Hans Thimig 1900
Hans Thimig 1900
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Nach Kriegsende arbeitete er in seinem erlernten Beruf, nahm daneben aber auch<br />
Schauspielunterricht und übernahm kleinere Rollen an den Vereinigten Theatern von<br />
Elberfeld-Barmen. So debütierte Balser 1919 am Stadttheater Elberfeld als Odoardo in Emilia<br />
Galotti. 1923 engagierte ihn das Basler Stadttheater. Doch schon im Folgejahr wechselte er an<br />
das Düsseldorfer Stadttheater, wo er in der Titelrolle des Faust debütierte. Louise Dumont war<br />
von seinem Spiel in Bertolt Brechts Mann ist Mann so sehr beeindruckt, dass sie ihn an das<br />
Düsseldorfer Schauspielhaus holte. Darüber hinaus absolvierte er Gastspiele am Deutschen<br />
Theater Berlin sowie bei der Volksbühne Berlin, in Köln, Darmstadt und Heidelberg. 1921 bis<br />
1928 wirkte er an den Münchner Kammerspielen, ab 1928 am Wiener Burgtheater, wo er vor<br />
allem Heldenrollen verkörperte. Gastspiele führten ihn unter anderem zu den Salzburger<br />
Festspielen. 1933 wechselte er nach Berlin, wo er dem Ensemble der Volksbühne und ab<br />
1935 des Deutschen Theaters angehörte.<br />
Karriere 1935 drehte er seinen ersten Film, Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald. Er<br />
fand sein Betätigungsfeld vorwiegend als ernste Gestalt in Filmdramen, wo er Ärzte, Priester,<br />
Bischöfe, Künstler und andere Respektspersonen darstellte. Zunehmend machte er sich einen<br />
Namen in Rollen bedeutender historischer Persönlichkeiten wie Rembrandt van Rijn in<br />
Ewiger Rembrandt (1942), Ferdinand Sauerbruch in Sauerbruch – Das war mein Leben<br />
(1954) oder Beethoven in Eroica (1949) und erneut in Das Dreimäderlhaus (1958).<br />
Bei der Wiedereröffnung des Burgtheaters nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er die Rolle<br />
von Primislaus Ottokar in Franz Grillparzers König Ottokars Glück und Ende. Ab den 1960er<br />
Jahren konzentrierte er sich wieder vor allem auf das Theater. 1963 wurde er Ehrenmitglied<br />
des Burgtheaters. 1968 erhielt er die Kainz-Medaille.<br />
Balsers erste Ehefrau war die Schauspielerin Vera Eberle. Ab 1950 war er mit Ernestine<br />
Bauer verheiratet, der Mutter seiner Tochter Evelyn. Im Jahr 1958 erhielt er den Ehrenring<br />
der Stadt Wien. Er brach 1976 während einer Vorstellung zusammen und starb im April 1978<br />
an Krebs. Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Neustifter Friedhof<br />
(Gruppe E, Reihe 1, Nummer 1). [1] Im Jahr 1982 wurde in Wien Liesing (23. Bezirk) die<br />
Ewald-Balser-Gasse nach ihm benannt.