Nutzfahrzeugreifen Technischer Ratgeber - Continental
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<strong>Technischer</strong> <strong>Ratgeber</strong> Wartung und Pflege<br />
118<br />
Der vom Fahrzeug und Reifenhersteller<br />
vorgeschriebene Luftdruck ist in der Bedienungsanleitung<br />
des Fahrzeuges und z.B.<br />
am Kotflügel vermerkt. Er ist eventuell für<br />
ver schiedene Auslastungen und Betriebsbedingungen<br />
unterschied lich. Der Luftdruck<br />
ist vor der Fahrt einzustellen. Er gilt<br />
stets für den kalten Reifen. Ein Luftdruckanstieg<br />
durch betriebsbedingte Erwärmung<br />
ist normal. Der Luftdruck darf dann nicht<br />
reduziert werden.<br />
Der Luftdruck in den Reifen muss in jedem<br />
Fall achsweise gleich sein .<br />
Das Ersatzrad sollte mindestens den Höchstluftdruck<br />
nach Betriebsanleitung haben . Es<br />
darf bei der Luftdruckkontrolle nicht vergessen<br />
werden .<br />
Besonderen Belastungen sind die Reifen<br />
beim Einsatz auf Leistungsprüfständen ausgesetzt<br />
. Falls bei diesen Prüfläufen nicht mit<br />
Reifensätzen für Werkstattzwecke – besonderen<br />
Prüfreifen – gefahren wird, so sind<br />
die Anweisungen der W .ZW .K .-Leitlinie 115<br />
Blatt 2 zu beachten . Danach muss das Fahrzeug<br />
unbeladen sein; der Luftdruck ist jedoch<br />
auf den Reifenfülldruck einzustellen,<br />
der für volle Beladung erforderlich ist .<br />
Ein ausgeglichener, ruhiger Fahrstil schont<br />
die Reifen . Jede heftige Aktion mit Gas- oder<br />
Bremspedal sowie Lenkrad verkürzt die<br />
Lebens erwartung der Reifen .<br />
Dies gilt natürlich grundsätzlich auch für alle<br />
anderen Spitzenbeanspruchun gen wie heftiges<br />
Anscheuern an Bordsteinen oder Anfahren<br />
von Hindernissen im Gelände . Hierbei<br />
können ebenfalls verdeckte oder auch offensichtliche<br />
Schäden verursacht werden .<br />
Überlastungen des Reifens sind zu vermeiden.<br />
Sie haben die gleichen Auswirkungen<br />
wie ein Minderdruck.<br />
Die für den speziellen Einsatz des Reifens<br />
zulässige Geschwindigkeit darf nicht überschritten<br />
werden. Sonst sind Reifenschäden<br />
unvermeidbar.<br />
Wartung und Pflege der am Fahrzeug<br />
eingesetzten Reifen<br />
Der hohe Qualitätsstandard von Reifen und<br />
Fahrzeug, der durch die vorstehend beschriebenen<br />
Maßnahmen und Empfehlungen<br />
erreicht wird, kann nur durch regelmäßige<br />
Kontrolle aller Einfluss größen gesichert<br />
werden.<br />
Z . B . Fülldruckkontrollen und Außeninspektionen<br />
der Reifen (auch fahrzeuginnere Flanken<br />
und zwischen Zwillingsreifen) regelmäßig<br />
durchführen .<br />
Luftdruckprüfer und kleine Ersatzteile wie<br />
Ventileinsätze, kappen und verlängerungen<br />
müssen immer im direkten Zugriff<br />
verfügbar sein.<br />
Reifen altern aufgrund physikalischer und<br />
chemischer Prozesse, wodurch ihre Funktionstüchtigkeit<br />
beeinträchtigt werden kann .<br />
Besonders alterungsgefährdet sind Reifen,<br />
die an überwiegend stehenden Fahrzeugen<br />
montiert sind, die nur sehr selten und dann<br />
auf kurzen Strecken eingesetzt werden oder<br />
Reifen an lange Zeit abgestellten Fahrzeugen<br />
.<br />
Ungünstige Umwelt be be dingungen beschleu Jeder Jeder Reifenreparatur müssen sorgfältige<br />
nigennigen den den Alterungsprozess, hierzu hierzu siehe siehe Kontrollen durch durch den den Fachmann voraus-<br />
auch auch vorstehenden Abschnitt „Lagerung.“ gehen. Nur Nur der der Reifenfachmann kann kann ententscheiden, ob ob eine eine Reparatur möglich und und ob ob<br />
Für Für die die Reifenbeurteilung ist ist immer immer ein ein FachFach- der der Reifen nach nach der der Reparatur wieder voll voll<br />
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Nachschneiden des des Reifenprofils – üblicher- – üblicher- Fachwerkstatt vorgenom men men werden. Diese Diese<br />
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führtführt werden, wenn wenn der der Reifen Reifen an an der der Seiten-<br />
Räderreparaturen sind sind untersagt.<br />
wandwand das das Wort Wort „REGROOVABLE“ trägt. trägt.<br />
Reifenreparaturen<br />
Beschädigungen von von Reifen können zuzunächst nur nur Verletzungen im im Außen gummi<br />
sein; sein; diese diese können dann dann aber aber bis bis auf auf bzw. bzw.<br />
in in den den Festigkeitsträgern (Karkasse/Gürtel)<br />
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der der Reifen sobald als als möglich nach nach dem dem<br />
Erken Erken nen nen des des äußeren Schadens einem einem<br />
Reifen fachmann zur zur Begutachtung vorgelegtlegt<br />
werden.<br />
Reifenschäden mit mit Verletzungen des des Festigkeitsträgers<br />
– Nagelloch, – Nagelloch, tiefer tiefer Schnitt – –<br />
sind sind besonders gefährlich, weil weil in in der der Zeit Zeit<br />
zwischen der der Beschä di gung di gung und und ihrer ihrer EntEntdeckung Schmutz und und Feuchtig keit keit eindringengen<br />
und und zu zu einer einer weiterreichenden Schä Schä didigunggung des des Festigkeitsträgers führen führen können.<br />
Bei Bei Verletzungen, die die ein ein Leck Leck erzeugen,<br />
kommt schleichen der der Luftverlust hinzu. hinzu.<br />
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gefahren und und überbean sprucht. Durch Durch all all<br />
diese diese Einwirkun gen gen kann kann der der Reifen schon schon<br />
nicht nicht mehr mehr reparaturwürdig sein, sein, wenn wenn der der<br />
Schaden bemerkt wird. wird. Würde er er trotzdem<br />
repariert werden, ist ist es es trotz trotz scheinbar fachfachgerechter Aus Aus führung der der Reparatur auch auch<br />
möglich, dass dass er er nicht nicht an an der der ursprün g lichen g lichen<br />
Schaden stelle, stelle, sondern an an einer einer vorgeschädigtendigten<br />
Stelle Stelle ausfällt.<br />
Wartung und Pflege<br />
119 119<br />
Wartung und Pflege<br />
Wartung und Pflege<br />
119<br />
Begriffe und Erklärungen<br />
Load/Speed Index<br />
Die Nenntragfähigkeit eines Reifens wird<br />
über den Load Index ausgedrückt. Jedem<br />
Load Index ist eine Lastangabe in kg zugeordnet.<br />
Darüber hinaus wird in Verbin -<br />
dung mit der Nenntragfähigkeit auch eine<br />
Referenzgeschwindigkeit festgelegt (siehe<br />
Geschwindigkeitssymbol und Referenzgeschwindigkeit).<br />
Geschwindigkeitssymbol und Referenz<br />
geschwindigkeit (km/h)<br />
Jedem Geschwindigkeitssymbol ist eine Referenzgeschwindigkeit<br />
in km/h bzw. mph zugeordnet.<br />
Die Reifensgeschwindigkeit ist der<br />
Nenntragfähigkeit des Reifens zugeordnet.<br />
PR<br />
„Ply-rating“, kurz „PR“ genannt, ist ein internationales<br />
Kennzeichen für die Festigkeit des<br />
Reifenunterbaues. Die Reifentragfähigkeitsklasse<br />
wurde in der Vergangenheit nur durch<br />
eine PR-Zahl ausgewiesen. Jetzt wird für die<br />
genaue Kennzeichnung der Tragfähigkeit ein<br />
Zahlencode verwendet, nämlich der Last-<br />
Index (Load Index) mit LI als Abkürzung.<br />
TT/TL<br />
Tube Type – Reifen mit Schlauch<br />
Tubeless – Reifen ohne Schlauch<br />
Min. Felgenmittenabstand<br />
Durch die Einhaltung des min. Felgenmittenabstandes<br />
wird eine einwandfreie Funk tion<br />
zweier Reifen nach ETRTO-Standard ohne<br />
Ketten in Zwillingsmontage gewährleistet<br />
(siehe auch Seite 5).<br />
Räderreparaturen sind untersagt.<br />
der Reifen nach der Reparatur wieder voll<br />
tauglich ist. Die Reparatur muss von einer<br />
Fachwerkstatt vorgenom men werden. Diese<br />
trägt die Ver ant wortung für die Kon trollen<br />
und für die Reparatur.<br />
Max. Normmaße im Betrieb<br />
ist die maximal zulässige Breite nach<br />
ETRTO-Standard. Sie schließt Scheuerleisten,<br />
Zierrippen, Beschriftung und bleibendes<br />
Wachstum während der Benutzung<br />
mit ein. Dynamische Verformungen sind<br />
nicht eingeschlossen.<br />
Reifenschäden mit Verletzungen des Festigkeitsträgers<br />
– Nagelloch, tiefer Schnitt –<br />
sind besonders gefährlich, weil in der Zeit<br />
zwischen der Beschä di gung und ihrer Entdeckung<br />
Schmutz und Feuchtig keit eindringen<br />
und zu einer weiterreichenden Schä digung<br />
des Festigkeitsträgers führen können.<br />
Bei Verletzungen, die ein Leck erzeugen,<br />
kommt schleichen der Luftverlust hinzu.<br />
Der Reifen wird mit zu geringem Luft druck<br />
gefahren und überbean sprucht. Durch all<br />
diese Einwirkun gen kann der Reifen schon<br />
nicht mehr reparaturwürdig sein, wenn der<br />
Schaden bemerkt wird. Würde er trotzdem<br />
repariert werden, ist es trotz scheinbar fachgerechter<br />
Aus führung der Reparatur auch<br />
möglich, dass er nicht an der ursprün g lichen<br />
Schaden stelle, sondern an einer vorgeschädigten<br />
Stelle ausfällt.<br />
Istmaße Neureifen<br />
Breite und Außendurchmesser laut Herstellerangabe.<br />
Statistischer Halbmesser<br />
ist der Abstand von der Radmitte bis zur<br />
Standebene.<br />
Abrollumfang<br />
ist die zurückgelegte Wegstrecke je Umdrehung<br />
des Reifens.<br />
Radanordnung<br />
Beschreibt Einzelbereifung (E) oder Zwillingsbereifung<br />
(ZW).<br />
Tragfähigkeit (kg) pro Achse bei Luftdruck<br />
(bar) (psi)<br />
Achstragfähigkeiten bei Einzel-/ Zwillingsbereifung<br />
bei angepasstem Luftdruck in bar<br />
und psi (1 bar ~ 14,5 psi).<br />
Reifenreparaturen<br />
Beschädigungen von Reifen können zunächst<br />
nur Verletzungen im Außen gummi<br />
sein; diese können dann aber bis auf bzw.<br />
in den Festigkeitsträgern (Karkasse/Gürtel)<br />
weiterreißen. Aus diesem Grund muss<br />
der Reifen sobald als möglich nach dem<br />
Erken nen des äußeren Schadens einem<br />
Reifen fachmann zur Begutachtung vorgelegt<br />
werden.<br />
Erklärung der Fußnoten<br />
Angaben nach DIN 7805/4, WdK-Leitlinie 134/2, 142/2, 143/14, 143/25<br />
1) Last-Index Einzelrad/Zwilling und Geschwindigkeitssymbol<br />
2) TT = Tube Type, TL = Tubeless<br />
3) Bei Luftdrücken ab 8,0 bar und größer Ventilschlitz-Abdeckblech verwenden<br />
4) E = Einzelbereifung, ZW = Zwillingsbereifung<br />
* in Vorbereitung<br />
Nachschneiden des Reifenprofils – üblicherweise<br />
bei 2 bis 4 mm Restprofil tiefe – darf<br />
nur von qualifizierten Fach kräften durchgeführt<br />
werden, wenn der Reifen an der Seitenwand<br />
das Wort „REGROOVABLE“ trägt.<br />
Für die Reifenbeurteilung ist immer ein Fachmann<br />
heranzuziehen.