur gedämpfte Laute.
Flüsternd flanieren Touristen
und Schulklassen an möbelstücken,
Orden und Bildern des
1975 verstorbenen Präsidenten
vorbei. eine uhr an der Wand
zeigt seine Todeszeit an. Über
89 Stufen – jede für eines der
89 Lebensjahre des Präsidenten
– steigt man ins Obergeschoss
zu einer 16 meter hohen Bronzestatue
des Präsidenten. Sie
ist flankiert von einer ehrenwache,
die stündlich mit großem
zeremoniell abgelöst wird.
monumental geht es auch im
Nationalpalastmuseum nördlich
des keelung-Flusses zu. neben
dem Louvre in Paris und dem
museum of modern Art in new
York gehört das im chinesischen
Palaststil erbaute Haus
zu den bedeutendsten museen
der Welt. Der ursprung der
Sammlung war 1925 in der
verbotenen Stadt in Peking
gelegt worden – Chiang kaishek
nahm einen großteil der
exponate bei seiner Flucht mit
nach Taiwan. nur ein Teil davon
ist jetzt ausgestellt zu sehen,
darunter Jahrtausende alte
Bronzen, wertvolle Porzellane
und historische Bücher.
Das moderne heutige Taiwan
verkörpert sich in einem Bauwerk,
das bis vor wenigen Jahren
der höchste Wolkenkratzer
der Welt gewesen ist. Der am
31. Dezember 2004 eröffnete
„Taipei 101 Tower“, verdankt
seinen namen der zahl der
Stockwerke und ragt 508 meter
in die Höhe. inzwischen zieht
er täglich mehrere Tausend
Touristen aus aller Welt an, die
umgerechnet 8,50 euro für eine
nur 39 Sekunden dauernde
Aufzugsfahrt zur Aussichtsplattform
im 89. Stock bezahlen.
Die sich nach oben verjüngende
konstruktion aus Stahl und
glas gleicht einem Bambusstamm,
der in Taiwan als Symbol
für glück und reichtum gilt.
Alles ist streng nach den
oben: exotischer imbiss auf den
nachtmärkten von Taipeh
links: Das nationalpalastmuseum
regeln von Feng Shui ausgerichtet,
so dass das gebäude
im einklang mit seiner umgebung
steht.
Ausblick vom
Taipei Tower 2011
Die umgebung bietet von der
Plattform aus einen einzigartigen
Anblick: rings um den
Tower ragen die anderen, natürlich
kleineren Wolkenkratzer wie
die Stacheln eines igels auf.
Sicherheit ist großgeschrieben
im Taipei 101 Tower. Da die waghalsigen
Architekten ihr gebäude
auf einem grund errichtet
haben, der immer wieder (rund
200-mal im Jahr) von kleineren
und größeren erdstößen erschüttert
wird, muss ein 660
Tonnen schweres Pendel für
Stabilität sorgen. nach den
erfahrungen mit 9/11 in new
York sind im gebäudeinneren
außerdem riesige mengen
Löschwasser gespeichert und
Vorkehrungen gegen die Folgen
von Flugzeug-einschlägen getroffen
worden. in den unteren
Stockwerken ist ein modernes
einkaufszentrum untergebracht:
Französische mode wird hier
ebenso angeboten wie italienischer
Schick.
Wer das ursprüngliche Taipeh
sucht, wird im Longshan-Tempel
in Wanhua fündig. Die rechte
Tür des dreiteiligen Tors ist