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Hans Thimig 1900

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darin, die Militärs zu unterstützen: Verbreitung von<br />

Befehlen und Ankündigungen, Aufrechterhaltung von<br />

Recht und Gesetz, Bekämpfung von Gerüchten, die die<br />

militärische Sicherheit in Frage stellen. Politisch sollte<br />

angestrebt werden, den Nationalsozialismus und<br />

nationalsozialistisches Gedankengut vollständig<br />

auszumerzen und das Entstehen von politischen Gefühlen<br />

zu fördern, die der Errichtung eines freien und<br />

unabhängigen Österreich dienlich wären.<br />

Die Einrichtung und die Arbeit der Bildsektion der US-<br />

Informationsdienste in Österreich ist ein Paradebeispiel für<br />

eine konkrete Umsetzung der militärischen und politischen<br />

Vorgaben, die mehr und mehr in zivile Hände übertragen<br />

wurde.<br />

Die organisatorischen Anfänge der US Information<br />

Services Branch (ISB) führen nach Italien. Seit 14. Mai<br />

1945 stand in Verona eine Einheit mit 95<br />

Militärangehörigen und 20 Zivilisten bereit, um die US-<br />

Informationsdienste in Österreich aufzubauen. Ihr oberster<br />

Chef in Italien war Brigade-General Arthur J. McChrystal,<br />

der Kommandant der Information and Censorship Group<br />

(INC). Als politischen Berater hatte sich McChrystal den<br />

uns bereits bekannten und eingangs erwähnten James M.<br />

Minifie ausgesucht, der Auslandskorrespondent für die<br />

„Herald Tribune“ in Europa gewesen war, ehe er als<br />

Presseoffizier für die INC arbeitete. Als Administrator und<br />

zeitweise als Chief of Informational Services Branch -<br />

solange sie nämlich der INC unterstand - fungierte<br />

Oberstleutnant Robert V. Shinn.<br />

Es sollte jedoch aufgrund ungeklärter<br />

Kompetenzverteilungen und Spannungen zwischen den in<br />

Italien stationierten Einheiten und den von London aus<br />

operierenden Einheiten der Amerikaner noch bis Ende Mai<br />

dauern, ehe die ISB-Leute von der Londoner Psychological<br />

Warfare Division und vom Kommando des XV.<br />

Armeecorps, das seit 4. Mai in Salzburg eingerückt war, die<br />

Erlaubnis erhielten, nach Österreich zu kommen.<br />

Als es endlich so weit war, ging es Schlag auf Schlag. Am<br />

27. Mai kam Oberstleutnant Robert V. Shinn nach<br />

Salzburg, am 29. Mai folgte das männliche Personal. Am 6.<br />

Juli 1945 übernimmt General Mark Clark, der zum United<br />

States High Commissioner für Österreich ernannt wird, das<br />

Kommando über die amerikanischen Streitkräfte in<br />

Österreich. Damit ging die Oberbefehl über die Information<br />

Services Branch auf die United States Forces in Austria<br />

(USFA) über. Mit der Umorganisation der US-Streitkräfte<br />

wird die ISB, die in der ersten Besatzungsphase das<br />

gesamte Medienwesen, Theater, Film, Opern, Konzerte,<br />

Bibliotheken Schulen, sogar Zirkusveranstaltungen,<br />

Jahrmärkte und Kirtage kontrollierte, der Civil Affairs<br />

Division des War Departments in Washington unterstellt.

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