Programm 2012 Download PDF - Weimarer Rendez-vous
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Das <strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong><br />
mit der Geschichte <strong>2012</strong><br />
„Nachbarschaften“<br />
Pressedossier
Inhalt<br />
03……………………………….……..Anschreiben<br />
04……………………………………...Kontakte<br />
05……………………………………...Das <strong>Programm</strong><br />
15……………………………………...Projekte<br />
18……………………………………...Kulturelle Abende<br />
21……………………………….……..Filmprogramm<br />
30…………………………………….. Nachbarschaften. Zitate und Sprichwörter<br />
32…………………………………….. Referenten<br />
33…………………………………….. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates<br />
34………………………………………Veranstalter und Partner<br />
2
Liebe Kollegen,<br />
Weimar, den 06.11.<strong>2012</strong><br />
das „<strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der Geschichte“ geht in sein viertes Jahr und<br />
wendet sich nun, in den Festivaltagen vom 16. – 18. November <strong>2012</strong>, dem<br />
Nächstliegenden zu: dem Thema der „Nachbarschaften“. Mit diesem ersten<br />
umfangreichen <strong>Programm</strong>-Dossier möchten wir Sie als Berichterstatter und<br />
Kooperationspartner vier Wochen vor dem Event rundum informieren. Wir freuen uns<br />
natürlich, wenn Sie uns schon früh Ihre Wünsche und Vorhaben mitteilen und sind<br />
Ihnen gern bei Ihren Recherchen behilflich.<br />
Das <strong>Weimarer</strong> Geschichtsfestival wird auch in diesem Jahr wieder internationale<br />
Historiker mit Geschichtslehrern und –Interessierten zusammenbringen. Gemeinsam<br />
werden wir Nachbarschaften, Fremdheiten und Freundschaften erkunden – von<br />
Weimar über Deutschland und Europa hinaus in die „weite Welt“.<br />
Schwerpunkte sind beispielsweise die deutsch-französische Nachbarschaft im 50.<br />
Jahr des Elysée-Vertrags, das <strong>Weimarer</strong> Dreieck mit Polen und Frankreich, aber<br />
auch ‚heiße’ Themen wie die der Religions-Nachbarschaften (zurückreichend bis ins<br />
Mittelalter) oder der Einfluss des lokalen Nachbarschaftsgefüges in den USA auf den<br />
Präsidentschaftswahlkampf. Weitere Themen: die Revolutionsnachbarschaften von<br />
„1989“ bis zur „Arabellion“, die Nachbarschaftsgeschichte von Sachsen, Thüringen,<br />
Preußen, der Nachbar als Denunziant oder die Grenze als Schleichweg. Überall<br />
können wir Sie vorab mit weiteren Informationen versorgen oder mit<br />
Interviewpartnern zusammenbringen. Ein Filmprogramm, kulturelle Abende und<br />
Schülerprojekte bilden auch <strong>2012</strong> wieder den Rahmen des <strong>Weimarer</strong><br />
Geschichtstreffens.<br />
Inspiriert wurde Weimar zu seinem Geschichtsfest – wie Sie wissen – durch seine<br />
französische Partnerstadt Blois (Loire), die seit über 10 Jahren äußerst erfolgreich<br />
mit zigtausend Besuchern im Jahr ein solches Festival auf die Beine stellt. Hier wie<br />
da geht es uns darum, Fragen von Geschichte und Politik auf höchstem<br />
wissenschaftlichem Niveau, aber<br />
ohne übertriebenen wissenschaftlichen Jargon miteinander zu verhandeln.<br />
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie auf Ihren Wegen unser „<strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong><strong>vous</strong><br />
mit der Geschichte“ weiter publik machen würden und sich dabei vielleicht<br />
selbst für dieses Geschichtsfest interessierten.<br />
Mit herzlichen Grüßen, das Team des "<strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der Geschichte“<br />
3
Pressekontakt<br />
Fritz von Klinggräff<br />
presse@weimarer-rendez<strong>vous</strong>.de<br />
Tel.: 0176 - 4446 - 4904<br />
Oliver N. Norton<br />
03643 - 762 - 653<br />
0152 - 5542 - 7539<br />
weitere Ansprechpartner<br />
www.weimarer-rendez<strong>vous</strong>.de<br />
Stadt Weimar<br />
Stadtkulturdirektion<br />
Karl-Liebknecht-Str. 5<br />
99423 Weimar<br />
Tel. 03643-499511<br />
Fax 03643-499555<br />
kultur@stadtweimar.de<br />
Projektassistenz, Gestaltung, Administration<br />
Susanne Heine<br />
Isabell Maaß<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gabriela Oroz<br />
Projektleitung<br />
Franka Günther<br />
info@weimarer-rendez<strong>vous</strong>.de<br />
Tel.: 0170 - 333 - 2679<br />
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Freitag, 16. November<br />
Das <strong>Programm</strong><br />
Vorträge, Podien und Gespräche<br />
Eröffnungsvortrag<br />
16. November 18 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
„Nachbarschaften eines Weltenbummlers“<br />
Prof. Dr. Dieter Kronzucker (Berlin)<br />
Seit 40 Jahren ist Dieter Kronzucker in der ganzen Welt als Fernsehjournalist<br />
unterwegs. Er berichtete von den großen Krisenherden auf diesem Globus und von<br />
neuen Nachbarschaften, die aus den Trümmern der Kriege entstanden. Kaum<br />
jemand in Deutschland weiß so direkt wie er vom lokalen, globalen, digitalen<br />
<strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> der Nationen, Religionsgemeinschaften und historischen<br />
Persönlichkeiten zu erzählen: von Nachbarschaften, die Geschichte schrieben.<br />
5
16. November 20 Uhr<br />
im Anschluss an den Eröffnungsvortrag folgt die Präsentation des Projektes<br />
Nachbarn: vom Kopf bis zu den Wörtern<br />
Poetry Slam<br />
Humboldt Gymnasium Weimar<br />
Gustav-Freytag-Gymnasium (Gotha), Humboldt-Gymnasium (Weimar), Lycée Robert<br />
de Luzarches (Amiens)<br />
Poetry-Trainer: Jayrôme C. Robinet (Berlin)<br />
Im Sinnesklang der Worte und an der Grenze zwischen Pop- und Hochkultur widmen<br />
sich die Gymnasiasten mit Leib und Seele dem Geist der Nachbarschaft. Was<br />
bedeutet kulturelle Vielfalt in einem Europa, das einerseits expandiert, aber<br />
andererseits die Finanzkrise und eine immer unnachgiebigere Einwanderungspolitik<br />
erlebt? Wie kann man die Anwesenheit des Anderen als Bereicherung empfinden<br />
und wie kann man Formen von struktureller oder staatlicher Diskriminierung<br />
entgegen treten, wie z.B. rechtsextremistischen Übergriffen in Deutschland oder der<br />
Abschiebung von über 1000 Roma durch den französischen Staat? Wir möchten<br />
gemeinsam mit den Teilnehmern am Poetry Slam über Nation, Gemeinschaft und<br />
Vielfalt nachdenken und werden uns mit Texten von Dichtern wie May Ayim, Temye<br />
Tesfu, Chantal-Fleur Sanjon, Philipp Khabo Köpsell, Abd Al Malik oder D’de Kabal<br />
beschäftigen. Poetry Slam bildet eine wunderbare Gelegenheit, sich gegenseitig<br />
zuzuhören und die Geschichten zu entdecken, die jeder zu erzählen hat. Und die<br />
eigenen künstlerisch zu verarbeiten.<br />
16. November 20.15 Uhr<br />
Grand Hotel Russischer Hof<br />
„Botschafter im Weltsicherheitsrat“<br />
S.E. Jean-Marc de La Sablière (Paris) und S.E. Gunter Pleuger (Frankfurt/Oder)<br />
Einführende Worte:<br />
Dr. Philippe Wellnitz (Potsdam),<br />
Hochschulattaché der Französischen Botschaft für Berlin und die Neuen Länder<br />
Jean-Marc de La Sablière und Gunter Pleuger – zwei einstige Botschafter, die<br />
Geschichte schrieben. Von 2002 bis 2006, während des Irakkriegs, saßen sie<br />
zusammen im Weltsicherheitsrat und schmiedeten u.a. das deutsch-französische<br />
Bündnis gegen den amerikanischen Angriffskrieg. Wenn Krieg, dann ohne die UNO,<br />
war ihre Devise – und sie setzen sich durch. Zehn Tage vor Kriegsbeginn notiert „Der<br />
Spiegel“ aus New York: „Die deutsche Delegation beschwört die Schrecken des<br />
Krieges, sagt, dass die friedlichen Mittel keineswegs ausgeschöpft sind. Frankreichs<br />
Botschafter de La Sablière nickt, fasst Pleuger am Unterarm, als wollte er sagen: Gut<br />
gemacht, Gunter.“ Zehn Jahre später, am Abend des 16. November <strong>2012</strong>, sitzen sie<br />
nun gemeinsam in <strong>Weimarer</strong> ‘Russischen Hof’ und berichten von heimlichen Gesten<br />
und von schnellen Blicken: Davon, wie sie auf der Weltbühne Politik gemacht haben.<br />
Gemeinsam.<br />
In deutscher und französischer Sprache.<br />
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Samstag, 17. November<br />
17. November 10 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
„Die Russen“ in Thüringen:<br />
Besatzungsalltag von 1945 bis 1994<br />
Prof. Dr. Silke Satjukow (Magdeburg)<br />
Im Umfeld von Garnisonsstädten wie Weimar waren „die Russen“ Tag und Nacht<br />
präsent: ihre schweren Ural-Lastkraftwagen, ihre dröhnenden Hubschrauber und ihre<br />
Panzerfahrzeuge. DDR-Bürger und Sowjetsoldaten begegneten sich nicht nur als<br />
„Waffenbrüder“, sondern auch als diskrete Schwarzhändler. Mannschaftsdienstgrade<br />
wie Offiziersfrauen arbeiteten für Industriekombinate und LPGs. Es entwickelte sich<br />
ein Geben und Nehmen, ein Miteinander, das bis heute nicht vergessen ist.<br />
17. November 11 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
All politics is local - die US-Präsidentschaftswahl <strong>2012</strong><br />
Prof. Dr. Michael Dreyer (Jena)<br />
"All politics is local - Politik ist Nachbarschaft" ist ein berühmter Leitsatz der US-<br />
Politik. Selbst Präsidenten müssen lokale Nachbarschaften beachten. Nicht die<br />
Stimmen insgesamt zählen, sondern örtliche Ergebnisse in 50 Staaten. Und <strong>2012</strong>?<br />
Obama oder Romney? Diese Frage wird beantwortet sein. Die Analyse dazu bietet<br />
der Vortrag.<br />
17. November, 12 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
Noch Feinde oder schon Freunde?<br />
Deutsche Kriegsgefangene in Frankreich und<br />
französische Besatzungsmacht in Deutschland<br />
Dr. Fabien Théofilakis (Paris), Dr. Falko Heinz (Koblenz),<br />
Jun.-Prof. Dr. Fabian Lemmes (Bochum)<br />
Moderation: Prof. Dr. Corine Defrance (Paris)<br />
Die deutsch-französische Nachbarschaft war nach 1945 bekanntlich durch die<br />
Aussöhnung zwischen beiden Weltkriegsgegnern geprägt. Diese Entwicklung war<br />
zunächst alles andere als selbstverständlich und es stellt sich daher die Frage, wie<br />
sich beide Nachbarn in der unmittelbaren Nachkriegszeit begegneten, als Franzosen<br />
noch Besatzer in Deutschland und Deutsche noch Kriegsgefangene in Frankreich<br />
waren.<br />
7
17. November 13 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
Von Paris nach Weimar – der Architekt<br />
Clemens W. Coudray (1775-1845)<br />
Prof. Dr. Rolf Bothe (Berlin, Weimar, Frankfurt)<br />
Durch seine Vorfahren war Coudray eng mit Frankreich verbunden und lebte 1800-<br />
1804 in Paris, wo er eine Ausbildung an der Ecole polytechnique machte. Eine<br />
Studienreise durch Italien und seine langjährige Tätigkeit in Fulda führten dann 1816<br />
zur Berufung nach Weimar. Seine Anstellung bedeutete die Neuorganisation des<br />
gesamten Bauwesens. Neben den bekannten <strong>Weimarer</strong> Bauten wurden unter<br />
Coudrays Leitung in Thüringen 25 Kirchen und 70 Schulen errichtet. Goethe war für<br />
ihn der ideale Partner, mit dem er alle Architekturfragen besprach. Er informierte den<br />
Dichter über die neueste Entwicklung der französischen Architektur und sorgte dafür,<br />
dass junge Architekten Studienreisen nach Frankreich durchführen konnten.<br />
17. November 13 Uhr<br />
Eckermann Buchhandlung<br />
Carte blanche Mission du Centenaire<br />
À la recherche de la mémoire perdue.<br />
Auf der Suche nach dem verlorenen Gedächtnis.<br />
Der Erste Weltkrieg in der deutschen und französischen Erinnerungspolitik<br />
Dr. Justus H. Ulbricht (Magdeburg), Dr. Elise Julien (Lille)<br />
Yuri Winterberg (Dresden)<br />
Moderation: Dr. Sébastien Bertrand (Mission du Centenaire Paris)<br />
Die zwei Hauptkontrahenten des Ersten Weltkriegs sind unterschiedliche Wege<br />
gegangen, was die Erinnerung an den Krieg betrifft. Seit den zwanziger Jahren gibt<br />
es in Frankreich ein intensives Gedenken an den „Großen Krieg“ und es wird oft an<br />
den Konflikt und seine Opfer erinnert. Im Vergleich dazu kommt diesem Krieg in<br />
Deutschland eine geringere Bedeutung zu. 2014 jährt sich der Kriegsausbruch zum<br />
100. Mal. Die aus diesem Anlass geschaffene französische „Mission du Centenaire“<br />
stellt sich als Aufgabe, aus der gemeinsamen Kriegserfahrung heraus mit<br />
Deutschland eine gemeinsame Erinnerungspolitik zu entwerfen. Schüler der beiden<br />
Abibac-Gymnasien in Weimar und Beauvais lesen Auszüge aus deutschen und<br />
französischen Zeugnissen des Ersten Weltkriegs. Im Anschluss diskutiert das<br />
Podium die Frage des Gedenkens an den Krieg für die Vergangenheit, Gegenwart<br />
und die Zukunft.<br />
8
17. November 14 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
Carte blanche Institut français d’histoire en Allemagne<br />
Nachbarschaft in der wissenschaftlichen Praxis:<br />
Geschichte im Dialog mit anderen Disziplinen<br />
Dr. Gaëlle Hallair (Frankfurt), Dr. Jean-Louis Georget (Frankfurt),<br />
Aude-Marie Certin (Frankfurt) Prof. Dr. Pierre Monnet (Paris / Frankfurt)<br />
Moderation: Prof. Dr. Pierre Monnet<br />
Das Panel fragt zunächst nach dem Zusammenwirken von Geschichte, Geographie<br />
und Ethnologie bei der Herausbildung der Einheit von Bevölkerung, Kultur und<br />
Territorium im 19. Jahrhundert. Wie konnten räumliche und soziale Ordnungen<br />
entstehen, die die Abgrenzung von ihren Nachbarn erlaubten? In einem zweiten Teil<br />
diskutiert das Panel die Rolle des Individuums in Nachbarschaftsbeziehungen. Ab<br />
wann gibt es den Einzelnen überhaupt? Das Mittelalter galt lange als Zeit der<br />
christlichen Gemeinschaft. Neue Befunde der Geschichtswissenschaft und<br />
Anthropologie zeigen jedoch, dass schon zu dieser Zeit das „Ich“ eine relevante<br />
Größe ist.<br />
17. November 14 Uhr<br />
Thüringisches Hauptstaatsarchiv<br />
„Gnädigster, Wertester, Herzallerliebster Vater“<br />
Die Beziehungen Sachsen-Weimars zu Sachsen-Zeitz<br />
im Spiegel der Korrespondenz Herzog Wilhelms<br />
mit seiner Tochter<br />
Christian Pönitz M.A. (Weimar)<br />
Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681) ehelichte 1656 die einzige Tochter<br />
Herzog Wilhelms von Sachsen-Weimar (1598-1662). Herzogin Dorothea Maria<br />
(1641-1675) hielt ihren Vater in einem umfangreichen Briefwechsel über familiäre<br />
und politische Ereignisse auf dem Laufenden. Besondere Relevanz erhielt der<br />
Informationsfluss, als das Herzogspaar in Zeitz in eine Vermittlerrolle zwischen den<br />
ernestinischen und albertinischen Kontrahenten hineinwuchs. Die Verbindung mit<br />
Weimar begünstigte aber auch die kulturelle Blüte im noch jungen Herzogtum Zeitz.<br />
Erstmals wird der im Thüringischen Hauptstaatsarchiv lagernde Briefwechsel<br />
zwischen Tochter und Vater öffentlich vorgestellt.<br />
9
17. November 15 Uhr<br />
Eckermann-Buchhandlung<br />
In Kooperation mit dem<br />
Deutschen Historischen Institut Paris<br />
Zwei Nachbarn, eine Geschichte.<br />
Deutsch-Französisches Geschichtsprojekt I:<br />
Konfliktvolle Nachbarschaft Frankreich-Deutschland<br />
1870-1945<br />
Dr. Mareike König (Paris), Dr. Elise Julien (Lille), Dr. Nicolas Beaupré (Clermont-<br />
Ferrand),<br />
Dr. Johann Chapoutot (Grenoble)<br />
Moderation: Pierre-Olivier François (Paris)<br />
Der deutsch-französischen Versöhnung nach 1945 ging eine turbulente und<br />
ausgesprochen konflikthafte Nachbarschaft voraus. Nicht weniger als drei Kriege<br />
prägten die gemeinsame Geschichte seit 1870. Das Podium wirft nicht nur einen<br />
Blick auf diese Tiefpunkte deutsch- französischer Nachbarschaft, sondern auch auf<br />
die zahlreichen Versöhnungsversuche in den Phasen zwischen den Kriegen. Das<br />
Podium versammelt die Autoren von drei Bänden eines deutsch-französischen<br />
Geschichtsbuches.<br />
17. November 16 Uhr<br />
Thüringisches Hauptstaatsarchiv<br />
Spannungsreiche Nachbarschaften.<br />
Preußen - Thüringen – Sachsen<br />
Dr. Steffen Raßloff (Erfurt), Prof. Dr. Winfried Müller (Dresden), Prof. Dr. Jürgen John<br />
(Jena) Moderation: Dr. Justus H. Ulbricht (Magdeburg)<br />
Die kleinteilige territoriale Struktur inmitten Deutschlands sorgte seit dem<br />
ausgehenden Mittelalter für zahlreiche mal förderliche, mal problematische<br />
Nachbarschaften. Mit dem Aufstieg Sachsens und später Preußens und mit dem<br />
Wiener Kongress mischten sich die Karten noch einmal neu. Das hat auch im 19.<br />
und 20. Jahrhundert Folgen für das Verhältnis beider Länder zu Thüringen.<br />
Manchmal hat es den Anschein, als wirkten die damaligen Verwerfungen bis heute<br />
nach...<br />
10
17. November 17 Uhr<br />
Eckermann-Buchhandlung<br />
Zwei Nachbarn, eine Geschichte.<br />
Deutsch-Französisches Geschichtsprojekt II:<br />
Deutschland und Frankreich nach 1945:<br />
Nachbarn - Verbündete – Freunde<br />
Prof. Dr. Corine Defrance (Paris), Prof. Dr. Ulrich Pfeil (Metz),<br />
PD Dr. Jörg Echternkamp (Halle),<br />
Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Paris),<br />
Moderation: Dr. Stefan Martens, Deutsches Historisches Institut Paris<br />
Am 22. Januar 2013 jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Élysée-<br />
Vertrages. Ein Ereignis, das es zu feiern gilt, das aber auch dazu einlädt, noch<br />
einmal an den weiten und auch schwierigen Weg zu erinnern, den Deutschland und<br />
Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgelegt haben. Aus verfeindeten<br />
Nachbarn wurden Verbündete und Freunde, die heute im Zentrum des europäischen<br />
Einigungsprozesses stehen. Es diskutieren Autoren der deutsch-französischen<br />
Geschichtsbuchreihe.<br />
Sonntag, 18. November <strong>2012</strong><br />
18. November 11 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
Multikulti damals:<br />
Nachbarschaft der Religionen von der Antike<br />
bis in die Neuzeit<br />
Prof. Dr. Veit Rosenberger (Erfurt), Dr. Katharina Mersch (Erfurt), Christiane Fiebig<br />
(Erfurt), Prof. Dr. Susanne Rau (Erfurt)<br />
Moderation: Dr. Klaus Hillingmeier, Chefredakteur G/Geschichte<br />
In allen Epochen vor der Moderne, also bis ins 16./17. Jahrhundert hinein, spielte die<br />
Religion im Leben der Menschen eine herausragende Rolle. Doch wie gestaltete sich<br />
in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit das religiöse Leben Europas konkret? In<br />
welchen Nachbarschaftsbeziehungen standen religiöse Einrichtungen mit Stadt und<br />
Land? Wie lebten unterschiedliche Religionsgemeinschaften zusammen? Ein<br />
historischer Streifzug von Griechenland über Spanien und Frankreich nach<br />
Deutschland.<br />
11
18. November 11 Uhr<br />
Eckermann-Buchhandlung<br />
Lese-Café mit Birgit Vanderbeke (St. Quentin la Poterie)<br />
Das Lese-Café des MDR-Figaro im Rahmen des <strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der<br />
Geschichte<br />
in Kooperation mit dem Piper Verlag München<br />
Birgit Vanderbeke, geboren 1956 im brandenburgischen Dahme, lebt im Süden<br />
Frankreichs. Für »Das Muschelessen« wurde sie 1990 mit dem Ingeborg-Bachmann-<br />
Preis ausgezeichnet. 1997 erhielt sie den Kranichsteiner Literaturpreis, 1999 den<br />
Solothurner Literaturpreis für ihr erzählerisches Gesamtwerk sowie den Roswitha-<br />
Preis, 2002 wurde ihr der Hans-Fallada-Preis verliehen. Neben der<br />
»Gebrauchsanweisung für Südfrankreich« erschien zuletzt von ihr der so charmante<br />
wie hintersinnige Roman »Das lässt sich ändern«. Ihr neues Buch »Die Frau mit dem<br />
Hund« erscheint am 8. Oktober und wird als nichts geringeres als ein Hohelied auf<br />
die Liebe und das Leben angekündigt.<br />
Hier eine Zusammenfassung:<br />
Eines Tages ist sie einfach da, Pola Nogueira. Sie bringt ihren Hund mit, und sie ist<br />
schwanger. Ihr Erscheinen verwirrt nicht nur Jule Tenbrock, die übereifrige<br />
Angestellte einer Wäscherei, die wie alle anderen im siebten Distrikt seit langem<br />
weder einen Hund noch ein Kind gesehen hat. Einzig Timon Abramowski zeigt sich<br />
neugierig und offen gegenüber Pola, die vom Land in die Stadt geflüchtet ist, um dort<br />
ihr Kind zu bekommen. Doch mit der unkontrollierbaren Sinnlichkeit und dem Leben,<br />
das sie mitbringt, wird es kein leichtes Spiel für sie werden. Und nicht zuletzt für<br />
Timon, dem sehr schnell klar ist, dass er sich mit Pola auf kein geringes Abenteuer<br />
einlässt. Wer von dem Charme des wunderbaren Romans »Das lässt sich ändern«<br />
verzaubert war, wird die anarchische Kraft der Pola Nogueira lieben.<br />
18. November 12 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
Revolutionsnachbarschaften: 1989 & die „Arabellion“<br />
Prof. Dr. Jerzy Maćków (Regensburg),<br />
Prof. Dr. Gudrun Krämer (Berlin)<br />
Moderation: Prof. Dr. Michael Dreyer (Jena)<br />
Schon seit der Französischen Revolution pflegen politische Umwälzungen von einem<br />
Land auf das andere überzuspringen. Doch welche konkreten Mechanismen liegen<br />
hinter solchen Revolutionsnachbarschaften? Was erleichtert, was verhindert sie?<br />
Warum springt eine Revolution in Tunesien auf den Jemen über - aber nicht auf<br />
Saudi-Arabien? Warum fiel ganz Osteuropa 1989 wie ein Kartenhaus - aber nicht<br />
China oder Kuba? Experten für Osteuropa und die "Arabellion" werden die<br />
Revolutionen, ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede diskutieren.<br />
12
18. November 13 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
Multikulti heute:<br />
Schon am Ende oder erst am Anfang?<br />
Magdalena Modler-El Abdaoui M.A. (Frankfurt), Prof. Dr. Wolfgang Frindte (Jena),<br />
Jean-Michel Cros (Strasbourg)<br />
Moderation: Blanka Weber, Deutschlandradio<br />
Von Strasbourg über Frankfurt am Main hin nach Thüringen wollen wir mit Experten<br />
diskutieren, wie wir mit Nachbarn umgehen, die aus einem anderen Kulturkreis<br />
stammen oder einer anderen als der christlichen Religion angehören. Wie gestalten<br />
sich die Dialoge zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen? Welche<br />
Unterschiede gibt es zwischen Frankreich und Deutschland, welche zwischen West-<br />
und Ostdeutschland?<br />
18. November 14 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
Fremde Nachbarn.<br />
Die ausländischen Einwohner Warschaus 1945-1989<br />
Prof. Dr. Jerzy Kochanowski (Warschau), Dr. Jürgen Hensel (Warschau), Prof.<br />
Adrienne Körmendy (Warschau)<br />
Moderation: Prof. Dr. Claudia Kraft (Siegen)<br />
Wie lebte es sich als „fremder Nachbar“ im kommunistischen Warschau? Was<br />
änderte sich nach 1989/90? Auf dem Podium berichten und diskutieren waschechte<br />
Wahlwarschauer, die aus Deutschland und Ungarn an die Weichsel zogen, über ihr<br />
Fremd- und doch Zuhausesein<br />
in der polnischen Hauptstadt.<br />
18. November 15 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
Nachbarschaft 2.0: der virtuelle Nachbar<br />
Dr. Nora Hilgert (Frankfurt), Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher (Hamburg), Julia Niemann<br />
M.A. (Hohenheim)<br />
Moderation: Christoph Hilgert M.A. (Gießen)<br />
War der Nachbar im frühen west- wie ostdeutschen Fernsehen noch ein<br />
erzieherisches Vorbild, nährt das heutige Reality TV die Vorstellung, er könne<br />
ganztätig beobachtet werden und habe keine Privatsphäre mehr. Wird dieser Trend<br />
durch die Sozialen Netzwerke wie Facebook verstärkt? Das Panel möchte der Frage<br />
nachgehen, wie sich unser Verhältnis zur Medienfigur des Nachbarn seit den 1950er<br />
Jahren gewandelt hat.<br />
13
18. November 16 Uhr<br />
Stadtmuseum<br />
Grenzen & Schleichwege<br />
Prof. Dr. Joachim von Puttkamer (Jena), Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger (Stuttgart),<br />
Prof. Dr. Dirk van Laak (Gießen)<br />
Moderation: Prof. Dr. Thomas Kroll (Jena)<br />
Grenzen gelten in der Regel als Linien, die sich zwischen Nachbarn schieben und sie<br />
voneinander trennen. Aber selbst eine noch so hermetische Grenze kennt nicht nur<br />
offizielle Übergangspunkte, sondern besitzt geheime Schleichwege und meist<br />
verborgen bleibende Beziehungsgeflechte, etwa solche des Schmuggels oder der<br />
verwandtschaftlichen Kontakte. Je offener eine Grenze hingegen wird, um so eher<br />
wird sie zu einer „Übergangszone“. Das Panel konfrontiert sehr unterschiedliche<br />
Grenzregionen miteinander und fragt nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden des<br />
Umgangs an Grenzverläufen.<br />
18. November 17 Uhr<br />
Musikschule "Ottmar Gerster"<br />
Carte blanche <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> de l’histoire Blois<br />
Der Spitzel von nebenan: Denunziation unter<br />
Nachbarn im historischen Vergleich<br />
Dr. Christiane Kohser-Spohn (Berlin), Prof. Dr. Michaela Hohkamp (Hannover), Dr.<br />
Paul Milata (Berlin), Dr. Insa Breyer (Berlin)<br />
Moderation: Dr. Thomas Serrier (Frankfurt/Oder)<br />
"Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant": Dieser<br />
Ausspruch von Hoffmann von Fallersleben ist zwar längst zum Sprichwort avanciert,<br />
jedoch gehört zur Denunziation nicht nur persönliches Verhalten. Individuelle<br />
Motivation trifft auf das staatliche Interesse zum Zweck der Herrschaftssicherung.<br />
Kein Geringerer als Julius Caesar soll gesagt haben: „Den Verrat liebe ich, die<br />
Verräter lobe ich nicht“. Diese verhasste Art der „Volkskontrolle“ kommt oft dem<br />
Nachbarn zu. Der Nachbar als möglicher Spitzel und Denunziant soll in<br />
verschiedenen historischen Kontexten diskutiert und verglichen werden.<br />
18. November 18 Uhr<br />
Eckermann-Buchhandlung<br />
Lesung und Gespräch mit Volker Kutscher<br />
In Kooperation mit dem Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln und der Literarischen<br />
Gesellschaft Thüringen e.V.<br />
Volker Kutscher (Köln) im Gespräch mit Dr. Nora Hilgert (Frankfurt)<br />
Gereon Rath ist Mordermittler im Berlin der goldenen Zwanziger Jahre. Der<br />
Protagonist aus Volker Kutschers drei fulminanten Romanen bewegt sich durch die<br />
verschiedenen Milieus einer pulsierenden Großstadt und löst dabei auf<br />
unkonventionelle Art seine Kriminalfälle. Historisch überzeugend und fundiert<br />
recherchiert nimmt der Autor seine Leser mit auf eine Reise in eine turbulente Zeit.<br />
Lesung mit Volker Kutscher, anschließend Gespräch mit der Historikerin Dr. Nora<br />
Hilgert unter anderem über Reiz und Herausforderungen der Fiktionalisierung<br />
historischer Epochen für Kriminalautoren.<br />
14
Projekte<br />
Trilaterales Schülerprojekt<br />
25.-31. Oktober <strong>2012</strong><br />
in Krakow<br />
Unsere Nachbarländer und wir<br />
Jean-Marc Vallée (Blois), Anne Teske und Christine Scheller (Weimar), Dorota Loos<br />
(Krakow)<br />
15 SchülerInnen befassen sich unter dem Thema „Unsere Nachbarländer und wir“<br />
mit den Nachbarschaften, die sie in Europa erleben. Sie lassen dazu sowohl ihre<br />
eigenen Erfahrungen bei Auslandreisen einfließen, als auch die der ausländischen<br />
Nachbarn aus ihrem Alltag. Sie untersuchen in Interviews die kulturellen<br />
Unterschiede zwischen diesen Nachbarn und stellen die Frage nach den<br />
Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, damit die Nachbarschaft eine<br />
friedliche und für beide Seiten bereichernde ist. Wieviel Gegenseitigkeit muss eine<br />
gut funktionierende Nachbarschaft mitbringen? Die SchülerInnen befassen sich auch<br />
mit den Vorurteilen, die gegenüber den Nachbarn existieren und die Frage nach den<br />
Möglichkeiten zu deren Überwindung untersuchen. Am Ende des Workshops stellen<br />
die SchülerInnen die Ergebnisse ihrer Forschungen in einer Inszenierung dar.<br />
Workshop 12.-16. November <strong>2012</strong><br />
Humboldt Gymnasium Weimar<br />
Aufführung am 16.11., 20 Uhr<br />
Musikschule Ottmar Gerster Weimar<br />
Nachbarn: vom Kopf bis zu den Wörtern<br />
Poetry Slam<br />
Gustav-Freytag-Gymnasium (Gotha), Humboldt-Gymnasium (Weimar), Lycée Robert<br />
de Luzarches (Amiens)<br />
Poetry-Trainer: Jayrôme C. Robinet (Berlin)<br />
Im Sinnesklang der Worte und an der Grenze zwischen Pop- und Hochkultur widmen<br />
sich die Gymnasiasten mit Leib und Seele dem Geist der Nachbarschaft. Was<br />
bedeutet kulturelle Vielfalt in einem Europa, das einerseits expandiert, aber<br />
andererseits die Finanzkrise und eine immer unnachgiebigere Einwanderungspolitik<br />
erlebt? Wie kann man die Anwesenheit des Anderen als Bereicherung empfinden<br />
und wie kann man Formen von struktureller oder staatlicher Diskriminierung<br />
entgegen treten, wie z.B. rechtsextremistischen Übergriffen in Deutschland oder der<br />
Abschiebung von über 1000 Roma durch den französischen Staat? Wir möchten<br />
gemeinsam mit den Teilnehmern am Poetry Slam über Nation, Gemeinschaft und<br />
Vielfalt nachdenken und werden uns mit Texten von Dichtern wie May Ayim, Temye<br />
Tesfu, Chantal-Fleur Sanjon, Philipp Khabo Köpsell, Abd Al Malik oder D’de Kabal<br />
beschäftigen. Poetry Slam bildet eine wunderbare Gelegenheit, sich gegenseitig<br />
zuzuhören und die Geschichten zu entdecken, die jeder zu erzählen hat. Und die<br />
eigenen künstlerisch zu verarbeiten.<br />
15
Workshops 17.11.<strong>2012</strong> - 18.11.<strong>2012</strong><br />
fine arts:live beim <strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der Geschichte <strong>2012</strong> –<br />
Nachbarschaften<br />
Einladung an Kinder und Jugendliche, beim gemeinsamen Kochen und<br />
Internetsurfen über unsere „Nachbarn“ nachzudenken. Und darüber, was das<br />
eigentlich ist: „Nachbarschaft“.<br />
„Was isst Du denn da?“<br />
2 Workshops für Kinder von 6 bis 10 Jahren<br />
Samstag, 17.11.<strong>2012</strong> und Sonntag, 18.11.<strong>2012</strong> jeweils von 11 bis 14 Uhr<br />
Mehrgenerationenhaus / Bürgerzentrum – Prager Str. 5, 99423 Weimar<br />
begrenzte Teilnehmerzahl – Anmeldung erforderlich<br />
- kostenfrei -<br />
Was ist das eigentlich für Dich und mich: Ein Nachbar, eine Nachbarin, das<br />
Nachbarkind? Bestimmt sind das Menschen, mit dem man sich zum Kochen und<br />
Essen treffen kann. Denn mein Nachbar, das ist doch jemand, der ganz „nah“ ist, –<br />
oder?!<br />
Genau darüber wollen wir miteinander sprechen. Und dabei kochen und natürlich<br />
auch essen. Wir werden merken, dass Nachbarn manchmal ziemlich weit weg sein<br />
können. Zum Beispiel im „Nachbarland“ Frankreich oder Polen. Hier ist sogar das<br />
Essen manchmal ganz schön anders. Oder kennst Du etwa Barszcz ? Oder<br />
Baguettes? Oder Kartoffelbrei? Ja, so ist das: Manche Nachbarn kennt man, die<br />
anderen nicht.<br />
Während wir so über nahe und ferne Nachbarschaften reden, schaffen unsere<br />
Hände etwas sehr Nachbarschaftliches – das gemeinsame Essen! Die Küchen der<br />
Länder des <strong>Weimarer</strong> Dreiecks – Frankreich, Polen und Deutschland – bieten dazu<br />
jede Menge Möglichkeiten. Der <strong>Weimarer</strong> Spitzenkoch Sten Fischer zeigt uns, wie’s<br />
geht. Gemeinsam mit ihm lernen wir, was wir alles brauchen, um wie ein Franzose<br />
oder wie eine Polin zu kochen. Am Ende aber gibt es natürlich das gemeinsame<br />
Essen; „la grande bouffe“, sagt man in Frankreich. Dabei kann man sich wunderbar<br />
erzählen, was man so alles Neues gelernt hat: über „Nachbarschaft“.<br />
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„Freundschaftsanfrage senden – like!“<br />
1 Workshop für Jugendliche bis 16 Jahren<br />
Samstag, 17.11.<strong>2012</strong> und Sonntag, 18.11.<strong>2012</strong> – 15 bis 18 Uhr<br />
(Der Workshop geht über zwei Tage - bitte nur anmelden, wenn Ihr auch möglichst<br />
an beiden Terminen teilnehmen könnt!)<br />
Mehrgenerationenhaus / Bürgerzentrum – Prager Str. 5, 99423 Weimar.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl – Anmeldung erforderlich<br />
- kostenfrei -<br />
Was bedeutet es eigentlich für uns, dass wir nicht mehr Wochen lang auf ein<br />
Lebenszeichen unserer Freunde in Frankreich oder Polen warten müssen, sondern<br />
nur noch Zehntelsekunden – bis zur nächsten Antwort im Chat. Verstehen wir uns<br />
deshalb unbedingt besser als unsere Vorfahren? Geschichte heißt zurückzuschauen<br />
und nachzudenken. Also beginnen wir mit einem Blick zurück, um uns den Grund<br />
aller Verständigung bewusster zu machen. Im Zeitraffer finden wir dabei Trennendes<br />
und Gemeinsames zwischen gestern und heute, lassen Nähe und Ferne einfließen,<br />
begreifen Kontakte als Nachbarschaften …<br />
Schließlich aber widmen wir uns dann ganz unserem Heute: Wir schaffen für das<br />
<strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> neue virtuelle Nachbarschaften auf Facebook. Der Profi-web2.0er<br />
Michael Ritzinger begleitet uns und hat dabei noch einige Ideen auf Lager. Er ist<br />
nämlich Vorstand des Vereins junge medien thüringen. Gemeinsam gestalten und<br />
vernetzen wir die Seite des <strong>Weimarer</strong> Geschichtsfestes und können dabei alle<br />
Facetten im Umgang mit social media ausloten.<br />
Die Workshops finden in Zusammenarbeit mit dem Büro für Kunstvermittlung<br />
weimarmusik statt.<br />
Anmeldung und Rückfragen unter – info@weimarmusik.de oder 030-33006101 oder<br />
03643-902473<br />
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Kulturelle Abende<br />
Musik<br />
15. November <strong>2012</strong> 19 Uhr<br />
Mehrgenerationahaus Weimar-West<br />
44 Leningrad<br />
Es regnet nie, wenn sie spielen<br />
Am Anfang waren die Lieder. All die plötzlich verfemten Weisen aus dem gebotenen<br />
Land, das zur Terra Inkognita zurückfallen sollte, gesungene Geschichten über<br />
Soldaten, Revolutionäre, Arbeiter, Bauern, Matrosen und die große, ewige Liebe.<br />
Jahrzehntelang, so scheint es im Rückblick, haben sie darauf gewartet, dass jemand<br />
kommt und sie von Neuem singt, lebendig, freiwillig, mit Hingabe. Nur hat erst eine<br />
Mauer fallen, ein Bildersturm aufziehen und ein aufkratzendes Jahr ins Land gehen<br />
müssen, bis jemand den schmalen Steg über den Folklore-Graben beschritt. Der<br />
angelsächsischen Coolness den Rücken kehrte, um auf das slawische Moll zu<br />
tanzen, auf die russische Seele anzustoßen und sich am Pathos des Bolschewismus<br />
zu berauschen.<br />
Entstanden ist auf der einsamen Reise nach Osten eine eigene musikalische<br />
Sprache, die 44 Leningrad "Russian Speed Folk" nennen. Seit Wladimir Kaminers<br />
Russendisko und die Klezmer-Balkan-Welle die deutschen Clubs in Beschlag<br />
genommen haben, weiß eine breitere Öffentlichkeit um den Charme der<br />
eklektizistischen Mischung aus Ska, Punk, Polka und Folklore. Der Nachahmer gibt<br />
es viele, doch auch nach 20 Jahren klingen die Potsdamer nach Original. Acht<br />
Tonträger hat die Gruppe inzwischen veröffentlicht, 600 Konzerte vor 80.000<br />
Besuchern gespielt, 600 Liter Wodka verdrückt, 12 Musiker und ein Akkordeon<br />
verschlissen - und acht Kinder geboren. Und noch ist kein Ende der Reise<br />
abzusehen.<br />
www.amadis.net<br />
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Nach(t)bar<br />
16. November 20 Uhr<br />
C-Keller<br />
Luxemburgischer Abend<br />
Wir wollen bleiben was wir sind<br />
"Mir wölle bleiwen wat mir sin"<br />
mit Ann Muller, Kulturbeauftragte der Luxemburger Botschaft in Deutschland<br />
Moderation: Fritz von Klinggräff (Weimar/Genf)<br />
Die kleinen Köstlichkeiten des Großherzogtums Luxemburg oder warum seit<br />
Jahrhunderten bei uns rückwärts gesprungen wird und weitere Merkwürdigkeiten und<br />
Kuriositäten aus der Mitte Europas.<br />
An diesem Abend findet ein Quiz zu Luxemburg statt und Ann Muller wird den<br />
Gewinner ermitteln, der eine Reise für zwei Personen nach Berlin zu einem<br />
kulturellen Ereignis in der Botschaft Luxemburgs gewinnt.<br />
17. November 20 Uhr<br />
C-Keller<br />
Holländischer Abend<br />
Mijn vlakke land<br />
Matthias Kadar<br />
„Mijn vlakke land" bedeutet auf niederländisch: mein flaches Land.Das ist auch so.<br />
Selten wird man in Holland einen Berg antreffen.... „Mijn vlakke land" ist ein Lied von<br />
Jacques Brel (aus dem Französischen „mon plat pays"). Jacques Brel ist einer der<br />
berühmtesten französischen Chansonsänger – aber eigentlich ist er Belgier. Und hat<br />
seine Chansons auf französisch und flämisch gesungen. Gibt es da einen<br />
Unterschied? Welchen Einfluss hatte die französische Sprache auf das Chanson und<br />
die flämische bzw. niederländische auf das Lied? Oder das Lied auf das Chanson?<br />
Und kommt das niederländische Chanson vielleicht gar aus Frankreich? Wie entsteht<br />
ein Lied?<br />
Diese und andere Fragen der Nachbarschaft im Chanson und Lied wollen wir an<br />
diesem Abend versuchen, mit Hilfe der Musik von Jacques Brel, Georges Brassens,<br />
Ramses Shaffy, Franz Schubert und Matthias Kadar zu beantworten.<br />
Matthias Kadar ist Deutsch-Franzose-Ungar, der seit den 90er Jahren in Holland lebt<br />
und als Komponist, Musiker und Sänger arbeitet.<br />
19
18.November 20 Uhr<br />
C-Keller<br />
Tschechischer Abend<br />
Jaromir Konecny,<br />
bayrischer Poet, tschechischer Bafler<br />
Jaromir Konecny ist ein verdammter Bafler. Das muss mal gesagt werden. Ein<br />
„Bafler“?! (Sie kommen wohl auch nicht aus dem tschechischen Bayern?) Also, ein<br />
Bafler ist so einer wie Jaromir Konecny. Doch lassen wir ihn das einfach selber<br />
sagen:<br />
„Ein Lügner will dich betrügen, ein Bafler will dich staunen lassen. Und aus dem<br />
Staunen kommt die Freude! Ein Bafler beglückt dich also. Zum Beispiel mein Freund<br />
Pepino in Mähren, der mal den Hamster seiner Freundin aus dem 9. Stock eines<br />
Plattenbaus mit einem kleinen Fallschirm runter springen ließ.“<br />
Nach dem Ende der Geschichte können wir ihn bald fragen, wenn Jaromir Konecny<br />
auftritt. Als Bayer aus Böhmen; so ist Europa.<br />
„Konecny entdeckt im Alltag das groteske Abenteur mit Mr. Beanschen Ausmaßen<br />
und verfügt über die frappante Fähigkeit, den Kalauer als Literatur zu adeln.“ (Kölner<br />
Stadt-Anzeiger)<br />
(http://www.jaromir-konecny.de)<br />
20
Filmprogramm<br />
Von Nachbarn, Migranten und Göttern<br />
Kino mon ami Weimar - Filmkunsthaus<br />
(Eintritt frei zur Eröffnung, sowie während des Festivals vom 16.-18.11.)<br />
Kuratoren: Edgar Hartung, Kino mon ami Weimar, Helmut Schuchardt,<br />
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Beratung: Jun. Prof. Dr. Hedwig<br />
Wagner, Europäische Medienkultur der Bauhaus-Universität Weimar, sowie der<br />
wissenschaftliche Beirat des Geschichtsfestes. Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Polnisches Institut Berlin – Filiale<br />
Leipzig, Stadtwerke Weimar, <strong>Weimarer</strong> Wohnstätte, Bayer Weimar, Stadt Weimar.<br />
21
11. November<br />
17. 30 Uhr. Kino mon ami<br />
D 2011, 45 min, empfohlen ab 12J.<br />
R: Lew Hohmann<br />
Eintritt: frei<br />
Eröffnung Filmfest mit Podiumsgespräch:<br />
PAKETE DER SOLIDARITÄT<br />
Im Sommer 1980 steht Polen vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Die Versorgungslage<br />
spitzt sich dramatisch zu. Bestürzt durch die Bilder aus dem Nachbarland, ergreifen<br />
viele Deutsche die Initiative und helfen. Der Dokumentarfilm erzählt von der<br />
Solidarität in Zeiten des Kalten Krieges.<br />
Anlässlich des Nationalfeiertages der Republik Polen laden wir zu einer<br />
Podiumsdiskussion im Anschluss an den Film mit Barbara Coellen, Buchautorin<br />
„Polenhilfe“, Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, Historiker, Jena, Thomas Voß,<br />
Landesbezirksleiter ver.di, Prof. Dr. Klaus Ziemer, Politikwissenschaftler<br />
Warschau/Trier, ein.<br />
Moderation: Bernd Karwen, Polnisches Institut Berlin - Filiale Leipzig.<br />
Grußwort: Honorarkonsul der Republik Polen für Thüringen, Hans Hoffmeister,<br />
Weimar und Herrn Titularbotschafter Wojciech Więckowski, Leiter der Filiale Leipzig<br />
des Polnischen Instituts Berlin (angefragt)<br />
CHINESE ZUM MITNEHMEN / UN CUENTO CHINO<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
E/RA 2011, 93 min, FSK 12<br />
R: Sebastián Borensztein, D: Ricardo Darin, Muriel Santa Ana, Ignacio Hung<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Der Metallwarenhändler Roberto ist ähnlich verbohrt wie die Schrauben seines<br />
Geschäfts in Argentinien: ein notorischer Einzelgänger, oft launisch und ungehalten.<br />
Plötzlich platzt Jun in sein Leben und verändert alles. Roberto nimmt ihn bei sich auf,<br />
obwohl Jun kein Wort Spanisch spricht und Roberto kein Wort Chinesisch.<br />
22
12. November<br />
GEGEN DIE WAND<br />
17.30 Uhr. Kino mon ami<br />
D 2004, 121 min, FSK 12<br />
R: Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli, Catrin Striebeck<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Mit lautem Krachen fährt ein türkischstämmiger Mann in Hamburg nach dem Verlust<br />
seiner Frau gegen die Wand. Als er doch ins Leben zurückkehrt, will ihn ein<br />
stürmisches Mädchen heiraten. Es wächst eine Liebe, deren Leidenschaft nur kurz,<br />
doch in aller Herrlichkeit den Himmel streift, bevor sie in die Hölle führt.<br />
WELCOME<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
F 2009, 115 min, OmU, FSK 12<br />
R: Philippe Lioret, D: Vincent Lindon, Audrey Dana, Firat Ayverdi<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Seit über drei Monaten ist Bilal schon auf der Flucht. Der 17-jährige Kurde hat den<br />
Irak verlassen, um seine Freundin wieder zu sehen, die nach England emigriert ist.<br />
Zu Fuß hat er es bis an die Nordküste Frankreichs geschafft. Von Calais aus plant er,<br />
den stark befahrenen Ärmelkanal schwimmend zu überqueren.<br />
13. November<br />
LEMON TREE<br />
17.30 Uhr. Kino mon ami<br />
IL/D/F 2007, 100 min, OmU, FSK 6<br />
R: Eran Riklis, D: Hiam Abbas, Ali Suliman, Rona Lipaz-Michael<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Ein Zitronenhain in der West Bank, unmittelbar an der Grenze zu Israel: Hier lebt die<br />
palästinensische Witwe Salma, hier ist sie tief verwurzelt – wie die Bäume, die ihr<br />
Vater vor 50 Jahren pflanzte. Der israelische Verteidigungsminister will die Bäume<br />
abholzen lassen. Doch Salma setzt sich zur Wehr.<br />
23
BIUTIFUL<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
MEX/E 2011, 147 min, OmU, FSK 16<br />
R: Alejandro González Iñárritu, D: Javier Bardem, Karra Elejalde, Blanca Portillo<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Uxbal schlägt sich als Kleinganove, verzweifelter Liebhaber und allein erziehender<br />
Vater durch das Leben. Die Geschichte eines Mannes in Barcelona, der angesichts<br />
seines baldigen Krebstodes versucht, sein bisheriges Leben aufzuräumen. Zwischen<br />
ehrenwerten Absichten, einem guten Herzen und krummen Geschäften kümmert er<br />
sich um illegale Arbeiter, seine beiden Kinder und die Ex-Frau.<br />
14. November<br />
SHAHADA<br />
17.30 Uhr. Kino mon ami<br />
D 2010, 92 min, FSK 12<br />
R: Burhan Qurbani, D: Carlo Ljubek, Maryam Zaree, Jeremias Acheampong<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Shahada ist das Glaubensbekenntnis, die erste Säule des Islams. Marayam, Samir<br />
und Ismail aus Berlin suchen nach der Entscheidung für einen Weg und dem<br />
Umgang mit dessen Wertesystem. Durch die Innenansicht der drei jungen deutschen<br />
Muslime schafft der Film eine neue und ausdrucksstarke Perspektive.<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
WER WEISS, WOHIN? / ET MAINTENANT ON VA OU?<br />
F/RL/ET/I 2011, 110 min, OmU, FSK 12<br />
R/D: Nadine Labaki, D: Claude Baz Moussawbaa, Leyla Hakim, Yvonne Maalouf<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Ein abgelegenes Dorf im Nahen Osten: außer alltäglichen Streitigkeiten leben<br />
Moslems und Christen hier friedlich vereint. Plötzlich eskalieren die religiösen<br />
Konflikte im Land und auch im Dorf wachsen die Spannungen. Die Frauen des<br />
Dorfes wollen die Gewalt um jeden Preis verhindern und fahren große Geschütze<br />
auf.<br />
24
15. November<br />
14.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D <strong>2012</strong>, 89 min, FSK o. A.<br />
R: Marion Hütter<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
DICHTER UND KÄMPFER<br />
Der seit 1994 im deutschsprachigen Raum immer populärer werdenden<br />
Ausdrucksform und seiner verschiedenen Facetten hat die Berliner Journalistin<br />
Marion Hütter, selbst bekennender Poetry-Slam-Fan, nun ein filmisches Portrait<br />
gewidmet: mit Philipp „Scharri“ Scharrenberg, Sebastian 23, Julius Fischer und<br />
Theresa Hahl.<br />
VON MENSCHEN UND GÖTTERN<br />
17. 30 Uhr. Kino mon ami<br />
F 2010, 120 min, FSK 12<br />
R: Xavier Beauvois, D: Lambert Wilson, Michael Lonsdale, Philippe Laudenbach<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
Eine Gruppe französischer Mönche führt in der kargen Umgebung der Berge<br />
Algeriens ein asketisches Leben. Zwischen der muslimischen Bevölkerung und den<br />
katholischen Klosterbrüdern herrscht ein friedvolles Miteinander. Jedoch wird diese<br />
Harmonie durch ein Massaker islamischer Fundamentalisten zerschlagen.<br />
Filmgespräch: Helke Misselwitz<br />
HERZSPRUNG<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D 1992, 87 min, FSK 12 J.<br />
R: Helke Misselwitz, D: Claudia Geisler, Nino Sandow, Ben Becker<br />
Eintritt: 6,-/ ermäßigt 4,- Euro<br />
1992, in einer Zeit des Innehaltens und gleichzeitigen Vorwärts-Stürmens nach dem<br />
Zusammenbruch der DDR, findet sich Johanna ohne Job und ohne Freunde in dem<br />
tristen Dorf Herzsprung wieder. Als ein Fremder in ihr Leben tritt, scheinen sich für<br />
die junge Frau auf einmal alle Karten neu zu mischen, wäre da nicht die dunkle<br />
Hautfarbe des Geliebten.<br />
Im Anschluss an den Film Gespräch mit der Regisseurin Helke Misselwitz.<br />
25
16. November<br />
NATHAN DER WEISE<br />
15.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D 1922, 123 min, s/w, mit Filmmusik, empfohlen ab 12 J.<br />
R: Manfred Noa, D: Werner Krauß, Carl de Vogt, Fritz Greiner<br />
Eintritt: frei<br />
In Jerusalem zur Zeit des Dritten Kreuzzugs leben Christen, Juden und Muslime<br />
separiert Seite an Seite. Ein unbekannter christlicher Tempelherr rettet der<br />
Pflegetochter des Juden Nathan das Leben und verliebt sich in sie. Das Oberhaupt<br />
der Stadt, der muslimische Sultan Saladin, muss über viele Dinge entscheiden. Diese<br />
Interpretation von Lessings humanistischem Drama war lange Zeit verschollen und<br />
ist jetzt in einer restaurierten Fassung zu sehen.<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
Filmpremiere<br />
SECHS SEITEN EINES ZIEGELSTEINS<br />
F/P <strong>2012</strong>, 73 min, OmU, empfohlen ab 12 J.<br />
R: Damien Monnier<br />
Eintritt: frei<br />
Ein Hof mitten in Warschau. Die letzten Überreste von der Mauer des Ghettos. Ein<br />
Dokumentarfilm, der zeigt, welche Menschen dort wohnen und welche dorthin gehen,<br />
um die Mauer zu betrachten und sich zu erinnern.<br />
Filmeinführung mit Jean-Marie Génard (<strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> de l’histoire Blois)<br />
17. November<br />
12.00 Uhr. Kino mon ami<br />
Einführung<br />
DIE GROSSE ILLUSION / LA GRANDE ILLUSION<br />
F 1937, 115 min, s/w, empfohlen ab 14 J.<br />
R: Jean Renoir, D: Jean Gabin, Erich von Stroheim, Pierre Fresnay<br />
Eintritt: frei<br />
Erster Weltkrieg. In einer Festung finden ein gefangener französischer Offizier und<br />
der deutsche Festungskommandant in Respekt und Freundschaft zueinander. Der<br />
antimilitaristische Film, von Goebbels als „filmischer Feind Nr. 1“ gehasst, entstammt<br />
Renoirs eigenen Erfahrungen.<br />
Filmeinführung: Dr. Johann Chapoutot, Grenoble.<br />
26
LIEBE UNERWÜNSCHT<br />
Vortrag mit Filmausschnitten:<br />
Dr. Fabien Théofilakis, Paris/ Berlin.<br />
15.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D 2009, 45 min<br />
R: Erika Fehse, Hans Dieter Rutsch, Barbara Stupp<br />
Eintritt: frei<br />
Egon und Marie-Josephe verloben sich heimlich und heiraten in Paris. Um der<br />
gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen, schicken die Eltern sie an den Fuß der<br />
Pyrenäen. Ein Deutscher in französischer Kriegsgefangenschaft am Ende des<br />
Krieges.<br />
Filmgespräch: Simon Brunel<br />
DIE INNERE GRENZE / LA FRONTIÈRE INTÉRIEURE<br />
17. 30 Uhr. Kino mon ami<br />
F 2009, 69 min, dt. Fssg mit engl. UT, empfohlen ab 12 J.<br />
R: Simon Brunel, Nicolas Pannetier<br />
Eintritt: frei<br />
Als äußerliche Trennlinie verliert die Schengen-Grenze, welche die alten<br />
Mitgliedsstaaten der EU von den neuen trennte, immer mehr an Sichtbarkeit, doch<br />
als innere Grenze bleibt sie im Gedächtnis der Menschen. Sieben Europäer erzählen<br />
von dem Spannungsverhältnis mit „ihrer“ Grenze.<br />
Im Anschluss an den Film Gespräch mit dem Regisseur Simon Brunel, Berlin.<br />
POLL<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D 2010, 129 min, FSK 12<br />
R: Chris Kraus, D: Richy Müller, Edgar Selge, Jeanette Hain<br />
Eintritt: frei<br />
Sommer 1914: Oda, ebenso alt wie das Jahrhundert, reist wegen dem Tod ihrer<br />
Mutter von Berlin nach Estland. Es ist der Vorabend des ersten Weltkrieges. Das Gut<br />
Poll, auf welchem ihr Vater samt Familie lebt, ist von der Aura des Todes umgeben.<br />
In ihrem neuen Zuhause, versteckt sie einen jungen estnischen Anarchisten, der ihr<br />
Leben für immer verändern wird.<br />
27
18. November<br />
Einführung<br />
SARAHS SCHLÜSSEL / ELLE S’APPELAIT SARAH<br />
12.00 Uhr. Kino mon ami<br />
F 2010, 104 min, FSK 12<br />
R: Gilles Paquet-Brenner, D: Kristin Scott Thomas, Melusine Mayance, Niels<br />
Arestrup<br />
Eintritt: frei<br />
Die Journalistin Julia taucht in die Schatten der Vergangenheit Frankreichs ein. Auf<br />
der Recherche über Razzien während des 2. Weltkrieges stößt sie auf das Schicksal<br />
einer jüdischen Familie, deren kleiner Sohn in einem Geheimversteck ohne Schlüssel<br />
zurückgelassen wurde. Je mehr Julia an Wahrheit entdeckt, desto mehr erfährt sie<br />
über die Familie, Frankreich und sich selbst.<br />
Filmeinführung: Jean-Marie Génard, <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> de l’histoire Blois.<br />
Filmgespräch: Hajo Schomerus<br />
IM HAUS MEINES VATERS SIND VIELE WOHNUNGEN<br />
15.00 Uhr. Kino mon ami<br />
D/CH 2010, 89 min, OmU, FSK o. A.<br />
R: Hajo Schomerus<br />
Eintritt: frei<br />
In der Grabeskirche in Jerusalem leben seit der osmanischen Zeit sechs christliche<br />
Konfessionen, wenig nächstenliebend, unter einem Dach. Eine muslimische Familie<br />
verwahrt den Schlüssel zur Kirche. Für die Einhaltung der streng geregelten<br />
Messezeiten sorgen auch schon mal boxende Mönche.<br />
Im Anschluss an den Film Gespräch mit dem Regisseur Hajo Schomerus.<br />
Vortrag mit Filmausschnitten<br />
NICHT VON HIER – DIE AUSLÄNDISCHEN EINWOHNER WARSCHAUS<br />
1945-1989<br />
17. 30 Uhr. Kino mon ami<br />
PL <strong>2012</strong>, 45min<br />
Eintritt: frei<br />
In mehr als 40 biographischen Interviews mit Wahlwarschauern aus über 20 Ländern<br />
berichten diese von ihrem Leben in der polnischen Hauptstadt. Die ältesten<br />
Gesprächspartner kamen 1946 nach Warschau, die jüngsten 1988.<br />
Die Veranstaltung zeigt ausgewählte Interviewmitschnitte, die von der Leiterin des<br />
Projektes Katarzyna Madon-Mitzner aus Warschau präsentiert werden und einen<br />
Blick auf das multikulturelle Warschau von einst und heute werfen.<br />
Vortrag in englischer Sprache mit Übersetzung.<br />
Moderation: Prof. Dr. Claudia Kraft, Siegen.<br />
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DOGVILLE<br />
20.00 Uhr. Kino mon ami<br />
USA/F/S/DK 2003, 178 min, FSK 12<br />
R: Lars von Trier, D: Nicole Kidman, Harriet Andersson, Lauren Bacall<br />
Eintritt: frei<br />
Der Stolleneingang, in dem Grace sich versteckt, ist das Ende der Welt. Von<br />
Gangstern gejagt, findet die junge Frau in der abgelegenen Kleinstadt DOGVILLE<br />
Zuflucht. Nach anfänglichem Zögern und harter Arbeit nimmt die Gemeinschaft der<br />
Hoffnungslosen sie auf. Doch der Wolf im Menschen erwacht trotz ihrer Güte und<br />
bald zerfetzt er ihr Rock und Seele.<br />
29
Deine Nachbarn wissen besser,<br />
was du bei der Beichte bekennen sollst.<br />
(Jan Sztaudynger)<br />
Auf Reisen brauchst du<br />
einen guten Weggenossen,<br />
zu Hause einen guten Nachbarn.<br />
(Chinesisches Sprichwort)<br />
Böser Nachbar, ewiger Krieg.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Nachbarschaften.<br />
Zitate und Sprichwörter<br />
Besser ein Nachbar in der Nähe,<br />
als ein Bruder in der Ferne.<br />
(Altes Testament, Buch der Sprichwörter 27,10)<br />
Der beste Advokat,<br />
der schlimmste Nachbar.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Die Wahrheit<br />
über einen Menschen<br />
erfährt man am besten<br />
von den Nachbarn.<br />
(Chinesisches Sprichwort)<br />
Eintracht mit den Nachbarn<br />
ist ein Vermögen wert.<br />
(Chinesisches Sprichwort)<br />
Es geht dich auch an,<br />
wenn des Nachbarn Haus brennt.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Es kann der Frömmste<br />
nicht im Frieden leben,<br />
Wenn es dem bösen Nachbarn<br />
nicht gefällt.<br />
(Friedrich Schiller, Wilhelm Tell (Tell))<br />
Liebe deinen Nachbarn,<br />
aber schneide die Hecke nicht ab.<br />
(Sprichwort aus Frankreich)<br />
30
Liebe deinen Nachbarn,<br />
reiß aber den Zaun nicht ein.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Man kann nicht länger Frieden halten,<br />
als der Nachbar will.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Mit guten Nachbarn<br />
hebt man den Zaun auf.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Urlaub ist der Versuch,<br />
dem Nachbarn zu entgehen,<br />
obwohl man ziemlich sicher sein kann,<br />
dass man ihn im Strandkorb nebenan trifft.<br />
(Jacques Tati)<br />
Wenn ein Nachbar ein Amt antritt,<br />
haben alle Grund zur Freude.<br />
(Chinesisches Sprichwort)<br />
Wer einen guten Nachbarn hat,<br />
hat auch einen guten Tag.<br />
(Sprichwort aus Frankreich)<br />
Wer sich freit ein Nachbarskind,<br />
der weiß auch was er find’t.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
Zwischen Nachbars Garten<br />
ist ein Zaun gut.<br />
(Deutsches Sprichwort)<br />
… und zum Abschluss noch zwei Zitate des Eröffnungsredners<br />
zum « <strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der Geschichte », Dieter Kronzucker :<br />
- « Das europäische Konzept der Nachbarschaften trägt den Namen ‘Europa der<br />
Regionen’! »<br />
- « Weil das Nachbarschaftssystem in den USA nicht mehr als Verständigungsbasis<br />
funktioniert, glaube ich auch nicht, dass das nächste Jahrhundert noch einmal ein<br />
amerikanisches sein wird. »<br />
31
Dr. Nicolas Beaupré (Clermont-Ferrand)<br />
Dr. Sebastién Bertrand (Beauvais)<br />
Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher (Hamburg)<br />
Prof. Dr. Rolf Bothe (Berlin, Weimar, Frankfurt)<br />
Dr. Insa Breyer (Berlin)<br />
Aude-Marie Certin (IFHA Frankfurt)<br />
Dr. Johann Chapoutot (Grenoble)<br />
Jean-Michel Cros (Strasbourg)<br />
Prof. Dr. Corine Defrance (Paris)<br />
Prof. Dr. Michael Dreyer (Jena)<br />
PD Dr. Jörg Echternkamp (Halle)<br />
Christiane Fiebig (Erfurt)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Frindte (Jena)<br />
Pierre-Olivier François (Paris)<br />
Dr. Jean-Louis Georget (IFHA Frankfurt)<br />
Dr. Gaëlle Hallair (IFHA Frankfurt)<br />
Dr. Falko Heinz (Koblenz)<br />
Dr. Jürgen Hensel (Warschau)<br />
Christoph Hilgert M.A. (Gießen)<br />
Dr. Nora Hilgert (Frankfurt)<br />
Dr. Klaus Hillingmeier, Chefredakteur<br />
GGeschichte<br />
Prof. Dr. Michaela Hohkamp (Hannover)<br />
Prof. Dr. Jürgen John (Jena)<br />
Dr. Elise Julien (Lille)<br />
Prof. Dr. Jerzy Kochanowski (Warschau)<br />
Dr. Mareike König (Paris)<br />
Prof. Adrienne Körmendy (Warschau)<br />
Dr. Christiane Kohser-Spohn (Berlin)<br />
Prof. Dr. Gudrun Krämer (Berlin)<br />
Prof. Dr. Claudia Kraft (Siegen)<br />
Prof. Dr. Thomas Kroll (Jena)<br />
Referenten<br />
-<br />
Prof. Dr. Dieter Kronzucker (Berlin)<br />
Volker Kutscher (Köln)<br />
Prof. Dr. Dirk van Laak (Gießen)<br />
Jun.-Prof. Dr. Fabian Lemmes (Bochum)<br />
Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger (Stuttgart)<br />
Prof. Dr. Jerzy Maćków (Regensburg)<br />
Katarzyna Madon-Mitzner (Warschau)<br />
Dr. Stefan Martens (Deutsches Historisches Institut<br />
Paris)<br />
Dr. Katharina Mersch (Erfurt)<br />
Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Paris)<br />
Dr. Paul Milata (Berlin)<br />
Magdalena Modler-El Abdaoui M.A. (Frankfurt)<br />
Prof. Dr. Pierre Monnet (Paris / IFHA Frankfurt)<br />
Prof. Dr. Winfried Müller (Dresden)<br />
Julia Niemann M.A. (Hohenheim)<br />
Prof. Dr. Ulrich Pfeil (Metz)<br />
S.E. Gunter Pleuger (Frankfurt/Oder)<br />
Christian Pönitz M.A. (Weimar)<br />
Prof. Dr. Joachim von Puttkamer (Jena)<br />
Dr. Steffen Raßloff (Erfurt)<br />
Prof. Dr. Susanne Rau (Erfurt)<br />
Prof. Dr. Veit Rosenberger (Erfurt)<br />
S.E. Jean-Marc de La Sablière (Paris)<br />
Prof. Dr. Silke Satjukow (Magdeburg)<br />
Dr. Thomas Serrier (Frankfurt/Oder)<br />
Dr. Fabien Théofilakis (Paris)<br />
Dr. Justus H. Ulbricht (Dresden)<br />
Birgit Vanderbeke (St. Quentin la Poterie)<br />
Blanka Weber, Deutschlandradio<br />
Dr. Philippe Wellnitz (Berlin)<br />
Yuri Winterberg (Dresden)<br />
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- Mitglieder<br />
- des wissenschaftlichen Beirates<br />
-<br />
Prof. Dr. Fabrice d'Almeida<br />
-<br />
Dr. Agnès Arp<br />
Dr. Nicolas Beaupré<br />
Dr. Sébastien Bertrand<br />
Dr. Johann Chapoutot<br />
Dr. Francis Chevrier<br />
Prof. Dr. Michael Dreyer<br />
Prof. Dr. Etienne François<br />
Jean-Marie Génard<br />
Dr. Nora Hilgert<br />
Bernd Karwen<br />
Martijn Kalff<br />
Prof. Dr. Jerzy Kochanowski<br />
Prof. Dr. Claudia Kraft<br />
Prof. Dr. Thomas Kroll<br />
Prof. Dr. Dirk van Laak<br />
Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix<br />
Prof. Dr. Matthias Middell<br />
Prof. Dr. Pierre Monnet<br />
Prof. Dr. Susanne Rau<br />
Dr. Alf Rößner<br />
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz<br />
Kai Sauer<br />
Dr. Daniel Schönpflug<br />
Dr. Thomas Serrier<br />
Dr. Justus H. Ulbricht<br />
Dr. Alice Volkwein<br />
33
Veranstalter:<br />
Förderverein<br />
<strong>Weimarer</strong> <strong>Rendez</strong>-<strong>vous</strong> mit der Geschichte e.V.<br />
Partner:<br />
Förderer:<br />
Medienpartner:<br />
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