Zukunft auf Vorarlberger Art - März 2014
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vorarlberger Tourismus magazin<br />
zukunft<br />
<strong>auf</strong> vorarlberger<br />
art<br />
kamingespräch - Megatrend Regionalität<br />
elektronischer vertrieb<br />
vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft<br />
alpinfonet<br />
AUSGABE 2 - märz <strong>2014</strong>
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser.<br />
Mit der vor über 20 Monaten gestarteten<br />
Tourismusstrategie 2020<br />
hat sich Vorarlberg ein ehrgeiziges,<br />
aber realisierbares Ziel gesetzt.<br />
Aufbauend <strong>auf</strong> hoher Qualität und<br />
gelebter Innovationskultur soll das<br />
Land in Sachen Gastfreundschaft,<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit an<br />
die europäische Spitze geführt werden.<br />
Damit verbunden ist die Aufgabe,<br />
die Balance zwischen Qualität<br />
und Vielseitigkeit im touristischen<br />
Angebot, engagiertem Wettbewerb,<br />
sozialer Fairness und Verantwortung<br />
für Natur und Umwelt<br />
besser zu gestalten als die übrigen<br />
Mitbewerber. Nur so kann erreicht<br />
werden, dass die Gäste, die zu uns<br />
kommen, bei jedem Besuch Vorarlberg<br />
stets neu als Maßstab für Qualität,<br />
authentische Gastlichkeit und<br />
regionalen Genuss wahrnehmen.<br />
Die aktuelle zweite Ausgabe des<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Tourismus Magazins<br />
befasst sich mit der besonderen<br />
Bedeutung von Regionalität. Der<br />
Schwerpunkt wird in allen Facetten<br />
und aus allen Blickwinkeln beleuchtet.<br />
Dabei wird sichtbar, was<br />
Regionalität alles in sich vereint,<br />
angefangen von den qualitativ<br />
hochwertigen bäuerlichen Produkten,<br />
die in Vorarlberg erzeugt werden,<br />
über die exzellente heimische<br />
Küche, die gekonnt und mit großer<br />
Raffinesse die regionalen Spezialitäten<br />
zu wahren Schätzen veredelt,<br />
über innovative Genusskultur bis<br />
hin zur lebendigen und in allen Landesteilen<br />
verankerten Kunst- und<br />
Kulturszene und zur besonderen<br />
Architektur, mit der das Land weit<br />
über die Grenzen hinaus für Aufsehen<br />
sorgt.<br />
In diesem Zusammenhang ist wichtig,<br />
die <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusstrategie<br />
2020 als Teil einer Gesamtvision<br />
für das Land zu begreifen.<br />
Zusammen mit der ebenfalls 2012<br />
gestarteten Landwirtschaftsstrategie<br />
2020 „Ökoland Vorarlberg –<br />
regional und fair“ und dem Ziel der<br />
Energieautonomie bis zum Jahr<br />
2050 ergibt sich ein chancenreiches<br />
Gesamtkonzept. Im Mittelpunkt<br />
davon steht, die zukunftsorientierten<br />
Kräfte und Ideen sinnvoll<br />
zu bündeln, Impulse zu setzen, wo<br />
sie erforderlich sind, und <strong>auf</strong> diesem<br />
Weg unsere Entwicklungschancen<br />
für die <strong>Zukunft</strong> intakt zu halten.<br />
Vorarlberg hat dazu das Potential.<br />
Es wird bereits entschlossen daran<br />
gearbeitet, die Marke Vorarlberg<br />
unverwechselbar zu machen. Dank<br />
der soliden und engagierten Arbeit,<br />
die von regionalen Aktionen und<br />
Initiativen bereits geleistet wurde,<br />
schreitet die Vernetzungsarbeit,<br />
die Suche nach Schnittmengen<br />
und Anknüpfungspunkten bei der<br />
Zusammenführung der Strategien,<br />
kontinuierlich voran. Allen beteiligten<br />
Akteuren danke ich für die stark<br />
ausgeprägte Bereitschaft, mutig<br />
neue Wege zu gehen.<br />
Mag. Markus Wallner<br />
Landeshauptmann<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3
6<br />
kamingespräch<br />
12<br />
Symposium<br />
14<br />
Foto der ausgabe<br />
16<br />
Quergedacht<br />
6 12<br />
kamingespräch<br />
symposium<br />
18<br />
Elektronischer Vertrieb<br />
20<br />
digitale perspektive<br />
22<br />
erlesenes Auf<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />
24<br />
vorarlberger küchenchefs<br />
werden zu gestaltern<br />
der zukunft<br />
28<br />
Landgut - logistik für<br />
die zukunft<br />
32<br />
weisszone vorarlberg<br />
34<br />
alpinfonet<br />
38<br />
Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />
42<br />
was vorarlberg ausmacht<br />
44<br />
Bewusster Genuss -<br />
Ama Gastrosiegel<br />
48<br />
neuigkeiten und fakten<br />
54<br />
wo und wann<br />
20<br />
digitale<br />
perspektive<br />
24<br />
vorarlberger küchenchefs<br />
werden zu gestaltern<br />
der zukunft<br />
22<br />
gastgeber <strong>auf</strong><br />
vorarlberger art<br />
4 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
44<br />
bewusster genuss -<br />
ama gastrosiegel<br />
42<br />
was vorarlberg ausmacht<br />
48 28<br />
news und facts<br />
landgut - logistik für<br />
die zukunft<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 5
Kamingespräch<br />
Megatrend Regionalität …<br />
weit mehr als regionale<br />
Produkte<br />
Nichts boomte in den letzten Jahren<br />
so wie die Hinwendung zur<br />
Region. Regionalität ist in allen<br />
Bereichen unseres Lebens zum<br />
Megatrend geworden. Wieso das<br />
so ist, welche Chancen und welche<br />
Grenzen die Regionalisierung<br />
haben kann? Eine Expertenrunde<br />
<strong>auf</strong> Tuchfühlung mit heimisch<br />
Nachhaltigem.<br />
mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Für mich ist der Trend zur Region<br />
eine logische Folge der weltweiten<br />
Entwicklungen. Je größer Strukturen<br />
und Dimensionen werden, desto<br />
größer wird das Bedürfnis des<br />
Individuums nach Kleinem. Regionalität<br />
ist für mich der Ausdruck<br />
des Gegenteils von Großem. Wenn<br />
sich etwas in die eine Richtung<br />
stark entwickelt, gibt es immer<br />
auch eine Gegenentwicklung. Wir<br />
hatten in den letzten Jahren und<br />
Jahrzehnten die Industrialisierung<br />
des Agrarmarktes und der Lebensmittelbranche,<br />
die Produktion setzte<br />
<strong>auf</strong> riesige Konglomerate, die<br />
Herstellung der Produkte ist für<br />
den Konsumenten nicht mehr<br />
nachvollziehbar geblieben, wurde<br />
aber billiger und schneller. Die Frage<br />
nach dem Ursprung und die Unsicherheit<br />
im Umgang mit unbekannten<br />
Herstellungsverfahren<br />
haben uns dann den Trend der Regionalität<br />
beschert. Menschen wollen<br />
wieder wissen, woher unsere<br />
Lebensmittel kommen, sie wollen<br />
bewusster erleben und schmecken.<br />
6 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />
>
teilnehmer<br />
Ing. Erich Schwärzler, Landesrat<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty<br />
Mag. Dr. Verena Konrad, Direktorin vai <strong>Vorarlberger</strong><br />
Architektur Institut<br />
Karlheinz Hehle, Gastronom und Hotelier, Schönblick Eichenberg<br />
Dr. Andreas Rudigier, Direktor vorarlberg museum<br />
Thorsten Probost, Hauben Koch Burgvital Oberlech
Lr Ing. Erich Schwärzler<br />
Ich sehe das ähnlich, nach einer<br />
Zeit der Globalisierung – man hat<br />
den Menschen eine heile Welt versprochen<br />
– spüren die Menschen<br />
langsam, dass sie alleine sind und<br />
ziemlich verlassen. Der Halt und<br />
die Bodenhaftung fehlten, das<br />
führte zu einer Sehnsucht nach einer<br />
Regionalisierung, Sehnsucht<br />
nach dem Gefühl‚<br />
„da bin ich daheim“, Sehnsucht<br />
nach Nachbarn. Im<br />
politischen Alltag nehme<br />
ich diesen Trend sehr stark<br />
wahr. Vor zehn Jahren war<br />
man nur angesagt, wenn<br />
man ein Konto in Amerika<br />
hatte und wenn man in der<br />
ganzen Welt zu Hause war.<br />
Heute ist das anders, „man<br />
will Halt haben“, will regional<br />
dazu gehören, will daheim<br />
sein. Das gibt Sicherheit, man<br />
kann sich <strong>auf</strong> andere verlassen. Es<br />
findet derzeit eine Umorientierung<br />
bei der Frage danach statt, was einem<br />
etwas wert ist im Leben.<br />
mag. dr. Verena Konrad<br />
Im Kultursektor gibt es diese Gegenbewegung<br />
nicht so stark. Es ist<br />
in den letzten Jahren eher ein dynamischer<br />
Prozess zwischen global<br />
und lokal, der sich permanent<br />
verschränkt. Es geht immer darum,<br />
wie man sich nach außen öffnet<br />
und wann man sich nach innen<br />
fokussiert. Diese Dynamik und dieses<br />
Hin und Her im positiven Sinne<br />
ist auch Bedingung für kulturelle<br />
Diversität. In Vorarlberg haben wir<br />
eine ganz besondere Baukultur,<br />
gerade da geht es um Regionalität<br />
und Kontextualisierung. Baukultur<br />
schaut nicht nur <strong>auf</strong> das einzelne<br />
Objekt. Sie ergibt sich aus dem<br />
Kontext und reagiert <strong>auf</strong> diesen.<br />
Eine Kultur der Vielfalt schaut immer<br />
<strong>auf</strong> das große Ganze und das<br />
Kleine. Sie verbindet internationalen<br />
Austausch und Globalität mit Lokalität<br />
und Standortbezogenheit. So<br />
wird auch im Kulturbereich der Ort<br />
wieder wichtiger. Lokal und global<br />
sind für mich aber keine Gegenbegriffe,<br />
das ist eher ein dynamisches<br />
Paar, das sich permanent ergänzt.<br />
Dr. Andreas Rudigier<br />
Da möchte ich einhaken, denn von<br />
Seiten der Landeskunde kann man<br />
das sehr gut an der Schnittstelle<br />
Karlheinz Hehle<br />
Und wenn die Inhalte fehlen, kann<br />
„regional“ auch sehr schnell unman<br />
spürt<br />
die auseinandersetzung<br />
mit tradition<br />
zum Tourismus feststellen. Ich<br />
werde immer mehr zu Veranstaltungen<br />
eingeladen, wo es genau<br />
darum geht. Die Geschichte hinter<br />
einer Region, ihr Brauchtum und<br />
ihre Tradition bekommen mehr Bedeutung.<br />
Wobei ich mir nicht ganz<br />
sicher bin, ob wir da von Regionalität<br />
sprechen, oder ob es dabei<br />
nicht eher um eine starke Hinwendung<br />
zum Menschen und seiner<br />
Geschichte geht. Die Besucher, die<br />
bei uns ins Haus kommen, haben<br />
eine neue Orientierung, man will<br />
Dinge in die Hand nehmen, es geht<br />
ums Hören und um eine persönliche<br />
Wahrnehmung, ums Erfahren,<br />
das ist auch außerhalb des Museums<br />
so. Das wird auch bei der Namensgebung<br />
für Gastronomiebetriebe<br />
deutlich, um nur ein Beispiel<br />
zu nennen. Im 19. Jahrhundert waren<br />
das religiöse Kontexte, dann<br />
wurden Frauennamen modern und<br />
in den letzten zwanzig Jahren werden<br />
Dialektbegriffe aktuell, man<br />
will quasi unter sich sein.<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Das ist das Besondere, das uns<br />
ausmacht und zieht. Genau damit<br />
macht man <strong>auf</strong> sich <strong>auf</strong>merksam<br />
und drückt ein Stückchen Identität<br />
aus, oder nicht?<br />
Dr. AndreAs Rudigier<br />
Auf jeden Fall. Eine kleine Anekdote<br />
zur Erläuterung. In Schruns wurde<br />
mit dem Slogan „Üsr Beck“ geworben<br />
und ein deutscher Tourist<br />
fragte doch tatsächlich nach<br />
dem türkischen Brotladen.<br />
Der Gast versteht also nicht<br />
unbedingt alles, schätzt den<br />
Laden aber trotzdem. Die<br />
Tradition zählt immer mehr,<br />
das sagen auch Umfragen.<br />
Man spürt die Auseinandersetzung<br />
mit Tradition, wobei<br />
sie inhaltlich nicht immer bewertet<br />
wird. Es zählen oft<br />
auch nur Äußerlichkeiten, Inhalte<br />
interessieren dabei weniger.<br />
mag. dr. Verena Konrad<br />
Das ist dann auch der Punkt, wo<br />
wir den Trend zur Regionalität<br />
schon etwas kritischer bewerten<br />
sollten. Regionalität und Regionalismus<br />
sind zwei verschiedene Begriffe.<br />
Identitätsdiskurse, wie sie<br />
zur Zeit gerne geführt werden,<br />
können in Verbindung mit Regionalismen<br />
auch problematisch sein.<br />
Daher ist ein Überprüfen der damit<br />
verbundenen Inhalte auch so wichtig.<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Das Hinterfragen der Identität ist<br />
für mich auch sehr entscheidend,<br />
bei diesem Trend, der völlig unterschiedliche<br />
Entwicklungen beinhaltet.<br />
Man will als Konsument und<br />
Verbraucher keine Marketing-Gags.<br />
Viele große Konzerne<br />
geben viel Geld dafür aus, grün zu<br />
wirken oder als nachhaltig gesehen<br />
zu werden. Dabei ist Vieles<br />
nicht wirklich transparent.<br />
8 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
glaubwürdig werden. Dann wird<br />
<strong>auf</strong> einmal Fastfood grün und so<br />
weiter. Ich glaube vor allem bei den<br />
Lebensmitteln wird da vieles gemacht,<br />
was nicht nur mir als Gastronom<br />
und Hotelier nicht gefällt,<br />
sondern bei allen Konsumenten<br />
schlecht ankommt. Ich möchte<br />
meinen Gästen nicht nur eine leere<br />
Worthülse verk<strong>auf</strong>en, ich will auch<br />
Inhalte bieten. Ich kann voll und<br />
ganz hinter dem stehen, was ich<br />
meinen Gästen biete, aber es ist<br />
nicht immer leicht ausreichend regionale<br />
Qualitätsprodukte zu finden.<br />
Thorsten Probost<br />
Das dauert vor allem auch länger.<br />
Wenn ich unseren Betrieb anschaue,<br />
dann hat dieser Prozess,<br />
das Bewusstsein bei meinen Gästen<br />
hin zur Regionalität und zur<br />
Saison zu entwickeln, <strong>auf</strong> jeden<br />
Fall zwei bis drei Jahre gedauert.<br />
Ganz wichtig ist dabei das Vormachen.<br />
Zuerst müssen wir diese Philosophie<br />
verinnerlicht haben und<br />
dann können wir es an den Gast<br />
weiter geben. Das braucht auch<br />
ein gewisses Umdenken beim Produzenten<br />
und nicht nur beim Konsumenten.<br />
Meine Lieferanten<br />
mussten sich auch langsam daran<br />
gewöhnen, dass ich es vermehrt in<br />
meiner Küche <strong>auf</strong> die Region abgesehen<br />
habe, und dass man bei einem<br />
geschlachteten Ochsen nicht<br />
nur das Filet servieren kann. Ich<br />
versuche quasi meine Lebenseinstellung<br />
auch mit in die Küche zu<br />
nehmen.<br />
lisch einwandfreies handeln. Es ist<br />
nahezu unmöglich diesen Weg<br />
hundertprozentig zu beschreiten,<br />
denn die wirtschaftliche Gefahr<br />
des Scheiterns ist allgegenwärtig.<br />
Karlheinz Hehle<br />
Wir spüren diesen „moralischen“<br />
Aspekt im Tourismus ebenfalls.<br />
Der Gast verlangt zunehmend<br />
nach Sinnhaftigkeit. Im Tourismus<br />
wurde immer schon mit Bildern gearbeitet,<br />
die Sehnsucht erwecken,<br />
jetzt arbeiten wir an unserer Authentizität.<br />
Was dr<strong>auf</strong> steht, soll auch drin<br />
sein beim Erlebnis Vorarlberg. Unsere<br />
Initiativen stecken voller Herzblut<br />
und in Vorarlberg sind wir glaube<br />
ich <strong>auf</strong> dem besten Weg in Richtung<br />
gelebtes, authentisches Gastgewebe.<br />
Wir setzen sehr viel <strong>auf</strong><br />
Transparenz, vor allem was die<br />
Herkunft der Lebensmittel betrifft.<br />
Die Herstellung und der Ursprung<br />
eines Produktes sollen für den<br />
Gast nachvollziehbar sein. Ich will<br />
das gar nicht nur <strong>auf</strong> das Produkt<br />
<strong>auf</strong> dem Teller beziehen, da sehe<br />
ich auch einen nicht unbedeutenden<br />
architektonischen Aspekt.<br />
Auch hier sind wir <strong>auf</strong> einem eigenständigen<br />
Weg in eine unverkennbare<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />
mag. dr. Verena Konrad<br />
Das ist genau jenes Denken, das<br />
auch wir im vai propagieren. Wie<br />
wird Qualität sichtbar? Architektur<br />
hat einen Ort. Das Schaffen von<br />
qualitätsvollen Räumen, die Lebens-<br />
und Arbeitsräume, die Menschen<br />
unterschiedlicher Herkunft,<br />
unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen<br />
Interessen so zusammenbringen,<br />
dass sie in ihrem<br />
Zusammenleben produktiv und<br />
wertschätzend miteinander umgehen<br />
können, das ist Kern unseres<br />
Interesses. Das beginnt mit privaten<br />
Räumen und endet bei öffentlichen<br />
Bauten und schließlich bei<br />
der Entwicklung einer ganzen Region.<br />
Dafür braucht es den Willen<br />
zum Miteinander und ein Verständ-<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Das betrifft mich als Unternehmer<br />
in der Lebensmittelbranche genauso,<br />
da geht es fast schon um<br />
eine neue Ethik in der Wirtschaft<br />
und es wird sicher noch sehr lange<br />
dauern, bis diese sich durchsetzt.<br />
Momentan ist man als Unternehmer<br />
immer noch im Spannungsfeld<br />
Überlebensfähigkeit im Konkurrenzkampf<br />
überlebensfähig zu<br />
sein <strong>auf</strong> der anderen ethisch morazukunft<br />
<strong>auf</strong> vorarlberger art 9<br />
>
nis von Nachhaltigkeit, das mit<br />
baukultureller Qualität verbunden<br />
ist. Die nachhaltigste Form von<br />
Architektur ist gute Architektur -<br />
Räume, die uns erhaltenswert, weil<br />
lebenswert erscheinen.<br />
Karlheinz Hehle<br />
Ich bin zudem froh, dass wir weg<br />
vom kitschigen „Tiroler Stil“ sind.<br />
Schöne und zeitgemäße Architektur<br />
ist die Verpackung dessen, was<br />
wir Gastronomen dann unseren<br />
Gästen bieten möchten. Wir leben<br />
in einem mit Naturjuwelen gesegneten<br />
Land, diese Vielfalt kann<br />
Menschen beim Urlauben überraschen<br />
und unsere Köche zu neuen<br />
Kreationen <strong>auf</strong> dem Teller inspirieren.<br />
Thorsten Probost<br />
Das sehe ich auch so und ich diskutiere<br />
oft mit meinen Gästen über<br />
Alternativen. Als Beispiel, es<br />
braucht nicht immer einen Wein<br />
zum Essen. Wir haben vieles aus<br />
der Region, das ein Gericht perfekt<br />
ergänzen kann. Ein guter Most zum<br />
Schwein schmeckt um Längen besser<br />
wie taninreicher Rotwein. Bei<br />
uns gibt’s im Winter auch keinen<br />
Orangensaft zum Frühstück, sondern,<br />
ein frisches Joghurt mit guten<br />
Kulturen, eingelegten Sommerfrüchten<br />
und Kräutern aus der<br />
Umgebung. Das ist ein Frischekick<br />
und nicht eine Orange, die um die<br />
halbe Welt gereist ist. Das Heimische<br />
bringt den Leuten etwas und<br />
das Saisonale. Im Winter gibt’s keine<br />
Frühlingsgemüse und im Sommer<br />
kein geschmortes Kraut. Salat<br />
Caprese im Winter ist ein bisschen<br />
schwierig, Tomaten haben keine<br />
Saison und die Wasserbüffel sind<br />
in Vorarlberg ziemlich dünn gesät.<br />
Das ist provokant formuliert, aber<br />
nur so verändern wir das Bewusstsein<br />
unserer Gäste. Der Konsument<br />
muss einfach umdenken,<br />
denn Sellerie wächst halt nicht<br />
ohne Grünzeug und extra kleiner<br />
für einen Single Haushalt.<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Sie sprechen mir aus der Seele.<br />
Wir sind jetzt seit 23 Jahren im Geschäft<br />
und arbeiten die ganze Zeit<br />
an dieser Bewusstseinsänderung,<br />
obwohl sich die Menschen nach<br />
kleinen Strukturen sehnen, richtet<br />
man sich doch meistens nach dem<br />
Preis und der diktiert die Branche,<br />
die aus drei großen Konzernen besteht.<br />
Ich bin der Meinung, dass<br />
wir mit kleinen Strukturen in der<br />
Lebensmittelbranche längerfristig<br />
nur eine Chance haben, wenn wir<br />
durch Bildung zu einem anderen<br />
Bewusstsein der Konsumenten<br />
kommen, denn das Regal ist verdammt<br />
ehrlich. Wenn man nicht<br />
weiß, was hinter dem Preis steht,<br />
dann kann man auch nicht vergleichen.<br />
Die Frage ist schlussendlich,<br />
wie stärken wir das regionale Produkt<br />
und wie kann man dem Produkt<br />
aus unserer Heimat unter die<br />
Arme greifen?<br />
Thorsten Probost<br />
Das ist aus meiner Sicht ganz einfach.<br />
Man muss ihm eine Chance<br />
geben, denn beim kulinarischen<br />
Einklang zwischen Mensch und Natur<br />
geht immer alles über den Geschmack.<br />
Und ich bin mir ganz sicher,<br />
dass nichts besser schmeckt<br />
als die Region.<br />
Lr Ing. Erich Schwärzler<br />
Auf Landesebene setzten wir uns<br />
schon lange damit auseinander, wie<br />
man regionale Produkte unterstützen<br />
kann. Mit der Landwirtschaftsstrategie<br />
Ökoland Vorarlberg – regional<br />
und fair versuchen wir<br />
gewachsenen Dingen mehr Chancen<br />
einzuräumen. Das Wissen der<br />
Menschen aus der Landwirtschaft<br />
sollte wieder wichtiger werden und<br />
die bereits vorhandenen Initiativen<br />
müssen zu einem Netzwerk zusammenfinden.<br />
Es nützt ja nichts,<br />
wenn bäuerliche Betriebe sich als<br />
Einzelkämpfer durchschlagen. Das<br />
Projekt Landgut sorgt zum Beispiel<br />
dafür, dass Produzenten und
Abnehmer über ein Logistiksystem<br />
zusammen finden. Im Großen und<br />
Ganzen sollten wir uns <strong>auf</strong> das besinnen,<br />
was wir können und uns<br />
noch stärker vernetzen.<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Bringt die <strong>Zukunft</strong> auch Richtlinien<br />
für regionale Produkte? Für Bio-<br />
Produkte gibt es ja schon einiges.<br />
Lr Ing. Erich Schwärzler<br />
Auch das ist ein großes Thema.<br />
Unser Wunsch wäre es, eine einzige<br />
LändleMarke zu erreichen, was<br />
allerdings sehr schwer ist. Eine<br />
neue Strategie sollte <strong>auf</strong> den alten<br />
Bemühungen <strong>auf</strong>bauen und nichts<br />
an guten Ideen zerstören. Die Käse<br />
Straße Bregenzerwald oder Walserstolz<br />
sind bereits tolle Vorzeigeprodukte,<br />
aber im Fokus der <strong>Zukunft</strong><br />
sollte das Ländle- Produkt<br />
stehen, da gilt es noch vieles zusammen<br />
zu bringen. Mir ist in diesem<br />
Zusammenhang aber vor allem<br />
die Ehrlichkeit wichtig. Wenn<br />
der Konsument einem regionalen<br />
Produkt sein Vertrauen schenkt,<br />
dann muss es auch ehrlich sein.<br />
Dort muss man auch den Mut haben,<br />
zuzugeben, dass das heimische<br />
Produkt Grenzen hat, wenn<br />
es saisonal keine Tomaten mehr<br />
gibt, dann gibt es eben keine mehr.<br />
Mag. Jürgen Sutterlüty<br />
Kann man da mit gesetzlichen Regelungen<br />
rechnen?<br />
Lr Ing. Erich Schwärzler<br />
Dafür müssen wir erst genaue<br />
Grenzen ziehen. Was ist regional<br />
und was nicht? Muss ein Ferkel<br />
hier in Vorarlberg geboren sein<br />
oder kann das Ferkel hier gemästet<br />
werden, um als Ländle-Produkt<br />
zu gelten und so weiter. Um in dieser<br />
Thematik Erfolg zu haben,<br />
müssen wir uns zuerst bei der Definition<br />
einig werden. Dies sollte in<br />
den nächsten Monaten der Fall<br />
sein.<br />
Mag. Rebekka Moser<br />
<<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 11
die marathonläufer<br />
holen<br />
alle ab<br />
Angetreten vor gut zwei Jahren,<br />
die Nummer 1 in Europa bei den<br />
Themen Gastfreundschaft, Regionalität<br />
und Nachhaltigkeit zu werden,<br />
geht es nun um die Frage: Wo<br />
steht man? Zur Beantwortung trafen<br />
einander rund 100 Touristiker<br />
in Bregenz. Die ersten Kilometer<br />
des Marathons sind erfolgreich absolviert,<br />
die erste Ernte der Saat<br />
liegt nicht mehr weit entfernt.<br />
Was müssen die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Touristiker und deren Partner im<br />
Rahmen der Strategie 2020 unternehmen,<br />
um den heimischen<br />
Tourismus weiterzuentwickeln?<br />
Und welcher ist der geeignete bzw.<br />
passende Rahmen, um dies mit allen<br />
Beteiligten zu diskutieren? Es<br />
wurde eine ungewöhnliche Inszenierung<br />
für einen Meinungsaustausch,<br />
eine innovative Form der<br />
Kommunikation in der Werkstattbühne<br />
im Festspielhaus.<br />
Hoteliers, Gastronomen, Vertreter<br />
der Destinationen und Partner des<br />
Tourismus aus Landwirtschaft und<br />
Schulwesen diskutierten <strong>auf</strong> einem<br />
Symposium, wie sich der <strong>Vorarlberger</strong><br />
Tourismus im Rahmen<br />
der Strategie 2020 entwickeln soll,<br />
um zukunftsträchtig zu bleiben.<br />
Freilich: Die Bezeichnung „Diskussion“<br />
beschreibt das Forum nicht<br />
wirklich treffend. Vielmehr handelte<br />
es sich um eine in außergewöhnlicher<br />
Form vollzogene Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema.<br />
Eine Standortbestimmung im<br />
wahrsten Sinn des Wortes bildete<br />
den Auftakt des Nachmittags. Alle<br />
Teilnehmer stellten sich <strong>auf</strong> einer<br />
<strong>auf</strong> den Boden der Werkstattbühne<br />
<strong>auf</strong>gemalten Landkarte Vorarlbergs<br />
gemäß ihrer Herkunft <strong>auf</strong>. Es<br />
war zu spüren, dass die Touristiker<br />
und deren Wegbegleiter zur Nummer<br />
1 einander näher rückten.<br />
In der Folge wählte man eine besondere<br />
<strong>Art</strong> der Kommunikation.<br />
Bunt zusammengewürfelte Vierergruppen<br />
diskutierten an Tischen in<br />
einem sogenannten Weltcafé, wie<br />
die drei Säulen Gastfreundschaft,<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit<br />
gelebt werden sollen.<br />
In Sachen „Gastfreundschaft“<br />
habe der Chef die Strategie vorzuleben,<br />
ein respektvoller Umgang<br />
mit den Gästen und Mitarbeitern<br />
sei wichtig, lautete eine Erkenntnis.<br />
Um den Begriff der „Regionalität“<br />
genau umschreiben zu können,<br />
müsse überlegt werden, wie sich<br />
eine Region von anderen abgrenze,<br />
wofür sie stehe. „Nachhaltigkeit“<br />
wiederum bedeute auch sehr<br />
viel Arbeit am eigenen Ich. Freilich:<br />
Tolle Werte seien wichtig, wirtschaftliches<br />
Arbeiten dürfe aber<br />
gleichzeitig nicht <strong>auf</strong> der Strecke<br />
bleiben, lautete ein Einwand.<br />
„Die Tourismusstrategie 2020<br />
stellt kein maßnahmenorientiertes<br />
Konzept dar“, betonte Hans-Peter<br />
Metzler, Spartenobmann Tourismus<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg. „Wir sind zu einem Marathon<br />
<strong>auf</strong>gebrochen und befinden<br />
uns gut <strong>auf</strong> dem Weg“, so Metzler.<br />
Auf diesem Weg schließt derzeit<br />
die WKV die Logistiklücke beim<br />
Transport innovativer Produkte<br />
aus der Landwirtschaft zu den Tourismusbetrieben.<br />
Außerdem steht<br />
die Entscheidung über die Umsetzung<br />
des von der WKV entwickelten<br />
neuen, revolutionären Bildungssystems<br />
unmittelbar bevor.<br />
12 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Um die Auseinandersetzung mit<br />
der Strategie 2020 zukunftsweisend<br />
zu führen, gipfelte das Symposium<br />
in Bregenz in eine Fishbowl-Diskussion.<br />
„Wir möchten<br />
eine neue <strong>Art</strong> der Kommunikation<br />
für die Strategie finden“, erklärte<br />
Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />
Tourismus der WKV,<br />
die Absicht hinter dem gewählten<br />
Format. „Die Form der Diskussion<br />
heute war ein Experiment in diese<br />
Richtung. Ein befruchtender Versuch,<br />
wie sich erwies.“<br />
„Ich würde gerne Veranstaltungen<br />
wie diese heute <strong>auf</strong> andere Regionen<br />
übertragen“, sagte LSth.<br />
Karlheinz Rüdisser. Die Entwicklung<br />
eines solchen Formats speziell<br />
für die Regionen regte auch<br />
Spartenobmann Metzler an. Das<br />
Experiment findet seine Fortsetzung,<br />
um dabei seinen Status zu<br />
verlieren. Auf dem gemeinsamen<br />
Weg zur Nr. 1 gesellen sich dadurch<br />
neue Weggefährten dazu.<br />
„Nachhaltigkeit ist Gastfreundschaft<br />
und Regionalität zum Quadrat“,<br />
fasste Metzler zusammen.<br />
Bei all den Diskussionen dürfe man<br />
natürlich das „Tun“ parallel dazu<br />
nicht vergessen. Sichtbare Erfolge<br />
seien nötig. Die stünden jedenfalls<br />
unmittelbar bevor.<br />
„Wir sind sehr gut unterwegs in Sachen<br />
Bildung und bei unserem Projekt<br />
der Gastfreundschaft <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />
<strong>Art</strong>“, zog Metzler eine<br />
erste Zwischenbilanz der Anfangskilometer<br />
des Marathons. Früchte<br />
reifen heran, die erste süße Ernte<br />
ist für <strong>2014</strong> fix eingeplant.<br />
Peter Freiberger<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 13<br />
14 Foto<br />
der Ausgabe
Hier kommen unabhängige Experten zu Wort, deren Meinungen nicht unbedingt<br />
mit jener der Redaktion übereinstimmen müssen.<br />
quergedacht<br />
der blick<br />
von aussen<br />
Einer der bekanntesten österreichischen<br />
Filmregisseure, Erwin<br />
Wagenhofer, widmet sich nach<br />
den Themen Nahrung und internationale<br />
Finanzen jetzt mit Alphabet<br />
- dem Abschlussfilm seiner<br />
dokumentarischen Trilogie -<br />
der Bildung. Einer breiten Masse<br />
bekannt geworden ist der Filmemacher<br />
allerdings mit einem Film,<br />
der sich um unsere Nahrungsgewohnheiten<br />
und die großen Profiteure<br />
in der Lebensmittelindustrie<br />
dreht „We feed the World“.<br />
Der 52-jährige Mostviertler, der in<br />
Wien lebt, hinterfragt dabei, was<br />
wir essen und woher unser Essen<br />
kommt. Gibt es den traditionell<br />
arbeitenden Bauern überhaupt<br />
noch in Europa und wie kann man<br />
ihn unterstützen? Ein Gespräch<br />
rund um die Produzenten und<br />
Konsumenten Vorarlbergs.<br />
Welche Chancen haben kleine<br />
Regionen wie Vorarlberg in<br />
unserer globalisierten Welt überhaupt?<br />
Erwin Wagenhofer<br />
Jede, die sie nutzt! Der größte<br />
Schatz den wir in Europa haben<br />
liegt ganz sicher in unserer Vielfalt,<br />
Vielfalt ist ja bekanntlich das<br />
Gegenteil von Einfalt und diese<br />
Chance gilt es zu nutzen.<br />
Die Region „wertschöpfen“ –<br />
was braucht es dazu?<br />
Erwin Wagenhofer<br />
In der Region einfach den Wert<br />
oder die Werte sehen, die da sind.<br />
Um diese wirklich sehen zu können,<br />
müssen sie allerdings die betriebswirtschaftliche<br />
Brille der<br />
Wirtschaftsunis ablegen und den<br />
Unterschied zwischen Wert und<br />
Profit klar herausarbeiten.<br />
Wie groß ist die Macht der<br />
Konsumenten?<br />
Erwin Wagenhofer<br />
Das hängt von seiner Mündigkeit<br />
ab. Wenn der Konsument – ich<br />
mag ja den Begriff nicht und würde<br />
ihn gern durch Benutzer ersetzen<br />
– selbstbewußt genug ist,<br />
dann hat er natürlich eine unglaubliche<br />
Macht. Es heißt ja<br />
schon: Wer zahlt, schafft an.<br />
Wie schaffen wir es<br />
umzudenken?<br />
Erwin Wagenhofer<br />
Indem wir endlich beginnen selbstständig<br />
zu denken und uns den Luxus<br />
einer eigenen Meinung leisten.<br />
Wir spüren ja oft, dass es so, wie es<br />
ist, nicht gut ist und machen trotzdem<br />
so weiter, weil wir glauben –<br />
und das wird uns ja von vielen Seiten<br />
so eingeredet – es gibt keine<br />
Alternative. Die Alternative sind<br />
aber wir selbst, dass gilt es zu verstehen,<br />
wir müssen neue Wege gehen<br />
und wir können es auch, wir<br />
leben ja in Demokratien.<br />
Ein Umdenken braucht es<br />
Ihrer Meinung nach auch bei<br />
der westlichen Bildung, sind<br />
unsere Schulsysteme so<br />
schlecht?<br />
Erwin Wagenhofer<br />
Ich weiß nicht, ob sie schlecht sind,<br />
oder nicht. Tatsache ist, dass die<br />
Menschen mit den besten formalen<br />
Abschlüssen, die großen Krisen<br />
16 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Der niederösterreichische Filmemacher Erwin<br />
Wagenhofer wurde 1961 in Amstetten geboren<br />
und ist ausgebildeter Nachrichtentechniker<br />
und Elektroniker.<br />
zu verantworten haben. Denken<br />
sie nur an die so genannte Finanzkrise<br />
2008, die wurde von Leuten<br />
verursacht, die an den besten Universitäten<br />
studiert haben. An den<br />
Schalthebeln sitzen fast ausschließlich<br />
Menschen mit sehr hohen<br />
Bildungsabschlüssen und egal<br />
welche Krise sie untersuchen, vom<br />
Bienensterben bis zu den Problemen<br />
mit dem Weltklima, immer<br />
wurden die wichtigen Entscheidungen<br />
von Leuten getroffen, die<br />
eigentlich gut gebildet sind oder<br />
waren. Also irgendetwas stimmt da<br />
nicht, oder?<br />
Mag. Rebekka Moser<br />
auszeichnungen<br />
Österreichischer Filmpreis 2008<br />
Sundance Film Festival 2009<br />
HotDocs Film Festival 2009<br />
Deutscher Dokumentarfilmpreis 2009<br />
World Shift Ethics Award 2009<br />
Thomas Pluch Würdigungspreis 2011<br />
Trilogie<br />
2005: We Feed the World<br />
(Dokumentarfilm, 100 min)<br />
2008: Let’s Make Money<br />
(Dokumentarfilm, 110 min)<br />
2013: Alphabet<br />
(Dokumentarfilm, 113 min)<br />
Nach Entwicklungsarbeit bei Philips Österreich<br />
in dessen Video-Abteilung wechselte er 1983 in<br />
die Filmbranche, seit 1987 war er als freischaffender<br />
Regie- und Kameraassistent bei ORF<br />
Spiel- und Dokumentarfilmen tätig.<br />
Seit Ende der Achtziger ist er freischaffender<br />
Autor und Filmemacher und unterrichtete an<br />
der Donauuniversität in Krems in der Sparte Europäischer<br />
Journalismus die Fächer Kamera<br />
und TV-Dokumentation.<br />
Bis 2010 war Wagenhofer auch Lehrbe<strong>auf</strong>tragter<br />
an der Universität für angewandte Kunst in<br />
Wien. 2005 realisierte der Filmemacher seinen<br />
ersten Langdokumentarfilm fürs Kino, We Feed<br />
the World. Österreichs erfolgreichster Dokumentarfilm<br />
erreichte europaweit über 800.000<br />
Besucher, wurde an zahlreichen Festivals gezeigt<br />
und mehrfach ausgezeichnet.<br />
Es folgten zahlreiche Projekte unter anderem<br />
der Dokumentarfilm Let‘s Make Money und sein<br />
neuester Film Alphabet, der sich mit den Schwächen<br />
westlicher Bildungssysteme befasst.<br />
<<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 17
Urlaubsplanung<br />
2.0<br />
Klick und<br />
weg...<br />
Urlaubsplanung findet heute im<br />
Internet statt: Sechs von zehn<br />
Gästen, die zum ersten Mal ihren<br />
Winterurlaub in Vorarlberg verbringen,<br />
informieren sich über<br />
ihre Reise im Internet. (Quelle:<br />
T-MONA Gästebefragung, Winter<br />
2011/2012).<br />
Laut Deutscher Reiseanalyse 2013<br />
(repräsentativ für die deutsche Bevölkerung<br />
ab 14 Jahren) haben 29<br />
Prozent der Österreich-Reisenden<br />
das Internet in den letzten zwölf<br />
Monaten für ihre Buchung genutzt.<br />
Vorarlbergs Gäste gehören zunehmend<br />
zu den höheren Einkommens-<br />
und Bildungsschichten. Innerhalb<br />
eines Jahres verreisen sie<br />
öfter, aber kürzer, geben in ihren<br />
Ferien mehr Geld aus als im Österreich-Schnitt<br />
und suchen ein individuelles<br />
Urlaubserlebnis. Deshalb<br />
richtet sich das Urlaubsland Vorarlberg<br />
in seiner Kommunikation<br />
an diese gesellschaftliche Gruppe,<br />
die als „Etablierte Postmaterielle“<br />
bezeichnet wird. Die aktuelle Deutsche<br />
Reiseanalyse brachte auch<br />
zu Tage, welche Online-Informationsquellen<br />
diese Zielgruppe, die<br />
für den <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus<br />
die relevanteste ist, nützt. Das Ergebnis:<br />
Die Website der Unterkunft<br />
ist für sie mit 15 bis 19 Prozent die<br />
deutlich wichtigere Online-Quelle,<br />
um sich über konkrete Leistungen<br />
zu informieren, als „Websites des<br />
Reiselandes, der Region oder des<br />
Ortes“ (12 Prozent). Erst dann folgen<br />
Online-Reiseportale (10 Prozent),<br />
Bewertungsplattformen (8<br />
bis 10 Prozent) und Unterkunftsportale<br />
(7 bis 8 Prozent). Das heißt<br />
aber nicht, dass Offline-Informationen<br />
über den Betrieb – wie<br />
persönlich eingeholte, Kataloge<br />
oder Broschüren – in diesem Milieu<br />
keine Rolle mehr spielen. Sie<br />
werden nur seltener genutzt. Eine<br />
Entwicklung, die sich voraussichtlich<br />
nicht umkehren wird. Welche<br />
Herausforderungen sich damit für<br />
die Anbieter touristischer Leistungen<br />
ergeben, beschreibt Gabriele<br />
Schulze im folgenden <strong>Art</strong>ikel.<br />
Wie aus einem<br />
digitalen Besucher ein<br />
realer Gast wird<br />
Internetwissen:<br />
ein Muss für Touristiker<br />
Mehr als achtzig Prozent aller Reiserecherchen<br />
starten im Internet.<br />
Bei über vierzig Prozent aller Reisen<br />
werden zumindest Teile davon<br />
im Internet gebucht. Auf der Suche<br />
nach einer – vielleicht Ihrer –<br />
Telefonnummer nutzen potenzielle<br />
Gäste Google oder ein soziales<br />
Netzwerk.<br />
Diese Fakten machen deutlich: Ein<br />
Unternehmen muss sich im Internet<br />
genau so professionell präsentieren<br />
und bewegen wie in der realen<br />
Welt. Fast sogar noch besser,<br />
denn viele Destinationen und Unternehmen<br />
haben <strong>auf</strong> ihrer Homepage<br />
mehr Besucher als in der realen<br />
Betriebsstätte.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein<br />
Restaurant oder eine Tennishalle<br />
und sehen, dass jeden Tag hunderte<br />
Besucher durch Ihre Räume<br />
gehen und niemand bestellt ein<br />
Getränk oder bucht eine Trainerstunde.<br />
Sie würden sich sicherlich<br />
fragen, woran es liegt. Oder?<br />
18 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
„Fabrikverk<strong>auf</strong><br />
<strong>auf</strong> der eigenen<br />
Homepage<br />
Touristische Unternehmen, die sich<br />
den Vertrieb nicht aus der Hand<br />
nehmen lassen möchten und auch<br />
künftig zumindest an einer Stelle im<br />
Internet selbst entscheiden wollen,<br />
was über sie zu lesen ist, setzen <strong>auf</strong><br />
eine professionelle, gut sichtbare<br />
und verk<strong>auf</strong>sstarke Webseite. Und<br />
<strong>auf</strong> das interne Wissen, wie man zu<br />
einer solchen Seite kommt und sie<br />
pflegt und weiter entwickelt. Aussagen<br />
wie, „ich bin technisch nicht<br />
so fit“ oder „ich mag es lieber ganz<br />
persönlich“ sind verk<strong>auf</strong>sschädigende<br />
Ausreden.<br />
Jede vierte Hotelbuchung wird in<br />
Echtzeit und Online über Onlinereisebüros<br />
getätigt. Aber: Mehr<br />
als fünf Prozent aller Buchungen<br />
werden auch bereits durch die hoteleigenen<br />
Websites realisiert. Der<br />
Gast von heute k<strong>auf</strong>t online. Wer<br />
<strong>auf</strong> Hotelhomepages, Wanderführern<br />
oder E-Bike-Verleihern versucht,<br />
eine Leistung im Internet zu<br />
buchen, merkt schnell, dass viele<br />
kleinere Anbieter diese Entwicklungen<br />
schlicht verschlafen haben. Ein<br />
Anfrageformular ist kein Webshop!<br />
Wer nicht k<strong>auf</strong>bar ist,<br />
verliert Kunden<br />
Es ist nicht mehr akzeptabel, dass<br />
Gäste ihren Skipass nicht online<br />
k<strong>auf</strong>en können und das „Schlange<br />
stehen am Kassenhäuschen“ vom<br />
Anbieter als „normal“ bezeichnet<br />
wird. Es darf nicht sein, dass<br />
Kunden, die gutes Geld bezahlen,<br />
nicht online eine Kino- oder Konzertkarte<br />
k<strong>auf</strong>en können. Es gibt<br />
keine Sympathiepunkte, wenn die<br />
Frage, ob ein Tisch reserviert werden<br />
kann, erst am Abend ab 17 Uhr<br />
geklärt werden kann. Es werden<br />
jene Wanderführer, Personaltrainer,<br />
Yogalehrer oder Zahnärzte<br />
das Geschäft abschließen, die ihre<br />
Verfügbarkeit online transparent<br />
machen und dem Gast, Kunden<br />
oder Patienten keine Zeiten vorschreiben,<br />
wann er bei ihnen sein<br />
Geld ausgeben darf.<br />
Verk<strong>auf</strong>sstark wird eine Webseite<br />
durch Tools, etwa durch eine Internet-Buchungssoftware<br />
(Web Booking<br />
Engine). Je nach Betriebstyp<br />
und Größe helfen beispielsweise<br />
ein Gutschein- oder Webshop,<br />
einfachste Dialog- und Anfragemöglichkeiten<br />
für Gruppen oder<br />
Veranstaltungen und eine gute<br />
Online-Tischreservierung für das<br />
à la Carte-Geschäft. Bezahlbare<br />
Standardsoftware bietet der Markt<br />
bereits in Hülle und Fülle an.<br />
Vertriebspartner<br />
schaffen Reichweite<br />
Bei aller Euphorie für den direkten<br />
Verk<strong>auf</strong> darf man allerdings nicht<br />
übersehen, dass ein großer Teil<br />
der Reisenden die Vorteile seriöser<br />
Onlinereisebüros – zu Recht<br />
– sehr zu schätzen wissen. Und Hotels,<br />
die dort nicht im Regal liegen,<br />
sind für diesen Teil des Marktes<br />
nicht vorhanden. Ein Reiseportal<br />
wie booking.com übersetzt die Beschreibung<br />
eines Hotels in mehr<br />
als dreißig Sprachen. Die Kosten,<br />
dies selbst zu tun, würden schnell<br />
mehrere Tausend Euro kosten.<br />
Und ob damit auch Sichtbarkeit in<br />
Spanien, Brasilien oder den Vereinigten<br />
Emiraten geschaffen würde,<br />
darf bezweifelt werden. Standorte,<br />
nach denen wohl aus mangelnder<br />
Bekanntheit kaum jemand suchen<br />
würde, werden über smarte Umkreissuchen<br />
plötzlich sichtbar.<br />
Zusammengefasst: Ein guter Vertrieb<br />
schafft Reichweite. Dies kostet<br />
aber Geld und muss im Verk<strong>auf</strong>spreis<br />
sauber kalkuliert und<br />
geplant werden – entweder durch<br />
Investitionen in eigene Strukturen<br />
oder die Zahlung von Provisionen<br />
an Vertriebspartner. Entscheidend<br />
ist der Mix, um Stammgäste zu binden,<br />
Abhängigkeiten zu vermeiden<br />
und trotzdem Reichweite für das<br />
eigene Angebot zu schaffen.<br />
Gabriele Schulze<br />
Über<br />
die autorin<br />
Gabriele Schulze, Autorin, Trainerin und Referentin<br />
ist Expertin für messbare Marketingerfolge.<br />
Spezialisiert ist sie <strong>auf</strong> die Implementierung<br />
moderner Technologien für<br />
Serviceleistungen und begleitet seit über<br />
zwanzig Jahren Hotellerie, Tagungsmarkt<br />
und Touristik mit Vertriebs- und Marketingkonzepten.<br />
Acht Jahre lang war sie Geschäftsführerin<br />
der Hotelkooperation Best<br />
Western Hotels Deutschland, Luxemburg<br />
und Polen. Vorher verantwortete sie dort<br />
zehn Jahre lang die Marketing- und Vertriebsaktivitäten.<br />
Funktionen: Vorstandsmitglied<br />
der MICE AG in Berlin; Gründerin und<br />
Inhaberin des Unternehmens „marketing-<br />
4results“ in Berlin; seit 2012 Herausgeberin<br />
des dfv-Magazins „TagungsWirtschaft“.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 19<br />
Wir befinden uns aktuell im<br />
Übergang von der modernen<br />
hin zur vernetzten Gesellschaft.<br />
Dies zumindest<br />
behaupten namhafte Soziologen<br />
wie Prof. Dr. Dirk<br />
Zuerst kamen die Architekten.<br />
Dann die Köche.<br />
Baecker. Die Konsequenzen<br />
sind weitreichend und<br />
Wie kaum in einer anderen<br />
Region Europas gehen in<br />
nicht mehr <strong>auf</strong>zuhalten.<br />
Vorarlberg Baukultur und<br />
Die „digitale Welt“ verschmilzt<br />
immer stärker<br />
Kulinarik - um es <strong>auf</strong> Küchdeutsch<br />
zu sagen - eine Emulsion<br />
mit der „analogen Welt“.<br />
ein, die sowohl Gastro- als auch Architekturkritiker<br />
zu begeistern versteht.<br />
Was im Ländle in den letzten<br />
Auch im Zusammenhang mit der<br />
Tourismusstrategie 2020 wurden<br />
Jahrzehnten <strong>auf</strong> der Ebene der Architektur<br />
gelungen ist, nämlich<br />
die digitalen Entwicklungen früh in<br />
die Überlegungen miteinbezogen.<br />
vom Material ausgehend die Tradition<br />
in moderne, architektonisch<br />
„Wir müssen auch im Netz einen<br />
Nr. 1 - Anspruch haben“, war für<br />
qualitätsvolle Zusammenhänge zu<br />
Hans-Peter Metzler im Zuge des<br />
übersetzen, die den veränderten<br />
Strategieprozesses rasch klar. Dies<br />
Wohn- und Arbeitsbedürfnissen<br />
wirft aber postwendend verschiedene<br />
Fragen <strong>auf</strong>, wie z.B.: Wie kom-<br />
entsprechen, und - mit höchstem<br />
Anspruch an Energieeffizienz und<br />
men wir dorthin? Ist unser Anspruch<br />
überhaupt realistisch? Wie<br />
Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort<br />
<strong>auf</strong> die großen ökologischen<br />
können wir unsere Betriebe unterstützen,<br />
auch im und durch das In-<br />
Herausforderungen der <strong>Zukunft</strong> zu<br />
geben, das gelingt mehr und mehr<br />
ternet erfolgreich zu sein?<br />
auch <strong>auf</strong> der Ebene der Kulinarik.<br />
Statt <strong>auf</strong> gefärbtem Fichtenholzkitsch<br />
treffen wir immer öfter <strong>auf</strong><br />
20 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />
digitale<br />
gastfreundschaft<br />
die schlichte Eleganz naturbelassener<br />
Lärche oder Weißtanne.<br />
Statt <strong>auf</strong> rustikalen Hüttenzauber<br />
und Balkongeranien <strong>auf</strong> klare Linien<br />
und moderne Werkstoffe wie<br />
Technologie +<br />
Glas. emotionale Und statt <strong>auf</strong> folkloristische Nähe =<br />
alpine<br />
Erfolg<br />
Klischee-Gerichte mit <strong>auf</strong>gesetzten<br />
Zitaten aus der kulinarischen<br />
Die Diskussion<br />
Geschichte<br />
rund<br />
immer<br />
um „eTourismus“,<br />
öfter <strong>auf</strong><br />
eine ambitionierte<br />
sprich die Anwendung<br />
Küche, die regionalen<br />
und<br />
Nutzung<br />
Traditionen<br />
neuer Technologien<br />
nachspürt, sie<br />
im<br />
wiederbelebt<br />
Tourismus, ist<br />
und<br />
immer<br />
vor allem<br />
noch<br />
weiterentwickelt.<br />
stark<br />
geprägt von<br />
Eine<br />
technisch-rationalen<br />
Küche, die erfrischende<br />
Aspekten.<br />
Inputs<br />
SEO, Reputation<br />
- seien es<br />
Marketing,<br />
Online Booking<br />
neue<br />
Kochtechniken oder nicht<br />
etc. sind<br />
endemische,<br />
Themen,<br />
mit<br />
mitunter<br />
denen<br />
auch<br />
Touristiker<br />
exotische,<br />
seit<br />
aber<br />
Jahren<br />
dennoch<br />
bombardiert,<br />
passende<br />
teilweise<br />
Zutaten<br />
genervt<br />
-<br />
ins System<br />
werden.<br />
zu integrieren versteht<br />
ohne den lokalen Kontext aus den<br />
Augen zu verlieren.<br />
Natürlich ist es wichtig,<br />
die technischen Möglichkeiten<br />
zu nutzen und richtig<br />
einzusetzen. Mindestens<br />
gleich wichtig für den<br />
Erfolg aber ist es, weiche<br />
Faktoren zu beachten. Der<br />
Vergleich mit der „analogen<br />
Welt“ macht sicher:<br />
Denn für jedes Tourismus<br />
unternehmen ist es wichtig,<br />
dass die harten Faktoren wie<br />
Ausstattung, attraktive touristische<br />
Angebote oder Sauberkeit<br />
passen. Wenn aber die weichen<br />
Faktoren wie Gastfreundschaft,<br />
Service oder Authentizität nicht<br />
passen, wird ein Betrieb nicht erfolgreich<br />
sein können.
10 konkrete<br />
Ansatzpunkte, um<br />
digitale Gastfreundschaft<br />
zu leben<br />
Gastfreundschaft bedeutet, authentisch<br />
und echt zu sein,<br />
offen <strong>auf</strong> Menschen zuzugehen<br />
und sich um ihr Wohlbefinden<br />
zu kümmern. Eben genau so,<br />
wie es gute Gastgeber auch im<br />
privaten Umfeld tun. Hier einige<br />
Ideen, wie Sie herzliche<br />
Gastfreundschaft auch in den<br />
digitalen Kanälen und Plattformen<br />
leben können:<br />
1<br />
Seien Sie echt –<br />
verstellen Sie sich nicht:<br />
Kommunizieren Sie auch im Netz so, wie<br />
Sie in der wirklichen Welt mit Ihren Kunden<br />
sprechen. Zeigen Sie Ihr Team und<br />
Ihr Haus so, wie es tatsächlich ist.<br />
2<br />
Seien Sie <strong>auf</strong>merksam –<br />
gehen Sie auch <strong>auf</strong> emotionale<br />
Bedürfnisse ein:<br />
Versetzen Sie sich auch im Internet in die<br />
Situation Ihrer Kunden. Versuchen Sie,<br />
auch die emotionalen Aspekte eines Urlaubserlebnisses<br />
bei Ihnen zu vermitteln.<br />
3<br />
Lassen Sie Emotionen zu –<br />
schreiben Sie persönlich und<br />
aus dem Herzen:<br />
Es gibt im Internet nichts Langweiligeres<br />
als sachlich-nüchterne Inhalte. Kommunizieren<br />
Sie lebendig, lassen Sie Emotionen<br />
zu, aber seien Sie niemals unhöflich oder<br />
gar beleidigend (auch nicht bei Ihrer Ansicht<br />
nach ungerechtfertigten Kundenstimmen<br />
– z.B. <strong>auf</strong> Holidaycheck).<br />
4<br />
Verwenden Sie<br />
aussagekräftige Bilder:<br />
Starke, emotionalisierende Bilder und Videos<br />
sind für eine effektive Online-Kommunikation<br />
essenziell! Investieren Sie<br />
in professionelle Fotografie aber trauen<br />
Sie sich auch, spontane Schnappschüsse<br />
(z.B. von der Handykamera) zu veröffentlichen.<br />
5<br />
Erzählen Sie wahre<br />
Geschichten – spielen Sie<br />
mit den zwei Welten:<br />
Zeigen Sie die Geschichten, die in Ihrem<br />
Haus und Umfeld tagtäglich passieren.<br />
Spielen Sie bewusst mit den beiden Welten<br />
und geben Sie auch mal einen Blick<br />
hinter die Kulissen.<br />
6<br />
Kümmern Sie sich<br />
um Ihre Gäste – ohne Wenn<br />
und Aber:<br />
Seien Sie auch im Internet präsent.<br />
Kümmern Sie sich vor, während und<br />
nach dem Aufenthalt bei Ihnen um Ihre<br />
Gäste. Dies erfordert unweigerlich, dass<br />
Sie auch im Netz die Hausherren- und<br />
Gastgeberfunktion wahrnehmen.<br />
7<br />
Achten Sie <strong>auf</strong> den ersten<br />
Eindruck – und schaffen Sie<br />
durchgängige Kundenerlebnisse:<br />
Stimmen Sie die Angebote und Kommunikationsimpulse<br />
im Internet <strong>auf</strong>einander<br />
ab. Schaffen Sie stimmige und<br />
durchgängige Erlebnisse – über die verschiedenen<br />
Plattformen hinweg. Und<br />
vor allem: Achten Sie <strong>auf</strong> den ersten Eindruck<br />
im Netz – <strong>auf</strong> allen Kanälen.<br />
8<br />
Stellen Sie Fragen –<br />
führen Sie gute Gespräche:<br />
Gehen Sie auch im Netz <strong>auf</strong> Ihre Kunden<br />
ein. Stellen Sie Fragen, treten Sie in Dialog<br />
und vor allem: Hören Sie gut zu.<br />
9<br />
Lernen Sie –<br />
tagtäglich und immer:<br />
Seien Sie offen für die Möglichkeiten<br />
der digitalen Medien und Technologien.<br />
Beschäftigen Sie sich mit den Themen,<br />
denn erfolgreiche Online-Tourismuskommunikation<br />
kann man nur teilweise von<br />
Experten zuk<strong>auf</strong>en. Sonst könnten Sie ja<br />
auch im richtigen Leben einen Hoteldirektor<br />
oder eine –direktorin engagieren.<br />
10<br />
Bleiben Sie dran –<br />
immer nahe am Gast:<br />
Kommunizieren Sie auch im Internet regelmäßig.<br />
Befassen Sie jene Mitglieder<br />
Ihres Teams mit den Online-Aufgaben,<br />
die Lust <strong>auf</strong> diese Form der Gästebetreuung<br />
haben.<br />
Digitale<br />
Perspektiven<br />
Tourismus<br />
Neue Medien verstehen und erfolgreich<br />
anwenden – so lautet der<br />
Auftrag des Projekts Digitale Perspektiven<br />
Tourismus. Gemeinsam<br />
mit Experten diskutieren wir regelmäßig<br />
aktuelle Entwicklungen, Erfolgsstrategien<br />
aber auch Gefahrenquellen<br />
der digitalen Welt. Auch<br />
für das kommende Jahr sind wieder<br />
spannende Impulse und Angebote<br />
geplant. „Digitale Gastfreundschaft“<br />
wird das Leitthema für<br />
<strong>2014</strong> sein.<br />
Dr. Stefan Hagen<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 2 1<br />
„DIE BÜCHERKISTE“<br />
Erlesenes auF<br />
<strong>Vorarlberger</strong><br />
art...<br />
zum Schmökern<br />
und Verweilen<br />
für Hotelgäste<br />
Viele Gäste, die nach Vorarlberg<br />
kommen, interessieren<br />
sich für kulturelle Angebote.<br />
Grund genug für Dr. Hanno<br />
Loewy, dazu ein regionales<br />
Bücherprojekt für die<br />
Hotellerie anzustoßen –<br />
ganz im Sinne der Tourismusstrategie<br />
2020. Die<br />
Auswahl seiner Bücher soll<br />
die Vielfalt des <strong>Vorarlberger</strong><br />
Kulturlebens einfangen. Daher<br />
geht es nicht nur um Museen<br />
und Architektur, sondern auch z.B.<br />
um Bergkräuter, Sagen oder modern<br />
interpretierte Volksmusik.<br />
„Alle zusammen sollen sie dar<strong>auf</strong><br />
Lust machen, dieses Land von allen<br />
Seiten kennen zu lernen“,<br />
sagt der Direktor des Jüdischen<br />
Museums Hohenems.<br />
22 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />
Kultur der<br />
Gastfreundschaft<br />
Er wünscht sich mehr gegenseitige<br />
Aufmerksamkeit: „Wir<br />
können ziemlich viel von einander<br />
lernen, wie man eine<br />
Kultur der Gastfreundschaft<br />
entwickelt. Da können sich<br />
Kulturveranstalter viel von der<br />
Hotellerie abschauen.“ Sein<br />
Partner bei der Umsetzung<br />
der Idee ist die Sparte Tourismus<br />
in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />
Angesprochen sind alle Hotels.<br />
Sie können Anfang <strong>2014</strong> ihre<br />
Bestellungen <strong>auf</strong>geben. Die Auslieferung<br />
der Bücher ist für Mai <strong>2014</strong><br />
geplant.<br />
Thorsten Bayer<br />
„Die Bücherkiste“<br />
Erlesenes <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />
<strong>Art</strong> für Hotels und Mehr ….<br />
Über 50 ausgewählte Bücher aus<br />
Vorarlbergs Literatur, Bildbände,<br />
Geschichte und Zeitgeschichte.<br />
Vorzugspreis für Hotels und Mitglieder<br />
der WKV Sparte Tourismus<br />
für die ersten 30 Bestellungen.<br />
Bestellungen bis 9. Mai <strong>2014</strong> unter:<br />
tourismus@wkv.at, T 05522 / 305-<br />
92 (Auslieferung: Ende Mai <strong>2014</strong>)<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 23
Wie <strong>Vorarlberger</strong><br />
Küchenchefs<br />
zu Gestaltern der<br />
<strong>Zukunft</strong> werden<br />
Zuerst kamen die Architekten.<br />
Dann die Köche.<br />
Wie kaum in einer anderen<br />
Region Europas gehen<br />
in Vorarlberg Baukultur<br />
und Kulinarik - um es<br />
<strong>auf</strong> Küchendeutsch zu sagen<br />
- eine Emulsion ein,<br />
die sowohl Gastro- als<br />
auch Architekturkritiker<br />
zu begeistern versteht.<br />
Was im Ländle in den letzten Jahrzehnten<br />
<strong>auf</strong> der Ebene der Architektur<br />
gelungen ist, nämlich vom<br />
Material ausgehend die Tradition<br />
in moderne, architektonisch qualitätsvolle<br />
Zusammenhänge zu<br />
übersetzen, die den veränderten<br />
Wohn- und Arbeitsbedürfnissen<br />
entsprechen, und - mit höchstem<br />
Anspruch an Energieeffizienz und<br />
Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort<br />
<strong>auf</strong> die großen ökologischen<br />
Herausforderungen der <strong>Zukunft</strong> zu<br />
geben, das gelingt mehr und mehr<br />
auch <strong>auf</strong> der Ebene der Kulinarik.<br />
Wilder,<br />
experimenteller<br />
und<br />
exotischer<br />
Statt <strong>auf</strong> gefärbtem Fichtenholzkitsch<br />
treffen wir immer öfter <strong>auf</strong><br />
die schlichte Eleganz naturbelassener<br />
Lärche oder Weißtanne.<br />
Statt <strong>auf</strong> rustikalen Hüttenzauber<br />
und Balkongeranien <strong>auf</strong> klare Linien<br />
und moderne Werkstoffe wie<br />
Glas. Und statt <strong>auf</strong> folkloristische<br />
alpine Klischee-Gerichte<br />
mit <strong>auf</strong>gesetzten<br />
Zitaten aus der<br />
kulinarischen Geschichte<br />
immer öfter <strong>auf</strong> eine ambitionierte<br />
Küche, die regionalen<br />
Traditionen nachspürt,<br />
sie wiederbelebt<br />
und vor allem weiterentwickelt.<br />
Eine Küche, die<br />
erfrischende Inputs - seien<br />
es neue Kochtechniken oder<br />
nicht endemische, mitunter auch<br />
exotische, aber dennoch passende<br />
Zutaten - ins System zu integrieren<br />
versteht ohne den lokalen Kontext<br />
aus den Augen zu verlieren.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 25<br />
>
Wilder,<br />
experimenteller<br />
und<br />
exotischer<br />
Fast überall in der <strong>Vorarlberger</strong><br />
Gastronomie stehen regionale<br />
Produkte - vom Bergkäse bis zum<br />
Alpschwein - im Mittelpunkt, aber<br />
sie werden vielfach neu interpretiert<br />
und dem veränderten Geschmack<br />
der Gäste angepasst.<br />
Dass es beim Bemühen um Regionalia<br />
nicht um Musealisierung<br />
geht, sondern auch um einen wesentlichen<br />
Aspekt der <strong>Zukunft</strong> der<br />
Ernährung, das leben die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Köche ebenso vor wie heimischen<br />
Architekten: Weg von unnötigen<br />
Importwaren, ob es teurer<br />
Hummer oder billiges Schweinefleisch<br />
ist; weg von üppigen<br />
Fleischportionen, die in der jahrhundertelang<br />
bäuerlich geprägten<br />
Küche und der <strong>auf</strong> Milchprodukten<br />
basierenden <strong>Vorarlberger</strong> Viehwirtschaft<br />
ohnehin keine große<br />
Tradition haben; hin zur Wiederbesinnung<br />
und zeitgemäße Neuinterpretation<br />
von Speisen <strong>auf</strong> Basis<br />
traditioneller Getreide-, Gemüseund<br />
Milchprodukte, ergänzt durch<br />
alpine Wildpflanzen, durch Kräuter,<br />
Beeren und Pilze.<br />
Vom Alpenwegerich über wilden<br />
Thymian bis zu Alm-Klee und zur<br />
Kratzdistel eröffnen Wildpflanzen<br />
der regionalen Küche mit ihren feinen<br />
Bitterstoffen nicht nur neue,<br />
<strong>auf</strong>regende Geschmacksrichtungen;<br />
sie enthalten oft auch mehr<br />
gesundheitsfördernde sekundäre<br />
Inhaltsstoffe in höherer Konzentration<br />
als kultivierte Pflanzen und<br />
unterstützen damit den Trend zum<br />
ebenso gesunden wie sinnlich <strong>auf</strong>regenden<br />
Genuss.<br />
Weltweit ist - beflügelt durch die<br />
Hausse der Neuen Nordischen Küche<br />
- das Zusammenwachsen von<br />
wiederbelebter Tradition und<br />
Avantgarde-Küche zu beobachten.<br />
Vorarlbergs Küchenchefs können<br />
mit ihrer entschlossenen Liebe zur<br />
Tradition und ihrem offenen, optimistischen<br />
Blick in die <strong>Zukunft</strong>,<br />
ausgehend von den schon existierenden<br />
Produktionsgemeinschaften,<br />
vernetzt mit neugierigen und experimentierfreudigen<br />
Bauern und<br />
Sekundärproduzenten, mit mutigen<br />
Tourismusprofis und einer engagierten<br />
Kommunalpolitik, zu den<br />
Pionieren einer nicht minder <strong>auf</strong>regenden<br />
Neuen Alpinen Küche<br />
werden.<br />
Dabei liegt die Herausforderung<br />
nicht nur darin, <strong>auf</strong> den „Genius<br />
Loci“, die Besonderheit eines Ortes<br />
oder einer Region zu reagieren,<br />
sondern auch darin, sich - die wandelnden<br />
Essbedürfnisse ernst nehmend<br />
- über Konventionen hinwegzusetzen<br />
und neue Maßstäbe und<br />
Standards zu erarbeiten. Gerade<br />
kulinarisch besonders interessierte<br />
Gäste haben erkannt, dass sie<br />
sich in <strong>Zukunft</strong> anders, das heißt<br />
nachhaltiger, ökologischer, respektvoller<br />
und gesünder ernähren<br />
müssen, um wirklich genießen zu<br />
können. Unter diesen finden sich<br />
besonders viele, die einem neuen Esstyp,<br />
dem sogenannten Flexitarier,<br />
entsprechen; Menschen, die ein<br />
persönliches Gleichgewicht zwischen<br />
Tierliebe, Verantwortung für<br />
die eigene Gesundheit und dem<br />
wahren Genuss von Fleisch finden<br />
wollen und sich daher an der neuen<br />
Vielfalt inspirierter vegetabiler<br />
Kreationen erfreuen.<br />
26 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Küchenchefs, die ihr Tellerdesign<br />
nicht als Behübschung mißverstehen,<br />
sondern als Ausdruck ihrer<br />
Philosophie begreifen und sich -<br />
ähnlich wie gute Architekten - der<br />
internationalen Formensprache<br />
der Moderne bedienen, um aus<br />
den regionalen Qualitätsprodukten<br />
vor Ort neue, einzigartige,<br />
den zeitgenössischen Gaumen<br />
und Geist inspirierende Gerichte<br />
kreieren, bereichern nicht nur das<br />
kulinarische Erbe, sondern schaffen<br />
essbare Kristallisationspunkte<br />
einer neuen Identität für eine<br />
künftige Generation.<br />
Diese <strong>auf</strong> dem Teller entsprechend<br />
zu inszenieren, ist - genauso wenig<br />
wie Gestaltung in der Architektur -<br />
bloß eine oberflächlich ästhetische<br />
Frage. Auch beim Essen geht es in<br />
<strong>Zukunft</strong> darum, über eine sinnliche<br />
Verführung Sinn zu manifestieren.<br />
Also darum, die eigentliche Basis<br />
eines Gerichts, die dahinter stehende<br />
Küchenphilosophie eines<br />
Restaurants oder Hotels hervorzuheben<br />
und Einblick in deren tiefere<br />
Bedeutung zu geben: Über Herkunft<br />
und Herstellung der Produkte<br />
und deren kulinarische, ökologische<br />
und soziale Qualitäten.<br />
Damit dies ebenso überzeugend<br />
wie nachhaltig gelingt (auch mit einem<br />
weiteren Image-Zuwachs als<br />
touristische Destination), kann der<br />
begonnene Weg noch konsequenter,<br />
und in einigen Spitzenbetrieben<br />
durchaus auch noch radikaler,<br />
experimenteller und wilder fortgesetzt<br />
werden; sollten noch verstärkt<br />
Allianzen mit historischer<br />
Forschung und mit Produzenten<br />
geschmiedet werden, die sich an<br />
neue oder wieder zu entdeckende<br />
Sorten und <strong>Art</strong>en sowie Produktionstechniken<br />
wagen, sowie weitere<br />
Synergien mit Kunst, Architektur<br />
und Design gefunden werden.<br />
Mag. Hanni Rützler<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 27<br />
LandGut –<br />
Logistik für die<br />
<strong>Zukunft</strong><br />
Erste innovative Projekte zur Erreichung<br />
der Strategieziele „Tourismus<br />
2020“ haben die Pilotphase<br />
hinter sich und zeigen, was an<br />
der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft<br />
und Gastronomie möglich<br />
ist. Eine Vorzeigemaßnahme<br />
ist das Schließen der Logistiklücke<br />
zwischen bäuerlichen Produzenten<br />
und der Nachfrage <strong>auf</strong><br />
Seite der Gastronomie: LandGut -<br />
eine Kooperationspartnerschaft,<br />
die fruchtet.<br />
In Vorarlberg wird sich in den<br />
nächsten Jahren im Tourismus einiges<br />
tun. Nicht nur was Regionalität<br />
und Nachhaltigkeit betrifft,<br />
will man die Nummer 1 in Europa<br />
werden, auch die Gastfreundschaft<br />
soll zum obersten Credo der Branche<br />
werden. Die Ziele sind hoch<br />
gesteckt, aber erreichbar, denn<br />
Vorarlberg hat enormes Potenzial<br />
und regionale Chancen. Dabei geht<br />
Vorarlberg eigene Wege und setzt<br />
vor allem <strong>auf</strong> Vernetzung der Akteure,<br />
denn Land, Vorarlberg Tourismus<br />
und Wirtschaftskammer<br />
haben die gleichen Ziele: Ein Optimum<br />
an regionaler Wertschätzung.<br />
Der Weg ist vorgezeichnet,<br />
die Landwirtschaft stimmt sich<br />
strategisch bereits mit der Tourismusbranche<br />
ab und richtet sich<br />
neu aus - im Mittelpunkt des gemeinsamen<br />
Fahrplanes steht nachhaltiges<br />
und regionales Wirtschaf-<br />
ten. Das Land Vorarlberg erweitert<br />
im Rahmen seiner Strategie „Ökoland<br />
Vorarlberg“ das Unternehmertum<br />
und die Kooperationen in den<br />
bäuerlichen Betrieben aber auch<br />
die Partnerschaft mit Handel und<br />
Tourismus soll ausgebaut werden.<br />
Aufgabe der Wirtschaftskammer<br />
ist es, bei Gastwirten und Köchen<br />
eine dementsprechende Nachfrage<br />
für Regionales zu entwickeln.<br />
Der Grundgedanke dahinter, man<br />
muss wissen, wo welche Produkte<br />
gebraucht werden, damit landwirtschaftliche<br />
Betriebe leichter das<br />
produzieren können, was in den<br />
Gastronomiebetrieben benötigt<br />
wird. Ziel der ambitionierten Zusammenarbeit<br />
sind längerfristige<br />
und vielversprechende Synergien<br />
sowie ein gesteigertes Bewusstsein<br />
für die regionalen Stärken<br />
Vorarlbergs.<br />
28 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
TRANSPORT<br />
ALS SCHNITTSTELLE<br />
Ein Beispiel für einen erfolgreichen<br />
Weg in die <strong>Zukunft</strong> ist das<br />
LandGut Projekt, ein Jahr Pilotphase<br />
liegt hinter den Beteiligten<br />
– 25 Landwirte und 60 Gastronomiebetriebe.<br />
Das bisherige Resümee<br />
macht Hoffnung <strong>auf</strong> mehr,<br />
denn die Idee überzeugt alle Beteiligten:<br />
Ein Transportlogistiker bringt<br />
Produkte aus Vorarlberg dorthin, wo<br />
sie im Land gebraucht werden - das<br />
Dornbirner Unternehmen Schluge<br />
Logistik stellt die Verbindung zwischen<br />
Produzent und Gastronom<br />
her. „Allen Partnern geht es darum,<br />
das Beste aus unserer Region<br />
heraus zu holen. Allerdings gibt es<br />
bei der Vermarktung noch einiges<br />
zu tun“, so Harald Furtner, Geschäftsführer<br />
der Sparte Tourismus<br />
in der WKV, der gemeinsam<br />
mit Ländle Marketing an der Entwicklung<br />
der Struktur hinter der<br />
Idee arbeitet. Ziel des Projektes<br />
war und ist es, Gastronomen und<br />
Hoteliers zu unterstützen, hauptsächlich<br />
das zu verarbeiten, was in<br />
heimischer, kontrollierter Produktion<br />
entstanden ist. Die Gastwirte<br />
sollen zudem auch den Gast für Regionales<br />
sensibilisieren. Soweit die<br />
Strategie, in der Praxis schafft<br />
LandGut schon sehr viele der theoretischen<br />
Ziele. Das Projekt animiert<br />
kleinbäuerliche Betriebe zur<br />
Entwicklung innovativer Produkte.<br />
Auf diese Weise können Landwirte<br />
auch ihre Absatzmöglichkeiten<br />
steigern. Der Logistiker Schluge<br />
verbindet den Gastwirt und den<br />
bäuerlichen Betrieb, das Transport<br />
Unternehmen schließt eine Lücke,<br />
was bisher flächendeckend<br />
fehlte.<br />
><br />
Hans-Peter Metzler, Obmann und Harald Furtner,<br />
Geschäftsführer der Sparte Tourismus in<br />
der WKV im Gespräch über regionale Entwicklungen<br />
und Visionen ganz im Sinne der Tourismusstrategie<br />
2020. Mit dem Logistikprojekt<br />
„LandGut“ und der Kooperation mit der AMA<br />
sind erste Strategieprojekte gelungen. Ziel<br />
muss es sein, eine vernetzte Regionalitätspartnerschaft<br />
mit neuen Strukturen zu entwickeln,<br />
an der sich alle im Bereich der Regionalität tätigen<br />
Organisationen und Institutionen beteiligen.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 29
1Das Ei vom heimischen Huhn ...<br />
2<br />
wird schonend behandelt ...<br />
3<br />
und <strong>auf</strong> kürzesten Weg zum Gastronom<br />
gebracht.<br />
IM LAND PRODUZIERT<br />
UND KONSUMIERT<br />
zeit ist geld<br />
Ein anschauliches Beispiel aus der<br />
Zeit vor LandGut: Der Inhaber des<br />
Gasthauses Rössle in Braz, Valentin<br />
Bargehr, hätte gerne schwarze<br />
Nüsse als regionales Highlight bei<br />
einem seiner Gerichte verwendet.<br />
Diese werden im Rheindelta bei<br />
Schobel Höchstgenuss in <strong>auf</strong>wendiger<br />
Handarbeit produziert und<br />
Harald Schobel wären zusätzliche<br />
Abnehmer für sein exklusives Produkt<br />
mehr als recht. Man kannte<br />
sich zwar, doch für beide Seiten<br />
war der Aufwand – die Strecke zwischen<br />
Höchst und dem Klostertal -<br />
zu groß. „In der Gastronomie ist<br />
Personal knapp, ich muss mit meinen<br />
Ressourcen also gut haushalten,<br />
auch zeitlich,“ bringt Bargehr<br />
das <strong>auf</strong> den Punkt, was viele Gastronomen<br />
und Produzenten an der<br />
Zusammenarbeit hindert. Heute<br />
sind beide Seiten, der Gastwirt und<br />
der Hersteller der heimischen Delikatesse,<br />
in regem Austausch und<br />
Mitglied von LandGut - das logistische<br />
System fungiert als Bindeglied.<br />
Die schwarzen Nüsse werden<br />
unkompliziert und schnell im Unterland<br />
verladen und im Klostertal<br />
abgeliefert. Beide Beteiligten sind<br />
Für viele der teilnehmenden Betriebe<br />
besteht eine Motivation für<br />
LandGut aber auch in der Wertschätzung<br />
von Produkten, die in<br />
der Region entstanden sind. Gastronomen<br />
spüren das zunehmende<br />
Bewusstsein ihrer Gäste für ökologische<br />
Nachhaltigkeit und wollen<br />
ganz genau wissen, was <strong>auf</strong> ihren<br />
Herd kommt und wie das Produkt<br />
entstanden ist. Vor allem die gehobene<br />
Gastronomie verlangt neben<br />
der Geschichte eines Produktes<br />
auch mehr Extravagantes, neue<br />
Ideen und Raritäten - LandGut<br />
knüpft auch hier die richtigen Kontakte.<br />
Peter Dünser, Chef der Sennerei<br />
in Schnifis sieht darin die<br />
Kernkompetenz des Projektes:<br />
„Die Gastronomen wollen Besonderes,<br />
regional Typisches und ganz<br />
Ausgesuchtes. Meine Produkte erfüllen<br />
diese Kriterien und passen<br />
deswegen perfekt in das Konzept<br />
von LandGut. Für mich ist das Projekt<br />
wirtschaftlich gesehen ein<br />
wichtiger Multiplikator.“ Spezielles<br />
aus der Region findet seinen ganz<br />
speziellen Abnehmer – eine gute<br />
Alternative zum normalen Lebensmittelhandel.<br />
Mit LandGut wächst<br />
also etwas, das verbindet und zudem<br />
ein gutes ökologisches Gewissen<br />
beschert. Gerade unter diesem<br />
Aspekt ist die Mitgliedschaft bei<br />
LandGut für den Landwirt und Unmit<br />
der Kooperation, die keinen zusätzlichen<br />
Aufwand beinhaltet,<br />
sehr zufrieden und gerade für<br />
Kleinbetriebe ist LandGut eine lukrative<br />
Alternative, meint Harald<br />
Schobel: „Vor allem für kleine Produzenten,<br />
wie wir es sind, ist Land-<br />
Gut eine sehr gute Sache, da uns<br />
ein großes Vertriebsnetz fehlt. Es<br />
läuft ohne Mehr<strong>auf</strong>wand für mich<br />
und meinen Betrieb und bringt mir<br />
nur Vorteile. Ich muss nicht vermarkten<br />
und nicht ausliefern.“<br />
Schobel schildert einen wichtigen<br />
wirtschaftlichen Grundgedanken<br />
neben dem erweiterten Absatzmarkt<br />
- die Zeitersparnis. Wege erübrigen<br />
sich und sowohl Produzenten<br />
als auch Kunden müssen nicht<br />
mehr quer durch Vorarlberg fahren<br />
um an ausgezeichnete heimische<br />
Qualitätsprodukte zu kommen<br />
oder diese zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
30 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
5<br />
wird durch liebevolle Zubereitung ...<br />
4<br />
Dieser hochwertige Rohstoff ...<br />
ternehmer Bertram Martin aus<br />
Buch eine ganz bewusste Entscheidung<br />
für die Region. Wir werden<br />
bei der Ernährung immer mehr<br />
fremd bestimmt, wogegen sich<br />
Martin, den man vor allem wegen<br />
seiner Hühner, Eier und Nudeln<br />
kennt, wehren möchte. „LandGut<br />
ist eine große Chance, weil es immer<br />
wichtiger wird <strong>auf</strong> kleine<br />
Strukturen zu setzen. In Europa<br />
gibt es sieben große Handelskonzerne,<br />
die uns sagen wollen, wo es<br />
lang geht, gerade deswegen müssen<br />
wir im Sinne der Vielfalt <strong>auf</strong><br />
kleine regionale Betriebe setzen.<br />
Da weiß man, was man bekommt<br />
und wer hinter dem Produkt steht.“<br />
LandGut führt Produzenten und<br />
Gastronomen weg vom Einheitsbrei<br />
und hin zum bewussten Umgang<br />
mit etwas, das in unserer Region<br />
entstanden ist. Das Konzept<br />
von LandGut hat also auch einen<br />
moralisch ethischen Aspekt, den<br />
man laut Martin beim Erwerb eines<br />
Produktes bedenken sollte. „Jedes<br />
Ei, das über LandGut an den Gastronomen<br />
geht, freut mich natürlich<br />
wirtschaftlich, aber mich begeistert<br />
auch der Grundgedanke,<br />
der dahinter steht und die Region<br />
stärkt. Das ist der richtige Weg für<br />
unsere Kinder.“<br />
produktpalette<br />
ERWEITERN<br />
Die <strong>Zukunft</strong> soll noch einiges mehr<br />
für das LandGut Projekt bringen.<br />
Ein Mehr an Teilnehmern, ein Mehr<br />
im Produktspektrum aber auch die<br />
Quantität mancher Produkte soll<br />
gesteigert werden, denn ab und zu<br />
kommt es beim Angebot noch zu<br />
Engpässen. „Ein Mangel, der sich<br />
in der Pilotphase zeigte, aber an<br />
dessen Verbesserung wir schon arbeiten,“<br />
so Hans-Peter Metzler,<br />
Obmann der Sparte Tourismus,<br />
denn Ziel ist es natürlich „dass die<br />
Landwirte nachziehen und ganz<br />
bewusst jene Produkte <strong>auf</strong> den<br />
Markt bringen, die gebraucht werden.“<br />
Die Landwirtschaft soll die<br />
Möglichkeit haben, sich in ihrem<br />
Produktsegment weiter zu entwickeln,<br />
denn LandGut zeigt, dass<br />
die landwirtschaftlichen Strukturen<br />
in Vorarlberg enorme Chancen<br />
haben, man kann im Vergleich bestehen<br />
und sogar Verdienstmöglichkeiten<br />
steigern. Der Bucher<br />
Landwirt Bertram Martin hat eine<br />
solche Idee, er wird in den nächsten<br />
Monaten ein etwas „anderes“<br />
Fleisch <strong>auf</strong> den Markt bringen: „In<br />
Kürze produzieren wir Bioweidefleisch.<br />
Das Rind frisst nur Heu und<br />
Gras, keinen Mais oder Silofutter,<br />
das ergibt dann ein ähnliches<br />
Fleisch wie Wildfleisch.“ Die Nachfrage<br />
überzeugt, die ersten paar<br />
Rinder sind schon verk<strong>auf</strong>t, was<br />
zeigt, Ideen wie diese sind gefragt.<br />
Viele Produzenten sind <strong>auf</strong> dem<br />
richtigen Weg, jetzt heißt es für die<br />
Organisatoren des LandGut Projektes<br />
noch mehr Produzenten ins<br />
Boot zu holen.<br />
6<br />
zu einem Genuss <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>.<br />
Bereits an Bord ist der Hotelier Hubert<br />
Schwärzler, der die Chance,<br />
über LandGut einen direkten Draht<br />
zu regionalen Produzenten herstellen<br />
zu können, sehr schätzt.<br />
Gerade beim Fleisch muss der Unternehmer<br />
aber ab und zu <strong>auf</strong> andere<br />
Bundesländer ausweichen,<br />
was er gern vermeiden würde. „Die<br />
Qualität der gelieferten Produkte<br />
ist ausgezeichnet, von mir aus<br />
könnten aber noch viel mehr Landwirte<br />
mit machen, ich denke, die<br />
Nachfrage ist <strong>auf</strong> jeden Fall da.“<br />
Ein Wunsch den viele Gastronomen<br />
im Land unterschreiben würden,<br />
denn nach der einjährigen<br />
Testphase des Projektes ist klar,<br />
LandGut hat unschätzbare Qualitäten<br />
für alle Beteiligten. Das Konzept<br />
passt, jetzt soll der nächste<br />
Schritt kommen, Ausbau und Weiterentwicklung.<br />
Einer der wichtigsten<br />
Aufgabenbereiche für die <strong>Zukunft</strong><br />
wird es sein, alle landwirtschaftlichen<br />
Produkte und Strukturen in das vorhandene<br />
System <strong>auf</strong>zunehmen. Kein<br />
einfacher Weg, aber ein regionaler<br />
und nachhaltiger.<br />
Mag. Rebekka Moser<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3 1<br />
Vor uns eine unberührte, unerschlossene<br />
Landschaft soweit das<br />
Auge reicht. Der Blick schweift <strong>auf</strong><br />
den See am Ende des Tales, <strong>auf</strong><br />
dessen Oberfläche sich<br />
eine wilde Bergwelt widerspiegelt<br />
und die von den<br />
Sonnenstrahlen dramatisch<br />
in Szene gesetzt<br />
wird. Zum See führt ein<br />
unscheinbarer Pfad hin.<br />
Ein perfekter Ort, um den<br />
Füßen eine Abkühlung zu<br />
gönnen und Rast zu machen.<br />
Umgeben von nichts<br />
außer absoluter Stille.<br />
Eine kitschige Vorstellung?<br />
Ja natürlich, aber<br />
am Ende eines herrlichen Sommers<br />
ist der Geist eben mit enormen<br />
Bildern gespeist. Bilder von<br />
unberührten Landschaften – also<br />
Urlaub in Skandinavien oder gar in<br />
Kanada? Nein, in Vorarlberg.<br />
Es gibt sie noch, die<br />
unerschlossenen<br />
Landschaftsräume in<br />
Vorarlberg.<br />
Das Land Vorarlberg hat zusammen<br />
mit dem Büro UMG in einer<br />
eigenen Raumanalyse die ursprünglichen,<br />
naturnahen und wenig<br />
erschlossenen alpinen Landschaftsräume<br />
in Vorarlberg<br />
erfasst. Mittels digitaler Geländemodelle<br />
und Berücksichtigung von<br />
Infrastrukturdaten, wie z.B. dem<br />
Straßen- und Wegenetz, Skipisten<br />
oder Aufstiegshilfen konnte berechnet<br />
werden, welchen Erschließungsgrad<br />
Vorarlberg <strong>auf</strong>weist.<br />
Ergebnis: Von den rund 2600 km 2<br />
der Gesamtfläche Vorarlbergs können<br />
derzeit etwas mehr als 800<br />
km 2 als wenig bis nichterschlossen<br />
bezeichnet werden. Ein Drittel von<br />
Vorarlberg ist also weitgehend unberührte<br />
Landschaft. Das klingt<br />
zunächst nach einer Beschreibung<br />
der guten Ist-Situation. Dahinter<br />
steckt aber vielmehr ein Potenzial<br />
für eine gesamthafte Entwicklung<br />
des Tourismus in Vorarlberg und<br />
vor allem auch die Notwendigkeit<br />
des gemeinsamen Tuns aller Beteiligten.<br />
WeiSSzone<br />
Vorarlberg – über<br />
die touristische<br />
Bedeutung von unerschlossenen<br />
Landschaften<br />
Diese unberührten, unerschlossenen<br />
Landschaftsräume sind als sogenannte<br />
„Weißzone“ bereits in<br />
die <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusstrategie<br />
2020 integriert. Es gibt somit<br />
einen Grundsatzbeschluss, nun<br />
braucht es aber eine Konkretisierung.<br />
Landesstatthalter Karlheinz<br />
Rüdisser meint dazu: „Das Konzept<br />
der Weißzonen ist ein Ansatz,<br />
mit dem wir in Vorarlberg bewusst<br />
jene Gebiete ausweisen möchten,<br />
die von einer touristischen Erschließung<br />
freigehalten werden.“<br />
Das bedeutet für ihn aber nicht,<br />
dass daraus Ausschlusszonen werden,<br />
denn die unberührten Gebiete<br />
in Vorarlberg sollen erlebbar und<br />
zugänglich sein für die Wanderer –<br />
aber eben frei von touristischer Infrastruktur.<br />
Die Touristiker<br />
Hans-Peter Metzler und Christian<br />
Schützinger können diesem Zugang<br />
viel abgewinnen. Sie unterstreichen<br />
den Mehrwert und das<br />
Potenzial von Weißzonen für die<br />
Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg.<br />
Es braucht einen Blick <strong>auf</strong><br />
das ganze Land – verschiedene<br />
Nutzungsarten und eben Nicht-Nutzungsarten<br />
zeichnen dieses Gesamtbild<br />
aus. Eine touristische<br />
Verwertung von unterschiedlich<br />
bespielten Landschaftsräumen<br />
geht gemäß den Touristikexperten<br />
nur über die Entwicklung mit den<br />
Regionen. Dadurch eröffnen sich<br />
dem Gast in Vorarlberg, der sich<br />
gemäß Marktforschung durch<br />
hohe soziale Verantwortung<br />
und ein hohes Umweltbewusstsein<br />
auszeichnet,<br />
neue Möglichkeitsräume.<br />
Neben der vorhandenen<br />
Infrastruktur, die er<br />
im Sommer wie im Winter<br />
nützt, kann er zudem in einer<br />
halben Stunde Gehzeit<br />
in eine unerschlossene,<br />
unberührte Bergwelt eintauchen.<br />
In der Summe<br />
wird die Tourismusdestination<br />
attraktiver. Damit<br />
ist aber nicht nur der anspruchsvolle<br />
Gast, sondern auch die<br />
<strong>Vorarlberger</strong>in und der <strong>Vorarlberger</strong><br />
angesprochen. Es geht darum,<br />
ehrliche Landschaften erleben zu<br />
können, wo stimmige Lösungen<br />
<strong>auf</strong> traditionelle Strukturen <strong>auf</strong>bauen<br />
und wie der Naturschutzrat<br />
Prof. Grabherr weiter meint: „Ein<br />
Stück wildes Vorarlberg sollten<br />
auch die nachfolgenden Generationen<br />
noch erleben dürfen.“<br />
Die bereits erwähnte Raumanalyse<br />
des Landes Vorarlberg wird bis<br />
Sommer <strong>2014</strong> vertieft, damit sie<br />
dann als wichtige Grundlage für einen<br />
Diskussionsprozess dienen<br />
kann. Denn für das Land Vorarlberg<br />
steht nicht die Verordnung im Vordergrund,<br />
sondern das Miteinander-<br />
Lernen. Die Umsetzung der Weißzonen<br />
soll durch ein gemeinsames<br />
Projekt mit den Regionen und Gemeinden<br />
erfolgen. Dadurch wird vor<br />
allem der Blick <strong>auf</strong> den besonderen<br />
Charakter der jeweiligen Region gewahrt,<br />
nicht ohne die notwendigen<br />
Mindeststandards einer solchen<br />
Weißzone zu vergessen. Im Übrigen<br />
erscheint der Alpenverein hierbei<br />
ein wichtiger Partner zu sein, weil<br />
dieser seit jeher die Brücke zwischen<br />
unberührten, naturnahen<br />
Landschaften und einer touristischen<br />
Nutzung erfolgreich schlägt.<br />
32 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Zurück zum Bergsee, <strong>auf</strong> dessen<br />
Oberfläche sich immer noch die<br />
wilde Bergwelt widerspiegelt. Gerade<br />
sind ein paar Gäste aus Holland<br />
dazu gestoßen. Zuerst ein tiefes<br />
Durchatmen, dann hören wir<br />
sie sagen: „Wir waren letztes Jahr<br />
zum Skil<strong>auf</strong>en in Vorarlberg und<br />
dieses Jahr zum Wandern. Was für<br />
ein Ausblick – ganz großes Kino.<br />
Vorarlberg überrascht uns immer<br />
wieder!“<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3 3<br />
Die Tourismusstrategie 2020<br />
setzt <strong>auf</strong> die Schwerpunkte Gastfreundschaft,<br />
Regionalität und<br />
Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur<br />
Umsetzung der Tourismusstrategie<br />
bestehen<br />
unter anderem darin, in<br />
Vorarlberg neben einer<br />
hochwertigen touristischen<br />
Infrastruktur für<br />
die Gäste auch die hohe<br />
Landschafts- und Lebensqualität<br />
als Wettbewerbsfaktor<br />
langfristig<br />
zu sichern. Dazu gehört<br />
auch die Förderung innovativer<br />
Projekte im Bereich<br />
der nachhaltigen<br />
Mobilität.<br />
Touristen reisen hauptsächlich mit<br />
dem Privat-Pkw in die Tourismusdestinationen<br />
der Alpen. Weniger<br />
als zehn Prozent reisen mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln an. Einer<br />
der Schlüsselfaktoren für eine Verkehrsverlagerung<br />
in Richtung umweltfreundlicher<br />
Verkehrsmittel im<br />
34 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />
AlpInfoNet<br />
ein EU-Projekt<br />
im Sinne der<br />
Tourismusstrategie<br />
2020<br />
Tourismussektor ist Information.<br />
Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass die Bereitstellung einfach zugänglicher,<br />
multimodaler Informationen<br />
über die Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, Gepäcktransport,<br />
Mobilitätsangebote in der<br />
Tourismusdestination (öffentlicher<br />
Personennahverkehr in der Region,<br />
Shuttlebusse, etc.) entscheidend für<br />
den Urlaubsgast ist, um seine Verkehrsmittelwahl<br />
zugunsten nachhaltiger<br />
Mobilitätsangebote auszurichten.<br />
Die Fahrplanauskunftssysteme<br />
der ÖBB und der Verkehrsverbünde<br />
decken zum großen Teil den Linienverkehr<br />
im öffentlichen Personenverkehr<br />
österreichweit und teilweise<br />
auch international ab. Sie<br />
beinhalten aber keine Bedarfsverkehre,<br />
wie z.B.<br />
Wanderbusse und Hotelshuttles.<br />
Darüber hinaus<br />
fehlt diesen Systemen eine<br />
Darstellung alternativer<br />
Mobilitätsangebote vor Ort<br />
wie Fahrradverleihservices,<br />
Mietautos, Taxis und eine<br />
Verknüpfung mit Auskünften<br />
über touristische Attraktionspunkte<br />
in der Tourismusregion.<br />
Ein Blick <strong>auf</strong><br />
die grenzübergreifende Alpenregion<br />
zeigt, dass je nach Land unterschiedliche<br />
Fahrplanauskunftssysteme im<br />
öffentlichen Personenverkehr und<br />
unterschiedliche Detailgenauigkeiten<br />
bei den Mobilitätsangeboten in<br />
den Tourismusdestinationen bestehen.<br />
>
Eine lückenlose<br />
Transportkette<br />
von der<br />
Wohnadresse des<br />
Gastes bis zur<br />
Unterkunft am<br />
Urlaubsort soll<br />
sichergestellt<br />
werden.
Und genau da setzt<br />
das Projekt AlpInfoNet –<br />
Sustainable Mobility<br />
Information Network for<br />
the Alpine Space – an:<br />
Es soll grenzübergreifend eine<br />
koordinierte und einheitliche Informationsplattform<br />
für die Bereiche<br />
Verkehr und Tourismus<br />
entwickelt werden. Zur Umsetzung<br />
des Projekts wurde seitens<br />
der Umweltminister der Alpenanrainerstaaten<br />
die Arbeitsgruppe<br />
Verkehr der Alpenkonvention be<strong>auf</strong>tragt.<br />
In einer Projektl<strong>auf</strong>zeit von drei<br />
Jahren soll in Pilotregionen ein<br />
funktionierendes grenzüberschreitendes<br />
Informationssystem umgesetzt<br />
werden. „Als einer von drei<br />
österreichischen Projektpartnern<br />
ist das Land Vorarlberg gemeinsam<br />
mit elf weiteren Projektpartnern<br />
aus Deutschland, Italien,<br />
Slowenien und Frankreich an der<br />
Umsetzung in der „Pilotregion<br />
Bodenseeraum“ beteiligt“, so DI<br />
Christian Rankl, Amt der <strong>Vorarlberger</strong><br />
Landesregierung, österreichischer<br />
Ländervertreter in der<br />
Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention.<br />
Das Projekt stellt hohe Ansprüche<br />
<strong>auf</strong> organisatorischer und technischer<br />
Ebene. Es ist dar<strong>auf</strong> ausgerichtet,<br />
die Erreichbarkeit von<br />
Destinationen mittels öffentlicher<br />
Verkehrsmittel für Gäste besser<br />
sichtbar zu machen und Schnittstellen<br />
zwischen Verkehrsträgern<br />
zu optimieren. Eine lückenlose<br />
Transportkette von der Wohnadresse<br />
des Gastes bis zur Unterkunft<br />
am Urlaubsort soll sichergestellt<br />
werden. Darüber hinaus wird<br />
das Auskunftssystem mit touristischen<br />
Informationen zu Points<br />
of Interest (Sehenswürdigkeiten,<br />
Freizeit- und Ausflugsziele, Wanderrouten,<br />
Mountainbiketouren,<br />
etc.) verknüpft sein und über umweltfreundliche<br />
Mobilitätsangebote<br />
(Bahn- und Busangebote, Fahrradverleihstationen,<br />
Carsharing,<br />
Elektromobilität, etc.) informieren.<br />
Ein Auskunftssystem, das Informationen<br />
über den öffentlichen Linienverkehr<br />
mit regionalen Mobilitätsangeboten<br />
und touristischen<br />
Informationen <strong>auf</strong> einen Blick und<br />
einen Click vereint, gibt es derzeit<br />
nur in der Schweiz. „Das Projekt<br />
AlpInfoNet eröffnet in Folge der<br />
intensiven grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit bei der Verknüpfung<br />
von Mobilitäts- und touristischen<br />
Informationen völlig neue<br />
Perspektiven und bietet eine große<br />
Chance für mehr Nachhaltigkeit<br />
im Sinne der Tourismusstrategie<br />
2020“, so Landesstatthalter Mag.<br />
Karlheinz Rüdisser.<br />
Die Projektgesamtkosten sind mit<br />
rund drei Millionen Euro budgetiert.<br />
Der Anteil des Landes Vorarlberg<br />
am Gesamtprojekt wird<br />
zu einem Großteil aus Mitteln<br />
des grenzübergreifenden EU-Programms<br />
„Alpine Space“ gefördert.<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Projektpartner sind die<br />
Vorarlberg Tourismus GmbH und die<br />
Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH.<br />
<<br />
36 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
„Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />
zu sein lohnt<br />
sich<br />
Auszeichnung als<br />
Qualitätsmerkmal<br />
und Wettbewerbsvorteil<br />
Im Rahmen der Tourismusstrategie<br />
2020 kommt den <strong>Vorarlberger</strong><br />
Gastronomen und Hoteliers<br />
höchste Bedeutung zu. Die neue<br />
Auszeichnung „Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ macht deren<br />
Ziele noch sichtbarer und generiert<br />
für alle eine win-win-Situation.<br />
Die Nominierungsphase startet<br />
demnächst.<br />
Vorarlbergs Bekenntnis zum Qualitätstourismus<br />
wird um eine Facette<br />
reicher. Für das ambitionierte<br />
Ziel, die Nummer 1 in Sachen Gastfreundschaft,<br />
Regionalität und<br />
Nachhaltigkeit zu sein, soll die<br />
neue Auszeichnung „Gastgeber<br />
<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ zur Kür neben<br />
bereits bestehenden Klassifizierungen<br />
oder Sternebewertungen<br />
werden. Davon profitieren die<br />
Unternehmen <strong>auf</strong> unterschiedlichste<br />
<strong>Art</strong>: Die Förderstruktur soll<br />
umgestellt werden und finanzielle<br />
38 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />
Anreize bieten. Sogenannte „Strategie-Engel“<br />
werden die touristischen<br />
Unternehmer <strong>auf</strong> ihrem Weg<br />
unterstützen. Der gesamte Prozess<br />
steht unter dem Motto „Positives<br />
Feedback und Support statt<br />
Kontrolle“. Und last but not least<br />
wird kein gewöhnliches Türschild<br />
diese besondere Auszeichnung<br />
„Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />
schmücken, sondern eine attraktive,<br />
individuell gravierte „Lob- und<br />
Dank-Bank“ für jeden ausgezeichneten<br />
Betrieb als sichtliche Anerkennung<br />
fungieren.<br />
Vom Café bis zum Hotel<br />
Berücksichtigung finden jene Gastgeber,<br />
die sich in einem Themenbereich<br />
innovativ einbringen.<br />
Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />
für Tourismus und Freizeitwirtschaft,<br />
erläutert: „Das kann<br />
das kleine Café, das traditionelle<br />
Wirtshaus, die Frühstückspension<br />
oder das Wellnesshotel sein - jedes<br />
einzelne könnte ein Top-Gastgeber<br />
<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong> werden. Es ist<br />
weit mehr als eine Auszeichnung<br />
klassischer <strong>Art</strong>.“ „Gastgeber <strong>Vorarlberger</strong><br />
<strong>Art</strong>“ stehen für authentische<br />
Gastlichkeit, regionale Genusskultur<br />
und Nachhaltigkeit. Die<br />
Teilnehmenden erhalten dabei <strong>auf</strong><br />
ihrem Weg zur Auszeichnung starke<br />
Unterstützung durch das Know<br />
How der „Strategie-Engel“.<br />
>
Das Entwicklungsteam „Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />
<strong>Art</strong>“: Harald Furtner, Spartengeschäftsführer;<br />
Mag. Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe<br />
Hotellerie; Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />
und Hotelier Schiff Hittisau; Karlheinz Hehle, Hotelier<br />
Schönblick Eichenberg; Mag. Willi Sieber,<br />
Ökologieinstitut; Elmar Herburger, Hotelier Gasthof<br />
Mohren.<br />
„Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />
zu sein lohnt<br />
sich<br />
Stärken weiter ausbauen<br />
Unternehmen die ihre Stärken unterstreichen,<br />
sich regionalen Produkten,<br />
Architektur, Natur, Kultur,<br />
Tradition, Nachhaltigkeit, besonderer<br />
Mitarbeiterförderung o.ä. verschrieben<br />
haben, können sich als<br />
„Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />
anmelden. Bereits bestehende<br />
Auszeichnungen wie AMA Gastrosiegel,<br />
ÖKOPROFIT, Biohotel-Zertifizierung,<br />
Umweltzeichen, Tourismusinnovationspreis<br />
u.a. werden<br />
mitberücksichtigt. Ein weiteres<br />
Plus des Prozesses: Zu jedem<br />
hauseigenen Themenbereich wird<br />
mit externer Unterstützung eine<br />
Standortbestimmung durchgeführt.<br />
Harald Furtner, Spartengeschäftsführer<br />
Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />
in der WKV: „Dazu<br />
sind unterschiedliche Tools verfügbar,<br />
die den Weg zu mehr Exzellenz<br />
bahnen. Dies können Beratungen,<br />
Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
im Energiebereich sein,<br />
Unterstützung zur Markt- und Markenpositionierung,<br />
zur Teambildung<br />
oder Führungskompetenz<br />
u.v.m. sein“.<br />
Klare Wettbewerbs- und<br />
Marketingvorteile<br />
Wer sich als „Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ positioniert,<br />
kann dies gewinnbringend zur Differenzierung<br />
und für sein Marketing<br />
nutzen. Special services wie<br />
eine eigene Intranet-Plattform informieren<br />
über neueste Entwicklungen<br />
im Bereich Tourismus, dienen<br />
dem Erfahrungsaustausch und<br />
geben Informationen über zuverlässige<br />
Anbieter. Spezifische Vorteile<br />
für die Betriebe sind in der<br />
gemeinsamen Bewerbung und<br />
Vermarktung garantiert. „Gastgeber<br />
<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ stehen<br />
für authentische Gastfreundschaft,<br />
regionale Genusskultur und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
SpaSS und Motivation<br />
Wer bereits seine Stärken und einen<br />
bewussten Umgang mit den<br />
Zielen der Tourismusstrategie<br />
2020 pflegt, hat beste Chancen<br />
unter den ersten 30 Nominierten<br />
zu sein. Die Auszeichnung die laut<br />
Hans-Peter Metzler, „Spaß machen,<br />
motivieren und unbürokratisch<br />
abgewickelt werden soll“, hat<br />
drei Jahre Gültigkeit, dann erfolgt<br />
eine Neuüberprüfung. Nominierte<br />
absolvieren einen Startworkshop.<br />
Harald Furtner: „Unternehmer und<br />
Führungskräfte eruieren dabei,<br />
welches Rüstzeug für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der <strong>Zukunft</strong> noch<br />
entwickelt werden muss“. Der<br />
Startschuss zur Nominierungsphase<br />
fällt demnächst. Wer sich für die<br />
Auszeichnung „Gastgeber <strong>auf</strong><br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ anmelden möchte,<br />
meldet sich bei der Sparte Tourismus<br />
und Freizeitwirtschaft in der<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />
gastfreundschaft<br />
> Ausbildungsqualität<br />
> Markt<strong>auf</strong>tritt<br />
> Mitarbeiterzufriedenheit<br />
> Gästezufriedenheit<br />
regionalität<br />
> Kulinarik<br />
> Einbindung regionaler Kultur,<br />
Saisonale Struktur und<br />
Naturqualität<br />
> Baukultur<br />
> Touristisches Angebot<br />
nachhaltigkeit<br />
> Sorgsamer Umgang mit Energie<br />
> Sorgsamer Umgang mit Ressourcen<br />
> Mobilität<br />
> Abfallwirtschaft und Reinigung<br />
Anmeldung unter:<br />
Sparte Tourismus und<br />
Freizeitwirtschaft<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
Wichnergasse 9,<br />
6800 feldkirch<br />
T 05522 305 - 92<br />
40 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
der weg<br />
zur<br />
auszeichnung<br />
Exzellent<br />
Auszeichnung<br />
Jury Entscheidung<br />
Bericht und Feedback<br />
Nominierung<br />
Entwicklungsphase zum Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />
Interne Prüfung<br />
Befragungen<br />
Start Workshop<br />
Begleitung durch Experten<br />
Anmeldung<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 4 1<br />
Die Sicht von<br />
Dr. Gerhard Schwarz,<br />
Direktor der Denkfabrik<br />
Avenir Suisse<br />
Die erste Antwort <strong>auf</strong> die ziemlich<br />
ambitiöse Frage, was Vorarlberg<br />
ausmacht, ist eine naheliegende<br />
und naturgemäß<br />
stark persönlich gefärbte.<br />
Vorarlberg ist Grenzland<br />
und nicht Kernland - seit<br />
eh und je. Und Grenzgebiete<br />
zeichnen sich fast<br />
überall <strong>auf</strong> der Welt durch<br />
spannende, fruchtbare<br />
Mischungen aus.<br />
Das trifft auch <strong>auf</strong> Vorarlberg<br />
zu. Für den in Vorarlberg<br />
geborenen und <strong>auf</strong>gewachsenen,<br />
seit Beginn<br />
des Studiums (also fast<br />
drei Viertel seines bisherigen Lebens)<br />
in der Schweiz lebenden und<br />
viel in der Welt herumgekommenen<br />
österreichisch-schweizerischen<br />
Doppelbürger liegt in der<br />
Mischung aus österreichischen<br />
und schweizerischen Elementen<br />
das Besondere, das Attraktive,<br />
auch das Anheimelnde dieser<br />
Grenzregion.<br />
Wenn man von der Schweiz kommend<br />
über den Rhein nach Österreich<br />
fährt, empfindet man manches<br />
in Vorarlberg etwas offener<br />
und lockerer, man gewinnt aber<br />
auch den Eindruck, dass man gelegentlich<br />
die Dinge dort auch dann<br />
nicht so genau nimmt, wenn man<br />
es eigentlich sollte, die Bevölkerung<br />
scheint insgesamt etwas musischer,<br />
der Umgang wirkt weniger<br />
effizienzorientiert, die Leute strahlen<br />
mehr genuine Freundlichkeit<br />
aus, ohne sich anzubiedern, Humor<br />
und Selbstironie sind weit<br />
verbreitet, Flexibilität und Improvisation<br />
gehören fast zur Grundausstattung.<br />
was<br />
Vom Osten her kommend ist es genau<br />
umgekehrt. Vieles wirkt etwas<br />
strenger und sturer, aber gleichzeitig<br />
geniesst offenbar Handschlagqualität,<br />
also Verlässlichkeit<br />
in jeder Hinsicht (Termintreue,<br />
Pünktlichkeit, das Einhalten von<br />
voralrberg<br />
ausmacht<br />
Abmachungen) einen hohen Stellenwert.<br />
Die Sensibilität gegenüber<br />
Interessenskonflikten und<br />
Freunderlwirtschaft scheint ausgeprägter.<br />
Und natürlich kommen<br />
auch all die anderen, weiter östlich<br />
gepflegten Klischees über die Gsiberger<br />
nicht ganz von ungefähr:<br />
Arbeitsamkeit, Sparsamkeit bis<br />
zum Geiz, Unbestechlichkeit, eine<br />
gesunde Skepsis gegenüber zu viel<br />
Staat, mehr Bescheidenheit im<br />
Auftritt, mehr Eigenverantwortung,<br />
aber vielleicht auch weniger<br />
Lebenslust und insgesamt eine gewisse<br />
Nüchternheit.<br />
Die nüchterne Beschränkung <strong>auf</strong><br />
das Wesentliche, wie sie etwa in<br />
der (leider nicht in allen Teilen des<br />
Landes gleich ausgeprägt gelebten<br />
und gepflegten) modernen <strong>Vorarlberger</strong><br />
(Holz-)Architektur zum<br />
Ausdruck kommt, ist immer wieder<br />
besonders wohltuend, wenn man<br />
sie vergleicht mit der gar zu barocken<br />
bajuwarischen Üppigkeit,<br />
aber auch mit der zu oft etwas<br />
neureichen Protzigkeit ohne Stilgefühl<br />
oder den Zweitwohnungs- Spekulationsobjekten<br />
in weiten Landstrichen<br />
Helvetiens. Im Unterschied<br />
zum Rest von Österreich lebt diese<br />
Architekturszene nicht nur, ja nicht<br />
einmal in erster Linie, von spektakulären<br />
Repräsentationsbauten<br />
und Aushängeschildern, sondern<br />
hauptsächlich von der Breite.<br />
Was Vorarlberg auch ausmacht<br />
und das österreichische<br />
Bundesland ebenfalls<br />
etwas „schweizerisch“<br />
macht, ist ein ausgeprägterer<br />
Sinn für Subsidiarität,<br />
für den Staats<strong>auf</strong>bau<br />
von unten nach oben, für<br />
Vielfalt und Wettbewerb<br />
auch im Politischen. Selbst<br />
innerhalb des Bundeslandes<br />
pochen die Menschen<br />
ja <strong>auf</strong> ihre Eigenständigkeit,<br />
die Walser, die Montafoner,<br />
die Bregenzerwälder,<br />
die Oberländer und die<br />
Unterländer. Gelegentlich kann<br />
dieses Betonen der Eigenständigkeit<br />
bis fast zur Widerborstigkeit<br />
gehen. Doch letztlich steckt darin<br />
jenes Suchen nach Identität und<br />
jene Pflege der Wurzeln, die gerade<br />
in Zeiten der Globalisierung besonders<br />
wichtig sind. Vorarlberg<br />
ist (auch darin übrigens der<br />
Schweiz ähnlich) entgegen dem<br />
Selbstbild und dem Fremdbild ein<br />
besonders weltoffenes Land. Der<br />
Blick vom Pfänder oder vom Karren<br />
über den Bodensee machen<br />
dies erlebbar, Statistiken über Exporte,<br />
Emigranten, Grenzgänger<br />
und ausländische Wohnbevölkerung<br />
belegen es. Aber gerade in<br />
der globalisierten Welt brauchen<br />
die Menschen lokale Anker, emotionale<br />
Heimat. Vorarlberg versucht<br />
seit je auch diese schwierige und<br />
nicht immer gelingende Balance<br />
zwischen Offenheit und Identität<br />
zu leben - alles in allem doch mit<br />
Erfolg.<br />
Dr. Gerhard Schwarz<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 43<br />
Bewusster<br />
genuss<br />
Zuhause schmeckt es einfach<br />
am besten, eine Philosophie die<br />
perfekt zu unserer Region passt.<br />
Vorarlberg ist ein kulinarisches<br />
Juwel und unsere Gastronomen<br />
sind <strong>auf</strong> dem Weg in eine nachhaltige<br />
<strong>Zukunft</strong>. Modern - aber auch<br />
mit Besinnung <strong>auf</strong> Tradition, Region<br />
und Saison. In Zusammenarbeit<br />
mit der Agrarmarkt Austria<br />
hat die heimische Wirtschaftskammer<br />
ein System geschaffen,<br />
das kontrollierte Heimat <strong>auf</strong> den<br />
Gästeteller bringt - das AMA<br />
Gastrosiegel Vorarlberg.<br />
Im Lebensmittelhandel entscheidet<br />
der Konsument mit einem Blick<br />
<strong>auf</strong>s Etikett, ob er regionalen Produkten<br />
sein Vertrauen schenken<br />
will und damit auch Umwelt und<br />
Wirtschaft beeinflusst. Der Verbraucher<br />
hat das Gefühl, mit der<br />
Unterstützung regionaler Produ-<br />
44 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
75 <strong>Vorarlberger</strong><br />
Mitglieder haben sich<br />
strengere Regeln<br />
<strong>auf</strong>erlegt.<br />
75<br />
zenten sein Geld an der richtigen<br />
Stelle auszugeben sowie der CO2<br />
Bilanz und der eigenen Gesundheit<br />
etwas Gutes zu tun. Im Restaurant<br />
ist die bewusste Entscheidung eines<br />
Gastes für Produkte mit transparenter<br />
Herkunft oft schwerer.<br />
Das AMA Gastrosiegel erleichtert<br />
die Entscheidung, denn es zeichnet<br />
Betriebe aus, die besonderen<br />
Wert <strong>auf</strong> das kulinarische Erbe ihrer<br />
Region legen. In einem zertifizierten<br />
Betrieb wird frisch gekocht,<br />
in den Töpfen landen regionale<br />
Produkte, die Gastwirte werden<br />
kontrolliert und beraten. Denn wo<br />
gekennzeichnete Nachhaltigkeit<br />
<strong>auf</strong> der Speisekarte steht, soll auch<br />
Regionales mit Herkunftsnachweis<br />
<strong>auf</strong> den Herd kommen. Vorarlbergweit<br />
haben sich bisher mehr als<br />
130 Betriebe der nationalen Idee<br />
verschrieben. Wobei sich 75 <strong>Vorarlberger</strong><br />
Mitglieder strengere Regeln<br />
<strong>auf</strong>erlegt haben und die eigene Region<br />
durch das AMA Gastrosiegel<br />
Vorarlberg noch mehr fokussieren<br />
möchten. In den nächsten zwei<br />
Jahren soll die Zahl der teilnehmenden<br />
Betriebe nach der sehr erfolgreichen<br />
Pilotphase verdoppelt<br />
werden - ein hochgestecktes, aber<br />
realistisches Ziel. Eine Idee aus<br />
dem Konzept der Tourismusstrategie<br />
2020, die allen Beteiligten<br />
schmeckt.<br />
tradition und<br />
frische<br />
Welche Kriterien bestimmen eigentlich,<br />
ob ein Gasthaus besonders<br />
nachhaltig wirtschaftet, ob<br />
die Senn Alpe wirklich die Heimat<br />
des Alpschwein Schnitzels war und<br />
ob die Himbeeren fürs Parfait tatsächlich<br />
vom Obstbauern aus der<br />
Nachbargemeinde kommen? Eine<br />
berechtigte Frage, die sich immer<br />
mehr Gäste stellen, denn kaum etwas<br />
boomt so wie das Bewusstsein<br />
für gesundes und mit gutem ökologischem<br />
Gewissen zubereitetes Essen.<br />
Das AMA Gastrosiegel Vorarlberg<br />
kann Antworten geben und<br />
stellt eine willkommene Orientierungshilfe<br />
für Gäste dar, die abseits<br />
von Fast Food ganz bewusst<br />
Slow Food aus der Region genießen<br />
möchten. Thomas Scheucher,<br />
Chef und Koch eines der Top-Restaurants<br />
in Vorarlberg, kocht und<br />
arbeitet schon lange nach diesen<br />
Prinzipien. Der Lauteracher möchte<br />
im Guth regionale Ess- und<br />
Trinkkultur hochhalten, er schätzt<br />
landestypische regionale Produkte<br />
sowie Rezepte von gestern und<br />
heute, wobei es ihm wichtig ist,<br />
dass die meisten seiner Rohprodukte<br />
von heimischen Produzenten<br />
stammen. „Für mich ist das ein<br />
Muss als Koch und auch als bewusst<br />
lebender Mensch“, meint<br />
Scheucher, für den das Gastrosiegel<br />
eine Auszeichnung seiner bisherigen<br />
Bemühungen darstellt.<br />
„Das ist eine Chance für viele verunsicherte<br />
Menschen, denen das<br />
Gastrosiegel Vertrauen in die Region<br />
und in gute Lebensmittel<br />
schenkt.“ Die Gäste des Hauben-Lokals<br />
verwickeln den Chef<br />
immer wieder in Gespräche über<br />
die Herkunft seiner Lebensmittel<br />
und „das ist auch gut so, denn <strong>auf</strong><br />
unsere Region können wir mit<br />
Recht stolz sein.“ Thomas Scheucher<br />
bezieht vor allem Obst, Gemüse,<br />
Milchprodukte, Eier sowie<br />
Fisch und Fleisch aus <strong>Vorarlberger</strong><br />
Betrieben, wobei er damit zur Gänze<br />
den Anforderungskriterien zu<br />
den verpflichtenden Rohstoffkategorien<br />
des AMA Gastrosiegel entspricht.<br />
Auch mit den restlichen<br />
Kriterien kann sich der Spitzengastronom<br />
sehr gut anfreunden,<br />
denn sie sind gelebter Alltag in seiner<br />
Küche. Wer mit dem AMA Gastrosiegel<br />
zertifiziert sein will, muss<br />
seine Gerichte frisch zubereiten<br />
und <strong>auf</strong> industriell hergestellte<br />
Fertigprodukte verzichten. Ein Segen<br />
für den Gast, der weniger<br />
Farbstoffe, Konservierungsmittel<br />
und Stabilisatoren mitisst.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 4 5<br />
>
Eine ähnliche Herangehensweise<br />
an bewusstes Kochen und Wirtschaften<br />
hat das Gastronomiepaar<br />
Franziska Gächter und Michael Mallin<br />
hinter sich. Die beiden ambitionierten<br />
Quereinsteiger<br />
betreiben mit der „Dorfmitte“<br />
sehr erfolgreich<br />
ein Café Bar Restaurant<br />
in Koblach.<br />
Einen Teil ihres Erfolges<br />
macht laut den Gastronomen<br />
die „richtige“ Einstellung<br />
zum Kochen aus. Die<br />
Küche orientiert sich an<br />
den Produkten der Region<br />
und an den Jahreszeiten.<br />
Beim Bewusstsein der<br />
Gäste musste am Anfang aber etwas<br />
nachgeholfen werden, „wobei<br />
das AMA Gastrosiegel als Beweis<br />
öfters hilfreich war“, erinnert sich<br />
Franziska Gächter. Die Gastronomin<br />
hatte in der Anfangszeit des<br />
Betriebes Erklärungsbedarf, wenn<br />
es um Saisonales ging. „Wenn es<br />
bei uns keine Tomaten gibt, dann<br />
gibt es derzeit einfach keine in Vorarlberg.<br />
Wir haben auch keinen<br />
Mais aus der Dose im Salat, dafür<br />
aber frische Produkte und die gibt<br />
es halt nicht immer alle.“ Ein Blick<br />
<strong>auf</strong> die Spezialitäten-Karte des<br />
Hauses lässt schmunzeln und erahnen,<br />
über was mit Gästen diskutiert<br />
wird, denn im Restaurant<br />
Dorfmitte kommt <strong>auf</strong> den Teller,<br />
was früher ganz normal war. „Wir<br />
servieren nicht nur das Filet, sondern<br />
das ganze Alpschwein. Unsere<br />
Gäste bekommen auch mal<br />
Schweinerüssel, weil wir ganze<br />
Tiere verarbeiten möchten, auch<br />
das ist Teil unserer Philosophie“,<br />
erklärt Michael Mallin.<br />
zum<br />
nachdenken<br />
anregen<br />
Heute schätzen die Gäste gerade<br />
diesen bewussten und rücksichtsvollen<br />
Umgang mit Lebensmitteln.<br />
Die Eink<strong>auf</strong>sgewohnheiten der<br />
Gastwirte beeinflussen das Essverhalten<br />
der Gäste. „Es rentiert sich<br />
<strong>auf</strong> jeden Fall“, so die Gastronomen.<br />
Die ausgezeichnete Qualität<br />
der Rohprodukte ist vielleicht teurer,<br />
aber die transparente Herkunft<br />
von Gerichten macht sicher auch<br />
etwas aus im Wettbewerb mit Betrieben,<br />
die weniger <strong>auf</strong> Regionalität<br />
in der Speisekarte setzen. Bio<br />
ist gut, aber Region ist wichtiger –<br />
dieser Leitfaden zieht sich durch<br />
die Küche des Betriebes, die <strong>auf</strong><br />
Lebensmittel verzichtet, die tausende<br />
Kilometer hinter sich haben.<br />
„Uns ist die Kuh ums Eck lieber,<br />
auch wenn sie mal kein Biofutter<br />
gefressen hat.“ Im „Dorfmitte“<br />
wird das umgesetzt, was die beiden<br />
jungen Menschen im Leben für<br />
wichtig halten, den Fokus <strong>auf</strong> Heimisches.<br />
In der Küche heißt das:<br />
Zuerst Vorarlberg und nur wenn<br />
gar nichts mehr geht, <strong>auf</strong> den Rest<br />
von Österreich ausweichen. Vor<br />
der Verleihung des Siegels musste<br />
trotzdem noch hie und da nachjustiert<br />
werden, auch die Dokumentation<br />
war gewöhnungsbedürftig.<br />
Anhand von Lieferscheinen muss<br />
ganz genau nachgewiesen werden,<br />
was wann und vor allem wo gek<strong>auf</strong>t<br />
wurde. Aber auch das hat in<br />
den Augen des Gastronomiepaares<br />
seine Berechtigung. Die Gastronomen<br />
kennen jeden einzelnen<br />
Lieferanten und trotzdem gehen<br />
sie in Ställe und <strong>auf</strong> Felder - Vertrauen<br />
ist gut, Kontrolle besser.<br />
Mag. Rebekka Moser<br />
46 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
ama-gastrosiegel<br />
vorarlberg: Bei<br />
folgenden Rohstoffen<br />
muss der Herkunftsnachweis<br />
erbracht<br />
werden<br />
Berg- und Alpkäse,<br />
Frischeier, Milch und<br />
Milchprodukte<br />
100%<br />
aus<br />
Vorarlberg<br />
Wild oder Fisch: Ganzjährig oder<br />
saisonal, wenn möglich aus Vorarlberg,<br />
sonst Österreich<br />
Fleisch: (Rind, Schwein, Kalb, Huhn,<br />
Pute, Lamm, Gans) - zumindest zwei<br />
Produktgruppen wenn möglich aus<br />
Vorarlberg, sonst Österreich<br />
Kartoffeln, Gemüse und<br />
Obst: Je nach saisonaler Verfügbarkeit<br />
aus Vorarlberg, Österreich<br />
oder der Bodenseeregion<br />
Weitere frei wählbare Produkte:<br />
Zumindest zwei freiwillig<br />
wählbare landwirtschaftliche Produkte<br />
aus Vorarlberg (z.B. Kitzfleisch,<br />
Ziegen-/Schafkäse, Edelbrände/Säfte<br />
aus <strong>Vorarlberger</strong><br />
Rohstoffen usw.)<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 47<br />
Neuigkeiten und Fakten<br />
Aktuelles<br />
von Vorarlberg<br />
Tourismus<br />
Renate Breuß, Geschäftsführerin des Werkraum<br />
Bregenzerwald, führte durch das Werkraumhaus<br />
in Andelsbuch.<br />
Auf Skiern<br />
Vorarlberg<br />
entdecken<br />
Skibegeisterte können das Urlaubsland<br />
Vorarlberg seit diesem<br />
Winter <strong>auf</strong> einer ganz besonderen<br />
Reise erkunden: <strong>auf</strong> der „Ski Ride<br />
Vorarlberg“. Sieben Tage lang unternimmt<br />
eine Gruppe von maximal<br />
sechs Personen eine professionell<br />
geführte Skitour durch die<br />
Winterlandschaft. Ein ganz besonderes<br />
Erlebnis für sehr gute und<br />
ausdauernde Fahrer.<br />
Start ist in Dornbirn. Ganz bequem<br />
fährt die Gruppe zunächst im<br />
Teambus zur ersten Station ins<br />
Kleinwalsertal. Nach Materialtest<br />
und Lawinen-Crashkurs geht’s ab<br />
ins Gelände. Stets begleitet von erfahrenen<br />
Bergführern bewältigen<br />
die Teilnehmer die erste Etappe<br />
von der Ifen-Bergstation nach<br />
Schoppernau im Bregenzerwald.<br />
Weiter führt die Tour ins Freeride-Paradies<br />
in Lech am Arlberg<br />
und über unberührte Hänge und<br />
den Sonnenkopf ins Montafoner<br />
Silbertal. Dort ist die knapp 2.400<br />
Meter hohe Zamangspitze einer<br />
der Höhepunkte einer außergewöhnlichen<br />
Reise. Per Bus gelangt<br />
das Team retour nach Dornbirn. Infos<br />
über Voraussetzungen, Ausrüstung<br />
und die detaillierte Route finden<br />
Interessierte unter www.<br />
vorarlberg.travel und www.travelconnect.at.<br />
Wie man<br />
anspruchsvollen<br />
Gästen begegnet<br />
Vorarlbergs Gäste haben hohe<br />
Ansprüche. Immer mehr wollen<br />
ganz individuelle Urlaubserlebnisse<br />
mit nach Hause nehmen. Die<br />
heimische Kunstszene sowie die<br />
Natur- und Kulturlandschaft bieten<br />
dem Gast viele Möglichkeiten.<br />
Damit er sie auch nützen kann,<br />
müssen sie die Gastgeber gut kennen<br />
und vermitteln können. Gefragt<br />
ist dabei jeder: Rezeptionist<br />
oder Hoteldirektor, Liftwart, Bergführer<br />
oder Skilehrer.<br />
Zum Austausch über die Frage<br />
„Was kann der Tourismus von der<br />
Kunst- und Kulturvermittlung lernen?“<br />
trafen sich im Oktober rund<br />
sechzig Touristiker und Kulturschaffende<br />
im Werkraumhaus in<br />
Andelsbuch. Organisiert von der<br />
Plattform Kultur & Tourismus führte<br />
Renate Breuß, Geschäftsführerin<br />
Werkraum Bregenzerwald, zunächst<br />
durch das im Juni neu<br />
eröffnete Werkraumhaus. In ihren<br />
Die Initiatoren: Kulturamtsleiter des Landes<br />
Vorarlberg Winfried Nussbaummüller, Landestourismusdirektor<br />
Christian Schützinger und<br />
Kurator Hans-Joachim Gögl.<br />
Vorträgen teilten vier Fachleute<br />
aus beiden Sparten ihre Erfahrungen<br />
mit den Teilnehmern: Winfried<br />
Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung<br />
des Landes Vorarlberg<br />
und Programmgestalter der<br />
Plattform, der k<strong>auf</strong>männische Leiter<br />
des Kunstmuseums Liechtenstein<br />
Thomas Soraperra, der Schrunser<br />
Künstler Roland Haas sowie der Hotelier<br />
Walter Lingg von der Krone<br />
Au.<br />
Die Plattform Kultur & Tourismus<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, durch einen<br />
l<strong>auf</strong>enden Austausch beider<br />
Branchen Synergien zu nützen,<br />
sich zu vernetzen und Kooperationsstrategien<br />
zu entwickeln. Gegründet<br />
wurde sie von der Kulturabteilung<br />
des Landes Vorarlberg<br />
mit Unterstützung der Wirtschaftsabteilung<br />
und Vorarlberg Tourismus.<br />
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe<br />
wurde am 22.11. im<br />
vorarlberg museum eine Pecha Kucha<br />
Night durchgeführt. Bei den<br />
rund hundert Teilnehmern gab es<br />
reges Interesse.<br />
48 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Vielfältige Eindrücke erlebt der Wanderer <strong>auf</strong><br />
„Min Weag“ — hier zum Beispiel <strong>auf</strong> dem Weg<br />
von Schönenbach nach Mittelberg.<br />
„Min Weag“:<br />
neue <strong>Vorarlberger</strong><br />
Rundwanderung<br />
„Min Weag“ ist <strong>Vorarlberger</strong> Dialekt<br />
und heißt „Mein Weg“. So wird<br />
der neue Wanderrundweg genannt,<br />
der in Zusammenarbeit<br />
von Vorarlberg Tourismus und heimischen<br />
Bergführen entstand. Die<br />
Route führt in 31 Etappen quer<br />
durch Vorarlberg – vom Rheintal<br />
über den Bregenzerwald zum<br />
Tannberg und von der Silvretta<br />
über den Rätikon wieder zurück<br />
ans Bodenseeufer.<br />
Meter für Meter erleben die Wanderer<br />
vielfältige Eindrücke von Vorarlbergs<br />
Landschaft, Kultur und Natur.<br />
Im Rätikon gibt es beispielsweise<br />
urgeschichtliche Funde zu entdecken,<br />
im Bregenzerwald begeben<br />
sich die Wanderer <strong>auf</strong> die Spuren<br />
der Käsebarone. Die Wanderung<br />
kann in einzelnen Etappen oder als<br />
Rundweg gegangen werden.<br />
Wie groß das Interesse an „Min<br />
Weag“ ist, zeigen allein schon die<br />
Online-Aufrufe: Zwischen Juli und<br />
September letzten Jahres waren<br />
15.500 Seitenzugriffe zu verzeichnen;<br />
im Juni und Juli bis zu tausend<br />
an einzelnen Tagen. Weitere Informationen<br />
zum Rundweg mit Streckenverl<strong>auf</strong>,<br />
Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad,<br />
Routenbeschreibungen<br />
und 3D-Animationen finden Interessierte<br />
<strong>auf</strong> der Website von Vorarlberg<br />
Tourismus unter www.vorarlberg.travel/min-weag.<br />
Eingebunden<br />
ist die Route auch <strong>auf</strong> der Vorarlberg<br />
App: www.vorarlberg.travel/apps.<br />
Mit dem neuen<br />
Vorarlberg<br />
Magazin Beziehung<br />
zum Gast vertiefen<br />
Mit einem neuen Magazinkonzept<br />
setzt die Vorarlberg Tourismus<br />
GmbH nach zwei Reisemagazinen<br />
(Merian und ADAC) und dem Markenhaus/Messestand<br />
einen weiteren<br />
Schritt zur Vermittlung der<br />
Tourismusmarke „Vorarlberg“ in<br />
den Hauptherkunftsmärken und<br />
im Land selber.<br />
Redaktioneller Schwerpunkt des<br />
ersten, nun vorliegenden Magazins<br />
ist die „Baukultur“, ein Thema, mit<br />
dem sich Vorarlberg im touristischen<br />
Wettbewerb der vielen Alpindestinationen<br />
international einen<br />
Namen gemacht hat. Mit<br />
Fragen zu Wohnen, Gestalten und<br />
Design greifen wir zudem ein Thema<br />
<strong>auf</strong>, das unsere Zielgruppe<br />
auch im Alltag berührt und interessiert.<br />
Redaktioneller Schwerpunkt<br />
des Magazins 2015 wird „Bewegung“<br />
sein. Das neue Magazin ergänzt<br />
die Werbemittel für die<br />
Marktbearbeitung. Saisonale Basis-Informationsmittel<br />
(print und<br />
digital) in verschiedenen Sprachen<br />
stehen selbstverständlich weiter<br />
zur Verfügung.<br />
Zu bestellen bei: Vorarlberg Tourismus,<br />
Poststraße 11, 6850 Dornbirn,<br />
info@vorarlberg.travel, T +43 5572<br />
377033-0<br />
Winterliche<br />
Hochgefühle<br />
Tourismus-Marketing<br />
im Netzwerk für<br />
Winter 2013/<strong>2014</strong><br />
Welche touristischen Produkte<br />
kommuniziert das Urlaubsland<br />
Vorarlberg <strong>auf</strong> den Märkten in der<br />
kommenden Saison? Wie unterscheiden<br />
sich die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Destinationen am besten untereinander?<br />
Und schließlich: Mit welchen<br />
Botschaften und Produkten<br />
differenziert sich Vorarlberg zu<br />
seinen österreichischen Mitbewerbern?<br />
Mit diesen Fragen beschäftigen<br />
sich die Marketingverantwortlichen<br />
der Destinationen und von<br />
Vorarlberg Tourismus bei ihren<br />
seit Herbst 2012 zwei Mal jährlich<br />
stattfindenden Markt-Workshops.<br />
Die Winter-Kommunikation 2013/<br />
<strong>2014</strong> wurde bereits im April 2013<br />
finalisiert. Und zwar für die B-Märkte<br />
Frankreich, Niederlande, Belgien<br />
und Großbritannien und mit Beteiligungen<br />
an Österreich-Medienbeilegern<br />
in großer Auflage, E-Marketingaktivitäten,<br />
Vorarlberg-Österreich-Medienkooperationen,<br />
Wirtschaftskooperationen<br />
und<br />
PR-Maßnahmen. Das Arbeitsergebnis<br />
von „Marketing im Netzwerk“:<br />
durchgängig abgestimmte<br />
Kommunikation der verschiedenen<br />
Marketing-Akteure, Profilschärfung<br />
für die eigenen Destinationsaktivitäten,<br />
Lernen aus den Erfahrungen<br />
der anderen, transparenter<br />
und effizienter Mitteleinsatz.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 49<br />
Neuigkeiten und Fakten<br />
Aktuelles vom<br />
land vorarlberg<br />
Neues vorarlberg<br />
museum in Bregenz<br />
Nach einer grundlegenden Umgestaltung<br />
und Erweiterung wurde<br />
das vorarlberg museum in Bregenz<br />
am 21. Juni 2013 feierlich eröffnet.<br />
Den Museumsneubau, der denkmalgeschützte<br />
Bauteile integriert, plante<br />
das <strong>Vorarlberger</strong> Architekturbüro<br />
Cukrowicz Nachbaur. Blickfang ist<br />
die Fassade, die 16.656 „Blüten“ zieren.<br />
Es handelt sich um Betonabdrücke<br />
der Böden von handelsüblichen<br />
PET-Flaschen. Bei der kunstvollen<br />
Anordnung der Blüten half der Architekt<br />
und Mathematiker Urs Beat<br />
Roth aus Zürich. Er hat das Konzept<br />
des Südtiroler Künstlers Manfred<br />
Alois Mayr geometrisch übersetzt.<br />
Aus der Entfernung betrachtet erkennt<br />
man Ellipsen, Quadrate und<br />
andere geometrische Formen, die<br />
nun als Relief die Fassade schmücken.<br />
Ebenfalls sichtbar sind riesige<br />
Panoramafenster, die den Blick in<br />
Richtung Bodensee bzw. Richtung<br />
Stadt und Berge ermöglichen. Das<br />
neue vorarlberg museum erstrahlt<br />
am gewohnten Standort zusammen<br />
mit dem neugestalteten Kornmarktplatz,<br />
dem Kunsthaus Bregenz und<br />
dem Landestheater in neuem Glanz.<br />
Knapp 34 Millionen Euro wurden<br />
für den Neubau investiert. Beim<br />
Beschluss der Landesregierung im<br />
Jahr 2007 für die Neugestaltung<br />
des Museums wurde das Ziel vorgegeben,<br />
ein Haus zu schaffen, in<br />
welchem sich die gesellschaftliche,<br />
wirtschaftliche, kulturelle und künstlerische<br />
Entwicklung unsers Landes<br />
widerspiegelt. Das Museum zeigt in<br />
diesem Sinne eine kulturgeschichtliche<br />
Dauerausstellung und widmet<br />
sich darüber hinaus in wechselnden<br />
Ausstellungen aktuellen Themen.<br />
Mit dem neuen vorarlberg museum<br />
erfährt das international beachtete<br />
Kunst- und Kulturland Vorarlberg<br />
eine weitere Stärkung und Aufwertung.<br />
Wichtig war auch eine ressourcenschonende<br />
Bauweise und der<br />
Einsatz von ökologischen Baumaterialien,<br />
um eine lange Nutzungsdauer<br />
zu garantieren und einen nachhaltigen<br />
Beitrag zu leisten.<br />
Besuchen Sie das Haus am Kornmarktplatz,<br />
genießen Sie Anblick<br />
und Ausblick und entdecken Sie interessante<br />
Ausstellungen!<br />
Architektur aus<br />
Vorarlberg<br />
als Thema einer<br />
Wanderausstellung<br />
Architektur aus Vorarlberg wird<br />
zum Thema einer Wanderausstellung,<br />
die ab Ende <strong>2014</strong> in den<br />
weltweit insgesamt 30 Österreichischen<br />
Kulturforen gezeigt werden<br />
soll. Moderne und nachhaltige<br />
Architektur aus Vorarlberg wird ins<br />
Blickfeld eines interessierten Fachpublikums<br />
gerückt.<br />
Die Ausstellung zeigt Architektur<br />
nicht anhand einer Auswahl beispielhafter<br />
Einzelobjekte, sondern<br />
im Kontext seiner natur- und stadträumlichen,<br />
soziopolitischen, ökonomischen<br />
und kulturellen Entstehungsbedingungen.<br />
Dabei werden<br />
Fotos, Zeichnungen, Modelle und<br />
Filme gezeigt.<br />
Erste Ergebnisse der Ausstellungsvorbereitungen<br />
werden im Frühjahr<br />
<strong>2014</strong> im Rahmen einer Präsentation<br />
im <strong>Vorarlberger</strong> Architekturinstitut<br />
in Dornbirn gezeigt. Bevor die Ausstellung<br />
ihren Weg in die österreichischen<br />
Kulturforen antritt, wird sie im<br />
50 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Herbst <strong>2014</strong> im Werkraum Bregenzerwald<br />
erstmalig gezeigt. Die ersten<br />
Stationen im Ausland werden Peking<br />
und Hongkong sein. Weitere Stationen<br />
sind London, Madrid, Istanbul,<br />
Rom, Sofia, Washington und New<br />
Dehli.<br />
Das Bundesministerium für europäische<br />
und internationale Angelegenheiten<br />
ist gemeinsam mit der<br />
Kulturabteilung im Amt der <strong>Vorarlberger</strong><br />
Landesregierung für die<br />
Projektorganisation und Finanzierung<br />
verantwortlich. Mit der Konzeptentwicklung<br />
wurde der aus Alberschwende<br />
stammende und in Wien<br />
lebende Architekt, Künstler und Kurator<br />
DI Dr. Wolfgang Fiel be<strong>auf</strong>tragt.<br />
Die Ausstellung wird vier bis fünf<br />
Jahre <strong>auf</strong> Wanderschaft sein.
Neuigkeiten und Fakten<br />
Aktuelles von der<br />
wkv, sparte tourismus und<br />
Freizeitwirtschaft<br />
Project Caritas<br />
Tourismus überwindet Grenzen<br />
Sie erfahren es <strong>auf</strong> Seite 35<br />
Vorarlberg isst …<br />
Genuss und Erlebnisaktion<br />
Start im Frühling<br />
Unter dem Motto „Ein Platz der<br />
Lebensfreude“ startet dieses<br />
Jahr zum 4. Mal <strong>auf</strong> Initiative von<br />
„Vorarlberg isst“ ein Gastronomie-Wettbewerb<br />
der etwas anderen<br />
<strong>Art</strong>. Die Erlebnistester - Privatpersonen<br />
aus Vorarlberg und<br />
dem nahen Ausland - statten im<br />
Frühling teilnehmenden Gastronomiebetrieben<br />
einen Besuch ab. Die<br />
Betriebe werden von den Erlebnistestern<br />
<strong>auf</strong> Freundlichkeit, Qualität,<br />
Regionalität und Ambiente getestet<br />
und bewertet. Im „Vorarlberg<br />
isst … Genuss– und Erlebnis-Guide“,<br />
der im Herbst diesen Jahres erscheinen<br />
wird, werden die bestbewerteten<br />
Gastronomiebetriebe<br />
präsentiert. Die Aufnahme in den<br />
Restaurantführer zeichnet die<br />
Gastronomiebetriebe besonders<br />
aus und bietet mit einer Auflage<br />
von 110.000 Stück die Chance sich<br />
einem großen Publikum zu präsentieren.<br />
Auch dieses Jahr bietet<br />
„Vorarlberg isst…“ kulinarisch affinen<br />
Personen die Möglichkeit, als<br />
Erlebnistester zu fungieren. Anmeldung<br />
als Erlebnistester unter<br />
www.vorarlberg-isst.at<br />
Zu einem ganz besonderen Projekt<br />
hat sich die Sparte Tourismus<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
entschlossen. Konkret geht<br />
es darum, jugendlichen Asylwerbern<br />
mit einem offenen Verfahrensausgang<br />
bis zum 25. Lebensjahr<br />
eine Tourismusausbildung<br />
in einem <strong>Vorarlberger</strong> Betrieb zu<br />
ermöglichen. Dabei wird eng mit<br />
der Caritas zusammengearbeitet.<br />
Sie checkt bereits vorab, ob die Arbeitshaltung<br />
und Motivation der Jugendlichen<br />
stimmen und ob genügend<br />
Deutschkenntnisse vorhanden<br />
sind. „Bei diesem Projekt geht es<br />
vorrangig um eine rasche Integration<br />
in den Arbeitsmarkt sowie um<br />
die Förderung von Interessen, Potenzialen<br />
und Begabungen“, sagt Mag.<br />
Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe<br />
Hotellerie in der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg. Während der anfänglichen<br />
Orientierungsphase bietet die<br />
Caritas eine spezielle Schulung für<br />
die Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe,<br />
die den Umgang mit Menschen<br />
unterschiedlicher Lebenswelten zum<br />
Schwerpunkt hat. Bereits elf Betriebe<br />
haben sich entschlossen, einen<br />
jugendlichen Asylwerber eine Chance<br />
zu geben, was auch eine Motivation<br />
für das Unternehmen darstellt.<br />
Denn <strong>auf</strong> der einen Seite können<br />
Firmenchefs von anderen Kulturen<br />
lernen. Auf der anderen Seite bringt<br />
das grenzüberschreitende Projekt<br />
Aufmerksamkeit, da die Betriebe als<br />
Best-Practice-Unternehmen l<strong>auf</strong>end<br />
in den Medien erwähnt werden.<br />
Erwachsenenbildung<br />
im Tourismus<br />
Neues Ausbildungskonzept für<br />
moderne Ansprüche<br />
Aufbauend <strong>auf</strong> der neuen Tourismusausbildung,<br />
die sich in erster<br />
Linie um Jugendliche und den<br />
Branchennachwuchs kümmert,<br />
wird in einer nächsten Phase eine<br />
neue adäquate Bildungswelt für<br />
bereits im Beruf stehende Erwachsene,<br />
Saisonkräfte sowie<br />
Quer- und Wiedereinsteiger entwickelt.<br />
In enger Zusammenarbeit<br />
mit Bildungsexperten und Unternehmern<br />
werden gemeinsam mit<br />
dem Wifi Vorarlberg neue Karriereund<br />
Bildungspfade erarbeitet. Die<br />
modular gestaltete Aus- und Weiterbildung<br />
ermöglicht neue, nach<br />
oben offene und flexible Karrierewege<br />
und breit gefächerte Karrierechancen<br />
im Tourismus. Ganz im<br />
Sinne von „lebenslangem Lernen“<br />
soll ein praxisnahes und innovatives<br />
Konzept erarbeitet und eingeführt<br />
werden, das die Berufsbilder<br />
im Tourismus flexibel gestaltet und<br />
eine berufliche Weiterentwicklung<br />
ermöglicht. Damit einhergehend<br />
werden neue Karriereziele entstehen,<br />
die den Ansprüchen der modernen<br />
Gesellschaft und des Arbeitsmarktes<br />
Rechnung tragen.<br />
52 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Bildungshaus 2020<br />
Ein modulares System schafft<br />
neue Ausbildungsmöglichkeiten<br />
im Tourismus<br />
Am 26. Februar <strong>2014</strong> wurde das<br />
Konzept der neuen Tourismusausbildung<br />
Landeshauptmann Mag.<br />
Markus Wallner, Landesstatthalter<br />
Mag. Karlheinz Rüdisser und Landesrätin<br />
Dr. Bernadette Mennel<br />
übergeben. Die neue <strong>Vorarlberger</strong><br />
Tourismusausbildung wurde<br />
in eineinhalb Jahren in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Direktoren<br />
der Landesberufsschule für das<br />
Gastgewerbe und den Hotelfachschulen<br />
Bludenz und Bezau und<br />
Unternehmern entwickelt. In drei<br />
interdisziplinär mit Bildungsexperten,<br />
Pädagogen, Psychologen,<br />
Architekten, Unternehmern und<br />
Jugendlichen besetzten Denkwerkstätten<br />
wurde die Grundlage<br />
der neuen Tourismusausbildung<br />
geschaffen.<br />
Die neue vierjährige Tourismusausbildung<br />
– beginnend mit dem<br />
9. Pflichtschuljahr - ist eine duale<br />
Ausbildung. Das erste Jahr dient<br />
der Orientierung in den touristischen<br />
Berufen. Gleichzeitig werden<br />
gemeinsam mit dem Jugendlichen<br />
individuelle Bildungs- und<br />
Karrierewege festgelegt, die durch<br />
das modulare Ausbildungssystem<br />
unterstützt werden. Zudem wird<br />
durch neue Bildungsinhalte sowie<br />
durch verpflichtende Betriebswechsel<br />
in der betrieblichen Ausbildung<br />
eine höhere Ausbildungsqualität<br />
erreicht.<br />
In der nächsten Projektphase müssen<br />
politische und budgetäre Entscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Dazu gehört auch u.a. eine Standortanalyse<br />
für die drei Bildungsstandorte.<br />
neue kompetenzen<br />
für den<br />
touristischen<br />
arbeitsplatz<br />
wettbewerbsfähigkeit steigern<br />
Grundsätzlich ist es in jeder Branche<br />
gleich: Der Wettbewerb wird<br />
härter. Der Erfolgsdruck steigt.<br />
Kompetente Mitarbeiter sind Mangelware.<br />
Die Sparte Tourismus der<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
schafft aus diesem Grund eine neue<br />
Plattform, die den Menschen im Tourismus<br />
noch stärker in den Mittelpunkt<br />
rückt. „Ziel ist es“, so Spartengeschäftsführer<br />
Harald Furtner, „den<br />
Betrieben innovative Ansätze in der<br />
Rekrutierung, Betreuung und Qualifizierung<br />
von (saisonalen) Mitarbeitern<br />
im Tourismus zu bieten<br />
und Führungskompetenzen zu<br />
stärken.“ Dazu gehört der Aufbau<br />
einer Mitarbeitercommunity. So<br />
wird bereits eifrig an einer Mitarbeiterdatenbank<br />
gebastelt, die –<br />
ähnlich einer Stammgästedatenbank<br />
– einen dauerhaften und<br />
persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern<br />
herstellt. Dabei sollen<br />
sich auch die Mitarbeiter untereinander<br />
vernetzen können und so<br />
an die Tourismusregionen Vorarlbergs<br />
gebunden werden. Und da<br />
dies ohne kompetente Chefs nicht<br />
funktioniert, ist die Entwicklung<br />
der Führungskompetenz ein wichtiger<br />
Punkt der Strategieentwicklung.<br />
In ausgewählten Modellregionen<br />
wurden bereits Erfahrungsgruppen<br />
eingerichtet, die in<br />
Begleitung von professionellen<br />
Coachs den Umgang mit Mitarbeitern<br />
stärken. Das vorrangige Ziel<br />
der Tourismusstrategie 2020 ist<br />
es, die Qualität der Arbeitsplätze<br />
zu erhöhen und das Image der<br />
Tourismusberufe zu stärken.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 53
wo und wann<br />
veranstaltungen<br />
und termine<br />
märz<br />
28.03.<br />
Kleinwalsertaler Dialoge<br />
In den Kleinwalsertaler Dialogen<br />
werden aktuelle und brisante Themen<br />
der Wirtschaft - insbesondere<br />
des Tourismus - durch hochkarätige<br />
Referenten behandelt und aus<br />
den verschiedensten Blickwinkeln<br />
beleuchtet. Nachdem man sich in<br />
den letzten Jahren mit Tourismusgesinnung<br />
beschäftigt hat, befasst<br />
man sich heuer mit den Möglichkeiten<br />
zur Kundenbindung.<br />
Zu diesem Thema konnten spannende<br />
Referenten gewonnen werden:<br />
Beat Krippendorf – erfolgreicher Dozent<br />
für strategisches und operatives<br />
Dienstleistungsmarketing mit<br />
stark touristischem Hintergrund.<br />
Mag. Hansjörg Schmid – Berater im<br />
Bereich Veränderungsprozesse,<br />
Kommunikationsverhalten, interne<br />
Markenkommunikation, Kultur- und<br />
Identitätsbildung mit Fokussierung<br />
<strong>auf</strong> die Beratung von Menschen<br />
und Organisationen.<br />
Mag. Reinhold Bilgeri – Singer, Writer,<br />
Director, Songwriter, Composer,<br />
Video-Regisseur.<br />
Nähere Informationen <strong>auf</strong> der<br />
Website www.kleinwalsertaler-dialoge.at<br />
april<br />
08.04.<br />
Plattform Kultur &<br />
Tourismus Vorarlberg<br />
16 Uhr, Kino Rio<br />
Marktgasse 18, Feldkirch<br />
Die Plattform Kultur & Tourismus<br />
vernetzt die <strong>Vorarlberger</strong> Kulturschaffenden<br />
mit den international<br />
tätigen Touristikern des Landes.<br />
Am 8. April steht das Thema<br />
„Bewegtbild“ im Fokus. Auf dem<br />
Programm stehen: Christian<br />
Schützinger (Begrüßung), Winfried<br />
Nußbaummüller (Die neue Filmförderung),<br />
Marijana Stoisits (Tourismus-Effekte<br />
und Filmwirtschaft),<br />
Teddy Maier (Film – Kreativszene<br />
Vorarlberg: Kompetenzen und Infrastrukturen<br />
im Land, Axel Renner<br />
(Die Bewegtbildstrategie der Bregenzer<br />
Festspiele). Der Abend wird<br />
moderiert von Hans-Joachim Gögl.<br />
MAI<br />
12.05.<br />
Exkursion „Junges<br />
Gastgewerbe“<br />
Dieses Jahr führt die jährliche Exkursion<br />
des „Jungen Gastgewerbe<br />
Vorarlberg“ nach München. Am<br />
Montag 12. Mai wird in der Bayerischen<br />
Hauptstadt ein erfolgreiches<br />
Gastronomieunternehmen<br />
besichtigt, welches auch gleichzeitig<br />
als Lokalität für Fachgespräche<br />
und Diskussionen zu Branchenthemen<br />
dient. Weitere Informationen<br />
unter www.jgv.at<br />
54 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Juni<br />
10.06.<br />
Red Summer Night<br />
Am Dienstag dem 10. Juni lädt das<br />
„Junge Gastgewerbe Vorarlberg“<br />
zur Red Summer Night Party ins<br />
Klein-Fritsch in Lochau ein. In gemütlicher<br />
Atmosphäre mit Live<br />
Musik und Kulinarik werden Kontakte<br />
gepflegt und Branchenthemen<br />
besprochen. Nähere Informationen<br />
unter www.jgv.at<br />
17.06.<br />
<strong>Vorarlberger</strong><br />
Tourismusforum<br />
Das <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusforum<br />
ist der Branchentreffpunkt<br />
schlechthin. Veranstalter sind die<br />
Vorarlberg Tourismus GmbH in<br />
Partnerschaft mit den <strong>Vorarlberger</strong><br />
Raiffeisenbanken, dem Land<br />
Vorarlberg und der Sparte Tourismus<br />
& Freizeit der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg. Thema des<br />
diesjährigen Tourismusforums ist<br />
die Tourismusstrategie 2020. Ein<br />
weiterer Höhepunkt des Programms<br />
wird die Verleihung der<br />
tourismus-innovationen <strong>2014</strong> sein.<br />
Das Tourismusforum findet heuer<br />
im Kulturhaus Dornbirn statt.<br />
26.06.<br />
Wahl der 1. <strong>Vorarlberger</strong><br />
Käsekönigin<br />
Im Rahmen des 49. Bregenzerwälder<br />
Bezirksmusikfest in Langenegg<br />
findet dieses Jahr die erstmalige<br />
Krönung der „<strong>Vorarlberger</strong><br />
Käsekönigin“ statt. Sie wird die<br />
nächsten zwei Jahre unser Milch<br />
und Käseland, als Botschafterin bei<br />
internationalen, nationalen und regionalen<br />
Auftritten repräsentieren.<br />
Juli<br />
01.07.<br />
Kochwerkstätte<br />
„Vorarlberg isst… lange vor unserer<br />
Zeit“ lautet das diesjährige Motto<br />
der Kochwerkstätte, welche am 1.<br />
Juli im <strong>Vorarlberger</strong> Landesmuseum<br />
über die Bühne geht. Spitzenköche<br />
aus Vorarlberg werden alte<br />
Gerichte neu interpretieren und<br />
den Besuchern ein besonders kulinarisches<br />
Erlebnis bieten. Mehr Details<br />
unter www.vorarlberg-isst.at.<br />
zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 55
BREGENZ ALS<br />
SMART CITY<br />
BREGENZ ALS SMART<br />
CITY<br />
Wie reagiert die <strong>Vorarlberger</strong> Landeshauptstadt<br />
<strong>auf</strong> die digitalen Entwicklunwickelt<br />
und positioniert werden.<br />
Wiener Symphoniker erhalten, weiterentgen<br />
für den Gast?<br />
Wie reagiert die <strong>Vorarlberger</strong> Landeshauptstadt<br />
Entwicklung <strong>auf</strong> die digitalen der Bre-Ent-<br />
im Gegenteil, oniert werden. Bregenz bewirkt mit sanf-<br />
Bregenz halten, erfindet weiterentwickelt sich dabei nicht und positi-<br />
neu,<br />
Die dynamische<br />
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Bregenz Diskurs. erfindet Geschichten sich dabei über nicht die<br />
Nur eindeutig konzeptionell verankerte<br />
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Ziele und Bregenzer Perspektiven. Innenstadt Bewährtes ist wird voll im das Leben mit sanften in der Veränderungen Stadt prägen. Themen Impulse<br />
überprüft, Gange. Neues Nur soll eindeutig und muss konzeptionell hinzukommen.<br />
verankerte Veränderung schafft so gesetzt, über die dass Stadt, über über die und ästhetische mit den<br />
und für <strong>Art</strong> der geistigen Inszenierung Diskurs. werden Geschichten dabei<br />
Raum für neue Ziele und Perspektiven.<br />
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kann. Stadt Auf diese prägen. Weise Themen wird Bregenz und <strong>Art</strong> als der<br />
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Bregenz<br />
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Landeshauptstadt<br />
<strong>auf</strong>, baut <strong>auf</strong> diese vorhanden breiten setzt, Gedankenaustausch dass über die ästhetische anregt, wo Er-<br />
Smart Inszenierung City ein Erlebnisraum, werden dabei der so zum ge-<br />
Stärke Bregenz und versucht ergreift diese die Kraft Plätze der zu-nekunftsfähig<br />
gestalteten zu gestalten. Räume Auf im diese Herzen Weise der politik hen Gäste kann. und Auf Einheimische diese Weise einladen, wird<br />
Instrumente bauung hinaus der aktivierenden ein Diskurs Kultur-<br />
entste-<br />
kann die Landeshauptstadt Substanz Kornmarktplatzes,<br />
<strong>auf</strong>, baut <strong>auf</strong> diese<br />
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an einem Bregenz breiten als Smart Gedankenaustausch<br />
City ein Erlebnis-<br />
des Bregenzer<br />
diese Plätze zukunftsfähig zu gestalten.<br />
Auf diese Weise kann die der aktivierenden Kulturpolitik Gäsaustausch<br />
anregt, wo Instrumente<br />
Substanz des Kornmarktplatzes, te und Einheimische einladen, an einem<br />
breiten Gedankenaustausch<br />
des Bregenzer Hafens und des<br />
Platz der Wiener Symphoniker er- aktiv teilzunehmen.<br />
MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT UMWELT<br />
UND BUDGET<br />
UMWELT<br />
SCHONEN<br />
UND BUDGET SCHONEN<br />
Weniger Energieverbrauch ist gleich<br />
weniger Kosten. Die Gleichung ist im<br />
Grunde ganz einfach. Gerade bei Unternehmen,<br />
in der Hotellerie und im<br />
Gastgewerbe bedeutet ein bewusster<br />
Umgang mit Energie bares Geld.<br />
Mit dem VKW-Energiecockpit, dem<br />
neu entwickelten Energiemanagementsystem<br />
der VKW, behält man<br />
die eigene Energiebilanz immer im<br />
Blick. „Durch eine regelmäßige<br />
Überwachung der gesamten Energieflüsse<br />
im Bereich Strom, Wärme<br />
und Wasser können die Kosten im<br />
Einzelfall sogar um bis zu zehn Prozent<br />
reduziert werden“, erklärt<br />
Reinhard Moosmann, Produktmanager<br />
des neuen Energiemanagementsystems<br />
und Leiter der Abteilung<br />
Kundenservice der VKW.<br />
ENERGIEEFFIZIENZ WIRD<br />
ENERGIEEFFIZIENZ WIRD<br />
den Energieverschwender sofort, sodass<br />
serhahn oder beschädigte Thermostatden<br />
– das können. VKW-Energiecockpit<br />
umgehend Maßnahmen eingeleitet wer-<br />
IMMER WICHTIGER<br />
IMMER WICHTIGER<br />
erkennt Anwender den Energieverschwender<br />
können das VKW-Energiecockpit<br />
jederzeit zusätzliche Zähler<br />
Für Unternehmen in der Hotellerie und<br />
sofort, sodass umgehend Maßnahmen<br />
auch ein eingeleitet ohne großen werden Aufwand können. unter Berück-<br />
im Gastgewerbe ist Energiesparen nicht erweitern. Die Auswertung geschieht<br />
Für Unternehmen nur in ökologisch der Hotellerie<br />
wichtig, sondern<br />
und im Gastgewerbe entscheidender ist Energiesparen<br />
nicht nur<br />
Kostenfaktor. Mit<br />
Anwender<br />
dem sichtigung<br />
können<br />
von individuellen<br />
das VKW-Energiecockpit<br />
mehr. Analysen jederzeit und Berichten um zusätzliche<br />
werden benut-<br />
Referenzgrößen.<br />
Auch bei den Auswertungen,<br />
VKW-Energiecockpit ist die Kontrolle der<br />
Energieflüsse<br />
ökologisch<br />
keine<br />
wichtig,<br />
sondern auch Die ein Zählerstände entscheiden-<br />
werden automatisch Zähler erweitern. zerspezifische Anforderungen Die Auswertung erfüllt.<br />
Schwierigkeit<br />
ins System integriert. Alternativ ist der Kostenfaktor. Mit dem geschieht ohne großen Aufwand<br />
auch möglich, die Daten über die VKW-<br />
VKW-Energiecockpit Energiecockpit-App ist die Kontrolle<br />
bequem zu erfassen unter Berücksichtigung KONTAKT von indivi-<br />
der Energieflüsse und manuell keine ins Schwie-<br />
System zu übertragen. duellen Referenzgrößen. Auch bei<br />
„Auffällig hohe Verbräuche werden Reinhard Moosmann<br />
rigkeit mehr. Die Zählerstände werden<br />
automatisch sagt Moosmann. ins System Egal ob ein tropfender Berichten E-Mail: werden kundenservice@vkw.at benutzerspezifi-<br />
automatisch und rechtzeitig erkannt“,<br />
den Auswertungen, Analysen und<br />
Produktmanager<br />
integriert. Alternativ<br />
Wasserhahn<br />
ist<br />
oder<br />
es<br />
beschädigte<br />
auch<br />
Thermostate<br />
– das VKW-Energiecockpit erkennt Weitere Infos: www.vkw.at<br />
Promotion<br />
sche Anforderungen<br />
Telefon: +43 (0)5574<br />
erfüllt.<br />
601-73620<br />
möglich, die Daten über die<br />
VKW-Energiecockpit-App bequem Kontakt<br />
zu erfassen und manuell ins System Reinhard Moosmann<br />
zu übertragen. „Auffällig hohe Verbräuche<br />
Produktmanager<br />
werden automatisch und E-Mail: kundenservice@vkw.at<br />
rechtzeitig erkannt“, sagt Moosmann.<br />
Telefon: +43 (0)5574 601-73620<br />
Egal ob ein tropfender Was-<br />
Weitere Infos: www.vkw.at<br />
Promotion<br />
Weniger Energieverbrauch ist gleich<br />
weniger Kosten. Die Gleichung ist im<br />
Grunde ganz einfach. Gerade bei Unternehmen,<br />
in der Hotellerie und im Gastgewerbe<br />
bedeutet ein bewusster Umgang<br />
mit Energie bares Geld.<br />
Mit dem VKW-Energiecockpit, dem neu<br />
entwickelten Energiemanagementsystem<br />
der VKW, behält man die eigene<br />
Energiebilanz immer im Blick. „Durch<br />
eine regelmäßige Überwachung der<br />
gesamten Energieflüsse im Bereich<br />
Strom, Wärme und Wasser können<br />
die Kosten im Einzelfall sogar um bis<br />
zu zehn Prozent reduziert werden“,<br />
erklärt Reinhard Moosmann, Produktmanager<br />
des neuen Energiemanagementsystems<br />
und Leiter der Abteilung<br />
Kundenservice der VKW.<br />
„Wachstum, „Wachstum, Stadtentwicklung Stadtentwicklung und und Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Kernthemen, sind Kernthemen, die das die Arbeits-, das Arbeits-, Freizeit- Freizeit- und<br />
sind<br />
Wohnangebot und Wohnangebot prägen prägen – für – die für Wirtschaft, die Wirtschaft, den<br />
Standort den Standort und die und Lebensqualität. die Lebensqualität. Denn geht Denn es geht der<br />
heimischen es der heimischen Bevölkerung Bevölkerung gut, spürt gut, das spürt auch das der<br />
Gast, auch kurz der gesagt: Gast, Gastfreundschaft kurz gesagt: Gastfreundschaft<br />
wird gelebt.“<br />
Christoph wird gelebt.“ Thoma, Christoph Geschäftsführer Thoma, Geschäftsführer<br />
von Bregenz<br />
Tourismus von Bregenz & Stadtmarketing<br />
Tourismus & Stadtmarketing<br />
Bregenz wird ein digitaler Erlebnisraum,<br />
der die Möglichkeiten des Netzes nutzt<br />
und parallel zum physischen Erlebnis<br />
den Austausch im digitalen Zeitalter mit<br />
dem Bregenz Gast aktiv wird lebt. ein digitaler Erlebnisraum,<br />
der die Möglichkeiten des<br />
Promotion<br />
Netzes nutzt und parallel zum physischen<br />
Erlebnis den Austausch im<br />
digitalen Zeitalter mit dem Gast<br />
aktiv lebt.<br />
Promotion<br />
56 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art
Piz Buin, 3312 m<br />
Vorarlbergs reinster Genuss.<br />
In 13 abwechslungsreichen Sorten.<br />
Qualität, Regionalität und Saisonalität sind beim Gast gefragt wie noch nie. Natürlich auch im Bierglas!<br />
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tourismus-innovationen <strong>2014</strong><br />
Beim <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusforum – heuer am 17. Juni – werden jedes Jahr die <strong>Vorarlberger</strong><br />
„tourismus-innovationen“ ausgezeichnet. Vorarlberg Tourismus lädt Unternehmen und Organisationen<br />
aus der Branche ein, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Die Teilnahme lohnt sich!<br />
2.000 Euro und die Innovations-Awards gibt es für die Gewinner der Hauptpreise,<br />
1.000 Euro für Anerkennungspreise.<br />
Gesucht werden neuartige Tourismusangebote, bemerkenswerte Marketingprojekte und Neuerungen<br />
für Mitarbeiter. Auszeichnungswürdige bereits realisierte Projekte sollen sich vom Her kömmlichen<br />
abheben und die Werte und Qualitäten der Tourismusmarke „Vorarlberg“ zum Ausdruck bringen.<br />
Zudem sollen sie von der Innovationskraft des <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus zeugen und damit einen<br />
wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus leisten.<br />
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury.<br />
Teilnahmeberechtigt sind<br />
Tourismusbetriebe, Tourismusorganisationen, andere freizeittouristische<br />
Anbieter wie Seilbahnen, Ski- oder Bergschulen und<br />
branchenübergreifende Kooperationen.<br />
Einreichung<br />
Unkompliziert und formlos per Post oder elektronisch mit Angaben<br />
zum Projektträger, den Zielen, einer Projektbeschreibung und einem<br />
Erfahrungsbericht. Wenn vorhanden: Druckwerke/Dokumentation<br />
und Fotos.<br />
Einreichfrist<br />
2. Mai <strong>2014</strong> (Poststempel)<br />
Einsendungen an<br />
Vorarlberg Tourismus GmbH<br />
z.H. Mag. Brigitte Plemel<br />
Pf. 99, 6850 Dornbirn<br />
E-Mail: brigitte.plemel@vorarlberg.travel,<br />
Tel.: 05572/377033-18, Fax 377033-5<br />
Für Auskünfte steht Brigitte Plemel gerne zur Verfügung.
Naturjuwel: Monzabon Rüfikopf Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg<br />
Mach mit und werde ein Vielfalter,<br />
ein Bewahrer der <strong>Vorarlberger</strong><br />
Naturvielfalt!<br />
Vorarlbergs Flora und Fauna ist vielfältig und artenreich.<br />
Zusammen teilen wir uns einen gemeinsamen Lebensraum -<br />
vom Insekt über Wiesen bis hin zum prächtigen Energiespender<br />
Baum. Als Vielfalter hilfst du mit, diesen Lebensraum für<br />
Generationen zu erhalten. Für Menschen, Tiere und Pflanzen.<br />
www.vorarlberg.at/naturvielfalt<br />
Vertrauenssache<br />
Regionale Produkte schaffen Vertrauen. Immer mehr Gäste<br />
wünschen sich nachvollziehbare Herkunftsangaben in der Speisekarte.<br />
Promotion<br />
Das AMA-Gastrosiegel garantiert die Transparenz der<br />
Rohstoffherkunft bei Fleisch, Milchprodukten, Eiern,<br />
Erdäpfel, Obst und Gemüse sowie Wild und Süßwasserfisch.<br />
1.300 Gastronomiebetriebe sind in Österreich<br />
zertifiziert und werden einmal jährlich kontrolliert.<br />
Gastronomiebetriebe, die die Philosophie des regionalen<br />
Rohstoffeink<strong>auf</strong>s leben, gehören zur regionalkulinarischen<br />
Oberliga des Landes.<br />
Die Kooperation zwischen landwirtschaftlichen<br />
Produzenten und AMA-Gastrosiegel-Betrieben<br />
fördert die regionale Wertschöpfung und die<br />
Gäste profitieren zudem vom vielfältigen Angebot<br />
saisonaler Köstlichkeiten.<br />
www.ama-gastrosiegel.at<br />
02/<strong>2014</strong> GENUSS.MAGAZIN 1
impressum<br />
Herausgeber: Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />
in der Wirtschaftskammer Vorarlberg,<br />
Land Vorarlberg, Vorarlberg Tourismus GmbH ><br />
Für den Inhalt verantwortlich: Harald Furtner,<br />
Mag. Astrid Keckeis, Mag. Christian Schützinger ><br />
Projektkoordination und redaktionelle Leitung:<br />
Mag. Nicole Okhowat-Lehner > Redaktion: Mag.<br />
Rebecca Moser, Dr. Gerhard Schwarz, Mag. Hanni<br />
Rüzler, Thorsten Bayer, Gabriele Schulze, MsC<br />
Andrea Fritz-Pingerra, Peter Freiberger > Lektorat:<br />
fischcom pr+kommunikation > Mitarbeit:<br />
Kathrin Lercher, Hermann Wachter, Mag. Chrisina<br />
Meusburger > Fotos: Markus Gmeiner, Ludwig<br />
Berchtold, Lisa Mathis, Anja Köhler ><br />
Grafische Gestaltung: Andreas Haselwanter,<br />
Grafik_und Design > Druck: Druckhaus Gössler<br />
Die CO 2<br />
-Emissionen dieses<br />
Produkts wurden durch<br />
CO 2<br />
-Emmissionszertifikate<br />
ausgeglichen.<br />
60 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art