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Feindbild der DDR Reinhard Gehlen Ende und Erbe der NVA - MGFA

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5 Mustafa Kemal Atatürk (1881–1938)<br />

als Oberbefehlshaber <strong>der</strong> türkischen<br />

Streitkräfte mit seinen Auszeichnungen<br />

aus dem Weltkrieg, u.a. dem<br />

deutschen Eisernen Kreuz, ca. 1922.<br />

Der Abwehrerfolg war neben den alliierten<br />

Schwächen vorrangig <strong>der</strong> operativen<br />

Planung, dem zähen Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> osmanischen Soldaten <strong>und</strong><br />

dem guten Führungsverhalten, dem<br />

»Führen von vorn», einiger herausragen<strong>der</strong><br />

deutscher <strong>und</strong> osmanischer Offiziere,<br />

darunter des Kommandeurs<br />

<strong>der</strong> 19. Division <strong>und</strong> späteren<br />

ersten Staatspräsidenten<br />

<strong>der</strong> Türkei, Mustafa Kemal,<br />

später genannt Atatürk, zuzuschreiben.<br />

Der deutsche Anteil am LAND<br />

Kampf um Gallipoli umfasste<br />

auch deutsche Soldaten auf<br />

dem Gefechtsfeld. Diese bedienten<br />

die Geschütze <strong>der</strong><br />

Küstenbatterien, ab Anfang<br />

Mai 1915 kam eine Maschinengewehr-Landungsabteilung<br />

<strong>der</strong> Marine hinzu, die zur Verstärkung<br />

an Brennpunkten an<br />

<strong>der</strong> Südfront <strong>und</strong> später auch<br />

bei Ariburnu eingesetzt wurde.<br />

Im Sommer 1915 folgte eine<br />

Pionierkompanie aus Deutschland,<br />

die aus Freiwilligen zusammengewürfelt<br />

<strong>und</strong> ohne<br />

logistische Unterstützung<br />

nach Gallipoli entsendet worden<br />

war, um dort beim Stellungsbau<br />

<strong>und</strong> Minenkampf zu<br />

unterstützen.<br />

ullstein bild –Granger-Collection<br />

Die Fliegerstaffel 1 wurde <strong>Ende</strong> 1915<br />

durch die Fliegerstaffel 2 verstärkt, des<br />

Weiteren eine Wasserfliegerabteilung<br />

aufgestellt <strong>und</strong> an die Dardanellen verlegt.<br />

Alle Verbände waren mit deutschen<br />

Flugzeugen ausgestattet <strong>und</strong><br />

wurden fast ausnahmslos von deutschen<br />

Piloten geflogen.<br />

Der Beitrag <strong>der</strong> deutschen Marine<br />

zeigte sich bei <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

osmanischen Schiffsbesatzungen, denen<br />

jeweils ein deutscher Kommandant<br />

an die Seite gestellt worden war.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben war <strong>der</strong> Einsatz<br />

von »U 21« unter dem Kommando<br />

von Kapitänleutnant Otto Hersing, <strong>der</strong><br />

nach vierwöchiger Fahrt von Wilhelmshaven<br />

am 25. Mai 1915 das britische Linienschiff<br />

»HMS Triumph« <strong>und</strong> zwei<br />

Tage später die »HMS Majestic« unmittelbar<br />

vor <strong>der</strong> Küste von Gallipoli versenkte.<br />

Diese Schiffe stellten aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Schiffsartillerie eine beson<strong>der</strong>e<br />

Bedrohung für die Truppen an Land<br />

dar. Nach diesem Erfolg zogen auch<br />

die an<strong>der</strong>en alliierten Kriegsschiffe für<br />

eine geraume Zeit ab, was eine wesentliche<br />

Entlastung für die osmanischen<br />

Truppen bedeutete.<br />

Strategisch hatte <strong>der</strong> Sieg von Gallipoli<br />

we<strong>der</strong> für das Osmanische noch<br />

für das Deutsche Reich lang anhal-<br />

Ä G Ä I S C H E S<br />

Besika-Bucht<br />

M E E R<br />

Suvla-Bucht<br />

9<br />

xx<br />

Seddilbahir<br />

Kap Helles<br />

Kum Kale<br />

xx<br />

3<br />

xx<br />

11<br />

xx<br />

Ariburnu<br />

19<br />

Bigali<br />

Kaba<br />

Tepe<br />

G o l f v o n S a r o s<br />

Çanakkale<br />

tende Wirkung. Zwar wurden durch<br />

diesen Kriegsschauplatz die für die<br />

Westfront vorgesehenen australischen<br />

<strong>und</strong> neuseeländischen Truppen nach<br />

Gallipoli abgelenkt <strong>und</strong> auch die Versorgung<br />

Russlands war nur sehr eingeschränkt<br />

möglich. Diese die Mittelmächte<br />

begünstigenden Umstände<br />

konnten zudem mit einem relativ geringen<br />

personellen Aufwand <strong>und</strong>, verglichen<br />

mit den Materialschlachten an<br />

<strong>der</strong> West- <strong>und</strong> Ostfront, auch mit sehr<br />

begrenztem materiellem Einsatz erreicht<br />

werden. Das osmanische Engagement<br />

in Palästina, das fortan von<br />

deutlich größeren deutschen Kräften<br />

unterstützt werden musste <strong>und</strong> schließlich<br />

zur Entsendung des r<strong>und</strong> 25 000<br />

Mann starken »Asienkorps« aus Deutschland<br />

führte, kostete jedoch kurze Zeit<br />

später starke Kräfte, die vor allem an<br />

<strong>der</strong> Westfront fehlten <strong>und</strong> die deutsche<br />

Kriegswirtschaft zusätzlich belasteten.<br />

� Klaus Wolf<br />

Literaturtipps<br />

Bernd Langensiepen, Dirk Nottelman <strong>und</strong> Jochen Krüsmann,<br />

Halbmond <strong>und</strong> Kaiseradler, Hamburg 1999.<br />

Robert Rhodes James, Gallipoli, London 1999.<br />

Klaus Wolf, Gallipoli 1915. Das deutsch-türkische Militärbündnis<br />

im Ersten Weltkrieg. Bonn 2008.<br />

Plan des Generals Liman von San<strong>der</strong>s zur Verteidigung Gallipolis<br />

BULGARIEN<br />

GRIECHEN-<br />

Ägäisches<br />

Meer<br />

Schwarzes<br />

Meer<br />

Konstantinopel<br />

TÜRKEI<br />

Gallipoli<br />

D a r d a n e l l e n<br />

0 20 km<br />

Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 3/2009<br />

x<br />

xx<br />

Bulair<br />

7<br />

5<br />

xx<br />

M a r m a r a -<br />

m e e r<br />

von Liman von San<strong>der</strong>s<br />

vermutete Landezone<br />

alliierte Landungen<br />

am 25. April 1915<br />

alliierte Scheinangriffe<br />

am 25. April 1915<br />

Verantwortungsbereiche<br />

türkische Divisionen<br />

XVI. Korps 5. Div. Oberst von Sodenstern Golf von Saros<br />

7. Div. Oberstleutnant Kernsi Bey Bulair<br />

Kav.Brig.<br />

nördl. Golf von Saros<br />

III. Korps 9. Div. Oberst Sami Bey Halbinsel von Kap Helles<br />

Esat Pascha<br />

bis Suvla-Bucht<br />

19. Div. Oberstleutnant Mustafa Kernal Reserve bei Bigali<br />

XV. Korps 3. Div. Oberst Nicolai<br />

Gen. Weber 11. Div. Oberst Refet Bey<br />

Kum Kale<br />

Besika-Bucht<br />

© <strong>MGFA</strong><br />

06145-02<br />

21

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