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im sommer: krumbach erfrischt mit limo und schorle - PrimaRind

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EUR 3,– www.landzunge.info<br />

Für Allgäu <strong>und</strong> Oberschwaben 2011<br />

Das Beste aus der Region<br />

So schön<br />

ist Oberschwaben<br />

Aktion:<br />

Wir grillen<br />

den Sommer!<br />

Oberallgäu:<br />

Eine Großküche<br />

greift an!<br />

Fisch <strong>und</strong> Wein:<br />

Das Menü<br />

vom Bodensee


Das Beste aus der Region.<br />

Cool <strong>und</strong> schnell:<br />

Wir holen, fahren, liefern!<br />

Früchte Jork 2 GmbH · Alemannenstraße 2011<br />

3–6 · 88316 Isny <strong>im</strong> Allgäu<br />

Tel. 07562 9744-0 · Fax 07562 9744-150 · info@fruechte-jork.de · www.fruechte-jork.de<br />

Im „Höchsten“ Biergarten Ober -<br />

schwabens: Rudi Holzberger<br />

EUR 3,– www.landzunge.info<br />

Das Beste aus der Region<br />

So schön<br />

ist Oberschwaben<br />

Aktion:<br />

Wir grillen<br />

den Sommer!<br />

Oberallgäu:<br />

Eine Großküche<br />

greift an!<br />

Für Allgäu <strong>und</strong> Oberschwaben 2011<br />

Fisch <strong>und</strong> Wein:<br />

Das Menü<br />

vom Bodensee<br />

Still, schön, Oberschwaben: Eine<br />

Landschaft wie geschaffen für<br />

große oder kleine Touren, zu Fuß,<br />

<strong>mit</strong> dem Rad, <strong>mit</strong> dem Auto. Einer<br />

der schönsten Flecken ist das<br />

Pfrunger Ried <strong>mit</strong> dieser Birken -<br />

allee. Links weiden urige Rinder,<br />

rechts sammeln sich die Störche.<br />

Und <strong>mit</strong>tendrin die legendäre Riedwirtschaft,<br />

die unser Titel-Radler<br />

gerade entdeckt hat. Also: Auf zur<br />

Genuss-Tour durch die Region!<br />

Editorial<br />

Die Aktion LandZunge kommt in die<br />

Jahre. Sie hat an Erfahrung gewonnen<br />

<strong>und</strong> manches hingekriegt. Da<strong>mit</strong> wir<br />

nicht einrosten, setzen wir aber in diesem<br />

Jahr wieder neue Zeichen, starten<br />

neue Aktionen in Allgäu-Oberschwaben.<br />

So wollen wir den Sommer 2011<br />

buchstäblich grillen: Schwein <strong>und</strong> Rind,<br />

gerne auch Gemüse, alles kommt auf<br />

den Grill. Unsere Wirte nehmen ihnen<br />

die Arbeit gerne ab: Also auf in den<br />

Biergarten, ran an das beste Fleisch.<br />

Wie? Sie haben ein schlechtes Gewissen<br />

bei der Fleischeslust? Was für ein Unsinn:<br />

Kühe sind keine Kl<strong>im</strong>akiller!<br />

Das beste Fleisch ist uns aber nicht<br />

genug: Wir wollen <strong>mit</strong> der LandZunge<br />

auch die besten Produkte der Region<br />

suchen, bündeln, vorstellen <strong>und</strong> wir<br />

werden sie hochleben lassen: Mit dem<br />

Regio-Schmecker wollen wir einen<br />

Wettbewerb für die besten Produkte<br />

aus dem Allgäu <strong>und</strong> aus Oberschwaben<br />

starten – von Apfel <strong>und</strong> Ei über Käse<br />

<strong>und</strong> Wurst bis zu Saft <strong>und</strong> Likör. So erst<br />

wird das Menü der Region perfekt. All<br />

diese guten feinen Zutaten können Sie<br />

natürlich <strong>im</strong> LandZunge-Gasthof auf<br />

dem Teller erwarten, dort aber oft auch<br />

kaufen <strong>und</strong> <strong>mit</strong>nehmen.<br />

Die LandZunge: Mit den besten Gast -<br />

höfen auf dem Dorf haben wir los -<br />

gelegt, inzwischen erobern wir aber<br />

auch die Städte – schauen Sie nach in<br />

unseren Steckbriefen. Außerdem können<br />

wir einen dicken Fang für die Vital-<br />

Zunge melden: Die Oberallgäu-Kliniken<br />

wollen ihre Gäste endlich auch <strong>mit</strong> dem<br />

Besten aus der Region verwöhnen. Eine<br />

schöne Überraschung aus Sont hofen!<br />

So helfen wir den Landwirten noch<br />

mehr: Wenn auch die Großküchen<br />

Fleisch von pr<strong>im</strong>a Rindern <strong>und</strong> glück -<br />

lichen Schweinen kaufen. Mit Groß -<br />

küchen steigt die Nachfrage gewaltig.<br />

Und natürlich liegt ein Magazin Vital-<br />

Zunge bald an jedem Krankenbett <strong>im</strong><br />

Oberallgäu. Ich hoffe doch, dass die<br />

Lektüre so manchen schneller wieder<br />

auf die Beine bringt…<br />

Inhalt<br />

REPORTAGE<br />

Eine Tour d’Horizon durch Oberschwaben ........................... 4<br />

PROJEKT<br />

Mit der LandZunge auf dem Bodensee… ............................ 16<br />

… <strong>und</strong> in die Berge zur Ochsentour ......................................19<br />

Events <strong>und</strong> Termine ...............................................................21<br />

PROJEKT<br />

Grillen: Das Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer ..........................................22<br />

VORBILDER<br />

Ravensburg: Die Stadt liegt zu Füßen ................................. 28<br />

Akams: Ein Lustiger Hirsch hoch in den Bergen ................ 31<br />

Bad Grönenbach: Und Gruiben zum Gruß ......................... 33<br />

SERVICE<br />

So finden Sie hin: Die Karte der Region LandZunge ......... 34<br />

Die Steckbriefe: Alle Gasthöfe <strong>im</strong> Überblick ....................... 36<br />

Die Bonus-Karte ..................................................................... 46<br />

VitalZunge<br />

Vorbild msa: Die Pioniere aus Sonthofen ............................ 48<br />

Marke Allgäu: „Fürs Leben gern…“ ...................................... 54<br />

Allgäuland: Die Bauern entscheiden! .................................. 57<br />

NATUR UND LANDSCHAFT<br />

Grenzenlos: Naturpark Nagelfluhkette ............................... 60<br />

Berge <strong>und</strong> Moor: Mähen <strong>mit</strong> dem Pistenbully .................... 64<br />

LANDZUNGE VERMARKTUNG<br />

Kosten <strong>mit</strong> der Kenner-Zunge .............................................. 66<br />

Ostrach: Wo sich Schweine sauwohl fühlen ...................... 70<br />

Eberhardzell: Ein Paradies für Hühner ................................ 72<br />

KULTUR<br />

Hoftheater für Romeo <strong>und</strong> Julia .......................................... 74<br />

GENUSS<br />

Sommer-Menü: Jedes Felchen birgt die Seele des Sees ..... 76<br />

Vom Fass: Wo der Geschmack <strong>im</strong> Keller reift ......................80<br />

REDAKTION UND ABO<br />

Dr. Rudi Holzberger,<br />

Panoramastraße 32, 88284 Wolpertswende<br />

magazin@landzunge.info<br />

GESTALTUNG UND HERSTELLUNG<br />

werbeatelier brandner, Leutkirch <strong>im</strong> Allgäu<br />

landzunge@werbeatelier-brandner.de<br />

FOTOS<br />

Theo Feneberg, Thomas Gretler, Felix Kästle,<br />

Bruno Kickner, Markus Leser <strong>und</strong> andere<br />

PROJEKTE UND KOOPERATION<br />

Dr. Rudi Holzberger


Der gute Geschmack zwischen See <strong>und</strong> Bussen<br />

Eine Tour d’Horizon<br />

durch Oberschwaben<br />

Von Rudi Holzberger <strong>mit</strong> Fotos von Markus Leser<br />

Ein herrlicher Tag <strong>im</strong> Früh<strong>sommer</strong>.<br />

Wir gehen auf Fahrt vom See zum<br />

Bussen <strong>und</strong> zurück. Von einer Land-<br />

Zunge-Wirtschaft zur anderen. Quer<br />

durch eine faszinierende Landschaft.<br />

Wir begegnen Rindern <strong>und</strong> Störchen,<br />

Hirten <strong>und</strong> Wirten, Brennern <strong>und</strong><br />

Brauern. Auf der Suche nach dem<br />

Geist von Oberschwaben essen wir<br />

auch anständig…<br />

4 2011<br />

Mit der Fähre über den stillen See. Eine<br />

Tasse Kaffee <strong>und</strong> 15 Minuten zum<br />

Nachdenken. Vom Oberdeck schweift<br />

der Blick über die Internationale am<br />

See: Die Schweiz, Baden, Württemberg,<br />

Bayern, Vorarlberg, ein Gipfel Liechtenstein,<br />

die schwedische Mainau zur Linken.<br />

Eine große R<strong>und</strong>e über den See<br />

wäre jetzt eine schöne Sache: Feine Felchen<br />

fangfrisch futtern, ein Glas Wein<br />

zum Fisch, einen Elbling gar, <strong>mit</strong> dem<br />

wir über verlorene Weinwelten sinnieren<br />

könnten. Eine gemächliche Kreuzfahrt<br />

auf dem See, auf der Suche nach<br />

der verlorenen Zeit…<br />

So wie mein kurzer Besuch an der Uni<br />

zu Konstanz. Mal wieder meine Doktorarbeit<br />

durchsehen! Jedes Zitat sauber in<br />

Gänsefüßchen, ich bin beruhigt. Dann<br />

aber eine mutige Grenzverletzung: Von<br />

den Stuben der Geisteswissenschaftler<br />

hinüber in die Labors der Chemiker.<br />

Vom weiten Feld der Worte ins Reich<br />

der Formeln. Mein Sohn promoviert<br />

hier bei Professor Marx, einer Koryphäe<br />

der Proteinsynthese. Ich suche nach<br />

Quellen über das „künstliche Fleisch“,<br />

das neulich in den Medien angekündigt<br />

wurde. Na ja, erzählen die Doktoranden,<br />

die Quelle scheint eher dubios.<br />

Wer als Journalist die Biochemiker besucht,<br />

gerät schnell in die Diskussion<br />

über Gentechnik. Die Wissenschaftler<br />

verfallen bei diesem Thema nicht in<br />

Angststarre, sie sinnieren gerne über<br />

den eher kleinen Unterschied von<br />

Züch tung <strong>und</strong> Gentechnik. Bedenklich<br />

jedenfalls: Wir haben Angst vor der<br />

Gentechnik, wir futtern aber bedenkenlos<br />

Tomaten oder Erdbeeren, denen wir<br />

den Geschmack längst weggezüchtet<br />

haben. Also: Bevor wir uns ereifern,<br />

sollten wir die Gene des guten Geschmacks<br />

erst mal kennen.<br />

Denn die Aufgabe lautet: Wir müssen<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel in großer Menge <strong>und</strong> zugleich<br />

in hoher Qualität produzieren.<br />

Die ihren Preis wert sind <strong>und</strong> vor Geschmack<br />

strotzen. Da reicht das Loblied<br />

der alten Sorten <strong>und</strong> Rassen nicht hin.<br />

Wir lieben den Mythos von der ursprünglichen<br />

Natur <strong>und</strong> suchen die<br />

Idylle auf dem Bodensee, auf der Insel<br />

Mainau. Nur: Wohl kaum ein Fleck Erde<br />

ist derart von Menschenhand gestaltet<br />

worden. Fast nichts auf der Mainau ist<br />

natürlich, fast alles exotisch. Und doch<br />

sind wir alle begeistert von den Phantasien<br />

dieser Insel, von der Orgie der Blu-<br />

men, vom Duft <strong>und</strong> auch vom adligen<br />

Ambiente…<br />

Die Mainau ist ein Lehrstück: Sie begeistert<br />

uns, weil sie die Idylle darstellt,<br />

weil sie sich <strong>und</strong> uns als schönes Bild<br />

gefällt, von Menschenhand <strong>mit</strong> Verstand<br />

<strong>und</strong> Euphorie gestaltet. Ein Trugbild<br />

der Natur erscheint uns als Paradies<br />

– wie es Inseln gerne an sich<br />

haben, ob die Isola di Garda oder die<br />

Borromäischen Inseln <strong>im</strong> Lago Maggiore.<br />

Was die besessenen Botaniker<br />

dort geschaffen haben, dies versuchen<br />

auch unsere braven Bauern zwischen<br />

der Reichenau <strong>und</strong> den Allgäuer Senn -<br />

alpen. Sie gestalten die Natur, aber sie<br />

gefährden auch unsere vertrauten<br />

Bilder – wenn das Maisfeld die Blumenwiese<br />

verdrängt, wenn der Löwenzahn<br />

zur blauen Blume der Touristiker aufrückt,<br />

dann ist schon viel schief gelaufen…<br />

Wer aber die alten Bilder <strong>und</strong> den guten<br />

Geschmack nicht nur retten, sondern<br />

neu erfinden will, der muss zuerst über<br />

die Bilder <strong>und</strong> ihre Bedingungen nachdenken.<br />

Über Bauern <strong>und</strong> die Landschaft,<br />

über Essen <strong>und</strong> Konsum, über<br />

Arbeit <strong>und</strong> Preis <strong>und</strong> eben auch über<br />

Biologie <strong>und</strong> Forschung. Pointiert ausgedrückt:<br />

Wer ein Paradies schaffen,<br />

wer die verlorene Zeit <strong>und</strong> den verlorenen<br />

Geschmack wieder gewinnen will,<br />

der darf die Wissenschaft nicht fürchten.<br />

Die Botaniker der Mainau, die Bauern<br />

der Reichenau <strong>und</strong> die Chemiker<br />

der Uni Konstanz, sie sollten gelegentlich<br />

<strong>mit</strong> einander sprechen…<br />

Schmausen <strong>und</strong> sprechen: Wie schön<br />

daher, dass ich nach der Fahrt <strong>mit</strong> der<br />

Fähre gleich weiter kann zum Untersee,<br />

nach Überlingen. Die besten badischen<br />

Köche wetteifern hier, einmal <strong>im</strong> Jahr<br />

feiern sie gar ein Wort-Menü! Bekannte<br />

Autoren reisen gerne zum See, wollen<br />

sich ein paar Tage fühlen wie Hermann<br />

Hesse, vor einem andächtigen Publikum<br />

lesen <strong>und</strong> dazu fürstlich speisen –<br />

2011<br />

5


„die schöne Landschaft recht <strong>mit</strong><br />

Löffeln einnehmen“, wie der Pressetext<br />

verspricht.<br />

Dabei reichen die Löffel nicht <strong>im</strong>mer<br />

aus: Denn Patrick Hofmann zerlegt<br />

wortgewaltig „Die letzte Sau“, Hermann<br />

Koch präsentiert seinen Bestseller „Angerichtet“,<br />

Ella Theiss beschwört gar<br />

„Die Spucke des Teufels“. Rolf-Bernhard<br />

Essig erklärt, wer etwas „auf der<br />

Pfanne“ hat, Peter Peter schließlich beschreibt<br />

„30 kulinarische Eskapaden“ –<br />

am Bodensee. Noch lieber höre ich freilich<br />

Alina Bronsky oder Katja Mutschelknaus<br />

zu, die uns den Kaffeeklatsch als<br />

Emanzipation der Frauen erklärt…<br />

Solche Menüs <strong>mit</strong> Koch <strong>und</strong> Essig (!)<br />

sind wahrlich gewonnene Zeit: Wein,<br />

Fisch <strong>und</strong> schöne Sätze, was will der<br />

Mensch noch mehr? Genau: Das Ambiente<br />

einer authentischen Gaststube,<br />

schöne Frauen <strong>im</strong> Blick, die ergriffen<br />

lauschen. Auch solch magische Momente<br />

hat Proust beschrieben: Nur<br />

Frauen können sich der Literatur, dem<br />

Wort, dem Menü so hingeben…<br />

Die Welt, sie steckt voller Wider -<br />

sprüche. Wie könnte da der Geschmack<br />

ausgespart bleiben. Anständig essen<br />

sollen wir endlich! So beschwört uns<br />

Karen Duve, die als Belletristin eher<br />

trist blieb, <strong>mit</strong> ihrem seltsamen Buch<br />

über das böse Essen aber einen wahrlich<br />

deutschen Bestseller gelandet hat.<br />

Anständig Essen: Die Angst vor dem<br />

Fleisch ist hier einmal mehr das<br />

zentrale Motiv, Kühe seien schuld am<br />

Kl<strong>im</strong>awandel, Tiere dürfen dennoch<br />

nicht getötet werden, sie müssen be -<br />

hütet werden, so wie die Autorin ihren<br />

krebskranken H<strong>und</strong> noch in ihrem Bett<br />

verwöhnte. Eine schwere Kost, diese<br />

Lektüre. Anständig? Gut essen <strong>mit</strong><br />

einem schlechten Gewissen? Am deut-<br />

6 2011<br />

schen Wesen dieser Autorin soll die<br />

männliche Welt genesen? Wenn eine<br />

angeblich grüne Gesinnung solche<br />

Angst-Blüten treibt, dann gute Nacht.<br />

Immerhin: Ein vegetarisches Menü versöhnt<br />

die Gäste dafür schnell…<br />

Höchste Zeit, anstandslos auf Tour zu<br />

gehen. Die nächste Hürde aber lauert<br />

am Weg: Das Haus der Weine in Meersburg.<br />

Ein Tempel aus Glas, dem guten<br />

Tropfen verpflichtet <strong>und</strong> ideal platziert<br />

für all die See-Touristen. Die Auswahl<br />

ist groß: Vom kleinsten Winzer bis zum<br />

Markgraf von Baden reicht die Palette.<br />

Mit der besten Flasche könnte ich jetzt<br />

hoch steigen zum Fürstenhäusle <strong>und</strong><br />

zum Wein die Gedichte der Droste<br />

lesen. Wieder eine Analogie: Würden<br />

die Winzer ihre Reben so sorgsam beschneiden,<br />

wie Annette von Droste-<br />

Hülshoff um ihre lyrischen Bilder gerungen<br />

hat, dann ja, wäre der Wein<br />

vom See wohl weltweit einzigartig,<br />

dann wäre das terroir hier mehr als ein<br />

lyrisches Wort. Das Seekl<strong>im</strong>a: Warme<br />

Tage, aber mehr noch die kühlen<br />

Nächte <strong>im</strong> Spät<strong>sommer</strong> sorgen für eine<br />

„ziselierte Fruchtsäure“, das Wasser <strong>im</strong><br />

See reflektiert das Sonnenlicht, das hilft<br />

bei der Reife der Trauben – kurz, am See<br />

gedeihen leichte Weine.<br />

Aber weiter: Von Meersburg hinüber<br />

nach Hagnau, ins Dorf der Winzer. Wer<br />

den besten Wein am schwäbischen<br />

Meer keltert, ist noch nicht entschieden,<br />

die Badener aber sie sind bestens<br />

<strong>im</strong> Rennen, die Brüder Aufricht voran.<br />

Heute biege ich vor dem Dorf links ab<br />

<strong>und</strong> wage mich zu Edelbrenner Heiner<br />

Renn. Er ist dem Vergleich <strong>mit</strong> der<br />

Droste gewachsen, seine Tropfen sind<br />

so rein destilliert, dass sie Geist <strong>und</strong><br />

Gaumen <strong>mit</strong> einem Schluck in eine andere<br />

Ebene heben. Nach zwei Gläsern<br />

ist ein Ritt über den Bodensee keine<br />

Mutprobe mehr…<br />

Aber genug vom See, vom anderen Ufer,<br />

endlich rein ins Hinterland. Dort wollte<br />

die LandZunge die bessere Gastronomie<br />

beschwören, den ländlichen Geschmack<br />

entdecken, die besten Bauern<br />

feiern. Form <strong>und</strong> Inhalt: Kann es sein,<br />

dass die Landschaft <strong>und</strong> die Geschichte<br />

den Bauern so prägen wie das legendäre<br />

terroir den Wein, die Äpfel, den<br />

Spargel? Wer von Meersburg aufbricht<br />

ins Landesinnere, stellt sich schnell<br />

solche Fragen. Jedes Dorf ein nostalgisches<br />

Gemälde, Peter Eitel hat in seiner<br />

„Geschichte von Oberschwaben“ das<br />

schöne Bild erklärt: „Da <strong>im</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

das historische Sichtfachwerk oft<br />

wieder freigelegt wurde, bieten Dörfer<br />

<strong>und</strong> Höfe <strong>im</strong> badischen Linzgau <strong>und</strong><br />

Hegau bis heute vielfach ein pittoreskeres<br />

Bild als jene <strong>im</strong> württembergischen<br />

Oberschwaben“.<br />

Jetzt kennen wir die Erklärung <strong>und</strong><br />

finden doch nicht hinaus aus dem Bild,<br />

bleiben von der Idylle verzaubert. Hier<br />

will ich an jedem Hofladen anhalten,<br />

hier schmeckt jede Marmelade h<strong>im</strong>mlisch,<br />

die Verpackung noch ist pure<br />

Nostalgie. Alles andere als praktisch<br />

bäuerlich, aber eben so, wie es uns gefällt…<br />

Richtung Salem wartet dieses Zauberland.<br />

In dem einst der Markgraf von<br />

Baden herrschte. In dem so viele gekrönte<br />

Häupter <strong>und</strong> früh reiche Erben<br />

ihre Schulzeit verbrachten – <strong>im</strong> legendären<br />

Internat von Salem. Da muss ich<br />

kurz nach den Rotbacken schauen, die<br />

hier ihre Wahlhe<strong>im</strong>at gef<strong>und</strong>en haben:<br />

In den großen Hallen von Salem-Frucht<br />

schw<strong>im</strong>men tausende Kikus: In Japan<br />

entdeckt, sind sie über Südtirol an den<br />

Bodensee gelangt, hier erst gedeihen sie<br />

perfekt. Ein Apfel aus dem Paradies:<br />

Von perfekter Farbe, von bestem Geschmack,<br />

gedeiht er <strong>im</strong> See-Kl<strong>im</strong>a ideal.<br />

Dieser Apfel hat seine He<strong>im</strong>at gesucht<br />

<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en, nicht umgekehrt! Der<br />

Boden ist schuld, das Kl<strong>im</strong>a in der Seehöhe<br />

von 400–600 Metern, der warme<br />

Regen <strong>und</strong> wie be<strong>im</strong> Wein die kühlen<br />

taufrischen Nächte. Was uns am See<br />

entrückt, befriedigt auch Evas Äpfel…<br />

Die alten Lehrer von Salem dagegen, sie<br />

mögen entzaubert sein, die Landschaft<br />

aber, sie lässt sich nicht klein machen:<br />

Hinauf nach Heiligenberg zieht es mich:<br />

Der Name so entrückt wie dieses Dorf<br />

hoch über dem See, die Lage erinnert<br />

mich an Oberstaufen. Wer hier nicht<br />

einkehrt, ist selber schuld. Zum Beispiel<br />

bei einem Großmeister wie Clemens<br />

Baader, aber dafür ist es heute noch viel<br />

zu früh. Von Heiligenberg hinunter ins<br />

Deggenhausertal, wir bleiben badischromantisch.<br />

Idylle pur, <strong>mit</strong>tendrin wieder<br />

stattliche Landgasthöfe.<br />

Mitten in der Idylle wachsen die besten<br />

Schweine der Region heran. Drei Höfe<br />

<strong>im</strong> Deggenhausertal haben sich der<br />

LandZunge verschrieben, sie setzen<br />

nicht auf alte Rassen, sondern sorgen<br />

<strong>mit</strong> idealen Haltungsbedingungen einfach<br />

für gutes Schweinefleisch. Geschlachtet<br />

wird <strong>im</strong> nahen Mengen,<br />

dann kommen die Schweinehälften zur<br />

Metzgerei Buchmann nach Ravensburg<br />

<strong>und</strong> werden dort für die Gastwirte <strong>und</strong><br />

die verwöhnten Gäste zugeschnitten.<br />

Erst wenige Jahre alt ist dieses Modell<br />

der Aktion LandZunge: Die Wirte sind<br />

überzeugt von der Qualität, die Gäste<br />

begeistert vom Geschmack, für den sie<br />

gerne etwas mehr bezahlen. Das Modell<br />

ist keine grüne Beschwörung, nicht<br />

schwäbisch-hällisch-elitär, sondern<br />

einfach-praktisch-populär. Oder so: Wo<br />

der Bauer sein eigenes Schwein auch<br />

auf dem Teller liebt, da ist die Welt noch<br />

in Ordnung, da sind Landschaft,<br />

Schweine <strong>und</strong> Romantik aufs beste versöhnt…<br />

Höchste Zeit für ein feines Mittagessen,<br />

das ich mir gerade noch diesseits der<br />

badischen Grenze erlauben will. Hoch<br />

oben <strong>im</strong> Deggenhausertal, da<strong>mit</strong> der<br />

Blick wieder über den Bodensee schweifen<br />

<strong>und</strong> den Horizont verrücken kann.<br />

Die Entscheidung freilich, sie fällt<br />

schwer: Soll ich gleich in L<strong>im</strong>pach stoppen,<br />

in der badisch-malerischen Krone?<br />

Wo Jürgen Waizenegger eine große<br />

Küche <strong>im</strong> Bio-Hotel zelebriert <strong>und</strong> der<br />

Vater die eigenen Rinder auf die Weide<br />

führt? Wo wir einst an langen Abenden<br />

überlegt haben, wie wir die Sachbücher<br />

von „Ravensburger“ besser unters<br />

lesende Volk bringen. Die Lösung dafür,<br />

sie ist uns nicht geglückt, aber wir<br />

haben stets gut gegessen <strong>und</strong> getrunken<br />

in L<strong>im</strong>pach…<br />

Der Höchsten macht seinem Namen alle Ehre <strong>und</strong> bietet<br />

am Gipfel einen phantastischen Blick r<strong>und</strong>um, wie hier<br />

ins Deggenhausertal. Der M<strong>und</strong>artweg erklärt den Besuchern<br />

die wichtigsten Worte des Dialekts. Auch kulinarisch<br />

fehlt es auf dem Höchsten <strong>und</strong> r<strong>und</strong>um an nichts:<br />

Ob auf dem Gipfel bei Hans-Dieter Kleemann oder bei<br />

Jürgen Waizenegger (Bild unten) <strong>im</strong> Bio-Hotel Mohren<br />

zu L<strong>im</strong>pach. LandZunge auf dem Gipfel…<br />

Oder ganz hinauf zum Höchsten? Dort<br />

ist der Blick einmalig, der Biergarten<br />

nahezu unerreicht, ein Spaziergang auf<br />

dem M<strong>und</strong>artweg bietet sich an <strong>und</strong><br />

auch Wirt Hans-Dieter Kleemann kann<br />

Fleisch von seinen eigenen Rindern<br />

bieten. Zudem sitzen wir am <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

2011<br />

7


IM SOMMER:<br />

KRUMBACH ERFRISCHT<br />

MIT LIMO UND SCHORLE<br />

Der Sommer kommt, die neuen KRUMBACH L<strong>im</strong>onoaden<br />

sind schon da. Erfrischende L<strong>im</strong>onaden<br />

in drei leckeren Geschmacksrichtungen: Orange,<br />

Zitrone <strong>und</strong> Cola-Mix. Noch nicht genug <strong>erfrischt</strong>?<br />

Probieren Sie auch die neuen sanften Schorlen<br />

8 2011<br />

Apfel-Birne <strong>und</strong> Apfel-Johannisbeere von KRUM-<br />

BACH. Auf der Basis von sanft mineralisiertem<br />

KRUMBACH Mineralwasser, ohne künstliche Süßungs<strong>mit</strong>tel<br />

<strong>und</strong> <strong>mit</strong> 55 % bzw. 60 % Fruchtgehalt.<br />

Ein Geschmackserlebnis für Groß <strong>und</strong> Klein!<br />

MINERALBRUNNEN ÜBERKINGEN-TEINACH AG POSTFACH 80 73334 BAD ÜBERKINGEN<br />

INFO-SERVICE, GEBÜHRENFREI: 0800-1008197 WWW.KRUMBACH-FAMILIENWELT.DE<br />

Höchsten praktisch genau auf der<br />

Grenze – zwischen Baden <strong>und</strong> Württemberg,<br />

aber <strong>mit</strong>ten in Oberschwaben.<br />

Der Kellner sagt es so: Ich bin ein<br />

Mischling…<br />

So wie die Tour hier oben in alle Richtungen<br />

verführt. Heute lockt es mich<br />

zum malerischen Illmensee <strong>und</strong> von<br />

dort weiter zum Pfrunger Ried. In<br />

Pfrungen markierte früher das „Goldene<br />

Kreuz“ die Grenze der LandZunge-<br />

Region <strong>im</strong> Westen. Höchste Zeit, dieses<br />

Kreuz wieder auf (uns) zu nehmen.<br />

Denn erst überzeugte Wirte machen die<br />

Landschaftspfleger <strong>im</strong> Ried glücklich.<br />

Das faszinierende Ried ist wie so viele<br />

andere Moore landauf landab bedroht.<br />

Die Bauern nützen die Streuwiesen<br />

nicht mehr, sie haben eh zu viel Stroh,<br />

viele Ställe werden nicht mehr eingestreut.<br />

So wächst das Ried zu, die Ökologie<br />

verarmt. Daher sind Weidetiere<br />

gefragt: Sie machen wenig Arbeit, sie<br />

fressen die nassen Flächen ab <strong>und</strong> er-<br />

halten sie so. Was aber tun <strong>mit</strong> den<br />

vierbeinigen Landschaftspflegern? Einfach<br />

leben lassen, weil wir Tiere nicht<br />

töten dürfen? Nein, die langhaarigen<br />

Highlander, die hier fleißig fressen, sie<br />

warten auch auf den Feinschmecker,<br />

auch die Liebe zur Landschaft soll<br />

durch den Magen gehen.<br />

Das Kreuz hat das Moorrind auf der<br />

Karte, öffnet aber erst am Abend. Also<br />

weiter zur legendären Riedwirtschaft,<br />

dem alten Treff der Moorstecher – dort<br />

werden wir <strong>mit</strong> einem feinen Wurst -<br />

salat anständig bedient. Und entdecken<br />

zu Fuß verdutzte Störche <strong>und</strong> die ge -<br />

fräßigen Rinder gleich daneben – gut<br />

bewacht von einem jungen Paar, die<br />

beide auf Agrar studieren, <strong>im</strong> Moor ihr<br />

Forschungsfeld gef<strong>und</strong>en haben…<br />

Weiter auf der Tour d’Horizon. Soll ich<br />

einen Schlenker in Richtung Alb ein -<br />

legen, soll ich in Sigmaringen-Laiz über<br />

alte Studientage sinnieren? Wer hätte<br />

gedacht, dass ausgerechnet <strong>im</strong> stillen<br />

Laiz mal ein Ministerpräsident für<br />

Baden-Württemberg heran reift. Ein<br />

Grüner aus der ländlichen Provinz. Mal<br />

sehen, ob er hier die Probleme der Region<br />

begriffen hat, ob er die Sprache der<br />

Bauern spricht, ob er die Aktion Land-<br />

Zunge unterstützt…<br />

In Sigmaringen bin ich vor Jahrzehnten<br />

der Feinkost verfallen, habe auf dem<br />

Markt eingekauft <strong>und</strong> st<strong>und</strong>enlang <strong>mit</strong><br />

Fre<strong>und</strong>en gekocht, lange vor den Kochkünstlern<br />

<strong>im</strong> Fernsehen. In einem<br />

kleinen Laden gab es dort die schönsten<br />

Leckerbissen zu stolzen Preisen. Die<br />

ersten Eier von frühen Bio-Höfen, aber<br />

auch ein fremder Käse – der Roquefort.<br />

200 Gramm des stolzen stinkenden<br />

Galliers kosteten, wenn ich mich recht<br />

erinnere, fast sieben Mark. Viel zu viel<br />

für einen Bettelstudenten, aber die<br />

Sünde, sie musste sein, so wie die köstlichen<br />

Forellen <strong>mit</strong> Mandelsssplittern<br />

auf Inges Balkon…<br />

Die Orientierung freilich, sie fällt<br />

schwer an der Grenze von Alb <strong>und</strong><br />

Oberschwaben. Soll ich an der Donau<br />

entlang gen Wilflingen touren <strong>und</strong> dort<br />

<strong>mit</strong> dem Löwen Ernst Jünger wieder der<br />

Magie der Worte verfallen – <strong>im</strong> Löwen<br />

bei Sandra <strong>und</strong> Jürgen Reck schmausen<br />

<strong>und</strong> dort in Stahlgewittern schmökern?<br />

Vom Forsthaus derer von Stauffenberg<br />

ist der LandZunge-Löwen in Sichtweite,<br />

zu Fuß marschierte der alte Jünger<br />

Oberschwaben bietet ständig die schönsten Entdeckungen:<br />

Schottische Highland-Rinder <strong>im</strong> Pfrunger Ried <strong>mit</strong><br />

blonder Betreuerin oder einen Tummelplatz für Störche<br />

gleich nebenan. Und wo könnte allein ein Klingelschild<br />

eine große Geschichte für Kenner verraten: Im Forsthaus<br />

zu Wilflingen scheint der berühmte Schriftsteller<br />

noch heute zu wohnen…<br />

2011<br />

9


hinüber, vor allem wenn <strong>im</strong> Herbst eine<br />

Schlachtplatte angesagt war! Der Dichter<br />

der Schlachten war auch ein anständiger<br />

Esser…<br />

Wilflingen: Ein Dorf <strong>mit</strong> ureigener adliger<br />

Atmosphäre, markiert auch einen<br />

Wechsel der Landschaft – Oberschwaben<br />

hat r<strong>und</strong>um spannende Grenz -<br />

länder: Von der badischen Romantik<br />

zur rauen Alb, von der Donau bis ins<br />

wilde Allgäu. Im Herzen aber vom Seekl<strong>im</strong>a<br />

erwärmt <strong>und</strong> verwöhnt, von der<br />

Mainau bis zum Bussen <strong>und</strong> vor allem<br />

<strong>im</strong> Becken der Schussen. Stets hat sich<br />

Oberschwaben nach Süden orientiert,<br />

hin zum See, zu den Alpen, zur<br />

Schweiz. Kein W<strong>und</strong>er, dass <strong>im</strong> katholischen<br />

Oberschwaben ein Menschenschlag<br />

gediehen ist, der gerne feiert,<br />

dem Leben sehr zugewandt ist. Der<br />

Schriftsteller Griesinger hat ihn 1838 so<br />

charakterisiert: „Der Oberländer Bauer<br />

ist ein Mittelding zwischen einem<br />

Schweizer <strong>und</strong> einem Unter-Schwaben.<br />

Er ist groß gewachsen, stark gebaut,<br />

sieht blühend aus, ißt gern Fleisch <strong>und</strong><br />

trinkt gern Bier.“ Der Oberschwabe,<br />

alles andere als ein „württembergischer<br />

Hungerleider“ aus dem Unterland…<br />

Der berühmte Arzt <strong>und</strong> He<strong>im</strong>atforscher<br />

Michel Buck betont gar zur gleichen<br />

Zeit, dass selbst die Waden der Oberschwaben<br />

deutlich stärker seien, dass<br />

er weit mehr Lasten auf der Schulter<br />

tragen kann, dass sein Charakter eine<br />

„gewisse Noblesse“ verbinde <strong>mit</strong> „derber<br />

Offenheit“, ja dass in ihm „ein ge -<br />

borener Raufer“ versteckt sei. Aber<br />

diese Zeiten sind natürlich vorbei…<br />

10 2011<br />

Wohlhabend, sinnlich <strong>und</strong> genuß-süchtig<br />

sei der oberschwäbische Bauer, wo<br />

sonst hätte die Aktion LandZunge auf<br />

solch alte Traditionen fußen können!<br />

Die üppigen Mehlspeißen fehlen in keiner<br />

alten Chronik, Fleisch <strong>und</strong> Bier aber<br />

bleiben stets das Herzstück: „Besonders<br />

<strong>im</strong> <strong>mit</strong>tleren Oberschwaben geht das<br />

Fleischessen in’s Immense“, notiert<br />

Michel Buck. „Der Oberschwabe isst<br />

Jahr aus Jahr ein, <strong>mit</strong> Ausnahme der<br />

Fasttage, täglich wenigstens einmal<br />

Fleisch.“ Wein trinken nur reiche Bauern,<br />

„<strong>im</strong> Oberland trinkt man Weißbier“.<br />

Kein W<strong>und</strong>er daher, dass 1852 allein in<br />

Biberach 26 Brauereien aktiv sind…<br />

Nur am Rande: Der so gern beschworene<br />

„Sonntagsbraten“ war also nicht<br />

die Ausnahme in der Fleischeslust, son-<br />

dern die Krönung – am Sonntag war<br />

genug Zeit für das gute Stück, dies sollten<br />

sich auch die Wirte wieder zu eigen<br />

machen. Wer uns den Fleischgenuss <strong>im</strong><br />

Alltag abgewöhnen will, darf sich also<br />

keineswegs auf die guten alten Zeiten<br />

berufen. Die Regel lautet: Wer ge -<br />

nügend Geld hat, isst gerne Fleisch <strong>und</strong><br />

trinkt auch was Richtiges dazu. Der Verzicht<br />

auf Fleisch war, von klösterlicher<br />

Askese mal abgesehen, fast <strong>im</strong>mer der<br />

Armut geschuldet! Und die Askese wohl<br />

der Angst vor der Fleischeslust…<br />

Zur Buße für solch Ketzerei reise ich<br />

weiter zum Bussen. Von Heiligenberg<br />

zum heiligen Berg Oberschwabens.<br />

Wenn der Föhn von den Alpen bis hierher<br />

reicht, dann wird die Landschaft vor<br />

dem Bussen zur Fata Morgana, die<br />

Landschaft zum Gemälde, der Blick<br />

schweift vom Federsee bis zur Kulisse<br />

der Alpen. Dazwischen eine gesegnete<br />

Landschaft – katholisch, bäuerlich,<br />

barock. Die schönsten Kirchen der Welt<br />

neben uralten Bauernhöfen <strong>und</strong> gottseidank<br />

noch in fast jedem Dorf eine<br />

offene Wirtschaft. Wer die Menschen<br />

hier erleben will, muss hinein in die<br />

Wirtschaften, nahe ran an die Stammtische<br />

– hier sitzt Dionysos neben Diogenes,<br />

ein Original neben dem anderen,<br />

ein Franz Gernstl würde hier sesshaft…<br />

Heute aber trübt der Nebel meine Sicht,<br />

<strong>mit</strong> dem Nebel strömt der Blues in die<br />

Landschaft, der Federsee zu meinen<br />

Füßen verhüllt sich in ein mystisches<br />

Gewand. Der Federsee: Ein Klein- oder<br />

besser ein Großod in Oberschwaben, so<br />

wie das Pfrunger Ried oder das Wur -<br />

zacher Moor. Schöne Beispiele für urtümliche<br />

Landschaften, deren Gesicht<br />

auch dem bäuerlichen Ansturm getrotzt<br />

hat. Die aber auch ihren Charakter<br />

ohne die Pflege r<strong>und</strong>um schnell verlieren<br />

könnten. Der Federsee: Viel, viel<br />

größer war er einst, ehe ihm vor 200<br />

Jahren buchstäblich das Wasser abgegraben<br />

wurde – die Bevölkerung wuchs<br />

<strong>und</strong> brauchte neuen Lebensraum. Der<br />

Zauber des Federsees jedoch ist ungebrochen,<br />

langsam zieht er sich zurück,<br />

als wolle er sich auf sein Innerstes konzentrieren.<br />

Sein Innerstes: Da wäre der<br />

Federsee-Wels ein guter Kandidat.<br />

Kleiner als seine bayerischen Waller-<br />

Kollegen, aber nicht minder schmackhaft.<br />

Leider nur ist die Suche nach dem<br />

sagenhaften Wels fast verlorene Liebesmüh,<br />

nur wenige Exemplare haben eine<br />

böse Infektion vor Jahren überlebt. Nur<br />

langsam erholt sich der Bestand, so<br />

kann ich nach den Felchen vom Bodensee<br />

dem Geschmack des Federsees<br />

nicht bis auf die Gräten nachspüren…<br />

Weiter nach Westen, <strong>im</strong>mer auf den<br />

Landstraßen vorbei an Biberach. Nahe<br />

Schemmerhofen treffe ich wieder ein<br />

bäuerliches Original: Michael Recht -<br />

steiner auf seinem Ziegenhof Capella.<br />

Der Hof <strong>im</strong> tiefen Oberschwaben ist ein<br />

ausgewählter Lieferant des VonHier-<br />

Programms der Fa. Feneberg. Der edle<br />

Ziegenkäse ist noch rar <strong>im</strong> Oberland,<br />

sein französischer haut-gout aber erobert<br />

auch die Kennerherzen bei uns.<br />

Wenn er denn so perfekt ausreifen darf<br />

wie hier. Die Ziegen wurden so lange als<br />

Kühe des armen Mannes geschmäht,<br />

hier laufen sie zu Hochform auf. A<br />

capella: Ein wackerer Bauer sorgt für<br />

diesen Leckerbissen, kein alternativer<br />

Geißen-Peter. Was dem einen die<br />

Ziegen, sind dem anderen die Hühner,<br />

überall in der Region gedeihen neue<br />

Projekte. Das Land prägt nicht nur Wein<br />

<strong>und</strong> Äpfel, sondern auch Bauern <strong>mit</strong><br />

originären Ideen.<br />

Der Federsee <strong>und</strong> der Bussen pflegen beste Nachbarschaft:<br />

Der heilige Berg Oberschwabens scheint begeistert<br />

vom Gestade zu seinen Füßen <strong>und</strong> von der attrak -<br />

tiven Kulturlandschaft r<strong>und</strong>um. Von oberschwäbischen<br />

Bauern geschaffen, unter denen es bis heute vor Origi -<br />

nalen nur so w<strong>im</strong>melt. Ein gutes Beispiel: Berthold<br />

Weber aus Mattenhaus, ein überzeugter Bio-Bauer, der<br />

als „schönes Hobby“ noch Pustertaler Sprinzen züchtet<br />

– eine alte schöne Rasse aus den Alpen. Vermarktet<br />

werden die Tiere von der Metzgerei Buchmann, Produkte<br />

vom Acker liefert Weber auch an Feneberg – so<br />

schließen sich die Kreise der Region.<br />

Zugleich aber ist manche Tradition fast<br />

schon verloren. Von Tannhe<strong>im</strong> aus<br />

sollte ich der Mühlenstraße folgen <strong>und</strong><br />

mich wieder romantisch verlieren.<br />

Oberschwaben war ein Land der Mühlen,<br />

überall sind sie noch zu entdecken,<br />

nur wenige aber sind noch aktiv – eine<br />

verlorene Welt. Manche aber sind gerüstet<br />

für die Zukunft: Die Engelhardmühle<br />

etwa, die auch „VonHier“ verpflichtet<br />

ist. Die Feneberg-Schiene ist<br />

streng bio, brav bäuerlich <strong>und</strong> überzeugend<br />

regional. B<strong>und</strong>esweit einzigartig<br />

<strong>und</strong> eben ein Modell für die Versöhnung<br />

des Besonderen <strong>mit</strong> der notwendigen<br />

Menge. So wie es Feneberg auch <strong>mit</strong> der<br />

Marke Pr<strong>im</strong>a Rind gelungen ist, so wie<br />

Buchmann <strong>mit</strong> seinen LandZunge-<br />

Schweinen…<br />

Die Mühlenstraße: Wieder ein idealer<br />

Themenweg für romantische Gemüter<br />

quer durch Oberschwaben. Denn zahllose<br />

Mühlen stehen still, stumme Zeugen<br />

der einstigen Kornkammer Ober-<br />

2011<br />

11


schwaben, die über den See auch die<br />

Schweiz versorgte. Jede Mühle technisch<br />

faszinierend <strong>und</strong> romantisch zugleich,<br />

so etwas wie ein Urbild der bäuerlichen<br />

Landschaft. Und trotz der<br />

Mühlenstraße <strong>im</strong>mer noch so oft übersehene<br />

Stiefkinder unter den Schön -<br />

heiten der Region.<br />

Von Biberach nach Ravensburg folge ich<br />

eine Weile der Hauptstraße, passiere<br />

Mattenhaus <strong>und</strong> lande in Gaisbeuren.<br />

Am letzten Wochenende eines Monats<br />

treffen sich hier die wahren Feinschmecker<br />

zum Fest der innersten Werte:<br />

Kalkskopf-Nierle-Schweinsbäckle-<br />

Bries-Züngle-Saure Bohnen-Kutteln-<br />

Bier aus dem Steinkrug!! Wo gibt’s denn<br />

noch sowas? Richtig: Im Adler von<br />

LandZunge-Wirt <strong>und</strong> Jäger Bösch. Alle<br />

Rezepte, so verspricht er, stammen „aus<br />

12 2011<br />

Da seufzt jeder Feinschmecker der Region: Wenn <strong>im</strong><br />

LandZunge-Gasthof Innereien auf den Tisch kommen,<br />

streng nach den Rezepten „aus Urgroßmutters handgeschriebenem<br />

Kochbuch“ wie <strong>im</strong> Adler zu Gaisbeuren.<br />

Oberschwaben ist auch ein Land der Mühlen, von denen<br />

viele nicht mehr in Betrieb sind, der alte Geist aber ist<br />

noch oft bewahrt, etwa in der Schuler-Mühle in Ravensburg<br />

oder in der Erlebnis-Mühle Ailinger bei Aulendorf.<br />

Die Mühlenstraße weist den Weg…<br />

Urgroßmutters handgeschriebenem<br />

Kochbuch.“ Der Gehe<strong>im</strong>tipp ist in -<br />

zwischen keiner mehr, schade nur, dass<br />

so wenige Wirte an diese alte Küche<br />

glauben.<br />

Gleich neben dem Adler können wir in<br />

einer romanischen Kirche von schlichter<br />

Schönheit Buße tun. Nirgendwo<br />

sind sich Gasthof <strong>und</strong> Kirche so nahe<br />

wie in Oberschwaben, Leib <strong>und</strong> Seele<br />

sind hier stets versöhnt. Selbst die<br />

schönste aller Kirchen bleibt hier <strong>im</strong><br />

Dorf: Ein Katzensprung ist es nur nach<br />

Steinhausen. Provokativ ragt der<br />

schlanke Kirchturm über das flache<br />

Bauernland hier empor. Ein Blick hinein<br />

in das barocke W<strong>und</strong>er, schon begreifen<br />

wir auf diesem Herzstück der oberschwäbischen<br />

Barockstraße das frohe<br />

Gemüt dieser fröhlichen Landschaft.<br />

Wo sonst ist die Landschaft selbst so<br />

barock, wo sonst sind die katholischen<br />

Bauern so festesfroh, wo sonst wird das<br />

gute Essen so barock, so sinnlich? Zum<br />

Beispiel in der Linde von Steinhausen,<br />

der Kirche direkt gegenüber. Kein Zufall<br />

mehr: Ein LandZunge-Gasthof…<br />

Wer barock speisen, also üppig schwelgen<br />

will, hat in Oberschwaben oft die<br />

Qual der Wahl: Ich hätte schon <strong>im</strong><br />

Gaum zu Ummendorf Station machen<br />

sollen, hätte <strong>im</strong> Löwen von Oggels -<br />

hausen auf den Federsee blicken können,<br />

könnte mich jetzt schon freuen<br />

auf den Hirschbraten, <strong>mit</strong> dem ich<br />

diese Tour <strong>im</strong> Hubertus zu Berg hoch<br />

über Ravensburg ausklingen lassen<br />

will. Oder soll ich eher einen Wurstsalat<br />

<strong>im</strong> Stallbesen zur Vorsee vorziehen<br />

oder ein Ritteressen in Aulendorf?<br />

Und so zurück auf die Mühlenstraße<br />

finden: Die Ailinger-Mühle nahe Aulendorf<br />

hatte das Schattendasein gründlich<br />

satt. Der romantische Charme des<br />

alten Ensembles hat die Ailinger-<br />

Schwestern zu einer Erlebnis-Mühle<br />

verleitet. Einer aktiven Mühle jedoch,<br />

denn nach wie vor wird hier gemahlen,<br />

was nur an Mehl r<strong>und</strong>um notwendig<br />

ist. Zugleich aber können Jung <strong>und</strong> Alt<br />

die Technik bew<strong>und</strong>ern, erleben, selber<br />

mal Hand anlegen. Und natürlich <strong>im</strong><br />

Hofladen alle Produkte probieren,<br />

schmecken <strong>und</strong> käuflich erwerben…<br />

Eine Erlebnis-Mühle macht noch keine<br />

ländliche Wiedergeburt, aber sie ist ein<br />

Symbol für den trotzigen bäuerlichen<br />

Widerstand. Tatsächlich können wir<br />

ge rade in Oberschwaben <strong>mit</strong> seinen<br />

fruchtbaren Landstrichen, verwöhnt<br />

noch vom Bodenseekl<strong>im</strong>a, bäuerliches<br />

Erbe nicht nur bewahren, sondern in<br />

die Zukunft retten, manchmal sogar die<br />

Alternativen so erst schaffen. Denn oft<br />

genug ist die Utopie ein alter Hut…<br />

Das gute Brot. Was in Hamburg ein<br />

W<strong>und</strong>er sein mag, in Oberschwaben ist<br />

es fast noch Alltag. Mit Anstand <strong>und</strong><br />

nach alter Kunst gebacken, <strong>mit</strong> Sauerteig<br />

<strong>und</strong> ohne chemische Helferlein!<br />

Der kleine Bäcker <strong>im</strong> Dorf in seiner<br />

filmreifen Backstube, aber auch so<br />

mancher städtische Kollege an der<br />

Grenze zum Großbetrieb: Die Brezen<br />

Noch ein Original aus Oberschwaben: Florian Angele hat<br />

die einstige Schloss-Brauerei zu Aulendorf zu neuem<br />

Leben erweckt. Der junge Brauer lebt für seine Leidenschaft,<br />

sein Geld aber verdient er noch in der Herrenmühle<br />

nebenan. Denn zum Bier liebt der Oberschwabe<br />

eine Breze oder gar eine gebackene Seele…<br />

der Bäckerei Frick aus Weingarten, sie<br />

wurden vom Zeit-Magazin als Deutschlands<br />

Nummer eins gekürt. Die Schmalegger<br />

von Bäcker Müller in Schmalegg<br />

bei Ravensburg, sie haben einen Preis<br />

als bestes regionales Produkt gewonnen,<br />

von den Seelen ganz zu schweigen,<br />

die kein Oberschwabe je nach Hamburg<br />

exportieren würde, für die jeder Franzose<br />

sein Baguette sogleich verschenken<br />

würde. Kurz: entscheidend ist der<br />

Ehrgeiz, nicht so sehr die Größe.<br />

Immer weiter auf der Tour: Der Alt -<br />

dorfer Wald stellt sich mir in den Weg,<br />

irgendwo könnten noch Räuber wie der<br />

schwarze Vere lauern, die sich hier in<br />

einem der letzten großen Wälder lange<br />

versteckten, am Weissenbronnen<br />

wilderten, ihre Räuber-Beizen <strong>im</strong> Wald<br />

liebten. Ganz klar: Unsere Gasthöfe<br />

haben auch solche Wurzeln, sie boten<br />

auch dem fahrenden Volk einen warmen<br />

Platz – diese Geschichte ist noch<br />

nicht geschrieben.<br />

2011<br />

13


Barock <strong>und</strong> eigenartig, so sind sie die<br />

Oberschwaben. Gut durchwachsen <strong>mit</strong><br />

echten Originalen. Die ihr Leben einer<br />

Idee widmen, die sich auch noch<br />

schmecken lässt. So wie Uli Böttcher,<br />

der begnadete Kabarettist <strong>mit</strong> seinem<br />

Hoftheater bei Baienfurt. So wie Florian<br />

Angele, Kabarettist auch er, der für sich<br />

nur einen einzigen beruflichen Weg<br />

vorgeschrieben erkannte: Bier brauen.<br />

Das Abitur hat er auf dem Landgymnasium<br />

Blönried erworben, zur Schule ist<br />

er am liebsten <strong>mit</strong> dem Traktor gefahren,<br />

er hat die legendäre Theaterschule<br />

des Thomas Beck durchlaufen, ehe er<br />

die Braukunst zu Weihenstephan<br />

studierte. Die Praxis jedoch startete er<br />

an einem historischen Ort: Nahe der<br />

ehemaligen Schlossbrauerei von Aulendorf<br />

fing er zu brauen an: Ein Bier, sein<br />

Bier. Der Name <strong>im</strong> besten schwäbischen<br />

Sinne „hinterfüer“ – Reibolf für<br />

Flobier…<br />

Ein Mann, ein Bier, ein Fest: Im April<br />

2011 hat Florian Angele sein erstes<br />

Starkbier gebraut <strong>und</strong> sogleich ein<br />

Starkbierfest ausgerufen – eine fast<br />

vergessene Tradition in der einstigen<br />

Brauerhochburg Aulendorf wiederbelebt.<br />

Das einzige Problem <strong>mit</strong> dem<br />

neuen Bier: Es ist ständig ausverkauft:<br />

Die Szenekneipe „Irreal“ braucht alleine<br />

irreale Mengen, <strong>im</strong> Getränkemarkt<br />

greifen die Einhe<strong>im</strong>ischen zu, fast jeder<br />

Gasthof der Stadt hat das Reibolf auf<br />

der Getränkekarte! So einfach also<br />

kann Asterix seine He<strong>im</strong>at vor Bud -<br />

weiser <strong>und</strong> Heineken, vor Krombacher<br />

<strong>und</strong> Paulaner, ja sogar vor dem Allgäuer<br />

Brauhaus des Dr. Oetker schützen. Er<br />

muss nur einen Zaubertrank brauen!<br />

Der Most ist die Quintessenz Oberschwabens. Mit dem<br />

Most werden die Streuobst-Wiesen erhalten. Die vielleicht<br />

schönste Auswahl gibt es in der Seemost-Kellerei<br />

bei Meckenbeuren, kredenzt von den Töchtern des<br />

Hauses Weishaupt…<br />

Wenn wir dem See wieder näher rücken, wird der Most<br />

zum Wein. Und wir können die Tour durch Oberschwaben<br />

<strong>im</strong> Torkel von Winzerin Erika Hornstein ausklingen<br />

lassen. Am See, in Oberschwaben, in Bayern – was bedeuten<br />

schon Grenzen…<br />

14 2011<br />

Aber weiter ins Schussental: Direkt an<br />

der Straße lockt der Spargel vom<br />

Spezialisten Landerer, ein findiger<br />

Bauer auch er, jedes Jahr in noch größeren<br />

Mengen angebaut. Seine Erdbeer -<br />

felder umfahre ich lieber weiträumig,<br />

sie sind mir zu holländisch angehaucht,<br />

dem Spargel jedoch kann ich nicht<br />

widerstehen. Oberschwaben: Wo sonst<br />

lassen sich Leib <strong>und</strong> Seele derart verwöhnen?<br />

Für die Seele wäre ein Ab -<br />

stecher zur Basilika in Weingarten sinnvoll,<br />

<strong>mit</strong> Seelen „vom Frick“. Vielleicht<br />

gilt es ja so: Die Seele des Bäckers<br />

spiegelt den Geist Oberschwabens…<br />

Die Seele, der Most <strong>und</strong> der Schnaps: So<br />

wie jeder zweite Bauer hier sein uraltes<br />

Brennrecht eisern verteidigt, wenn<br />

auch nicht <strong>im</strong>mer edel destilliert, so<br />

wird hier auf jedem dritten Hof noch<br />

gemostet. Der zähen Tradition allein ist<br />

es zu danken, dass viele Streuobst-Gärten<br />

r<strong>und</strong> um die Höfe erhalten geblieben<br />

sind <strong>und</strong> das Bild der bäuerlichen<br />

Landschaft prägen. Die Äpfel von den<br />

alten Bäumen, sie sind oft nicht mehr<br />

beliebt, manch Zaubertrank aber lässt<br />

sich daraus noch herstellen. Jeder Kenner<br />

der Region hat da seinen Lieblingsbauern,<br />

so wie ich Alfons Fessler <strong>im</strong><br />

Vorderen Haller nahe Wolpertswende.<br />

Ein Hobbybauer nur noch, seine Bäume<br />

aber sind ihm alles. Seinen Most nehme<br />

ich <strong>mit</strong> ins Allgäu an meinen Skilift,<br />

dort begeistert er als Glühmost die Skifahrer.<br />

Die wahren Kenner aber verzückt<br />

ein Schluck Obstler, ganz zu<br />

schweigen vom Gelbmöstler: Eine alte<br />

Birnensorte, die längst verschw<strong>und</strong>en<br />

wäre, so schnell verderben die Birnen.<br />

Ständig wollen sie beobachtet sein, <strong>im</strong><br />

rechten Moment vom Baum gebrockt<br />

<strong>und</strong> dann <strong>mit</strong> Bedacht in einen edlen<br />

Brand verwandelt. Die Seele für den<br />

Magen <strong>und</strong> solch ein Edelbrand für den<br />

Geist, dies ist Oberschwaben pur, die<br />

Quintessenz <strong>im</strong> Lande des Obstes…<br />

Wer aber nicht nur einen Favoriten bevorzugt,<br />

sondern die große Auswahl<br />

liebt, der kann <strong>mit</strong> mir zu Alfons Weishaupt<br />

in die Seemost-Kellerei zwischen<br />

Ravensburg <strong>und</strong> Tettnang reisen. Nirgendwo<br />

sonst wird er so viele Sorten<br />

Most entdecken, bis hin zum edlen Eismost,<br />

dessen Früchte wie be<strong>im</strong> Eiswein<br />

erst nach dem ersten Frost geerntet<br />

werden. Edler Most <strong>und</strong> edle Brände<br />

<strong>und</strong> noch ein Gr<strong>und</strong> mehr: Sechs Töchter<br />

zieren diese Kellerei, eine hübscher<br />

als die andere…<br />

Manche oberschwäbische Idee wird in<br />

diesem Falle gar zur Weltmarke: Vom<br />

Fass, dessen Loblied wir auch in diesem<br />

Magazin singen, dessen edle Obstessige<br />

<strong>und</strong> Balsame viele alten Bäume nicht<br />

nur retten, sondern fast so wertvoll<br />

machen wie die Olivenbäume der Toskana.<br />

Hier wie dort prägen die Bäume<br />

den Geist einer Landschaft, mal in der<br />

Blüte, mal bei der Ernte, vor allem aber<br />

<strong>mit</strong> der Verwandlung der besonderen<br />

Früchte! Wer so einen oberschwäbischen<br />

Balsam erst probiert, ist dem Geschmack<br />

der Region rettungslos ver -<br />

fallen…<br />

Der Geschmack der Region: Da sollte<br />

ich noch seitenlang über das Hopfenland<br />

r<strong>und</strong> um Tettnang schwärmen,<br />

dies aber sollen gefälligst die Brauereien<br />

der Region tun! Wir aber freuen<br />

uns über den besonderen Geschmack<br />

unseres Biers. Und ich bedauere, dass<br />

so manches Bier die berühmte Bittere<br />

reduziert, das Bier gefälliger machen<br />

will. Meine These aber ist: Wer das Bier<br />

leicht macht, wer ihm den Charakter<br />

stiehlt, muss sich nicht w<strong>und</strong>ern, wenn<br />

<strong>im</strong>mer weniger Bier getrunken wird!<br />

Also: Hinein <strong>mit</strong> dem Aromahopfen aus<br />

Tettnang!<br />

Was dem einen das Bier, ist dem anderen<br />

der Käse: Und da müssen wir auf<br />

unserer Tour nur am Allgäuer Tor rütteln,<br />

schon entdecken wir wieder ein<br />

W<strong>und</strong>er des Geschmacks: Hoch oben in<br />

Zurwies, wo an der Milchstraße eine<br />

neue alte Käserei entstanden ist, wo<br />

Toni Holzinger ganz auf Weichkäse<br />

setzt <strong>und</strong> selbst französische Gäste <strong>mit</strong><br />

der Zunge schnalzen lässt, wenn sie<br />

„Antons Liebe“ oder den „Valleray“ kosten<br />

dürfen <strong>und</strong> ihnen der gallische<br />

Hochmut schnell vergeht. Ganz zu<br />

schweigen, wenn sie sich an einen echten<br />

Backsteiner heran trauen <strong>und</strong> dann<br />

plötzlich hinein schmecken in eine andere<br />

Welt. Der Geschmack des Allgäus:<br />

Ein großes Thema für eine zweite Tour<br />

<strong>im</strong> nächsten Heft. Auf der Suche nach<br />

dem verlorenen Käse…<br />

Ein guter Schluck Allgäu sollte aber<br />

heute noch drin sein: Wir folgen der<br />

Argen <strong>und</strong> bleiben hart an der Allgäuer<br />

Grenze. Im Argental vorbei am Weinstadl<br />

R<strong>im</strong>mele bis Neuravensburg. Dort<br />

rechts ab Richtung Neukirch, hoch zum<br />

Waldgasthof Hirschen. Am Tennisplatz,<br />

den ich vor Jahrzehnten <strong>mit</strong> gebaut<br />

habe, rechts ab <strong>und</strong> noch einige h<strong>und</strong>ert<br />

Meter auf einem teerfreien Waldweg.<br />

Dann haben wir die Welt, pardon<br />

den Hof des Martin Meier erreicht. Gelernter<br />

Metzger, bekannter Kutscher<br />

<strong>mit</strong> sechs Pferden, vor allem aber ein<br />

Edelbrenner von Weltklasse fürwahr.<br />

Kein Besuch, bei dem er mir nicht einen<br />

neuen flüssigen Versuch präsentiert,<br />

alles edel, nichts gefällig, alles von Charakter.<br />

Mittendrin sein Allgäuer Whisky,<br />

<strong>mit</strong> dem er jedes Jahr just ein Fass füllt<br />

<strong>und</strong> die Flaschen zehn Jahre später fast<br />

widerstrebend verkauft. Ein Malt<br />

Whisky, der sich <strong>mit</strong> den Schotten messen<br />

kann, der <strong>mit</strong> jedem Schluck demonstriert,<br />

dass die Schotten <strong>und</strong> die<br />

Allgäuer mentalitär eng verwandt sind,<br />

ebenso wortkarg, ebenso geistvoll, denn<br />

was wäre besser gegen einen Allgäuer<br />

Landregen als ein schottischer Whisky<br />

von der wilden Argen…<br />

Aber auch das Gegengift ist nicht weit:<br />

Zehn Minuten nur von Neuravensburg<br />

<strong>und</strong> wir entdecken, natürlich wieder<br />

auf einem alten Hof, die Kaffeerösterei<br />

<strong>und</strong> Manufaktur von Eberhard Jehle.<br />

Der Bodensee gerät uns hier wieder in<br />

den Blick, höchste Zeit für einen letzten<br />

Schluck Wein in Nonnenhorn. Standesgemäß<br />

<strong>im</strong> ersten <strong>und</strong> bislang einzigen<br />

LandZunge-Torkel „Zum Winzer“. Direkt<br />

<strong>im</strong> Weingut von Erika <strong>und</strong> Peter Hornstein,<br />

geht uns <strong>im</strong> romantischen Ambiente<br />

wieder das Herz auf, die Zunge<br />

löst sich, die Börse wird leichter <strong>und</strong><br />

endlich kriege ich meinen Schluck Elbling<br />

– einen autochthonen Wein aus<br />

alter Rebe. Wahrlich von Charakter,<br />

aber schon muss ich den roten Cabernet<br />

Mitos 2006 schmecken <strong>und</strong> bin ihm<br />

sogleich verfallen. Die Winzerin vom<br />

Bodensee tut ein Übriges dazu, ich revanchiere<br />

mich <strong>im</strong>merhin <strong>mit</strong> einem<br />

Carpaccio von meinen Hinterwälder<br />

Rindern, ehe wir dann <strong>mit</strong> einer edel -<br />

süßen Rieslaner Auslese 2003 den<br />

Abend langsam dunkel werden lassen.<br />

„Der Bodensee bringt zusammen, was<br />

sonst weit auseinander liegt: das Meer<br />

<strong>und</strong> die Berge, die Fische <strong>und</strong> den Wein“,<br />

so schrieb die „Zeit“ 2009 in einer Serie<br />

über „unterschätzte Weinregionen“.<br />

Gerne sollen sie uns weiter unterschätzen,<br />

so bleibt uns selber mehr. Ein<br />

letzter Blick zum See <strong>und</strong> ich träume<br />

wieder von einer Jungfernfahrt <strong>mit</strong><br />

einem LandZunge-Dampfer. Mit diesem<br />

Schach zug wäre die Aktion LandZunge<br />

plötzlich international <strong>und</strong> ich könnte<br />

jederzeit in die Schweiz ausreisen…<br />

2011<br />

15


Mit der LandZunge auf dem See…<br />

Die LandZunge sticht in See! Vier<br />

Schiffe der Bodensee-Flotte bewirten<br />

ihre Gäste seit diesem Sommer nach<br />

den gastronomischen Regeln unserer<br />

Aktion. Wir lassen sie auch auf hoher<br />

16 2011<br />

See nicht mehr allein. Die Erklärung:<br />

Die Metzgerei Schmieger aus Lindau<br />

ist seit einem Jahr Partner der Land-<br />

Zunge, sie betreibt zugleich die vier<br />

Schiffe auf dem See<br />

Das Vorspiel war eine rauschende<br />

Nacht: Bei einer ungewöhnlichen<br />

Kreuzfahrt quer über den See <strong>und</strong> tief<br />

in die Nacht starteten wir die Aktion<br />

Siedfleisch, die bis heute von r<strong>und</strong> 40<br />

LandZunge-Wirten <strong>mit</strong> Erfolg zelebriert<br />

wird.<br />

Weit über 200 Gäste waren <strong>mit</strong> dabei,<br />

darunter Landrat Kaiser (Oberallgäu),<br />

ansonsten auch keine Wasserratte,<br />

Hannes Feneberg <strong>und</strong> vor allem zahlreiche<br />

Landwirte der Marke „Pr<strong>im</strong>a<br />

Rind“ samt ihrem Häuptling Georg<br />

Abele. Der Allgäuer Bauernhaufen war<br />

nicht kriegerisch gesinnt, die Landwirte<br />

konnten sich hier mal selber feiern,<br />

mancher gestand, niemals so gutes<br />

Toller Empfang <strong>im</strong> Hafen Lindau für die Kreuzfahrer<br />

der LandZunge. Zur Begrüßung spielte der Musikverein<br />

Aeschach-Hoyren am Ufer, auf dem Schiff warteten<br />

musizierende Gymnasiasten, auf dem Zwischendeck gab<br />

Dr. Hermann Haisch, Ex-Landrat <strong>und</strong> Chef der Stiftung<br />

LandZunge den Ton an…<br />

Fotos: Markus Leser<br />

LandZunge-Köche stehen auch auf See ihren Mann,<br />

die r<strong>und</strong> 200 Gäste waren vom Angebot jedenfalls begeistert.<br />

Siedfleisch gegessen zu haben. Aus reiner<br />

Vorsicht waren viele <strong>mit</strong> dem Bus<br />

angereist, denn die große Biertheke <strong>mit</strong><br />

allen LandZunge-Brauereien sollte ja<br />

möglichst erleichtert werden…<br />

Mit an Bord gleich zwei Musikgruppen,<br />

die für perfekte Unterhaltung sorgten.<br />

Nicht zu vergessen ein Kamerateam<br />

des SWR, die Musik <strong>und</strong> Menü, Bauern<br />

<strong>und</strong> Fleisch gerne dokumentierten.<br />

Stichwort Menü: Ausgedacht von Chefkoch<br />

Ralf Hörger, zubereitet <strong>mit</strong> einer<br />

veritablen Crew von LandZunge-Köchen.<br />

Der klare Beschluss zu Ende der<br />

Nacht: So was sollten wir öfter machen.<br />

Zu Wasser <strong>und</strong> zu Lande. Mit einem solchen<br />

Team aus den besten Köchen der<br />

Region, <strong>mit</strong> solchen Produkten, woran<br />

soll es da noch fehlen. Kurz: Die Land-<br />

Zunge ist für jedes Catering zu haben.<br />

Bei großen Anlässen <strong>mit</strong> einem starken<br />

Team…<br />

So eine spektakuläre Kreuzfahrt<br />

braucht natürlich eine gute Regie:<br />

Dafür steht Ralf Hörger. Ein Lindauer<br />

Urgestein, <strong>mit</strong> Metzger Guido <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

dem Kapitän bestens bekannt, ebenso<br />

erfahren in der feinen wie in der großen<br />

Küche. Für ihn war die erste Kreuzfahrt<br />

der LandZunge aber auch eine Herausforderung<br />

– bravourös gestemmt.<br />

Und so ist klar: Eine Wiederholung<br />

muss sein! Diesmal am hellen Tag, der<br />

Termin steht: Samstag, 17. September<br />

2011. Ab sofort können sich die Genießer<br />

anmelden (siehe Info-Kasten).<br />

Keine Angst: Wenn uns die Anmeldungen<br />

zu viel werden sollten, dann denken<br />

wir über weitere Termine nach.<br />

Das Motto stammt wieder von Land-<br />

Zunge-Manager Ralf Hörger: Schwein<br />

<strong>und</strong> Wein sollen es diesmal sein, garniert<br />

<strong>mit</strong> vielen anderen LandZunge-<br />

Produkten, <strong>und</strong> natürlich wieder <strong>mit</strong><br />

Musik, Infos <strong>und</strong> Programm. Vor allem<br />

aber <strong>mit</strong> Landgängen für die Feinschmecker:<br />

Wir starten in Lindau, legen<br />

an in Nonnenhorn <strong>und</strong> probieren die<br />

besten Weine dieser Winzer-Hochburg<br />

am See. Es geht weiter nach Hagnau zur<br />

nächsten Verkostung, ehe wir die<br />

Mainau <strong>mit</strong> einer Stippvisite beehren<br />

<strong>und</strong> dort standesgemäß empfangen<br />

werden! Weiter nach Arenenberg, auch<br />

<strong>mit</strong> den Schweizern wollen wir Kontakte<br />

<strong>mit</strong> der LandZunge anbahnen –<br />

die Eidgenossen empfangen uns <strong>mit</strong><br />

ihrem „Culinarium“, <strong>mit</strong> dem Besten<br />

aus ihrer Region.<br />

Dann ein wahres Highlight: Wir wagen<br />

uns auf die Bühne der Bregenzer Festspiele<br />

<strong>und</strong> was kriegen wir dort zu<br />

schmecken? Bergkäse aus dem Bregenzer<br />

Wald <strong>und</strong> Wein vom Vorarlberger<br />

Ufer! So wird diese Kreuzfahrt wahrlich<br />

international, zu einer Begegnung auf<br />

dem Schwäbischen Meer oder besser<br />

dem alemannischen See.<br />

So wird auch diese Kreuzfahrt wohl unvergesslich<br />

werden. Noch mehr begeistert<br />

uns jedoch: Dank Metzgerei <strong>und</strong><br />

Partyservice Schmieger wird die Land-<br />

Zunge jetzt stets auf dem See präsent<br />

sein, auch <strong>im</strong> Alltag, <strong>mit</strong> Fleisch vom<br />

Pr<strong>im</strong>a Rind oder vom LandZunge-<br />

Schwein. Die Kombüse bietet uns Rindergulasch<br />

vom Dicken Bug oder Krustenbraten<br />

vom LandZunge-Schwein.<br />

2011<br />

17


Metzgerei, Party-Service, Schiffs- <strong>und</strong> Erlebnisgastronomie<br />

In unserem EU-zertifizierten Familienbetrieb<br />

in Lindau werden regionale Spezialitäten<br />

von unseren Metzgermeistern täglich frisch<br />

zubereitet. Unser Vieh beziehen wir bereits<br />

geschlachtet von Bauern aus der Region<br />

Schwaben <strong>und</strong> Allgäu.<br />

Im LandZungen-Schrank bieten wir Ihnen an:<br />

Hirtenvesper, Bauernleberwurst <strong>und</strong> Mettwurst<br />

<strong>im</strong> Gelee, <strong>im</strong> Schmieger Gläschen.<br />

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Jahrgangsabfüllung<br />

18 2011<br />

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<strong>und</strong> in den LandZunge-Gasthöfen -<br />

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hervorbringen kann. Bei besonderen<br />

Anlässen, zum kultivierten<br />

Genuss in geselliger R<strong>und</strong>e, als<br />

Aperitif oder Digestif – genießen Sie<br />

diesen außergewöhnlichen Tropfen.<br />

Ab sofort erhätlich <strong>im</strong> gut sortierten<br />

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Foto: Bruno Kickner<br />

… <strong>und</strong> Ochsentouren in die Berge<br />

Auf Allgäuer Weiden wachsen sie<br />

heran: Die Ochsen der Marke Pr<strong>im</strong>a<br />

Rind. Die in vielen Gasthöfen der<br />

LandZunge auf den Teller kommen<br />

<strong>und</strong> die Gäste begeistern. Höchste<br />

Zeit daher, dass wir die Ochsen auch<br />

mal auf ihren Weiden besuchen.<br />

Eine erste kleine Ochsentour <strong>mit</strong> Rudi<br />

Holzberger <strong>und</strong> anderen Aktivisten<br />

sieht so aus: Wir starten am Donnerstag,<br />

30. Juni um 10 Uhr am Brauereigasthof<br />

Schäffler in Missen. Geführt<br />

von einem der besten Kenner der reizvollen<br />

Bergstätt-Landschaft wandern<br />

wir zuerst zur Quelle der Brauerei, die<br />

wir just auf dem Ochsenberg finden!<br />

Alle dürfen sich dort einen guten<br />

Schluck genehmigen. Dann marschieren<br />

wir weiter zur Unteren Eibele-Alpe.<br />

Dort wartet ein ansehn licher Trupp<br />

Ochsen auf uns, die jedes Jahr von<br />

Landwirten aus Wiggensbach hier herauf<br />

gebracht <strong>und</strong> von der Alp hirtin<br />

Conny Schulz den Alp<strong>sommer</strong> über betreut<br />

werden. Im Blick auf das lebende<br />

Objekt erfahren wir, was diese Weide-<br />

rinder so pr<strong>im</strong>a macht. Und warum sie<br />

hier auf der Bergweide so besonders gut<br />

gedeihen.<br />

Natürlich wartet auf der Alpe auch eine<br />

ordentliche Brotzeit auf die Wanderer,<br />

wir erfahren alles Wissenswerte über<br />

die Allgäuer Alpwirtschaft, über Flora<br />

<strong>und</strong> Fauna, über Hirten <strong>und</strong> Herden.<br />

Die dritte Etappe führt uns dann zurück<br />

nach Missen. Unterwegs streifen wir<br />

einige landschaftliche Kleinode, ein<br />

w<strong>und</strong>erbares Moor, voralpine Bäche,<br />

naturnahe Wälder <strong>und</strong> einiges mehr.<br />

Mit einer Tour lernen wir so viele Charakteristika<br />

des Allgäus, der Kühe <strong>und</strong><br />

Weiden kennen – <strong>mit</strong> vielen ökologischen<br />

Hintergründen.<br />

Dr. Rudi Holzberger, der Initiator der<br />

Aktion LandZunge will in der Landschaft<br />

vor allem erklären, dass Weiderinder<br />

eben keine „Kl<strong>im</strong>akiller“ sind,<br />

sondern ganz <strong>im</strong> Gegenteil die besten<br />

Naturschützer <strong>und</strong> Landschaftspfleger<br />

überhaupt! Höchste Zeit, den oft<br />

schl<strong>im</strong>men Klischees in den Medien<br />

eine sachk<strong>und</strong>ige Antwort entgegen zu<br />

setzen. Da<strong>mit</strong> wir auch weiterhin Siedfleisch<br />

<strong>und</strong> Rostbraten <strong>mit</strong> bestem Gewissen<br />

verzehren. In Sachen Klischees<br />

ist Rudi Holzberger gut vorbereitet: Darüber<br />

hat er seine Doktorarbeit geschrieben<br />

„<strong>und</strong> zwar alles höchst eigenhändig“,<br />

betont er schmunzelnd.<br />

R<strong>und</strong> um Missen <strong>und</strong> bis hoch zur Eibele-Alpe (Bild oben)<br />

marschieren wir bei unserer ersten Ochsentour.<br />

Gegen 16 Uhr sind wir dann bei unserer<br />

Ochsentour zurück in Missen. Im Biergarten<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Brauereigasthof warten<br />

Leckerbissen vom Ochsen, auch an Getränken<br />

für den Durst mangelt es hier<br />

natürlich nicht. Ingo Burger vom Land-<br />

Zunge-Gasthof <strong>und</strong> Brauereichef Hans-<br />

Peter Grassl begrüßen die Gäste, stellen<br />

Gasthof <strong>und</strong> Brauerei vor.<br />

2011<br />

Fotos: Thomas Gretler<br />

19


20 2011<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

holzberger@landzunge.info<br />

Kosten: 9,90 für Wanderung <strong>mit</strong> Brotzeit<br />

<strong>und</strong> 1 Getränk.<br />

Treffpunkt: 30. Juni, 9.30 Uhr bei der<br />

Brauerei Schäffler in Missen.<br />

Zur Wanderung nehmen wir max<strong>im</strong>al<br />

30 Personen <strong>mit</strong>.<br />

Bitte daher rechtzeitig anmelden.<br />

Die erste Ochsentour r<strong>und</strong> um Missen<br />

soll aber nur ein Anfang sein. Was ein<br />

rechter Wanderer ist, ist <strong>mit</strong> einer Tour<br />

noch lange nicht zufrieden. Wir planen<br />

eine weitere Tour vom Niedersonthofer<br />

See hoch zu einer Ochsenherde, ebenso<br />

eine Tour zur Herde auf dem Herrenberg<br />

auf der Adelegg <strong>und</strong> bei genügend<br />

Interesse kann jede Tour auch mehrfach<br />

angesetzt werden.<br />

Infos: www.landzunge.info<br />

Autohaus Allgäu plant Ausstellung<br />

Die LandZunge <strong>im</strong> Bild<br />

Das Beste aus der Region will die Land-<br />

Zunge präsentieren. Ins Bild gesetzt von<br />

den besten Fotografen der Region: Markus<br />

Leser, Ernst Fesseler, Volker Strohmaier,<br />

Thomas Gretler, Felix Kästle, Rolf<br />

Schultes <strong>und</strong> anderen. In 10 Jahren ist<br />

so ein attraktives Bild der Region entstanden:<br />

Landschaft <strong>und</strong> Natur, Land<br />

<strong>und</strong> Leute, Kultur <strong>und</strong> Geschichte, Bauern,<br />

Höfe, Tiere <strong>und</strong> natürlich vor allem<br />

Gasthöfe <strong>und</strong> Genuss, denn Essen <strong>und</strong><br />

Trinken stehen <strong>im</strong> Blickpunkt der Land-<br />

Zunge. Höchste Zeit daher, diesen fotografischen<br />

Schatz auch der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren.<br />

Das Autohaus Allgäu will die Bilder am<br />

Stammsitz in Kempten <strong>im</strong> Herbst dieses<br />

Jahres genussvoll in Szene setzen.<br />

Mehr dazu <strong>im</strong> nächsten Heft <strong>und</strong> unter<br />

www.landzunge.info<br />

Das Autohaus Allgäu vertritt die Marke<br />

Mercedes <strong>und</strong> feiert 2011 sein 75-jähriges<br />

Jubiläum. Neben der Ausstellung<br />

will das Autohaus seine besten K<strong>und</strong>en<br />

auch zum Besuch der LandZunge-Gasthöfe<br />

verführen. Denn wir sind uns<br />

einig: Wer die LandZunge liebt, muss<br />

mobil sein – <strong>mit</strong> der Eisenbahn sind unsere<br />

Gasthöfe kaum zu erreichen…<br />

10 Jahre Pr<strong>im</strong>a Rind!<br />

Auch das Finale für unsere Ochsentouren<br />

ist bereits terminiert: Am 1. <strong>und</strong> 2.<br />

Oktober feiern wir 10 Jahre Pr<strong>im</strong>a Rind<br />

<strong>mit</strong> einem großen Weideochsen-Fest <strong>im</strong><br />

Glasweiler Schmidsfelden zwischen<br />

Kempten <strong>und</strong> Leutkirch, genau auf der<br />

Landesgrenze! An diesem Wochenende<br />

ist auch das traditionelle Glashüttenfest<br />

in Schmidsfelden angesagt, be -<br />

reichert zudem <strong>mit</strong> vielen Erzeugern,<br />

die sich unter dem Motto „Glas <strong>und</strong> Genuss“<br />

hier treffen. Ein echter Höhepunkt<br />

also <strong>im</strong> Herbst, kurz vor der<br />

Oberschwabenschau in Ravensburg.<br />

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe des<br />

Magazins LandZunge, das Mitte September<br />

erscheinen wird.<br />

Stichwort Messen: Auch bei der Allgäuer<br />

Festwoche wollen wir die Land-<br />

Zunge diesen Sommer gut vertreten.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> anderen regionalen<br />

Projekten in einem Zelt der neuen<br />

Allgäu GmbH, die sich vorbildlich für<br />

regionale Projekte engagiert.<br />

Ohne die Region ist alles nichts, aber<br />

auch andere Mütter haben schöne<br />

Töchter. So bildet sich langsam aber<br />

sicher eine Partnerschaft zwischen der<br />

Aktion LandZunge <strong>und</strong> der „Strada dei<br />

Vini et Sapori“ am Gardasee heraus.<br />

Vielleicht wird noch diesen Sommer<br />

diese schöne Idee <strong>mit</strong> einem großen<br />

Fest hier in der Region besiegelt. Da<strong>mit</strong><br />

wir uns auch mal an Salami, Lardo,<br />

italienischem Wein <strong>und</strong> natürlich an<br />

Olivenöl laben können…<br />

Bodensee <strong>und</strong> Gardasee, LandZunge <strong>und</strong> Strada dei Vini,<br />

so langsam scheint sich da eine Partnerschaft anzu -<br />

bahnen. So war dieses Jahr <strong>im</strong> Mai bereits eine größere<br />

Delegation der LandZunge zu Besuch am Gardasee –<br />

angeführt von Gottfried Härle, dem Geschäftsführer<br />

der LandZunge GbR. Noch dieses Jahr wollen sich die<br />

Italiener revanchieren <strong>und</strong> das Beste aus ihrer Region<br />

<strong>mit</strong> bringen. Termin unter www.landzunge.info<br />

2011<br />

21<br />

Foto: Bruno Kickner


Am Anfang war das Feuer. Auch<br />

wenn der Film <strong>mit</strong> diesem Titel kein<br />

großer Reißer war, der Slogan ist<br />

hängen geblieben. Und klar wurde<br />

auch: Ohne Feuer hätten unsere<br />

Ahnen nicht lange überlegt, sie<br />

brauchten das Feuer als Schutz, als<br />

Wärmequelle <strong>und</strong> nicht zuletzt für<br />

die Steinzeit-Küche. Lucy war nicht<br />

nur die Mutter der Menschheit, sie<br />

war auch die Hüterin des Feuers, sie<br />

hat <strong>mit</strong> dem Feuer auch das Garen erf<strong>und</strong>en.<br />

Gewiss hat sie einige Früchte<br />

dazu gesammelt, alle Sehnsucht aber<br />

der Steinzeit-Menschen galt dem<br />

Fleisch! Gegart auf dem offenen<br />

Feuer, sicher schon auf einer Art Rost,<br />

ob aus Steinen oder später aus Metall<br />

– die frühen Menschen lebten <strong>und</strong><br />

liebten am Lagerfeuer, dort landete<br />

jede Beute. Mit Fleisch <strong>im</strong> Magen<br />

wagten sich die Jäger sogar hoch in<br />

die Berge, bis zu den Gletschern: Der<br />

berühmte Ötzi wurde bis in den<br />

Magen hinein untersucht – St<strong>und</strong>en<br />

vor seinem Tod hatte er noch Fleisch<br />

gefuttert. Von einem Pfeil getroffen,<br />

Feuer<br />

Die große Sommer-Aktion der LandZunge<br />

22 2011<br />

hatte er seine Schmerzen offenbar<br />

<strong>mit</strong> einem Rausch<strong>mit</strong>tel aus Pilzen<br />

betäubt. Also stoßen wir auf Ötzi an,<br />

wenn wir am Feuer sitzen, Fleisch<br />

grillen <strong>und</strong> uns auch ein Glas von den<br />

modernen Rausch<strong>mit</strong>teln gönnen…<br />

Die Jagd, die Beute, das Fleisch: Die<br />

männliche Lust am Grill ist uns früh<br />

in die Gene geprägt worden. Die<br />

Jäger-Gene dagegen haben sich rar<br />

gemacht, leben nur in wenigen Grünröcken<br />

weiter, Feuer <strong>und</strong> Fleisch jedoch<br />

machen müde Männer <strong>im</strong>mer<br />

noch munter. Kaum strahlt die Sonne<br />

<strong>im</strong> April, wird der Grill aus der Garage<br />

gezogen, der Sack <strong>mit</strong> der Holzkohle<br />

gesucht, das Drama des Sommers<br />

kann beginnen…<br />

Ein Drama? Oh ja, all die schönen<br />

Geschichten vom lustigen Grillen <strong>im</strong><br />

eigenen Garten sind gespickt <strong>mit</strong> Katastrophen:<br />

Zähes Fleisch, verbrannte<br />

Haut, Beziehungskrisen der feurigen<br />

Art. Am Anfang nämlich ist <strong>mit</strong> -<br />

nichten das Feuer. Allenfalls das Feuerzeug,<br />

denn von den Künsten eines<br />

Ötzi sind wir entfremdete Männer der<br />

Fotos: Markus Leser<br />

modernen Zeiten weit entfernt. Am<br />

Anfang ist nicht das Feuer, sondern<br />

die Holzkohle. So fangen auch die<br />

Ratgeber zum Grillen in Buchform<br />

da<strong>mit</strong> an, wie wir ein Feuer ent -<br />

zünden. Denn welcher Mann will sich<br />

schon als Softie vom Gasgrill ver -<br />

spotten lassen…<br />

Hier ein Gehe<strong>im</strong>tipp: Wer echte Holzkohle<br />

kaufen kann, die ein echter<br />

Köhler hergestellt hat, sollte sie gleich<br />

sackweise horten, sie ist zwar teurer,<br />

aber h<strong>und</strong>ertmal besser als die üb -<br />

liche Massenware, die einfach nicht<br />

in rechte Glut geraten will.<br />

Gründe genug also, die Finger vom<br />

Grill zu lassen <strong>und</strong> lieber einen Profi<br />

zu besuchen! Die LandZunge lädt ein:<br />

Unsere Wirte beherrschen (meist)<br />

ihren Grill, sie haben das beste<br />

Fleisch, bei ihnen sind die Salate fertig,<br />

<strong>im</strong> Biergarten ist auch Platz genug<br />

für quengelige Kinder…<br />

Grillen: Von der einfachen Roten, die<br />

wir über dem Lagerfeuer schwenken,<br />

bis zum perfekten Barbecue reicht die<br />

Palette. Fast alles lässt sich grillen:<br />

Auch Mais oder Paprika, auch Fisch<br />

<strong>und</strong> sogar manches Dessert! Trotz<br />

alledem lockt uns einfache Menschen<br />

noch <strong>im</strong>mer ein gutes Steak am<br />

meisten – wir können Ötzi nicht verleugnen.<br />

Gerne aber erlauben wir uns<br />

dann noch eine köstliche Rote – da<br />

haben wir Ötzi etwas voraus.<br />

Das Steak: Gut abgehangen vom<br />

Rind, fein marmoriert. Oder ein Kotelett<br />

vom Schwein, gerne auch der saftige<br />

Schweinehals. Die einen marinieren<br />

ihr bestes Stück noch, für die<br />

anderen ist das ein Verrat am wahren<br />

Fleischaroma. Wie <strong>im</strong>mer sind wir<br />

hier <strong>und</strong>ogmatisch – mir selbst<br />

schmeckt es mal so, mal so. Marinieren<br />

hat zweifellos seine Vorteile, vor<br />

allem wenn das Fleisch <strong>im</strong> Einkauf<br />

eher billig war. Ein T-Bone-Steak vom<br />

Pr<strong>im</strong>a Rind dagegen braucht keine<br />

Marinade, es hat selbst Geschmack<br />

genug.<br />

Nur: Wie schnell wird aus einem<br />

w<strong>und</strong>erbaren Steak eine Schuhsohle!<br />

Während Schweinefleisch so manches<br />

verzeiht, ist das Rindersteak<br />

wahrlich eine Sache für den Könner.<br />

Die Gr<strong>und</strong>regeln lauten: Lange vor<br />

dem Feuerspiel aus dem Kühlschrank<br />

nehmen. Nicht zu nahe ans Feuer<br />

legen, nicht lange anbraten, sondern<br />

lieber in der Alufolie noch gut durchwärmen<br />

lassen – nur noch indirekt<br />

erhitzt. Und nur Banausen braten das<br />

Steak ganz durch, rosa soll das gute<br />

Stück bleiben – wer auch nicht die<br />

Ahnung von Blut sehen kann, sollte<br />

auch kein Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer treiben…<br />

Das Steak <strong>und</strong> der Salat: So erst entsteht<br />

der perfekte Grill-Genuss. Das<br />

heiße Fleisch wird vom Salat gekühlt,<br />

wie ein Spiel von Yin <strong>und</strong> Yang. Im<br />

M<strong>und</strong> <strong>und</strong> an der Zunge versöhnen<br />

sich die Elemente…<br />

Höchste Zeit für einen Ortstermin in<br />

der Barbecue Academy <strong>im</strong> Restaurant<br />

Strandhaus in Lindau. Ein starkes<br />

Dutzend LandZunge-Wirte will Meister<br />

Klaus Winter auf die Finger<br />

schauen bzw. in die schwarzen Smoker<br />

spähen. Fünf Minuten nur <strong>und</strong><br />

alle sind begeistert, denn Winter be-<br />

herrscht sein Handwerk <strong>und</strong> sein<br />

M<strong>und</strong>werk meisterlich. Der kleine<br />

große Unterschied von Grillen <strong>und</strong><br />

Barbecue? Grillen geht schnell, kleine<br />

Fleischstücke werden bei hohen Temperaturen<br />

gebraten – <strong>und</strong> gerne verbraten.<br />

Barbecue: Dauert lang, das<br />

Fleisch bleibt am Stück, gegart wird<br />

bis zu 12 St<strong>und</strong>en lang bei niedrigen<br />

Temperaturen. Daher heizt Klaus<br />

schon morgens ein („ein echter Nachteil<br />

für Langschläfer“), er hat bestes<br />

Buchenholz für das feine Raucharoma<br />

gewählt, in seinem Smoker wird eine<br />

ganze Rinderbrust ebenso zart wie<br />

eine ganze Schweineschulter! Das Ergebnis<br />

nennt Winter eine „gezupfte<br />

Schweineschulter“, tatsächlich ist das<br />

Fleisch zart <strong>und</strong> zerfällt in einzelne<br />

Fasern – die köstliche Sauce entsteht<br />

ganz nebenbei. Entscheidend: Profis<br />

grillen indirekt – die Hitze kommt<br />

also von der Seite, „niemals“ direkt<br />

von unten. So tropft auch kein<br />

Fleischsaft ins Feuer, so entstehen<br />

keine bedenklichen Verbrennungsstoffe<br />

durch Fettbrand.<br />

2011<br />

23


24 2011<br />

Der große Vorteil für die Gastronomen,<br />

Winter betont es gerne: Nicht die teuren<br />

Steaks kommen in den Smoker, die<br />

können „klassisch“ auf dem Grill kurz<br />

gebraten werden, nein, der Smoker veredelt<br />

selbst die unedlen Teile von Rind<br />

<strong>und</strong> Schwein zu einer herrlich zarten<br />

Spezialität, die einem Steak in nichts<br />

nachsteht. Eine Rinderbrust kostet allenfalls<br />

die Hälfte des Steaks, schmeckt<br />

aber – so zubereitet – deutlich besser.<br />

Wer es nicht glauben mag, kann sich in<br />

in Lindau-Zech gerne selbst überzeugen:<br />

Jeden Freitag Abend ist das Strandhaus<br />

voller Barbecue-Fans, die staunen<br />

<strong>und</strong> schmausen. Die bis von München<br />

oder Stuttgart dafür anreisen – für 20<br />

Euro gibt es sechs Sorten Fleisch <strong>und</strong><br />

Fisch, Beilagen <strong>und</strong> ein Dessert…<br />

Dieser Preis, Wirte <strong>und</strong> Gäste aufgepasst,<br />

funktioniert nur <strong>mit</strong> dem Kauf<br />

der günstigen Teile vom LandZunge-<br />

Vieh, die so zur delikaten Leckerei werden.<br />

Noch ein Vorteil für die Gastronomie:<br />

Falls die Gäste sich mal ein, zwei St<strong>und</strong>en<br />

verspäten, bleiben Brust oder<br />

Schulter <strong>im</strong> Smoker ganz gelassen, die<br />

niedrige Gartemperatur verzeiht fast<br />

alles…<br />

Etwas anders sieht es <strong>mit</strong> den Leckereien<br />

„für die Mädchen“ aus, an die ein<br />

Klaus Winter natürlich auch denkt: Je<br />

heller das Fleisch, desto schneller<br />

n<strong>im</strong>mt es den Rauchgeschmack des Buchenholzfeuers<br />

an. Desto schneller ist<br />

dieses Fleisch aber auch gar. Wichtig für<br />

den Feuerprofi: Die Holzscheite sollten<br />

<strong>im</strong>mer brennen, nicht gl<strong>im</strong>men – so bekommt<br />

man einen dezenten, eleganten<br />

Rauchgeschmack hin. Wer dann noch<br />

nicht Feuer fängt…<br />

Ebenso das junge Gemüse: Fingerfertig<br />

demonstriert Winter, wie er Tomaten<br />

Genuss pur für Cowboys <strong>und</strong> Cowgirls:<br />

Gefüllte Tomaten frisch aus dem Kugelgrill.<br />

Da macht das Auskleiden viel Spass…<br />

aushöhlt, <strong>mit</strong> einer geilen Füllung aufrüstet<br />

<strong>und</strong> dann in einem Kugelgrill bei<br />

360 Grad gart. Denn: Fleisch ist nicht<br />

alles für die Lust am Grill, Gemüse<br />

m<strong>und</strong>et auch sehr gut, „aber ohne<br />

Fleisch ist doch alles nichts…“<br />

Ich bin sicher, Ötzi wäre auch vom<br />

Holzofenbarbecue begeistert. Er wusste<br />

was gut war, er grillte nicht am, sondern<br />

neben dem Lagerfeuer, denn er beherrschte<br />

gewiss die uralte Kunst des<br />

Barbecue: Die Naturvölker, so Winter,<br />

garten ihr Fleisch oft in Erdgruben, <strong>und</strong><br />

zwar gerne ganze Tiere „vom Schwanz<br />

bis zur Schnauze.“ Die Aborigines<br />

haben direkt auf dem Ayers Rock gegrillt,<br />

das Fleisch direkt auf dem heißen<br />

Stein gegart. Wenn also das Barbecue<br />

typisch amerikanisch sein soll, dann<br />

haben die Indianer diese Kunst erf<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> den Bleichgesichtern gelehrt.<br />

Ob Bison oder ein edler Lachs, kaum<br />

etwas lässt sich <strong>im</strong> Smoker nicht für ein<br />

Barbecue bereiten. Und eben dies lockt<br />

uns doch an den Grill, auch wenn wir<br />

zivilisierten Geister uns dort oft grausig<br />

ungeschickt anstellen, das archaische<br />

Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer nicht mehr beherrschen:<br />

Selbst wenn das Steak zäh <strong>und</strong><br />

die Wurst nur lauwarm ist, zwei Bier<br />

versöhnen uns schnell <strong>und</strong> fördern das<br />

Gespräch am Feuer. Im Kreis der<br />

Fre<strong>und</strong>e gelingt uns ein wahres Palaver,<br />

die Welt scheint abends um sieben wieder<br />

in Ordnung, der Fernseher bleibt<br />

ausgeschaltet. So erklärt sich die Rede<br />

der Medienprofis vom „Lagerfeuer“, an<br />

dem sich Alt <strong>und</strong> Jung wärmen <strong>und</strong> darüber<br />

reden sollen – allenfalls ein Thomas<br />

Gottschalk aber hat das noch hingekriegt.<br />

Mit einem echten Feuer, einem<br />

Grill <strong>und</strong> dem besten Fleisch aber ist<br />

dies ein Kinderspiel. Das beste Fleisch?<br />

Klaus Winter hat so ziemlich alles in<br />

seinem Leben gegrillt, was zu kriegen<br />

war: Seit einem Jahr aber hat er sich<br />

ganz auf Pr<strong>im</strong>a Rind <strong>und</strong> LandZunge-<br />

Schwein versteift – „da<strong>mit</strong> klappt jedes<br />

Barbecue…“<br />

Zuletzt freilich klaut mir Klaus Winter<br />

eine Illusion: „Wer ein T-Bone-Steak<br />

grillen will, hat offenbar keine Ahnung.“<br />

Warum das? Weil Filet <strong>und</strong> Roastbeef<br />

unterschiedlich schnell garen, be<strong>im</strong> T-<br />

Bone also stets eine Hälfte Schaden<br />

n<strong>im</strong>mt…<br />

Genug der Worte, hinaus ans Feuer. Mit<br />

unseren Rezepten oder <strong>mit</strong> eigenen<br />

Spielereien, am Feuer gibt es keine Vorschriften<br />

mehr. Und so rufen wir auf<br />

zum Wettstreit am Grill – einmal zuhause,<br />

dann wieder <strong>im</strong> LandZunge-<br />

Gasthof. Wer hat die bessere Technik,<br />

wer hat vor allem das bessere Fleisch?<br />

Die LandZunge-Wirte sind <strong>mit</strong> Pr<strong>im</strong>a<br />

Rind gut gerüstet <strong>und</strong> jeder will <strong>mit</strong> seinem<br />

Privatrezept glänzen. Daher fordern<br />

wir alle Leser auf: Testet die Land-<br />

Griller <strong>und</strong> schreibt uns, was Euch wo<br />

am besten geschmeckt hat. Dann<br />

haben wir für den nächsten Sommer<br />

eine Grillfibel parat, <strong>mit</strong> denen das<br />

Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer zum Kinderspiel<br />

wird. Denn der wahre Mann weiß,<br />

wann er das Feuer-Zeug übergibt <strong>und</strong><br />

die Jugend an den Grill lässt…<br />

Ich für meinen Teil schleiche dann später<br />

ans Feuer <strong>und</strong> suche meine aluverkleideten<br />

Kartoffeln in der Glut. Was für<br />

ein Genuss…<br />

Jetzt fehlen noch die Rezepte? Na ja,<br />

Grillen ist offenbar mehr eine Frage der<br />

Technik, ein Grillmeister folgt hier<br />

Der Meister in Aktion: Klaus Winter liebt kleine<br />

Schweinereien wie Spanferkel oder gezupfte Schultern.<br />

Da leckt sich auch Rupert K<strong>im</strong>pfler vom „Ochs am Berg“<br />

alle Finger, während Winter die perfekt gegarte Rinderbrust<br />

präsentiert (unten).<br />

kaum je Vorgaben auf Papier. Dennoch<br />

hier ein Exempel für die mehrfach beschworene<br />

Rinderbrust, die wir uns bislang<br />

nicht auf dem Grill vorstellen<br />

konnten. Ein Beispiel aus einem schönen<br />

Buch über Barbecue – ein Beispiel,<br />

das aber auch ohne Smoker gelingt <strong>und</strong><br />

von einer deftigen Sauce noch verschärft<br />

wird. Für Autor Steven Raichlen<br />

ist die Rinderbrust so etwas wie der ult<strong>im</strong>ative<br />

Test für Grillprofis. 15-20 St<strong>und</strong>en<br />

nehmen sich die Cowboys dafür<br />

Zeit, auch zu Hause sollten mindestens<br />

sechs St<strong>und</strong>en eingeplant werden. Der<br />

Trost: „Wenn Sie das Räuchern einer<br />

Rinderbrust einmal beherrschen, wird<br />

Ihnen jede Art von Rindfleisch auf dem<br />

Grill zart, saftig <strong>und</strong> würzig gelingen.“<br />

Na dann, ran an den Grill <strong>und</strong> an die<br />

Brust…<br />

2011<br />

25


Das Bier der Allgäuer<br />

26 2011<br />

Mittendrin <strong>im</strong> Allgäu liegt unsere Brauerei. Seit 1447.<br />

Seit 560 Jahren braut unsere Familie Bierspezialitäten<br />

nach dem Geschmack der Allgäuer.<br />

Nach alten, bewährten Rezepturen reifen die Biere<br />

mindestens fünf Wochen bei null Grad –<br />

<strong>und</strong> bekommen so ihren besonderen Geschmack<br />

<strong>und</strong> ihre Bekömmlichkeit.<br />

Das Bier der Allgäuer –<br />

aus der ältesten Familien-Brauerei<br />

der Welt!<br />

Jeder Schluck ein<br />

kleines Vergnügen!<br />

Privat-Brauerei Zötler<br />

Grüntenstraße 2<br />

87549 Rettenberg/Allgäu<br />

Telefon 08327 9210<br />

Telefax 08327 7487<br />

zoetler@zoetler.de<br />

www.zoetler.de<br />

Rinderbrust „Texas Art“<br />

vom Pr<strong>im</strong>a Rind<br />

1 küchenfertige Rinderbrust (ca. 2,5 kg)<br />

<strong>mit</strong> einer Fettschicht von<br />

mindestens 0,5 cm<br />

3 EL Chilipulver<br />

1 EL grobes Steinsalz<br />

2 TL schwarzer Pfeffer<br />

1 1/2 TL brauner Zucker<br />

1 1/2 TL Knoblauchsalz<br />

1 1/2 TL Zwiebelpulver<br />

1 TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />

1 TL Oregano, getrocknet<br />

1 TL Cayenne-Pfeffer<br />

Sauce:<br />

250 ml Branntweinessig<br />

250 ml Bier<br />

1 EL Knoblauchsalz<br />

1 EL brauner Zucker<br />

1 TL Chiliflocken<br />

1 TL schwarzer Pfeffer<br />

Zubereitung <strong>mit</strong> dem Holzkohlegrill:<br />

1. Die Rinderbrust unter kaltem Wasser<br />

abspülen <strong>und</strong> trocken tupfen. Die Zutaten<br />

für die Würzmischung in einer kleinen<br />

Schüssel vermengen. Das Fleisch<br />

von beiden Seiten da<strong>mit</strong> einreiben. Zugedeckt<br />

4-6 St<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Kühlschrank<br />

ruhen lassen.<br />

2. Alle Zutaten für die Sauce in einer<br />

Glasschüssel verrühren, bis sich Salz<br />

<strong>und</strong> Zucker aufgelöst haben.<br />

3. Den Grill vorbereiten <strong>und</strong> auf <strong>mit</strong>tlere<br />

Temperatur vorheizen. Egal, wel-<br />

ches Gerät, unbedingt indirekt grillen!<br />

Am besten eine große Tropfpfanne in<br />

die Mitte stellen.<br />

4. Bevor der Braten aufgelegt wird, 4<br />

Hände voll Holzspäne auf die Kohlen<br />

geben. Die Brust <strong>mit</strong> der Fettschicht<br />

nach oben in eine Aluminiumschale<br />

legen <strong>und</strong> zwischen die beiden Hitzequellen<br />

auf den heißen Grillrost stellen.<br />

Grill abdecken <strong>und</strong> die Rinderbrust räuchern,<br />

bis sie zart ist. Das dauert je<br />

nach Größe des Bratens <strong>und</strong> Temperatur<br />

etwa 6 St<strong>und</strong>en. In den ersten 4<br />

St<strong>und</strong>en das Fleisch stündlich <strong>mit</strong> der<br />

Sauce bestreichen. Jede St<strong>und</strong>e müssen<br />

12 frische Kohlen <strong>und</strong> 2 Hände voll Räucherspäne<br />

auf jeder Seite nachgelegt<br />

werden.<br />

Das Fleisch ist gar, wenn ein Fleischthermometer<br />

ca. 88° C misst.<br />

5. Den fertigen Braten auf ein Tranchierbrett<br />

legen <strong>und</strong> 10 Minuten ruhen<br />

lassen. Dann das Fleisch quer zur Faser<br />

<strong>mit</strong> einem scharfen Messer in dünne<br />

Scheiben schneiden, anrichten <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

der Garflüssigkeit begießen.<br />

Dazu essen echte Cowboys Baked<br />

Beans <strong>und</strong> hören Songs von Bob Dylan!<br />

Info: Das Rezept für Baked Beans findet<br />

sich wie zahllose andere Anregungen in<br />

Steven Raichlen: Barbecue, Tandem<br />

Verlag 2008<br />

Rudi Holzberger<br />

Das Spiel <strong>mit</strong> dem Feuer: Die Land-<br />

Zunge Grillsaison läuft <strong>im</strong> Sommer<br />

2011 in vielen LandZunge-Gast -<br />

höfen. Einfach <strong>im</strong> Gasthof Ihrer<br />

Wahl anrufen <strong>und</strong> nachfragen. Die<br />

Wirte auf unserem Foto sind sicher<br />

dabei.<br />

Klaus Winter vom Strandhaus Lindau, sein Smoker <strong>mit</strong><br />

Schweineschulter <strong>und</strong> vergnügliche Lehrst<strong>und</strong>en für<br />

die LandZunge-Kollegen. Von links: Rupert K<strong>im</strong>pfler<br />

(Ochs am Berg-Argenbühl), Ralf Hörger (Kochfest<br />

Lindau), Oliver Rieger (Oberstdorf), Josef Ellgass<br />

(Löwen-Eglofs), Reinhard Schiefele (Adler Fellhe<strong>im</strong>),<br />

Horst Schmidt (Kreuz-Mattenhaus), Martin Lauphe<strong>im</strong>er<br />

(Günz an der Günz), Ingo Kischel (Alte Post-K<strong>im</strong>rats -<br />

hofen), Dirk Eberhard (BBW Ravensburg), Norbert Dorn<br />

(Post-Wolfegg), Wolfgang Dutzki (Bräuhaus-Rossberg),<br />

Hannelore Krattenmacher (Rose-Hittelkofen), Rudi Spieß<br />

(Versteigerungshalle Bad Waldsee).<br />

2011<br />

27


Die Stadt liegt uns zu Füßen<br />

Die LandZunge n<strong>im</strong>mt jetzt auch die<br />

Städte in den Blick. Am liebsten <strong>mit</strong><br />

einer so guten Aussicht, wie in der<br />

Veitsburg – hoch über Ravensburg<br />

Von Barbara Sohler<br />

28 2011<br />

Nirgendwo hat man die Stadt der<br />

Türme <strong>und</strong> den Mehlsack besser <strong>im</strong><br />

Blick: Mit freier Sicht bis zum Bodensee<br />

hängt die Veitsburg wie ein Adlerhorst<br />

hoch über den Dächern. Und wer <strong>im</strong><br />

Bagnato-Schlösschen noch einmal die<br />

52 Stufen erkl<strong>im</strong>mt, bis auf die Turmspitze,<br />

der scheint gar über Ravensburg<br />

zu schweben.<br />

Wenn der Wind ein paar verhuschte<br />

Wolken über den H<strong>im</strong>mel hetzt, dann<br />

ist es schön hier oben. Wenn die Dämmerung<br />

den H<strong>im</strong>mel <strong>mit</strong> Bernstein<br />

überzieht, dann ist es schön hier oben.<br />

Und wenn die Kastanienwipfel die letzten<br />

Sonnenstrahlen einfangen, dann ist<br />

es schön. Hier oben. Im Juwel der<br />

Ravensburger Gastronomie hat Michael<br />

Kruwinnus vor etwas mehr als einem<br />

Jahr ein r<strong>und</strong>um erneuertes Lokal er -<br />

öffnet. „Das städtische Konzept wollte<br />

sowohl das Ambiente als auch die<br />

Speisekarte für eine möglichst breite<br />

Öffentlichkeit“, erinnert sich der heutige<br />

Pächter. Die Regionalität sollte bewahrt,<br />

besser noch erweitert werden. Und was<br />

wollte Michael Kruwinnus? Er wollte<br />

den Ravensburgern – aber nicht nur<br />

Fotos: Felix Kästle<br />

denen - „Genuss <strong>und</strong> Aussicht“ servieren.<br />

Mit dem Ergebnis, dass ihm heute<br />

nur in die Küche kommt, was es an<br />

he<strong>im</strong>ischen Delikatessen gibt: Steaks<br />

vom Allgäuer Milchkalb, Medaillons<br />

vom LandZunge-Schwein oder Ochsenbouillon<br />

vom Pr<strong>im</strong>a Rind. Und wer sich<br />

auf der Burg eher zum Vespern niederlassen<br />

mag, der kriegt <strong>im</strong> Burggarten<br />

wie <strong>im</strong> Restaurant Kartoffel <strong>und</strong> (Zurwieser)<br />

Käs oder eben Anti Pasti<br />

„Ländle“ <strong>mit</strong> Waldburger Schinken.<br />

Alles regional, alles frisch.<br />

Frisch <strong>und</strong> doch dem Rahmen angemessen<br />

so präsentiert sich auch das<br />

Ambiente des Restaurants nach dem<br />

gelungenen Umbau. Die Prämisse, dem<br />

Burgcharakter gerecht zu werden ohne<br />

überladen zu wirken, spiegelt sich <strong>im</strong><br />

alten Kirschparkett, das aufgearbeitet<br />

<strong>und</strong> angestückelt wurde. Die Wände<br />

sind <strong>mit</strong> „Stone Perla“ verputzt, was<br />

archaischen Charme verleiht <strong>und</strong> die<br />

dunklen Stühle <strong>mit</strong> den hohen Lehnen<br />

würden mühelos jeder Rittertafel zur<br />

Ehre gereichen. Darüber hinaus dominieren<br />

champignonfarbenes Leinen<br />

<strong>und</strong> rehrückenbraunes Leder. Schließlich<br />

gilt es ja auch, einen Ruf zu bewahren,<br />

war die Veitsburg doch ehedem<br />

welfischer Herrschaftssitz, bot staufischen<br />

Kaisern Unterkunft, sah gar<br />

glanzvolle Hoftage. Heinrich der Löwe<br />

soll 1129 hier geboren worden sein, „in<br />

der repräsentativen <strong>und</strong> zugleich wehrhaften<br />

Wohnburg“, wie ein Online-Lexikon<br />

Aufschluss gibt. Und sogar Friedrich<br />

II. soll sich vorübergehend in der<br />

<strong>mit</strong>telalterlichen Burganlage aufgehalten<br />

haben – damals noch „Ravens purg“.<br />

Trotz der historischen Seele, die in der<br />

Veitsburg wohnt, versteht sich Michael<br />

Kruwinnus nicht als „Burgbewahrer“<br />

oder gar als Schlossherr. Der 36-Jährige<br />

will einfach guter Gastgeber sein. Sein<br />

Leitmotto: „Ich gebe mir <strong>im</strong>mer extra<br />

Mühe“.<br />

Seit er denken kann, ist Kruwinnus in<br />

der Gastronomie dahe<strong>im</strong>. Die Mutter<br />

Hauswirtschafterin, die Schwester<br />

Köchin, stand er bereits <strong>mit</strong> 15 Jahren<br />

zu ersten Mal hinter einer Theke. Heute<br />

hat er als Hotelfachmann <strong>und</strong> Betriebswirt<br />

alle Abschlüsse in der Tasche, die<br />

ihm bescheinigen, dass er nicht nur<br />

seine Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />

hat, sondern dass er auch von der Pike<br />

auf gelernt hat. Vom Fanfarenhe<strong>im</strong> in<br />

Fronhofen über den Bärengarten in<br />

Ravensburg <strong>und</strong> die Mühle in Baindt<br />

hat er sich jetzt in den Adlerhorst über<br />

Ravensburg hoch gedient. Auch Michael<br />

Leibinger von der gleichnamigen Brauerei<br />

ist <strong>mit</strong> dem neuen Pächter hoch zu-<br />

frieden. „Ravensburgs schönster Platz<br />

blüht neu auf,“ resümiert Leibinger zufrieden.<br />

Und so sehen es die Ravensburger<br />

auch. Kämen sonst Jung wie Alt<br />

gerne auf das Hochplateau? Führten<br />

sonst Firmen ihre Geschäftspartner aus<br />

der ganzen Welt in den Burggarten?<br />

Buchten sie sonst für Firmenfeiern,<br />

manchmal <strong>mit</strong> 120 Mann hoch, gleich<br />

das ganze Lokal? Familienfeste, Jubiläen<br />

<strong>und</strong> Hochzeiten häufen sich – alle<br />

wollen <strong>mit</strong> Blick über Ravensburg<br />

feiern.<br />

Bei solchen Terminen, wenn das komplette<br />

Veitsburg-Restaurant in Gruppenhand<br />

zu sein scheint, dann ist es<br />

Kruwinnus trotzdem wichtig, den Spaziergänger,<br />

den Radler, den Kurzentschlossenen<br />

auch zu bedienen: Der<br />

Burggarten ist daher <strong>im</strong>mer für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich <strong>und</strong> offen.<br />

Am schönsten Flecken Ravensburgs soll<br />

sich schließlich Jeder erfreuen dürfen.<br />

INFO<br />

Ravensburg<br />

„Veitsburg“<br />

*<br />

Veitsburg 2<br />

0851 3661990<br />

www.restaurant-veitsburg.de<br />

2011<br />

29


Wer<br />

die WWahl<br />

Wa Wahl hat… h at att…<br />

kann sich jetzt auf<br />

zwei<br />

Weizenbier-Hochgenüße Weizenbier-<br />

We Hochgenüßee<br />

freuen<br />

Leibinger Seeweisse &<br />

Seeweisse Alkoholfrei<br />

Perfekter Weissbiergenuss.<br />

Mit einzigartiger Rezeptur<br />

<strong>und</strong> den besten Zutaten<br />

aus unserer He<strong>im</strong>at!<br />

www.leibinger.de<br />

30 2011<br />

Wirtshaus zum lustigen Hirsch<br />

Alte Wirtshäuser haben es in der modernen<br />

Welt nicht leicht. Was stellen –<br />

zumal in touristischen Gegenden – die<br />

Restaurantbesitzer nicht alles <strong>mit</strong><br />

ihnen an! Sie werden durchgestylt, aufgebrezelt,<br />

verkitscht <strong>und</strong> verjodelt. Welche<br />

Freude ist es da, in einem kleinen<br />

Dorf <strong>mit</strong> 250 Einwohnern <strong>im</strong> Oberallgäuer<br />

Bergstätten-Gebiet plötzlich ein<br />

altes Wirtshaus zu finden, das es<br />

schafft, den Geist der vier Jahrh<strong>und</strong>erte,<br />

die es schon da steht, ohne alle Angestrengtheit<br />

einzufangen.<br />

Zugegeben: Auch <strong>im</strong> Wirtshaus „Zum<br />

lustigen Hirsch“ in Akams hängen ein<br />

paar alte Pfannen, Kuhglocken an der<br />

Wand, auch hier bullert <strong>im</strong> Winter ein<br />

Kachelofen <strong>und</strong> fehlt es nicht an<br />

Hirschgeweihen. Und ja - es gibt auch<br />

rotweiß karierte Tischdecken <strong>mit</strong> grünen<br />

Servietten dazu <strong>und</strong> die Speisekarte<br />

ist in Fell eingeb<strong>und</strong>en. So etwas<br />

kann schrecklich aufgesetzt wirken,<br />

doch <strong>im</strong> „Lustigen Hirsch“ wirkt es ganz<br />

natürlich <strong>und</strong> … lustig. Vielleicht hat es<br />

da<strong>mit</strong> zu tun, dass die Wirtsleute<br />

Ruepp, die den Gasthof vor fünf Jahren<br />

übernahmen, eine Art Restaurierung<br />

des Urzustandes betrieben haben. So<br />

wurden <strong>im</strong> Altbau die alte Decken <strong>und</strong><br />

Böden wieder hergestellt. Zusammen<br />

<strong>mit</strong> dem Neubauteil bietet das Gasthaus<br />

jetzt 130 Plätze (<strong>im</strong> Sommer noch<br />

weitere 80 auf der Terrasse). Und die<br />

sind, wie Michael Ruepp – gelernter<br />

Restaurantfachmann <strong>und</strong> gebürtiger<br />

Akamser – berichtet, auch meistens so<br />

gut besetzt, dass es ratsam ist zu reservieren.<br />

Klar, dass man <strong>im</strong> Hirschen von Akams<br />

vor allem die Wildgerichte probieren<br />

sollte. Besonders herausragend: der<br />

„Scharfe Hirsch“, ein Hirschrückensteak<br />

<strong>im</strong> Pfefferkleid <strong>mit</strong> Chilisoße <strong>und</strong><br />

Mohnschupfnudeln für 18,50 Euro. Aber<br />

auch das „Hirschschnitzel <strong>mit</strong> Wildkräuterpanade<br />

an feiner Rotweinsoße<br />

<strong>mit</strong> Mandelbällchen“ hat es in sich (<strong>und</strong><br />

an) sich. Und die Obelixe unter uns<br />

dürften sich über den Wildschwein -<br />

braten <strong>mit</strong> feiner Schwammerlsoße<br />

freuen. Und alles „Wild aus den Allgäuer<br />

Wäldern“.<br />

Da<strong>mit</strong> man den lokalen Bezug best<strong>im</strong>mt<br />

nicht vergisst, werden auch<br />

gern hausgemachte Spätzle zum Wild<br />

Fotos: Susanne Lorenz<br />

gereicht – etwa zum Junghirschgulasch<br />

oder zum Wildererspieß, bei dem – vermutlich<br />

auch aus farblichen (wenn<br />

nicht gar politischen) Gründen – zur<br />

feinen roten Preiselbeersoße grüne<br />

Spinatspätzle auf den Teller kommen.<br />

Auch sonst zaubern die vier Köche <strong>im</strong><br />

Hirschen feine Allgäuer Spezialitäten<br />

auf die Teller, sogar schon fast vergessene<br />

wie Omas „Saure Kutteln“. Das<br />

Fleisch bezieht Ruepp ausschließlich<br />

frisch aus der eigenen Landwirtschaft<br />

oder von Bauernhöfen <strong>und</strong> Jägern in der<br />

näheren Umgebung. Kein W<strong>und</strong>er also,<br />

dass der Gasthof deshalb auch einer<br />

der r<strong>und</strong> 80 „LandZunge“-Gasthöfe <strong>im</strong><br />

Gebiet Allgäu-Oberschwaben ist.<br />

Insgesamt also ein r<strong>und</strong>um erfreuliches<br />

Wirtshaus <strong>im</strong> schönsten Allgäuer Wandergebiet<br />

<strong>mit</strong> Blick auf die Bergwelt.<br />

Fre<strong>und</strong>lich, urig, gut.<br />

Thomas Pampuch<br />

Der Autor ist Reporter der TAZ, dessen<br />

zwei Portraits wir gerne veröffentlichen.<br />

INFO<br />

Wirtshaus<br />

„Zum lustigen Hirsch“<br />

*<br />

Akams 3<br />

08323 4915<br />

www.lustiger-hirsch.de<br />

2011<br />

31


Buchmann <strong>und</strong> die LandZunge<br />

Genießen Sie die Region <strong>mit</strong><br />

unserem sauguten<br />

LandZunge-Schweinefleisch<br />

<strong>und</strong> LandZunge-Wurstsalat!<br />

Und die sind saugut, weil…<br />

… Schweine von kontrollierten Landwirtschaftsbetrieben aus<br />

dem Deggenhauser Tal<br />

… Zerlegung <strong>und</strong> Verarbeitung in unserem IFS-zertifizierten<br />

Betrieb <strong>mit</strong> täglich frischer Wurstproduktion<br />

… regionale <strong>und</strong> überregionale Fleisch- <strong>und</strong> Wurstspezialitäten<br />

in bester Qualität<br />

… opt<strong>im</strong>ale Frische durch tägliche Auslieferung<br />

… ausserdem: Rindfleisch vom Pr<strong>im</strong>aRind aus dem Allgäu <strong>und</strong><br />

Bioland-Weiderind aus Oberschwaben!<br />

32 2011<br />

Fleisch- <strong>und</strong> Wurstspezialitäten<br />

aus Oberschwaben<br />

Buchmann GmbH<br />

Kaufstraße 6–8 · 88287 Grünkraut<br />

Telefon 0751 7605-0 · Fax 0751 7605-50<br />

info@buchmann-gmbh.de<br />

www.buchmann-gmbh.de<br />

Und Gruiben zum Gruß…<br />

Es ist ein hübscher Ort, dieses Bad Grönenbach<br />

am Allgäuer Tor, <strong>und</strong> das nicht<br />

nur am 1. Mai, wenn am Marktplatz <strong>mit</strong><br />

viel Blasmusik der Maibaum aufgestellt<br />

wird. An diesem Platz, <strong>im</strong> Schatten der<br />

hochgelegenen alten Stiftskirche <strong>und</strong><br />

gegenüber dem schmucken Rathaus<br />

ein Restaurant zu betreiben, dürfte<br />

auch an den anderen Tagen des Jahres<br />

ein Vergnügen sein. Wer Karl-Heinz<br />

Bittner – seit 2005 Besitzer der der „Badischen<br />

Weinstube“ – in seinem Lokal<br />

besucht, der trifft jedenfalls auf einen<br />

zufriedenen Mann. Das mag an der<br />

Aussicht <strong>und</strong> der schönen Lage seines<br />

Lokals liegen, aber es hat wohl auch <strong>mit</strong><br />

der Begeisterung zu tun, <strong>mit</strong> der der<br />

hochgewachsene Mann <strong>mit</strong> dem festen<br />

Händedruck seinen Beruf betreibt.<br />

„Einfach gut Essen“, ist das Motto Bittners,<br />

der wie so viele Köche ganz schön<br />

in der Welt herumgekommen ist. Von<br />

Bangkok bis Las Vegas, vom Mövenpick<br />

am Künstlerhaus in München bis zum<br />

Eggensberger in Hopfen am See hat er<br />

Erfahrungen gesammelt. Folgt man<br />

Bittner in die hochmoderne Küche <strong>und</strong><br />

schaut ihm da ein wenig über die<br />

Schulter, erlebt man einen Koch, der<br />

High-Tech schätzt. Die klassischen Gerichte<br />

der regionalen Küche schließen<br />

für Bittner keineswegs die Verwendung<br />

der neuesten Errungenschaften der<br />

Fotos: Susanne Lorenz<br />

Technik aus. Die Kirche oben mag gotischen<br />

Ursprungs sein, in der blitzblanken<br />

Küche unten werden die Gerichte<br />

<strong>mit</strong> Laser-Infrarot-Thermometer gemessen,<br />

<strong>mit</strong> neuesten „Salamander“-<br />

Grillgeräten gratiniert, <strong>und</strong> die handgemachten<br />

Spätzle in „GreenVac“ -Vakuumbehältern<br />

der letzten Generation<br />

frisch gehalten. Das Einfache muss<br />

nicht <strong>im</strong>mer s<strong>im</strong>pel sein. Und für Exper<strong>im</strong>ente<br />

ist in einer guten Küche <strong>im</strong>mer<br />

Platz.<br />

Dennoch: Bittner will klare <strong>und</strong> einfache<br />

Linien – bei den Gerichten wie bei<br />

der Einrichtung. Im vorderen Teil seines<br />

Lokals, das 70 Gästen Platz bietet, ist<br />

fast ein Schuss Purismus zu spüren.<br />

Wer es etwas ländlicher will, kann hinten<br />

in der „Weinstube“ vor der handbemalten<br />

Wandtäfelung Platz nehmen.<br />

Oder sich an die Bar setzen, wo der Chef<br />

gern mal <strong>mit</strong> den Stammgästen ein Bier<br />

trinkt. Auch einen Stammtisch hat Bittner<br />

wieder eingeführt – nachdem sein<br />

Vorgänger eher nur auf die „piekfeinen<br />

Gäste“ geschielt hat. Der neue Besitzer<br />

macht sich da lieber ganz konkret um<br />

die kulinarische Vervollkommnung seiner<br />

K<strong>und</strong>schaft verdient. Ab Mai bietet<br />

er drei verschiedenen Kochkurse in der<br />

„Badischen“ an: „Spargel“, „Pilze & Ge-<br />

flügel“, sowie „Pfeffer &Salz“ – einen<br />

„basics-Kurs“ für Männer.<br />

Bittners Credo: „Fleisch von ges<strong>und</strong>en<br />

Tieren. Gemüse aus guter Erde. Pfeffer<br />

<strong>und</strong> Salz. Das ist Kochen.“ Ein Ergebnis<br />

zum Herzeigen: „Schwäbische G’schich -<br />

te für zwei Leut’“ – zarte Filets, Kalbs -<br />

rücken <strong>und</strong> Rostbraten, Servietten -<br />

knödel, Kässpätzle, Krautkrapfen,<br />

Baunzen, Marktgemüse <strong>und</strong> hausgemachte<br />

Maultaschen bilden ein architektonisches<br />

Ensemble, das es <strong>mit</strong> den<br />

schönen traditionellen Ge bäuden von<br />

Bad Grönenbach aufnehmen kann. Der<br />

„Gruß aus der Küche“, den man vorher<br />

gereicht bekommt, umfasst <strong>im</strong>mer<br />

auch ein kleines Töpfchen selbstgemachtes<br />

Griebenschmalz. Schon wegen<br />

dieses einfachen, aber leckeren<br />

„Magentratzerls“ (auch zum Mitnehmen)<br />

lohnt sich ein Besuch in der Badischen<br />

Weinstube. Aber wer wird nach<br />

so einem Willkommen schon gehen?<br />

Thomas Pampuch<br />

INFO<br />

Badische Weinstube<br />

*<br />

Marktplatz 8<br />

87730 Bad Grönenbach<br />

08334 259725<br />

www.badische.com<br />

2011<br />

33


Die LandZunge-Region<br />

Unsere Partner<br />

sind unsere Stärke<br />

2011<br />

Bayerisches Staatsministerium<br />

für Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten<br />

Die Aktion LandZunge wird von PLENUM Allgäu-Oberschwaben sowie<br />

von der Europäischen Union (EAGFL) <strong>und</strong> dem Freistaat Bayern <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Gemeinschaftsinitiative LEADER+ gefördert<br />

35


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

Eine Gemeinschaft der besten Landgasthöfe<br />

Die Landgasthöfe locken quer durch Allgäu-Oberschwaben. R<strong>und</strong> 80 haben sich inzwischen<br />

zur Aktion LandZunge bekannt – sie setzen auf mehr regionale Produkte in ihren Küchen,<br />

sie kochen nach alten <strong>und</strong> sie kreieren neue Rezepte. Wo Sie LandZunge drauf schreiben,<br />

da ist dann auch LandZunge drin. Bei LandZunge Plus! kriegen Sie ausschließlich Rindfleisch<br />

<strong>und</strong> vieles andere aus der Region. Wer <strong>mit</strong> der LandZunge isst, schmeckt die Region – <strong>und</strong><br />

hilft der Region! Gehen Sie <strong>mit</strong> uns auf Tour, futtern Sie sich quer durch die Region.<br />

14 … C5 2 … C5<br />

12<br />

… D6<br />

Wo das wilde Westallgäu so richtig loslegt,<br />

Höher geht es kaum <strong>im</strong> Allgäu: Scheidegg<br />

Der Berggasthof liegt w<strong>und</strong>erschön auf<br />

der Bodensee aber noch nahe ist, da wartet<br />

thront hoch über dem Westallgäu <strong>und</strong> dem<br />

1.300 Metern Höhe. Im Sommer locken gute<br />

zwischen Lindau <strong>und</strong> Oberstaufen diese ori-<br />

nahen Bodensee.Der Blick schweift weit<br />

Küche, deftige Brotzeiten, Kaffee <strong>und</strong> Kuginelle<br />

Dorfwirtschaft <strong>mit</strong> Bier garten, seit<br />

über die faszinierende Landschaft – bald<br />

chen auf der Sonnenterrasse am Bergsee,<br />

über 100 Jahren in Familienbesitz. Wirt<br />

schon meldet sich der Appetit. Dann ist der<br />

während die Kinder am Spielplatz die Zie-<br />

Erich ist ein echter Allgäuer <strong>und</strong> Biobauer<br />

Hirschen in Scheidegg die beste Wahl: Das<br />

gen <strong>und</strong> Schafe füttern können. Außerdem<br />

aus Berufung. Das Rindfleisch vom eigenen<br />

Haus malerisch geschindelt, innen behag-<br />

lädt der Kräutergarten <strong>mit</strong> Allgäus höchster<br />

Hof ziert natürlich die Speisekarte, was die<br />

lich <strong>und</strong> komfortabel. Die Küche ist original<br />

Enzianbrennerei ein.<br />

Niederstaufen<br />

Gäste nicht wegputzen, kommt ins Marken- Scheidegg<br />

regional, aber stets <strong>mit</strong> Pfiff garniert. Kein<br />

Steibis<br />

Im Winter schlägt das Sportlerherz bei ge-<br />

Gasthof Löwen<br />

programm VonHier der Fa. Feneberg.<br />

Gasthaus zum Hirschen<br />

W<strong>und</strong>er, dass sich auch viele Radsportler<br />

Alpengasthof Hörmoos<br />

walzten Wanderwegen <strong>und</strong> 4-spuriger<br />

88138 Niederstaufen<br />

88175 Scheidegg<br />

hier vom Bergtraining erholen.<br />

87534 Oberstaufen<br />

Langlaufloipe höher. Wanderwege <strong>und</strong> Al-<br />

08388 228<br />

Mo-Mi <strong>und</strong> Fr 17 – 24 Uhr, So ganztägig 08381 2119, Markus Stöckeler<br />

Mo – Fr 10 – 24 Uhr<br />

08386 8129, Klaus Schneider<br />

penflora erfreuen alle.<br />

Erich Kurzeman<br />

www.gasthaus-zumhirschen.de<br />

Sa/So 10 – 14 <strong>und</strong> ab 17 Uhr<br />

www.hoermoos.de<br />

Vom Hof direkt zum Gast<br />

Dem H<strong>im</strong>mel ein Stück näher<br />

Di 10 – 14 Uhr<br />

Wo Berg <strong>und</strong> Kräuter rufen<br />

Mi – Mo 8 – 18 Uhr<br />

3 … C5 4<br />

… D5<br />

Tradition wird <strong>im</strong> idyllisch gelegen Ellerhof<br />

Mitten in der kleinen alten Hutstadt hält die<br />

in Hagspiel großgeschrieben: So löffeln die<br />

Familie Grunert Hof <strong>und</strong> begeistert <strong>mit</strong><br />

Gäste den Brennter gemeinsam aus einer<br />

einer feinen saisonalen Küche. Der Chef<br />

Pfanne – ganz wie zu Groß mutters Zeiten.<br />

kombiniert seine internationale Erfahrung<br />

Das nahrhafte Gericht aus Hafermusmehl<br />

<strong>mit</strong> Allgäuer Rezepten. Mit Wildkräutern zau-<br />

ist ein Allgäuer Schmankerl von vielen auf<br />

bert er manch ungewöhnlichen Ge- schmack<br />

der Karte von Hermine Eller. Über die Gren-<br />

aus dem Hut. Und kommt auch nicht aus der<br />

zen des Westallgäus hinaus bekannt ist die<br />

Ruhe, wenn sich bei einer Feier 120 Leute<br />

Hagspiel<br />

gesellige Wirtin auch für ihre hausgemach- Lindenberg<br />

<strong>im</strong> Haus drängen. Diese Küche passt zum<br />

Landhotel-Gasthof Ellerhof ten Kuchen. Zum Wan dern <strong>und</strong> Langlaufen Lindenberger Hof<br />

Ruf von Lindenberg als einstigem „Klein-<br />

88175 Scheidegg<br />

ist die Voralpen land schaft r<strong>und</strong> um den El- 88161 Lindenberg<br />

Paris“ der Hutmode. Ein Abstecher ins Hut-<br />

08387 99160, Hermine Eller<br />

lerhof ein Traum.<br />

08381 3040, Herbert Grunert<br />

museum lohnt auch.<br />

www.landhotel-ellerhof.de<br />

Mi, Do, So <strong>und</strong> Feiertag 11.30 – 14 Uhr <strong>und</strong> www.hotel-lindenberger-hof.de<br />

Essen wie zu Großmutters Zeiten<br />

17.30 – 21 Uhr • Fr, Sa 14 – 23 Uhr<br />

Frisch aus dem Hut gezaubert<br />

Fr – Mi 8 – 22.30 Uhr<br />

64 … D5 7<br />

… D5<br />

He<strong>im</strong>elig-rustikal ist der Löwen in Lin -<br />

In prachtvollem Weiß strahlt die Traube in<br />

denberg. Die umfangreiche Speise karte<br />

Weiler, eine Gaststätte <strong>mit</strong> 200-jähriger Tra-<br />

bietet allerhand Leckeres <strong>und</strong> lässt das<br />

dition. Neben Pfarrkirche <strong>und</strong> He<strong>im</strong>at -<br />

Herz des Genießers höher schlagen: Bayri-<br />

museum gelegen, fügt sie sich malerisch<br />

sche Schmankerl <strong>und</strong> Allgäuer Köst -<br />

ins Ortsbild des geschichtsträchtigen West-<br />

lichkeiten, von regionalen Jägern erlegte<br />

allgäuer Dorfs. Frisch, regional <strong>und</strong> saison-<br />

Wildspezialitäten, Leichtes aus der vegetaorientiert<br />

kocht Ernst Rohner – <strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem<br />

rischen Kräuterküche bis hin zum hausge-<br />

gewissen „Schweizer Touch“: Be<strong>im</strong> Kü-<br />

Lindenberg<br />

backenen Bauernbrot. Besuchen Sie eines Weiler<br />

chenmeister aus St. Gallen kommen neben<br />

Gasthaus zum Löwen<br />

der schönsten historischen Gasthäuser <strong>im</strong> Gasthaus zur Traube<br />

Bodenseefisch <strong>und</strong> Allgäuer Apfel spätzle<br />

88161 Lindenberg<br />

Landkreis Lindau – das Traditionsgasthaus 88171 Weiler<br />

auch Schweizer Rösti spezia litäten auf den<br />

08381 81849, Christian Grunert<br />

der Meckatzer Löwenbräu.<br />

08387 99120, Ernst Rohner<br />

Tisch.<br />

www.loewe-lindenberg.de<br />

www.traube-weiler.de<br />

Di–Sa 11–14 Uhr <strong>und</strong> 17–23 Uhr<br />

Mit einem Ambiente zum Wohlfühlen Di – So 9.30 – 23 Uhr<br />

Bodenseefisch <strong>und</strong> Schweizer Rösti So 10–14 Uhr<br />

36 2011<br />

80 … D5<br />

5<br />

… D6<br />

Das Hotel Alpenkönig hat sich <strong>mit</strong> Leib <strong>und</strong><br />

Eine echte Berghütte <strong>und</strong> ein angenehmer<br />

Seele dem Wohl der Gäste verschrieben.<br />

Gasthof: Mit dem Staufner Haus am Hoch-<br />

Unser 4-Sterne-Hotel wird familiär geführt,<br />

grat erobert die LandZunge den ersten All-<br />

unsere Küche verwendet ausschließlich<br />

gäuer Gipfel. Mit der Bahn leicht zu errei-<br />

Produkte aus der Region. Wir stehen für kuchen,<br />

echte Genießer aber wandern hoch.<br />

linarische Gaumenfreuden voller Liebe auf<br />

Dann ist der herrliche R<strong>und</strong>blick noch schö-<br />

den Teller gebracht. Unser neuer Seminarner,<br />

schmeckt die regionale Küche von Ulli<br />

raum bietet den idealen Rahmen für Feiern<br />

<strong>und</strong> Christoph Erd noch besser. Auch Grup-<br />

Oberstaufen<br />

bis zu 18 Personen, die Allgäuer Bauern-<br />

Steibis<br />

pen <strong>und</strong> größere Feste bringt das alpine<br />

Hotel Alpenkönig<br />

stube bietet Platz für 12 Personen. Unser<br />

Staufner Haus<br />

Duo nicht aus der Ruhe. Also: Auf die Alpe,<br />

87534 Oberstaufen<br />

Küchenchef berät Sie bei der Auswahl des<br />

87534 Oberstaufen-Steibis<br />

fertig, los …<br />

08386 9345-0, Familie Bentele<br />

Menüs.<br />

08386-8255, Ulli <strong>und</strong> Christoph Erd<br />

www.hotel-alpenkoenig.de<br />

www.staufner-haus.de<br />

täglich von 01.05. bis 25.10.,<br />

Vor den Bergen königlich logieren Dienstag <strong>und</strong> Mittwoch Ruhetag<br />

Höher geht es nicht hinaus<br />

Do – So von 26.12. bis Ostermontag<br />

8<br />

Stiefenhofen<br />

Landgasthof Rössle<br />

88167 Stiefenhofen<br />

08383 92090, Axel Kulmus<br />

www.roessle.net<br />

Schlemmen be<strong>im</strong> Kräuterwirt<br />

25<br />

Maierhöfen<br />

Gasthof Pension Sonthe<strong>im</strong><br />

88167 Maierhöfen<br />

08383 202, Familie Sonthe<strong>im</strong><br />

www.gasthof-pension-sonthe<strong>im</strong>.de<br />

Bäuerlich <strong>im</strong> besten Sinne<br />

… D5<br />

Im Westallgäuer „Kräuterdorf Stiefen -<br />

hofen“ dreht sich alles um die Welt der<br />

Heilkräuter. Auch <strong>im</strong> Rössle: „Kräuterwirt“<br />

Axel Kulmus verfeinert seine allgäuerischschwäbische<br />

Küche <strong>mit</strong> Garten- <strong>und</strong> Wildkräutern<br />

aus seinem großen Kräuter -<br />

lehrgarten. Und in seinem Holzofen backt<br />

er sein knusprig-frisches Kräuterbrot. Im<br />

„Grenzer Stüble“ weht der Hauch der Geschichte:<br />

Vor 200 Jahren lief die deutschösterreichische<br />

Grenze <strong>mit</strong>ten durchs Gasthaus.<br />

Mo, Di <strong>und</strong> Do 9 – 14 <strong>und</strong> 17 – 24 Uhr,<br />

Fr – So 9 – 24 Uhr<br />

… D5<br />

Der Familiengasthof verrät die bäuerliche<br />

Vergangenheit auf den ersten Blick. Die<br />

Z<strong>im</strong>mer sind modern, der Blick vom Biergarten<br />

schweift zu Iberg <strong>und</strong> Kugel, auch<br />

die Küche ist bäuerlich <strong>im</strong> besten Sinne, <strong>mit</strong><br />

Brotzeit <strong>und</strong> deftigen Allgäuer Spezialitäten.<br />

Das Wild vom eigenen Ge hege wird auf dem<br />

Hof selbst ver arbeitet. Maierhöfen. Das<br />

kleine malerische Dorf nahe der Landesgrenze<br />

bietet jetzt einen zweiten Land-<br />

Zunge-Betrieb: Gasthof <strong>und</strong> Pension Sonthe<strong>im</strong>.<br />

Da muss der Gast nicht lange<br />

schweifen, sondern kann <strong>im</strong> Dorf bleiben.<br />

11<br />

Eglofs<br />

Gasthof zur Rose<br />

88260 Argenbühl-Eglofs<br />

07566 336, Karl-Ekkehard Kresser<br />

www.gasthof-zur-rose.info<br />

Der schönste Fleck <strong>im</strong> ganzen Allgäu<br />

9<br />

Maierhöfen<br />

Natur-Landhaus Krone<br />

88167 Maierhöfen<br />

08383 254, Frank Übelhör<br />

www.naturlandhaus-krone.de<br />

Für Käsekenner <strong>und</strong> sportliche Urlauber<br />

10<br />

Eglofs<br />

Hofwirtschaft Ellgass Zum Löwen<br />

88260 Argenbühl-Eglofs<br />

07566 1578, Josef Ellgass<br />

www.hofwirtschaft-ellgass.de<br />

Wo der Wirt noch Bauer ist<br />

71<br />

Untervorholz<br />

Ochs am Berg<br />

88260 Argenbühl-Eglofs<br />

07566 91180, Familie K<strong>im</strong>pfler<br />

www.ochs-am-berg.de<br />

Wo die Gäste selber grillen dürfen<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

… D5<br />

Eglofs ist das schönste Dorf <strong>im</strong> württembergischen<br />

Allgäu <strong>und</strong> die Rose einer der bekanntesten<br />

Dorfgasthöfe. Mit großzügigen<br />

Gästez<strong>im</strong>mern, vorzüglicher Küche – mal<br />

regional, mal international. Auf dem Dorfplatz<br />

<strong>im</strong>mer wieder Konzerte, <strong>im</strong> Winter w<strong>und</strong>erbare<br />

Loipen, dazu ein ur wüchsiger Garten,<br />

eine Spielwiese für die Kinder <strong>und</strong> der<br />

schönste Alpenblick. Wer Eglofs besucht,<br />

der schmeckt sogleich das Allgäu …<br />

Di–So 9–24 Uhr<br />

… D5<br />

So soll ein Landgasthof aussehen: Reno -<br />

viert <strong>mit</strong> Gefühl für die Tradition. Mit einer<br />

Original Südtiroler Holzstube, <strong>mit</strong> Ter rasse<br />

<strong>und</strong> Biergarten <strong>und</strong> direkt neben der Kirche<br />

<strong>im</strong> Allgäuer Feriendorf Maier höfen. Mit jungen<br />

Wirtsleuten, die nach Lehr- <strong>und</strong> Wanderjahren<br />

in aller Welt jetzt in der He<strong>im</strong>at<br />

die regionale Küche proben. Von Bodenseefelchen<br />

über Käseschmankerl bis zu den<br />

einmaligen „Schlutzkrapfen“. Das Hotel ist<br />

gerade erweitert worden <strong>und</strong> der Wirt <strong>mit</strong><br />

der Goldmedaille der Bay. Küche ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Mo, Di 14 – 23, Do – So 10 – 23 Uhr<br />

… D5<br />

Im „Dorf der freien Leut“ steht auch die<br />

Hofwirtschaft von Familie Ellgass. Der Wirt<br />

ist zugleich noch Bauer, das Kochen hat er<br />

sich selbst beigebracht. Auf der Karte stehen<br />

auch viele Gerichte vom eigenen Rindfleisch<br />

– früher vom Allgäuer Braunvieh,<br />

heute von Pinzgauern. Die Hofwirtschaft hat<br />

treue K<strong>und</strong>en, die das Zwiebelfleisch oder<br />

den Rostbraten schätzen <strong>und</strong> hier neben<br />

Bieren der Region auch seit Jahrzehnten<br />

ein Andechser genießen können …<br />

November bis März Di, Mi, Do Ruhetage<br />

April bis Oktober Di Ruhetag<br />

… D5<br />

Der Ochs am Berg: Hinter dem originellen<br />

Namen steckt ein ganz besonderes Konzept.<br />

Landwirt <strong>und</strong> Z<strong>im</strong>mermann Rupert K<strong>im</strong>pfler<br />

lässt seine Ochsen r<strong>und</strong> um den Hof weiden,<br />

seine Gäste dürfen das Fleisch an<br />

mehreren Grillplätzen selber zubereiten –<br />

<strong>und</strong> die Kinder <strong>im</strong> Spielparadies toben. Eine<br />

Grillhütte taugt für größere Gruppen. Wer<br />

die Arbeit scheut, wird aber auch von den<br />

Wirtsleuten verwöhnt. Natürlich können die<br />

Gäste auf dem Hof einkaufen – auch das<br />

preisgekrönte Ochsenrauchfleisch.<br />

Mo, Mi – Fr 17 – 22, Sa 14 – 22,<br />

So 10 – 22 Uhr<br />

37


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

38 2011<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

16 … E4 62 … E4<br />

1<br />

… E6 74<br />

… E6<br />

K<strong>im</strong>ratshofen ist ein Allgäuer Musterdorf<br />

Ein Blick auf den wuchtigen Bau verrät die<br />

Ein Allgäuer Vorposten <strong>im</strong> Bregenzer Wald.<br />

Riegers Restaurant: Eine neue starke<br />

zwischen Leutkirch <strong>und</strong> Kempten. Und <strong>mit</strong>-<br />

Geschichte: Die alte Post war tatsächlich<br />

Balderschwang. Einmalige Landschaft <strong>und</strong><br />

Adresse in Oberstdorf. Der erste Landtendrin<br />

das Fässle, in den alten Zeiten ein<br />

eine Poststation <strong>und</strong> verwandelte sich dann<br />

ideal gelegen das Balance Resort Ifen-<br />

Zunge-Gasthof <strong>im</strong> obersten Allgäu punktet<br />

Jägerhaus des Fürststifts, seit über 110<br />

zum Gasthof <strong>mit</strong> einer zuletzt sehr wechselblick<br />

<strong>mit</strong>tendrin. Der ges<strong>und</strong>en Küche <strong>mit</strong><br />

<strong>mit</strong> seinem Flair samt der Terrasse <strong>mit</strong><br />

Jahren <strong>im</strong> Besitz der Familie Böswald <strong>und</strong><br />

haften Geschichte. Ganz neu hat Ingo<br />

re gionalen Produkten verschrieben – das<br />

Glasdach. Eine mediterrane Atmosphäre in<br />

heute ein Muster von Dorfgasthof. Bertolt<br />

Kischel die Alte Post übernommen. Er probt<br />

Fleisch stammt direkt aus dem Ort. Tra -<br />

Holz <strong>und</strong> Stein definiert das Allgäu neu. So<br />

Brecht hat hier die Taufe eines Sohns<br />

hier eine Küche für Feinschmecker <strong>und</strong> für<br />

ditionelle Rezepte werden in der offenen<br />

wie die Küche <strong>mit</strong> Lachs oder Waller frische<br />

gefeiert. Regionale Spezialitäten gibt es<br />

die Einhe<strong>im</strong>ischen. Ganz konsequent setzt<br />

Küche modern interpretiert, ohne Aroma-<br />

Fische liebt. Gesottenes Rindfleisch <strong>im</strong><br />

K<strong>im</strong>ratshofen<br />

genug, samt Wild <strong>und</strong> Fisch, Kuchen <strong>und</strong> K<strong>im</strong>ratshofen<br />

er auf die Produkte der Region. Die Neuer-<br />

Balderschwang<br />

stoffe, auch höchst empfindliche Menschen Oberstdorf<br />

Wurzelsud begeistert, das Bier kommt aus<br />

Gasthof zum Fässle<br />

Eis. Auch für Kinder <strong>und</strong> Sportler ist das Landgasthof Alte Post<br />

öffnung ist ein Glück für das Dorf, so ist das<br />

Balance Resort Ifenblick<br />

<strong>und</strong> Mägen erleben hier gro ßen Genuss. Riegers Restaurant<br />

Missen, der Wein vom Bodensee oder aus<br />

87452 K<strong>im</strong>ratshofen<br />

Fässle gerüstet – zahllose Wanderwege er- 87452 K<strong>im</strong>ratshofen<br />

geschichtsträchtige Haus gesichert <strong>und</strong><br />

87538 Balderschwang<br />

87561 Oberstdorf<br />

Südtirol. So macht die LandZunge auch in<br />

08373 8728, Familie Böswald<br />

schließen das reizvolle bäuerliche Hinter- 08373 8111, Ingo Kischel<br />

kann wieder aufblühen.<br />

08328 92470, Sonja <strong>und</strong> Bernd Meyer<br />

08322 3831, Familie Rieger<br />

Oberstdorf bella figura.<br />

www.gasthof-faessle.de<br />

land.<br />

www.landgasthaus-alte-post.de<br />

Mo, Di, Fr, Sa 10.30 – 24, Do 15.30 – 24,<br />

www.balance-resort.de<br />

Mo – Sa 18 – 20.30, So Brunch 10 – 14.30 www.riegers-restaurant.de<br />

Ein Muster von einem Dorfgasthof Di – So 9.30 – 01.00 Uhr<br />

Diese Post ist eine gute Adresse<br />

So 10 – 24 Uhr<br />

In Deutschlands tiefstem Süden<br />

Jeden So LandZunge-Menü ab 18 Uhr<br />

Südländisches Flair <strong>im</strong> obersten Dorf Di – So ab 17 Uhr<br />

19<br />

Haldenwang<br />

Ritters Höhenblick<br />

87490 Haldenwang<br />

08374 930840, Loni <strong>und</strong> Heinz Ritter<br />

www.ritters-hoehenblick.de<br />

Das kleine Hotel <strong>mit</strong> dem großen Herzen<br />

47<br />

Sibratshofen<br />

Radlereinkehr<br />

87480 Sibratshofen<br />

08375 867<br />

Karin Rupp<br />

Schöne Rast be<strong>im</strong> Bio-Bauern<br />

… F4<br />

Haldenwang. Nahe bei Kempten <strong>und</strong> doch<br />

beschaulich abseits – <strong>mit</strong> toller Sicht übers<br />

Oberallgäu. Am schönsten wird der Blick<br />

von Ritters Höhenblick am Ortsrand. „Das<br />

kleine Hotel <strong>mit</strong> dem großen Herzen“ bietet<br />

beste regionale Küche – auch Georg Abele,<br />

der Chef der Kälber-EG Allgäu, kehrt hier<br />

gerne ein. Ausgezeichnet auch be<strong>im</strong><br />

Wettbewerb „Bayerische Küche“. Ein Naturfreibad<br />

direkt hinterm Haus <strong>und</strong> die Tennisplätze<br />

direkt daneben bieten den Gästen<br />

sportliche Entspannung.<br />

Mo ab 16, Fr – So, Mi ab 11 Uhr<br />

… D5<br />

Ein Gehe<strong>im</strong>tipp war die originelle Radler-<br />

Einkehr zwischen Sibratshofen <strong>und</strong> Missen<br />

nicht lange. Sobald sich die Sonne hervor<br />

wagt, ist der Biergarten geöffnet <strong>und</strong> schon<br />

strömen die Gäste herbei. Karin Rupp <strong>und</strong><br />

Tochter verwöhnen sie <strong>mit</strong> selbst gebackenen<br />

Kuchen <strong>und</strong> bester Brotzeit <strong>mit</strong>ten auf<br />

dem lebendigen Bio-Hof, den Bauer Hubert<br />

aktiv betreibt. Hier lebt die Landlust gerne<br />

auf <strong>und</strong> alle kommen wieder…<br />

Mo–Sa 13–22 Uhr<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertage 11–22 Uhr<br />

17<br />

Wiggensbach<br />

Landhotel Goldenes Kreuz<br />

87487 Wiggensbach<br />

08370 8090, Richard Zeller<br />

www.hotel-goldenes-kreuz.de<br />

Wo auch der Landrat gerne isst<br />

20<br />

Missen<br />

Brauerei & Gasthof Schäffler<br />

87547 Missen<br />

08320 92015, Ingo Burger<br />

www.schaeffler-braeu.de<br />

Und jedes Bier frisch vom Quell<br />

… E4<br />

Wiggensbach: Eines der schönsten Allgäuer<br />

Dörfer. Mit einem der schönsten deutschen<br />

Golfplätze. Mit einer Bilderbuchlandschaft<br />

r<strong>und</strong>um – Wälder, Berge, Seen. Ein kleines<br />

Paradies <strong>mit</strong> dem passenden Hotelgasthof:<br />

Auch der Landrat speist hier gerne, wie die<br />

Leute vom Dorf. Die Küche ist wie das<br />

Am biente <strong>im</strong> 400 Jahre alten Gasthof: Edel<br />

<strong>und</strong> doch nicht steif. So gut wie alles kommt<br />

aus der Region, die Marmeladen sind so<br />

selbstgemacht wie die berühmten Krautkrapfen<br />

von Wirtin Annelies.<br />

Mo/Di ab 16.30 Uhr, Mi – Fr 9 – 14 <strong>und</strong><br />

ab 16.30 Uhr, Sa/So 9 – 01 Uhr<br />

… E5<br />

Fast 500 Jahre haben Brauereigasthof <strong>und</strong><br />

Missen gemeinsam erlebt. Malerisch das<br />

Dorf in den Allgäuer Voralpen. Uralt, aber<br />

lebendiger denn je: Der Dorfgasthof <strong>mit</strong><br />

Saal <strong>und</strong> viel Vereinsleben. Gasthof <strong>und</strong><br />

Brauerei praktisch unter einem Dach. Eine<br />

regionale Küche <strong>mit</strong> Allgäuer Produkten. Die<br />

Spezialität: Ofenfrischer Krustenbraten in<br />

Dunkelbiersoße samt hausgebackenem<br />

Treberbrot. Der Hit aber: Der monatliche<br />

Sudabend <strong>im</strong> Gasthof – da kommt das Bier<br />

frisch aus der kleinsten Brauerei der Welt.<br />

Do – Di ab 10. Im Sommer jeden Tag<br />

13 … E5 21<br />

… E5<br />

Im Konstanzer Tal, zwischen Alpsee <strong>und</strong><br />

Akams: Ein Bergdorf aus dem Allgäuer<br />

Oberstaufen duckt sich Thalkirchdorf<br />

Bilderbuch. Hoch über Immenstadt, in den<br />

idyllisch in die Berge. Der Gasthof Traube<br />

Bergstätten. Der Blick allein ist jeden<br />

<strong>mit</strong>tendrin: Das denkmalgeschützte Fach-<br />

Ausflug wert, kaum weniger das Ambiente<br />

werkhaus hat 300 Jahre als Wirtshaus auf<br />

<strong>im</strong> lustigen Hirschen. Michael Ruepp probt<br />

dem Buckel. Küchenchef Ludwig Mitter-<br />

zudem in seinem He<strong>im</strong>atdorf kulinarische<br />

meier verwöhnt sie <strong>mit</strong> jungem Berglamm<br />

Höhenflüge. Das Fleisch kommt vom<br />

oder fangfrischen Forellen. Der besondere<br />

eigenen Bauernhof auf den Teller. Im Hof-<br />

Thalkirchdorf<br />

Tipp: das he<strong>im</strong>ische Wild von den Hängen Akams<br />

laden <strong>im</strong> Wirtshaus kann sich der Gast<br />

Hotel Traube<br />

des „Hündle“, dem bekannten Skiberg. Und Wirtshaus zum Lustigen Hirschen gleich noch eindecken. Oder bald wieder<br />

87534 Oberstaufen<br />

nach dem guten Stück noch ein Kaiser- 87509 Immenstadt<br />

kommen. Denn mehr LandZunge geht fast<br />

08325 9200, Familie Mittermeier schmarrn.<br />

08323 4915, Michael Ruepp<br />

nicht mehr …<br />

www.traube-thalkirchdorf.de<br />

www.lustiger-hirsch.de<br />

Vom Hündle holt der Wirt sein Wild Mi – Mo 10 – 23.30 Uhr<br />

Hoch über dem Allgäu schmausen Mi – Mo ab 9 uhr<br />

18<br />

Bad Hindelang<br />

Romantikhotel Sonne<br />

87541 Bad Hindelang<br />

08324 8970, Familie Schneider<br />

www.sonne-hindelang.de<br />

Wo die Sonne auch <strong>im</strong> Innern strahlt<br />

23<br />

Bad Oberdorf<br />

Hotel Alpengasthof Hirsch<br />

87541 Bad Oberdorf<br />

08324 308, Familie Wehn<br />

www.alpengasthof-hirsch.de<br />

Mit Katzegschroi in die Berge<br />

… F6<br />

Mitten in den Allgäuer Bergen wartet der<br />

Alpengasthof Hirsch. Die Gipfel des Allgäuer<br />

Höhenkamms sind nahe, der Heilbronner<br />

Weg lockt oder der Hindelanger<br />

Klettersteig. Vor oder nach der Tour sind die<br />

Allgäuer Schmankerl <strong>im</strong> Hirsch die beste<br />

Stärkung: Ein „Dr<strong>im</strong>slar Toast“, „Katze -<br />

gschroi“ <strong>und</strong> „Allgäuer Gschichta“ ver -<br />

raten den kreativen Küchenchef. Noch mehr<br />

Allgäuer Eigenheiten sind <strong>im</strong> Kutschen -<br />

museum von Hinterstein zu bew<strong>und</strong>ern.<br />

Sa – Mi 11.30 – 13.30 <strong>und</strong> 17.30 – 20.30,<br />

Fr ab 17.30 Uhr<br />

6 … F5 81<br />

… F5<br />

Lassen Sie den Blick schweifen <strong>und</strong> tau-<br />

Nesselwang steht für Allgäu pur: Für malechen<br />

Sie ein in die faszinierende Welt von<br />

rische Seen <strong>und</strong> klare Bäche <strong>im</strong> Land vor<br />

Seen <strong>und</strong> Gebirgsketten.<br />

den Bergen. Die Voralpen: Ideal für Wander-<br />

Egal ob Sie aktiv sein oder einfach nur die<br />

<strong>und</strong> Radtouren. Unser Tipp: Der Geh-Zeiten-<br />

Seele baumeln lassen wollen, das Gasthaus<br />

Pfad zur Kapelle Maria Trost. Eine wahre<br />

Rose lädt Sie zum Verwöhnen ein. Familien-<br />

Entspannung, die in unserem Vier-Sternefre<strong>und</strong>lich,<br />

<strong>mit</strong> Allgäuer Spezialitäten auf<br />

Haus <strong>mit</strong> Wellness vom Feinsten noch<br />

der Speisekarte sowie einem herrlichen<br />

schöner wird. Allgäu pur: Das gilt auch für<br />

Oy-Mittelberg<br />

Panorama erleben Sie das Allgäu pur. Un- Nesselwang<br />

unsere Küche. Mit Carpaccio vom All gäuer<br />

Gasthof-Pension Rose<br />

verwechselbar <strong>und</strong> unbedingt einen Besuch Hotel Nesselwanger Hof<br />

Weiderind, <strong>mit</strong> Brot- oder Käsesuppe, <strong>mit</strong><br />

87466 Oy-Mittelberg<br />

wert!<br />

87484 Nesselwang<br />

Bachsaibling oder Lammrücken, <strong>mit</strong> Hirsch<br />

08366 9820-0, Familie Endres<br />

08361 924747, Christine Zeller<br />

<strong>und</strong> Hähnchen oder Heuparfait!<br />

www.rose-allgaeu.de<br />

Di – Mi 8 – 14 <strong>und</strong> ab 16.30,<br />

www.nesselwangerhof.de<br />

Mo – Sa 18 – 22, So <strong>und</strong> Feiertag 12 – 14<br />

Wohlfühlen <strong>im</strong> Heu<br />

Do – So ab 8 Uhr<br />

Entspannen nach Allgäuer Methode <strong>und</strong> 18 – 22 Uhr<br />

26<br />

Pfronten<br />

Braugasthof Falkenstein<br />

87459 Pfronten-Ried<br />

08363 960658, Sepp Hensel<br />

www.braugasthof-falkenstein.de<br />

Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht<br />

… F6<br />

Die Sonne wärmt des Menschen Seele:<br />

Das Wellness-Angebot des südlichsten<br />

Romantikhotels Deutschlands entspannt<br />

<strong>mit</strong> Sonnengarten, Blockhaussauna oder<br />

Kräuterdampfbad. Ein sonniges Gemüt stellt<br />

sich auch be<strong>im</strong> Spaziergang <strong>im</strong> Hinde -<br />

langer Tal ein oder auf der Winterrodelbahn.<br />

Und erst recht wird der Gast <strong>im</strong> Restaurant<br />

„Chesa Schneider“ der Sonne<br />

verwöhnt: Mit Schweizer <strong>und</strong> Allgäuer<br />

Spezialitäten. Kurz: Ein Tag in der 400 Jahre<br />

alten Sonne ist halt „ebbas bsünders“.<br />

Täglich 12 – 14 <strong>und</strong> 18.30 – 21.30 Uhr<br />

… G5<br />

Mitten in Pfronten <strong>und</strong> direkt neben dem<br />

Bahnhof treffen sich Einhe<strong>im</strong>ische, Aus -<br />

flügler <strong>und</strong> weitgereiste Touristen <strong>im</strong><br />

Falkenstein. Friedlich genießen sie gemeinsam<br />

das rustikale Ambiente, das Bier aus<br />

dem eigenen Haus, die Allgäuer Küche,<br />

flotte junge Damen – das ganze Haus ein<br />

Augenschmaus. Ein starker Tipp sind die<br />

Starkbierproben samt Spanferkel – da<br />

reisen die Kenner lieber gleich <strong>mit</strong> dem Zug<br />

an. Und die Kässpatzen machen jeden zum<br />

Allgäuer …<br />

täglich geöffnet<br />

28<br />

Marktoberdorf<br />

Sailerbräu<br />

87616 Marktoberdorf<br />

08342 4203200<br />

Josef Hensel/Sascha Redka<br />

Neues Leben <strong>im</strong> uralten Braugasthof<br />

… G3<br />

Fast ein Jahr war der Gasthof <strong>mit</strong>ten in MOD<br />

geschlossen, jetzt aber lockt der uralte<br />

Braugasthof, 1542 erstmals erwähnt, die<br />

Menschen wieder ins Restaurant. Denn hier<br />

warten feine Menüs, „<strong>mit</strong> einem Lächeln<br />

serviert“. Pächter Josef Hensel betreibt<br />

neben dem Falkenstein in Pfronten jetzt<br />

gleich zwei LandZunge-Betriebe, Sascha<br />

Redka ist <strong>im</strong> Sailerbräu verantwortlich <strong>und</strong><br />

setzt auf die regionale Küche <strong>mit</strong> vielen<br />

LandZunge-Produkten<br />

Mo – So 10 – 24<br />

von 11–23 durchgehend warme Küche<br />

39


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

27<br />

Kirchhe<strong>im</strong><br />

Landgasthof Kreuz<br />

87757 Kirchhe<strong>im</strong>/Schwaben<br />

08266 1738, Heinz Kusterer<br />

www.gasthof-kreuz.de<br />

Zum Dessert Fugger-Pralinen<br />

15 … E2 29 … E2<br />

36<br />

… D2<br />

Die Küche <strong>im</strong> Adler ist von renommierten<br />

Als „bestes Lokal in Schwaben“ wurde<br />

In gemütlich eingerichteten Gasträumen<br />

Restaurantführern ausgezeichnet worden<br />

dieses gastronomische Vorbild be<strong>im</strong> Wett-<br />

können Sie die ganze Bandbreite guter<br />

<strong>und</strong> so lohnt sich der Abstecher ins kleine<br />

bewerb „Bayrische Küche“ ausge zeichnet.<br />

Gastronomie genießen. Eine sehr umfang-<br />

Fellhe<strong>im</strong> nördlich von Memmingen. Frisch<br />

He<strong>im</strong>ische Produkte <strong>und</strong> beste Kochkunst<br />

reiche Speisekarte lädt Sie zum Schlemmen<br />

<strong>und</strong> saisonal <strong>und</strong> stets <strong>mit</strong> schwäbischen<br />

garantieren höchsten Genuss. Unser Tipp:<br />

ein. Angefangen bei herzhaft bodenständi-<br />

Schmankerln bereichert. Abends dann ein<br />

Die vom Chef kreierte „Unterallgäuer Leibgen<br />

Schwäbischen Spezialitäten, feinen<br />

anspruchsvolles Menü, begleitet vom passpeis“<br />

– ein Rinderwickel. Traditionelles<br />

Gerichten regionaler Küche, vegetarischer<br />

senden Wein. Keine Kunst, denn die Wein-<br />

ländliches Flair <strong>im</strong> Bräustüble, ein echter<br />

Kost, Fisch-, Geflügel- <strong>und</strong> Wildschmankerl<br />

Fellhe<strong>im</strong><br />

karte versammelt gleich 60 edle Tropfen. Günz an der Günz<br />

Biergarten neben der ehemaligen Brauerei<br />

Berkhe<strong>im</strong><br />

bis hin zu deftigen Brotzeiten <strong>und</strong> Vesper.<br />

Landgasthof zum Adler<br />

Ein lauschiger Biergarten unter Kastanien, Brauerei-Gasthof Lauphe<strong>im</strong>er Günz <strong>und</strong> Top-Service lassen den Gast genießen<br />

Gasthof Ochsen<br />

Selbstverständlich wird die Küche aus der<br />

87748 Fellhe<strong>im</strong><br />

aber auch die Kochkurse locken in diesen 87784 Westerhe<strong>im</strong><br />

<strong>und</strong> entspannen. Partyservice von hohem<br />

88450 Berkhe<strong>im</strong><br />

eigenen Metzgerei bestens versorgt <strong>und</strong><br />

08335 260, Fam. Schiefele<br />

Landgasthof <strong>im</strong> Unterallgäu.<br />

08336 7663, Martin Lauphe<strong>im</strong>er<br />

Niveau.<br />

08395 92929, Andreas Raidt<br />

bietet zudem Lieferservice sowie die Aus-<br />

www.landgasthof-zum-adler.de<br />

Di – Do ab 18 Uhr<br />

www.lauphe<strong>im</strong>er.de<br />

www.ochsenberkhe<strong>im</strong>.de<br />

richtung von Feiern an.<br />

Der Meister bietet auch Kochkurse Fr – So 12 – 14 <strong>und</strong> ab 18 Uhr<br />

Ein trutziges Haus <strong>mit</strong> großer Küche täglich 10 – 01 Uhr<br />

Frisch aus der eigenen Metzgerei<br />

30 … E3 65<br />

… E3<br />

Das Haus an der Straße, der überdachte<br />

Im Zentrum Memmingens befindet sich das<br />

Biergarten am Bach, ein Haus <strong>mit</strong> viel<br />

Grünes Haus: Zeitloses Ambiente <strong>und</strong><br />

Tradition: das Lindenbad. 100 Plätze <strong>im</strong><br />

moderne, leichte Küche <strong>mit</strong> internationalen,<br />

Restaurant, gut verteilt auf mehrere Z<strong>im</strong>mer<br />

he<strong>im</strong>ischen <strong>und</strong> vegetarischen Speziali -<br />

– Stefan Herb will in seinem Haus den<br />

täten aus frischen Produkten. In der Bar <strong>im</strong><br />

reinen Genuss bieten. Der Schwarzwälder<br />

Keller warten zahlreiche Events <strong>mit</strong> Liveaus<br />

dem Bilderbuch bezieht fast alle Pro-<br />

Bands, Deejays <strong>und</strong> Kleinkunstvorführ<strong>und</strong>ukte<br />

aus dem Allgäu – die Fische aus<br />

gen. Auf der Terrasse <strong>im</strong> Hinterhof können<br />

Memmingen<br />

He<strong>im</strong>ertingen, das Geflügel aus Legau, Memmingen<br />

zudem <strong>im</strong> Sommer die kulinarischen<br />

Gasthof Lindenbad<br />

Lamm aus Markt Wald <strong>und</strong> so weiter. Ein Grünes Haus Restaurant & Bar Happen genossen werden.<br />

87700 Memmingen<br />

echter LandZunge-Koch …<br />

87700 Memmingen<br />

08331 3278, Stefan Herb<br />

08331 2008, Philipp Hebel<br />

Di – Sa ab 18 Uhr <strong>und</strong> Fr/Sa ab 14 Uhr<br />

www.gasthof-lindenbad.de<br />

Di – Sa 10 – 14 <strong>und</strong> 17 – 23,<br />

www.grueneshaus.com<br />

So <strong>und</strong> Mo Ruhetag<br />

Ein Schwarzwälder setzt aufs Allgäu So 10 – 14 Uhr<br />

Erfrischend anders!<br />

32 … E3 31<br />

… E4<br />

Wer das besondere Ambiente sucht, ist in<br />

Ein Dorfgasthof <strong>im</strong> guten alten Stil: Das<br />

Illerbeuren bestens aufgehoben. Der Gro-<br />

Kreuz in Legau <strong>mit</strong>ten <strong>im</strong> malerischen<br />

merhof zählt zum Ensemble des Bauernhof-<br />

Illerwinkel. Hier lebt sie noch die alte Dorfmuseums:<br />

R<strong>und</strong>um alte Welt, der Gasthof<br />

gemeinschaft <strong>und</strong> trifft sich gerne bei Wirt<br />

selbst <strong>mit</strong> höchstem Stilgefühl renoviert.<br />

Werner Göser. Doch das Kreuz ist noch weit<br />

Wer hier sitzt, will am liebsten nie wieder<br />

mehr: Gasthof <strong>und</strong> der „Baurelade Legau“<br />

los. Bis zu 500 Besucher stellen die Küche<br />

teilen sich ein ge meinsames Dach. Koch<br />

täglich auf die Probe <strong>und</strong> die besteht sie<br />

Göser legt größten Wert auf regionale<br />

Illerbeuren<br />

glänzend. Denn die regionalen Spezialitäten Legau<br />

Produkte, sein Fleisch bezieht er aus-<br />

Museumsgasthaus Gromerhof sind von bester LandZunge-Qualität. Mit Gasthof Kreuz<br />

schließlich von der Bauerngemeinschaft<br />

87758 Illerbeuren<br />

seinen großen Räumen ist der ehemalige 87764 Legau<br />

Illerwinkel! Selten funktioniert das Modell<br />

08394 594, Harald <strong>und</strong> Renate Müller Bauernhof aber auch für Seminare <strong>und</strong> 08330 933833<br />

LandZunge so perfekt.<br />

www.gasthof-gromerhof.de<br />

Tagungen bestens gerüstet.<br />

Werner Göser<br />

Schmausen in der alten Bauernwelt täglich geöffnet<br />

Mit dem Baurelade unter einem Dach Di – Sa 10 – 14 <strong>und</strong> ab 17 Uhr, So 10 – 14<br />

40 2011<br />

… F1<br />

In der Ferne grüßen die Alpen, in Kirchhe<strong>im</strong><br />

wartet das Kreuz: Im schönen Fugger-Dorf<br />

verwöhnen Heinz <strong>und</strong> Magda Kusterer ihre<br />

Gäste „<strong>mit</strong> ehrlicher ländlicher Kost“. Besonders<br />

gepflegt wird die Kartoffel, Heinz<br />

Kusterer zählt zu den Kartoffelwirten <strong>im</strong><br />

Unterallgäu. Die große Leidenschaft des<br />

gelernten Konditors <strong>und</strong> Confiseurs aber<br />

gilt der Praline – die macht er selbst nach<br />

alten Rezepten. Eine „Fugger-Praline“ nach<br />

dem Essen ist also Pflicht – vielleicht sitzt<br />

Frau Fugger ja am Nebentisch …<br />

Do – Di 7 – 19.30, Sommer 7 – 21 Uhr<br />

Gasthöfe in Dorf <strong>und</strong> Land: Eine Kultur für Kenner<br />

Die große Geschichte der Landgasthöfe – sie ist leider noch nicht geschrieben. Auch die<br />

LandZunge kann nur einige schöne Ausschnitte <strong>und</strong> Vorbilder bieten. Dabei wären oft Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

eines Alltagslebens <strong>im</strong> Wirtshaus zu schildern. Geschichten aus schl<strong>im</strong>men <strong>und</strong><br />

aus guten Zeiten, Anekdoten zu Tausenden, Szenen aus berauschten Nächten – Lebens<strong>und</strong><br />

Leidensgeschichten der Gäste. Vor allem die Wirtinnen <strong>und</strong> die Wirte selbst: Es gibt<br />

kaum bessere Zeugen für Land <strong>und</strong> Leute, für eine populäre Sozialgeschichte – für die<br />

lebendige Seele jedes Dorfes. Daher plant das Projektteam LandZunge auch lange Ge -<br />

spräche <strong>mit</strong> alten Wirtsleuten, eine mündliche Geschichte über möglichst viele Jahrzehnte.<br />

Da<strong>mit</strong> die Geschichte der Wirtschaft in einigen Beispielen wenigstens aufgehoben bleibt.<br />

Vielleicht finden sich ja auch noch einige Historiker …<br />

Bad Schussenried<br />

Restaurant Schinderhannes<br />

88427 Bad Schussenried<br />

07583 3295, Familie Härle<br />

www.restaurant-schinderhannes.de<br />

Wo der Räuber zum Feinschmecker wird<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

33 … E3 24<br />

… E3<br />

Seit 2005 weht ein neuer Wind durch die<br />

Es gibt sie noch, die typische Dorfwirt-<br />

Badische Weinstube . Der junge Koch Karl-<br />

schaft. Zum Beispiel den Schwarzen Adler<br />

Heinz Bittner hat sich ein klares Motto auf<br />

in Woringen <strong>im</strong> Unterallgäu. Für viele Gäste<br />

die Fahnen geschrieben: frisch, ges<strong>und</strong>,<br />

„so gemütlich wie dahe<strong>im</strong>, da fehlen nur<br />

regional <strong>und</strong> gut. So sind die Produkte, so<br />

noch die Hausschuhe.“ Auch die Küche ist<br />

will die Küche sein. Die Karte bietet <strong>im</strong>mer<br />

mindestens so gut wie dahe<strong>im</strong>: Ob Steaks<br />

ein regionales Menü <strong>mit</strong> hohem Genuss-<br />

oder Pasta oder vor allem der Sonntags -<br />

wert. Nach einer Radtour entlang der Iller-<br />

braten <strong>mit</strong> selbst gemachten Knödeln. Von<br />

Bad Grönenbach<br />

schleife oder einem Besuch <strong>im</strong> „Hohen Woringen<br />

der A7 ist der familienfre<strong>und</strong>liche Adler<br />

Badische Weinstube<br />

Schloss“ <strong>mit</strong> seinem sehenswerten Kloster- Wirtshaus Schwarzer Adler schnell erreicht, ein großer Saal <strong>und</strong> ein<br />

87730 Bad Grönenbach<br />

garten ist das Restaurant am malerischen 87789 Woringen<br />

Tagungsraum komplettieren das Angebot.<br />

08334 259725, Karl-Heinz Bittner Marktplatz der perfekte Ort zum Tages - 08331 3408<br />

www.badische.com<br />

ausklang.<br />

Martin Kleß<br />

Do – Di 9 – 24 Uhr, Mi Ruhetag,<br />

Genießen an der Bäderstraße<br />

Mi – So 11 – 24, Di 17 – 24 Uhr<br />

Ein Sonntagsbraten wie dahe<strong>im</strong><br />

1. Sonntag <strong>im</strong> Monat Ruhetag<br />

… C3<br />

Mit dem Schinderhannes erobert die Land-<br />

Zunge Bad Schussenried. Die leckeren <strong>und</strong><br />

frischen Köstlichkeiten hätten sicher auch<br />

dem alten Räuber bestens gem<strong>und</strong>et. Die<br />

Gäste von heute nächtigen aber nicht <strong>im</strong><br />

Walde, sondern eher <strong>im</strong> Hotel Amerika direkt<br />

gegenüber – denn sie kommen gerne<br />

wieder zu einer Hockete. Schließlich bietet<br />

auch die Kurstadt <strong>im</strong> Herzen Ober -<br />

schwabens Angebote r<strong>und</strong>um – die Dorf -<br />

kirche von Steinhausen, den Federsee oder<br />

das Bauernhausmuseum Kürnbach.<br />

Do – Di 11 – 14 <strong>und</strong> 17 – 24 Uhr<br />

76 … C2 35<br />

… C2<br />

Haben Sie schon einmal in einem „Skulp -<br />

Ein Gasthof für Jung <strong>und</strong> Alt, für Fein -<br />

turen stüble“ gespeist? Nein – dann lassen<br />

schmecker wie für Vereine. Aus gezeichnet<br />

Sie sich in diesem Ambiente doch ver -<br />

für seine Familien fre<strong>und</strong> lichkeit <strong>und</strong> aufge-<br />

wöhnen von moderner, gutbürgerlicher<br />

nommen in die Eurotoque, die Europäische<br />

Küche, Spezialitäten der Saison, <strong>mit</strong> dem<br />

Union der Köche, die sich für Qualitäts -<br />

Flair Schweizer Küche. Doch auch <strong>im</strong> rus ti -<br />

bewusstsein <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

kalen Gastraum oder dem Festsaal dieses<br />

engagieren. Das spricht für sich – da<br />

historischen Braugasthofs aus dem<br />

kommt jeder auf seinen Geschmack. Im<br />

Oggelshausen<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert lassen sich gemütliche Ummendorf<br />

gemütlichen Biergarten, in dem <strong>im</strong>mer<br />

Gasthof Löwen<br />

St<strong>und</strong>en verbringen oder besondere An - Gasthof Gaum<br />

wieder beliebte Veranstaltungen stattfinden,<br />

88422 Oggelshausen<br />

lässe feiern. Und wenn Sie zu Hause groß 88444 Ummendorf-Bahnhof<br />

lässt sich’s gut verweilen.<br />

07582 8163, Reiner Dangel<br />

auf tischen wollen: Reiner Dangels Party - 07351 34010, Harald Martin<br />

www.loewen-oggelshausen.de<br />

service bietet auch hier Besonderes.<br />

www.gasthof-gaum.de<br />

Di Ruhetag<br />

Der Löwenhunger wird hier gestillt Di – So 11 – 23 Uhr<br />

Familienfre<strong>und</strong>lich <strong>mit</strong> guter Küche<br />

70 … C1 37<br />

… A2<br />

Das vom DEHOGA ausgezeichnete kinder-<br />

Wilflingen ist berühmt bei allen Fre<strong>und</strong>en<br />

fre<strong>und</strong>liche Landgasthof & Hotel zur Rose<br />

der Literatur: Hier hat Ernst Jünger jahr-<br />

überzeugt <strong>mit</strong> schwäbischen Köstlichkeiten<br />

zehntelang <strong>im</strong> Forsthaus gelebt. Der Löwe<br />

von eigenen Lämmern <strong>und</strong> L<strong>im</strong>ousinrind,<br />

der Literatur hat noch <strong>mit</strong> 100 Jahren<br />

saisonalen Spezialitäten, Feinschmecker-<br />

gerne <strong>im</strong> Löwen <strong>im</strong> Dorf gespeist. Denn der<br />

menüs vom eigenen Kräutergarten bis hin<br />

ist noch viel älter: 1556 erstmals erwähnt,<br />

zu den 3-Sterne eingerichteten Z<strong>im</strong>mern.<br />

seit 1844 <strong>im</strong> Besitz der Familie Reck. Ein<br />

Vom beliebten Wintergarten <strong>und</strong> der<br />

Denkmal <strong>im</strong> barocken Flair – <strong>mit</strong> einer<br />

Ehingen-Berg<br />

Terrasse lockt der schöne Blick auf Donau- Wilflingen<br />

frischen schwäbischen Küche. Mit Bier -<br />

Landgasthof & Hotel zur Rose radwanderwege, die Barockstraße, die Gasthof Löwen<br />

garten <strong>und</strong> Brennerei. In so einem Dorf -<br />

89584 Ehingen<br />

Schwäbische Alb <strong>und</strong> das Donautal.<br />

88515 Wilflingen<br />

gasthof leben alle gleich länger …<br />

07391 70830, Familie Z<strong>im</strong>mermann<br />

07376 733, Sandra <strong>und</strong> Jürgen Reck<br />

www.rose-berg.de<br />

Mo – So 11 – 14 <strong>und</strong> 17 – 23 Uhr<br />

www.loewen-wilflingen.de<br />

Mo/Do/Fr 11 – 14 <strong>und</strong> ab 16.30 Uhr,<br />

Romantisch schlemmen <strong>mit</strong> Niveau Mi für Gruppen nach Vereinbarung<br />

Wo Ernst Jünger <strong>im</strong>mer älter wurde Di ab 16.30 Uhr, Sa/So durchgehend<br />

68<br />

41


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

38<br />

Steinhausen<br />

Landgasthof zur Linde<br />

88427 Steinhausen<br />

07583 2381, Bernd Heinzelmann<br />

www.Zur-Linde-Steinhausen.de<br />

Bei der schönsten Dorfkirche der Welt<br />

40<br />

Hittelkofen<br />

Landgasthaus Rose<br />

88339 Bad Waldsee<br />

07524 6604<br />

Hannelore <strong>und</strong> Josef Krattenmacher<br />

Hausgemachte Köstlichkeiten<br />

42 2011<br />

… C2<br />

Steinhausen – weithin bekannt für die<br />

„schönste Dorfkirche der Welt“ – bietet<br />

auch leiblichen Genuss <strong>mit</strong> Tradition. Die<br />

Linde, schon seit Jahrh<strong>und</strong>erten Hort nicht<br />

nur für Pilger, überzeugt Stammgäste <strong>und</strong><br />

Reisende <strong>mit</strong> herzlicher Gastlichkeit,<br />

bodenständigen Gerichten, regionalen Köstlichkeiten<br />

<strong>und</strong> he<strong>im</strong>eligem Ambiente.<br />

Moderne Gastz<strong>im</strong>mer, die Gartenterrasse<br />

<strong>mit</strong> südlichem Flair … hier ist gut Einkehr<br />

halten. Genießen <strong>mit</strong> Gottes Segen …<br />

Mi–So 11.30–14 <strong>und</strong> 17.30–21 Uhr<br />

Di ab 17 Uhr<br />

… C3<br />

Eine ordentliche Portion Herzlichkeit, ein<br />

ausgezeichnetes Händchen am Herd, so<br />

könnte man das Erfolgsrezept von Familie<br />

Krattenmacher beschreiben. Frischer <strong>und</strong><br />

leckerer geht’s nicht als in der Rose: Die<br />

Wirtsleute betreiben „nebenbei“ noch<br />

eine Landwirtschaft, haben eine eigene<br />

Forellenzucht <strong>und</strong> ein Damwildgehege. Ein<br />

Gehe<strong>im</strong>tipp für Radlfans: Bis zur Kloster -<br />

anlage Haisterkirch, zur Wallfahrtskapelle<br />

St. Sebastian <strong>und</strong> zum Naturschutzgebiet<br />

Mauchenmühle ist’s nicht weit.<br />

Fr – Mi ab 11 Uhr<br />

39<br />

Mattenhaus<br />

Hotel-Landgasthof Kreuz<br />

88339 Bad Waldsee<br />

07524 9757-0, Horst Schmidt<br />

www.hotel-kreuz.de<br />

Erste Adresse in Allgäu-Oberschwaben<br />

22<br />

Osterhofen<br />

Landgasthof Dorfbrunnen<br />

88339 Bad Waldsee-Osterhofen<br />

07524 9153126, Familie Stross<br />

www.gasthof-dorfbrunnen.de<br />

Ländlicher Charme in toller Landschaft<br />

… C3<br />

Das Kreuz ist so etwas wie das Tor zur<br />

Region – auch der Bodensee lässt schon<br />

grüßen. Seit dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert werden<br />

am „Wege Kreuz“ Gäste bewirtet. Selten<br />

aber gelingt die Kombination aus Tra di tion<br />

<strong>mit</strong> Biergarten <strong>und</strong> regionaler Küche <strong>mit</strong><br />

dem Komfort <strong>im</strong> modernen Hotel. Auf der abwechslungsreichen<br />

Speisekarte findet man<br />

zwischen Krautkrapfen <strong>und</strong> Krustenbraten<br />

auch feine Gerichte <strong>mit</strong> Kräutern vom<br />

eigenen Bauerngarten …<br />

So – Do 10.30 – 23.00 Uhr<br />

Fr – Sa 10.30 – 14.00 Uhr<br />

Oktober bis März Sa Ruhetag<br />

… C3<br />

Der Dorfbrunnen <strong>im</strong> malerischen Oster -<br />

hofen ist ein Gasthof zum Wohlfühlen – für<br />

Einhe<strong>im</strong>ische wie für Gäste. Der ländliche<br />

Charme sprüht aus jeder Ecke dieses<br />

Hauses <strong>mit</strong> viel Tradition. Familien treffen<br />

sich hier jeden zweiten Sonntag <strong>im</strong> Monat<br />

zum Brunch, das Nebenz<strong>im</strong>mer <strong>mit</strong> seinem<br />

besonderen Ambiente ist ideal für Feste <strong>und</strong><br />

Feiern. Liebevoll <strong>und</strong> gemütlich eingerichtete<br />

Gästez<strong>im</strong>mer laden auf ein paar Tage<br />

„Oberschwaben-Pur“ zum Verweilen ein…<br />

Mai – Oktober: Di – Sa ab 11, So ab 10;<br />

November – April Mo – Fr ab 16.30, Sa ab<br />

11, So <strong>und</strong> Feiertag 10 – 22<br />

41 … C3 67<br />

… C3<br />

Ein origineller Gasthof: Am Rande von Bad<br />

Essen <strong>und</strong> trinken, einkaufen <strong>und</strong> genießen:<br />

Waldsee liegt die Versteigerungshalle.<br />

Die neue Marktwirtschaft <strong>im</strong> alten Hirsch<br />

Regelmäßig treffen sich hier die Bauern<br />

<strong>mit</strong>ten in Bad Waldsee hat ein ganz speziel-<br />

der nahen <strong>und</strong> der weiteren Region <strong>und</strong><br />

les Konzept. Das Team kocht regio nal – <strong>mit</strong><br />

bringen ihre schönsten Rinder <strong>mit</strong> – zur<br />

Liebe <strong>und</strong> Pfiff. Dazu schmeckt das Bier von<br />

Versteigerung, zu Kauf <strong>und</strong> Verkauf. Aber<br />

der benachbarten Steinacher Hausbrauerei.<br />

nicht nur die Landwirte, zahllose Gäste<br />

Das Beste aus der Region gibt es prak -<br />

kommen inzwischen auch wegen der Küche<br />

tischerweise in der Wirtschaft gleich zu<br />

Hopfenweiler<br />

von Familie Spieß. Ehrensache bei diesem Bad Waldsee<br />

kaufen. Zudem werden in der Wirtschaft<br />

Gasthaus Versteigerungshalle Hintergr<strong>und</strong>, dass sie bäuerliche Produkte Marktwirtschaft<br />

auch noch junge Leute vom Berufsbildungs-<br />

88339 Bad Waldsee<br />

bevorzugt <strong>und</strong> regional orientiert ist.<br />

88339 Bad Waldsee<br />

werk (BBW Adolf Aich gGmbH) ausgebildet.<br />

07524 7926, Familie Spieß<br />

07524 9737839, Thomas Vogel<br />

Also: Einkehren, einkaufen <strong>und</strong> der Jugend<br />

www.gasthaus-versteigerungshalle.de Mo – Di 10 – 14, Do – So 11 – 14 <strong>und</strong><br />

www.marktwirtschaft-badwaldsee.de helfen.<br />

Wo sich Kühe <strong>und</strong> Feinschmecker treffen abends ab 18 Uhr<br />

Gute Ausbildung ist garantiert<br />

Do – Di 10 – 23 Uhr<br />

34 … C3 42<br />

… C3<br />

Ein Paradies für Fre<strong>und</strong>e des Golfsports<br />

Vielleicht der schönste Halt zwischen Ulm<br />

<strong>und</strong> für Feinschmecker. Gleich zwei Golf-<br />

<strong>und</strong> Bodensee: Der Adler in Gaisbeuren.<br />

plätze locken, das Hotel bietet 40 moderne<br />

Direkt an der B30 lockt der attraktive, ur -<br />

Z<strong>im</strong>mer, ein Tagungshotel <strong>und</strong> einen Vital-<br />

alte Gasthof – unverkennbar ehemalige<br />

bereich vom Feinsten. Das gilt erst recht für<br />

Poststation. Die ehemalige Brauerei ist<br />

die Küche von Christian Freudenthal <strong>im</strong><br />

heute ein modernes Tagungshotel, die Gast-<br />

liebevoll renovierten Hofgut <strong>mit</strong> der großen<br />

stube aber wahrt den alten Charme der<br />

Sonnenterrasse. Ein Ort für Genießer, von<br />

typischen Dorfwirtschaft. Einhe<strong>im</strong>i sche wie<br />

Hopfenweiler<br />

Bad Waldsee aus nur ein Katzensprung, Gaisbeuren<br />

Fremde lieben die feine Küche <strong>mit</strong> vielen<br />

Golf&Vitalpark<br />

<strong>mit</strong>ten in einer faszinierenden Landschaft. Hotel Gasthaus Adler<br />

regionalen Produkten. Und die Radfahrer<br />

88339 Bad Waldsee<br />

LandZunge <strong>und</strong> Golfhotel: Eine neue 88339 Bad Waldsee<br />

den w<strong>und</strong>erbaren Biergarten, gleich hinter<br />

07524 4017-185, Christian Freudenthal Kombination!<br />

07524 998-0, Familie Bösch<br />

dem Hotel.<br />

www.waldsee-golf.de<br />

www.hotel-gasthaus-adler.de<br />

Köstliches Essen <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Golf Täglich geöffnet<br />

Wo jeder Halt machen muss<br />

Fr – Mi 8 – 23 Uhr<br />

66<br />

Reute<br />

Gasthof Sonne<br />

88339 Bad Waldsee<br />

07524 8737, Irmgard Hörger<br />

www.sonne-reute.de<br />

Einkehr <strong>im</strong> Schatten des Klosters<br />

43<br />

Vorsee<br />

Vorseer Stallbesen<br />

88284 Wolpertswende<br />

07502 9124430, Stefan Fürst<br />

www.vorseer-stallbesen.de<br />

Die Oase am Vorsee<br />

… C3<br />

Ein Ort für die Einkehr <strong>und</strong> für die gute<br />

Küche: Die Sonne direkt vor dem bekannten<br />

Kloster Reute. Einen Hauch von Klosterleben<br />

spürt der Gast <strong>im</strong> urigen Kellerstüble. Im<br />

Wintergarten dagegen öffnet sich der Blick<br />

über die oberschwäbische Landschaft <strong>und</strong><br />

das ansehnliche Dorf Reute zwischen Bad<br />

Waldsee <strong>und</strong> Aulendorf. Auch für Busse <strong>und</strong><br />

große Gruppen ist Platz genug in der<br />

Sonne. Ein echtes schwäbisches Vesper<br />

macht alle satt. Und gerühmt wird nicht<br />

zuletzt der Wurstsalat!<br />

Di – So 9 – 24 Uhr<br />

… B3<br />

Zuerst ein Gehe<strong>im</strong>tipp, inzwischen ein<br />

sicherer Tipp: Der Stallbesen in Vorsee. Ein<br />

Paradies <strong>mit</strong> Bratkartoffeln. Immer noch<br />

geprägt von der bäuerlichen Tra dition, <strong>mit</strong><br />

vielen eigenen Produkten in der ländlichen<br />

Küche, <strong>mit</strong> großen Por tio nen zu günstigen<br />

Preisen – <strong>und</strong> zumeist rammelvoll. Kar -<br />

toffeln, Kunst <strong>und</strong> Küche: Gerne treffen sich<br />

hier auch die Musiker <strong>und</strong> Kabarettisten<br />

oder die Poeten vom Lande, die <strong>mit</strong> dem<br />

Sepp, dem dichtenden Wirt wetteifern.<br />

Mo – Sa ab 18 Uhr, So ab 16 Uhr<br />

(<strong>im</strong> 14-tägigen Turnus Termine a. A.)<br />

52<br />

Aulendorf<br />

Gastwirtschaft zum Rad<br />

88326 Aulendorf<br />

07525 9221-0, Fam. Spähn<br />

www.ritterkeller.de<br />

Wo die Gäste ihre Sorgen vergessen<br />

44<br />

Altshausen<br />

Gasthof zum Schützen<br />

88361 Altshausen<br />

07584 764, Familie Treiber<br />

www.gasthof-zum-schuetzen.com<br />

Zum Stärken vor der Etappe<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

… C3<br />

Das Rad hat eine lange Geschichte, seit<br />

80 Jahren ist es <strong>im</strong> Besitz der Familie<br />

Spähn, <strong>mit</strong> Oliver Spähn aber hat es zum<br />

Höhenflug angehoben. Ob Hotel <strong>mit</strong> seinen<br />

originellen Z<strong>im</strong>mern oder der Ritterkeller<br />

<strong>mit</strong> Spektakel, <strong>im</strong> Rad wird viel geboten. Und<br />

<strong>im</strong> Gasthof selbst eine streng regionale<br />

Küche, mal ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> leicht, mal schwäbisch-deftig.<br />

Vor oder nach dem Essen lohnt<br />

sich ein Besuch <strong>im</strong> renovierten Schloss von<br />

Aulendorf – direkt nebenan.<br />

täglich 10 – 24 Uhr<br />

… B3<br />

Am Rand des Naturschutzgebietes „Alter<br />

Weiher“ gelegen, ist der Gasthof der letzte<br />

Stopp für müde Radwanderer. Von hier<br />

kann man den Donau-Bodensee-Rad wanderweg<br />

bis zum See gut fahren. Nach aus -<br />

reichendem Schlaf <strong>und</strong> Essen sind es noch<br />

40 Kilometer. Familiär geführtes Haus, das<br />

zu ruhigerem Tempo verhilft. Das Hotel am<br />

Haus ist die ideale Station für Touren ins<br />

Hinterland oder zu den vielen Seen der Umgebung.<br />

Mi–Mo 10–14 <strong>und</strong> ab 17Uhr<br />

45 … B4 46<br />

… B4<br />

L<strong>im</strong>pach: Ein idyllischer Flecken über dem<br />

Wer den Blick vom Höchsten nicht kennt, hat<br />

Deggenhauser Tal, der Bodensee in Sicht.<br />

Oberschwaben noch nicht erlebt. Denn<br />

Eine Idylle in Bio: Der Gutshof <strong>und</strong> das<br />

schon die Anfahrt über die Dörfer ist ein<br />

Landhotel. Allein Produkte aus der Region<br />

Erlebnis – vor allem <strong>mit</strong> dem Rad. Und dann<br />

dürfen in die Küche <strong>mit</strong> ihrem sehr guten<br />

weitet sich der Blick bis zum Bo den see –<br />

Ruf. Im Mohren ist auch für Tagesgäste<br />

<strong>und</strong> lockt der Berggasthof <strong>mit</strong> Hotel <strong>und</strong><br />

„Pause vom Alltag“ angesagt – <strong>mit</strong> Sauna,<br />

Biergarten. Und <strong>mit</strong> schwäbischer Haus-<br />

Massage <strong>und</strong> Bio-Menü. Die Hotelgäste gemannskost<br />

oder Leckerbissen für Fein-<br />

L<strong>im</strong>pach<br />

nießen die einzigartige Entspannungwelt Höchsten<br />

schmecker. Qualität ist oberstes Prin zip <strong>und</strong><br />

Naturhotel Mohren<br />

aus Holz, Glas <strong>und</strong> Stein <strong>mit</strong> Kaminecke, Berggasthof Höchstenf<br />

die meisten Produkte sind regional: die<br />

88693 Deggenhausertal<br />

Ruheräumen, Tee-Bar, Tauchbecken <strong>und</strong> 88636 Illmensee-Höchsten<br />

Forellen aus dem Deggenhauser Tal, das<br />

07555 9300, Fam. Waizenegger<br />

vielem mehr.<br />

07555 92100, Hans-Peter Kleemann Rindfleisch aus dem eigenen Naturland-Hof<br />

www.naturhotel-mohren.de<br />

Fr – So 11.30 – 14 <strong>und</strong> 17 – 22 Uhr,<br />

www.hoechsten.de<br />

– selbst geschlachtet.<br />

Auf dem Berg schmeckt alles besser Di – Do ab 17 Uhr<br />

Genießen auf dem Dach der Region<br />

53 … B4 48<br />

… B4<br />

Im ehemaligen Saustall steht ein Sofa,<br />

Hier ist der Name Programm: Wenn’s um<br />

Kürbisse dekorieren die Futterrinne, <strong>im</strong><br />

Wild geht, macht keiner Paul Köberle was<br />

Melkstand hängt noch alles einsatzbereit –<br />

vor. Hirschbraten, Rehbraten, Wildhasen -<br />

Tische <strong>und</strong> Stühle aber verraten den neuen<br />

rücken, Wildragout, aber auch exzellente<br />

Zweck. Neugierig geworden? Dann schauen<br />

Fischgerichte – dem Kenner läuft schon<br />

Sie doch mal vorbei: Nach Detzenweiler bei<br />

be<strong>im</strong> Gedanken ans Haus Hubertus das<br />

Wilhelmskirch, 10 km westlich von Ravens-<br />

Wasser <strong>im</strong> M<strong>und</strong> zusammen. Köberle überburg.<br />

Die Besenwirtschaft: Mit eigenem<br />

lässt auch in Sachen Produktion nichts dem<br />

Horgenzell-Detzenweiler<br />

(Glüh-) Most, Secco <strong>und</strong> 18 verschiedenen Berg<br />

Zufall: Unterhalb vom Gasthaus führt er ein<br />

Mosterei Keßler<br />

Säften! Und natürlich einem deftigen Haus Hubertus<br />

eigenes Damwildgehege <strong>mit</strong> ständig 50 bis<br />

88263 Horgenzell<br />

Vesper: Wurstsalat <strong>mit</strong> Bratkartoffen, selbst- 88276 Ravensburg-Berg<br />

60 Tieren. Ganz neu: Die Terrasse <strong>mit</strong> Grill.<br />

07504 275, Wilhelm Keßler<br />

gemachten Apfelküchle …<br />

0751 50740, Paul Köberle<br />

www.mosterei-kessler.de<br />

Öffnungszeiten: Zweiwöchiger Turnus – www.haushubertus.com<br />

Mo – Fr 16 – 24 Uhr<br />

Im alten Stall deftig schmausen<br />

<strong>im</strong> Internet schauen!<br />

Wilde Genüsse hoch überm Schussental Sa ganztags, So 10 – 14 Uhr<br />

43


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

82<br />

Baienfurt-Niederbiegen<br />

Gasthof Pension Lindenhof<br />

88255 Baienfurt-Niederbiegen<br />

0751 561620, Roland Maier<br />

www.gasthaus-lindenhof.com<br />

Mittendrin <strong>und</strong> doch für sich<br />

54<br />

Weingarten<br />

AKZENT Hotel Altdorfer Hof<br />

88250 Weingarten<br />

0751 50090, Fam. Unglert<br />

www.altdorfer-hof.de<br />

Bewacht von der Basilika<br />

44 2011<br />

… C4<br />

Das Ambiente ist stilvoll, das Hotel kom -<br />

fortabel, die Küche weithin bekannt: der Altdorfer<br />

Hof in Weingarten. Familiär seit fast<br />

40 Jahren. Im Herzen Oberschwabens<br />

führen kurze Wege nach Ravensburg, zum<br />

Bodensee, zum Altdorfer Wald – Kultur <strong>und</strong><br />

Natur r<strong>und</strong>um. Der kulinarische Genuss<br />

reicht vom Candle-light-Dinner bis zu Festlichkeiten<br />

<strong>mit</strong> 100 Personen. Die Küche ist<br />

kreativ <strong>und</strong> international, regio nale Produkte<br />

aus der he<strong>im</strong>ischen Küche stehen<br />

aber stets <strong>im</strong> Blickpunkt.<br />

Di – Sa 11.30 – 14 <strong>und</strong> 18 – 22.30 Uhr<br />

So 11.30 – 14 Uhr<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

77 … B4 50<br />

… B4<br />

78<br />

… C5 55<br />

… C4<br />

Eine Burg, ja ein Bagnato-Schloss von<br />

Einst gehörte diese „Taverne“ den Herren<br />

Weithin sichtbar thront der Weinstadl über<br />

Jede Jahreszeit eine neue Welt – fröhlich<br />

wahrlich adligem Charakter: Hoch über<br />

von Humpis <strong>und</strong> später dem mächtigen<br />

dem Argental zwischen Wangen <strong>und</strong> Neu -<br />

& phantasievoll! Im „Paradies“ zu Vogt: Ge-<br />

Ravensburg thront die Veitsburg. Öffnet den<br />

Spital in Ravensburg. 100 von den fast 600<br />

ravensburg oben am Berg. Ob <strong>im</strong> Weinstadl,<br />

nießen <strong>und</strong> feiern Sie <strong>mit</strong> 2 – 300 Personen<br />

Blick weit über Stadt <strong>und</strong> Land. Im<br />

Jahren, die das Haus auf dem Buckel hat,<br />

dem ehemaligen Kuhstall, dem Städele oder<br />

<strong>mit</strong> Firmen, Familien <strong>und</strong> Reisegruppen in<br />

stilvollen Ambiente öffnet sich das Herz<br />

wird es von der Familie Stehle ge führt.<br />

dem neuen Wintergarten, jeder Gast findet<br />

schönster Landschaft: Südterrasse <strong>mit</strong><br />

des Ge nießers, das neue Veitsburg-Team<br />

Derzeit ist die vierte Generation am Ruder.<br />

sein Plätzle. Der Biergarten ist wohl einer<br />

mediterranem Flair, regionale Küche für<br />

bietet regionale Schmankerl vom Feinsten.<br />

Bauerntheater, Fasnachtsbälle, Konzerte<br />

der schönsten Flecken <strong>im</strong> weiten Umkreis.<br />

Genießer, verzauberte Gaststuben <strong>und</strong> der<br />

Wer die vielen Treppen von der Stadt hoch<br />

vom Musikverein – das Kreuz ist Treff-<br />

Kuhglocken läuten Wohlfühlst<strong>im</strong>mung ein.<br />

beliebte Paradies-Saal. Wohnen Sie in<br />

Ravensburg<br />

gepilgert ist, will hier am liebsten nicht Bavendorf<br />

punkt für alle Vereine des Dorfes. Geschätzt<br />

Hiltensweiler<br />

Die Küche ist traditionell aber auch experi- Vogt<br />

Hochzeitssuite <strong>und</strong> Familienz<strong>im</strong>mer, ein Herz<br />

Restaurant Veitsburg<br />

mehr weg. Die echten Ravensburger würden Landgasthof Kreuz<br />

werden die schwäbische Küche <strong>und</strong> vor<br />

Weinstadl R<strong>im</strong>mele<br />

mentell. Der Weinkeller ist eine F<strong>und</strong>grube Gasthof zum Paradies<br />

für Kinder. Spielwiese <strong>und</strong> Kegelbahnen,<br />

88212 Ravensburg<br />

wohl alles tun für dieses Erbe der Welfen, 88213 Ravensburg-Bavendorf<br />

allem die Hähnchen.<br />

88239 Wangen<br />

für Kenner.<br />

88267 Vogt<br />

Barockstraße, Tanz, Silvester <strong>mit</strong> Livemusik,<br />

0751 3661990, Michael Kruwinnus dabei müssen sie nur hier in Scharen 0751 91264<br />

07528 97030, Familie R<strong>im</strong>mele<br />

07529 7708, Familie Baur<br />

10 Min. zur A96.<br />

www.restaurant-veitsburg.de<br />

schmausen …<br />

Claudia Stehle<br />

www.weinstadl-r<strong>im</strong>mele.de<br />

www.gasthof-paradies.de<br />

Genuss <strong>und</strong> Aussicht<br />

Mo – So 11 – 24, Burggarten 11 – 22 Uhr Auf den Spuren der Humpis<br />

Di – So 10 – 24 Uhr<br />

Viel Platz auch für große Feste<br />

Mo – Sa ab 17, So ab 10 Uhr<br />

Ein Gasthof der viele verzaubert<br />

Di – So 7 – 24 Uhr<br />

49<br />

Brochenzell<br />

Gasthaus Schloss<br />

88074 Meckenbeuren<br />

07542/980404, Michael Masuch<br />

www.wirtshaus-schloss.de<br />

Geschichte pur erleben<br />

… C4<br />

Nur wenige Minuten von Weingarten oder<br />

Ravensburg <strong>und</strong> wir finden den Lindenhof<br />

<strong>mit</strong> einem der schönsten Kastaniengärten<br />

der Region – direkt am Radweg durch das<br />

Schussental. Spargel <strong>und</strong> Erdbeeren,<br />

Kartoffeln <strong>und</strong> Obst samt Edelbränden gedeihen<br />

direkt vor der Haustüre. Die Küche<br />

ist leicht <strong>und</strong> frisch, „schwäbisch <strong>und</strong><br />

mediterran“, Kuchen <strong>und</strong> sogar Pralinen<br />

werden selbst gemacht, der Wirt spielt dazu<br />

auf dem Akkordeon.<br />

Di–Fr 11.30–14, 17–22. ,<br />

Sa 17–22, So 11.30–22<br />

… B5<br />

Wer <strong>im</strong> Schloss einkehrt, erweitert seinen<br />

Horizont. Die alten Gemäuer erzählen spannende<br />

Geschichten ab dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Die Gastwirtschaft <strong>mit</strong> Weinschenke<br />

existiert seit 1702. Mit der Wirtsstube, dem<br />

Fuhrmanskeller, der Faktorei, dem Turm -<br />

z<strong>im</strong>mer <strong>und</strong> dem Biergarten bietet das Gasthaus<br />

ein vielfältiges Ambiente. Auch die<br />

Gaumen können sich freuen: echt schwäbische<br />

Spezialitäten, Mahlzeiten für kleine<br />

Ritter <strong>und</strong> Prinzessinnen <strong>und</strong> einiges mehr<br />

lassen die Herzen höher schlagen.<br />

Mo Ruhetag<br />

83<br />

Baienfurt<br />

Drogerie – Gasthof <strong>im</strong> Hoftheater<br />

88255 Baienfurt<br />

0751 56150632, Anja Merz<br />

www.hoftheater.org<br />

Kleinkunst auf Bühne <strong>und</strong> Teller<br />

84<br />

Ravensburg<br />

Hotel Storchen<br />

88212 Ravensburg<br />

0751 18970770, Ulrich Schmalz<br />

www.storchen-ravensburg.de<br />

Im Herzen einer pulsierenden Stadt<br />

Der Adler herrscht in Allgäu-Oberschwaben<br />

… C4<br />

Pünktlich <strong>mit</strong> dem Einzug des Hofherren Uli<br />

Boettcher ins benachbarte Hoftheater hat<br />

auch die „Drogerie“ <strong>im</strong> März 2011 er -<br />

öffnet. Selbst an spielfreien Tagen lässt<br />

sich’s lächeln, in der „Drogerie“, denn vom<br />

Biergarten aus gibt’s den schönsten Sonnenuntergang<br />

<strong>im</strong> nördlichen Schussental zu<br />

bestaunen. Und wenn’s regnet? Dann rein,<br />

in die ehemalige Werkstatt, sich gemütlich<br />

auf die liebevoll restaurierten Sofas lümmeln,<br />

das hausgemachte Kartoffelgratin<br />

probieren.<br />

Di–Fr 17–24, Sa/So 12–1 Uhr<br />

… B4<br />

Der Storchen: An der Hauptschlagader von<br />

Ravensburg gelegen, hat dieses Haus schon<br />

viel gesehen, viele Wirte erlebt. Neu re -<br />

noviert <strong>und</strong> stilvoll eingerichtet, hat jetzt<br />

Ulrich Schmalz das Szepter übernommen<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong>poniert <strong>mit</strong> einer tollen Küche, selbstbewusst<br />

spricht er von einer „ersten<br />

Adresse“ der Ravensburger Gastronomie.<br />

Höchste Zeit, das alte Haus neu zu ent -<br />

decken, zumal die Gäste gleich <strong>im</strong> Haus angenehm<br />

übernachten können.<br />

täglich ab 8 Uhr<br />

Gasthöfe <strong>und</strong> ihre sprechenden Namen: Der Name der Rose! Ein Kapitel für sich <strong>und</strong> oft<br />

eine spannende historische Geschichte. Von einem Ochsen, der <strong>im</strong> Boden scharrte, von<br />

einem Bären, der einst erlegt wurde <strong>und</strong> heute noch manchem aufgeb<strong>und</strong>en wird. Von der<br />

Klostermühle über den Mühlengasthof bis zur Silberdistel. Vom Engel bis zum Fässle, von<br />

Kreuz <strong>und</strong> Krone. Über alle aber herrschen Hirsch <strong>und</strong> Adler – der Hirsch kündet vor allem<br />

<strong>im</strong> Allgäu von den einst wildreichen Gebieten, in Oberschwaben will bald jeder zweite Landgasthof<br />

ein stolzer Adler sein – auch wenn es nicht <strong>im</strong>mer zum Höhenflug reicht. Meist<br />

ist der Adler ein Erbe aus jenen Zeiten, als sich Vorderösterreich weit ins Oberland erstreckte.<br />

Was mancher nicht gerne hört, hat aber die Küche eher bereichert – kulinarisch<br />

sind wir Vorarlberg nahe verwandt. Sind halt alles Alemannen …<br />

69<br />

Kressbronn<br />

Teddybärenhotel <strong>im</strong><br />

Bärenrestaurant Peterhof<br />

88079 Kressbronn<br />

07543 96270, Fam. Marschall<br />

www.teddybaerenhotel.com<br />

Der kuschlige Bär ist das Markenzeichen<br />

… B5<br />

Problembären gibt es hier keine, dafür aber<br />

850 Teddybären: Im Bären restaurant Peterhof<br />

<strong>im</strong> Teddy bärenhotel. Der Familienbetrieb<br />

bietet gemütliche Gasträume <strong>und</strong> eine<br />

schöne Garten wirtschaft. Mittags dominiert<br />

die leichte Küche <strong>mit</strong> frischen Bodensee -<br />

fischen. Abends kocht die Küchenbärin ausgefallene<br />

Gerichte vom Apfel, Fischen,<br />

LandZunge-Fleisch oder ein extravagantes<br />

Schwipsmenü. Der süße Zahn ist <strong>mit</strong> einer<br />

kalten Kaffeetorte oder einem Biersüpple<br />

gut bedient.<br />

Fr – Mi 11.30 – 14 <strong>und</strong> 17.30 – 22 Uhr<br />

51 … B5 79<br />

… C6<br />

Am Ortsrand von Kressbronn <strong>und</strong> schön<br />

Die ideale Einkehr vor der Grenze: Am<br />

ruhig <strong>im</strong> Obstgarten: das Gasthaus zum<br />

Eingang zum Park Camping am See wartet<br />

Forst. Eine kleine Idylle <strong>mit</strong> einem phantas-<br />

das Strandhaus auf Genießer <strong>und</strong> Seetischen<br />

Blick von der Sonnenterrasse –<br />

Fre<strong>und</strong>e. Hier kommt alles aus der Region,<br />

über den Bodensee in die Berge. Die Küche<br />

alles wird hier noch selbst gemacht. Der Hit<br />

<strong>im</strong> familiären Gasthaus setzt ganz auf<br />

ist aber die bekannte „Barbecue Academy“:<br />

frische Produkte der Region, vom Rind-<br />

Aus gewähltes Fleisch wird bei Niedrig -<br />

fleisch bis zum Gemüse. Und sie überzeugt<br />

temperatur <strong>im</strong> Holzofen bis zu 12 St<strong>und</strong>en<br />

Gattnau<br />

<strong>mit</strong> Produkten aus eigenem Obstbau, Garten Lindau am Bodensee<br />

gegrillt <strong>und</strong> so zu einer kulinarischen<br />

Gasthaus-Pension zum Forst <strong>und</strong> Brennerei. Im Bauerngarten gedeihen Strandhaus Lindau<br />

Offenbarung. Jeden Freitag ist Barbecue-<br />

88079 Kressbronn-Gattnau<br />

Kräuter für die Tees der Chefin.<br />

88131 Lindau am Bodensee<br />

Zeit. Im attraktiven Biergarten oder <strong>im</strong><br />

07543 96150, Fam. Osswald<br />

08382 2737992, Klaus Winter<br />

Restaurant – <strong>mit</strong> Schiffsplanken.<br />

www.gasthaus-forst.de<br />

Di – Sa ab 16.30,<br />

www.strandhaus.li<br />

Ende März – Mitte November,<br />

Am Bodensee schmeckt es köstlich So <strong>und</strong> Feiertage 10 – 14 <strong>und</strong> ab 16 Uhr Genuss <strong>und</strong> Strand-Flair am Bodensee Mo – So 8 bis 23 Uhr<br />

56<br />

Wolfegg<br />

Gasthof zur Post<br />

88364 Wolfegg<br />

07527 96140, Familie Dorn<br />

www.hotel-post-wolfegg.com<br />

Im Herzen von Natur <strong>und</strong> Kultur<br />

… C4<br />

He<strong>im</strong>elig <strong>und</strong> bodenständig – <strong>mit</strong> moderner<br />

Offenheit: Der Gasthof zur Post ist der Treffpunkt<br />

schlechthin. Wo früher die Pferde<br />

gewechselt wurden, kreuzen sich heute die<br />

Wege der Radler, Autowanderer <strong>und</strong> des<br />

internationalen Konzertpublikums. Aus der<br />

Frische der Region, <strong>mit</strong> Spezia li täten aus<br />

Wasser <strong>und</strong> Wald, zaubert der Chef<br />

Schwäbisches <strong>und</strong> Kreatives: Maul taschen-<br />

Allerlei, Wolfegger Legende – wahrlich ein<br />

Genuss für Gaumen <strong>und</strong> Seele!<br />

Mi – Mo 8 – 24 Uhr<br />

86<br />

Nonnenhorn<br />

Zum Winzer<br />

88149 Nonnenhorn<br />

08382 887570, Erika Hornstein<br />

www.winzer-hornstein.de<br />

Wo der Wein den Geschmack prägt<br />

57<br />

Rossberg<br />

Gasthof zum Bräuhaus<br />

88364 Wolfegg<br />

07527 4544, Wolfgang Dutzki<br />

www.braeuhaus-rossberg.de<br />

Der Biergarten ist eine wahre Oase<br />

… B5<br />

Die LandZunge hat den bayerischen See erreicht<br />

<strong>und</strong> den Wein entdeckt. Direkt be<strong>im</strong><br />

Winzer können wir die besten Seeweine verkosten<br />

– begleitet von guten Schmankerln<br />

wie Flammkuchen, Käseplatte oder feines<br />

Rauchfleisch. Im einmaligen Ambiente des<br />

originären Torkels scheint die Zeit stehen<br />

geblieben, entdecken wir gleich neben dem<br />

See eine andere Welt. Und zum Dessert gibt<br />

es nur eine Wahl: Die Rieslaner Auslese,<br />

preisgekrönt, einfach edel…<br />

April–November: Fr–So ab 15 Uhr.<br />

Juli/August: täglich ab 15 Uhr<br />

… C3<br />

Eine beliebte Einkehr zwischen Wein garten<br />

<strong>und</strong> Bad Wurzach. Der Name verrät: Lange<br />

wurde hier Bier gebraut, heute wird es nur<br />

noch getrunken – in „einem der schönsten<br />

Biergärten Süddeutsch lands“ samt Kinderspielplatz.<br />

Kein Ruhe tag stört, ganztags<br />

wartet warme Küche direkt an der Straße,<br />

Radfahrer finden kom fortable Z<strong>im</strong>mer. Der<br />

Wirt liebt die Kräuter <strong>und</strong> besonders den<br />

Bärlauch, <strong>mit</strong> dem er etwa originelle Kässpatzen<br />

zaubert. Inzwischen hat er sich<br />

auch <strong>mit</strong> seinen Dutzki-Nudeln einen guten<br />

Namen gemacht.<br />

täglich 9 – 22.30 Uhr<br />

45


Steckbriefe… Überblick für Genießer<br />

63<br />

Bad Wurzach<br />

Hotel-Gasthof Adler<br />

88410 Bad Wurzach<br />

07564 93030, Fam. Gut<br />

www.hotel-adler-bad-wurzach.de<br />

Großer Genuss in der Kurstadt<br />

59<br />

Hauerz<br />

Gasthof – Metzgerei Adler<br />

88410 Bad Wurzach-Hauerz<br />

07568 267, Familie Willburger<br />

www.beste-wirtschaft.de<br />

Schmausen & Schlafen auf gut Schwäbisch<br />

46<br />

… D3<br />

Vom renommierten Restaurantführer<br />

„Michelin“ <strong>mit</strong> einem „Bib-Gourmand“ für<br />

sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahl -<br />

zeiten ausgezeichnet, besticht der Gasthof<br />

Adler <strong>mit</strong> einer gemütlichen Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> kulinarischen Genüssen. Zu der guten<br />

Küche paart sich ein wohlsortierter Weinkeller<br />

<strong>mit</strong> Weinen namhafter Weingüter verschiedener<br />

Regionen. Zudem bietet das<br />

Hotel komfortable Z<strong>im</strong>mer, für den Reisenden<br />

pure Erholung.<br />

Di – So 12 – 14 Uhr <strong>und</strong> 18 – 21.30 Uhr<br />

… D3<br />

„Hier läuft’s noch nicht vom Fließband, hier<br />

schafft man noch <strong>mit</strong> Herz <strong>und</strong> Hand. Wie es<br />

seit langer Zeit in Brauch, zum Wohl des<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> des Meisters auch“. So steht’s<br />

in der Speisekarte – das schmeckt man,<br />

schließlich stammt alles aus der eigenen<br />

Metzgerei. Und danach einen Verdauungsspaziergang<br />

durch die Hauerzer Bachtäler.<br />

Der schönste Platz <strong>im</strong> Sommer: die romantische<br />

Freiterrasse auf dem früheren<br />

Schankplatz. Großer Fest saal.<br />

Do – Di 8 – 22.30 Uhr<br />

2011<br />

58<br />

Dietmanns<br />

Gasthaus zum Adler<br />

88410 Bad Wurzach<br />

07564 91232, Iris <strong>und</strong> Dieter Hierlemann<br />

www.adler-dietmanns.de<br />

Kabarett <strong>und</strong> Kulinarik<br />

72<br />

Gospoldshofen<br />

Sennerstüble<br />

88410 Bad Wurzach<br />

07564 3583, Jörg Vogler<br />

www.kaeserei-vogler.de<br />

Ein Schlaraffenland für Käse-Fre<strong>und</strong>e<br />

… D3<br />

Eine Kombination, die auf der Zunge zergeht:<br />

Kabarett <strong>und</strong> Küche. Dieter Hier le -<br />

manns messerscharfer Sinn für das, was<br />

Gaumen, Herz <strong>und</strong> Hirn erfreut, hat aus dem<br />

Adler in Dietmanns etwas ganz Be son de res<br />

gemacht. Ausgesucht ist sein Kabarett pro -<br />

gramm, genauso die Speise karte. Der Self -<br />

mademann serviert in der gemütlichen<br />

Gaststube Leckerbissen von bürgerlichrustikal<br />

bis vegetarisch-exotisch. Noch besser<br />

schmeckt’s nach einem ausgedehn ten<br />

Spaziergang durch das Wur zacher Ried.<br />

Do – Mo 17 – 24 Uhr, So <strong>und</strong> zur<br />

Biergartenzeit 11.30 – 24 Uhr<br />

… D3<br />

Ein Gehe<strong>im</strong>tipp <strong>im</strong> schönsten Allgäuer<br />

Hinterland bei Bad Wurzach: Sennerei <strong>und</strong><br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Käse-Museum zugleich! Der<br />

perfekte Ausflug: Erst ein Spaziergang von<br />

Hof zu Hof, dann Käsemeister Jörg über die<br />

Schulter schauen, seine alten Schätze<br />

bew<strong>und</strong>ern, das Beste aus der Region ein -<br />

kaufen <strong>und</strong> dann zur Krönung <strong>im</strong> Senner -<br />

stüble schmausen. So fühlt sich der Gast<br />

wie Alice <strong>im</strong> Käseland.<br />

Mo/Di 9 – 12 <strong>und</strong> 15 – 19, Mi 9 – 12,<br />

Do – So 9 – 19, Fr bis 23 Uhr<br />

Entdecke den Genießer in Dir!<br />

www.landzunge.info<br />

Bitte kreuzen Sie ihren Dankeschön-Wunsch an:<br />

10 Stempel<br />

Genießer-Gutschein für einen LandZunge-Gasthof<br />

<strong>im</strong> Wert von 10<br />

Name<br />

20 Stempel<br />

einen LandZunge Apfelschäler<br />

30 Stempel<br />

Genießer-Kiste<br />

Vorname<br />

Straße<br />

Hinweis: Wir haben zu Ihrer <strong>und</strong> unserer Sicherheit die Daten für die Erstellung dieses Briefes vorläufig<br />

elektronisch verarbeitet <strong>und</strong> gespeichert.<br />

Sollten Sie da<strong>mit</strong> nicht einverstanden sein, bitten wir Sie um eine formlose Mitteilung an uns.<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Email<br />

Für Allgäu <strong>und</strong> Oberschwaben<br />

Genießerkarte<br />

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Pfännle in Ihren<br />

Neu!<br />

LandZunge-Gasthöfen<br />

Bitte senden Sie Ihre gestempelte Karte an<br />

LandZunge-Geschäftsstelle<br />

Döchtbühlweg 10<br />

88339 Bad Waldsee<br />

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Zunge-Gericht bekommen Sie von Ihrem<br />

Wirt einen Stempel in Ihre LandZunge-Karte.<br />

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Gerichten = 2 Stempel)<br />

Wenn Sie die gewünschte Punktzahl erreicht<br />

haben <strong>und</strong> dabei in mindestens fünf<br />

verschiedenen Gasthöfen waren, erhalten<br />

Sie für die entsprechende Punktzahl ein<br />

exklusives Dankeschön!<br />

Abbildungsbeispiel<br />

Missbrauch ist Betrug <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> strafbar! 2010<br />

01<br />

06<br />

11<br />

16<br />

21<br />

26<br />

02 03 04<br />

07 08 09<br />

12 13 14<br />

17 18 19<br />

22 23 24<br />

27 28 29<br />

Sammeln Sie Stempel in jedem Gasthof,<br />

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Die Genießerkarte erhalten Sie in<br />

jedem LandZunge-Gasthof<br />

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Marlies F<strong>im</strong>pel,<br />

Döchtbühlweg 10,<br />

88339 Bad Waldsee<br />

05<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

60 … D4 61<br />

… D4<br />

Leicht zu finden ist der Hecht wahrlich<br />

R<strong>und</strong> 400 Jahre hat der Mohren auf dem<br />

nicht. Dafür lohnt sich die Suche: Direkt an<br />

Buckel <strong>und</strong> doch scheint er r<strong>und</strong>um tau-<br />

einem der schönsten Allgäuer Bade seen<br />

frisch. Direkt an der Eschach ziert er das<br />

gelegen, ist der Charme des alten Bades<br />

verzauberte Ensemble der Brauerei Härle.<br />

noch gut zu spüren. Die Küche ist solide,<br />

Wer den Mohren besucht, kann das Land-<br />

Forellen <strong>und</strong> überbackene Karpfen begeis-<br />

Züngle praktisch aus der Quelle genießen.<br />

tern auch Feinschmecker. Jeden Mittwoch<br />

Noch mehr Genuss kommt aus der ge -<br />

Cordon Bleu <strong>mit</strong> Käse aus Zurwies. Über<br />

rühmten Küche von Manfred Pferdt, der<br />

Willerazhofen-Bad<br />

Willeraz hofen tapfer weiter bis Bad. Oder Leutkirch<br />

ganz auf die Region <strong>und</strong> auch mal auf Bio<br />

Gasthaus Hecht<br />

r<strong>und</strong> um den See wandern – <strong>mit</strong> Halt zum Brauereigasthof Mohren<br />

setzt. Modernen Komfort bieten auch die<br />

88299 Leutkirch<br />

Marineverein Wangen …<br />

88299 Leutkirch<br />

Z<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> historischen Gemäuer, samt<br />

07561 4527<br />

Mai – September: Mo – Fr ab 14 Uhr;<br />

07561 98570, Familie Pferdt<br />

Frühstücksbuffet vom Feinsten …<br />

Dominikus Knöpfler<br />

Sa, So ab 11 Uhr; Oktober – April:<br />

www.brauereigasthofmohren.de<br />

Idyll am Ellerazhofer Weiher<br />

Mo – Sa ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr<br />

LandZüngle frisch von der Quelle<br />

Mi – Mo 9 – 14 <strong>und</strong> 17.30 – 24 Uhr<br />

75 … D4 73<br />

… D4<br />

Mit dem Rössle der Familie Pferdt hat die<br />

„Was guats zum Essa“ gibt es <strong>im</strong>mer in der<br />

LandZunge ihren ersten Mustergasthof ge-<br />

Heu-Gabel bei Friesenhofen. Wie es sich<br />

wonnen. Ideal gelegen, zwischen Leutkirch<br />

gehört auf einem Allgäuer Bauernhof samt<br />

<strong>und</strong> Isny, hat der Neubau den alten Charme<br />

Wirtschaft – direkt an der Landstraße zwi-<br />

der ehemaligen Bauernwirtschaft bewahrt.<br />

schen Leutkirch <strong>und</strong> Isny. Was auf den Tisch<br />

Alle fünf Partnerbrauereien sind <strong>im</strong> Rössle-<br />

kommt, kommt aus nächster Nähe oder wird<br />

Haselburg vertreten, so gut wie alles, was<br />

selbst gemacht. Bis zum Braten von den<br />

auf den Tisch kommt, stammt streng aus der<br />

eigenen Rindern. Ob gemütlich drinnen<br />

Urlau<br />

Region. Ein Laden für das Beste aus der Friesenhofen-Bottentann<br />

oder draußen <strong>im</strong> großen Biergarten <strong>mit</strong><br />

Rössle Haselburg<br />

Region soll daher das Angebot bald noch Heu-Gabel<br />

Bergsicht – die Heu-Gabel ist jeden Stopp<br />

88299 Leutkirch<br />

abr<strong>und</strong>en.<br />

88299 Leutkirch<br />

wert. Ideal für Familien <strong>und</strong> Gruppen,<br />

07561 9834501, Familie Pferdt<br />

07567 1824127, Familie Milz-Detzel Firmen oder Vereine.<br />

www.roessle-haselburg.de<br />

www.heu-gabel.de<br />

Ein altes Gasthaus in neuem Gewand Mi – Sa ab 11 Uhr, So ab 10 Uhr<br />

Ein idealer Halt an der Landstraße Do – Mo ab 17 Uhr<br />

Eine rastlose Zeit braucht be stän dige Werte. Qualität ist seit 1828 das<br />

Prinzip, nachdem alle unsere unternehmerischen Entschei dungen ge -<br />

troffen wurden. Bo den stän dig keit, Tradition <strong>und</strong> Kontinuität verwechseln<br />

wir nicht <strong>mit</strong> veraltet, rückständig oder überholt: Diese Werte verbinden<br />

wir <strong>mit</strong> Fort schritt, Wei ter entwicklung <strong>und</strong> Zukunft.<br />

Das südlichste Wein- <strong>und</strong> Obstanbaugebiet Deutschlands sorgt durch<br />

sein mildes Kl<strong>im</strong>a für das w<strong>und</strong>erbare Gedeihen vieler he<strong>im</strong>ischer Obstsorten.<br />

Auf den Sonnenterrassen des Seeufers reifen die Früchte, die wir<br />

zu einmaligen Weinen <strong>und</strong> prämierten Edelbränden veredeln.<br />

B BBODENSEE<br />

O D E N S E E W WWEINMANUFAKTUR<br />

E I N M A N U F A K T U R<br />

2011<br />

www.landzunge.info<br />

47<br />

Obstdestillat<br />

des Jahres


VitalZunge. Das Beste aus der Region für die Großküchen<br />

Vorbild msa: Die Pioniere<br />

tummeln sich <strong>im</strong> Oberallgäu<br />

Es scheint vollbracht: Die Gäste der<br />

Oberallgäuer Kliniken werden künftig<br />

<strong>mit</strong> dem Besten der Region verwöhnt.<br />

Auch <strong>und</strong> gerade <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

soll es gut schmecken, da<strong>mit</strong> die<br />

Patienten sich als Gäste fühlen <strong>und</strong><br />

schneller an Leib <strong>und</strong> Seele ge -<br />

s<strong>und</strong>en. Ein starkes Signal für ein<br />

Projekt VitalZunge – die zu einer<br />

großen Schwester der LandZunge<br />

heran wachsen kann <strong>und</strong> soll<br />

48 2011<br />

Das Vorspiel hat lange gedauert, jetzt<br />

aber sind alle Weichen gestellt. Der<br />

Kreistag des Oberallgäus hat mehr Geld<br />

für das ehrgeizige Projekt bewilligt,<br />

Landrat Kaiser will „alles tun, da<strong>mit</strong> wir<br />

hier schnell Erfolg haben“. Mehr noch:<br />

„Als Allgäuer muss ich doch alles für<br />

unsere Region tun.“ Und Ulrich Netzer,<br />

der OB der Stadt Kempten schließt sich<br />

gerne an: „Es kann nicht sein, dass wir<br />

die Kranken als Stiefkinder behandeln<br />

<strong>und</strong> ihnen ein billiges Essen vorsetzen.“<br />

Schöne Worte der Regionalpolitiker,<br />

was aber denken der Küchenchef <strong>und</strong><br />

seine Köche? Die Küche: Das ist die msa<br />

in Sonthofen, direkt an der Straße nach<br />

Oberstdorf gelegen. msa steht für<br />

Menü-Service Allgäu. Ein starkes Team<br />

von sieben Köchen bereitet in der hochmodernen<br />

Küche jeden Tag das Essen<br />

für 2500 „K<strong>und</strong>en“ in den Kliniken Sonthofen<br />

<strong>und</strong> Kempten, versorgt aber auch<br />

Altenhe<strong>im</strong>e <strong>und</strong> Schulen.<br />

Der Chef der msa-Küche ist Peter Kisilewski,<br />

der keineswegs bei Null anfängt:<br />

„Unser Brot <strong>und</strong> der gute Kuchen kommen<br />

zum Beispiel von drei Bäckern aus<br />

nächster Nähe, so der Bäckerei Albinger<br />

in Oberstdorf.“ Wenn der finanzielle<br />

Spielraum jetzt etwas größer wird,<br />

kann Kisilewski aber auch sein Fleisch<br />

aus der Region beziehen, zum Beispiel<br />

von der Marke Pr<strong>im</strong>a Rind der Kälber-<br />

EG Allgäu. „Da<strong>mit</strong> helfen wir direkt den<br />

Fotos: Markus Leser<br />

Landwirten in der Region, denn sie erhalten<br />

bekanntlich einen Mehrpreis bei<br />

Pr<strong>im</strong>a Rind.“ Der größte Vorteil für die<br />

Bauern ist oft nur Insidern bekannt: Die<br />

Köche <strong>und</strong> Wirte auch der LandZunge<br />

bevorzugen noch <strong>im</strong>mer die sogenannten<br />

Edelteile wie den Rostbraten. Die<br />

Großküchen dagegen bringen gerne<br />

auch Braten <strong>und</strong> Gulasch, Siedfleisch<br />

<strong>und</strong> Gehacktes in die Töpfe – die meist<br />

vom Vorderviertel der Rinder stammen,<br />

nicht so teuer sind, aber keineswegs<br />

weniger schmackhaft. So spielen die<br />

gehobene Gastronomie <strong>und</strong> die Großküchen<br />

fast schon perfekt zusammen –<br />

das Markenprogramm Pr<strong>im</strong>a Rind lässt<br />

sich <strong>im</strong> Allgäu <strong>und</strong> in Oberschwaben<br />

weiter ausdehnen. Georg Abele, der<br />

Chef der Kälber-EG Allgäu, Landwirt<br />

aus Lauben <strong>und</strong> verantwortlich für<br />

Pr<strong>im</strong>a Rind, gerät da fast schon ins<br />

Schwärmen: „Wenn sich andere Großküchen<br />

in der Region daran ein Vorbild<br />

nehmen, dann werden wir bald noch<br />

viel mehr Ochsen in der Region brauchen…“.<br />

Andere Großküchen: Landrat Gebhard<br />

Kaiser ist jedenfalls <strong>mit</strong> seinem Kol -<br />

legen Kurt Widmaier aus dem Kreis<br />

Ravensburg <strong>im</strong> Gespräch, erst mal aber<br />

„müssen wir selber schauen, dass wir<br />

gut die Kurve kriegen.“ Denn Fleisch<br />

von Rind <strong>und</strong> Schwein soll nicht lange<br />

alleine bleiben, Obst vom Bodensee<br />

steht ebenso <strong>im</strong> Blick wie ein frischer<br />

Joghurt aus dem Allgäu für jeden Gast<br />

<strong>und</strong> jeden Tag…<br />

Die Kurve kriegen: Dafür steht auch Uli<br />

Geiger von der bekannten Fa. Lattemann+Geiger.<br />

Er glaubt, dass es<br />

höchste Zeit wird, ein Märchen zu zerstören:<br />

„Regionale Produkte müssen die<br />

Großküchen nicht viel teurer zu stehen<br />

kommen.“ Der nüchterne Geschäftsmann<br />

ist überzeugt, auch so eine „gute<br />

Benchmark“ zu erreichen.<br />

Uli Geiger <strong>und</strong> Gebhard Kaiser: Gemeinsam<br />

haben der Geschäftsmann <strong>und</strong> der<br />

Landrat <strong>mit</strong> der msa auch ein schönes<br />

Modell aus privater <strong>und</strong> öffentlicher<br />

Struktur gez<strong>im</strong>mert. „Klar waren einige<br />

Angestellte anfangs skeptisch, aber das<br />

Betriebskl<strong>im</strong>a ist heute besser denn je.“<br />

Sicher ist: Wer sich in der msa umsieht<br />

<strong>und</strong> umhört, sieht keine gestressten<br />

Arbeiter, sondern Fachleute am Werk,<br />

die gerne <strong>mit</strong> ihren großen Töpfen hantieren,<br />

auf Offensive eingestellt sind.<br />

Warum aber sieht es dann oft noch so<br />

schlecht aus <strong>mit</strong> dem Essen in Altershe<strong>im</strong>en<br />

oder an den Schulen? Uli Geiger<br />

hat auch hier eine unverblümte<br />

Antwort: „Das Bewusstsein vieler Eltern<br />

ist schlicht schizophren. Das Essen für<br />

ihre Eleven soll möglichst Bio sein, soll<br />

aber zugleich möglichst wenig kosten.“<br />

Bei mageren 2,90 Euro liegt derzeit<br />

meist der Etat für ein Essen in der<br />

Schule, „<strong>mit</strong> 3,20 könnten wir bereits<br />

für eine enorme Verbesserung sorgen.“<br />

30 Cent Mehrpreis scheinen ein Problem,<br />

„wenn es bei McDonalds dann 12<br />

Euro kostet, stört das die gleichen Leute<br />

kaum…“.<br />

Wie auch <strong>im</strong>mer: Der erste Schritt ist<br />

getan. Alle sind gespannt auf die<br />

St<strong>im</strong>me der Klinik-Gäste. „Wir setzen<br />

schon lange auf eine intensive Qualitätskontrolle“,<br />

meint Reinhard Reitzner.<br />

So wird das Essen täglich <strong>im</strong> kleinen<br />

Kreis verkostet, ehe die vielen Portionen<br />

auf die Reise an die Betten gehen. Die<br />

Patienten werden regelmäßig zum Geschmack<br />

des Essens befragt, „bis hin<br />

zur Temperatur auf dem Teller“. Der<br />

Kämmerer <strong>im</strong> Landkreis Oberallgäu<br />

wacht daher gleich <strong>mit</strong> zwei Argusaugen<br />

über das Projekt VitalZunge: Die<br />

Qualität <strong>und</strong> die Kosten müssen beide<br />

passen!<br />

Unisono aber betonen die Verantwortlichen:<br />

„Ohne das Team in der Küche<br />

geht gar nichts. Die aber ziehen voll<br />

<strong>mit</strong>, auch sie freuen sich über jedes Lob,<br />

das <strong>mit</strong> jedem Stück vom Allgäuer Rind<br />

hoffentlich noch öfter anfällt. „Allgäu.<br />

Für Leben gern.“ Der brandneue Slogan<br />

der Allgäu GmbH kriegt in der Klinik<br />

einen besonders starken Sinn! Da ließe<br />

sich noch manches spielen: „Weiderind<br />

heilt Opa <strong>und</strong> Kind…“<br />

Ob Weiderind oder die bekannt gute<br />

Allgäuer Milch: Beide können <strong>mit</strong> ihren<br />

hohen Werten an den so ges<strong>und</strong>en<br />

Omega 3-Fettsäuren protzen. Authentisch<br />

Allgäu <strong>und</strong> höchst ges<strong>und</strong>, was<br />

also könnte besser sein für ein Essen <strong>im</strong><br />

2011<br />

49


Geschmorte Beinscheibe<br />

Gekochte Rinderbrust<br />

50 2011<br />

Sauerbraten<br />

Siedfleisch<br />

Rindergulasch<br />

DAS BESTE STECKT<br />

IM VORDERVIERTEL!<br />

Ein offenes Wort an die Köche der Region:<br />

Wir haben das Pr<strong>im</strong>a Rind!<br />

Eure Liebe aber gilt allzu oft nur den<br />

Edelteilen. Filet <strong>und</strong> Rostbraten,<br />

Steaks aus der Hüfte oder die<br />

Hals Hochrücken<br />

Rouladen aus der Oberschale.<br />

Alles pr<strong>im</strong>a, aber nicht genug!<br />

Alle Genießer sind sich doch einig: Das Vorderviertel<br />

hat mindestens so gute Stücke zu bieten.<br />

Brust<br />

Schulter/Bug<br />

Ein deftiges Gulasch oder ein zarter Schmorbraten aus<br />

der Schulter sollten auf jeder Speisekarte zu finden sein.<br />

Daher Ihr Köche der LandZunge: Mehr Mut <strong>und</strong><br />

Phantasie, wagt wieder die neuen alten Rezepte.<br />

Und lasst Eure Kochtöpfe wieder sieden: Gutes Siedfleisch<br />

ist das Höchste für den Gast, für den Koch aber sehr<br />

kostengünstig.<br />

Vorderhaxe<br />

Wir Bauern von der Kälber-EG garantieren dafür: Wir liefern nur unser<br />

Bestes. Pr<strong>im</strong>a Rind ist unsere starke Marke.<br />

Feines Rindfleisch – garantiert aus der Region.<br />

Pr<strong>im</strong>a Rind gibt es in vielen LandZunge-Gasthöfen.<br />

Die Marke Pr<strong>im</strong>a Rind sichert die bäuerliche Landwirtschaft in Allgäu-<br />

Oberschwaben. Und da<strong>mit</strong> eine der schönsten Kulturlandschaften<br />

Europas. Alle Kälber sind hier geboren, auch das Futter kommt<br />

überwiegend von unseren Äckern <strong>und</strong> Wiesen.<br />

PRIMA RIND - EIN GUTES STÜCK HEIMAT AUF DIE GABEL.<br />

Krankenhaus. Dazu noch Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

aus der Region <strong>und</strong> die vitale<br />

Küche ist fast schon fertig. Die Effekte<br />

aber reichen weit über den guten Geschmack<br />

hinaus: Frische Produkte aus<br />

der Nähe sorgen für die Wertschöpfung<br />

in der Region, die kurzen Wege sind gut<br />

für Verkehr <strong>und</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz, Kapital<br />

<strong>und</strong> Arbeit bleiben <strong>im</strong> Allgäu, „nur so<br />

haben wir eine Chance, die ländlichen<br />

Strukturen zu fördern, die bei uns <strong>im</strong><br />

Allgäu noch einigermaßen ges<strong>und</strong><br />

sind“. Gebhard Kaiser, selbst gelernter<br />

Käser, spricht wie <strong>im</strong>mer Klartext: „Ich<br />

stehe selber auf das Beste aus der Region.<br />

Also muss ich alles Gute auch den<br />

Menschen in den Kliniken gönnen.“<br />

Wir von der LandZunge jedenfalls sind<br />

begeistert, wenn sich auch bei den<br />

Großküchen etwas tut. So werden wir<br />

zum Start <strong>im</strong> Juni ein Magazin Vital-<br />

Zunge an jedes Krankenbett in den<br />

Oberallgäu-Kliniken liefern – auch eine<br />

schöne Lektüre kann eine gute Therapie<br />

sein…<br />

Wir werden zudem eine kleine Info-<br />

Broschüre für die Kliniken auflegen, die<br />

<strong>mit</strong> der jeweils aktuellen Speisekarte<br />

bestückt wird. Denn was hilft die starke<br />

Idee, wenn sie nicht allen bekannt wird.<br />

Wir werden wieder einmal die Leute<br />

vom Fernsehen becircen, wir werden<br />

uns viele schöne Aktionen einfallen<br />

lassen.<br />

So weit die gute Nachricht. Die<br />

schlechte Nachricht aber wollen wir an<br />

dieser Stelle auch nicht verschweigen:<br />

Eine Schwalbe wie die msa macht noch<br />

lange keinen vitalen Sommer. Es bleibt<br />

unendlich mühsam, die Großküchen<br />

auf den regionalen Pfad der Tugend zu<br />

locken. Ralf Hörger, der vor Jahren das<br />

Projekt VitalZunge ausgeheckt hat,<br />

kann davon ein Lied singen.<br />

Die Region muss in die Küche: Sie stehen für diese Entscheidung<br />

für die Oberallgäu-Kliniken. Von links: Ulrich<br />

Geiger, Reinhard Reitzner, der Chef der Finanzen be<strong>im</strong><br />

Landratsamt, Ralf Hörger, Landrat Gebhard Kaiser <strong>und</strong><br />

Küchenchef Kisilewski. Die Hintergründe werden <strong>im</strong><br />

Interview erörtert (Bild oben)<br />

Vision, Ochsentour, Etappensieg: Der<br />

lange Marsch in die Großküchen…<br />

Es ist jetzt schon einige Jahre her: Ich<br />

war Leiter der Küche <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Lindau. Auf dem Tisch lag ein für mich<br />

neues Magazin namens LandZunge.<br />

Eine ganze Zeitschrift hatte sich offenbar<br />

den Produkten der Region verschrieben.<br />

Ein Magazin <strong>und</strong> damals 70<br />

Gasthöfe <strong>im</strong> Landkreis Ravensburg <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> Westallgäu. Ich war spontan begeistert<br />

<strong>und</strong> rief sogleich diesen Dr. Holzberger<br />

an, der die Sache wohl angezettelt<br />

hatte. Na ja, dessen Begeisterung<br />

hielt sich in Grenzen, aber er blieb höflich<br />

<strong>und</strong> versprach, mich bei Gelegenheit<br />

in Lindau zu besuchen. Eine Woche<br />

später saß er in meinem Büro <strong>im</strong> Krankenhaus.<br />

Natürlich hatte ich mich bestmöglich<br />

vorbereitet, hatte die Speisepläne in der<br />

Klinik gesichtet <strong>und</strong> erkannte schnell,<br />

wo wir noch nachbessern mussten,<br />

da<strong>mit</strong> wir den Kriterien der LandZunge<br />

genügen konnten. Unsere Küche versorgte<br />

damals 2005 in Lindau nicht nur<br />

das Krankenhaus, sondern auch sechs<br />

Kindergärten, zwei Schulen, ein Inter-<br />

nat, ein Seniorenhe<strong>im</strong> <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

die weltbekannte Schönheitsklinik von<br />

Professor Mang am Ufer des Bodensees.<br />

Die entscheidenden Weichen waren<br />

schnell gestellt: Einmal in der Woche<br />

das anonyme Rindfleisch <strong>mit</strong> „Pr<strong>im</strong>a<br />

Rind“ ersetzen, das LandZunge-<br />

Schwein der Metzgerei Buchmann bestellen,<br />

den Apfelsaft aus Streuobst bei<br />

der Kelterei Stiefel. Die Molkereiprodukte<br />

bezogen wir längst schon von Allgäuland,<br />

die Äpfel <strong>und</strong> Birnen lieferte<br />

uns der Lindauer Obstbauer Willy<br />

Messmer ins Haus. Das Wasser kam<br />

von der Siebers Quelle <strong>im</strong> Westallgäu.<br />

Sehr beachtlich: Von der Klinikleitung<br />

erhielt ich schnell grünes Licht, ich<br />

durfte fortan nicht nur nach Land-<br />

Zunge-Kriterien einkaufen, ich musste!<br />

Erst recht begeistert war Professor<br />

Mang, der auf regionale Produkte für<br />

seine Gäste schwört.<br />

Nur, was würden wohl die LandZunge-<br />

Wirte zu unserer Krankenhausküche<br />

sagen? Da<strong>mit</strong> sich keiner entrüsten<br />

konnte, kreierten wir flugs eine neue<br />

Marke: VitalZunge. Denn vital <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

sollten Großküchen in jedem Fall<br />

sein, vor allem wenn sie Krankenhäuser<br />

versorgen wollten. Auch der Slogan lag<br />

da<strong>mit</strong> in der Luft: „Die große Schwester<br />

der LandZunge“.<br />

So ging ich auch auf Werbetour bei anderen<br />

Großküchen der Region, ich<br />

2011<br />

51


www.seefrucht.com | www.salem-frucht.de | www.kiku-apple.com<br />

52 2011<br />

KIKU.<br />

Der frische Apfel<br />

vom Bodensee<br />

ist wieder da.<br />

wollte nicht alleine loslegen. Und so<br />

durfte ich erstmals jenen Satz vernehmen,<br />

den ich inzwischen nicht mehr<br />

hören kann: „Gerne dürfen Sie regionale<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel einkaufen, aber<br />

unser Budget darf das nicht zusätzlich<br />

belasten…“!<br />

Drei Mitstreiter habe ich gleichwohl gef<strong>und</strong>en:<br />

Helmut Eberhard von der EADS<br />

in Immenstaad, Martin Romey von den<br />

Zieglerschen Anstalten in Wilhelmsdorf<br />

<strong>und</strong> Ingo Kischel, der in der Kantine von<br />

T-Mobile in Ravensburg das Kochzepter<br />

führte. Zwei Tage lang brüteten wir die<br />

Spielregeln der VitalZunge aus: Die regionalen<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel punktuell auf<br />

den (Wochen-) Speiseplänen auszeichnen<br />

– <strong>mit</strong> dem Apfel als unserem Symbol.<br />

Eine Mindestzahl an Äpfeln muss<br />

jede Woche erfüllt sein, <strong>mit</strong> Fleisch als<br />

zentralem Produkt, aber eben auch <strong>mit</strong><br />

Obst, Salat, Gemüse, Milch <strong>und</strong> Käse,<br />

eben <strong>mit</strong> der ganzen vitalen Palette.<br />

Eher selbstverständlich sollte gerade in<br />

Krankenhäusern, Kurorten <strong>und</strong> auch in<br />

Kantinen der ges<strong>und</strong>heitliche Ehrgeiz<br />

sein: Würzen <strong>mit</strong> Steinsalz, Verfeinern<br />

<strong>mit</strong> Rapsöl <strong>und</strong> möglichst viele deklarationsfreie<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel.<br />

Leider zerfiel die Viererbande erst mal:<br />

Ich verließ das Krankenhaus Lindau,<br />

Ingo Kischel kocht heute <strong>im</strong> Land-<br />

Zunge-Gasthof „Alte Post“ in K<strong>im</strong>ratshofen.<br />

Die Offensive für die VitalZunge<br />

starteten wir gleichwohl: Mit einem<br />

Musterspeiseplan <strong>und</strong> einer exemplarischen<br />

Kalkulation – sie sollte die eigentlich<br />

geringen Mehrkosten<br />

belegen.<br />

Es folgten unzählige Gespräche <strong>und</strong><br />

Präsentationen, Workshops <strong>und</strong> Messe-<br />

Auftritte. Viel Herzblut wurde investiert<br />

<strong>und</strong> überall sprachen uns die Klinikchefs<br />

<strong>und</strong> auch die Regionalpolitiker<br />

gerne Mut zu. Nur: Die Bekenntnisse <strong>im</strong><br />

Dialog sind das eine, die Entscheidungen,<br />

wenn es ernst wird, das andere.<br />

Mein Glaube aber bleibt ungebrochen:<br />

Die Vorteile liegen doch auf der Hand:<br />

Wir unterstützen die he<strong>im</strong>ische Landwirtschaft,<br />

die unsere Landschaft hütet<br />

<strong>und</strong> pflegt <strong>und</strong> mühsam um ihr Auskommen<br />

ringt. Die Kaufkraft bleibt in<br />

der Region. Wir schaffen <strong>und</strong> sichern<br />

Arbeitsplätze, die Großküchen können<br />

sich ja eh kaum noch wehren gegen<br />

b<strong>und</strong>esweit operierende Catering-Unternehmen<br />

<strong>mit</strong> ihrer Tiefkühlware.<br />

Nicht zuletzt tun wir <strong>mit</strong> dem regionalen<br />

Bekenntnis sehr viel für das Image<br />

unserer Häuser. Vor allem aber: Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Genuss für unsere Gäste,<br />

Mitarbeiter Bewohner <strong>und</strong> Patienten<br />

sollten uns einige Mehrkosten doch<br />

leicht verkraften lassen. Also auf ihr Regionalpolitiker,<br />

setzt endlich Zeichen,<br />

nehmt Euch ein Beispiel am Ober -<br />

allgäu!<br />

Ich bin gewiss kein Träumer, mir ist<br />

schon auch klar, dass der Kostendruck<br />

<strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen steigt. Die Care-<br />

Einrichtungen müssen an allen Ecken<br />

sparen. Jede Abteilung oder Kostenstelle<br />

wird unter die Lupe genommen –<br />

selbstredend auch die Küchen. Allerdings<br />

will ich hier auch deutlich sagen:<br />

Der Kostensatz für das leibliche Wohl<br />

eines Patienten oder He<strong>im</strong>bewohners<br />

ist verschwindend klein gegenüber<br />

manch anderen Kostenstellen. Die Folgen<br />

des Sparwahnsinns sind dramatisch:<br />

Statt frischer Lebens<strong>mit</strong>tel aus<br />

der Region füttern wir die Menschen<br />

<strong>mit</strong> Essen aus der Tiefkühltruhe oder<br />

aus Tüten ab!<br />

Jetzt aber scheint uns ein Etappensieg<br />

geglückt, ein Meilenstein gesetzt: Die<br />

msa kocht seit dem 1. Juni 2011 nach<br />

den Regeln der VitalZunge. Daher fassen<br />

wir alle frischen Mut. So arbeiten<br />

wir an einer VitalZunge-Linie <strong>mit</strong> speziellen<br />

Produkten: Die Metzgerei Buchmann<br />

hat einen VitalZunge-Aufschnitt<br />

<strong>mit</strong> Steinsalz <strong>im</strong> Programm – natürlich<br />

ohne Zusatzstoffe hergestellt. Unser<br />

jüngstes Kind <strong>und</strong> mein alter Traum ist<br />

auch fertig: Ein Joghurt für die Vital-<br />

Zunge – ges<strong>und</strong>, schmackhaft <strong>und</strong> zugleich<br />

ein Werbeträger. Ich verspreche,<br />

wir bleiben am Ball.<br />

Ralf Hörger<br />

2011<br />

53


Wer das Image einer Region prüfen<br />

will, der frage die Menschen <strong>im</strong> ganzen<br />

Lande. Die Antworten für das<br />

Allgäu sehen dann so aus: „Das Land<br />

der Berge <strong>und</strong> der grünen Wiesen,<br />

voller Kühe <strong>und</strong> Bergkäse.“ Ein Urlaubsparadies<br />

voller Wanderwege<br />

<strong>und</strong> Seen. Die Allgäuer: Fre<strong>und</strong>liche<br />

Gastgeber, traditionsbewusst <strong>und</strong><br />

authentisch …<br />

Und dieses Image kommt nicht von ungefähr,<br />

denn die Kirche ist hier <strong>im</strong> Dorf<br />

geblieben, so wie das Wirtshaus nebenan<br />

<strong>und</strong> ansehnliche Bauernhöfe<br />

r<strong>und</strong>um. Kleine Städte voller Geschichte,<br />

Klöster <strong>und</strong> Kirchen werten<br />

die Kulturlandschaft noch mehr auf.<br />

54 2011<br />

Allgäu: „Fürs Leben gern“<br />

Hinter jeder Straßenkehre das nächste<br />

malerische Bild, von jeder Anhöhe<br />

<strong>im</strong>mer neue Ausblicke <strong>und</strong> Einsichten.<br />

Mit dem Blick von den Allgäuer Alpen<br />

als Höhepunkt.<br />

Das schöne Allgäu: Ein uraltes Klischee,<br />

das uns schon in den ersten Reise -<br />

berichten begegnet, das sicher dem<br />

har monischen Wechsel der Landschaft<br />

zu verdanken ist. Die Bauernhöfe, vor<br />

vielen Jahren „vereinödet“ scheinen wie<br />

absichtlich hinein getupft in dieses Bild.<br />

Daneben noch oft der uralte Hofbaum.<br />

Das Allgäu ist ein Land der Wiesen <strong>und</strong><br />

Weiden, <strong>mit</strong>tendrin oft mächtige Solitäre<br />

– Buchen oder Linden. In ihrem<br />

Schatten käuen die braunen Allgäuer<br />

Kühe, das schöne Allgäu ist wahrlich<br />

eine Pastorale, eine Landschaft der<br />

Tiere <strong>und</strong> Hirten, der Wiesen <strong>und</strong> Wälder<br />

– ein Bild der Harmonie, das der berühmte<br />

Maler Friedrich Hechelmann in<br />

seinen großen Bildern <strong>im</strong>mer wieder zu<br />

bannen versucht.<br />

Die Alpweiden ziehen sich hoch hinauf<br />

in die Berge, die Allgäuer Grasberge wie<br />

die Mädelegabel oder die Höfats sind<br />

gar grün bis zum schroffen Gipfel. Die<br />

Tiere laben sich noch an den steilsten<br />

Hängen am Grün r<strong>und</strong> um die Alp -<br />

hütten der Hirten oder Sennen. Auf vielen<br />

Alpen wird <strong>im</strong> Allgäu noch der berühmte<br />

Bergkäse von Hand gemacht<br />

<strong>und</strong> gerne direkt an die Wanderer verkauft.<br />

Die Allgäuer Berge: Alles andere<br />

als eine künstliche lärmende Ferienlandschaft.<br />

Wer hier wandert <strong>und</strong> rastet,<br />

findet Ruhe <strong>und</strong> schöpft neue Kraft.<br />

Fotos: Thomas Gretler<br />

Und der Allgäuer Bauer stört den Gast<br />

kaum je in seiner Meditation, denn er<br />

ist meist ein wortkarger Geselle – ein<br />

echter „Muhhagel“. So wie er <strong>mit</strong> dem<br />

„Kommissar Kluftinger“ <strong>im</strong> Buch zum<br />

Bestseller geworden ist.<br />

Offenbar zählte auch Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp zu diesem Menschenschlag:<br />

Seine Kneipp-Kuren haben ihn berühmt<br />

gemacht, der Pfarrer sagte seinen<br />

wohlhabenden Patienten oftmals<br />

unverblümt die Wahrheit über ihren<br />

Lebenswandel ins Gesicht. Offenbar ein<br />

Erfolgsrezept: Denn bis heute pilgern<br />

seine Jünger in Scharen nach Bad<br />

Wörishofen <strong>und</strong> ins Kneippland Unterallgäu.<br />

Das Allgäu ist ein Magnet: 3,7<br />

Millionen Gäste haben hier 2010 Urlaub<br />

gemacht, so viel wie nie zuvor.<br />

Klar: Der Urlaub auf dem Bauernhof<br />

lockt nach wie vor zahllose Familien.<br />

Ob Hof oder Hotel, die familiäre Tradition<br />

prägt die Region. Nirgendwo sonst<br />

gibt es so viele Hotels <strong>mit</strong> vier oder fünf<br />

Sternen. Und oft hat die Hoteliers -<br />

familie gleich nebenan noch den eigenen<br />

Hof. Auch die „Alpinen Gastgeber“<br />

oder die „Gastgeber <strong>mit</strong> Herz“ reihen<br />

sich da ein <strong>und</strong> bieten zertifizierte Qualität<br />

in Sachen Erholung.<br />

Kurz: Image <strong>und</strong> Realität sind hier bestens<br />

versöhnt – symbolisiert <strong>im</strong> Logo<br />

Allgäu, dessen charakteristischer<br />

Schrift zug den knorrigen Menschenschlag<br />

buchstäblich verkörpert. Das<br />

Logo steht für die touristischen Angebote,<br />

aber auch für das Beste aus der<br />

Region.<br />

Jeder Allgäuer eine Marke, daher soll<br />

auch die gesamte Region zur Marke<br />

werden <strong>und</strong> nicht mehr in Unter-,<br />

Ober-, Ost- <strong>und</strong> Westallgäu zerfallen,<br />

<strong>mit</strong> dem württembergischen Allgäu gar<br />

als Stiefkind. Nein, künftig soll überall<br />

echtes Allgäu drin stecken, wenn das<br />

Logo drauf steht. Dafür steht die Allgäu<br />

GmbH <strong>mit</strong> ihrem guten Namen. Gegründet<br />

Anfang 2011, will sie ein großes<br />

Dach für die regionale Wirtschaft, für<br />

die großen Hotels <strong>und</strong> die kleinen Erzeuger,<br />

für Skilifte <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />

bieten. Ein Projekt voller Ehrgeiz<br />

– nur so kann das Allgäu künftig in<br />

einem Europa der Regionen in der<br />

ersten Reihe auftrumpfen.<br />

Mit einem Wort: Das Allgäu soll in aller<br />

M<strong>und</strong>e sein, es soll uns m<strong>und</strong>en, nach<br />

Allgäu schmecken. Nur ein Bergkäse<br />

von bestem Charakter soll daher das<br />

Allgäu-Logo tragen, gesucht sind vor<br />

allem schmackhafte Produkte, die<br />

bäuerlich <strong>und</strong> handwerklich hergestellt<br />

werden. Ob Milch, Butter, Joghurt oder<br />

Käse – alle strotzen vor Omega 3-Fettsäuren!<br />

„Das Allgäu – fürs Leben gern…“. Der<br />

neue Slogan der Region gewinnt so eine<br />

starke Botschaft, einen harten Marken-<br />

kern. Eine Region voller Energie: Auch<br />

in Sachen regenerative Energien sind<br />

Pioniere wie die Gemeinde Wildpoldsried<br />

weit voran. Die Ingenieure von<br />

heute sind die Erben der legendären<br />

Allgäuer Mächler, die aus ihrer Not eine<br />

Tugend machten, die nichts „verkommen“<br />

ließen, alles Alte in Neues verwandelten…<br />

Fürs Leben gern: Bodenständig <strong>und</strong><br />

weltoffen zugleich, wortkarg <strong>und</strong> gewitzt,<br />

so sind sie die Allgäuer – Vorreiter<br />

auf vielen Feldern, erfindungsreich <strong>und</strong><br />

doch so gelassen wie ihre Kühe auf den<br />

Weiden. Die Allgäuer selbst sind die<br />

beste Werbung für die Region, sie leben<br />

die Marke, sie leben fürs Leben gern<br />

dort wo andere Urlaub machen…<br />

S<strong>im</strong>one Zehnpfennig<br />

Seit 2011 fungiert die Allgäu GmbH – Gesellschaft<br />

für Standort <strong>und</strong> Tourismus <strong>mit</strong><br />

Sitz in Kempten <strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem Ziel die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Vermarktung des Tourismus<strong>und</strong><br />

Wirtschaftsstandorts sowie der Marke<br />

Allgäu zentral unter einem Dach zu bündeln.<br />

Geschäftsführer sind Bernhard Joach<strong>im</strong><br />

<strong>und</strong> Klaus Fischer, Stefan Nitschke ist der<br />

Markenmanager, Gebhard Kaiser der Aufsichtsratsvorsitzende.<br />

Allgäu GmbH, Allgäustraße 1,<br />

87437 Kempten, Telefon 0831 5753730,<br />

www.allgaeu.info<br />

2011<br />

55


56 2011<br />

<br />

Fotos: Thomas Gretler<br />

Radikalkur für ein neues Allgäuland<br />

Ein Bekenntnis von Rudi Holzberger<br />

Das Allgäu steht für Milch <strong>und</strong> Käse.<br />

So wie die Allgäuland-Käsereien<br />

dafür stehen <strong>und</strong> fallen. Tief in die<br />

Krise ist Allgäuland geschlittert, <strong>mit</strong><br />

einer Radikalkur will der Partner der<br />

LandZunge zurück zur alten Stärke.<br />

Die Chance ist da, die Bauern der<br />

Genossenschaft müssen <strong>mit</strong>ziehen.<br />

Die Bauern entscheiden!<br />

„Wir haben einen Marathon hinter uns“,<br />

sagt Paul Ritter, „jetzt ist das Ziel in<br />

Sicht.“ Der Geschäftsführer der Allgäuland-Käsereien<br />

lässt keinen Zweifel,<br />

dass er <strong>mit</strong> aller Macht <strong>und</strong> <strong>mit</strong> all seinen<br />

Bauern das Ziel erreichen will.<br />

Dann wäre wohl ein echter Ritterschlag<br />

fällig. Denn Allgäuland war praktisch<br />

am Ende, hatte allzu lange allein auf<br />

Masse gesetzt, nicht auf Qualität. Und<br />

die Bauern der Genossenschaft schwiegen<br />

allzu lange, sie handelten erst, als<br />

der Milchpreis <strong>im</strong> Keller war…<br />

Dann aber wurden Köpfe ausgetauscht<br />

<strong>und</strong> eine Radikalkur eingeläutet – <strong>mit</strong><br />

Kuno Rumpel als Bauernvertreter <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong> Paul Ritter als neuem Geschäftsführer.<br />

Die zentrale These: Allgäuland<br />

steht für die Region, für die Marke<br />

Allgäu, die ihr als Gütesiegel eine große<br />

Chance bietet. Noch stärker gar ist die<br />

Marke Bergbauern <strong>mit</strong> dem Milchwerk<br />

in Sonthofen. Bergbauern, allein der<br />

Klang des Wortes verführt <strong>und</strong> weckt<br />

Begehrlichkeiten – so haben andere<br />

Molkereien enttäuschte Bergbauern abzuwerben<br />

versucht, oft <strong>mit</strong> Erfolg.<br />

Dabei ist doch klar: Wenn die Milch aus<br />

dem Oberallgäu erst mal in Richtung<br />

Donau fließt <strong>und</strong> dort in riesige Kessel<br />

2011<br />

57


Besuchen Sie uns auf<br />

der Oberschwabenschau<br />

in Ravensburg vom<br />

09. 10. – 17. 10. 2010<br />

Halle 5 Stand 515<br />

58 2011<br />

Allgäuland-Käsereien GmbH<br />

Postfach 15 33 · 88231 Wangen <strong>im</strong> Allgäu · www.allgaeuland.de · info@allgaeuland.de<br />

NEU!<br />

tropft, dann verliert die Marke ihre<br />

Kraft. ‚Die behält sie nur, meine Herren<br />

Landwirte, wenn die Milch hier vor der<br />

Tür verarbeitet wird. Die Allgäuer Milch<br />

ist ein besonderer Saft, das haben sogar<br />

die Wissenschaftler längst belegt – wer<br />

will einen solchen Schatz verschleudern?<br />

Ob Milch <strong>und</strong> Butter, Joghurt <strong>und</strong><br />

Quark, Frisch- <strong>und</strong> Hartkäse – in jedem<br />

Löffel, in jedem Bissen muss sich das<br />

Allgäu schmecken lassen. Die Berge, die<br />

Wiesen, die Weiden: Jeder Winkel in<br />

Europa beschwört seine Spezialitäten,<br />

ausgerechnet das Allgäu soll in diesem<br />

Spiel untergehen? Wo die beste Milch<br />

von glücklichen Kühen auf den Weiden<br />

<strong>und</strong> den Alpen stammt, da muss auch<br />

das Beste daraus gemacht werden. In<br />

der Region, für die Region, für alle Feinschmecker<br />

dieser Republik. Die längst<br />

auf Geschmack, Genuss <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

geeicht sind, gerade bei Milch <strong>und</strong><br />

Käse.<br />

Paul Ritter hört mein Loblied gerne,<br />

auch wenn er mehr für die nüchternen<br />

Worte steht: „Die Schulden sind abgebaut,<br />

wir sind finanziell wieder flexibel,<br />

der Markt für unsere Produkte ist da,<br />

wir brauchen nur noch ein wenig Zeit.“<br />

Das wichtigste Signal jedoch: Der<br />

Milch preis steigt. Und er soll weiter<br />

steigen.<br />

Noch etwas Zeit bis zum Ziel? Ja, denn<br />

die Struktur der Allgäuland-Käsereien<br />

soll deutlich schlanker werden. In der<br />

Verwaltung, aber auch <strong>im</strong> Ehrenamt<br />

der bislang sechs eigenständigen Genossenschaften:<br />

Aus sechs mach eins,<br />

so lautet die Formel von Ritter <strong>und</strong><br />

Rumpel.<br />

Kurz: Ritter <strong>und</strong> Rumpel haben die<br />

Weiche gestellt, die Bauern jedoch werden<br />

alles entscheiden. Mehr noch: Die<br />

Landwirte einer künftigen Allgäuland-<br />

Bergbauern eG haben sogar eine echte<br />

Wahl: Sie können sich für den eigenständigen<br />

Allgäuer Weg entscheiden.<br />

„Stand alone“, nennt dies Paul Ritter<br />

neudeutsch.<br />

Die andere Wahl wäre ein starker Partner:<br />

Der steht <strong>mit</strong> der skandinavischen<br />

Molkerei Arla Foods tatsächlich vor der<br />

Tür. Die Zahlen des Giganten zum Vergleich:<br />

7200 Landwirte stehen unter<br />

Vertrag, der Umsatz lag 2010 bei r<strong>und</strong><br />

sieben Milliarden Euro!<br />

Immerhin: Das Interesse von Arla Foods<br />

beweist, dass Allgäuland wieder gut angesehen<br />

ist. Tatsächlich kommen die<br />

neuen Produkte <strong>und</strong> der neue Markenauftritt<br />

<strong>im</strong> Handel sehr gut an: Ob<br />

Feneberg in der Region, Edeka <strong>und</strong><br />

Tengelmann b<strong>und</strong>esweit, alle handeln<br />

wieder gerne <strong>mit</strong> Allgäuland. Gerade<br />

bei Joghurt <strong>und</strong> Quark sind echte<br />

Knüller des guten Geschmacks zu ent -<br />

decken, ich sage nur „Herzkirsche“…<br />

Nicht zuletzt tut Allgäuland auch einiges<br />

für die Gastronomie, etwa <strong>mit</strong> dem<br />

fertig gemischten Spätzle-Käse aus<br />

Bergkäse <strong>und</strong> dem gerade preisge -<br />

krönten Allgäuländer. Fix <strong>und</strong> fertig für<br />

die schnelle Küche – da freut sich der<br />

Wirt <strong>und</strong> die Hausfrau nicht minder,<br />

denn der Geschmack st<strong>im</strong>mt!<br />

Paul A. Ritter <strong>und</strong> Kuno Rumpel<br />

So können wir <strong>mit</strong> der LandZunge nur<br />

den Daumen drücken für das neue<br />

Team um Paul Ritter. Er beschwört<br />

„seine“ Bauern: „Jeder muss aktiv dabei<br />

sein. Sagen Sie Ja zu unserem neuen<br />

Allgäuland! Denn das Ziel des Marathons<br />

ist erst erreicht, wenn Allgäuland<br />

200 Millionen Liter eigene Milch <strong>im</strong> Jahr<br />

verarbeitet. So lautet die Vorgabe der<br />

Banken. Im Klartext: Jeder Bauer, der<br />

nicht mehr an seine eigene Genossenschaft<br />

liefert, kann Allgäuland in die<br />

nächste <strong>und</strong> dann wohl letzte Krise<br />

reiten. Und kann nur hoffen, dass auch<br />

künftig die Milch aus dem hintersten<br />

Winkel des Allgäus abgeholt wird…<br />

2011<br />

59


Naturpark Nagelfluhkette –<br />

ein Park ohne Grenzen<br />

60 2011<br />

Seit 1. Januar 2008 ist er Realität – der<br />

erste grenzüberschreitende Naturpark<br />

zwischen Deutschland <strong>und</strong> Österreich.<br />

Der r<strong>und</strong> 400 Quadratkilometer große<br />

Naturpark Nagelfluhkette vereint 15<br />

Gemeinden <strong>im</strong> südlichen Allgäu <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

Vorderen Bregenzerwald. Darunter sind<br />

touristisch so bekannte Namen wie<br />

Oberstaufen <strong>und</strong> Obermaiselstein auf<br />

Was muss das für eine Landschaft sein, in der sogar<br />

das Gestein einen göttlichen Namen hat? Hergottsbeton<br />

nennen die Menschen <strong>im</strong> Naturpark den Nagelfluh.<br />

deutscher oder Hittisau <strong>und</strong> Sulzberg<br />

auf österreichischer Seite. Von besonderem<br />

Charme sind aber auch die kleineren<br />

Gemeinden. Das über 1000 Meter<br />

hoch gelegene Balderschwang etwa,<br />

das seinen Beinamen „Bayerisch-Sibirien“<br />

dem Schneereichtum <strong>im</strong> Winter<br />

verdankt. Oder die österreichische<br />

Gemeinde Sibratsgfäll zu Füßen der<br />

mächtigen Gottesackerwände. Das<br />

Berg dorf reicht bis in 2050 Meter Höhe<br />

– <strong>und</strong> bildet da<strong>mit</strong> das „Dach des<br />

Naturparks“.<br />

Dominiert wird das international anerkannte<br />

Schutzgebiet aber von der 24<br />

Kilometer langen Nagelfluhkette, die<br />

vom Mittag bei Immenstadt bis zum<br />

Hochhäderich bei Hittisau reicht <strong>und</strong><br />

Die Alpwirtschaft prägt seit Jahrh<strong>und</strong>erten die Landschaft<br />

<strong>im</strong> Naturpark. Bis heute werden <strong>im</strong> Gebiet über<br />

500 Alpen bewirtschaftet.<br />

<strong>im</strong> 1834 Meter hohen Hochgrat den<br />

markantesten Gipfel <strong>im</strong> Naturpark aufweist.<br />

Schroffe Felsbänder, steile Grashänge<br />

<strong>und</strong> schmale Grate machen eine<br />

Wanderung über die Kette zu einem<br />

bleibenden Erlebnis – <strong>und</strong> natürlich der<br />

Nagelfluh. Das betonartig feste Gestein<br />

besteht aus größeren <strong>und</strong> kleineren Geröllen,<br />

die <strong>mit</strong>einander zu einem Konglomerat<br />

verbacken sind. Der Name<br />

„Nagelfluh“ leitet sich dabei von den<br />

r<strong>und</strong>en Kieseln ab, die wie die Köpfe<br />

großer Nägel aus der Fluh (Felswand)<br />

herausragen.<br />

Eine Wanderung durch die Naturparkregion<br />

ist zugleich eine Reise in längst<br />

vergangene Zeiten. Die Gesteine der<br />

Nagelfluhkette sind bereits <strong>im</strong> Tertiär<br />

entstanden. Vor etwa 20 bis 28 Millionen<br />

Jahre transportierten mächtige<br />

Alpenflüsse riesige Mengen an Geröll<br />

ins Gebiet des heutigen Naturparks, das<br />

damals noch ein fruchtbares Tiefland<br />

war. Bereits während des Transports<br />

wurden die Gerölle zu den r<strong>und</strong>en<br />

Kieseln geschliffen, die uns heute noch<br />

aus den Nagelfluhwänden entgegen -<br />

ragen. Im Laufe der Zeit wurden die<br />

lockeren Kiese durch Druck, Kalk -<br />

fällung <strong>und</strong> die Einlagerung feiner<br />

Sande zu festen Gesteinen verbacken.<br />

Als die Alpen <strong>im</strong> Laufe der Zeit weiter<br />

nach Norden vorrückten, hoben sie das<br />

Tiefland, das so genannte Molassebecken,<br />

<strong>im</strong>mer weiter an <strong>und</strong> falteten es<br />

schließlich <strong>im</strong> Gebiet des Naturparks<br />

In der 300 Meter langen Engenlochschlucht bei Hittisau<br />

hat sich der Fluss Bolgenach tief in die Felsen aus<br />

Nagelfluh <strong>und</strong> Sandstein gegraben.<br />

zu den markanten Nagelfluhketten auf.<br />

Die typische Rippenstruktur der Berge<br />

entstand dabei durch die allmähliche<br />

Verwitterung weicherer Sand- <strong>und</strong> Mergelschichten,<br />

die für die Molasse ebenfalls<br />

typisch sind: Im Laufe der Zeit<br />

blieben nur die harten Konglomeratbänke<br />

aus Nagelfluhgestein stehen.<br />

Wer allerdings den Naturpark nur auf<br />

den Nagelfluh reduziert, greift zu kurz:<br />

Immerhin 24 Prozent der Parkfläche<br />

lassen sich geologisch der Flyschzone<br />

Eine seiner schönsten Ausprägungen findet der Nagelfluh<br />

<strong>im</strong> so genannten Wiesenbarock: Vielerorts ragen<br />

große, <strong>mit</strong> bunten Kräutern <strong>und</strong> Wiesenblumen be -<br />

wachsene Felsbrocken aus den Alpweiden heraus.<br />

2011<br />

61


Traumhaftes Wanderland: Alpweiden, majestätische Bäume <strong>und</strong> ein weiter Blick.<br />

zurechnen. Die Berge des Hörner- senkrechte Steilwände aus kreidezeit - ihren ausgedehnten Bergweiden prägt<br />

gruppe, allen voran das 1787 Meter lichem Kalkstein die Szenerie.<br />

seit Jahrh<strong>und</strong>erten die höheren Lagen.<br />

hohe Riedberger Horn, gehören zu die- Die Vielfalt der geologischen Einheiten Durch die Beweidung werden zahl -<br />

ser geologischen Einheit. Sie sind viel spiegelt sich auch in der Vielfalt der Le- reiche Flächen freigehalten, die sonst<br />

sanfter <strong>und</strong> gleichmäßiger geformt als bensräume wieder. Flüsse <strong>und</strong> Seen, verbuschen würden – Lebensraum für<br />

die schroffen Gipfel der Nagelfluhkette. Schluchten <strong>und</strong> Wälder, Moore <strong>und</strong> zahlreiche Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten, die<br />

Ein kleiner Teil <strong>im</strong> Süden des Natur- Feuchtwiesen, Alpflächen <strong>und</strong> alpine in schattigen Wäldern nicht zurechtparks<br />

wird schließlich noch der geo - Rasen wechseln sich kleinräumig ab – kommen würden.<br />

logischen Einheit des Helvetikums <strong>und</strong> machen den Naturpark zu einem Wie wichtig die Alpwirtschaft <strong>im</strong> Natur-<br />

zugeordnet: Am Besler best<strong>im</strong>men der so genannten Hot Spots der Artenparkgebiet nach wie vor ist, verdeutlivielfalt<br />

<strong>im</strong> Alpenraum. Hier kreist der chen auch folgende Fakten: Nirgendwo<br />

Der Lecknersee <strong>im</strong> gleichnamigen Lecknertal, eine der Steinadler noch am H<strong>im</strong>mel. Im Spät- in Deutschland gibt es mehr Alpen als<br />

Naturjuwelen des Parks. Bei einer Überschreitung der Nagelfluhkette lassen<br />

<strong>im</strong> Gemeindegebiet von Oberstaufen –<br />

<strong>und</strong> nirgendwo in Österreich gibt es<br />

finden sich regelmäßig <strong>im</strong> Angebot.<br />

Initiativen wie Allgäuer Alpgenuss oder<br />

sich <strong>im</strong>mer wieder gerippte Nagelfluhwände an den<br />

Bergflanken bew<strong>und</strong>ern.<br />

mehr Alpen als r<strong>und</strong> um Hittisau. Auf LandZunge bürgen dabei dafür, dass die<br />

den über 500 Alpen <strong>im</strong> Naturpark über- Qualität st<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> ländliche Traditiostandteil der Natur- <strong>und</strong> Kulturland<strong>sommer</strong>n<br />

über 14000 Jungrinder <strong>und</strong> nen bewahrt werden.<br />

schaft.“ So gesehen ist die Verleihung<br />

fast 3000 Milchkühe. Dabei wird das Mensch <strong>und</strong> Natur stehen <strong>im</strong> Natur- des Prädikats „Naturpark“ eine große<br />

Vieh ab Mitte Mai zunächst auf die in park gleichberechtigt nebeneinander, Chance, r<strong>und</strong> um die Nagelfluhkette<br />

<strong>mit</strong>tleren Höhenlagen liegenden Vor- oder wie es Rolf Eberhardt, Geschäfts- eine der schönsten Kulturlandschaften<br />

säßalpen gebracht. Wenn dann <strong>im</strong> führer des Naturpark Nagelfluhkette, <strong>im</strong> Alpenraum grenzübergreifend zu<br />

Sommer auch in den höheren Lagen formuliert: „Im Park ist der Mensch kein bewahren.<br />

genug Futter vorhanden ist, wird das<br />

Vieh auf die Hochalpen getrieben. Viele<br />

Alpen auf der deutschen Seite des Parks<br />

Störfaktor, sondern unverzichtbarer Be-<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Thomas Gretler<br />

werden von Bergbauern aus den öster- Alle reden von der Energiewende. geborene Kreuzthaler, der praktisch<br />

reichischen Naturparkgemeinden be- Im Naturpark hat sie längst begon- <strong>mit</strong> der Nagelfluh aufgewachsen ist.<br />

wirtschaftet – ein schönes Beispiel nen – <strong>mit</strong> innovativen Techniken „Mit der Erdwärme haben wir auch<br />

dafür, dass der Naturpark Nagelfluh- <strong>und</strong> Fachleuten aus der Region. Ein <strong>im</strong> Gebirge eine starke Lösung.“ So<br />

kette in vielen Bereichen bereits heute schönes Beispiel ist die bekannte muss die Energie nicht mühsam per<br />

ein Park ohne Grenzen ist.<br />

Falkenhütte bei Steibis auf r<strong>und</strong> Leitung hoch in die Hütten, sondern<br />

Besonders reizvoll ist die hohe Alp- 1500 Metern Höhe. Seit zwei Jahren Hütte <strong>und</strong> Berg schließen eine<br />

dichte natürlich auch für Wanderer. wird dort Erdwärme genutzt <strong>und</strong> schöne Symbiose – so funktioniert<br />

Was schmeckt besser, als eine aus - siehe da, die Hütte wird auch so die Energiewende, <strong>mit</strong> dezentralen<br />

giebige Brotzeit nach anstrengenden w<strong>und</strong>erbar warm. Erdwärme aus Lösungen. Neue Energie: Wanderer<br />

Wanderst<strong>und</strong>en – <strong>mit</strong> markanten Berg- der harten verbackenen Nagelfluh? werden auf der Falkenhütte bestens<br />

gipfeln vor Augen <strong>und</strong> regionaltypi- „Kein Problem“, sagt Geologe Klaus versorgt – <strong>mit</strong> frischem Bier vom<br />

schen, einhe<strong>im</strong>ischen Köstlichkeiten Merk von der Fa. Baugr<strong>und</strong>-Süd <strong>mit</strong> LandZunge-Partner Farny.<br />

auf der Gabel. Käse <strong>und</strong> Milch, Butter Sitz in Bad Wurzach. „Wir bohren Infos: www.baugr<strong>und</strong>sued.de<br />

<strong>und</strong> Joghurt, aber auch Wurst, Speck<br />

<strong>und</strong> Honig sowie Schnäpse <strong>und</strong> Liköre<br />

uns überall durch“, schmunzelt der www.falkenhuette.de<br />

62 2011<br />

herbst <strong>und</strong> Frühjahr balzen die Birkhähne<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Sommer flattert der seltene<br />

Apollofalter über die Bergwiesen.<br />

Eindrucksvoll ist auch die Pflanzenwelt<br />

des Parks. Neben zahlreichen Enzian<strong>und</strong><br />

Orchideenarten blühen auch echte<br />

Raritäten wie die Steinnelke oder der<br />

nur <strong>im</strong> Naturpark vorkommende<br />

Allgäu-Frauenmantel.<br />

Ein Teil dieser Artenvielfalt ist dabei<br />

auch auf menschlichen Einfluss zurückzuführen:<br />

Die Alpwirtschaft <strong>mit</strong><br />

2011<br />

63


Neue Wege in der Landschaftspflege<br />

Mähen <strong>mit</strong> dem Pistenbully!<br />

Vor vielen Jahren bin ich <strong>mit</strong> Studienkollegen<br />

zum Skifahren ins Montafon<br />

gereist. Mit dabei Hein aus Nordfriesland,<br />

ein furchtloser Kerl, der nie zuvor<br />

auf Ski gestanden hatte, nach zwei<br />

Tagen aber seine langen Latten erstaunlich<br />

gut beherrschte.<br />

Er hätte noch schneller lernen können,<br />

hätten ihn nicht ständig die Pistenwalzen<br />

abgelenkt. Hein war ein Technikfreak,<br />

der staunend die damaligen<br />

High-Tech-Maschinen analysierte, jede<br />

Schraube befühlte <strong>und</strong> bald <strong>mit</strong> <strong>im</strong><br />

Cockpit saß…<br />

64 2011<br />

Hein war wie besessen: Mit so einem<br />

Ungetüm könnte er doch auch über<br />

seine Moorwiesen schweben, am<br />

Strande der Ostsee ausfahren, vielleicht<br />

sogar seinen Acker höchst schonend<br />

bestellen ? Wir anderen Agrarstudenten<br />

schüttelten den Kopf <strong>und</strong> ließen Hein<br />

alleine träumen. Solch eine Pistenkatze,<br />

das war doch klar, gehörte allein in die<br />

Alpen, nur auf steilen Hängen konnte<br />

sie sich artgerecht tummeln, nur <strong>im</strong><br />

tiefen Schnee <strong>und</strong> nur bei Minustem -<br />

peraturen konnte das überzüchtete Tier<br />

überleben…<br />

Fast 30 Jahre später kriegt mein Studienfre<strong>und</strong><br />

doch noch recht: In einigen<br />

Riedwiesen wurden sie bereits gesichtet<br />

<strong>und</strong> jetzt ist es mehr als amtlich: Der<br />

legendäre Pistenbully der Fa. Kässbohrer<br />

aus Lauphe<strong>im</strong>, er ist auch fit für<br />

jeden Job <strong>im</strong> Sommer! Er kann, entsprechend<br />

ausgerüstet, mähen <strong>und</strong> mulchen,<br />

Strände vom Öl reinigen, Silos<br />

verdichten, planieren <strong>und</strong> schieben…<br />

Und dies ist ja auch kein W<strong>und</strong>er: Ein<br />

Pistenbully hat <strong>mit</strong> seinen breiten Ketten<br />

einen extrem niedrigen Bodendruck,<br />

er „schwebt“ tatsächlich fast<br />

über Ried- <strong>und</strong> Moorflächen. Und: Der<br />

Bully kann auch <strong>im</strong> Sommer extrem<br />

gut klettern, auch wenn er dafür seine<br />

Ketten wechselt. Kein Fahrzeug auf Rädern<br />

kann ihm auf Steilhängen oder <strong>im</strong><br />

feuchten Gelände das Wasser reichen.<br />

Wird die Steigung zu brutal, kann der<br />

Bully wie <strong>im</strong> Winter sich <strong>mit</strong> einer Seilwinde<br />

empor hangeln.<br />

Mag sein, dass so mancher die Methode<br />

befremdlich finden mag, aber sie hat<br />

Schon einige Jahre bewährt <strong>und</strong> in Aulendorf getestet:<br />

Verdichten von Silage <strong>mit</strong> der Pistenraupe<br />

zweifellos enorme Vorteile für die Landschaftspflege.<br />

Viele alpine Flächen sollten<br />

gemäht werden, auch wenn <strong>mit</strong><br />

dem Mähgut fast nichts anzufangen ist<br />

– gerade in Skigebieten ist dieser Fall oft<br />

gegeben. Kaum anders sieht es am<br />

Rande vieler Moore aus: Weidetiere sind<br />

dort gerne <strong>im</strong> Einsatz, sie gedeihen aber<br />

bei dem schlechten Futter nicht gerade<br />

prächtig, die Tiere müssen vermarktet<br />

werden – viel zu verdienen ist da nicht.<br />

Vor allem aber können beileibe nicht<br />

alle Flächen, die brach zu fallen drohen,<br />

die normale Landwirte nicht mehr pflegen<br />

wollen, <strong>mit</strong> Weidetieren bestückt<br />

werden. Da kann eine solche technische<br />

Lösung unter Umständen eine<br />

gute Ergänzung sein.<br />

Im Herbst dieses Jahres wollen die Pistenbullys<br />

von Kässbohrer vor großem<br />

Publikum antreten – am Steilhang <strong>und</strong><br />

auf Feuchtwiesen. Das Fernsehen hat<br />

sich schon vorsorglich angemeldet,<br />

wenn der Pistenbully am Skilift<br />

mäht.Die genauen Termine für die Vor-<br />

Wo die vierbeinigen Landschaftspfleger nicht mehr<br />

mögen, werden auch technische Lösungen interessant<br />

Klettert jede Steigung hoch: Der Bully bereitet das<br />

Terrain für einen neuen Bergbau<br />

führungen finden sich rechtzeitig <strong>im</strong><br />

Internet unter www.pistenbully.com.<br />

Für Fachleute noch was zum Staunen:<br />

Der Pistenbully 300 ist <strong>mit</strong> einem 6-Zylinder-Diesel<br />

von Mercedes motorisiert.<br />

Er holt 330 PS aus einem Hubraum von<br />

7200 ccm. In der Arbeitsst<strong>und</strong>e verbraucht<br />

er 16 Liter Diesel <strong>und</strong> ist so weit<br />

sparsamer als Heins einstige Lustobjekte.<br />

Für den Sommereinsatz werden<br />

Ketten <strong>mit</strong> einer Gesamtbreite von r<strong>und</strong><br />

3 Metern aufgezogen, so lässt sich der<br />

Bully <strong>mit</strong> einem Tieflader schnell von A<br />

nach B bringen. Und wird so etwa für<br />

den Einsatz in einem Maschinenring<br />

sehr interessant. Die Spezialisten von<br />

Kässbohrer sind jedenfalls überzeugt,<br />

dass wir uns bald nicht mehr w<strong>und</strong>ern,<br />

wenn wir Pistenraupen auch <strong>im</strong> Sommer<br />

auf den Wiesen sehen. Die alten<br />

Ski-Freaks sahen die Pistenraupen<br />

nicht mal <strong>im</strong> Winter gern, da sie ihnen<br />

Tiefschnee <strong>und</strong> Buckelpisten raubten.<br />

Dies hat sich <strong>mit</strong> den Jahren geändert,<br />

so wird es wohl auch <strong>mit</strong> den neuen<br />

Mähmaschinen geschehen. Fragt sich<br />

nur, wie die echten Bullen reagieren,<br />

wenn die Bullys Auslauf kriegen…<br />

Rudi Holzberger<br />

2011<br />

65


Das Beste aus der Region<br />

Kosten <strong>mit</strong> der KennerZunge …<br />

Der Regio-Schmecker: Den Wettbewerb<br />

für die besten Produkte gibt es<br />

schon seit Jahren. Aber nur <strong>im</strong> Landkreis<br />

Ravensburg. Mit der Aktion<br />

LandZunge würden wir nur zu gerne<br />

die schöne Aktion auf die gesamte<br />

Region Allgäu <strong>und</strong> Oberschwaben<br />

66 2011<br />

ausdehnen. Die ersten Weichen sind<br />

gestellt: Die besten Erzeuger <strong>und</strong> die<br />

besten Produkte sollen gekürt werden<br />

von einer unbestechlichen Jury!<br />

Bei einem Probelauf haben wir schon<br />

mal versucht, die Kriterien heraus<br />

zu schmecken…<br />

In diesem Keller ist gut leben: Das<br />

„Kochfest“ von Ralf Hörger hat sich <strong>im</strong><br />

alten Gewölbe der Inselbrauerei Lindau<br />

eingenistet. Ein faszinierendes Ambiente,<br />

stilvoll eingerichtet, Küche <strong>und</strong><br />

Gastraum in einem, kein Blick nach<br />

außen kann uns ablenken – so kann die<br />

erste Verkostung von LandZunge-Produkten<br />

gerne losgehen. Viele Erzeuger<br />

bedrängen uns, sie wollen <strong>mit</strong> dem<br />

Label LandZunge ihre Produkte besser<br />

bewerben, <strong>mit</strong> dem Charme der Marke<br />

verführen. Gerne wollen wir <strong>mit</strong>spielen,<br />

<strong>mit</strong> Anton Lanz als anerkanntem Vorkoster.<br />

Der legendäre Spitzenkoch aus<br />

Stockenweiler zwischen Isny <strong>und</strong><br />

Lindau, soll unser Unternehmen adeln.<br />

Mit einem Erdbeer-Likör wagen wir den<br />

Auftakt, das Urteil ist streng: „Riecht<br />

besser als er schmeckt.“ „Kämpft in<br />

sich, die Süße muss raus“. Gleich folgt<br />

die Brombeere <strong>im</strong> Glas: Die Farbe toll,<br />

der Nachgeschmack aber enthüllt viel<br />

Nelke, da brauchen wir gar keine künstliche<br />

Wein-Poesie. „Bleibt am Gaumen<br />

hängen“, spricht Anton Lanz, da hilft<br />

auch die elegante Flasche <strong>mit</strong> ansehn-<br />

Fotos: Markus Leser<br />

lichem Etikett nichts. So wenig wie die<br />

schöne „Story“ des Produkts: Direkt<br />

vom Bauernhof, in Bio <strong>und</strong> von Frauenhand<br />

hergestellt. Immerhin: Der dritte<br />

Versuch versöhnt uns dafür: Likör von<br />

der Johannisbeere, gute Nase, genügend<br />

Alkohol, w<strong>und</strong>erbares Cassis-Aroma. So<br />

kann die Likör-Bäuerin gerne weiter -<br />

machen.<br />

Nach dem Likör ein Carpaccio: Ein<br />

Schinken vom Pr<strong>im</strong>a Rind aus der Metzgerei<br />

Schmieger in Lindau. Methode<br />

LandZunge: Neue Partner finden sich<br />

zusammen, das Produkt verkauft sich<br />

reißend, auch See-Touristen können<br />

den Schinken auf dem LandZunge-<br />

Dampfer genießen: Schöne Farbe, nicht<br />

zu mager, die „Story“ der Metzgerei<br />

überzeugend, r<strong>und</strong>um gelungen. So wie<br />

der Lindauer Schübling oder die Hirsch-<br />

Salami, es gibt sie also durchaus die<br />

ehrgeizigen Metzger. Und die Tochter<br />

des Hauses hat gerade ihren Meister als<br />

Metzgerin gemacht.<br />

Aber weiter, ein beherzter Griff zu den<br />

sauren Sachen: von einem interessanten<br />

Betrieb bei Tettnang, der noch selber<br />

erntet, selber alles in Essig einlegt.<br />

Allerdings: Die Essiggurken dürften<br />

mehr Pep haben, die Karotten sind zu<br />

dünn <strong>und</strong> zu sauer, deutlich besser Rote<br />

Bete <strong>und</strong> Senfgurken, hervor ragend<br />

schließlich die Mixed Pickles. Der Weg<br />

zum Spitzenprodukt ist an gedeutet,<br />

aber noch weit…<br />

So kämpfen wir uns durch die erste<br />

große Auswahl, bis hin zu fertig vorgekochten<br />

Kutteln. Convenience? Warum<br />

nicht: Wer will schon wirklich Kutteln<br />

kaufen, mühselig säubern, die Einbrenne<br />

machen <strong>und</strong> so weiter. Auch<br />

Convenience kann eine gute Wahl sein,<br />

kann küchenfertig aus der Großküche<br />

stammen. Wenn denn auch der Ehrgeiz<br />

groß ist: Entscheidend ist das Anbraten,<br />

nur so entsteht der typische Kuttel -<br />

geschmack. Die Brenne machts – nicht<br />

einfach <strong>im</strong> großen Stil. Kräuter sollen<br />

die Gr<strong>und</strong>sauce würzen, der Eigen -<br />

geschmack muss heraus kommen. Wir<br />

haben das Glück, <strong>mit</strong> zwei Meister -<br />

köchen den Raum zu teilen – Anton<br />

Lanz <strong>und</strong> Ralf Hörger schnappen sich<br />

etwas Rotwein, einige Kräuter, mischen<br />

ein wenig Gewürz, rühren nochmals<br />

um <strong>und</strong> schon sind die Kutteln ein<br />

Hochgenuss. Das kann wohl auch in der<br />

Systemküche klappen…<br />

Dreierlei Pasta begleiten die Kutteln,<br />

sind aber „schwierig zu beurteilen“, da<br />

kann eine halbe Minute Kochzeit manches<br />

zu weich werden lassen. Alle<br />

jedoch sind angetan von der großen<br />

Auswahl der „Pasta-Queen“ aus Ra vens -<br />

burg, vom Design der Nudeln <strong>und</strong> der<br />

Verpackung.<br />

Ein erster Edelbrand macht Fleisch <strong>und</strong><br />

Pasta schnell vergessen: Einhelliges Lob<br />

erntet der „Gelbmöstler“ von Alfons<br />

Fessler aus Wolpertswende: „Kräftig,<br />

sauber, ehrlich“ – Genuss pur. Nur <strong>mit</strong><br />

sorgsamer Auswahl, denn die alte<br />

Birnensorte macht es dem Brenner<br />

schwer. Jeden Tag wird eine andere<br />

Birne reif <strong>und</strong> kaum ist sie soweit, fällt<br />

sie vom Stamm. Ohne Leidenschaft bei<br />

Ernte <strong>und</strong> Brand klappt da gar nichts…<br />

Was also kann schöner sein, als solch<br />

ein Test für Zunge <strong>und</strong> Gaumen, für<br />

Leib <strong>und</strong> Seele. Höchste Zeit daher für<br />

einen Wettbewerb der besten Erzeuger<br />

<strong>und</strong> Produkte, für die Kür der Regio-<br />

2011<br />

67


68 2011<br />

Preisverleihung für Regio-Schmecker: Schäfer Gebhard<br />

Broger bei Amtzell hat das beste Lamm-Rauschfleich<br />

weit <strong>und</strong> breit – da ist auch Sponsor Hannes Feneberg<br />

angetan.<br />

Schmecker. Markus Zipf von PLENUM,<br />

selbst bekennendes Mitglied von Slow<br />

Food, hat den Wettbewerb <strong>im</strong> Landkreis<br />

Ravensburg entwickelt <strong>und</strong> hofft sehr<br />

auf eine regionale Ausdehnung <strong>im</strong><br />

Zeichen der LandZunge.<br />

Die Aktion LandZunge hat bekanntlich<br />

drei Ziele: Die besten Gasthöfe vorstellen,<br />

erstens. Die zweitens <strong>mit</strong> dem Besten<br />

aus der Region kochen <strong>und</strong> so den<br />

Erzeugern helfen. Und drittens wollen<br />

wir die Gäste verführen, die Werbetrommel<br />

rühren. Was helfen die besten<br />

Dinge, wenn wir sie nicht kennen.<br />

Wenn wir sie nicht den Wirten in die<br />

Küchen schmuggeln…<br />

Daher sind wir stets auf der Suche nach<br />

den besten Erzeugern <strong>und</strong> den besten<br />

Produkten. Für die Wirte, für die Gäste,<br />

zum Schmecken <strong>und</strong> Kaufen. Ob <strong>im</strong><br />

LandZunge-Schrank oder an der Theke<br />

- für die kleine feine Auswahl taugt<br />

jeder Tisch in der Gaststube als Bühne.<br />

Das Logo hat nur dann Sinn, wenn wir<br />

die Produkte auch nach strengen Kriterien<br />

auswählen. Die notwendige Bedingung<br />

ist klar: Die regionale Herkunft.<br />

Allgäu <strong>und</strong> Oberschwaben. Die hin -<br />

reichende Bedingung: Der Ehrgeiz der<br />

Erzeuger. Wir suchen die Produkte, die<br />

noch möglichst „bäuerlich“ <strong>und</strong> möglichst<br />

„handwerklich“, also eher in kleinen<br />

Betrieben, eher in Handarbeit, <strong>mit</strong><br />

Ehrgeiz <strong>und</strong> Liebe hergestellt werden.<br />

Aber wir können <strong>und</strong> wollen nicht dogmatisch<br />

sein: Die Bauernhöfe müssen<br />

größer werden, wie die Bäcker <strong>und</strong><br />

Metzger mehr Technik einsetzen, dieser<br />

Zwang kann, aber er muss den Produkten<br />

beileibe nicht schaden! Entscheidend<br />

ist was unseren Gaumen begeistert.<br />

Und: Wir wollen nichts schlecht<br />

machen <strong>mit</strong> dem Wettbewerb, sondern<br />

möglichst viel besser! Die Kür der Besten<br />

muss daher <strong>mit</strong> der Beratung für<br />

alle gekoppelt werden.<br />

Vor allem aber sollte das Beste aus der<br />

Region dann auch in den LandZunge-<br />

Gasthöfen auf den Tisch kommen, so<br />

erst schließt sich der Kreis! So könnten<br />

wir den Regio-Schmecker als legit<strong>im</strong>es<br />

Kind unter dem Dach der LandZunge<br />

adoptieren. Alle Produkte sollen für ein<br />

Menü taugen, das wir bei der Kür der<br />

Sieger dann auch kochen wollen. Die<br />

Kategorien:<br />

Aperitif <strong>und</strong> Digestif<br />

Vorspeisen – Salat – Suppe<br />

Fisch <strong>mit</strong> Zutaten<br />

Fleisch <strong>mit</strong> Zutaten<br />

Dessert – Käse – Obst<br />

Getränke<br />

Rudi Holzberger<br />

2011<br />

69


Wo sich Schweine sauwohl fühlen<br />

Ein prüfender Blick auf den Rücken<br />

der Schweine reicht <strong>und</strong> Bruno Lauer<br />

weiß, wie es um die Fleischqualität<br />

seiner Tiere bestellt ist. Schweine<br />

der Handelsklasse E sind die Meisten<br />

von ihnen, haben also einen Magerfleischanteil<br />

von über 55 Prozent.<br />

60 Prozent sind ideal. Ab Juni werden<br />

alle Tiere des Schweinebauern<br />

bei der Metzgerei Buchmann in Grünkraut<br />

zerlegt <strong>und</strong> kommen dann als<br />

LandZunge-Schwein auf den Tisch<br />

der besten Gasthöfe in der Region<br />

70 2011<br />

Nicht einmal 400 Einwohner hat Einhart,<br />

ein Ortsteil der Gemeinde Ostrach<br />

<strong>im</strong> Landkreis Sigmaringen. In dem beschaulichen<br />

Örtchen w<strong>im</strong>melt es von<br />

landwirtschaftlichen Betrieben. In<strong>mit</strong>ten<br />

von blühenden Rapsfeldern, etwas<br />

außerhalb des Ortskerns, steht einer<br />

der Stallungen von Schweinebauer<br />

Bruno Lauer. Aufgeräumt <strong>und</strong> sauber<br />

steht der moderne Neubau da – <strong>und</strong> erinnert<br />

so gar nicht an einen „Saustall“.<br />

Und auch wer <strong>im</strong> Inneren der Stallungen<br />

<strong>mit</strong> einem – für Schweine üblichen<br />

– Ammoniakgeruch rechnet, wird überrascht:<br />

Die r<strong>und</strong> 500 baden-württembergischen<br />

Hybridschweine riecht man<br />

kaum.<br />

Gr<strong>und</strong> dafür ist ein spezielles Lüftungssystem,<br />

eine Spezialität des sogenannten<br />

„Pig-Port Stalls“. Die Stallungen sind<br />

dabei so konzipiert, dass die verbrauchte,<br />

warme Luft nach oben steigt<br />

Fotos: Felix Kästle<br />

<strong>und</strong> hinaus gelangt. Gleichzeitig weht<br />

von der Nordseite her frische Luft ins<br />

Innere. Eine natürliche Lüftung also, für<br />

die kein Strom verbraucht werden<br />

muss.<br />

Auf 65 Meter Länge reihen sich <strong>im</strong> Inneren<br />

des Offenstallsystems zahlreiche<br />

Buchten aneinander. Insgesamt 600<br />

Schweine haben so Platz – <strong>und</strong> zwar<br />

mehr als genug Platz: 1,2 Quadratmeter<br />

Fläche steht jedem Schwein zur Verfügung<br />

– <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> ein Drittel mehr als<br />

für eine tiergerechte Haltung verlangt<br />

wird.<br />

Aufgeweckt tollen die Jungschweine <strong>im</strong><br />

Stall herum, Andere vertreiben sich ihre<br />

Zeit <strong>mit</strong> faulenzen. „Schweine sind sehr<br />

verspielt <strong>und</strong> wollen <strong>im</strong>mer beschäftigt<br />

sein“, erklärt Bruno Lauer, der seinen<br />

Hof gemeinsam <strong>mit</strong> Sohn Manuel umtreibt.<br />

Deshalb liegt <strong>im</strong> Stall der Tiere<br />

auch <strong>im</strong>mer Stroh aus.<br />

Dem Landwirtschaftsmeister ist es<br />

wichtig, dass sich seine Schweine<br />

sprichwörtlich sauwohl fühlen. Nicht<br />

nur deshalb hat er sich dafür entschieden,<br />

r<strong>und</strong> 300 000 Euro in den Bau eines<br />

solchen Offenstallsystems zu investieren.<br />

„Am Anfang wurden wir von den<br />

Bauern in der Umgebung belächelt“, erzählt<br />

Bruno Lauer. Kein W<strong>und</strong>er: Üblicher<br />

ist hierzulande die konventionelle<br />

Schweinemast – bei der die Tiere jedoch<br />

keinen Auslauf haben.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> mehr für den Landwirtschaftsmeister,<br />

nicht das Gleiche wie<br />

alle zu machen. „Wir möchten uns von<br />

den anderen Schweinebauern abheben“,<br />

so Lauer. „Und vor allem das<br />

Fleisch in unserer Region verkaufen.“<br />

Für beste Fleischqualität muss natürlich<br />

auch das Futter st<strong>im</strong>men: Gerste,<br />

Weizen, Mais, genfreier Soja – größtenteils<br />

aus eigenem Anbau – <strong>und</strong> Mineralfutter:<br />

Das steht bei den Tieren auf<br />

dem Speiseplan. Zwei Kilogramm verputzt<br />

jedes Schwein dabei ohne Probleme<br />

– <strong>und</strong> das jeden Tag.<br />

In einem zweiten Stall des insgesamt 55<br />

Hektar großen Kleinbetriebs sorgen 80<br />

Muttertiere für ständigen Nachwuchs.<br />

Dazu werden sie mehrmals <strong>im</strong> Jahr<br />

künstlich befruchtet. Gut sieben Monate<br />

verbringt jedes Schwein auf dem<br />

Hof der Familie Lauer. Dann hat es das<br />

Idealgewicht von bis zu 120 Kilogramm<br />

erreicht – <strong>und</strong> ist da<strong>mit</strong> schlachtreif.<br />

Im Juni will Schweinebauer Bruno<br />

Lauer <strong>mit</strong> dem Fleischerei- <strong>und</strong> Metzgereibetrieb<br />

„Buchmann“ einen Festab-<br />

nahmevertrag abschließen. Dann werden<br />

alle seiner Tiere – pro Woche bis zu<br />

30 Stück – in der Schlachterei in Mengen<br />

verarbeitet. „Das bedeutet eine Anfahrtszeit<br />

von gerade mal 15 Minuten“,<br />

so der Landwirtschaftsmeister. „Ideal,<br />

da<strong>mit</strong> der Transport für die Tiere stressfrei<br />

verläuft.“<br />

Bereits in der dritten Generation führt<br />

Bruno Lauer den Kleinbetrieb. Sein<br />

Vater hatte damals noch Rinder – ihm<br />

haben es jedoch die Schweine angetan.<br />

Und auch in Zukunft wird es in Einhart<br />

ein kleines Schweineparadies geben:<br />

Sohn Manuel macht gerade seinen<br />

Landwirtschaftsmeister.<br />

Ein echter Vorzeigebetrieb ist hier bei<br />

Ostrach entstanden. Da können die<br />

Tierschützer gerne selber vorbei<br />

schauen <strong>und</strong> sich überzeugen, dass es<br />

den Tieren gut geht. Ob Hühner oder<br />

Schweine, <strong>mit</strong> der LandZunge wollen<br />

wir auch demonstrieren, dass die Haltung<br />

von Nutztieren auch <strong>und</strong> gerade<br />

von konventionellen Landwirten vorbildlich<br />

betrieben werden kann, auch<br />

<strong>und</strong> gerade bei sensiblen Produkten wie<br />

Fleisch, Wurst oder Eier.<br />

Ob Hühnerhof oder Schweinehof, beide<br />

Beispiele zeigen auch, dass eine Region<br />

nicht allzu klein ausfallen darf, wenn<br />

die Vermarktung in der Gastronomie<br />

funktionieren soll. Hühnerhöfe <strong>mit</strong><br />

einer gewissen Größe sind r<strong>und</strong>um selten,<br />

die Schweinebetriebe der Land-<br />

Zunge stammen aus dem Deggenhausertal<br />

<strong>und</strong> dem Kreis Sigmaringen. Von<br />

dort geht das Fleisch <strong>mit</strong> den LKW von<br />

Buchmann bis hoch ins Allgäu, denn<br />

dort ist vor lauter Kühen wenig Platz<br />

für Schweine…<br />

S<strong>im</strong>one Müller<br />

2011<br />

71


Ein Paradies für Hühner<br />

Eindrucksvoll ragen die beiden Hühnerstallungen<br />

von Stefan Beutel über<br />

die unterschiedlichen Ortsteile der<br />

Gemeinde Eberhardzell <strong>im</strong> Landkreis<br />

Biberach. Die idyllische Landschaft<br />

ist geprägt von blühenden Wiesen,<br />

bestückten Feldern <strong>und</strong> dichten Wäldern.<br />

Und <strong>mit</strong>tendrin: Die fast 17.000<br />

gackernden Hühner von Landwirtschaftsmeister<br />

Stefan Beutel<br />

72 2011<br />

Die Sonne scheint an diesem Frühlingstag,<br />

kein Wölkchen ist am H<strong>im</strong>mel zu<br />

sehen <strong>und</strong> trotz des leichten Windes ist<br />

es angenehm warm. Doch von den über<br />

9000 Hühnern, die in einem der beiden<br />

Stallungen auf dem Hof von Stefan<br />

Beutel untergebracht sind, sind nicht<br />

viele zu sehen. Kein W<strong>und</strong>er: „Die grelle<br />

Sonne mögen die Hühner überhaupt<br />

nicht“, erklärt der Landwirtschaftsmeister.<br />

Deshalb haben sich die meisten<br />

Tiere ins Innere der Stallungen verzogen.<br />

Genau so machen es die Hennen<br />

auch <strong>im</strong> Hoch<strong>sommer</strong>, wenn die Sonne<br />

vom H<strong>im</strong>mel sticht. „Man sagt zwar<br />

<strong>im</strong>mer dummes Huhn, aber Hühner<br />

sind gar nicht so blöd wie man denkt“,<br />

sagt Stefan Beutel <strong>und</strong> grinst. Richtig:<br />

Denn ins Innere der Stallungen gehen<br />

die Tiere auch nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sich dort das Futter <strong>und</strong> Wasser<br />

befindet. Und davon kommt bei den<br />

fast 17.000 Hennen am Tag einiges zusammen:<br />

Über zwei Tonnen Futter sind<br />

es, was die Tiere täglich fressen. Den<br />

Hauptbestandteil davon bilden geschroteter<br />

Weizen <strong>und</strong> Mais - größtenteils<br />

aus eigenem Anbau. Dazu kom-<br />

men Kalk, Soja, Sojaöl <strong>und</strong> einige Mineralstoffe.<br />

Geschrotet <strong>und</strong> gemischt wird<br />

das genfreie Futter von Landwirtschaftsmeister<br />

Stefan Beutel selbst.<br />

„Ich lege viel Wert darauf, das alles aus<br />

der Region kommt, schließlich muss<br />

man ja an die Umwelt denken.“<br />

Die Umwelt <strong>und</strong> die Natur: Zwei Dinge,<br />

die dem Hühnerwirt besonders wichtig<br />

sind. Schließlich ist er da<strong>mit</strong>, hier <strong>im</strong><br />

idyllischen Eberhardzell, auch aufgewachsen.<br />

Von seiner konventionellen<br />

Freilandhaltung auf eine biologische<br />

Landwirtschaft umzustellen, ist für ihn<br />

jedoch <strong>und</strong>enkbar. „Wer Bio machen<br />

will, muss auch davon überzeugt sein“,<br />

sagt Stefan Beutel. „Ich will einen ges<strong>und</strong>en<br />

Bestand <strong>mit</strong> Getreide frei von<br />

Pilzen.“ Gutes <strong>und</strong> sauberes Getreide:<br />

Das A <strong>und</strong> O, da<strong>mit</strong> es den Hennen gut<br />

geht. Gerade der Sch<strong>im</strong>melpilz Fusarium,<br />

der die Ähren der Weizen ohne<br />

den Einsatz von Fungiziden befallen<br />

würde, könne sowohl für das Tier, als<br />

auch den Mensch gefährlich werden.<br />

Deshalb bleibt Stefan Beutel bei seiner<br />

bewährten Freilandhaltung. Wobei Frei<br />

dabei ein gutes Stichwort ist, denn die<br />

Fotos: Markus Leser<br />

Hühner können sich in ihrem über<br />

sieben Hektar großen Auslauf in der Tat<br />

frei bewegen. 365 Tage <strong>im</strong> Jahr haben<br />

die Hennen jederzeit die Möglichkeit,<br />

nach draußen zu gehen – <strong>und</strong> dabei<br />

einen traumhaften Blick über die<br />

Region.<br />

Zwölf Monate verbringen die Hühner<br />

bei der Familie Beutel: Dann wird ausgestallt<br />

<strong>und</strong> da<strong>mit</strong> Platz gemacht für<br />

neue Jungtiere. Die Tiere zum Schlachten<br />

zu bringen, ist auch für Landwirtschaftsmeister<br />

Stefan Beutel nicht<br />

<strong>im</strong>mer ganz einfach: „Natürlich gehört<br />

das dazu, aber man macht sich schon<br />

seine Gedanken“, sagt der Herr der<br />

Hühner. Der Wechsel <strong>im</strong> Hühnerstall<br />

muss jedoch sein, weil die Qualität der<br />

Schalen <strong>und</strong> die Legeleistungen <strong>mit</strong> der<br />

Zeit nachlassen. Und auf die r<strong>und</strong><br />

12.000 Eier, die die Hühner täglich<br />

legen, kann der Landwirtschaftsmeister<br />

schlecht verzichten. Immerhin wartet<br />

seine K<strong>und</strong>schaft darauf: Metzgereien,<br />

Bäckereien <strong>und</strong> Supermärkte wie Feneberg<br />

werden täglich vom Hühner -<br />

bauern beliefert. Und nicht zuletzt <strong>im</strong><br />

eigenen Hofladen braucht man ständig<br />

neuen Nachschub. Meist sind es die<br />

Eberhardzeller, die <strong>im</strong> hofeigenen<br />

Laden Nudeln <strong>und</strong> Eier kaufen. In der<br />

4000-Seelen-Gemeinde kennt man die<br />

Familie Beutel <strong>und</strong> schätzt die Qualität<br />

ihrer Lebens<strong>mit</strong>tel. Von der Reinigung,<br />

Sortierung <strong>und</strong> Überprüfung bis hin<br />

zum Verpacken der Eier wird alles auf<br />

dem Hühnerhof selbst gemacht. Um die<br />

viele Arbeit zu bewältigen, packt die<br />

ganze Familie Beutel <strong>mit</strong> an: Die Frau<br />

Helga arbeitet voll <strong>im</strong> Betrieb <strong>mit</strong> <strong>und</strong><br />

auch die Kinder Theresa, Christian <strong>und</strong><br />

Julian helfen schon fleißig be<strong>im</strong> Eier<br />

sortieren. Diese Leidenschaft für Hühner<br />

hatte Stefan Beutel nicht <strong>im</strong>mer:<br />

„Früher haben mich Hühner nie besonderes<br />

interessiert“, lacht der Landwirtschaftsmeister<br />

– der zunächst eine Aus-<br />

bildung zum Elektriker gemacht hat.<br />

Erst später hat er sich für die Landwirtschaft<br />

entschieden <strong>und</strong> vor zehn Jahren<br />

seinen Hühnerhof gegründet. Zehn<br />

Jahre voller Höhen <strong>und</strong> Tiefen, wie er<br />

selber sagt. Und vor allem: Mit jeder<br />

Menge Arbeit. Wenn es morgens hell<br />

wird beginnt Stefan Beutel jeden Tag<br />

da<strong>mit</strong> <strong>und</strong> erst wenn es abends dunkel<br />

wird <strong>und</strong> die Hennen in ihren Ställen<br />

untergebracht sind, ist für den Landwirtschaftsmeister<br />

Feierabend. Und<br />

trotzdem hat der Hühner-Fre<strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

der Arbeit auf dem Hof seinen Traumberuf<br />

gef<strong>und</strong>en. „Ich würde es jeder Zeit<br />

wieder machen“, ist sich Stefan Beutel<br />

sicher.<br />

Von so einem Hühnerhof beziehen wir<br />

auch gerne die Eier für die LandZunge –<br />

pünktlich <strong>mit</strong> dem LKW von Land-<br />

Zunge-Partner Jork an unsere Gasthöfe<br />

ausgeliefert.<br />

S<strong>im</strong>one Müller<br />

2011<br />

73


Hoftheater<br />

für Romeo <strong>und</strong> Julia<br />

Die einen bieten Kabarett <strong>im</strong> Gasthof,<br />

<strong>im</strong> Hoftheater von Baienfurt ist<br />

es umgekehrt: Da leistet sich ein<br />

Kararettist einen Gasthof. So hat<br />

er die Zielgruppe stets <strong>im</strong> Haus…<br />

Er gilt als erfolgreichste Kampagne<br />

gegen schlechte Laune seit der Er -<br />

findung der Pointe: Der Schauspieler<br />

Uli Boettcher. In Weingarten geboren<br />

<strong>und</strong> in Baienfurt aufgewachsen, ist er<br />

seit Jahrzehnten dem Theatervolk in<br />

der Region ein Begriff: Als Gründungs<strong>mit</strong>glied<br />

des Theaters Ravensburg,<br />

als „Romeo <strong>und</strong> Julia“ in Perso-<br />

74 2011<br />

nalunion, als stets gern gesehener<br />

Gast auf vielen deutschsprachigen<br />

Bühnen. Boettcher ist festspielerfahren,<br />

<strong>im</strong>provisations-gestählt <strong>und</strong><br />

„Tat ort“-geweiht. Und nun hat er<br />

sich seinen Traum erfüllt <strong>und</strong> sich die<br />

Bretter, die die Welt bedeuten, auf<br />

den elterlichen Hof geholt: Mit seinem<br />

„Hoftheater“ <strong>im</strong> Schussental.<br />

Wer ihn kennt, der weiß, sein Durchhaltewillen<br />

ist so hartnäckig wie sein<br />

Charme. Angstfrei ist er auch, sonst<br />

wäre dieses einzigartige Projekt wohl<br />

kaum gelungen: Nach 13 Monaten<br />

sind die 360² Stall <strong>und</strong> Werkstatt<br />

kaum wieder zu erkennen – <strong>und</strong> das<br />

in Kischkernspuckweite von seinem<br />

Wohnz<strong>im</strong>mer entfernt.<br />

Fotos: Markus Leser<br />

200 Zuschauer fasst die ehemalige<br />

Scheune jetzt. Kostenpunkt: „Weit <strong>im</strong><br />

sechsstelligen Bereich“. Dort wo einst<br />

Kühe standen, wartet heute eine<br />

großzügige Bar auf die Bestellungen<br />

der Kleinkunstliebhaber; wo sich früher<br />

Heuballen stapelten, da hängen<br />

heute schrille Lüster von den hohen<br />

Decken. Nebenan, in der einstigen<br />

Werkstatt, da laben sich die Hoftheater-Gäste<br />

in der „Drogerie“. In diesem<br />

Lokal <strong>mit</strong> dem großzügigen Bier -<br />

garten davor kann der Gast zwischen<br />

liebevoll belegten Hof-Fladen, frischem<br />

Ofengemüse <strong>und</strong> deftigem<br />

Wurstsalat wählen. Da<strong>mit</strong> alle an -<br />

genehm sitzen, hat Hofschneiderin<br />

Kerstin den Stühlen maßgefertigte<br />

Polster angezogen <strong>und</strong> den mächtigen,<br />

alten Sofas (aus dem legendären<br />

Ravensburger Café Krafft) auffällige<br />

lila Bezüge verpasst.<br />

Draußen schleicht Rübe, die rote Hofkatze,<br />

durch das hohe Gras, streift<br />

am Shetlandpony entlang, das die<br />

gescheckte Nase in den knietiefen<br />

Löwenzahn versenkt. Eine Krähe<br />

hockt unterm Apfelbaum <strong>und</strong> zupft<br />

Würmer aus der Frühlingswiese. Ne -<br />

ben den Pferdekoppeln verharren in<br />

Würde gerostete <strong>und</strong> kunstvoll geschweißte<br />

Figuren, auf dem Parkplatz<br />

begrüßt ein skelettiertes Rind auf<br />

Modell-Beinen die Besucher.<br />

Dass diese zahlreich zum neuen Hoftheater<br />

strömen, das gehört zu den<br />

wenigen „Luxus-Problemen“, die den<br />

Schauspieler <strong>und</strong> Hofherrn um -<br />

treiben. „Wenn Theater, Restaurant<br />

<strong>und</strong> Biergarten voll sind, dann haben<br />

wir 400 Gäste zu bewirten, die auf<br />

einmal ein LandZüngle-Bier oder eine<br />

Schorle bestellen wollen.“ Aber dafür<br />

hat sich Romeo Uli ein starkes Team<br />

r<strong>und</strong> um Wirtin Anja Merz ausgesucht.<br />

Seine charmante Julia, pardon<br />

Salka fungiert als erste Hofdame, die<br />

Kinder Julian <strong>und</strong> Luna geben den<br />

Wirbelwind. Wenn’s brennt, dann<br />

müssen alle <strong>mit</strong> anpacken.<br />

Im hiesigen Humor-Pantheon hat<br />

sich Uli Boettcher schon längst einen<br />

Spitzenrang gesichert. Nun, <strong>mit</strong><br />

seinem eigenen Theater, will er dem<br />

talentierten Nachwuchs eine Bühne<br />

bieten, aber auch die Prominenz der<br />

Kleinkunst einladen.<br />

„Das Hoftheater soll ein Ort sein, an<br />

dem gemeinsame Träume Gestalt annehmen“,<br />

wünscht sich der Hausherr.<br />

Spannend <strong>und</strong> lustvoll sollen Be -<br />

sucher das erleben, was Boettcher<br />

„Kleinod-Kunst“ nennt. Und dann<br />

sind Kr<strong>im</strong>i-Dinners geplant. Es soll<br />

ein Sommerfestival geben. Quizshows.<br />

Thementage. Freilichtaufführungen.<br />

Ach ja: Und Uli Boettcher<br />

wird – Gott sei Dank! – natürlich<br />

selbst auch auf seiner Bühne stehen.<br />

Sogar noch eine Weile <strong>mit</strong> „Romeo<br />

<strong>und</strong> Julia“. Die sich jetzt wohl fragen:<br />

Was kochen wir heute…<br />

Barbara Sohler<br />

INFO<br />

Baienfurt<br />

„Drogerie<br />

Gasthof <strong>im</strong> Hoftheater“<br />

*<br />

0751 56150630<br />

www.hoftheater.org<br />

2011<br />

75


Ein Sommer-Menü <strong>mit</strong> Fisch <strong>und</strong> Wein<br />

Jedes Felchen birgt die Seele des Sees<br />

Der Bodensee: Nur langsam haben wir<br />

uns <strong>mit</strong> der LandZunge ans schwäbische<br />

Meer gewagt, zuerst wollten wir<br />

das Hinterland entdecken. Bis wir uns<br />

auf eine Kreuzfahrt gewagt haben, den<br />

See sieden ließen. Vier Schiffe haben in<br />

diesem Sommer auf dem See die Land-<br />

Zunge-Flagge gehisst, höchste Zeit also,<br />

den See in diesem Heft einmal gebührend<br />

zu feiern.<br />

Den See <strong>und</strong> vor allem den Geschmack<br />

des Sees! Unser LandZunge-Koch Ralf<br />

Hörger kennt <strong>und</strong> liebt den See <strong>und</strong> die<br />

Fische. Mit diesem Sommer-Menü genießen<br />

Sie ges<strong>und</strong>, Sie holen sich den<br />

See zu sich nach Hause. Und ganz klar:<br />

76 2011<br />

Das Felchen wird zum Haupt darsteller<br />

– in ihm steckt wahrlich die Seele des<br />

Sees!<br />

Angerichtet haben wir das Menü direkt<br />

am See, in einem attraktiven Torkel zu<br />

Nonnenhorn. Winzerin Erika Hornstein<br />

hat zu jedem Gericht einen passenden<br />

Be gleiter ausgewählt – so wird die See-<br />

Seele fast schon zur Quintessenz,<br />

spätestens be<strong>im</strong> Dessert verstehen sie<br />

dann die gehe<strong>im</strong>nisvolle Rede der Winzer<br />

vom terroir…<br />

Fotos: Markus Leser<br />

Bratfelchen<br />

<strong>mit</strong> süß-saurer Höri-Bülle<br />

4 Felchenfilets, Salz, Pfeffer, Mehl,<br />

zum Wenden Butterschmalz <strong>und</strong> Öl<br />

zum Braten, 1/8 l Essig (Weißwein -<br />

essig), 1/8 l Fischfond, 60 g Brauner<br />

Zucker, 100 g Höri-Bülle (Zwiebel),<br />

100 g Wurzelgemüse in feinen Streifen,<br />

1 TL P<strong>im</strong>entkörner,<br />

1 TL EL schwarze Pfefferkörner,<br />

1 TL Senfkörner, 1 Lorbeerblatt<br />

Die Felchenfilets abwaschen, <strong>mit</strong><br />

Küchen krepp trocken tupfen, <strong>mit</strong> Pfeffer<br />

<strong>und</strong> Salz würzen. In Mehl wenden.<br />

Das Butterschmalz <strong>und</strong> das Öl in einer<br />

tiefen Pfanne erhitzen <strong>und</strong> die Felchen<br />

darin auf jeder Seite ca. 4 Minuten<br />

knusprig braun braten <strong>und</strong> auf einer<br />

dicken Lage Küchenkrepp abtropfen<br />

lassen.<br />

In der Zwischenzeit den Essig <strong>und</strong> den<br />

Fischfond aufkochen, alle Gewürze<br />

hinein geben <strong>und</strong> s<strong>im</strong>mern lassen.<br />

Nach 10 Minuten die in Spalten geschnittenen<br />

Zwiebeln <strong>und</strong> das Wurzelgemüse<br />

zugeben, nochmals aufkochen<br />

<strong>und</strong> weitere 5 Minuten s<strong>im</strong>mern lassen.<br />

Die Felchenfilets abwechselnd <strong>mit</strong> der<br />

Beize in ein Gefäß schichten. Das Gefäß<br />

verschließen <strong>und</strong> mind. 4 Tage an<br />

einem kühlen Ort ziehen lassen.<br />

Die Höri-Bülle ist eine rote <strong>und</strong> milde Zwiebel,<br />

die fast nur auf der Höri gedeiht <strong>und</strong> inzwischen<br />

in die Arche des Geschmacks aufgenommen<br />

worden ist.<br />

Das Menü<br />

Aperitif: Waldburger Apfel Balsam Star <strong>mit</strong> Crush-<br />

Eis <strong>und</strong> Mineralwasser – <strong>und</strong> Minze<br />

Das Beste vom Bodensee Felchen<br />

Bratfelchen <strong>mit</strong> süß-saurer Höri-Bülle<br />

Mousse von geräuchertem Bodenseefelchen<br />

Presssack von Bodenseefischen auf weißem Rettich<br />

Salat<br />

Bouillabaisse von Bodensee Fischen<br />

Saures Leberle vom Bodensee-Felchen<br />

Gebratene Grießnockerln<br />

Bodensee-Zander aus dem Römertopf<br />

<strong>mit</strong> viel Gemüse <strong>und</strong> Graupenrisotto<br />

Dreierlei von Bodensee Erdbeeren<br />

Erdbeer-Quark-Mousse, Erdbeeren Sülze <strong>und</strong><br />

Erdbeeren <strong>mit</strong> Zabaione<br />

Mousse von geräuchertem<br />

Bodenseefelchen<br />

1 Schalotte, 1 EL Butter,<br />

50 ml Bodensee-Wein (weiß),<br />

150 ml Fischfond, 100 ml Sahne,<br />

1 Schuss Wermut (Noilly Prat),<br />

400 g Felchenfilet, geräuchert<br />

5 Blatt Gelatine, 250 g geschlagene Sahne,<br />

1 EL Felchen-Kaviar, Salz <strong>und</strong> Pfeffer,<br />

Kerbelzweig<br />

Die Gelatine in kaltem Wasser ein -<br />

weichen.<br />

Schalotten schälen, Würfel schneiden<br />

<strong>und</strong> in einem Topf <strong>mit</strong> der Butter etwas<br />

angehen lassen. Mit Wein ablöschen<br />

<strong>und</strong> diesen wieder verkochen lassen.<br />

Fisch-Fond, Noilly-Prat, Sahne <strong>und</strong> die<br />

geräucherten Felchenfilets zufügen.<br />

Etwas köcheln lassen, anschließend in<br />

einer Küchenmaschine fein pürieren<br />

<strong>und</strong> durch ein Sieb streichen. Etwas<br />

nachschmecken <strong>und</strong> die ausgedrückte<br />

Gelatine zufügen.<br />

Kühl stellen (ca. 1 St<strong>und</strong>e) <strong>und</strong> sobald<br />

die Masse anfängt fest zu werden, vorsichtig<br />

die geschlagene<br />

Sahne<br />

unter heben.<br />

Mousse in Gläser<br />

füllen, <strong>und</strong><br />

am besten über<br />

Nacht kühl<br />

stellen.<br />

Vor dem Servieren<br />

<strong>mit</strong><br />

Felchen-Kaviar<br />

<strong>und</strong><br />

Kerbel dekorieren.<br />

Presssack<br />

von Bodensee-Fischen<br />

100 g Lachsforellenfilet,<br />

100 g Saibling-Filet,<br />

100 g Zanderfilet,<br />

100 g Bodensee Felchenfilet,<br />

0,4 l Fischfond, 8 Blatt Gelatine,<br />

Noilly-Prat, Zitrone,<br />

Salz <strong>und</strong> weisser Pfeffer aus der Mühle,<br />

300 g weißer Rettich, Schwarzer<br />

Sesam, Schnittlauch, LandZunge<br />

Apfelessig, Rapsöl, 100 g Joghurt,<br />

2 cl Rapsöl, 1 EL Fischfond,<br />

Zitrone, Salz<br />

Die Fischfilets in Würfel schneiden,<br />

salzen <strong>und</strong> pfeffern. Kurz in Butter anschwitzen<br />

(so dass der Fisch noch glasig<br />

ist) <strong>und</strong> erkalten lassen. Fischfond erhitzen<br />

<strong>und</strong> die eingeweichte Gelatine<br />

darin auflösen, <strong>mit</strong> Noilly-Prat, Zitrone<br />

<strong>und</strong> Salz abschmecken. Nun leicht abkühlen<br />

lassen. Die Masse in einen<br />

Kunstdarm oder in ein Förmchen füllen<br />

<strong>und</strong> 3 St<strong>und</strong>en kühl stellen.<br />

Für den Salat den Rettich schälen <strong>und</strong><br />

in feine Streifen schneiden. Schnittlauch<br />

in Röllchen schneiden. Rettich,<br />

Schnittlauch <strong>und</strong> Sesam vermischen<br />

<strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem Essig <strong>und</strong> Öl marinieren,<br />

<strong>mit</strong> Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />

Für die Soße die Zutaten vermengen.<br />

Eine Presssack-Scheibe auf Rettich<br />

Salat anrichten <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Soße über -<br />

gießen.<br />

2011<br />

77


Bouillabaisse von Bodensee Fischen<br />

2 Zwiebel(n), fein gehackt,<br />

2 Knoblauchzehe(n), fein gehackt,<br />

1 kleiner Fenchel, 1 Lauchstange,<br />

1 Petersilienwurzel, 2 Kartoffeln,<br />

1 Karotte, 5 Tomaten, gehäutet <strong>und</strong> entkernt,<br />

4 EL Rapsöl, 1 EL Tomatenmark,<br />

Liter weißer trockener Bodenseewein,<br />

1 Liter Fischfond, 10 Safranfäden,<br />

1 kleiner B<strong>und</strong> glatte Petersilie,<br />

100 g Zanderfilet ohne Haut,<br />

100 g Hechtfilet ohne Haut,<br />

100 g Felchenfilet, 100 g Seeforelle,<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

Die fein gewürfelten Zwiebeln <strong>und</strong><br />

Knoblauchzehen in einem großen Topf<br />

<strong>im</strong> Rapsöl glasig anschwitzen. Geputztes<br />

<strong>und</strong> fein geschnittenes Gemüse dazugeben,<br />

dann die geschälten <strong>und</strong> gewürfelten<br />

Kartoffeln das Tomatenmark<br />

dazugeben <strong>und</strong> gut durchrühren.<br />

Mit Wein <strong>und</strong> Fischfond ablöschen, die<br />

Safranfäden einstreuen <strong>und</strong> 15 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Die Fischfilets in m<strong>und</strong>gerechte Stücke<br />

schneiden, leicht salzen <strong>und</strong> ca. 5 Minuten<br />

in der köchelnden Brühe gar ziehen<br />

lassen. Anschließend die Suppe abschmecken<br />

<strong>und</strong> die Tomatenwürfel da -<br />

rin erwärmen. Fein gehackte Petersilie<br />

darüber streuen.<br />

78 2011<br />

„Saures Leberle“<br />

vom Bodenseefelchen<br />

<strong>mit</strong> gebratenen Grießnockerln<br />

300 g Felchen-Leber, 2 Schalotten<br />

in feine Würfel geschnitten,<br />

50 ml trockener weißer Bodensee Wein,<br />

1 Schuss Weißwein Essig, 1/4 l Sahne,<br />

50 g Butter, Salz, Zucker,<br />

Pfeffer aus der Mühle,<br />

Grießnockerln klassisch zubereitet,<br />

Die Leber waschen <strong>und</strong> Trocken tupfen.<br />

In einer großen Pfanne den Butter<br />

schmelzen lassen <strong>und</strong> die fein geschnittenen<br />

Schalotten hellbraun anbraten<br />

nun die Fisch-Leber dazu geben<br />

<strong>und</strong> unter ständigem Wenden <strong>mit</strong> -<br />

braten. Das geht recht schnell <strong>und</strong> man<br />

muss aufpassen, dass die Leber nicht<br />

hart wird.<br />

Dann <strong>mit</strong> dem Weißwein ablöschen<br />

<strong>und</strong> etwas Sahne angießen. Mit Salz,<br />

Pfeffer aus der Mühle, einer Prise<br />

Zucker würzen. Zum Schluss je nach<br />

Gusto <strong>mit</strong> Weißwein Essig abr<strong>und</strong>en<br />

(Vorher die Leber nicht salzen, da sie<br />

sonst hart wird!).<br />

Dazu passen gebratene Grießnockerl(n)<br />

Bodensee Zander<br />

aus dem Römertopf <strong>mit</strong> viel Gemüse<br />

<strong>und</strong> Graupenrisotto<br />

800 g Zanderfilet,<br />

1/8 l Bodensee Weißwein,<br />

400 g Kartoffeln, 200 g Champignons,<br />

2 <strong>mit</strong>telgroße Zucchini, 4 Karotten,<br />

2 Petersilienwurzeln, 2 Stück Lauch<br />

(klein), 2 Knoblauchzehen, Estragon,<br />

Kerbel, 1 Zitrone, Kräutersalz,<br />

Pfeffer<br />

Den Römertopf wässern!<br />

Das Gemüse waschen <strong>und</strong> putzen <strong>und</strong><br />

in feine Streifen schneiden.<br />

Das Zanderfilet abspülen, <strong>mit</strong> Küchenkrepp<br />

trockentupfen. Nun schräg in<br />

Stücke schneiden <strong>mit</strong> etwas Zitrone<br />

säuern, danach würzen <strong>mit</strong> Kräutersalz<br />

<strong>und</strong> weißem Pfeffer aus der Mühle.<br />

Das fein geschnittene Gemüse in den<br />

Römertopf geben. Etwas Kräutersalz<br />

<strong>und</strong> Pfeffer drauf <strong>und</strong> 2 Zweige Estragon<br />

<strong>und</strong> Kerbel. Nun den Weißwein angießen<br />

<strong>und</strong> darauf den Bodenseezander<br />

legen. Auf den Römertopf den Deckel<br />

geben <strong>und</strong> in den kalten Backofen<br />

schieben <strong>und</strong> ca. 30–40 Minuten bei<br />

200°C <strong>im</strong> Backofen garen.<br />

Danach den Römertopf aus dem Ofen<br />

nehmen <strong>und</strong> zusammen <strong>mit</strong> dem Gemüse<br />

<strong>und</strong> den Graupen Risotto an -<br />

richten. Obenauf noch Zweige von<br />

Estragon <strong>und</strong> Kerbel geben.<br />

Die besten Tropfen zum Menü<br />

Der originelle Aperitif: Apfelbalsam Star Waldburg<br />

Zum Felchen ist eine Riesling-Spätlese eine allererste Wahl<br />

Die Bouillabaisse vom Bodensee wird ideal begleitet von einem<br />

originären Gewürztraminer<br />

Das saure Leberle vom Felchen verlangt einen fruchtigen Wein <strong>mit</strong><br />

wenig Säure: Erika Hornstein empfiehlt einen Sauvignon blanc<br />

Der Bodensee-Zander aus dem Römertopf braucht einen starken<br />

Gegenspieler – den Cabernet Mitos von Winzer Hornstein. Ein edler<br />

Rotwein in einer ausgefallenen Flasche<br />

Das Dessert <strong>mit</strong> den Erdbeeren kennt nur eine Wahl: Die preis -<br />

gekrönte Rieslaner Auslese. Mit diesem Tropfen kann es gerne<br />

Abend werden…<br />

Erdbeeren-Quark-Mousse<br />

350 g Erdbeeren,<br />

250 g Magerquark,<br />

50 ml Erdbeer-Sirup,<br />

4 EL Zucker, 300 ml Sahne,<br />

4 Blatt weiße Gelatine,<br />

50 g Schokoladenraspel<br />

Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />

Quark, Erdbeersirup <strong>und</strong> Zucker verrühren.<br />

Erdbeeren waschen, putzen,<br />

trocken tupfen.<br />

250 g Früchte pürieren <strong>und</strong> unter die<br />

Quarkmasse ziehen.<br />

Gelatine bei milder Temperatur auflösen,<br />

<strong>mit</strong> einem Schneebesen unter den<br />

Erdbeerquark ziehen. Sahne steif schlagen<br />

<strong>und</strong> unterheben.<br />

Erdbeer-Quark-Mousse in eine Form<br />

füllen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Kühlschrank mehrere<br />

St<strong>und</strong>en fest werden lassen. Creme <strong>mit</strong><br />

den übrigen Erdbeeren garnieren <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong> geraspelter Schokolade bestreuen.<br />

Erdbeersülze <strong>mit</strong> Rhabarberschaum<br />

500 g Erdbeeren, 6 Blatt Gelatine,<br />

1/4 Liter Apfelsaft, 2 cl Edelbrand,<br />

2 cl Zitronensaft<br />

Erdbeeren waschen. 4 Erdbeeren zum<br />

Garnieren zur Seite legen. Die rest -<br />

lichen Erdbeeren in schöne Stücke<br />

schneiden <strong>und</strong> in eine Terrinen-Form<br />

geben.<br />

6 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />

Apfelsaft erhitzen <strong>und</strong> Zitronensaft<br />

<strong>und</strong> Edelbrand dazugeben, die<br />

Gelatine darin auflösen. Restliche Erdbeeren<br />

schneiden <strong>und</strong> in die Form<br />

geben. Saft über die Erdbeeren geben. In<br />

den Kühlschrank stellen.<br />

Vor dem Anrichten Rhabarber Saft <strong>mit</strong><br />

einem Schneebesen schaumig schlagen<br />

<strong>und</strong> auf die Erdbeer-Sülze geben.<br />

Erdbeer-Zabaione<br />

250 g Erdbeeren, 1 Ei, 2 Eigelb,<br />

50 g Zucker, 3cl Cox Orange-Edelbrand,<br />

1 TL Zitronensaft,<br />

1 TL gehackte Haselnüsse,<br />

Zitronenmelisse<br />

Erdbeeren waschen, putzen, in Scheiben<br />

schneiden. Einige beiseite legen. Ei,<br />

Eigelb, Zucker <strong>und</strong> Cox Orange Edelbrand<br />

gut verrühren, <strong>mit</strong> dem Schneebesen<br />

<strong>im</strong> heißem Wasserbad dickschaumig<br />

schlagen, <strong>mit</strong> Zitronensaft<br />

abschmecken.<br />

Die Erdbeeren auf Schälchen verteilen,<br />

Zabaione darüber geben. Mit Erdbeeren,<br />

Haselnuss <strong>und</strong> Zitronenmelisse<br />

verzieren.<br />

2011<br />

79


Die LandZunge sie wächst <strong>und</strong><br />

gedeiht, jetzt aber scheint sie<br />

reif für eine neue Partnerschaft:<br />

Mit einer Weltfirma aus Waldburg.<br />

Mit einer Erfolgsstory, die so recht<br />

zu Allgäu-Oberschwaben passt.<br />

Eine Formel <strong>mit</strong> zwei magischen<br />

Worten: VOM FASS!<br />

80 2011<br />

Das Beste<br />

Vom Fass<br />

Johannes Kiderlen, ein echter Ravensburger<br />

seines Zeichens, zugleich aber<br />

ein großer Fre<strong>und</strong> italienischer Lebensart,<br />

er hat diese Erfolgsgeschichte geschrieben,<br />

er hat aus einer originellen<br />

Idee eine Weltfirma für den guten Geschmack<br />

gemacht. Der beste Essig, die<br />

feinsten Öle, ob Wein oder Whisky, alles<br />

reift <strong>im</strong> Fass am besten, hier aber kann<br />

sich jeder Feinschmecker die besten<br />

Tropfen eigenhändig vom Fass einschenken.<br />

Die Kenner nicken <strong>mit</strong> verzückten Gesichtern:<br />

Natürlich, auch wir holen das<br />

Beste VOM FASS, zum Beispiel in den<br />

Läden in Ravensburg, Kempten oder<br />

Leutkirch – dem Feinschmecker ist da<br />

kaum ein Weg zu weit. Gerne besuchen<br />

sie auch die Zentrale in Waldburg, kommen<br />

zur Weinprobe oder wollen einmal<br />

das einmalige Kellergewölbe in Waldburg<br />

bew<strong>und</strong>ern…<br />

Wir haben den Keller ins Bild gesetzt<br />

<strong>und</strong> eine Auswahl vom Feinsten aufs<br />

Fass gesetzt. Von allem das Beste, stets<br />

aus der besten Herkunftsregion, so<br />

lautet das Gebot der Auswahl hier. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> aber steht das Beste aus<br />

unserer Region – Essig <strong>und</strong> Öl aus<br />

Allgäu-Oberschwaben.<br />

Unser Ziel: Gemeinsam soll dieses<br />

Beste bald samt Gewürzen in den<br />

Küchen <strong>und</strong> auf den Tischen der Land-<br />

Zunge-Gasthöfe stehen. Dann wird die<br />

Salatsauce zum Objekt der Begierde,<br />

zuhause jedenfalls verschenke ich<br />

keinen Tropfen davon…<br />

Mehr sei hier noch nicht verraten zu<br />

dieser edlen neuen Partnerschaft:<br />

Fragen Sie nach bei Ihrem Lieblingswirt<br />

der LandZunge, denn schmecken<br />

kommt vor lesen. Im nächsten Magazin<br />

jedoch werden wir das ganze Fass aufmachen<br />

<strong>und</strong> uns für neue Genüsse<br />

öffnen!<br />

Rudi Holzberger<br />

Fotos: Markus Leser


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Doch der Schinken ist nicht allein: Auch<br />

Wurst <strong>und</strong> Fleisch aus Waldburg sind<br />

stets erste Wahl. So reihen wir uns gerne<br />

ein als Partner der LandZunge. Aus der<br />

Region – für die Region. Mit dem vollen<br />

Geschmack.<br />

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Ravensburg<br />

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