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Zukunft auf Vorarlberger Art - März 2014

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vorarlberger Tourismus magazin<br />

zukunft<br />

<strong>auf</strong> vorarlberger<br />

art<br />

kamingespräch - Megatrend Regionalität<br />

elektronischer vertrieb<br />

vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft<br />

alpinfonet<br />

AUSGABE 2 - märz <strong>2014</strong>


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser.<br />

Mit der vor über 20 Monaten gestarteten<br />

Tourismusstrategie 2020<br />

hat sich Vorarlberg ein ehrgeiziges,<br />

aber realisierbares Ziel gesetzt.<br />

Aufbauend <strong>auf</strong> hoher Qualität und<br />

gelebter Innovationskultur soll das<br />

Land in Sachen Gastfreundschaft,<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit an<br />

die europäische Spitze geführt werden.<br />

Damit verbunden ist die Aufgabe,<br />

die Balance zwischen Qualität<br />

und Vielseitigkeit im touristischen<br />

Angebot, engagiertem Wettbewerb,<br />

sozialer Fairness und Verantwortung<br />

für Natur und Umwelt<br />

besser zu gestalten als die übrigen<br />

Mitbewerber. Nur so kann erreicht<br />

werden, dass die Gäste, die zu uns<br />

kommen, bei jedem Besuch Vorarlberg<br />

stets neu als Maßstab für Qualität,<br />

authentische Gastlichkeit und<br />

regionalen Genuss wahrnehmen.<br />

Die aktuelle zweite Ausgabe des<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Tourismus Magazins<br />

befasst sich mit der besonderen<br />

Bedeutung von Regionalität. Der<br />

Schwerpunkt wird in allen Facetten<br />

und aus allen Blickwinkeln beleuchtet.<br />

Dabei wird sichtbar, was<br />

Regionalität alles in sich vereint,<br />

angefangen von den qualitativ<br />

hochwertigen bäuerlichen Produkten,<br />

die in Vorarlberg erzeugt werden,<br />

über die exzellente heimische<br />

Küche, die gekonnt und mit großer<br />

Raffinesse die regionalen Spezialitäten<br />

zu wahren Schätzen veredelt,<br />

über innovative Genusskultur bis<br />

hin zur lebendigen und in allen Landesteilen<br />

verankerten Kunst- und<br />

Kulturszene und zur besonderen<br />

Architektur, mit der das Land weit<br />

über die Grenzen hinaus für Aufsehen<br />

sorgt.<br />

In diesem Zusammenhang ist wichtig,<br />

die <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusstrategie<br />

2020 als Teil einer Gesamtvision<br />

für das Land zu begreifen.<br />

Zusammen mit der ebenfalls 2012<br />

gestarteten Landwirtschaftsstrategie<br />

2020 „Ökoland Vorarlberg –<br />

regional und fair“ und dem Ziel der<br />

Energieautonomie bis zum Jahr<br />

2050 ergibt sich ein chancenreiches<br />

Gesamtkonzept. Im Mittelpunkt<br />

davon steht, die zukunftsorientierten<br />

Kräfte und Ideen sinnvoll<br />

zu bündeln, Impulse zu setzen, wo<br />

sie erforderlich sind, und <strong>auf</strong> diesem<br />

Weg unsere Entwicklungschancen<br />

für die <strong>Zukunft</strong> intakt zu halten.<br />

Vorarlberg hat dazu das Potential.<br />

Es wird bereits entschlossen daran<br />

gearbeitet, die Marke Vorarlberg<br />

unverwechselbar zu machen. Dank<br />

der soliden und engagierten Arbeit,<br />

die von regionalen Aktionen und<br />

Initiativen bereits geleistet wurde,<br />

schreitet die Vernetzungsarbeit,<br />

die Suche nach Schnittmengen<br />

und Anknüpfungspunkten bei der<br />

Zusammenführung der Strategien,<br />

kontinuierlich voran. Allen beteiligten<br />

Akteuren danke ich für die stark<br />

ausgeprägte Bereitschaft, mutig<br />

neue Wege zu gehen.<br />

Mag. Markus Wallner<br />

Landeshauptmann<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3


6<br />

kamingespräch<br />

12<br />

Symposium<br />

14<br />

Foto der ausgabe<br />

16<br />

Quergedacht<br />

6 12<br />

kamingespräch<br />

symposium<br />

18<br />

Elektronischer Vertrieb<br />

20<br />

digitale perspektive<br />

22<br />

erlesenes Auf<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />

24<br />

vorarlberger küchenchefs<br />

werden zu gestaltern<br />

der zukunft<br />

28<br />

Landgut - logistik für<br />

die zukunft<br />

32<br />

weisszone vorarlberg<br />

34<br />

alpinfonet<br />

38<br />

Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />

42<br />

was vorarlberg ausmacht<br />

44<br />

Bewusster Genuss -<br />

Ama Gastrosiegel<br />

48<br />

neuigkeiten und fakten<br />

54<br />

wo und wann<br />

20<br />

digitale<br />

perspektive<br />

24<br />

vorarlberger küchenchefs<br />

werden zu gestaltern<br />

der zukunft<br />

22<br />

gastgeber <strong>auf</strong><br />

vorarlberger art<br />

4 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


44<br />

bewusster genuss -<br />

ama gastrosiegel<br />

42<br />

was vorarlberg ausmacht<br />

48 28<br />

news und facts<br />

landgut - logistik für<br />

die zukunft<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 5


Kamingespräch<br />

Megatrend Regionalität …<br />

weit mehr als regionale<br />

Produkte<br />

Nichts boomte in den letzten Jahren<br />

so wie die Hinwendung zur<br />

Region. Regionalität ist in allen<br />

Bereichen unseres Lebens zum<br />

Megatrend geworden. Wieso das<br />

so ist, welche Chancen und welche<br />

Grenzen die Regionalisierung<br />

haben kann? Eine Expertenrunde<br />

<strong>auf</strong> Tuchfühlung mit heimisch<br />

Nachhaltigem.<br />

mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Für mich ist der Trend zur Region<br />

eine logische Folge der weltweiten<br />

Entwicklungen. Je größer Strukturen<br />

und Dimensionen werden, desto<br />

größer wird das Bedürfnis des<br />

Individuums nach Kleinem. Regionalität<br />

ist für mich der Ausdruck<br />

des Gegenteils von Großem. Wenn<br />

sich etwas in die eine Richtung<br />

stark entwickelt, gibt es immer<br />

auch eine Gegenentwicklung. Wir<br />

hatten in den letzten Jahren und<br />

Jahrzehnten die Industrialisierung<br />

des Agrarmarktes und der Lebensmittelbranche,<br />

die Produktion setzte<br />

<strong>auf</strong> riesige Konglomerate, die<br />

Herstellung der Produkte ist für<br />

den Konsumenten nicht mehr<br />

nachvollziehbar geblieben, wurde<br />

aber billiger und schneller. Die Frage<br />

nach dem Ursprung und die Unsicherheit<br />

im Umgang mit unbekannten<br />

Herstellungsverfahren<br />

haben uns dann den Trend der Regionalität<br />

beschert. Menschen wollen<br />

wieder wissen, woher unsere<br />

Lebensmittel kommen, sie wollen<br />

bewusster erleben und schmecken.<br />

6 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />

>


teilnehmer<br />

Ing. Erich Schwärzler, Landesrat<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty<br />

Mag. Dr. Verena Konrad, Direktorin vai <strong>Vorarlberger</strong><br />

Architektur Institut<br />

Karlheinz Hehle, Gastronom und Hotelier, Schönblick Eichenberg<br />

Dr. Andreas Rudigier, Direktor vorarlberg museum<br />

Thorsten Probost, Hauben Koch Burgvital Oberlech


Lr Ing. Erich Schwärzler<br />

Ich sehe das ähnlich, nach einer<br />

Zeit der Globalisierung – man hat<br />

den Menschen eine heile Welt versprochen<br />

– spüren die Menschen<br />

langsam, dass sie alleine sind und<br />

ziemlich verlassen. Der Halt und<br />

die Bodenhaftung fehlten, das<br />

führte zu einer Sehnsucht nach einer<br />

Regionalisierung, Sehnsucht<br />

nach dem Gefühl‚<br />

„da bin ich daheim“, Sehnsucht<br />

nach Nachbarn. Im<br />

politischen Alltag nehme<br />

ich diesen Trend sehr stark<br />

wahr. Vor zehn Jahren war<br />

man nur angesagt, wenn<br />

man ein Konto in Amerika<br />

hatte und wenn man in der<br />

ganzen Welt zu Hause war.<br />

Heute ist das anders, „man<br />

will Halt haben“, will regional<br />

dazu gehören, will daheim<br />

sein. Das gibt Sicherheit, man<br />

kann sich <strong>auf</strong> andere verlassen. Es<br />

findet derzeit eine Umorientierung<br />

bei der Frage danach statt, was einem<br />

etwas wert ist im Leben.<br />

mag. dr. Verena Konrad<br />

Im Kultursektor gibt es diese Gegenbewegung<br />

nicht so stark. Es ist<br />

in den letzten Jahren eher ein dynamischer<br />

Prozess zwischen global<br />

und lokal, der sich permanent<br />

verschränkt. Es geht immer darum,<br />

wie man sich nach außen öffnet<br />

und wann man sich nach innen<br />

fokussiert. Diese Dynamik und dieses<br />

Hin und Her im positiven Sinne<br />

ist auch Bedingung für kulturelle<br />

Diversität. In Vorarlberg haben wir<br />

eine ganz besondere Baukultur,<br />

gerade da geht es um Regionalität<br />

und Kontextualisierung. Baukultur<br />

schaut nicht nur <strong>auf</strong> das einzelne<br />

Objekt. Sie ergibt sich aus dem<br />

Kontext und reagiert <strong>auf</strong> diesen.<br />

Eine Kultur der Vielfalt schaut immer<br />

<strong>auf</strong> das große Ganze und das<br />

Kleine. Sie verbindet internationalen<br />

Austausch und Globalität mit Lokalität<br />

und Standortbezogenheit. So<br />

wird auch im Kulturbereich der Ort<br />

wieder wichtiger. Lokal und global<br />

sind für mich aber keine Gegenbegriffe,<br />

das ist eher ein dynamisches<br />

Paar, das sich permanent ergänzt.<br />

Dr. Andreas Rudigier<br />

Da möchte ich einhaken, denn von<br />

Seiten der Landeskunde kann man<br />

das sehr gut an der Schnittstelle<br />

Karlheinz Hehle<br />

Und wenn die Inhalte fehlen, kann<br />

„regional“ auch sehr schnell unman<br />

spürt<br />

die auseinandersetzung<br />

mit tradition<br />

zum Tourismus feststellen. Ich<br />

werde immer mehr zu Veranstaltungen<br />

eingeladen, wo es genau<br />

darum geht. Die Geschichte hinter<br />

einer Region, ihr Brauchtum und<br />

ihre Tradition bekommen mehr Bedeutung.<br />

Wobei ich mir nicht ganz<br />

sicher bin, ob wir da von Regionalität<br />

sprechen, oder ob es dabei<br />

nicht eher um eine starke Hinwendung<br />

zum Menschen und seiner<br />

Geschichte geht. Die Besucher, die<br />

bei uns ins Haus kommen, haben<br />

eine neue Orientierung, man will<br />

Dinge in die Hand nehmen, es geht<br />

ums Hören und um eine persönliche<br />

Wahrnehmung, ums Erfahren,<br />

das ist auch außerhalb des Museums<br />

so. Das wird auch bei der Namensgebung<br />

für Gastronomiebetriebe<br />

deutlich, um nur ein Beispiel<br />

zu nennen. Im 19. Jahrhundert waren<br />

das religiöse Kontexte, dann<br />

wurden Frauennamen modern und<br />

in den letzten zwanzig Jahren werden<br />

Dialektbegriffe aktuell, man<br />

will quasi unter sich sein.<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Das ist das Besondere, das uns<br />

ausmacht und zieht. Genau damit<br />

macht man <strong>auf</strong> sich <strong>auf</strong>merksam<br />

und drückt ein Stückchen Identität<br />

aus, oder nicht?<br />

Dr. AndreAs Rudigier<br />

Auf jeden Fall. Eine kleine Anekdote<br />

zur Erläuterung. In Schruns wurde<br />

mit dem Slogan „Üsr Beck“ geworben<br />

und ein deutscher Tourist<br />

fragte doch tatsächlich nach<br />

dem türkischen Brotladen.<br />

Der Gast versteht also nicht<br />

unbedingt alles, schätzt den<br />

Laden aber trotzdem. Die<br />

Tradition zählt immer mehr,<br />

das sagen auch Umfragen.<br />

Man spürt die Auseinandersetzung<br />

mit Tradition, wobei<br />

sie inhaltlich nicht immer bewertet<br />

wird. Es zählen oft<br />

auch nur Äußerlichkeiten, Inhalte<br />

interessieren dabei weniger.<br />

mag. dr. Verena Konrad<br />

Das ist dann auch der Punkt, wo<br />

wir den Trend zur Regionalität<br />

schon etwas kritischer bewerten<br />

sollten. Regionalität und Regionalismus<br />

sind zwei verschiedene Begriffe.<br />

Identitätsdiskurse, wie sie<br />

zur Zeit gerne geführt werden,<br />

können in Verbindung mit Regionalismen<br />

auch problematisch sein.<br />

Daher ist ein Überprüfen der damit<br />

verbundenen Inhalte auch so wichtig.<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Das Hinterfragen der Identität ist<br />

für mich auch sehr entscheidend,<br />

bei diesem Trend, der völlig unterschiedliche<br />

Entwicklungen beinhaltet.<br />

Man will als Konsument und<br />

Verbraucher keine Marketing-Gags.<br />

Viele große Konzerne<br />

geben viel Geld dafür aus, grün zu<br />

wirken oder als nachhaltig gesehen<br />

zu werden. Dabei ist Vieles<br />

nicht wirklich transparent.<br />

8 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


glaubwürdig werden. Dann wird<br />

<strong>auf</strong> einmal Fastfood grün und so<br />

weiter. Ich glaube vor allem bei den<br />

Lebensmitteln wird da vieles gemacht,<br />

was nicht nur mir als Gastronom<br />

und Hotelier nicht gefällt,<br />

sondern bei allen Konsumenten<br />

schlecht ankommt. Ich möchte<br />

meinen Gästen nicht nur eine leere<br />

Worthülse verk<strong>auf</strong>en, ich will auch<br />

Inhalte bieten. Ich kann voll und<br />

ganz hinter dem stehen, was ich<br />

meinen Gästen biete, aber es ist<br />

nicht immer leicht ausreichend regionale<br />

Qualitätsprodukte zu finden.<br />

Thorsten Probost<br />

Das dauert vor allem auch länger.<br />

Wenn ich unseren Betrieb anschaue,<br />

dann hat dieser Prozess,<br />

das Bewusstsein bei meinen Gästen<br />

hin zur Regionalität und zur<br />

Saison zu entwickeln, <strong>auf</strong> jeden<br />

Fall zwei bis drei Jahre gedauert.<br />

Ganz wichtig ist dabei das Vormachen.<br />

Zuerst müssen wir diese Philosophie<br />

verinnerlicht haben und<br />

dann können wir es an den Gast<br />

weiter geben. Das braucht auch<br />

ein gewisses Umdenken beim Produzenten<br />

und nicht nur beim Konsumenten.<br />

Meine Lieferanten<br />

mussten sich auch langsam daran<br />

gewöhnen, dass ich es vermehrt in<br />

meiner Küche <strong>auf</strong> die Region abgesehen<br />

habe, und dass man bei einem<br />

geschlachteten Ochsen nicht<br />

nur das Filet servieren kann. Ich<br />

versuche quasi meine Lebenseinstellung<br />

auch mit in die Küche zu<br />

nehmen.<br />

lisch einwandfreies handeln. Es ist<br />

nahezu unmöglich diesen Weg<br />

hundertprozentig zu beschreiten,<br />

denn die wirtschaftliche Gefahr<br />

des Scheiterns ist allgegenwärtig.<br />

Karlheinz Hehle<br />

Wir spüren diesen „moralischen“<br />

Aspekt im Tourismus ebenfalls.<br />

Der Gast verlangt zunehmend<br />

nach Sinnhaftigkeit. Im Tourismus<br />

wurde immer schon mit Bildern gearbeitet,<br />

die Sehnsucht erwecken,<br />

jetzt arbeiten wir an unserer Authentizität.<br />

Was dr<strong>auf</strong> steht, soll auch drin<br />

sein beim Erlebnis Vorarlberg. Unsere<br />

Initiativen stecken voller Herzblut<br />

und in Vorarlberg sind wir glaube<br />

ich <strong>auf</strong> dem besten Weg in Richtung<br />

gelebtes, authentisches Gastgewebe.<br />

Wir setzen sehr viel <strong>auf</strong><br />

Transparenz, vor allem was die<br />

Herkunft der Lebensmittel betrifft.<br />

Die Herstellung und der Ursprung<br />

eines Produktes sollen für den<br />

Gast nachvollziehbar sein. Ich will<br />

das gar nicht nur <strong>auf</strong> das Produkt<br />

<strong>auf</strong> dem Teller beziehen, da sehe<br />

ich auch einen nicht unbedeutenden<br />

architektonischen Aspekt.<br />

Auch hier sind wir <strong>auf</strong> einem eigenständigen<br />

Weg in eine unverkennbare<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

mag. dr. Verena Konrad<br />

Das ist genau jenes Denken, das<br />

auch wir im vai propagieren. Wie<br />

wird Qualität sichtbar? Architektur<br />

hat einen Ort. Das Schaffen von<br />

qualitätsvollen Räumen, die Lebens-<br />

und Arbeitsräume, die Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft,<br />

unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen<br />

Interessen so zusammenbringen,<br />

dass sie in ihrem<br />

Zusammenleben produktiv und<br />

wertschätzend miteinander umgehen<br />

können, das ist Kern unseres<br />

Interesses. Das beginnt mit privaten<br />

Räumen und endet bei öffentlichen<br />

Bauten und schließlich bei<br />

der Entwicklung einer ganzen Region.<br />

Dafür braucht es den Willen<br />

zum Miteinander und ein Verständ-<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Das betrifft mich als Unternehmer<br />

in der Lebensmittelbranche genauso,<br />

da geht es fast schon um<br />

eine neue Ethik in der Wirtschaft<br />

und es wird sicher noch sehr lange<br />

dauern, bis diese sich durchsetzt.<br />

Momentan ist man als Unternehmer<br />

immer noch im Spannungsfeld<br />

Überlebensfähigkeit im Konkurrenzkampf<br />

überlebensfähig zu<br />

sein <strong>auf</strong> der anderen ethisch morazukunft<br />

<strong>auf</strong> vorarlberger art 9<br />

>


nis von Nachhaltigkeit, das mit<br />

baukultureller Qualität verbunden<br />

ist. Die nachhaltigste Form von<br />

Architektur ist gute Architektur -<br />

Räume, die uns erhaltenswert, weil<br />

lebenswert erscheinen.<br />

Karlheinz Hehle<br />

Ich bin zudem froh, dass wir weg<br />

vom kitschigen „Tiroler Stil“ sind.<br />

Schöne und zeitgemäße Architektur<br />

ist die Verpackung dessen, was<br />

wir Gastronomen dann unseren<br />

Gästen bieten möchten. Wir leben<br />

in einem mit Naturjuwelen gesegneten<br />

Land, diese Vielfalt kann<br />

Menschen beim Urlauben überraschen<br />

und unsere Köche zu neuen<br />

Kreationen <strong>auf</strong> dem Teller inspirieren.<br />

Thorsten Probost<br />

Das sehe ich auch so und ich diskutiere<br />

oft mit meinen Gästen über<br />

Alternativen. Als Beispiel, es<br />

braucht nicht immer einen Wein<br />

zum Essen. Wir haben vieles aus<br />

der Region, das ein Gericht perfekt<br />

ergänzen kann. Ein guter Most zum<br />

Schwein schmeckt um Längen besser<br />

wie taninreicher Rotwein. Bei<br />

uns gibt’s im Winter auch keinen<br />

Orangensaft zum Frühstück, sondern,<br />

ein frisches Joghurt mit guten<br />

Kulturen, eingelegten Sommerfrüchten<br />

und Kräutern aus der<br />

Umgebung. Das ist ein Frischekick<br />

und nicht eine Orange, die um die<br />

halbe Welt gereist ist. Das Heimische<br />

bringt den Leuten etwas und<br />

das Saisonale. Im Winter gibt’s keine<br />

Frühlingsgemüse und im Sommer<br />

kein geschmortes Kraut. Salat<br />

Caprese im Winter ist ein bisschen<br />

schwierig, Tomaten haben keine<br />

Saison und die Wasserbüffel sind<br />

in Vorarlberg ziemlich dünn gesät.<br />

Das ist provokant formuliert, aber<br />

nur so verändern wir das Bewusstsein<br />

unserer Gäste. Der Konsument<br />

muss einfach umdenken,<br />

denn Sellerie wächst halt nicht<br />

ohne Grünzeug und extra kleiner<br />

für einen Single Haushalt.<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Sie sprechen mir aus der Seele.<br />

Wir sind jetzt seit 23 Jahren im Geschäft<br />

und arbeiten die ganze Zeit<br />

an dieser Bewusstseinsänderung,<br />

obwohl sich die Menschen nach<br />

kleinen Strukturen sehnen, richtet<br />

man sich doch meistens nach dem<br />

Preis und der diktiert die Branche,<br />

die aus drei großen Konzernen besteht.<br />

Ich bin der Meinung, dass<br />

wir mit kleinen Strukturen in der<br />

Lebensmittelbranche längerfristig<br />

nur eine Chance haben, wenn wir<br />

durch Bildung zu einem anderen<br />

Bewusstsein der Konsumenten<br />

kommen, denn das Regal ist verdammt<br />

ehrlich. Wenn man nicht<br />

weiß, was hinter dem Preis steht,<br />

dann kann man auch nicht vergleichen.<br />

Die Frage ist schlussendlich,<br />

wie stärken wir das regionale Produkt<br />

und wie kann man dem Produkt<br />

aus unserer Heimat unter die<br />

Arme greifen?<br />

Thorsten Probost<br />

Das ist aus meiner Sicht ganz einfach.<br />

Man muss ihm eine Chance<br />

geben, denn beim kulinarischen<br />

Einklang zwischen Mensch und Natur<br />

geht immer alles über den Geschmack.<br />

Und ich bin mir ganz sicher,<br />

dass nichts besser schmeckt<br />

als die Region.<br />

Lr Ing. Erich Schwärzler<br />

Auf Landesebene setzten wir uns<br />

schon lange damit auseinander, wie<br />

man regionale Produkte unterstützen<br />

kann. Mit der Landwirtschaftsstrategie<br />

Ökoland Vorarlberg – regional<br />

und fair versuchen wir<br />

gewachsenen Dingen mehr Chancen<br />

einzuräumen. Das Wissen der<br />

Menschen aus der Landwirtschaft<br />

sollte wieder wichtiger werden und<br />

die bereits vorhandenen Initiativen<br />

müssen zu einem Netzwerk zusammenfinden.<br />

Es nützt ja nichts,<br />

wenn bäuerliche Betriebe sich als<br />

Einzelkämpfer durchschlagen. Das<br />

Projekt Landgut sorgt zum Beispiel<br />

dafür, dass Produzenten und


Abnehmer über ein Logistiksystem<br />

zusammen finden. Im Großen und<br />

Ganzen sollten wir uns <strong>auf</strong> das besinnen,<br />

was wir können und uns<br />

noch stärker vernetzen.<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Bringt die <strong>Zukunft</strong> auch Richtlinien<br />

für regionale Produkte? Für Bio-<br />

Produkte gibt es ja schon einiges.<br />

Lr Ing. Erich Schwärzler<br />

Auch das ist ein großes Thema.<br />

Unser Wunsch wäre es, eine einzige<br />

LändleMarke zu erreichen, was<br />

allerdings sehr schwer ist. Eine<br />

neue Strategie sollte <strong>auf</strong> den alten<br />

Bemühungen <strong>auf</strong>bauen und nichts<br />

an guten Ideen zerstören. Die Käse<br />

Straße Bregenzerwald oder Walserstolz<br />

sind bereits tolle Vorzeigeprodukte,<br />

aber im Fokus der <strong>Zukunft</strong><br />

sollte das Ländle- Produkt<br />

stehen, da gilt es noch vieles zusammen<br />

zu bringen. Mir ist in diesem<br />

Zusammenhang aber vor allem<br />

die Ehrlichkeit wichtig. Wenn<br />

der Konsument einem regionalen<br />

Produkt sein Vertrauen schenkt,<br />

dann muss es auch ehrlich sein.<br />

Dort muss man auch den Mut haben,<br />

zuzugeben, dass das heimische<br />

Produkt Grenzen hat, wenn<br />

es saisonal keine Tomaten mehr<br />

gibt, dann gibt es eben keine mehr.<br />

Mag. Jürgen Sutterlüty<br />

Kann man da mit gesetzlichen Regelungen<br />

rechnen?<br />

Lr Ing. Erich Schwärzler<br />

Dafür müssen wir erst genaue<br />

Grenzen ziehen. Was ist regional<br />

und was nicht? Muss ein Ferkel<br />

hier in Vorarlberg geboren sein<br />

oder kann das Ferkel hier gemästet<br />

werden, um als Ländle-Produkt<br />

zu gelten und so weiter. Um in dieser<br />

Thematik Erfolg zu haben,<br />

müssen wir uns zuerst bei der Definition<br />

einig werden. Dies sollte in<br />

den nächsten Monaten der Fall<br />

sein.<br />

Mag. Rebekka Moser<br />

<<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 11


die marathonläufer<br />

holen<br />

alle ab<br />

Angetreten vor gut zwei Jahren,<br />

die Nummer 1 in Europa bei den<br />

Themen Gastfreundschaft, Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit zu werden,<br />

geht es nun um die Frage: Wo<br />

steht man? Zur Beantwortung trafen<br />

einander rund 100 Touristiker<br />

in Bregenz. Die ersten Kilometer<br />

des Marathons sind erfolgreich absolviert,<br />

die erste Ernte der Saat<br />

liegt nicht mehr weit entfernt.<br />

Was müssen die <strong>Vorarlberger</strong><br />

Touristiker und deren Partner im<br />

Rahmen der Strategie 2020 unternehmen,<br />

um den heimischen<br />

Tourismus weiterzuentwickeln?<br />

Und welcher ist der geeignete bzw.<br />

passende Rahmen, um dies mit allen<br />

Beteiligten zu diskutieren? Es<br />

wurde eine ungewöhnliche Inszenierung<br />

für einen Meinungsaustausch,<br />

eine innovative Form der<br />

Kommunikation in der Werkstattbühne<br />

im Festspielhaus.<br />

Hoteliers, Gastronomen, Vertreter<br />

der Destinationen und Partner des<br />

Tourismus aus Landwirtschaft und<br />

Schulwesen diskutierten <strong>auf</strong> einem<br />

Symposium, wie sich der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Tourismus im Rahmen<br />

der Strategie 2020 entwickeln soll,<br />

um zukunftsträchtig zu bleiben.<br />

Freilich: Die Bezeichnung „Diskussion“<br />

beschreibt das Forum nicht<br />

wirklich treffend. Vielmehr handelte<br />

es sich um eine in außergewöhnlicher<br />

Form vollzogene Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema.<br />

Eine Standortbestimmung im<br />

wahrsten Sinn des Wortes bildete<br />

den Auftakt des Nachmittags. Alle<br />

Teilnehmer stellten sich <strong>auf</strong> einer<br />

<strong>auf</strong> den Boden der Werkstattbühne<br />

<strong>auf</strong>gemalten Landkarte Vorarlbergs<br />

gemäß ihrer Herkunft <strong>auf</strong>. Es<br />

war zu spüren, dass die Touristiker<br />

und deren Wegbegleiter zur Nummer<br />

1 einander näher rückten.<br />

In der Folge wählte man eine besondere<br />

<strong>Art</strong> der Kommunikation.<br />

Bunt zusammengewürfelte Vierergruppen<br />

diskutierten an Tischen in<br />

einem sogenannten Weltcafé, wie<br />

die drei Säulen Gastfreundschaft,<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

gelebt werden sollen.<br />

In Sachen „Gastfreundschaft“<br />

habe der Chef die Strategie vorzuleben,<br />

ein respektvoller Umgang<br />

mit den Gästen und Mitarbeitern<br />

sei wichtig, lautete eine Erkenntnis.<br />

Um den Begriff der „Regionalität“<br />

genau umschreiben zu können,<br />

müsse überlegt werden, wie sich<br />

eine Region von anderen abgrenze,<br />

wofür sie stehe. „Nachhaltigkeit“<br />

wiederum bedeute auch sehr<br />

viel Arbeit am eigenen Ich. Freilich:<br />

Tolle Werte seien wichtig, wirtschaftliches<br />

Arbeiten dürfe aber<br />

gleichzeitig nicht <strong>auf</strong> der Strecke<br />

bleiben, lautete ein Einwand.<br />

„Die Tourismusstrategie 2020<br />

stellt kein maßnahmenorientiertes<br />

Konzept dar“, betonte Hans-Peter<br />

Metzler, Spartenobmann Tourismus<br />

in der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg. „Wir sind zu einem Marathon<br />

<strong>auf</strong>gebrochen und befinden<br />

uns gut <strong>auf</strong> dem Weg“, so Metzler.<br />

Auf diesem Weg schließt derzeit<br />

die WKV die Logistiklücke beim<br />

Transport innovativer Produkte<br />

aus der Landwirtschaft zu den Tourismusbetrieben.<br />

Außerdem steht<br />

die Entscheidung über die Umsetzung<br />

des von der WKV entwickelten<br />

neuen, revolutionären Bildungssystems<br />

unmittelbar bevor.<br />

12 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Um die Auseinandersetzung mit<br />

der Strategie 2020 zukunftsweisend<br />

zu führen, gipfelte das Symposium<br />

in Bregenz in eine Fishbowl-Diskussion.<br />

„Wir möchten<br />

eine neue <strong>Art</strong> der Kommunikation<br />

für die Strategie finden“, erklärte<br />

Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />

Tourismus der WKV,<br />

die Absicht hinter dem gewählten<br />

Format. „Die Form der Diskussion<br />

heute war ein Experiment in diese<br />

Richtung. Ein befruchtender Versuch,<br />

wie sich erwies.“<br />

„Ich würde gerne Veranstaltungen<br />

wie diese heute <strong>auf</strong> andere Regionen<br />

übertragen“, sagte LSth.<br />

Karlheinz Rüdisser. Die Entwicklung<br />

eines solchen Formats speziell<br />

für die Regionen regte auch<br />

Spartenobmann Metzler an. Das<br />

Experiment findet seine Fortsetzung,<br />

um dabei seinen Status zu<br />

verlieren. Auf dem gemeinsamen<br />

Weg zur Nr. 1 gesellen sich dadurch<br />

neue Weggefährten dazu.<br />

„Nachhaltigkeit ist Gastfreundschaft<br />

und Regionalität zum Quadrat“,<br />

fasste Metzler zusammen.<br />

Bei all den Diskussionen dürfe man<br />

natürlich das „Tun“ parallel dazu<br />

nicht vergessen. Sichtbare Erfolge<br />

seien nötig. Die stünden jedenfalls<br />

unmittelbar bevor.<br />

„Wir sind sehr gut unterwegs in Sachen<br />

Bildung und bei unserem Projekt<br />

der Gastfreundschaft <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Art</strong>“, zog Metzler eine<br />

erste Zwischenbilanz der Anfangskilometer<br />

des Marathons. Früchte<br />

reifen heran, die erste süße Ernte<br />

ist für <strong>2014</strong> fix eingeplant.<br />

Peter Freiberger<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 13<br />


14 Foto<br />

der Ausgabe


Hier kommen unabhängige Experten zu Wort, deren Meinungen nicht unbedingt<br />

mit jener der Redaktion übereinstimmen müssen.<br />

quergedacht<br />

der blick<br />

von aussen<br />

Einer der bekanntesten österreichischen<br />

Filmregisseure, Erwin<br />

Wagenhofer, widmet sich nach<br />

den Themen Nahrung und internationale<br />

Finanzen jetzt mit Alphabet<br />

- dem Abschlussfilm seiner<br />

dokumentarischen Trilogie -<br />

der Bildung. Einer breiten Masse<br />

bekannt geworden ist der Filmemacher<br />

allerdings mit einem Film,<br />

der sich um unsere Nahrungsgewohnheiten<br />

und die großen Profiteure<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

dreht „We feed the World“.<br />

Der 52-jährige Mostviertler, der in<br />

Wien lebt, hinterfragt dabei, was<br />

wir essen und woher unser Essen<br />

kommt. Gibt es den traditionell<br />

arbeitenden Bauern überhaupt<br />

noch in Europa und wie kann man<br />

ihn unterstützen? Ein Gespräch<br />

rund um die Produzenten und<br />

Konsumenten Vorarlbergs.<br />

Welche Chancen haben kleine<br />

Regionen wie Vorarlberg in<br />

unserer globalisierten Welt überhaupt?<br />

Erwin Wagenhofer<br />

Jede, die sie nutzt! Der größte<br />

Schatz den wir in Europa haben<br />

liegt ganz sicher in unserer Vielfalt,<br />

Vielfalt ist ja bekanntlich das<br />

Gegenteil von Einfalt und diese<br />

Chance gilt es zu nutzen.<br />

Die Region „wertschöpfen“ –<br />

was braucht es dazu?<br />

Erwin Wagenhofer<br />

In der Region einfach den Wert<br />

oder die Werte sehen, die da sind.<br />

Um diese wirklich sehen zu können,<br />

müssen sie allerdings die betriebswirtschaftliche<br />

Brille der<br />

Wirtschaftsunis ablegen und den<br />

Unterschied zwischen Wert und<br />

Profit klar herausarbeiten.<br />

Wie groß ist die Macht der<br />

Konsumenten?<br />

Erwin Wagenhofer<br />

Das hängt von seiner Mündigkeit<br />

ab. Wenn der Konsument – ich<br />

mag ja den Begriff nicht und würde<br />

ihn gern durch Benutzer ersetzen<br />

– selbstbewußt genug ist,<br />

dann hat er natürlich eine unglaubliche<br />

Macht. Es heißt ja<br />

schon: Wer zahlt, schafft an.<br />

Wie schaffen wir es<br />

umzudenken?<br />

Erwin Wagenhofer<br />

Indem wir endlich beginnen selbstständig<br />

zu denken und uns den Luxus<br />

einer eigenen Meinung leisten.<br />

Wir spüren ja oft, dass es so, wie es<br />

ist, nicht gut ist und machen trotzdem<br />

so weiter, weil wir glauben –<br />

und das wird uns ja von vielen Seiten<br />

so eingeredet – es gibt keine<br />

Alternative. Die Alternative sind<br />

aber wir selbst, dass gilt es zu verstehen,<br />

wir müssen neue Wege gehen<br />

und wir können es auch, wir<br />

leben ja in Demokratien.<br />

Ein Umdenken braucht es<br />

Ihrer Meinung nach auch bei<br />

der westlichen Bildung, sind<br />

unsere Schulsysteme so<br />

schlecht?<br />

Erwin Wagenhofer<br />

Ich weiß nicht, ob sie schlecht sind,<br />

oder nicht. Tatsache ist, dass die<br />

Menschen mit den besten formalen<br />

Abschlüssen, die großen Krisen<br />

16 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Der niederösterreichische Filmemacher Erwin<br />

Wagenhofer wurde 1961 in Amstetten geboren<br />

und ist ausgebildeter Nachrichtentechniker<br />

und Elektroniker.<br />

zu verantworten haben. Denken<br />

sie nur an die so genannte Finanzkrise<br />

2008, die wurde von Leuten<br />

verursacht, die an den besten Universitäten<br />

studiert haben. An den<br />

Schalthebeln sitzen fast ausschließlich<br />

Menschen mit sehr hohen<br />

Bildungsabschlüssen und egal<br />

welche Krise sie untersuchen, vom<br />

Bienensterben bis zu den Problemen<br />

mit dem Weltklima, immer<br />

wurden die wichtigen Entscheidungen<br />

von Leuten getroffen, die<br />

eigentlich gut gebildet sind oder<br />

waren. Also irgendetwas stimmt da<br />

nicht, oder?<br />

Mag. Rebekka Moser<br />

auszeichnungen<br />

Österreichischer Filmpreis 2008<br />

Sundance Film Festival 2009<br />

HotDocs Film Festival 2009<br />

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2009<br />

World Shift Ethics Award 2009<br />

Thomas Pluch Würdigungspreis 2011<br />

Trilogie<br />

2005: We Feed the World<br />

(Dokumentarfilm, 100 min)<br />

2008: Let’s Make Money<br />

(Dokumentarfilm, 110 min)<br />

2013: Alphabet<br />

(Dokumentarfilm, 113 min)<br />

Nach Entwicklungsarbeit bei Philips Österreich<br />

in dessen Video-Abteilung wechselte er 1983 in<br />

die Filmbranche, seit 1987 war er als freischaffender<br />

Regie- und Kameraassistent bei ORF<br />

Spiel- und Dokumentarfilmen tätig.<br />

Seit Ende der Achtziger ist er freischaffender<br />

Autor und Filmemacher und unterrichtete an<br />

der Donauuniversität in Krems in der Sparte Europäischer<br />

Journalismus die Fächer Kamera<br />

und TV-Dokumentation.<br />

Bis 2010 war Wagenhofer auch Lehrbe<strong>auf</strong>tragter<br />

an der Universität für angewandte Kunst in<br />

Wien. 2005 realisierte der Filmemacher seinen<br />

ersten Langdokumentarfilm fürs Kino, We Feed<br />

the World. Österreichs erfolgreichster Dokumentarfilm<br />

erreichte europaweit über 800.000<br />

Besucher, wurde an zahlreichen Festivals gezeigt<br />

und mehrfach ausgezeichnet.<br />

Es folgten zahlreiche Projekte unter anderem<br />

der Dokumentarfilm Let‘s Make Money und sein<br />

neuester Film Alphabet, der sich mit den Schwächen<br />

westlicher Bildungssysteme befasst.<br />

<<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 17


Urlaubsplanung<br />

2.0<br />

Klick und<br />

weg...<br />

Urlaubsplanung findet heute im<br />

Internet statt: Sechs von zehn<br />

Gästen, die zum ersten Mal ihren<br />

Winterurlaub in Vorarlberg verbringen,<br />

informieren sich über<br />

ihre Reise im Internet. (Quelle:<br />

T-MONA Gästebefragung, Winter<br />

2011/2012).<br />

Laut Deutscher Reiseanalyse 2013<br />

(repräsentativ für die deutsche Bevölkerung<br />

ab 14 Jahren) haben 29<br />

Prozent der Österreich-Reisenden<br />

das Internet in den letzten zwölf<br />

Monaten für ihre Buchung genutzt.<br />

Vorarlbergs Gäste gehören zunehmend<br />

zu den höheren Einkommens-<br />

und Bildungsschichten. Innerhalb<br />

eines Jahres verreisen sie<br />

öfter, aber kürzer, geben in ihren<br />

Ferien mehr Geld aus als im Österreich-Schnitt<br />

und suchen ein individuelles<br />

Urlaubserlebnis. Deshalb<br />

richtet sich das Urlaubsland Vorarlberg<br />

in seiner Kommunikation<br />

an diese gesellschaftliche Gruppe,<br />

die als „Etablierte Postmaterielle“<br />

bezeichnet wird. Die aktuelle Deutsche<br />

Reiseanalyse brachte auch<br />

zu Tage, welche Online-Informationsquellen<br />

diese Zielgruppe, die<br />

für den <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus<br />

die relevanteste ist, nützt. Das Ergebnis:<br />

Die Website der Unterkunft<br />

ist für sie mit 15 bis 19 Prozent die<br />

deutlich wichtigere Online-Quelle,<br />

um sich über konkrete Leistungen<br />

zu informieren, als „Websites des<br />

Reiselandes, der Region oder des<br />

Ortes“ (12 Prozent). Erst dann folgen<br />

Online-Reiseportale (10 Prozent),<br />

Bewertungsplattformen (8<br />

bis 10 Prozent) und Unterkunftsportale<br />

(7 bis 8 Prozent). Das heißt<br />

aber nicht, dass Offline-Informationen<br />

über den Betrieb – wie<br />

persönlich eingeholte, Kataloge<br />

oder Broschüren – in diesem Milieu<br />

keine Rolle mehr spielen. Sie<br />

werden nur seltener genutzt. Eine<br />

Entwicklung, die sich voraussichtlich<br />

nicht umkehren wird. Welche<br />

Herausforderungen sich damit für<br />

die Anbieter touristischer Leistungen<br />

ergeben, beschreibt Gabriele<br />

Schulze im folgenden <strong>Art</strong>ikel.<br />

Wie aus einem<br />

digitalen Besucher ein<br />

realer Gast wird<br />

Internetwissen:<br />

ein Muss für Touristiker<br />

Mehr als achtzig Prozent aller Reiserecherchen<br />

starten im Internet.<br />

Bei über vierzig Prozent aller Reisen<br />

werden zumindest Teile davon<br />

im Internet gebucht. Auf der Suche<br />

nach einer – vielleicht Ihrer –<br />

Telefonnummer nutzen potenzielle<br />

Gäste Google oder ein soziales<br />

Netzwerk.<br />

Diese Fakten machen deutlich: Ein<br />

Unternehmen muss sich im Internet<br />

genau so professionell präsentieren<br />

und bewegen wie in der realen<br />

Welt. Fast sogar noch besser,<br />

denn viele Destinationen und Unternehmen<br />

haben <strong>auf</strong> ihrer Homepage<br />

mehr Besucher als in der realen<br />

Betriebsstätte.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein<br />

Restaurant oder eine Tennishalle<br />

und sehen, dass jeden Tag hunderte<br />

Besucher durch Ihre Räume<br />

gehen und niemand bestellt ein<br />

Getränk oder bucht eine Trainerstunde.<br />

Sie würden sich sicherlich<br />

fragen, woran es liegt. Oder?<br />

18 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


„Fabrikverk<strong>auf</strong><br />

<strong>auf</strong> der eigenen<br />

Homepage<br />

Touristische Unternehmen, die sich<br />

den Vertrieb nicht aus der Hand<br />

nehmen lassen möchten und auch<br />

künftig zumindest an einer Stelle im<br />

Internet selbst entscheiden wollen,<br />

was über sie zu lesen ist, setzen <strong>auf</strong><br />

eine professionelle, gut sichtbare<br />

und verk<strong>auf</strong>sstarke Webseite. Und<br />

<strong>auf</strong> das interne Wissen, wie man zu<br />

einer solchen Seite kommt und sie<br />

pflegt und weiter entwickelt. Aussagen<br />

wie, „ich bin technisch nicht<br />

so fit“ oder „ich mag es lieber ganz<br />

persönlich“ sind verk<strong>auf</strong>sschädigende<br />

Ausreden.<br />

Jede vierte Hotelbuchung wird in<br />

Echtzeit und Online über Onlinereisebüros<br />

getätigt. Aber: Mehr<br />

als fünf Prozent aller Buchungen<br />

werden auch bereits durch die hoteleigenen<br />

Websites realisiert. Der<br />

Gast von heute k<strong>auf</strong>t online. Wer<br />

<strong>auf</strong> Hotelhomepages, Wanderführern<br />

oder E-Bike-Verleihern versucht,<br />

eine Leistung im Internet zu<br />

buchen, merkt schnell, dass viele<br />

kleinere Anbieter diese Entwicklungen<br />

schlicht verschlafen haben. Ein<br />

Anfrageformular ist kein Webshop!<br />

Wer nicht k<strong>auf</strong>bar ist,<br />

verliert Kunden<br />

Es ist nicht mehr akzeptabel, dass<br />

Gäste ihren Skipass nicht online<br />

k<strong>auf</strong>en können und das „Schlange<br />

stehen am Kassenhäuschen“ vom<br />

Anbieter als „normal“ bezeichnet<br />

wird. Es darf nicht sein, dass<br />

Kunden, die gutes Geld bezahlen,<br />

nicht online eine Kino- oder Konzertkarte<br />

k<strong>auf</strong>en können. Es gibt<br />

keine Sympathiepunkte, wenn die<br />

Frage, ob ein Tisch reserviert werden<br />

kann, erst am Abend ab 17 Uhr<br />

geklärt werden kann. Es werden<br />

jene Wanderführer, Personaltrainer,<br />

Yogalehrer oder Zahnärzte<br />

das Geschäft abschließen, die ihre<br />

Verfügbarkeit online transparent<br />

machen und dem Gast, Kunden<br />

oder Patienten keine Zeiten vorschreiben,<br />

wann er bei ihnen sein<br />

Geld ausgeben darf.<br />

Verk<strong>auf</strong>sstark wird eine Webseite<br />

durch Tools, etwa durch eine Internet-Buchungssoftware<br />

(Web Booking<br />

Engine). Je nach Betriebstyp<br />

und Größe helfen beispielsweise<br />

ein Gutschein- oder Webshop,<br />

einfachste Dialog- und Anfragemöglichkeiten<br />

für Gruppen oder<br />

Veranstaltungen und eine gute<br />

Online-Tischreservierung für das<br />

à la Carte-Geschäft. Bezahlbare<br />

Standardsoftware bietet der Markt<br />

bereits in Hülle und Fülle an.<br />

Vertriebspartner<br />

schaffen Reichweite<br />

Bei aller Euphorie für den direkten<br />

Verk<strong>auf</strong> darf man allerdings nicht<br />

übersehen, dass ein großer Teil<br />

der Reisenden die Vorteile seriöser<br />

Onlinereisebüros – zu Recht<br />

– sehr zu schätzen wissen. Und Hotels,<br />

die dort nicht im Regal liegen,<br />

sind für diesen Teil des Marktes<br />

nicht vorhanden. Ein Reiseportal<br />

wie booking.com übersetzt die Beschreibung<br />

eines Hotels in mehr<br />

als dreißig Sprachen. Die Kosten,<br />

dies selbst zu tun, würden schnell<br />

mehrere Tausend Euro kosten.<br />

Und ob damit auch Sichtbarkeit in<br />

Spanien, Brasilien oder den Vereinigten<br />

Emiraten geschaffen würde,<br />

darf bezweifelt werden. Standorte,<br />

nach denen wohl aus mangelnder<br />

Bekanntheit kaum jemand suchen<br />

würde, werden über smarte Umkreissuchen<br />

plötzlich sichtbar.<br />

Zusammengefasst: Ein guter Vertrieb<br />

schafft Reichweite. Dies kostet<br />

aber Geld und muss im Verk<strong>auf</strong>spreis<br />

sauber kalkuliert und<br />

geplant werden – entweder durch<br />

Investitionen in eigene Strukturen<br />

oder die Zahlung von Provisionen<br />

an Vertriebspartner. Entscheidend<br />

ist der Mix, um Stammgäste zu binden,<br />

Abhängigkeiten zu vermeiden<br />

und trotzdem Reichweite für das<br />

eigene Angebot zu schaffen.<br />

Gabriele Schulze<br />

Über<br />

die autorin<br />

Gabriele Schulze, Autorin, Trainerin und Referentin<br />

ist Expertin für messbare Marketingerfolge.<br />

Spezialisiert ist sie <strong>auf</strong> die Implementierung<br />

moderner Technologien für<br />

Serviceleistungen und begleitet seit über<br />

zwanzig Jahren Hotellerie, Tagungsmarkt<br />

und Touristik mit Vertriebs- und Marketingkonzepten.<br />

Acht Jahre lang war sie Geschäftsführerin<br />

der Hotelkooperation Best<br />

Western Hotels Deutschland, Luxemburg<br />

und Polen. Vorher verantwortete sie dort<br />

zehn Jahre lang die Marketing- und Vertriebsaktivitäten.<br />

Funktionen: Vorstandsmitglied<br />

der MICE AG in Berlin; Gründerin und<br />

Inhaberin des Unternehmens „marketing-<br />

4results“ in Berlin; seit 2012 Herausgeberin<br />

des dfv-Magazins „TagungsWirtschaft“.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 19<br />


Wir befinden uns aktuell im<br />

Übergang von der modernen<br />

hin zur vernetzten Gesellschaft.<br />

Dies zumindest<br />

behaupten namhafte Soziologen<br />

wie Prof. Dr. Dirk<br />

Zuerst kamen die Architekten.<br />

Dann die Köche.<br />

Baecker. Die Konsequenzen<br />

sind weitreichend und<br />

Wie kaum in einer anderen<br />

Region Europas gehen in<br />

nicht mehr <strong>auf</strong>zuhalten.<br />

Vorarlberg Baukultur und<br />

Die „digitale Welt“ verschmilzt<br />

immer stärker<br />

Kulinarik - um es <strong>auf</strong> Küchdeutsch<br />

zu sagen - eine Emulsion<br />

mit der „analogen Welt“.<br />

ein, die sowohl Gastro- als auch Architekturkritiker<br />

zu begeistern versteht.<br />

Was im Ländle in den letzten<br />

Auch im Zusammenhang mit der<br />

Tourismusstrategie 2020 wurden<br />

Jahrzehnten <strong>auf</strong> der Ebene der Architektur<br />

gelungen ist, nämlich<br />

die digitalen Entwicklungen früh in<br />

die Überlegungen miteinbezogen.<br />

vom Material ausgehend die Tradition<br />

in moderne, architektonisch<br />

„Wir müssen auch im Netz einen<br />

Nr. 1 - Anspruch haben“, war für<br />

qualitätsvolle Zusammenhänge zu<br />

Hans-Peter Metzler im Zuge des<br />

übersetzen, die den veränderten<br />

Strategieprozesses rasch klar. Dies<br />

Wohn- und Arbeitsbedürfnissen<br />

wirft aber postwendend verschiedene<br />

Fragen <strong>auf</strong>, wie z.B.: Wie kom-<br />

entsprechen, und - mit höchstem<br />

Anspruch an Energieeffizienz und<br />

men wir dorthin? Ist unser Anspruch<br />

überhaupt realistisch? Wie<br />

Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort<br />

<strong>auf</strong> die großen ökologischen<br />

können wir unsere Betriebe unterstützen,<br />

auch im und durch das In-<br />

Herausforderungen der <strong>Zukunft</strong> zu<br />

geben, das gelingt mehr und mehr<br />

ternet erfolgreich zu sein?<br />

auch <strong>auf</strong> der Ebene der Kulinarik.<br />

Statt <strong>auf</strong> gefärbtem Fichtenholzkitsch<br />

treffen wir immer öfter <strong>auf</strong><br />

20 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />

digitale<br />

gastfreundschaft<br />

die schlichte Eleganz naturbelassener<br />

Lärche oder Weißtanne.<br />

Statt <strong>auf</strong> rustikalen Hüttenzauber<br />

und Balkongeranien <strong>auf</strong> klare Linien<br />

und moderne Werkstoffe wie<br />

Technologie +<br />

Glas. emotionale Und statt <strong>auf</strong> folkloristische Nähe =<br />

alpine<br />

Erfolg<br />

Klischee-Gerichte mit <strong>auf</strong>gesetzten<br />

Zitaten aus der kulinarischen<br />

Die Diskussion<br />

Geschichte<br />

rund<br />

immer<br />

um „eTourismus“,<br />

öfter <strong>auf</strong><br />

eine ambitionierte<br />

sprich die Anwendung<br />

Küche, die regionalen<br />

und<br />

Nutzung<br />

Traditionen<br />

neuer Technologien<br />

nachspürt, sie<br />

im<br />

wiederbelebt<br />

Tourismus, ist<br />

und<br />

immer<br />

vor allem<br />

noch<br />

weiterentwickelt.<br />

stark<br />

geprägt von<br />

Eine<br />

technisch-rationalen<br />

Küche, die erfrischende<br />

Aspekten.<br />

Inputs<br />

SEO, Reputation<br />

- seien es<br />

Marketing,<br />

Online Booking<br />

neue<br />

Kochtechniken oder nicht<br />

etc. sind<br />

endemische,<br />

Themen,<br />

mit<br />

mitunter<br />

denen<br />

auch<br />

Touristiker<br />

exotische,<br />

seit<br />

aber<br />

Jahren<br />

dennoch<br />

bombardiert,<br />

passende<br />

teilweise<br />

Zutaten<br />

genervt<br />

-<br />

ins System<br />

werden.<br />

zu integrieren versteht<br />

ohne den lokalen Kontext aus den<br />

Augen zu verlieren.<br />

Natürlich ist es wichtig,<br />

die technischen Möglichkeiten<br />

zu nutzen und richtig<br />

einzusetzen. Mindestens<br />

gleich wichtig für den<br />

Erfolg aber ist es, weiche<br />

Faktoren zu beachten. Der<br />

Vergleich mit der „analogen<br />

Welt“ macht sicher:<br />

Denn für jedes Tourismus<br />

unternehmen ist es wichtig,<br />

dass die harten Faktoren wie<br />

Ausstattung, attraktive touristische<br />

Angebote oder Sauberkeit<br />

passen. Wenn aber die weichen<br />

Faktoren wie Gastfreundschaft,<br />

Service oder Authentizität nicht<br />

passen, wird ein Betrieb nicht erfolgreich<br />

sein können.


10 konkrete<br />

Ansatzpunkte, um<br />

digitale Gastfreundschaft<br />

zu leben<br />

Gastfreundschaft bedeutet, authentisch<br />

und echt zu sein,<br />

offen <strong>auf</strong> Menschen zuzugehen<br />

und sich um ihr Wohlbefinden<br />

zu kümmern. Eben genau so,<br />

wie es gute Gastgeber auch im<br />

privaten Umfeld tun. Hier einige<br />

Ideen, wie Sie herzliche<br />

Gastfreundschaft auch in den<br />

digitalen Kanälen und Plattformen<br />

leben können:<br />

1<br />

Seien Sie echt –<br />

verstellen Sie sich nicht:<br />

Kommunizieren Sie auch im Netz so, wie<br />

Sie in der wirklichen Welt mit Ihren Kunden<br />

sprechen. Zeigen Sie Ihr Team und<br />

Ihr Haus so, wie es tatsächlich ist.<br />

2<br />

Seien Sie <strong>auf</strong>merksam –<br />

gehen Sie auch <strong>auf</strong> emotionale<br />

Bedürfnisse ein:<br />

Versetzen Sie sich auch im Internet in die<br />

Situation Ihrer Kunden. Versuchen Sie,<br />

auch die emotionalen Aspekte eines Urlaubserlebnisses<br />

bei Ihnen zu vermitteln.<br />

3<br />

Lassen Sie Emotionen zu –<br />

schreiben Sie persönlich und<br />

aus dem Herzen:<br />

Es gibt im Internet nichts Langweiligeres<br />

als sachlich-nüchterne Inhalte. Kommunizieren<br />

Sie lebendig, lassen Sie Emotionen<br />

zu, aber seien Sie niemals unhöflich oder<br />

gar beleidigend (auch nicht bei Ihrer Ansicht<br />

nach ungerechtfertigten Kundenstimmen<br />

– z.B. <strong>auf</strong> Holidaycheck).<br />

4<br />

Verwenden Sie<br />

aussagekräftige Bilder:<br />

Starke, emotionalisierende Bilder und Videos<br />

sind für eine effektive Online-Kommunikation<br />

essenziell! Investieren Sie<br />

in professionelle Fotografie aber trauen<br />

Sie sich auch, spontane Schnappschüsse<br />

(z.B. von der Handykamera) zu veröffentlichen.<br />

5<br />

Erzählen Sie wahre<br />

Geschichten – spielen Sie<br />

mit den zwei Welten:<br />

Zeigen Sie die Geschichten, die in Ihrem<br />

Haus und Umfeld tagtäglich passieren.<br />

Spielen Sie bewusst mit den beiden Welten<br />

und geben Sie auch mal einen Blick<br />

hinter die Kulissen.<br />

6<br />

Kümmern Sie sich<br />

um Ihre Gäste – ohne Wenn<br />

und Aber:<br />

Seien Sie auch im Internet präsent.<br />

Kümmern Sie sich vor, während und<br />

nach dem Aufenthalt bei Ihnen um Ihre<br />

Gäste. Dies erfordert unweigerlich, dass<br />

Sie auch im Netz die Hausherren- und<br />

Gastgeberfunktion wahrnehmen.<br />

7<br />

Achten Sie <strong>auf</strong> den ersten<br />

Eindruck – und schaffen Sie<br />

durchgängige Kundenerlebnisse:<br />

Stimmen Sie die Angebote und Kommunikationsimpulse<br />

im Internet <strong>auf</strong>einander<br />

ab. Schaffen Sie stimmige und<br />

durchgängige Erlebnisse – über die verschiedenen<br />

Plattformen hinweg. Und<br />

vor allem: Achten Sie <strong>auf</strong> den ersten Eindruck<br />

im Netz – <strong>auf</strong> allen Kanälen.<br />

8<br />

Stellen Sie Fragen –<br />

führen Sie gute Gespräche:<br />

Gehen Sie auch im Netz <strong>auf</strong> Ihre Kunden<br />

ein. Stellen Sie Fragen, treten Sie in Dialog<br />

und vor allem: Hören Sie gut zu.<br />

9<br />

Lernen Sie –<br />

tagtäglich und immer:<br />

Seien Sie offen für die Möglichkeiten<br />

der digitalen Medien und Technologien.<br />

Beschäftigen Sie sich mit den Themen,<br />

denn erfolgreiche Online-Tourismuskommunikation<br />

kann man nur teilweise von<br />

Experten zuk<strong>auf</strong>en. Sonst könnten Sie ja<br />

auch im richtigen Leben einen Hoteldirektor<br />

oder eine –direktorin engagieren.<br />

10<br />

Bleiben Sie dran –<br />

immer nahe am Gast:<br />

Kommunizieren Sie auch im Internet regelmäßig.<br />

Befassen Sie jene Mitglieder<br />

Ihres Teams mit den Online-Aufgaben,<br />

die Lust <strong>auf</strong> diese Form der Gästebetreuung<br />

haben.<br />

Digitale<br />

Perspektiven<br />

Tourismus<br />

Neue Medien verstehen und erfolgreich<br />

anwenden – so lautet der<br />

Auftrag des Projekts Digitale Perspektiven<br />

Tourismus. Gemeinsam<br />

mit Experten diskutieren wir regelmäßig<br />

aktuelle Entwicklungen, Erfolgsstrategien<br />

aber auch Gefahrenquellen<br />

der digitalen Welt. Auch<br />

für das kommende Jahr sind wieder<br />

spannende Impulse und Angebote<br />

geplant. „Digitale Gastfreundschaft“<br />

wird das Leitthema für<br />

<strong>2014</strong> sein.<br />

Dr. Stefan Hagen<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 2 1<br />


„DIE BÜCHERKISTE“<br />

Erlesenes auF<br />

<strong>Vorarlberger</strong><br />

art...<br />

zum Schmökern<br />

und Verweilen<br />

für Hotelgäste<br />

Viele Gäste, die nach Vorarlberg<br />

kommen, interessieren<br />

sich für kulturelle Angebote.<br />

Grund genug für Dr. Hanno<br />

Loewy, dazu ein regionales<br />

Bücherprojekt für die<br />

Hotellerie anzustoßen –<br />

ganz im Sinne der Tourismusstrategie<br />

2020. Die<br />

Auswahl seiner Bücher soll<br />

die Vielfalt des <strong>Vorarlberger</strong><br />

Kulturlebens einfangen. Daher<br />

geht es nicht nur um Museen<br />

und Architektur, sondern auch z.B.<br />

um Bergkräuter, Sagen oder modern<br />

interpretierte Volksmusik.<br />

„Alle zusammen sollen sie dar<strong>auf</strong><br />

Lust machen, dieses Land von allen<br />

Seiten kennen zu lernen“,<br />

sagt der Direktor des Jüdischen<br />

Museums Hohenems.<br />

22 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />

Kultur der<br />

Gastfreundschaft<br />

Er wünscht sich mehr gegenseitige<br />

Aufmerksamkeit: „Wir<br />

können ziemlich viel von einander<br />

lernen, wie man eine<br />

Kultur der Gastfreundschaft<br />

entwickelt. Da können sich<br />

Kulturveranstalter viel von der<br />

Hotellerie abschauen.“ Sein<br />

Partner bei der Umsetzung<br />

der Idee ist die Sparte Tourismus<br />

in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />

Angesprochen sind alle Hotels.<br />

Sie können Anfang <strong>2014</strong> ihre<br />

Bestellungen <strong>auf</strong>geben. Die Auslieferung<br />

der Bücher ist für Mai <strong>2014</strong><br />

geplant.<br />

Thorsten Bayer<br />


„Die Bücherkiste“<br />

Erlesenes <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Art</strong> für Hotels und Mehr ….<br />

Über 50 ausgewählte Bücher aus<br />

Vorarlbergs Literatur, Bildbände,<br />

Geschichte und Zeitgeschichte.<br />

Vorzugspreis für Hotels und Mitglieder<br />

der WKV Sparte Tourismus<br />

für die ersten 30 Bestellungen.<br />

Bestellungen bis 9. Mai <strong>2014</strong> unter:<br />

tourismus@wkv.at, T 05522 / 305-<br />

92 (Auslieferung: Ende Mai <strong>2014</strong>)<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 23


Wie <strong>Vorarlberger</strong><br />

Küchenchefs<br />

zu Gestaltern der<br />

<strong>Zukunft</strong> werden<br />

Zuerst kamen die Architekten.<br />

Dann die Köche.<br />

Wie kaum in einer anderen<br />

Region Europas gehen<br />

in Vorarlberg Baukultur<br />

und Kulinarik - um es<br />

<strong>auf</strong> Küchendeutsch zu sagen<br />

- eine Emulsion ein,<br />

die sowohl Gastro- als<br />

auch Architekturkritiker<br />

zu begeistern versteht.<br />

Was im Ländle in den letzten Jahrzehnten<br />

<strong>auf</strong> der Ebene der Architektur<br />

gelungen ist, nämlich vom<br />

Material ausgehend die Tradition<br />

in moderne, architektonisch qualitätsvolle<br />

Zusammenhänge zu<br />

übersetzen, die den veränderten<br />

Wohn- und Arbeitsbedürfnissen<br />

entsprechen, und - mit höchstem<br />

Anspruch an Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort<br />

<strong>auf</strong> die großen ökologischen<br />

Herausforderungen der <strong>Zukunft</strong> zu<br />

geben, das gelingt mehr und mehr<br />

auch <strong>auf</strong> der Ebene der Kulinarik.<br />

Wilder,<br />

experimenteller<br />

und<br />

exotischer<br />

Statt <strong>auf</strong> gefärbtem Fichtenholzkitsch<br />

treffen wir immer öfter <strong>auf</strong><br />

die schlichte Eleganz naturbelassener<br />

Lärche oder Weißtanne.<br />

Statt <strong>auf</strong> rustikalen Hüttenzauber<br />

und Balkongeranien <strong>auf</strong> klare Linien<br />

und moderne Werkstoffe wie<br />

Glas. Und statt <strong>auf</strong> folkloristische<br />

alpine Klischee-Gerichte<br />

mit <strong>auf</strong>gesetzten<br />

Zitaten aus der<br />

kulinarischen Geschichte<br />

immer öfter <strong>auf</strong> eine ambitionierte<br />

Küche, die regionalen<br />

Traditionen nachspürt,<br />

sie wiederbelebt<br />

und vor allem weiterentwickelt.<br />

Eine Küche, die<br />

erfrischende Inputs - seien<br />

es neue Kochtechniken oder<br />

nicht endemische, mitunter auch<br />

exotische, aber dennoch passende<br />

Zutaten - ins System zu integrieren<br />

versteht ohne den lokalen Kontext<br />

aus den Augen zu verlieren.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 25<br />

>


Wilder,<br />

experimenteller<br />

und<br />

exotischer<br />

Fast überall in der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Gastronomie stehen regionale<br />

Produkte - vom Bergkäse bis zum<br />

Alpschwein - im Mittelpunkt, aber<br />

sie werden vielfach neu interpretiert<br />

und dem veränderten Geschmack<br />

der Gäste angepasst.<br />

Dass es beim Bemühen um Regionalia<br />

nicht um Musealisierung<br />

geht, sondern auch um einen wesentlichen<br />

Aspekt der <strong>Zukunft</strong> der<br />

Ernährung, das leben die <strong>Vorarlberger</strong><br />

Köche ebenso vor wie heimischen<br />

Architekten: Weg von unnötigen<br />

Importwaren, ob es teurer<br />

Hummer oder billiges Schweinefleisch<br />

ist; weg von üppigen<br />

Fleischportionen, die in der jahrhundertelang<br />

bäuerlich geprägten<br />

Küche und der <strong>auf</strong> Milchprodukten<br />

basierenden <strong>Vorarlberger</strong> Viehwirtschaft<br />

ohnehin keine große<br />

Tradition haben; hin zur Wiederbesinnung<br />

und zeitgemäße Neuinterpretation<br />

von Speisen <strong>auf</strong> Basis<br />

traditioneller Getreide-, Gemüseund<br />

Milchprodukte, ergänzt durch<br />

alpine Wildpflanzen, durch Kräuter,<br />

Beeren und Pilze.<br />

Vom Alpenwegerich über wilden<br />

Thymian bis zu Alm-Klee und zur<br />

Kratzdistel eröffnen Wildpflanzen<br />

der regionalen Küche mit ihren feinen<br />

Bitterstoffen nicht nur neue,<br />

<strong>auf</strong>regende Geschmacksrichtungen;<br />

sie enthalten oft auch mehr<br />

gesundheitsfördernde sekundäre<br />

Inhaltsstoffe in höherer Konzentration<br />

als kultivierte Pflanzen und<br />

unterstützen damit den Trend zum<br />

ebenso gesunden wie sinnlich <strong>auf</strong>regenden<br />

Genuss.<br />

Weltweit ist - beflügelt durch die<br />

Hausse der Neuen Nordischen Küche<br />

- das Zusammenwachsen von<br />

wiederbelebter Tradition und<br />

Avantgarde-Küche zu beobachten.<br />

Vorarlbergs Küchenchefs können<br />

mit ihrer entschlossenen Liebe zur<br />

Tradition und ihrem offenen, optimistischen<br />

Blick in die <strong>Zukunft</strong>,<br />

ausgehend von den schon existierenden<br />

Produktionsgemeinschaften,<br />

vernetzt mit neugierigen und experimentierfreudigen<br />

Bauern und<br />

Sekundärproduzenten, mit mutigen<br />

Tourismusprofis und einer engagierten<br />

Kommunalpolitik, zu den<br />

Pionieren einer nicht minder <strong>auf</strong>regenden<br />

Neuen Alpinen Küche<br />

werden.<br />

Dabei liegt die Herausforderung<br />

nicht nur darin, <strong>auf</strong> den „Genius<br />

Loci“, die Besonderheit eines Ortes<br />

oder einer Region zu reagieren,<br />

sondern auch darin, sich - die wandelnden<br />

Essbedürfnisse ernst nehmend<br />

- über Konventionen hinwegzusetzen<br />

und neue Maßstäbe und<br />

Standards zu erarbeiten. Gerade<br />

kulinarisch besonders interessierte<br />

Gäste haben erkannt, dass sie<br />

sich in <strong>Zukunft</strong> anders, das heißt<br />

nachhaltiger, ökologischer, respektvoller<br />

und gesünder ernähren<br />

müssen, um wirklich genießen zu<br />

können. Unter diesen finden sich<br />

besonders viele, die einem neuen Esstyp,<br />

dem sogenannten Flexitarier,<br />

entsprechen; Menschen, die ein<br />

persönliches Gleichgewicht zwischen<br />

Tierliebe, Verantwortung für<br />

die eigene Gesundheit und dem<br />

wahren Genuss von Fleisch finden<br />

wollen und sich daher an der neuen<br />

Vielfalt inspirierter vegetabiler<br />

Kreationen erfreuen.<br />

26 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Küchenchefs, die ihr Tellerdesign<br />

nicht als Behübschung mißverstehen,<br />

sondern als Ausdruck ihrer<br />

Philosophie begreifen und sich -<br />

ähnlich wie gute Architekten - der<br />

internationalen Formensprache<br />

der Moderne bedienen, um aus<br />

den regionalen Qualitätsprodukten<br />

vor Ort neue, einzigartige,<br />

den zeitgenössischen Gaumen<br />

und Geist inspirierende Gerichte<br />

kreieren, bereichern nicht nur das<br />

kulinarische Erbe, sondern schaffen<br />

essbare Kristallisationspunkte<br />

einer neuen Identität für eine<br />

künftige Generation.<br />

Diese <strong>auf</strong> dem Teller entsprechend<br />

zu inszenieren, ist - genauso wenig<br />

wie Gestaltung in der Architektur -<br />

bloß eine oberflächlich ästhetische<br />

Frage. Auch beim Essen geht es in<br />

<strong>Zukunft</strong> darum, über eine sinnliche<br />

Verführung Sinn zu manifestieren.<br />

Also darum, die eigentliche Basis<br />

eines Gerichts, die dahinter stehende<br />

Küchenphilosophie eines<br />

Restaurants oder Hotels hervorzuheben<br />

und Einblick in deren tiefere<br />

Bedeutung zu geben: Über Herkunft<br />

und Herstellung der Produkte<br />

und deren kulinarische, ökologische<br />

und soziale Qualitäten.<br />

Damit dies ebenso überzeugend<br />

wie nachhaltig gelingt (auch mit einem<br />

weiteren Image-Zuwachs als<br />

touristische Destination), kann der<br />

begonnene Weg noch konsequenter,<br />

und in einigen Spitzenbetrieben<br />

durchaus auch noch radikaler,<br />

experimenteller und wilder fortgesetzt<br />

werden; sollten noch verstärkt<br />

Allianzen mit historischer<br />

Forschung und mit Produzenten<br />

geschmiedet werden, die sich an<br />

neue oder wieder zu entdeckende<br />

Sorten und <strong>Art</strong>en sowie Produktionstechniken<br />

wagen, sowie weitere<br />

Synergien mit Kunst, Architektur<br />

und Design gefunden werden.<br />

Mag. Hanni Rützler<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 27<br />


LandGut –<br />

Logistik für die<br />

<strong>Zukunft</strong><br />

Erste innovative Projekte zur Erreichung<br />

der Strategieziele „Tourismus<br />

2020“ haben die Pilotphase<br />

hinter sich und zeigen, was an<br />

der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft<br />

und Gastronomie möglich<br />

ist. Eine Vorzeigemaßnahme<br />

ist das Schließen der Logistiklücke<br />

zwischen bäuerlichen Produzenten<br />

und der Nachfrage <strong>auf</strong><br />

Seite der Gastronomie: LandGut -<br />

eine Kooperationspartnerschaft,<br />

die fruchtet.<br />

In Vorarlberg wird sich in den<br />

nächsten Jahren im Tourismus einiges<br />

tun. Nicht nur was Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit betrifft,<br />

will man die Nummer 1 in Europa<br />

werden, auch die Gastfreundschaft<br />

soll zum obersten Credo der Branche<br />

werden. Die Ziele sind hoch<br />

gesteckt, aber erreichbar, denn<br />

Vorarlberg hat enormes Potenzial<br />

und regionale Chancen. Dabei geht<br />

Vorarlberg eigene Wege und setzt<br />

vor allem <strong>auf</strong> Vernetzung der Akteure,<br />

denn Land, Vorarlberg Tourismus<br />

und Wirtschaftskammer<br />

haben die gleichen Ziele: Ein Optimum<br />

an regionaler Wertschätzung.<br />

Der Weg ist vorgezeichnet,<br />

die Landwirtschaft stimmt sich<br />

strategisch bereits mit der Tourismusbranche<br />

ab und richtet sich<br />

neu aus - im Mittelpunkt des gemeinsamen<br />

Fahrplanes steht nachhaltiges<br />

und regionales Wirtschaf-<br />

ten. Das Land Vorarlberg erweitert<br />

im Rahmen seiner Strategie „Ökoland<br />

Vorarlberg“ das Unternehmertum<br />

und die Kooperationen in den<br />

bäuerlichen Betrieben aber auch<br />

die Partnerschaft mit Handel und<br />

Tourismus soll ausgebaut werden.<br />

Aufgabe der Wirtschaftskammer<br />

ist es, bei Gastwirten und Köchen<br />

eine dementsprechende Nachfrage<br />

für Regionales zu entwickeln.<br />

Der Grundgedanke dahinter, man<br />

muss wissen, wo welche Produkte<br />

gebraucht werden, damit landwirtschaftliche<br />

Betriebe leichter das<br />

produzieren können, was in den<br />

Gastronomiebetrieben benötigt<br />

wird. Ziel der ambitionierten Zusammenarbeit<br />

sind längerfristige<br />

und vielversprechende Synergien<br />

sowie ein gesteigertes Bewusstsein<br />

für die regionalen Stärken<br />

Vorarlbergs.<br />

28 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


TRANSPORT<br />

ALS SCHNITTSTELLE<br />

Ein Beispiel für einen erfolgreichen<br />

Weg in die <strong>Zukunft</strong> ist das<br />

LandGut Projekt, ein Jahr Pilotphase<br />

liegt hinter den Beteiligten<br />

– 25 Landwirte und 60 Gastronomiebetriebe.<br />

Das bisherige Resümee<br />

macht Hoffnung <strong>auf</strong> mehr,<br />

denn die Idee überzeugt alle Beteiligten:<br />

Ein Transportlogistiker bringt<br />

Produkte aus Vorarlberg dorthin, wo<br />

sie im Land gebraucht werden - das<br />

Dornbirner Unternehmen Schluge<br />

Logistik stellt die Verbindung zwischen<br />

Produzent und Gastronom<br />

her. „Allen Partnern geht es darum,<br />

das Beste aus unserer Region<br />

heraus zu holen. Allerdings gibt es<br />

bei der Vermarktung noch einiges<br />

zu tun“, so Harald Furtner, Geschäftsführer<br />

der Sparte Tourismus<br />

in der WKV, der gemeinsam<br />

mit Ländle Marketing an der Entwicklung<br />

der Struktur hinter der<br />

Idee arbeitet. Ziel des Projektes<br />

war und ist es, Gastronomen und<br />

Hoteliers zu unterstützen, hauptsächlich<br />

das zu verarbeiten, was in<br />

heimischer, kontrollierter Produktion<br />

entstanden ist. Die Gastwirte<br />

sollen zudem auch den Gast für Regionales<br />

sensibilisieren. Soweit die<br />

Strategie, in der Praxis schafft<br />

LandGut schon sehr viele der theoretischen<br />

Ziele. Das Projekt animiert<br />

kleinbäuerliche Betriebe zur<br />

Entwicklung innovativer Produkte.<br />

Auf diese Weise können Landwirte<br />

auch ihre Absatzmöglichkeiten<br />

steigern. Der Logistiker Schluge<br />

verbindet den Gastwirt und den<br />

bäuerlichen Betrieb, das Transport<br />

Unternehmen schließt eine Lücke,<br />

was bisher flächendeckend<br />

fehlte.<br />

><br />

Hans-Peter Metzler, Obmann und Harald Furtner,<br />

Geschäftsführer der Sparte Tourismus in<br />

der WKV im Gespräch über regionale Entwicklungen<br />

und Visionen ganz im Sinne der Tourismusstrategie<br />

2020. Mit dem Logistikprojekt<br />

„LandGut“ und der Kooperation mit der AMA<br />

sind erste Strategieprojekte gelungen. Ziel<br />

muss es sein, eine vernetzte Regionalitätspartnerschaft<br />

mit neuen Strukturen zu entwickeln,<br />

an der sich alle im Bereich der Regionalität tätigen<br />

Organisationen und Institutionen beteiligen.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 29


1Das Ei vom heimischen Huhn ...<br />

2<br />

wird schonend behandelt ...<br />

3<br />

und <strong>auf</strong> kürzesten Weg zum Gastronom<br />

gebracht.<br />

IM LAND PRODUZIERT<br />

UND KONSUMIERT<br />

zeit ist geld<br />

Ein anschauliches Beispiel aus der<br />

Zeit vor LandGut: Der Inhaber des<br />

Gasthauses Rössle in Braz, Valentin<br />

Bargehr, hätte gerne schwarze<br />

Nüsse als regionales Highlight bei<br />

einem seiner Gerichte verwendet.<br />

Diese werden im Rheindelta bei<br />

Schobel Höchstgenuss in <strong>auf</strong>wendiger<br />

Handarbeit produziert und<br />

Harald Schobel wären zusätzliche<br />

Abnehmer für sein exklusives Produkt<br />

mehr als recht. Man kannte<br />

sich zwar, doch für beide Seiten<br />

war der Aufwand – die Strecke zwischen<br />

Höchst und dem Klostertal -<br />

zu groß. „In der Gastronomie ist<br />

Personal knapp, ich muss mit meinen<br />

Ressourcen also gut haushalten,<br />

auch zeitlich,“ bringt Bargehr<br />

das <strong>auf</strong> den Punkt, was viele Gastronomen<br />

und Produzenten an der<br />

Zusammenarbeit hindert. Heute<br />

sind beide Seiten, der Gastwirt und<br />

der Hersteller der heimischen Delikatesse,<br />

in regem Austausch und<br />

Mitglied von LandGut - das logistische<br />

System fungiert als Bindeglied.<br />

Die schwarzen Nüsse werden<br />

unkompliziert und schnell im Unterland<br />

verladen und im Klostertal<br />

abgeliefert. Beide Beteiligten sind<br />

Für viele der teilnehmenden Betriebe<br />

besteht eine Motivation für<br />

LandGut aber auch in der Wertschätzung<br />

von Produkten, die in<br />

der Region entstanden sind. Gastronomen<br />

spüren das zunehmende<br />

Bewusstsein ihrer Gäste für ökologische<br />

Nachhaltigkeit und wollen<br />

ganz genau wissen, was <strong>auf</strong> ihren<br />

Herd kommt und wie das Produkt<br />

entstanden ist. Vor allem die gehobene<br />

Gastronomie verlangt neben<br />

der Geschichte eines Produktes<br />

auch mehr Extravagantes, neue<br />

Ideen und Raritäten - LandGut<br />

knüpft auch hier die richtigen Kontakte.<br />

Peter Dünser, Chef der Sennerei<br />

in Schnifis sieht darin die<br />

Kernkompetenz des Projektes:<br />

„Die Gastronomen wollen Besonderes,<br />

regional Typisches und ganz<br />

Ausgesuchtes. Meine Produkte erfüllen<br />

diese Kriterien und passen<br />

deswegen perfekt in das Konzept<br />

von LandGut. Für mich ist das Projekt<br />

wirtschaftlich gesehen ein<br />

wichtiger Multiplikator.“ Spezielles<br />

aus der Region findet seinen ganz<br />

speziellen Abnehmer – eine gute<br />

Alternative zum normalen Lebensmittelhandel.<br />

Mit LandGut wächst<br />

also etwas, das verbindet und zudem<br />

ein gutes ökologisches Gewissen<br />

beschert. Gerade unter diesem<br />

Aspekt ist die Mitgliedschaft bei<br />

LandGut für den Landwirt und Unmit<br />

der Kooperation, die keinen zusätzlichen<br />

Aufwand beinhaltet,<br />

sehr zufrieden und gerade für<br />

Kleinbetriebe ist LandGut eine lukrative<br />

Alternative, meint Harald<br />

Schobel: „Vor allem für kleine Produzenten,<br />

wie wir es sind, ist Land-<br />

Gut eine sehr gute Sache, da uns<br />

ein großes Vertriebsnetz fehlt. Es<br />

läuft ohne Mehr<strong>auf</strong>wand für mich<br />

und meinen Betrieb und bringt mir<br />

nur Vorteile. Ich muss nicht vermarkten<br />

und nicht ausliefern.“<br />

Schobel schildert einen wichtigen<br />

wirtschaftlichen Grundgedanken<br />

neben dem erweiterten Absatzmarkt<br />

- die Zeitersparnis. Wege erübrigen<br />

sich und sowohl Produzenten<br />

als auch Kunden müssen nicht<br />

mehr quer durch Vorarlberg fahren<br />

um an ausgezeichnete heimische<br />

Qualitätsprodukte zu kommen<br />

oder diese zu verk<strong>auf</strong>en.<br />

30 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


5<br />

wird durch liebevolle Zubereitung ...<br />

4<br />

Dieser hochwertige Rohstoff ...<br />

ternehmer Bertram Martin aus<br />

Buch eine ganz bewusste Entscheidung<br />

für die Region. Wir werden<br />

bei der Ernährung immer mehr<br />

fremd bestimmt, wogegen sich<br />

Martin, den man vor allem wegen<br />

seiner Hühner, Eier und Nudeln<br />

kennt, wehren möchte. „LandGut<br />

ist eine große Chance, weil es immer<br />

wichtiger wird <strong>auf</strong> kleine<br />

Strukturen zu setzen. In Europa<br />

gibt es sieben große Handelskonzerne,<br />

die uns sagen wollen, wo es<br />

lang geht, gerade deswegen müssen<br />

wir im Sinne der Vielfalt <strong>auf</strong><br />

kleine regionale Betriebe setzen.<br />

Da weiß man, was man bekommt<br />

und wer hinter dem Produkt steht.“<br />

LandGut führt Produzenten und<br />

Gastronomen weg vom Einheitsbrei<br />

und hin zum bewussten Umgang<br />

mit etwas, das in unserer Region<br />

entstanden ist. Das Konzept<br />

von LandGut hat also auch einen<br />

moralisch ethischen Aspekt, den<br />

man laut Martin beim Erwerb eines<br />

Produktes bedenken sollte. „Jedes<br />

Ei, das über LandGut an den Gastronomen<br />

geht, freut mich natürlich<br />

wirtschaftlich, aber mich begeistert<br />

auch der Grundgedanke,<br />

der dahinter steht und die Region<br />

stärkt. Das ist der richtige Weg für<br />

unsere Kinder.“<br />

produktpalette<br />

ERWEITERN<br />

Die <strong>Zukunft</strong> soll noch einiges mehr<br />

für das LandGut Projekt bringen.<br />

Ein Mehr an Teilnehmern, ein Mehr<br />

im Produktspektrum aber auch die<br />

Quantität mancher Produkte soll<br />

gesteigert werden, denn ab und zu<br />

kommt es beim Angebot noch zu<br />

Engpässen. „Ein Mangel, der sich<br />

in der Pilotphase zeigte, aber an<br />

dessen Verbesserung wir schon arbeiten,“<br />

so Hans-Peter Metzler,<br />

Obmann der Sparte Tourismus,<br />

denn Ziel ist es natürlich „dass die<br />

Landwirte nachziehen und ganz<br />

bewusst jene Produkte <strong>auf</strong> den<br />

Markt bringen, die gebraucht werden.“<br />

Die Landwirtschaft soll die<br />

Möglichkeit haben, sich in ihrem<br />

Produktsegment weiter zu entwickeln,<br />

denn LandGut zeigt, dass<br />

die landwirtschaftlichen Strukturen<br />

in Vorarlberg enorme Chancen<br />

haben, man kann im Vergleich bestehen<br />

und sogar Verdienstmöglichkeiten<br />

steigern. Der Bucher<br />

Landwirt Bertram Martin hat eine<br />

solche Idee, er wird in den nächsten<br />

Monaten ein etwas „anderes“<br />

Fleisch <strong>auf</strong> den Markt bringen: „In<br />

Kürze produzieren wir Bioweidefleisch.<br />

Das Rind frisst nur Heu und<br />

Gras, keinen Mais oder Silofutter,<br />

das ergibt dann ein ähnliches<br />

Fleisch wie Wildfleisch.“ Die Nachfrage<br />

überzeugt, die ersten paar<br />

Rinder sind schon verk<strong>auf</strong>t, was<br />

zeigt, Ideen wie diese sind gefragt.<br />

Viele Produzenten sind <strong>auf</strong> dem<br />

richtigen Weg, jetzt heißt es für die<br />

Organisatoren des LandGut Projektes<br />

noch mehr Produzenten ins<br />

Boot zu holen.<br />

6<br />

zu einem Genuss <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>.<br />

Bereits an Bord ist der Hotelier Hubert<br />

Schwärzler, der die Chance,<br />

über LandGut einen direkten Draht<br />

zu regionalen Produzenten herstellen<br />

zu können, sehr schätzt.<br />

Gerade beim Fleisch muss der Unternehmer<br />

aber ab und zu <strong>auf</strong> andere<br />

Bundesländer ausweichen,<br />

was er gern vermeiden würde. „Die<br />

Qualität der gelieferten Produkte<br />

ist ausgezeichnet, von mir aus<br />

könnten aber noch viel mehr Landwirte<br />

mit machen, ich denke, die<br />

Nachfrage ist <strong>auf</strong> jeden Fall da.“<br />

Ein Wunsch den viele Gastronomen<br />

im Land unterschreiben würden,<br />

denn nach der einjährigen<br />

Testphase des Projektes ist klar,<br />

LandGut hat unschätzbare Qualitäten<br />

für alle Beteiligten. Das Konzept<br />

passt, jetzt soll der nächste<br />

Schritt kommen, Ausbau und Weiterentwicklung.<br />

Einer der wichtigsten<br />

Aufgabenbereiche für die <strong>Zukunft</strong><br />

wird es sein, alle landwirtschaftlichen<br />

Produkte und Strukturen in das vorhandene<br />

System <strong>auf</strong>zunehmen. Kein<br />

einfacher Weg, aber ein regionaler<br />

und nachhaltiger.<br />

Mag. Rebekka Moser<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3 1<br />


Vor uns eine unberührte, unerschlossene<br />

Landschaft soweit das<br />

Auge reicht. Der Blick schweift <strong>auf</strong><br />

den See am Ende des Tales, <strong>auf</strong><br />

dessen Oberfläche sich<br />

eine wilde Bergwelt widerspiegelt<br />

und die von den<br />

Sonnenstrahlen dramatisch<br />

in Szene gesetzt<br />

wird. Zum See führt ein<br />

unscheinbarer Pfad hin.<br />

Ein perfekter Ort, um den<br />

Füßen eine Abkühlung zu<br />

gönnen und Rast zu machen.<br />

Umgeben von nichts<br />

außer absoluter Stille.<br />

Eine kitschige Vorstellung?<br />

Ja natürlich, aber<br />

am Ende eines herrlichen Sommers<br />

ist der Geist eben mit enormen<br />

Bildern gespeist. Bilder von<br />

unberührten Landschaften – also<br />

Urlaub in Skandinavien oder gar in<br />

Kanada? Nein, in Vorarlberg.<br />

Es gibt sie noch, die<br />

unerschlossenen<br />

Landschaftsräume in<br />

Vorarlberg.<br />

Das Land Vorarlberg hat zusammen<br />

mit dem Büro UMG in einer<br />

eigenen Raumanalyse die ursprünglichen,<br />

naturnahen und wenig<br />

erschlossenen alpinen Landschaftsräume<br />

in Vorarlberg<br />

erfasst. Mittels digitaler Geländemodelle<br />

und Berücksichtigung von<br />

Infrastrukturdaten, wie z.B. dem<br />

Straßen- und Wegenetz, Skipisten<br />

oder Aufstiegshilfen konnte berechnet<br />

werden, welchen Erschließungsgrad<br />

Vorarlberg <strong>auf</strong>weist.<br />

Ergebnis: Von den rund 2600 km 2<br />

der Gesamtfläche Vorarlbergs können<br />

derzeit etwas mehr als 800<br />

km 2 als wenig bis nichterschlossen<br />

bezeichnet werden. Ein Drittel von<br />

Vorarlberg ist also weitgehend unberührte<br />

Landschaft. Das klingt<br />

zunächst nach einer Beschreibung<br />

der guten Ist-Situation. Dahinter<br />

steckt aber vielmehr ein Potenzial<br />

für eine gesamthafte Entwicklung<br />

des Tourismus in Vorarlberg und<br />

vor allem auch die Notwendigkeit<br />

des gemeinsamen Tuns aller Beteiligten.<br />

WeiSSzone<br />

Vorarlberg – über<br />

die touristische<br />

Bedeutung von unerschlossenen<br />

Landschaften<br />

Diese unberührten, unerschlossenen<br />

Landschaftsräume sind als sogenannte<br />

„Weißzone“ bereits in<br />

die <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusstrategie<br />

2020 integriert. Es gibt somit<br />

einen Grundsatzbeschluss, nun<br />

braucht es aber eine Konkretisierung.<br />

Landesstatthalter Karlheinz<br />

Rüdisser meint dazu: „Das Konzept<br />

der Weißzonen ist ein Ansatz,<br />

mit dem wir in Vorarlberg bewusst<br />

jene Gebiete ausweisen möchten,<br />

die von einer touristischen Erschließung<br />

freigehalten werden.“<br />

Das bedeutet für ihn aber nicht,<br />

dass daraus Ausschlusszonen werden,<br />

denn die unberührten Gebiete<br />

in Vorarlberg sollen erlebbar und<br />

zugänglich sein für die Wanderer –<br />

aber eben frei von touristischer Infrastruktur.<br />

Die Touristiker<br />

Hans-Peter Metzler und Christian<br />

Schützinger können diesem Zugang<br />

viel abgewinnen. Sie unterstreichen<br />

den Mehrwert und das<br />

Potenzial von Weißzonen für die<br />

Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg.<br />

Es braucht einen Blick <strong>auf</strong><br />

das ganze Land – verschiedene<br />

Nutzungsarten und eben Nicht-Nutzungsarten<br />

zeichnen dieses Gesamtbild<br />

aus. Eine touristische<br />

Verwertung von unterschiedlich<br />

bespielten Landschaftsräumen<br />

geht gemäß den Touristikexperten<br />

nur über die Entwicklung mit den<br />

Regionen. Dadurch eröffnen sich<br />

dem Gast in Vorarlberg, der sich<br />

gemäß Marktforschung durch<br />

hohe soziale Verantwortung<br />

und ein hohes Umweltbewusstsein<br />

auszeichnet,<br />

neue Möglichkeitsräume.<br />

Neben der vorhandenen<br />

Infrastruktur, die er<br />

im Sommer wie im Winter<br />

nützt, kann er zudem in einer<br />

halben Stunde Gehzeit<br />

in eine unerschlossene,<br />

unberührte Bergwelt eintauchen.<br />

In der Summe<br />

wird die Tourismusdestination<br />

attraktiver. Damit<br />

ist aber nicht nur der anspruchsvolle<br />

Gast, sondern auch die<br />

<strong>Vorarlberger</strong>in und der <strong>Vorarlberger</strong><br />

angesprochen. Es geht darum,<br />

ehrliche Landschaften erleben zu<br />

können, wo stimmige Lösungen<br />

<strong>auf</strong> traditionelle Strukturen <strong>auf</strong>bauen<br />

und wie der Naturschutzrat<br />

Prof. Grabherr weiter meint: „Ein<br />

Stück wildes Vorarlberg sollten<br />

auch die nachfolgenden Generationen<br />

noch erleben dürfen.“<br />

Die bereits erwähnte Raumanalyse<br />

des Landes Vorarlberg wird bis<br />

Sommer <strong>2014</strong> vertieft, damit sie<br />

dann als wichtige Grundlage für einen<br />

Diskussionsprozess dienen<br />

kann. Denn für das Land Vorarlberg<br />

steht nicht die Verordnung im Vordergrund,<br />

sondern das Miteinander-<br />

Lernen. Die Umsetzung der Weißzonen<br />

soll durch ein gemeinsames<br />

Projekt mit den Regionen und Gemeinden<br />

erfolgen. Dadurch wird vor<br />

allem der Blick <strong>auf</strong> den besonderen<br />

Charakter der jeweiligen Region gewahrt,<br />

nicht ohne die notwendigen<br />

Mindeststandards einer solchen<br />

Weißzone zu vergessen. Im Übrigen<br />

erscheint der Alpenverein hierbei<br />

ein wichtiger Partner zu sein, weil<br />

dieser seit jeher die Brücke zwischen<br />

unberührten, naturnahen<br />

Landschaften und einer touristischen<br />

Nutzung erfolgreich schlägt.<br />

32 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Zurück zum Bergsee, <strong>auf</strong> dessen<br />

Oberfläche sich immer noch die<br />

wilde Bergwelt widerspiegelt. Gerade<br />

sind ein paar Gäste aus Holland<br />

dazu gestoßen. Zuerst ein tiefes<br />

Durchatmen, dann hören wir<br />

sie sagen: „Wir waren letztes Jahr<br />

zum Skil<strong>auf</strong>en in Vorarlberg und<br />

dieses Jahr zum Wandern. Was für<br />

ein Ausblick – ganz großes Kino.<br />

Vorarlberg überrascht uns immer<br />

wieder!“<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 3 3<br />


Die Tourismusstrategie 2020<br />

setzt <strong>auf</strong> die Schwerpunkte Gastfreundschaft,<br />

Regionalität und<br />

Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur<br />

Umsetzung der Tourismusstrategie<br />

bestehen<br />

unter anderem darin, in<br />

Vorarlberg neben einer<br />

hochwertigen touristischen<br />

Infrastruktur für<br />

die Gäste auch die hohe<br />

Landschafts- und Lebensqualität<br />

als Wettbewerbsfaktor<br />

langfristig<br />

zu sichern. Dazu gehört<br />

auch die Förderung innovativer<br />

Projekte im Bereich<br />

der nachhaltigen<br />

Mobilität.<br />

Touristen reisen hauptsächlich mit<br />

dem Privat-Pkw in die Tourismusdestinationen<br />

der Alpen. Weniger<br />

als zehn Prozent reisen mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln an. Einer<br />

der Schlüsselfaktoren für eine Verkehrsverlagerung<br />

in Richtung umweltfreundlicher<br />

Verkehrsmittel im<br />

34 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />

AlpInfoNet<br />

ein EU-Projekt<br />

im Sinne der<br />

Tourismusstrategie<br />

2020<br />

Tourismussektor ist Information.<br />

Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass die Bereitstellung einfach zugänglicher,<br />

multimodaler Informationen<br />

über die Anreise mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, Gepäcktransport,<br />

Mobilitätsangebote in der<br />

Tourismusdestination (öffentlicher<br />

Personennahverkehr in der Region,<br />

Shuttlebusse, etc.) entscheidend für<br />

den Urlaubsgast ist, um seine Verkehrsmittelwahl<br />

zugunsten nachhaltiger<br />

Mobilitätsangebote auszurichten.<br />

Die Fahrplanauskunftssysteme<br />

der ÖBB und der Verkehrsverbünde<br />

decken zum großen Teil den Linienverkehr<br />

im öffentlichen Personenverkehr<br />

österreichweit und teilweise<br />

auch international ab. Sie<br />

beinhalten aber keine Bedarfsverkehre,<br />

wie z.B.<br />

Wanderbusse und Hotelshuttles.<br />

Darüber hinaus<br />

fehlt diesen Systemen eine<br />

Darstellung alternativer<br />

Mobilitätsangebote vor Ort<br />

wie Fahrradverleihservices,<br />

Mietautos, Taxis und eine<br />

Verknüpfung mit Auskünften<br />

über touristische Attraktionspunkte<br />

in der Tourismusregion.<br />

Ein Blick <strong>auf</strong><br />

die grenzübergreifende Alpenregion<br />

zeigt, dass je nach Land unterschiedliche<br />

Fahrplanauskunftssysteme im<br />

öffentlichen Personenverkehr und<br />

unterschiedliche Detailgenauigkeiten<br />

bei den Mobilitätsangeboten in<br />

den Tourismusdestinationen bestehen.<br />

>


Eine lückenlose<br />

Transportkette<br />

von der<br />

Wohnadresse des<br />

Gastes bis zur<br />

Unterkunft am<br />

Urlaubsort soll<br />

sichergestellt<br />

werden.


Und genau da setzt<br />

das Projekt AlpInfoNet –<br />

Sustainable Mobility<br />

Information Network for<br />

the Alpine Space – an:<br />

Es soll grenzübergreifend eine<br />

koordinierte und einheitliche Informationsplattform<br />

für die Bereiche<br />

Verkehr und Tourismus<br />

entwickelt werden. Zur Umsetzung<br />

des Projekts wurde seitens<br />

der Umweltminister der Alpenanrainerstaaten<br />

die Arbeitsgruppe<br />

Verkehr der Alpenkonvention be<strong>auf</strong>tragt.<br />

In einer Projektl<strong>auf</strong>zeit von drei<br />

Jahren soll in Pilotregionen ein<br />

funktionierendes grenzüberschreitendes<br />

Informationssystem umgesetzt<br />

werden. „Als einer von drei<br />

österreichischen Projektpartnern<br />

ist das Land Vorarlberg gemeinsam<br />

mit elf weiteren Projektpartnern<br />

aus Deutschland, Italien,<br />

Slowenien und Frankreich an der<br />

Umsetzung in der „Pilotregion<br />

Bodenseeraum“ beteiligt“, so DI<br />

Christian Rankl, Amt der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Landesregierung, österreichischer<br />

Ländervertreter in der<br />

Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention.<br />

Das Projekt stellt hohe Ansprüche<br />

<strong>auf</strong> organisatorischer und technischer<br />

Ebene. Es ist dar<strong>auf</strong> ausgerichtet,<br />

die Erreichbarkeit von<br />

Destinationen mittels öffentlicher<br />

Verkehrsmittel für Gäste besser<br />

sichtbar zu machen und Schnittstellen<br />

zwischen Verkehrsträgern<br />

zu optimieren. Eine lückenlose<br />

Transportkette von der Wohnadresse<br />

des Gastes bis zur Unterkunft<br />

am Urlaubsort soll sichergestellt<br />

werden. Darüber hinaus wird<br />

das Auskunftssystem mit touristischen<br />

Informationen zu Points<br />

of Interest (Sehenswürdigkeiten,<br />

Freizeit- und Ausflugsziele, Wanderrouten,<br />

Mountainbiketouren,<br />

etc.) verknüpft sein und über umweltfreundliche<br />

Mobilitätsangebote<br />

(Bahn- und Busangebote, Fahrradverleihstationen,<br />

Carsharing,<br />

Elektromobilität, etc.) informieren.<br />

Ein Auskunftssystem, das Informationen<br />

über den öffentlichen Linienverkehr<br />

mit regionalen Mobilitätsangeboten<br />

und touristischen<br />

Informationen <strong>auf</strong> einen Blick und<br />

einen Click vereint, gibt es derzeit<br />

nur in der Schweiz. „Das Projekt<br />

AlpInfoNet eröffnet in Folge der<br />

intensiven grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit bei der Verknüpfung<br />

von Mobilitäts- und touristischen<br />

Informationen völlig neue<br />

Perspektiven und bietet eine große<br />

Chance für mehr Nachhaltigkeit<br />

im Sinne der Tourismusstrategie<br />

2020“, so Landesstatthalter Mag.<br />

Karlheinz Rüdisser.<br />

Die Projektgesamtkosten sind mit<br />

rund drei Millionen Euro budgetiert.<br />

Der Anteil des Landes Vorarlberg<br />

am Gesamtprojekt wird<br />

zu einem Großteil aus Mitteln<br />

des grenzübergreifenden EU-Programms<br />

„Alpine Space“ gefördert.<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Projektpartner sind die<br />

Vorarlberg Tourismus GmbH und die<br />

Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH.<br />

<<br />

36 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


„Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />

zu sein lohnt<br />

sich<br />

Auszeichnung als<br />

Qualitätsmerkmal<br />

und Wettbewerbsvorteil<br />

Im Rahmen der Tourismusstrategie<br />

2020 kommt den <strong>Vorarlberger</strong><br />

Gastronomen und Hoteliers<br />

höchste Bedeutung zu. Die neue<br />

Auszeichnung „Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ macht deren<br />

Ziele noch sichtbarer und generiert<br />

für alle eine win-win-Situation.<br />

Die Nominierungsphase startet<br />

demnächst.<br />

Vorarlbergs Bekenntnis zum Qualitätstourismus<br />

wird um eine Facette<br />

reicher. Für das ambitionierte<br />

Ziel, die Nummer 1 in Sachen Gastfreundschaft,<br />

Regionalität und<br />

Nachhaltigkeit zu sein, soll die<br />

neue Auszeichnung „Gastgeber<br />

<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ zur Kür neben<br />

bereits bestehenden Klassifizierungen<br />

oder Sternebewertungen<br />

werden. Davon profitieren die<br />

Unternehmen <strong>auf</strong> unterschiedlichste<br />

<strong>Art</strong>: Die Förderstruktur soll<br />

umgestellt werden und finanzielle<br />

38 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art<br />

Anreize bieten. Sogenannte „Strategie-Engel“<br />

werden die touristischen<br />

Unternehmer <strong>auf</strong> ihrem Weg<br />

unterstützen. Der gesamte Prozess<br />

steht unter dem Motto „Positives<br />

Feedback und Support statt<br />

Kontrolle“. Und last but not least<br />

wird kein gewöhnliches Türschild<br />

diese besondere Auszeichnung<br />

„Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />

schmücken, sondern eine attraktive,<br />

individuell gravierte „Lob- und<br />

Dank-Bank“ für jeden ausgezeichneten<br />

Betrieb als sichtliche Anerkennung<br />

fungieren.<br />

Vom Café bis zum Hotel<br />

Berücksichtigung finden jene Gastgeber,<br />

die sich in einem Themenbereich<br />

innovativ einbringen.<br />

Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />

für Tourismus und Freizeitwirtschaft,<br />

erläutert: „Das kann<br />

das kleine Café, das traditionelle<br />

Wirtshaus, die Frühstückspension<br />

oder das Wellnesshotel sein - jedes<br />

einzelne könnte ein Top-Gastgeber<br />

<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong> werden. Es ist<br />

weit mehr als eine Auszeichnung<br />

klassischer <strong>Art</strong>.“ „Gastgeber <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Art</strong>“ stehen für authentische<br />

Gastlichkeit, regionale Genusskultur<br />

und Nachhaltigkeit. Die<br />

Teilnehmenden erhalten dabei <strong>auf</strong><br />

ihrem Weg zur Auszeichnung starke<br />

Unterstützung durch das Know<br />

How der „Strategie-Engel“.<br />

>


Das Entwicklungsteam „Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Art</strong>“: Harald Furtner, Spartengeschäftsführer;<br />

Mag. Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe<br />

Hotellerie; Hans-Peter Metzler, Spartenobmann<br />

und Hotelier Schiff Hittisau; Karlheinz Hehle, Hotelier<br />

Schönblick Eichenberg; Mag. Willi Sieber,<br />

Ökologieinstitut; Elmar Herburger, Hotelier Gasthof<br />

Mohren.<br />


„Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />

zu sein lohnt<br />

sich<br />

Stärken weiter ausbauen<br />

Unternehmen die ihre Stärken unterstreichen,<br />

sich regionalen Produkten,<br />

Architektur, Natur, Kultur,<br />

Tradition, Nachhaltigkeit, besonderer<br />

Mitarbeiterförderung o.ä. verschrieben<br />

haben, können sich als<br />

„Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“<br />

anmelden. Bereits bestehende<br />

Auszeichnungen wie AMA Gastrosiegel,<br />

ÖKOPROFIT, Biohotel-Zertifizierung,<br />

Umweltzeichen, Tourismusinnovationspreis<br />

u.a. werden<br />

mitberücksichtigt. Ein weiteres<br />

Plus des Prozesses: Zu jedem<br />

hauseigenen Themenbereich wird<br />

mit externer Unterstützung eine<br />

Standortbestimmung durchgeführt.<br />

Harald Furtner, Spartengeschäftsführer<br />

Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />

in der WKV: „Dazu<br />

sind unterschiedliche Tools verfügbar,<br />

die den Weg zu mehr Exzellenz<br />

bahnen. Dies können Beratungen,<br />

Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

im Energiebereich sein,<br />

Unterstützung zur Markt- und Markenpositionierung,<br />

zur Teambildung<br />

oder Führungskompetenz<br />

u.v.m. sein“.<br />

Klare Wettbewerbs- und<br />

Marketingvorteile<br />

Wer sich als „Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ positioniert,<br />

kann dies gewinnbringend zur Differenzierung<br />

und für sein Marketing<br />

nutzen. Special services wie<br />

eine eigene Intranet-Plattform informieren<br />

über neueste Entwicklungen<br />

im Bereich Tourismus, dienen<br />

dem Erfahrungsaustausch und<br />

geben Informationen über zuverlässige<br />

Anbieter. Spezifische Vorteile<br />

für die Betriebe sind in der<br />

gemeinsamen Bewerbung und<br />

Vermarktung garantiert. „Gastgeber<br />

<strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ stehen<br />

für authentische Gastfreundschaft,<br />

regionale Genusskultur und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

SpaSS und Motivation<br />

Wer bereits seine Stärken und einen<br />

bewussten Umgang mit den<br />

Zielen der Tourismusstrategie<br />

2020 pflegt, hat beste Chancen<br />

unter den ersten 30 Nominierten<br />

zu sein. Die Auszeichnung die laut<br />

Hans-Peter Metzler, „Spaß machen,<br />

motivieren und unbürokratisch<br />

abgewickelt werden soll“, hat<br />

drei Jahre Gültigkeit, dann erfolgt<br />

eine Neuüberprüfung. Nominierte<br />

absolvieren einen Startworkshop.<br />

Harald Furtner: „Unternehmer und<br />

Führungskräfte eruieren dabei,<br />

welches Rüstzeug für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der <strong>Zukunft</strong> noch<br />

entwickelt werden muss“. Der<br />

Startschuss zur Nominierungsphase<br />

fällt demnächst. Wer sich für die<br />

Auszeichnung „Gastgeber <strong>auf</strong><br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong>“ anmelden möchte,<br />

meldet sich bei der Sparte Tourismus<br />

und Freizeitwirtschaft in der<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />

gastfreundschaft<br />

> Ausbildungsqualität<br />

> Markt<strong>auf</strong>tritt<br />

> Mitarbeiterzufriedenheit<br />

> Gästezufriedenheit<br />

regionalität<br />

> Kulinarik<br />

> Einbindung regionaler Kultur,<br />

Saisonale Struktur und<br />

Naturqualität<br />

> Baukultur<br />

> Touristisches Angebot<br />

nachhaltigkeit<br />

> Sorgsamer Umgang mit Energie<br />

> Sorgsamer Umgang mit Ressourcen<br />

> Mobilität<br />

> Abfallwirtschaft und Reinigung<br />

Anmeldung unter:<br />

Sparte Tourismus und<br />

Freizeitwirtschaft<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

Wichnergasse 9,<br />

6800 feldkirch<br />

T 05522 305 - 92<br />

40 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


der weg<br />

zur<br />

auszeichnung<br />

Exzellent<br />

Auszeichnung<br />

Jury Entscheidung<br />

Bericht und Feedback<br />

Nominierung<br />

Entwicklungsphase zum Gastgeber <strong>auf</strong> <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Art</strong><br />

Interne Prüfung<br />

Befragungen<br />

Start Workshop<br />

Begleitung durch Experten<br />

Anmeldung<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 4 1<br />


Die Sicht von<br />

Dr. Gerhard Schwarz,<br />

Direktor der Denkfabrik<br />

Avenir Suisse<br />

Die erste Antwort <strong>auf</strong> die ziemlich<br />

ambitiöse Frage, was Vorarlberg<br />

ausmacht, ist eine naheliegende<br />

und naturgemäß<br />

stark persönlich gefärbte.<br />

Vorarlberg ist Grenzland<br />

und nicht Kernland - seit<br />

eh und je. Und Grenzgebiete<br />

zeichnen sich fast<br />

überall <strong>auf</strong> der Welt durch<br />

spannende, fruchtbare<br />

Mischungen aus.<br />

Das trifft auch <strong>auf</strong> Vorarlberg<br />

zu. Für den in Vorarlberg<br />

geborenen und <strong>auf</strong>gewachsenen,<br />

seit Beginn<br />

des Studiums (also fast<br />

drei Viertel seines bisherigen Lebens)<br />

in der Schweiz lebenden und<br />

viel in der Welt herumgekommenen<br />

österreichisch-schweizerischen<br />

Doppelbürger liegt in der<br />

Mischung aus österreichischen<br />

und schweizerischen Elementen<br />

das Besondere, das Attraktive,<br />

auch das Anheimelnde dieser<br />

Grenzregion.<br />

Wenn man von der Schweiz kommend<br />

über den Rhein nach Österreich<br />

fährt, empfindet man manches<br />

in Vorarlberg etwas offener<br />

und lockerer, man gewinnt aber<br />

auch den Eindruck, dass man gelegentlich<br />

die Dinge dort auch dann<br />

nicht so genau nimmt, wenn man<br />

es eigentlich sollte, die Bevölkerung<br />

scheint insgesamt etwas musischer,<br />

der Umgang wirkt weniger<br />

effizienzorientiert, die Leute strahlen<br />

mehr genuine Freundlichkeit<br />

aus, ohne sich anzubiedern, Humor<br />

und Selbstironie sind weit<br />

verbreitet, Flexibilität und Improvisation<br />

gehören fast zur Grundausstattung.<br />

was<br />

Vom Osten her kommend ist es genau<br />

umgekehrt. Vieles wirkt etwas<br />

strenger und sturer, aber gleichzeitig<br />

geniesst offenbar Handschlagqualität,<br />

also Verlässlichkeit<br />

in jeder Hinsicht (Termintreue,<br />

Pünktlichkeit, das Einhalten von<br />

voralrberg<br />

ausmacht<br />

Abmachungen) einen hohen Stellenwert.<br />

Die Sensibilität gegenüber<br />

Interessenskonflikten und<br />

Freunderlwirtschaft scheint ausgeprägter.<br />

Und natürlich kommen<br />

auch all die anderen, weiter östlich<br />

gepflegten Klischees über die Gsiberger<br />

nicht ganz von ungefähr:<br />

Arbeitsamkeit, Sparsamkeit bis<br />

zum Geiz, Unbestechlichkeit, eine<br />

gesunde Skepsis gegenüber zu viel<br />

Staat, mehr Bescheidenheit im<br />

Auftritt, mehr Eigenverantwortung,<br />

aber vielleicht auch weniger<br />

Lebenslust und insgesamt eine gewisse<br />

Nüchternheit.<br />

Die nüchterne Beschränkung <strong>auf</strong><br />

das Wesentliche, wie sie etwa in<br />

der (leider nicht in allen Teilen des<br />

Landes gleich ausgeprägt gelebten<br />

und gepflegten) modernen <strong>Vorarlberger</strong><br />

(Holz-)Architektur zum<br />

Ausdruck kommt, ist immer wieder<br />

besonders wohltuend, wenn man<br />

sie vergleicht mit der gar zu barocken<br />

bajuwarischen Üppigkeit,<br />

aber auch mit der zu oft etwas<br />

neureichen Protzigkeit ohne Stilgefühl<br />

oder den Zweitwohnungs- Spekulationsobjekten<br />

in weiten Landstrichen<br />

Helvetiens. Im Unterschied<br />

zum Rest von Österreich lebt diese<br />

Architekturszene nicht nur, ja nicht<br />

einmal in erster Linie, von spektakulären<br />

Repräsentationsbauten<br />

und Aushängeschildern, sondern<br />

hauptsächlich von der Breite.<br />

Was Vorarlberg auch ausmacht<br />

und das österreichische<br />

Bundesland ebenfalls<br />

etwas „schweizerisch“<br />

macht, ist ein ausgeprägterer<br />

Sinn für Subsidiarität,<br />

für den Staats<strong>auf</strong>bau<br />

von unten nach oben, für<br />

Vielfalt und Wettbewerb<br />

auch im Politischen. Selbst<br />

innerhalb des Bundeslandes<br />

pochen die Menschen<br />

ja <strong>auf</strong> ihre Eigenständigkeit,<br />

die Walser, die Montafoner,<br />

die Bregenzerwälder,<br />

die Oberländer und die<br />

Unterländer. Gelegentlich kann<br />

dieses Betonen der Eigenständigkeit<br />

bis fast zur Widerborstigkeit<br />

gehen. Doch letztlich steckt darin<br />

jenes Suchen nach Identität und<br />

jene Pflege der Wurzeln, die gerade<br />

in Zeiten der Globalisierung besonders<br />

wichtig sind. Vorarlberg<br />

ist (auch darin übrigens der<br />

Schweiz ähnlich) entgegen dem<br />

Selbstbild und dem Fremdbild ein<br />

besonders weltoffenes Land. Der<br />

Blick vom Pfänder oder vom Karren<br />

über den Bodensee machen<br />

dies erlebbar, Statistiken über Exporte,<br />

Emigranten, Grenzgänger<br />

und ausländische Wohnbevölkerung<br />

belegen es. Aber gerade in<br />

der globalisierten Welt brauchen<br />

die Menschen lokale Anker, emotionale<br />

Heimat. Vorarlberg versucht<br />

seit je auch diese schwierige und<br />

nicht immer gelingende Balance<br />

zwischen Offenheit und Identität<br />

zu leben - alles in allem doch mit<br />

Erfolg.<br />

Dr. Gerhard Schwarz<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 43<br />


Bewusster<br />

genuss<br />

Zuhause schmeckt es einfach<br />

am besten, eine Philosophie die<br />

perfekt zu unserer Region passt.<br />

Vorarlberg ist ein kulinarisches<br />

Juwel und unsere Gastronomen<br />

sind <strong>auf</strong> dem Weg in eine nachhaltige<br />

<strong>Zukunft</strong>. Modern - aber auch<br />

mit Besinnung <strong>auf</strong> Tradition, Region<br />

und Saison. In Zusammenarbeit<br />

mit der Agrarmarkt Austria<br />

hat die heimische Wirtschaftskammer<br />

ein System geschaffen,<br />

das kontrollierte Heimat <strong>auf</strong> den<br />

Gästeteller bringt - das AMA<br />

Gastrosiegel Vorarlberg.<br />

Im Lebensmittelhandel entscheidet<br />

der Konsument mit einem Blick<br />

<strong>auf</strong>s Etikett, ob er regionalen Produkten<br />

sein Vertrauen schenken<br />

will und damit auch Umwelt und<br />

Wirtschaft beeinflusst. Der Verbraucher<br />

hat das Gefühl, mit der<br />

Unterstützung regionaler Produ-<br />

44 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


75 <strong>Vorarlberger</strong><br />

Mitglieder haben sich<br />

strengere Regeln<br />

<strong>auf</strong>erlegt.<br />

75<br />

zenten sein Geld an der richtigen<br />

Stelle auszugeben sowie der CO2<br />

Bilanz und der eigenen Gesundheit<br />

etwas Gutes zu tun. Im Restaurant<br />

ist die bewusste Entscheidung eines<br />

Gastes für Produkte mit transparenter<br />

Herkunft oft schwerer.<br />

Das AMA Gastrosiegel erleichtert<br />

die Entscheidung, denn es zeichnet<br />

Betriebe aus, die besonderen<br />

Wert <strong>auf</strong> das kulinarische Erbe ihrer<br />

Region legen. In einem zertifizierten<br />

Betrieb wird frisch gekocht,<br />

in den Töpfen landen regionale<br />

Produkte, die Gastwirte werden<br />

kontrolliert und beraten. Denn wo<br />

gekennzeichnete Nachhaltigkeit<br />

<strong>auf</strong> der Speisekarte steht, soll auch<br />

Regionales mit Herkunftsnachweis<br />

<strong>auf</strong> den Herd kommen. Vorarlbergweit<br />

haben sich bisher mehr als<br />

130 Betriebe der nationalen Idee<br />

verschrieben. Wobei sich 75 <strong>Vorarlberger</strong><br />

Mitglieder strengere Regeln<br />

<strong>auf</strong>erlegt haben und die eigene Region<br />

durch das AMA Gastrosiegel<br />

Vorarlberg noch mehr fokussieren<br />

möchten. In den nächsten zwei<br />

Jahren soll die Zahl der teilnehmenden<br />

Betriebe nach der sehr erfolgreichen<br />

Pilotphase verdoppelt<br />

werden - ein hochgestecktes, aber<br />

realistisches Ziel. Eine Idee aus<br />

dem Konzept der Tourismusstrategie<br />

2020, die allen Beteiligten<br />

schmeckt.<br />

tradition und<br />

frische<br />

Welche Kriterien bestimmen eigentlich,<br />

ob ein Gasthaus besonders<br />

nachhaltig wirtschaftet, ob<br />

die Senn Alpe wirklich die Heimat<br />

des Alpschwein Schnitzels war und<br />

ob die Himbeeren fürs Parfait tatsächlich<br />

vom Obstbauern aus der<br />

Nachbargemeinde kommen? Eine<br />

berechtigte Frage, die sich immer<br />

mehr Gäste stellen, denn kaum etwas<br />

boomt so wie das Bewusstsein<br />

für gesundes und mit gutem ökologischem<br />

Gewissen zubereitetes Essen.<br />

Das AMA Gastrosiegel Vorarlberg<br />

kann Antworten geben und<br />

stellt eine willkommene Orientierungshilfe<br />

für Gäste dar, die abseits<br />

von Fast Food ganz bewusst<br />

Slow Food aus der Region genießen<br />

möchten. Thomas Scheucher,<br />

Chef und Koch eines der Top-Restaurants<br />

in Vorarlberg, kocht und<br />

arbeitet schon lange nach diesen<br />

Prinzipien. Der Lauteracher möchte<br />

im Guth regionale Ess- und<br />

Trinkkultur hochhalten, er schätzt<br />

landestypische regionale Produkte<br />

sowie Rezepte von gestern und<br />

heute, wobei es ihm wichtig ist,<br />

dass die meisten seiner Rohprodukte<br />

von heimischen Produzenten<br />

stammen. „Für mich ist das ein<br />

Muss als Koch und auch als bewusst<br />

lebender Mensch“, meint<br />

Scheucher, für den das Gastrosiegel<br />

eine Auszeichnung seiner bisherigen<br />

Bemühungen darstellt.<br />

„Das ist eine Chance für viele verunsicherte<br />

Menschen, denen das<br />

Gastrosiegel Vertrauen in die Region<br />

und in gute Lebensmittel<br />

schenkt.“ Die Gäste des Hauben-Lokals<br />

verwickeln den Chef<br />

immer wieder in Gespräche über<br />

die Herkunft seiner Lebensmittel<br />

und „das ist auch gut so, denn <strong>auf</strong><br />

unsere Region können wir mit<br />

Recht stolz sein.“ Thomas Scheucher<br />

bezieht vor allem Obst, Gemüse,<br />

Milchprodukte, Eier sowie<br />

Fisch und Fleisch aus <strong>Vorarlberger</strong><br />

Betrieben, wobei er damit zur Gänze<br />

den Anforderungskriterien zu<br />

den verpflichtenden Rohstoffkategorien<br />

des AMA Gastrosiegel entspricht.<br />

Auch mit den restlichen<br />

Kriterien kann sich der Spitzengastronom<br />

sehr gut anfreunden,<br />

denn sie sind gelebter Alltag in seiner<br />

Küche. Wer mit dem AMA Gastrosiegel<br />

zertifiziert sein will, muss<br />

seine Gerichte frisch zubereiten<br />

und <strong>auf</strong> industriell hergestellte<br />

Fertigprodukte verzichten. Ein Segen<br />

für den Gast, der weniger<br />

Farbstoffe, Konservierungsmittel<br />

und Stabilisatoren mitisst.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 4 5<br />

>


Eine ähnliche Herangehensweise<br />

an bewusstes Kochen und Wirtschaften<br />

hat das Gastronomiepaar<br />

Franziska Gächter und Michael Mallin<br />

hinter sich. Die beiden ambitionierten<br />

Quereinsteiger<br />

betreiben mit der „Dorfmitte“<br />

sehr erfolgreich<br />

ein Café Bar Restaurant<br />

in Koblach.<br />

Einen Teil ihres Erfolges<br />

macht laut den Gastronomen<br />

die „richtige“ Einstellung<br />

zum Kochen aus. Die<br />

Küche orientiert sich an<br />

den Produkten der Region<br />

und an den Jahreszeiten.<br />

Beim Bewusstsein der<br />

Gäste musste am Anfang aber etwas<br />

nachgeholfen werden, „wobei<br />

das AMA Gastrosiegel als Beweis<br />

öfters hilfreich war“, erinnert sich<br />

Franziska Gächter. Die Gastronomin<br />

hatte in der Anfangszeit des<br />

Betriebes Erklärungsbedarf, wenn<br />

es um Saisonales ging. „Wenn es<br />

bei uns keine Tomaten gibt, dann<br />

gibt es derzeit einfach keine in Vorarlberg.<br />

Wir haben auch keinen<br />

Mais aus der Dose im Salat, dafür<br />

aber frische Produkte und die gibt<br />

es halt nicht immer alle.“ Ein Blick<br />

<strong>auf</strong> die Spezialitäten-Karte des<br />

Hauses lässt schmunzeln und erahnen,<br />

über was mit Gästen diskutiert<br />

wird, denn im Restaurant<br />

Dorfmitte kommt <strong>auf</strong> den Teller,<br />

was früher ganz normal war. „Wir<br />

servieren nicht nur das Filet, sondern<br />

das ganze Alpschwein. Unsere<br />

Gäste bekommen auch mal<br />

Schweinerüssel, weil wir ganze<br />

Tiere verarbeiten möchten, auch<br />

das ist Teil unserer Philosophie“,<br />

erklärt Michael Mallin.<br />

zum<br />

nachdenken<br />

anregen<br />

Heute schätzen die Gäste gerade<br />

diesen bewussten und rücksichtsvollen<br />

Umgang mit Lebensmitteln.<br />

Die Eink<strong>auf</strong>sgewohnheiten der<br />

Gastwirte beeinflussen das Essverhalten<br />

der Gäste. „Es rentiert sich<br />

<strong>auf</strong> jeden Fall“, so die Gastronomen.<br />

Die ausgezeichnete Qualität<br />

der Rohprodukte ist vielleicht teurer,<br />

aber die transparente Herkunft<br />

von Gerichten macht sicher auch<br />

etwas aus im Wettbewerb mit Betrieben,<br />

die weniger <strong>auf</strong> Regionalität<br />

in der Speisekarte setzen. Bio<br />

ist gut, aber Region ist wichtiger –<br />

dieser Leitfaden zieht sich durch<br />

die Küche des Betriebes, die <strong>auf</strong><br />

Lebensmittel verzichtet, die tausende<br />

Kilometer hinter sich haben.<br />

„Uns ist die Kuh ums Eck lieber,<br />

auch wenn sie mal kein Biofutter<br />

gefressen hat.“ Im „Dorfmitte“<br />

wird das umgesetzt, was die beiden<br />

jungen Menschen im Leben für<br />

wichtig halten, den Fokus <strong>auf</strong> Heimisches.<br />

In der Küche heißt das:<br />

Zuerst Vorarlberg und nur wenn<br />

gar nichts mehr geht, <strong>auf</strong> den Rest<br />

von Österreich ausweichen. Vor<br />

der Verleihung des Siegels musste<br />

trotzdem noch hie und da nachjustiert<br />

werden, auch die Dokumentation<br />

war gewöhnungsbedürftig.<br />

Anhand von Lieferscheinen muss<br />

ganz genau nachgewiesen werden,<br />

was wann und vor allem wo gek<strong>auf</strong>t<br />

wurde. Aber auch das hat in<br />

den Augen des Gastronomiepaares<br />

seine Berechtigung. Die Gastronomen<br />

kennen jeden einzelnen<br />

Lieferanten und trotzdem gehen<br />

sie in Ställe und <strong>auf</strong> Felder - Vertrauen<br />

ist gut, Kontrolle besser.<br />

Mag. Rebekka Moser<br />

46 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


ama-gastrosiegel<br />

vorarlberg: Bei<br />

folgenden Rohstoffen<br />

muss der Herkunftsnachweis<br />

erbracht<br />

werden<br />

Berg- und Alpkäse,<br />

Frischeier, Milch und<br />

Milchprodukte<br />

100%<br />

aus<br />

Vorarlberg<br />

Wild oder Fisch: Ganzjährig oder<br />

saisonal, wenn möglich aus Vorarlberg,<br />

sonst Österreich<br />

Fleisch: (Rind, Schwein, Kalb, Huhn,<br />

Pute, Lamm, Gans) - zumindest zwei<br />

Produktgruppen wenn möglich aus<br />

Vorarlberg, sonst Österreich<br />

Kartoffeln, Gemüse und<br />

Obst: Je nach saisonaler Verfügbarkeit<br />

aus Vorarlberg, Österreich<br />

oder der Bodenseeregion<br />

Weitere frei wählbare Produkte:<br />

Zumindest zwei freiwillig<br />

wählbare landwirtschaftliche Produkte<br />

aus Vorarlberg (z.B. Kitzfleisch,<br />

Ziegen-/Schafkäse, Edelbrände/Säfte<br />

aus <strong>Vorarlberger</strong><br />

Rohstoffen usw.)<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 47<br />


Neuigkeiten und Fakten<br />

Aktuelles<br />

von Vorarlberg<br />

Tourismus<br />

Renate Breuß, Geschäftsführerin des Werkraum<br />

Bregenzerwald, führte durch das Werkraumhaus<br />

in Andelsbuch.<br />

Auf Skiern<br />

Vorarlberg<br />

entdecken<br />

Skibegeisterte können das Urlaubsland<br />

Vorarlberg seit diesem<br />

Winter <strong>auf</strong> einer ganz besonderen<br />

Reise erkunden: <strong>auf</strong> der „Ski Ride<br />

Vorarlberg“. Sieben Tage lang unternimmt<br />

eine Gruppe von maximal<br />

sechs Personen eine professionell<br />

geführte Skitour durch die<br />

Winterlandschaft. Ein ganz besonderes<br />

Erlebnis für sehr gute und<br />

ausdauernde Fahrer.<br />

Start ist in Dornbirn. Ganz bequem<br />

fährt die Gruppe zunächst im<br />

Teambus zur ersten Station ins<br />

Kleinwalsertal. Nach Materialtest<br />

und Lawinen-Crashkurs geht’s ab<br />

ins Gelände. Stets begleitet von erfahrenen<br />

Bergführern bewältigen<br />

die Teilnehmer die erste Etappe<br />

von der Ifen-Bergstation nach<br />

Schoppernau im Bregenzerwald.<br />

Weiter führt die Tour ins Freeride-Paradies<br />

in Lech am Arlberg<br />

und über unberührte Hänge und<br />

den Sonnenkopf ins Montafoner<br />

Silbertal. Dort ist die knapp 2.400<br />

Meter hohe Zamangspitze einer<br />

der Höhepunkte einer außergewöhnlichen<br />

Reise. Per Bus gelangt<br />

das Team retour nach Dornbirn. Infos<br />

über Voraussetzungen, Ausrüstung<br />

und die detaillierte Route finden<br />

Interessierte unter www.<br />

vorarlberg.travel und www.travelconnect.at.<br />

Wie man<br />

anspruchsvollen<br />

Gästen begegnet<br />

Vorarlbergs Gäste haben hohe<br />

Ansprüche. Immer mehr wollen<br />

ganz individuelle Urlaubserlebnisse<br />

mit nach Hause nehmen. Die<br />

heimische Kunstszene sowie die<br />

Natur- und Kulturlandschaft bieten<br />

dem Gast viele Möglichkeiten.<br />

Damit er sie auch nützen kann,<br />

müssen sie die Gastgeber gut kennen<br />

und vermitteln können. Gefragt<br />

ist dabei jeder: Rezeptionist<br />

oder Hoteldirektor, Liftwart, Bergführer<br />

oder Skilehrer.<br />

Zum Austausch über die Frage<br />

„Was kann der Tourismus von der<br />

Kunst- und Kulturvermittlung lernen?“<br />

trafen sich im Oktober rund<br />

sechzig Touristiker und Kulturschaffende<br />

im Werkraumhaus in<br />

Andelsbuch. Organisiert von der<br />

Plattform Kultur & Tourismus führte<br />

Renate Breuß, Geschäftsführerin<br />

Werkraum Bregenzerwald, zunächst<br />

durch das im Juni neu<br />

eröffnete Werkraumhaus. In ihren<br />

Die Initiatoren: Kulturamtsleiter des Landes<br />

Vorarlberg Winfried Nussbaummüller, Landestourismusdirektor<br />

Christian Schützinger und<br />

Kurator Hans-Joachim Gögl.<br />

Vorträgen teilten vier Fachleute<br />

aus beiden Sparten ihre Erfahrungen<br />

mit den Teilnehmern: Winfried<br />

Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung<br />

des Landes Vorarlberg<br />

und Programmgestalter der<br />

Plattform, der k<strong>auf</strong>männische Leiter<br />

des Kunstmuseums Liechtenstein<br />

Thomas Soraperra, der Schrunser<br />

Künstler Roland Haas sowie der Hotelier<br />

Walter Lingg von der Krone<br />

Au.<br />

Die Plattform Kultur & Tourismus<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, durch einen<br />

l<strong>auf</strong>enden Austausch beider<br />

Branchen Synergien zu nützen,<br />

sich zu vernetzen und Kooperationsstrategien<br />

zu entwickeln. Gegründet<br />

wurde sie von der Kulturabteilung<br />

des Landes Vorarlberg<br />

mit Unterstützung der Wirtschaftsabteilung<br />

und Vorarlberg Tourismus.<br />

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe<br />

wurde am 22.11. im<br />

vorarlberg museum eine Pecha Kucha<br />

Night durchgeführt. Bei den<br />

rund hundert Teilnehmern gab es<br />

reges Interesse.<br />

48 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Vielfältige Eindrücke erlebt der Wanderer <strong>auf</strong><br />

„Min Weag“ — hier zum Beispiel <strong>auf</strong> dem Weg<br />

von Schönenbach nach Mittelberg.<br />

„Min Weag“:<br />

neue <strong>Vorarlberger</strong><br />

Rundwanderung<br />

„Min Weag“ ist <strong>Vorarlberger</strong> Dialekt<br />

und heißt „Mein Weg“. So wird<br />

der neue Wanderrundweg genannt,<br />

der in Zusammenarbeit<br />

von Vorarlberg Tourismus und heimischen<br />

Bergführen entstand. Die<br />

Route führt in 31 Etappen quer<br />

durch Vorarlberg – vom Rheintal<br />

über den Bregenzerwald zum<br />

Tannberg und von der Silvretta<br />

über den Rätikon wieder zurück<br />

ans Bodenseeufer.<br />

Meter für Meter erleben die Wanderer<br />

vielfältige Eindrücke von Vorarlbergs<br />

Landschaft, Kultur und Natur.<br />

Im Rätikon gibt es beispielsweise<br />

urgeschichtliche Funde zu entdecken,<br />

im Bregenzerwald begeben<br />

sich die Wanderer <strong>auf</strong> die Spuren<br />

der Käsebarone. Die Wanderung<br />

kann in einzelnen Etappen oder als<br />

Rundweg gegangen werden.<br />

Wie groß das Interesse an „Min<br />

Weag“ ist, zeigen allein schon die<br />

Online-Aufrufe: Zwischen Juli und<br />

September letzten Jahres waren<br />

15.500 Seitenzugriffe zu verzeichnen;<br />

im Juni und Juli bis zu tausend<br />

an einzelnen Tagen. Weitere Informationen<br />

zum Rundweg mit Streckenverl<strong>auf</strong>,<br />

Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad,<br />

Routenbeschreibungen<br />

und 3D-Animationen finden Interessierte<br />

<strong>auf</strong> der Website von Vorarlberg<br />

Tourismus unter www.vorarlberg.travel/min-weag.<br />

Eingebunden<br />

ist die Route auch <strong>auf</strong> der Vorarlberg<br />

App: www.vorarlberg.travel/apps.<br />

Mit dem neuen<br />

Vorarlberg<br />

Magazin Beziehung<br />

zum Gast vertiefen<br />

Mit einem neuen Magazinkonzept<br />

setzt die Vorarlberg Tourismus<br />

GmbH nach zwei Reisemagazinen<br />

(Merian und ADAC) und dem Markenhaus/Messestand<br />

einen weiteren<br />

Schritt zur Vermittlung der<br />

Tourismusmarke „Vorarlberg“ in<br />

den Hauptherkunftsmärken und<br />

im Land selber.<br />

Redaktioneller Schwerpunkt des<br />

ersten, nun vorliegenden Magazins<br />

ist die „Baukultur“, ein Thema, mit<br />

dem sich Vorarlberg im touristischen<br />

Wettbewerb der vielen Alpindestinationen<br />

international einen<br />

Namen gemacht hat. Mit<br />

Fragen zu Wohnen, Gestalten und<br />

Design greifen wir zudem ein Thema<br />

<strong>auf</strong>, das unsere Zielgruppe<br />

auch im Alltag berührt und interessiert.<br />

Redaktioneller Schwerpunkt<br />

des Magazins 2015 wird „Bewegung“<br />

sein. Das neue Magazin ergänzt<br />

die Werbemittel für die<br />

Marktbearbeitung. Saisonale Basis-Informationsmittel<br />

(print und<br />

digital) in verschiedenen Sprachen<br />

stehen selbstverständlich weiter<br />

zur Verfügung.<br />

Zu bestellen bei: Vorarlberg Tourismus,<br />

Poststraße 11, 6850 Dornbirn,<br />

info@vorarlberg.travel, T +43 5572<br />

377033-0<br />

Winterliche<br />

Hochgefühle<br />

Tourismus-Marketing<br />

im Netzwerk für<br />

Winter 2013/<strong>2014</strong><br />

Welche touristischen Produkte<br />

kommuniziert das Urlaubsland<br />

Vorarlberg <strong>auf</strong> den Märkten in der<br />

kommenden Saison? Wie unterscheiden<br />

sich die <strong>Vorarlberger</strong><br />

Destinationen am besten untereinander?<br />

Und schließlich: Mit welchen<br />

Botschaften und Produkten<br />

differenziert sich Vorarlberg zu<br />

seinen österreichischen Mitbewerbern?<br />

Mit diesen Fragen beschäftigen<br />

sich die Marketingverantwortlichen<br />

der Destinationen und von<br />

Vorarlberg Tourismus bei ihren<br />

seit Herbst 2012 zwei Mal jährlich<br />

stattfindenden Markt-Workshops.<br />

Die Winter-Kommunikation 2013/<br />

<strong>2014</strong> wurde bereits im April 2013<br />

finalisiert. Und zwar für die B-Märkte<br />

Frankreich, Niederlande, Belgien<br />

und Großbritannien und mit Beteiligungen<br />

an Österreich-Medienbeilegern<br />

in großer Auflage, E-Marketingaktivitäten,<br />

Vorarlberg-Österreich-Medienkooperationen,<br />

Wirtschaftskooperationen<br />

und<br />

PR-Maßnahmen. Das Arbeitsergebnis<br />

von „Marketing im Netzwerk“:<br />

durchgängig abgestimmte<br />

Kommunikation der verschiedenen<br />

Marketing-Akteure, Profilschärfung<br />

für die eigenen Destinationsaktivitäten,<br />

Lernen aus den Erfahrungen<br />

der anderen, transparenter<br />

und effizienter Mitteleinsatz.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 49<br />


Neuigkeiten und Fakten<br />

Aktuelles vom<br />

land vorarlberg<br />

Neues vorarlberg<br />

museum in Bregenz<br />

Nach einer grundlegenden Umgestaltung<br />

und Erweiterung wurde<br />

das vorarlberg museum in Bregenz<br />

am 21. Juni 2013 feierlich eröffnet.<br />

Den Museumsneubau, der denkmalgeschützte<br />

Bauteile integriert, plante<br />

das <strong>Vorarlberger</strong> Architekturbüro<br />

Cukrowicz Nachbaur. Blickfang ist<br />

die Fassade, die 16.656 „Blüten“ zieren.<br />

Es handelt sich um Betonabdrücke<br />

der Böden von handelsüblichen<br />

PET-Flaschen. Bei der kunstvollen<br />

Anordnung der Blüten half der Architekt<br />

und Mathematiker Urs Beat<br />

Roth aus Zürich. Er hat das Konzept<br />

des Südtiroler Künstlers Manfred<br />

Alois Mayr geometrisch übersetzt.<br />

Aus der Entfernung betrachtet erkennt<br />

man Ellipsen, Quadrate und<br />

andere geometrische Formen, die<br />

nun als Relief die Fassade schmücken.<br />

Ebenfalls sichtbar sind riesige<br />

Panoramafenster, die den Blick in<br />

Richtung Bodensee bzw. Richtung<br />

Stadt und Berge ermöglichen. Das<br />

neue vorarlberg museum erstrahlt<br />

am gewohnten Standort zusammen<br />

mit dem neugestalteten Kornmarktplatz,<br />

dem Kunsthaus Bregenz und<br />

dem Landestheater in neuem Glanz.<br />

Knapp 34 Millionen Euro wurden<br />

für den Neubau investiert. Beim<br />

Beschluss der Landesregierung im<br />

Jahr 2007 für die Neugestaltung<br />

des Museums wurde das Ziel vorgegeben,<br />

ein Haus zu schaffen, in<br />

welchem sich die gesellschaftliche,<br />

wirtschaftliche, kulturelle und künstlerische<br />

Entwicklung unsers Landes<br />

widerspiegelt. Das Museum zeigt in<br />

diesem Sinne eine kulturgeschichtliche<br />

Dauerausstellung und widmet<br />

sich darüber hinaus in wechselnden<br />

Ausstellungen aktuellen Themen.<br />

Mit dem neuen vorarlberg museum<br />

erfährt das international beachtete<br />

Kunst- und Kulturland Vorarlberg<br />

eine weitere Stärkung und Aufwertung.<br />

Wichtig war auch eine ressourcenschonende<br />

Bauweise und der<br />

Einsatz von ökologischen Baumaterialien,<br />

um eine lange Nutzungsdauer<br />

zu garantieren und einen nachhaltigen<br />

Beitrag zu leisten.<br />

Besuchen Sie das Haus am Kornmarktplatz,<br />

genießen Sie Anblick<br />

und Ausblick und entdecken Sie interessante<br />

Ausstellungen!<br />

Architektur aus<br />

Vorarlberg<br />

als Thema einer<br />

Wanderausstellung<br />

Architektur aus Vorarlberg wird<br />

zum Thema einer Wanderausstellung,<br />

die ab Ende <strong>2014</strong> in den<br />

weltweit insgesamt 30 Österreichischen<br />

Kulturforen gezeigt werden<br />

soll. Moderne und nachhaltige<br />

Architektur aus Vorarlberg wird ins<br />

Blickfeld eines interessierten Fachpublikums<br />

gerückt.<br />

Die Ausstellung zeigt Architektur<br />

nicht anhand einer Auswahl beispielhafter<br />

Einzelobjekte, sondern<br />

im Kontext seiner natur- und stadträumlichen,<br />

soziopolitischen, ökonomischen<br />

und kulturellen Entstehungsbedingungen.<br />

Dabei werden<br />

Fotos, Zeichnungen, Modelle und<br />

Filme gezeigt.<br />

Erste Ergebnisse der Ausstellungsvorbereitungen<br />

werden im Frühjahr<br />

<strong>2014</strong> im Rahmen einer Präsentation<br />

im <strong>Vorarlberger</strong> Architekturinstitut<br />

in Dornbirn gezeigt. Bevor die Ausstellung<br />

ihren Weg in die österreichischen<br />

Kulturforen antritt, wird sie im<br />

50 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Herbst <strong>2014</strong> im Werkraum Bregenzerwald<br />

erstmalig gezeigt. Die ersten<br />

Stationen im Ausland werden Peking<br />

und Hongkong sein. Weitere Stationen<br />

sind London, Madrid, Istanbul,<br />

Rom, Sofia, Washington und New<br />

Dehli.<br />

Das Bundesministerium für europäische<br />

und internationale Angelegenheiten<br />

ist gemeinsam mit der<br />

Kulturabteilung im Amt der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Landesregierung für die<br />

Projektorganisation und Finanzierung<br />

verantwortlich. Mit der Konzeptentwicklung<br />

wurde der aus Alberschwende<br />

stammende und in Wien<br />

lebende Architekt, Künstler und Kurator<br />

DI Dr. Wolfgang Fiel be<strong>auf</strong>tragt.<br />

Die Ausstellung wird vier bis fünf<br />

Jahre <strong>auf</strong> Wanderschaft sein.


Neuigkeiten und Fakten<br />

Aktuelles von der<br />

wkv, sparte tourismus und<br />

Freizeitwirtschaft<br />

Project Caritas<br />

Tourismus überwindet Grenzen<br />

Sie erfahren es <strong>auf</strong> Seite 35<br />

Vorarlberg isst …<br />

Genuss und Erlebnisaktion<br />

Start im Frühling<br />

Unter dem Motto „Ein Platz der<br />

Lebensfreude“ startet dieses<br />

Jahr zum 4. Mal <strong>auf</strong> Initiative von<br />

„Vorarlberg isst“ ein Gastronomie-Wettbewerb<br />

der etwas anderen<br />

<strong>Art</strong>. Die Erlebnistester - Privatpersonen<br />

aus Vorarlberg und<br />

dem nahen Ausland - statten im<br />

Frühling teilnehmenden Gastronomiebetrieben<br />

einen Besuch ab. Die<br />

Betriebe werden von den Erlebnistestern<br />

<strong>auf</strong> Freundlichkeit, Qualität,<br />

Regionalität und Ambiente getestet<br />

und bewertet. Im „Vorarlberg<br />

isst … Genuss– und Erlebnis-Guide“,<br />

der im Herbst diesen Jahres erscheinen<br />

wird, werden die bestbewerteten<br />

Gastronomiebetriebe<br />

präsentiert. Die Aufnahme in den<br />

Restaurantführer zeichnet die<br />

Gastronomiebetriebe besonders<br />

aus und bietet mit einer Auflage<br />

von 110.000 Stück die Chance sich<br />

einem großen Publikum zu präsentieren.<br />

Auch dieses Jahr bietet<br />

„Vorarlberg isst…“ kulinarisch affinen<br />

Personen die Möglichkeit, als<br />

Erlebnistester zu fungieren. Anmeldung<br />

als Erlebnistester unter<br />

www.vorarlberg-isst.at<br />

Zu einem ganz besonderen Projekt<br />

hat sich die Sparte Tourismus<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

entschlossen. Konkret geht<br />

es darum, jugendlichen Asylwerbern<br />

mit einem offenen Verfahrensausgang<br />

bis zum 25. Lebensjahr<br />

eine Tourismusausbildung<br />

in einem <strong>Vorarlberger</strong> Betrieb zu<br />

ermöglichen. Dabei wird eng mit<br />

der Caritas zusammengearbeitet.<br />

Sie checkt bereits vorab, ob die Arbeitshaltung<br />

und Motivation der Jugendlichen<br />

stimmen und ob genügend<br />

Deutschkenntnisse vorhanden<br />

sind. „Bei diesem Projekt geht es<br />

vorrangig um eine rasche Integration<br />

in den Arbeitsmarkt sowie um<br />

die Förderung von Interessen, Potenzialen<br />

und Begabungen“, sagt Mag.<br />

Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe<br />

Hotellerie in der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg. Während der anfänglichen<br />

Orientierungsphase bietet die<br />

Caritas eine spezielle Schulung für<br />

die Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe,<br />

die den Umgang mit Menschen<br />

unterschiedlicher Lebenswelten zum<br />

Schwerpunkt hat. Bereits elf Betriebe<br />

haben sich entschlossen, einen<br />

jugendlichen Asylwerber eine Chance<br />

zu geben, was auch eine Motivation<br />

für das Unternehmen darstellt.<br />

Denn <strong>auf</strong> der einen Seite können<br />

Firmenchefs von anderen Kulturen<br />

lernen. Auf der anderen Seite bringt<br />

das grenzüberschreitende Projekt<br />

Aufmerksamkeit, da die Betriebe als<br />

Best-Practice-Unternehmen l<strong>auf</strong>end<br />

in den Medien erwähnt werden.<br />

Erwachsenenbildung<br />

im Tourismus<br />

Neues Ausbildungskonzept für<br />

moderne Ansprüche<br />

Aufbauend <strong>auf</strong> der neuen Tourismusausbildung,<br />

die sich in erster<br />

Linie um Jugendliche und den<br />

Branchennachwuchs kümmert,<br />

wird in einer nächsten Phase eine<br />

neue adäquate Bildungswelt für<br />

bereits im Beruf stehende Erwachsene,<br />

Saisonkräfte sowie<br />

Quer- und Wiedereinsteiger entwickelt.<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit Bildungsexperten und Unternehmern<br />

werden gemeinsam mit<br />

dem Wifi Vorarlberg neue Karriereund<br />

Bildungspfade erarbeitet. Die<br />

modular gestaltete Aus- und Weiterbildung<br />

ermöglicht neue, nach<br />

oben offene und flexible Karrierewege<br />

und breit gefächerte Karrierechancen<br />

im Tourismus. Ganz im<br />

Sinne von „lebenslangem Lernen“<br />

soll ein praxisnahes und innovatives<br />

Konzept erarbeitet und eingeführt<br />

werden, das die Berufsbilder<br />

im Tourismus flexibel gestaltet und<br />

eine berufliche Weiterentwicklung<br />

ermöglicht. Damit einhergehend<br />

werden neue Karriereziele entstehen,<br />

die den Ansprüchen der modernen<br />

Gesellschaft und des Arbeitsmarktes<br />

Rechnung tragen.<br />

52 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Bildungshaus 2020<br />

Ein modulares System schafft<br />

neue Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im Tourismus<br />

Am 26. Februar <strong>2014</strong> wurde das<br />

Konzept der neuen Tourismusausbildung<br />

Landeshauptmann Mag.<br />

Markus Wallner, Landesstatthalter<br />

Mag. Karlheinz Rüdisser und Landesrätin<br />

Dr. Bernadette Mennel<br />

übergeben. Die neue <strong>Vorarlberger</strong><br />

Tourismusausbildung wurde<br />

in eineinhalb Jahren in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Direktoren<br />

der Landesberufsschule für das<br />

Gastgewerbe und den Hotelfachschulen<br />

Bludenz und Bezau und<br />

Unternehmern entwickelt. In drei<br />

interdisziplinär mit Bildungsexperten,<br />

Pädagogen, Psychologen,<br />

Architekten, Unternehmern und<br />

Jugendlichen besetzten Denkwerkstätten<br />

wurde die Grundlage<br />

der neuen Tourismusausbildung<br />

geschaffen.<br />

Die neue vierjährige Tourismusausbildung<br />

– beginnend mit dem<br />

9. Pflichtschuljahr - ist eine duale<br />

Ausbildung. Das erste Jahr dient<br />

der Orientierung in den touristischen<br />

Berufen. Gleichzeitig werden<br />

gemeinsam mit dem Jugendlichen<br />

individuelle Bildungs- und<br />

Karrierewege festgelegt, die durch<br />

das modulare Ausbildungssystem<br />

unterstützt werden. Zudem wird<br />

durch neue Bildungsinhalte sowie<br />

durch verpflichtende Betriebswechsel<br />

in der betrieblichen Ausbildung<br />

eine höhere Ausbildungsqualität<br />

erreicht.<br />

In der nächsten Projektphase müssen<br />

politische und budgetäre Entscheidungen<br />

getroffen werden.<br />

Dazu gehört auch u.a. eine Standortanalyse<br />

für die drei Bildungsstandorte.<br />

neue kompetenzen<br />

für den<br />

touristischen<br />

arbeitsplatz<br />

wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

Grundsätzlich ist es in jeder Branche<br />

gleich: Der Wettbewerb wird<br />

härter. Der Erfolgsdruck steigt.<br />

Kompetente Mitarbeiter sind Mangelware.<br />

Die Sparte Tourismus der<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

schafft aus diesem Grund eine neue<br />

Plattform, die den Menschen im Tourismus<br />

noch stärker in den Mittelpunkt<br />

rückt. „Ziel ist es“, so Spartengeschäftsführer<br />

Harald Furtner, „den<br />

Betrieben innovative Ansätze in der<br />

Rekrutierung, Betreuung und Qualifizierung<br />

von (saisonalen) Mitarbeitern<br />

im Tourismus zu bieten<br />

und Führungskompetenzen zu<br />

stärken.“ Dazu gehört der Aufbau<br />

einer Mitarbeitercommunity. So<br />

wird bereits eifrig an einer Mitarbeiterdatenbank<br />

gebastelt, die –<br />

ähnlich einer Stammgästedatenbank<br />

– einen dauerhaften und<br />

persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern<br />

herstellt. Dabei sollen<br />

sich auch die Mitarbeiter untereinander<br />

vernetzen können und so<br />

an die Tourismusregionen Vorarlbergs<br />

gebunden werden. Und da<br />

dies ohne kompetente Chefs nicht<br />

funktioniert, ist die Entwicklung<br />

der Führungskompetenz ein wichtiger<br />

Punkt der Strategieentwicklung.<br />

In ausgewählten Modellregionen<br />

wurden bereits Erfahrungsgruppen<br />

eingerichtet, die in<br />

Begleitung von professionellen<br />

Coachs den Umgang mit Mitarbeitern<br />

stärken. Das vorrangige Ziel<br />

der Tourismusstrategie 2020 ist<br />

es, die Qualität der Arbeitsplätze<br />

zu erhöhen und das Image der<br />

Tourismusberufe zu stärken.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 53


wo und wann<br />

veranstaltungen<br />

und termine<br />

märz<br />

28.03.<br />

Kleinwalsertaler Dialoge<br />

In den Kleinwalsertaler Dialogen<br />

werden aktuelle und brisante Themen<br />

der Wirtschaft - insbesondere<br />

des Tourismus - durch hochkarätige<br />

Referenten behandelt und aus<br />

den verschiedensten Blickwinkeln<br />

beleuchtet. Nachdem man sich in<br />

den letzten Jahren mit Tourismusgesinnung<br />

beschäftigt hat, befasst<br />

man sich heuer mit den Möglichkeiten<br />

zur Kundenbindung.<br />

Zu diesem Thema konnten spannende<br />

Referenten gewonnen werden:<br />

Beat Krippendorf – erfolgreicher Dozent<br />

für strategisches und operatives<br />

Dienstleistungsmarketing mit<br />

stark touristischem Hintergrund.<br />

Mag. Hansjörg Schmid – Berater im<br />

Bereich Veränderungsprozesse,<br />

Kommunikationsverhalten, interne<br />

Markenkommunikation, Kultur- und<br />

Identitätsbildung mit Fokussierung<br />

<strong>auf</strong> die Beratung von Menschen<br />

und Organisationen.<br />

Mag. Reinhold Bilgeri – Singer, Writer,<br />

Director, Songwriter, Composer,<br />

Video-Regisseur.<br />

Nähere Informationen <strong>auf</strong> der<br />

Website www.kleinwalsertaler-dialoge.at<br />

april<br />

08.04.<br />

Plattform Kultur &<br />

Tourismus Vorarlberg<br />

16 Uhr, Kino Rio<br />

Marktgasse 18, Feldkirch<br />

Die Plattform Kultur & Tourismus<br />

vernetzt die <strong>Vorarlberger</strong> Kulturschaffenden<br />

mit den international<br />

tätigen Touristikern des Landes.<br />

Am 8. April steht das Thema<br />

„Bewegtbild“ im Fokus. Auf dem<br />

Programm stehen: Christian<br />

Schützinger (Begrüßung), Winfried<br />

Nußbaummüller (Die neue Filmförderung),<br />

Marijana Stoisits (Tourismus-Effekte<br />

und Filmwirtschaft),<br />

Teddy Maier (Film – Kreativszene<br />

Vorarlberg: Kompetenzen und Infrastrukturen<br />

im Land, Axel Renner<br />

(Die Bewegtbildstrategie der Bregenzer<br />

Festspiele). Der Abend wird<br />

moderiert von Hans-Joachim Gögl.<br />

MAI<br />

12.05.<br />

Exkursion „Junges<br />

Gastgewerbe“<br />

Dieses Jahr führt die jährliche Exkursion<br />

des „Jungen Gastgewerbe<br />

Vorarlberg“ nach München. Am<br />

Montag 12. Mai wird in der Bayerischen<br />

Hauptstadt ein erfolgreiches<br />

Gastronomieunternehmen<br />

besichtigt, welches auch gleichzeitig<br />

als Lokalität für Fachgespräche<br />

und Diskussionen zu Branchenthemen<br />

dient. Weitere Informationen<br />

unter www.jgv.at<br />

54 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Juni<br />

10.06.<br />

Red Summer Night<br />

Am Dienstag dem 10. Juni lädt das<br />

„Junge Gastgewerbe Vorarlberg“<br />

zur Red Summer Night Party ins<br />

Klein-Fritsch in Lochau ein. In gemütlicher<br />

Atmosphäre mit Live<br />

Musik und Kulinarik werden Kontakte<br />

gepflegt und Branchenthemen<br />

besprochen. Nähere Informationen<br />

unter www.jgv.at<br />

17.06.<br />

<strong>Vorarlberger</strong><br />

Tourismusforum<br />

Das <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusforum<br />

ist der Branchentreffpunkt<br />

schlechthin. Veranstalter sind die<br />

Vorarlberg Tourismus GmbH in<br />

Partnerschaft mit den <strong>Vorarlberger</strong><br />

Raiffeisenbanken, dem Land<br />

Vorarlberg und der Sparte Tourismus<br />

& Freizeit der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg. Thema des<br />

diesjährigen Tourismusforums ist<br />

die Tourismusstrategie 2020. Ein<br />

weiterer Höhepunkt des Programms<br />

wird die Verleihung der<br />

tourismus-innovationen <strong>2014</strong> sein.<br />

Das Tourismusforum findet heuer<br />

im Kulturhaus Dornbirn statt.<br />

26.06.<br />

Wahl der 1. <strong>Vorarlberger</strong><br />

Käsekönigin<br />

Im Rahmen des 49. Bregenzerwälder<br />

Bezirksmusikfest in Langenegg<br />

findet dieses Jahr die erstmalige<br />

Krönung der „<strong>Vorarlberger</strong><br />

Käsekönigin“ statt. Sie wird die<br />

nächsten zwei Jahre unser Milch<br />

und Käseland, als Botschafterin bei<br />

internationalen, nationalen und regionalen<br />

Auftritten repräsentieren.<br />

Juli<br />

01.07.<br />

Kochwerkstätte<br />

„Vorarlberg isst… lange vor unserer<br />

Zeit“ lautet das diesjährige Motto<br />

der Kochwerkstätte, welche am 1.<br />

Juli im <strong>Vorarlberger</strong> Landesmuseum<br />

über die Bühne geht. Spitzenköche<br />

aus Vorarlberg werden alte<br />

Gerichte neu interpretieren und<br />

den Besuchern ein besonders kulinarisches<br />

Erlebnis bieten. Mehr Details<br />

unter www.vorarlberg-isst.at.<br />

zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art 55


BREGENZ ALS<br />

SMART CITY<br />

BREGENZ ALS SMART<br />

CITY<br />

Wie reagiert die <strong>Vorarlberger</strong> Landeshauptstadt<br />

<strong>auf</strong> die digitalen Entwicklunwickelt<br />

und positioniert werden.<br />

Wiener Symphoniker erhalten, weiterentgen<br />

für den Gast?<br />

Wie reagiert die <strong>Vorarlberger</strong> Landeshauptstadt<br />

Entwicklung <strong>auf</strong> die digitalen der Bre-Ent-<br />

im Gegenteil, oniert werden. Bregenz bewirkt mit sanf-<br />

Bregenz halten, erfindet weiterentwickelt sich dabei nicht und positi-<br />

neu,<br />

Die dynamische<br />

genzer wicklungen Innenstadt für ist den voll Gast? im Gange. ten Veränderungen Impulse für geistigen<br />

Bregenz Diskurs. erfindet Geschichten sich dabei über nicht die<br />

Nur eindeutig konzeptionell verankerte<br />

Veränderung Die dynamische schafft Raum Entwicklung für neue der Stadt, neu, über im und Gegenteil, mit den Bregenz Menschen, bewirkt die<br />

Ziele und Bregenzer Perspektiven. Innenstadt Bewährtes ist wird voll im das Leben mit sanften in der Veränderungen Stadt prägen. Themen Impulse<br />

überprüft, Gange. Neues Nur soll eindeutig und muss konzeptionell hinzukommen.<br />

verankerte Veränderung schafft so gesetzt, über die dass Stadt, über über die und ästhetische mit den<br />

und für <strong>Art</strong> der geistigen Inszenierung Diskurs. werden Geschichten dabei<br />

Raum für neue Ziele und Perspektiven.<br />

ergreift Bewährtes die Kraft wird der neu überprüft, ge-<br />

kann. Stadt Auf diese prägen. Weise Themen wird Bregenz und <strong>Art</strong> als der<br />

Erbauung Menschen, hinaus die ein das Diskurs Leben entstehen in der<br />

Bregenz<br />

stalteten Neues Räume soll im und Herzen muss der hinzukommen.<br />

Landeshauptstadt<br />

<strong>auf</strong>, baut <strong>auf</strong> diese vorhanden breiten setzt, Gedankenaustausch dass über die ästhetische anregt, wo Er-<br />

Smart Inszenierung City ein Erlebnisraum, werden dabei der so zum ge-<br />

Stärke Bregenz und versucht ergreift diese die Kraft Plätze der zu-nekunftsfähig<br />

gestalteten zu gestalten. Räume Auf im diese Herzen Weise der politik hen Gäste kann. und Auf Einheimische diese Weise einladen, wird<br />

Instrumente bauung hinaus der aktivierenden ein Diskurs Kultur-<br />

entste-<br />

kann die Landeshauptstadt Substanz Kornmarktplatzes,<br />

<strong>auf</strong>, baut <strong>auf</strong> diese<br />

vorhanden Hafens Stärke und des und Platz versucht der aktiv raum, teilzunehmen. der zum breiten Gedanken-<br />

an einem Bregenz breiten als Smart Gedankenaustausch<br />

City ein Erlebnis-<br />

des Bregenzer<br />

diese Plätze zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Auf diese Weise kann die der aktivierenden Kulturpolitik Gäsaustausch<br />

anregt, wo Instrumente<br />

Substanz des Kornmarktplatzes, te und Einheimische einladen, an einem<br />

breiten Gedankenaustausch<br />

des Bregenzer Hafens und des<br />

Platz der Wiener Symphoniker er- aktiv teilzunehmen.<br />

MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT UMWELT<br />

UND BUDGET<br />

UMWELT<br />

SCHONEN<br />

UND BUDGET SCHONEN<br />

Weniger Energieverbrauch ist gleich<br />

weniger Kosten. Die Gleichung ist im<br />

Grunde ganz einfach. Gerade bei Unternehmen,<br />

in der Hotellerie und im<br />

Gastgewerbe bedeutet ein bewusster<br />

Umgang mit Energie bares Geld.<br />

Mit dem VKW-Energiecockpit, dem<br />

neu entwickelten Energiemanagementsystem<br />

der VKW, behält man<br />

die eigene Energiebilanz immer im<br />

Blick. „Durch eine regelmäßige<br />

Überwachung der gesamten Energieflüsse<br />

im Bereich Strom, Wärme<br />

und Wasser können die Kosten im<br />

Einzelfall sogar um bis zu zehn Prozent<br />

reduziert werden“, erklärt<br />

Reinhard Moosmann, Produktmanager<br />

des neuen Energiemanagementsystems<br />

und Leiter der Abteilung<br />

Kundenservice der VKW.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ WIRD<br />

ENERGIEEFFIZIENZ WIRD<br />

den Energieverschwender sofort, sodass<br />

serhahn oder beschädigte Thermostatden<br />

– das können. VKW-Energiecockpit<br />

umgehend Maßnahmen eingeleitet wer-<br />

IMMER WICHTIGER<br />

IMMER WICHTIGER<br />

erkennt Anwender den Energieverschwender<br />

können das VKW-Energiecockpit<br />

jederzeit zusätzliche Zähler<br />

Für Unternehmen in der Hotellerie und<br />

sofort, sodass umgehend Maßnahmen<br />

auch ein eingeleitet ohne großen werden Aufwand können. unter Berück-<br />

im Gastgewerbe ist Energiesparen nicht erweitern. Die Auswertung geschieht<br />

Für Unternehmen nur in ökologisch der Hotellerie<br />

wichtig, sondern<br />

und im Gastgewerbe entscheidender ist Energiesparen<br />

nicht nur<br />

Kostenfaktor. Mit<br />

Anwender<br />

dem sichtigung<br />

können<br />

von individuellen<br />

das VKW-Energiecockpit<br />

mehr. Analysen jederzeit und Berichten um zusätzliche<br />

werden benut-<br />

Referenzgrößen.<br />

Auch bei den Auswertungen,<br />

VKW-Energiecockpit ist die Kontrolle der<br />

Energieflüsse<br />

ökologisch<br />

keine<br />

wichtig,<br />

sondern auch Die ein Zählerstände entscheiden-<br />

werden automatisch Zähler erweitern. zerspezifische Anforderungen Die Auswertung erfüllt.<br />

Schwierigkeit<br />

ins System integriert. Alternativ ist der Kostenfaktor. Mit dem geschieht ohne großen Aufwand<br />

auch möglich, die Daten über die VKW-<br />

VKW-Energiecockpit Energiecockpit-App ist die Kontrolle<br />

bequem zu erfassen unter Berücksichtigung KONTAKT von indivi-<br />

der Energieflüsse und manuell keine ins Schwie-<br />

System zu übertragen. duellen Referenzgrößen. Auch bei<br />

„Auffällig hohe Verbräuche werden Reinhard Moosmann<br />

rigkeit mehr. Die Zählerstände werden<br />

automatisch sagt Moosmann. ins System Egal ob ein tropfender Berichten E-Mail: werden kundenservice@vkw.at benutzerspezifi-<br />

automatisch und rechtzeitig erkannt“,<br />

den Auswertungen, Analysen und<br />

Produktmanager<br />

integriert. Alternativ<br />

Wasserhahn<br />

ist<br />

oder<br />

es<br />

beschädigte<br />

auch<br />

Thermostate<br />

– das VKW-Energiecockpit erkennt Weitere Infos: www.vkw.at<br />

Promotion<br />

sche Anforderungen<br />

Telefon: +43 (0)5574<br />

erfüllt.<br />

601-73620<br />

möglich, die Daten über die<br />

VKW-Energiecockpit-App bequem Kontakt<br />

zu erfassen und manuell ins System Reinhard Moosmann<br />

zu übertragen. „Auffällig hohe Verbräuche<br />

Produktmanager<br />

werden automatisch und E-Mail: kundenservice@vkw.at<br />

rechtzeitig erkannt“, sagt Moosmann.<br />

Telefon: +43 (0)5574 601-73620<br />

Egal ob ein tropfender Was-<br />

Weitere Infos: www.vkw.at<br />

Promotion<br />

Weniger Energieverbrauch ist gleich<br />

weniger Kosten. Die Gleichung ist im<br />

Grunde ganz einfach. Gerade bei Unternehmen,<br />

in der Hotellerie und im Gastgewerbe<br />

bedeutet ein bewusster Umgang<br />

mit Energie bares Geld.<br />

Mit dem VKW-Energiecockpit, dem neu<br />

entwickelten Energiemanagementsystem<br />

der VKW, behält man die eigene<br />

Energiebilanz immer im Blick. „Durch<br />

eine regelmäßige Überwachung der<br />

gesamten Energieflüsse im Bereich<br />

Strom, Wärme und Wasser können<br />

die Kosten im Einzelfall sogar um bis<br />

zu zehn Prozent reduziert werden“,<br />

erklärt Reinhard Moosmann, Produktmanager<br />

des neuen Energiemanagementsystems<br />

und Leiter der Abteilung<br />

Kundenservice der VKW.<br />

„Wachstum, „Wachstum, Stadtentwicklung Stadtentwicklung und und Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Kernthemen, sind Kernthemen, die das die Arbeits-, das Arbeits-, Freizeit- Freizeit- und<br />

sind<br />

Wohnangebot und Wohnangebot prägen prägen – für – die für Wirtschaft, die Wirtschaft, den<br />

Standort den Standort und die und Lebensqualität. die Lebensqualität. Denn geht Denn es geht der<br />

heimischen es der heimischen Bevölkerung Bevölkerung gut, spürt gut, das spürt auch das der<br />

Gast, auch kurz der gesagt: Gast, Gastfreundschaft kurz gesagt: Gastfreundschaft<br />

wird gelebt.“<br />

Christoph wird gelebt.“ Thoma, Christoph Geschäftsführer Thoma, Geschäftsführer<br />

von Bregenz<br />

Tourismus von Bregenz & Stadtmarketing<br />

Tourismus & Stadtmarketing<br />

Bregenz wird ein digitaler Erlebnisraum,<br />

der die Möglichkeiten des Netzes nutzt<br />

und parallel zum physischen Erlebnis<br />

den Austausch im digitalen Zeitalter mit<br />

dem Bregenz Gast aktiv wird lebt. ein digitaler Erlebnisraum,<br />

der die Möglichkeiten des<br />

Promotion<br />

Netzes nutzt und parallel zum physischen<br />

Erlebnis den Austausch im<br />

digitalen Zeitalter mit dem Gast<br />

aktiv lebt.<br />

Promotion<br />

56 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art


Piz Buin, 3312 m<br />

Vorarlbergs reinster Genuss.<br />

In 13 abwechslungsreichen Sorten.<br />

Qualität, Regionalität und Saisonalität sind beim Gast gefragt wie noch nie. Natürlich auch im Bierglas!<br />

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tourismus-innovationen <strong>2014</strong><br />

Beim <strong>Vorarlberger</strong> Tourismusforum – heuer am 17. Juni – werden jedes Jahr die <strong>Vorarlberger</strong><br />

„tourismus-innovationen“ ausgezeichnet. Vorarlberg Tourismus lädt Unternehmen und Organisationen<br />

aus der Branche ein, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Die Teilnahme lohnt sich!<br />

2.000 Euro und die Innovations-Awards gibt es für die Gewinner der Hauptpreise,<br />

1.000 Euro für Anerkennungspreise.<br />

Gesucht werden neuartige Tourismusangebote, bemerkenswerte Marketingprojekte und Neuerungen<br />

für Mitarbeiter. Auszeichnungswürdige bereits realisierte Projekte sollen sich vom Her kömmlichen<br />

abheben und die Werte und Qualitäten der Tourismusmarke „Vorarlberg“ zum Ausdruck bringen.<br />

Zudem sollen sie von der Innovationskraft des <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus zeugen und damit einen<br />

wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Vorarlberger</strong> Tourismus leisten.<br />

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury.<br />

Teilnahmeberechtigt sind<br />

Tourismusbetriebe, Tourismusorganisationen, andere freizeittouristische<br />

Anbieter wie Seilbahnen, Ski- oder Bergschulen und<br />

branchenübergreifende Kooperationen.<br />

Einreichung<br />

Unkompliziert und formlos per Post oder elektronisch mit Angaben<br />

zum Projektträger, den Zielen, einer Projektbeschreibung und einem<br />

Erfahrungsbericht. Wenn vorhanden: Druckwerke/Dokumentation<br />

und Fotos.<br />

Einreichfrist<br />

2. Mai <strong>2014</strong> (Poststempel)<br />

Einsendungen an<br />

Vorarlberg Tourismus GmbH<br />

z.H. Mag. Brigitte Plemel<br />

Pf. 99, 6850 Dornbirn<br />

E-Mail: brigitte.plemel@vorarlberg.travel,<br />

Tel.: 05572/377033-18, Fax 377033-5<br />

Für Auskünfte steht Brigitte Plemel gerne zur Verfügung.


Naturjuwel: Monzabon Rüfikopf Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg<br />

Mach mit und werde ein Vielfalter,<br />

ein Bewahrer der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Naturvielfalt!<br />

Vorarlbergs Flora und Fauna ist vielfältig und artenreich.<br />

Zusammen teilen wir uns einen gemeinsamen Lebensraum -<br />

vom Insekt über Wiesen bis hin zum prächtigen Energiespender<br />

Baum. Als Vielfalter hilfst du mit, diesen Lebensraum für<br />

Generationen zu erhalten. Für Menschen, Tiere und Pflanzen.<br />

www.vorarlberg.at/naturvielfalt<br />

Vertrauenssache<br />

Regionale Produkte schaffen Vertrauen. Immer mehr Gäste<br />

wünschen sich nachvollziehbare Herkunftsangaben in der Speisekarte.<br />

Promotion<br />

Das AMA-Gastrosiegel garantiert die Transparenz der<br />

Rohstoffherkunft bei Fleisch, Milchprodukten, Eiern,<br />

Erdäpfel, Obst und Gemüse sowie Wild und Süßwasserfisch.<br />

1.300 Gastronomiebetriebe sind in Österreich<br />

zertifiziert und werden einmal jährlich kontrolliert.<br />

Gastronomiebetriebe, die die Philosophie des regionalen<br />

Rohstoffeink<strong>auf</strong>s leben, gehören zur regionalkulinarischen<br />

Oberliga des Landes.<br />

Die Kooperation zwischen landwirtschaftlichen<br />

Produzenten und AMA-Gastrosiegel-Betrieben<br />

fördert die regionale Wertschöpfung und die<br />

Gäste profitieren zudem vom vielfältigen Angebot<br />

saisonaler Köstlichkeiten.<br />

www.ama-gastrosiegel.at<br />

02/<strong>2014</strong> GENUSS.MAGAZIN 1


impressum<br />

Herausgeber: Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />

in der Wirtschaftskammer Vorarlberg,<br />

Land Vorarlberg, Vorarlberg Tourismus GmbH ><br />

Für den Inhalt verantwortlich: Harald Furtner,<br />

Mag. Astrid Keckeis, Mag. Christian Schützinger ><br />

Projektkoordination und redaktionelle Leitung:<br />

Mag. Nicole Okhowat-Lehner > Redaktion: Mag.<br />

Rebecca Moser, Dr. Gerhard Schwarz, Mag. Hanni<br />

Rüzler, Thorsten Bayer, Gabriele Schulze, MsC<br />

Andrea Fritz-Pingerra, Peter Freiberger > Lektorat:<br />

fischcom pr+kommunikation > Mitarbeit:<br />

Kathrin Lercher, Hermann Wachter, Mag. Chrisina<br />

Meusburger > Fotos: Markus Gmeiner, Ludwig<br />

Berchtold, Lisa Mathis, Anja Köhler ><br />

Grafische Gestaltung: Andreas Haselwanter,<br />

Grafik_und Design > Druck: Druckhaus Gössler<br />

Die CO 2<br />

-Emissionen dieses<br />

Produkts wurden durch<br />

CO 2<br />

-Emmissionszertifikate<br />

ausgeglichen.<br />

60 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art

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