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Ausgabe 3/2004

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GEMEINDEBRIEF<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde Oberaspach<br />

<strong>Ausgabe</strong> Winter <strong>2004</strong>/2005


Seite 2 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Liebe Gemeindeglieder,<br />

diesmal fällt der Gemeindebrief etwas dünner aus.<br />

Im Herbst war er ja ungewöhnlich umfangreich, mit einem breiten Einblick<br />

in unser Gemeindeleben.<br />

Dünner heißt nun nicht, dass die- Aus dem Inhalt:<br />

ser Gemeindebrief weniger zu<br />

sagen hätte.<br />

Für einen bessren Klang<br />

Meditieren Sie doch einfach ein<br />

paar Minuten lang über unserem<br />

Titelbild. Ob Sie die Szene gleich<br />

erkennen? Manchen fehlt, was<br />

wir gängiger Weise erwarten<br />

würden. Auch hier ist die Darstellung<br />

knapp und will doch das<br />

ganze Weihnachtsgeschehen in<br />

uns anklingen lassen. Ich denke,<br />

so ist es allemal, dass wir, was an<br />

Weihnachten geschieht mit uns<br />

und für uns gar nicht umfassend<br />

begreifen und ausdrücken können.<br />

Es genügt, unsere Gedanken<br />

auf einen Ausschnitt zu konzent-<br />

Seite 7<br />

Menschen im Gespräch<br />

Seite 9<br />

Gemeinde- und Diakoniepraktikum<br />

Seite 12<br />

Die Kinderkirche lädt ein<br />

Seite 14<br />

Aus den Kirchenbüchern<br />

Seite 16<br />

Termine<br />

Seite 17<br />

Impressum<br />

Seite 8<br />

rieren und davon zu leben und zu zehren. Die beiden Hirten haben das<br />

Entscheidende sicher verstanden. Es lässt sich mit dem Kanon EG 18<br />

ganz knapp so sagen:<br />

Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde,<br />

kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde.<br />

Hirt und König, Groß und Klein, Kranke und Gesunde,<br />

Arme, Reiche lädt er ein, freut euch auf die Stunde.<br />

Weihnachten - die entscheidende Stunde, die Mitte der Zeit.<br />

Darauf dürfen wir alle uns freuen. Ich wünsche Ihnen frohe und gesegnete<br />

Stunden in dieser Weihnachtszeit und grüße Sie herzlich.<br />

Ihr Pfarrer.


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 3<br />

LebensMittel Wasser<br />

Aufruf zur 46. Aktion „Brot für die Welt“<br />

Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer Eins. Ungestillter Durst oder<br />

verschmutztes Wasser töten schneller als Hunger. Als man im Dorf der<br />

siebenjährigen Aster im Norden Äthiopiens noch alles Wasser aus dem<br />

fernen Fluss holen musste, war die Kindersterblichkeit über 70% höher<br />

als nach dem Bau eines Brunnens. So geht es fast jedem zweiten Menschen<br />

südlich der Sahara. Ein Fünftel der Menschheit hat noch immer<br />

keinen Zugang zu sauberem Wasser: Für über eine Milliarde Menschen<br />

ist die nächste Quelle oder der nächste Fluss zu weit weg, voller Bakterien<br />

oder Chemikalien. Ein Skandal! Ein öffentliches Gut wird das Wasser<br />

genannt; aber nach der Absicht vieler Politiker soll seine Verteilung<br />

privatisiert werden. Das LebensMittel Wasser verkommt zur Ware -<br />

Mangelware für die Armen. Wasser ist Gottes Geschenk für alle Lebewesen.<br />

Gott will auch den Schwächsten Zugang zu Wasser verschaffen!<br />

„Ich will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den<br />

Feldern und will die Wüste zu Wasserstellen machen und das dürre<br />

Land zu Wasserquellen.“ (Jes. 41,18) Welch wundervolle Verheißung –<br />

besonders für die Bedürftigsten! Mit dem süßen Wasser für sie ist es<br />

Gott bitter ernst. Ihnen gilt sein besonderes Erbarmen. In unserer Welt<br />

aber geht es andersherum zu: Dem Wasserbedarf von Landwirtschaft<br />

und Industrie wird stärker Rechnung getragen als den Bedürfnissen der<br />

Ärmsten. Ihnen wird das Wasser abgegraben, wenn Großfarmen, Hotel-<br />

oder Industrieansiedlungen es brauchen. Ihr Hahn wird abgedreht, wenn<br />

sie nicht zahlen können. Flüsse werden von Bergwerken, Industrie und<br />

Agrochemie vergiftet. Das Motto der 46. Aktion „LebensMittel Wasser“<br />

erinnert daran, dass Wasser Gottes Geschenk zum Leben ist. Wasser ist<br />

keine Ware. Es darf gerade den Armen nie mangeln. Gegen Verschwendung<br />

und Vergiftung von Wasser erinnert Euch an unsere Mitverantwortung<br />

für den Schutz des Lebensmittels Nummer Eins! Unterstützt<br />

mit uns die Armen dabei, ihren täglichen Schluck aus dem gemeinsamen<br />

Wasserkrug Gottes zu bekommen und ihren gerechten Anteil an den<br />

Wasservorräten zu behalten! Unterstützt die vielen Projekte und Programme,<br />

mit deren Hilfe Menschen z.B. in den Slums der Großstädte<br />

Südostasiens oder in Dörfern südlich der Sahara täglich genug Wasser<br />

bekommen - zum Trinken, Kochen, Waschen und Nahrungsmittelanbau.<br />

Ohne Wasser kein Leben!


Seite 4 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Meditation: LebensMittel Wasser<br />

Eine Sanduhr. Zwei Glaskörper, verbunden durch einen dünnen Hals –<br />

zwei fast in sich abgeschlossene Körper. Im oberen Glaskörper sind<br />

grüne Kontinente mit frischblauem, klarsprudelndem Wasser und hellblauem<br />

Himmel darüber zu sehen - ein scheinbar intaktes Klimasystem,<br />

fruchtbar und lebendig. Eine sattgrüne Weltkugel, die grünt und gedeiht<br />

und im Wasserreichtum schwimmt, die keinen Durst kennt und in der<br />

jede Art Reichtum vorstellbar ist. Sie<br />

scheint nur ganz wenig ihres Reichtums<br />

durch diesen dünnen Hals an die andere,<br />

die dürre, vertrocknete Mangelwelt im unteren<br />

Glaskolben abzugeben, der es an<br />

Wasser und an allem, das Leben gedeihen<br />

lässt, mangelt. Im unteren Glaskolben erscheinen<br />

die Kontinente spiegelverkehrt, in<br />

gelbbraunen Wüstenfarben. Eine dürre,<br />

verkarstete Welt; die Kontinente zerbrechen<br />

in viele Teile, tiefe Risse klaffen<br />

dunkel, ausgetrocknete Meere und Flüsse,<br />

die nach Wasser lechzen: unfruchtbares<br />

Land. Nur dort, wo der dünne Hals einmündet,<br />

fließt Wasser aus der oberen Welt herab in diese dürre Welt und<br />

lässt reiche Vegetation und sattes, grünes Leben entstehen. Das könnte<br />

auch heißen: Wo aus der oberen Weltkugel Wasser, Know how, Technologie,<br />

Waren und vieles andere mehr in die untere Welt fließen, gedeiht<br />

Leben. Warum ist aller Reichtum, auch der Reichtum an Wasser,<br />

aus dieser Welt verdunstet? Ist er etwa über diesen dünnen Glashals<br />

entwichen in den oberen Glaskolben? Ist bis auf eine kleine grüne, belebte<br />

Fläche alles Leben, aller Reichtum, alles Gedeihen aus dieser<br />

trostlosen Welt entschwunden und hat nur Wüste zurückgelassen? Beide<br />

Welten scheinen ein in sich geschlossenes Klimasystem zu sein. Festgeschriebene<br />

Klimata, kein Wandel in Sicht. Veränderung ist nicht zu erwarten,<br />

nicht geplant, nicht möglich: Wasser- Armut. Doch was geschieht,<br />

wenn die Sanduhr umgedreht wird? Rieselt dann durch den<br />

dünnen Hals der Mangel, der trockene Sand, die verdorrte Erde in die<br />

grüne, fruchtbare Welt? Was könnte das bedeuten für diese schöne<br />

fruchtbare Welt? Oder beinhalten diese beiden Glaskolben Visionen zukünftiger<br />

Welten? Zwei Versionen, zwei Alternativen, zwischen denen


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 5<br />

Menschen entscheiden können? Einmal die Vision einer zukünftigen<br />

Welt, in der kein Land, kein Mensch Mangel an Wasser hat, wo selbst<br />

Dürre- und Wüstengebiete unserer Erde wie Zentralafrika oder die arabische<br />

Halbinsel grünen und gedeihen, wo kein Mangel herrscht, weil alle<br />

gerecht die Ressourcen teilen. Zum anderen die Vision einer Mangelwelt,<br />

die vertrocknet und stirbt, weil nicht alle Menschen teilhaben dürfen<br />

an dem kostbaren Gut Wasser, das in der Verfügungsgewalt Weniger<br />

gelandet ist. Diese sterbende, fast schon tote Welt mahnt, gebietet Einhalt,<br />

weist hin auf unseren Reichtum Wasser, der bei gerechter, verantwortungsbewusster<br />

Verteilung die ganze Welt leben lässt und damit Zukunft<br />

für alle möglich macht. Die Sanduhr teil in Oben und Unten. In<br />

Norden und Süden. Der neuralgische Punkt ist der Übergang. Die<br />

Grenze. Der Engpass. Wer oder was kann passieren? Es muss wohl diese<br />

Arterie sein, an der das Sein oder Nichtsein hängt. Der Kollaps oder die<br />

Einsicht. Denn Leben gedeiht dort, wo Übergänge passierbar bleiben,<br />

wo Teilen gelernt, Gerechtigkeit geübt, das scheinbar Undenkbare gedacht<br />

wird. Schon in der Schöpfungsgeschichte steht die Erschaffung<br />

des Wassers am Anfang und ist Voraussetzung für alles Leben auf der<br />

Erde. Und Gottes Geist, ganz nah, schwebte auf dem Wasser (1.Mose<br />

1,2). Schicksalhaft kamen später die Wasser der Sintflut, um eine gottlose<br />

und ungerecht handelnde Menschheit untergehen zu lassen- und einen<br />

vertrauenden Noah trugen die Wasser (1.Mose 7,10 +20-22). Und<br />

immer wieder in der langen Geschichte Gottes mit den Menschen sprechen<br />

Menschen über die tiefe und bewegend heilsame Erfahrung, wie<br />

dieser Gott gemäß seiner Zusage (Jeremia 31,9 ) sie zum frischen Wasser<br />

führt (Psalm 23,2) und nicht nur dem Körper, sondern auch einer<br />

dürstenden Seele Erfrischung und Leben schenkt. Johannes taufte den<br />

Sohn Gottes mit Wasser (Matthäus 3,11), Jesus beugte sich tief und<br />

wusch die Füße seiner Jünger (Johannes 13,5). Die christliche Kirche<br />

taufte später mit Wasser. Das Wasser, seine reinigende Kraft, ist als Zeichen<br />

gesetzt für den Neubeginn zu einem Leben in Klarheit und Liebe.<br />

Und diesem Petrus, der fest entschlossen, willensstark handeln wollte,<br />

dem musste Jesus die rettende Hand hinhalten, damit dieser in den Wogen<br />

des Wassers, den Wogen des Selbsteifers, nicht unterging (Matthäus<br />

14,29). Und wieder sind es schließlich Wasser und Geist (Johannes 3,5),<br />

aus denen ein Mensch geboren werden soll, am Ende wie am Urbeginn<br />

Gottes mit dieser Welt und dem Menschen. Gottes Segen wurde nicht<br />

nur an den Wassern von Euphrat und Jordan erfahrbar, sondern auch


Seite 6 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

durch die Wasser der Brunnen und Flüsse, der Seen und Meere. Wir sind<br />

verantwortlich, dass Gottes Segensstrom weiterfließt. Nicht nur von<br />

Nord nach Süd. Vielleicht kann uns die Sanduhr des neuen Aktionsplakates<br />

von „Brot für die Welt“ daran erinnern, dass das Umdrehen, der<br />

Perspektivenwechsel oft lebensnotwendig ist.<br />

Eine runde Sache<br />

Adventskranzaktion des Frauenkreises<br />

Haben Sie in diesem Jahr wieder Adventskränze? Bitte für mich 2 vormerken!<br />

Im Oktober und November wurden meine Frau und ich gelegentlich<br />

so gefragt. Die Frage erlaubt eigentlich nur eine Antwort: Ja!<br />

Und sie konnte zurecht so beantwortet werden.<br />

Wie in den letzten Jahren haben höchst engagierte Frauen und Männer<br />

auch in diesem Jahr die nun schon traditionelle Adventskranzaktion ermöglicht:<br />

vom Reisig holen bei Gschwend, über das Beschaffen von<br />

Bindegarn, vom Rohlinge (Ringe) richten, übers Zweigle schneiden zum<br />

eigentlichen Binden. Haben Sie eine Ahnung, wie viel Kränze entstanden<br />

sind? Und dazu noch allerlei Weihnachtliches, Karten, Kerzen, Honigtöpfle,<br />

Hutzelbrot etc.! Ohne die Mitarbeit von vielen fleißigen Helfern<br />

auch beim Verkauf - in diesem Jahr auch im neuen Pflegestift Ilshofen<br />

- wäre der tolle Erlös, von 1.700 € nicht zusammengekommen.<br />

Ich danke Ihnen allen, den Produzenten und den großzügigen Käufern,<br />

die gerne mal auf das Raus - Geld verzichtet haben.<br />

Mit diesem großartigen Ergebnis können wir die Finanzierung unserer<br />

Kirchen-Innenrenovierung im angestrebten Maß bedienen.


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 7<br />

Kirchgeldbescheid <strong>2004</strong><br />

Im August wurden in unserer Gemeinde wieder die Kirchgeldbescheide<br />

verteilt.<br />

An dieser Stelle herzlichen Dank allen Gemeindegliedern, die bisher ihr<br />

Kirchgeld überwiesen bzw. über Lastschrifteinzug beglichen haben.<br />

Mit dieser Ortskirchensteuer unterstützen sie in vollem Umfang die<br />

Aufgaben in der eigenen Gemeinde.<br />

Das diesjährige Kirchgeld und die damit verbundenen Spenden wollen<br />

wir in unsere geplante Orgelrenovierung in der Kilianskirche investieren.<br />

Wir freuen uns, wenn wir von allen Betroffenen diese Unterstützung erhalten.<br />

Noch ein paar Worte zum Wesen des Kirchgeldes:<br />

Die Kirchengemeinde erhebt nach §5 Abs. 1 Ziffer 4 des Kirchensteuergesetzes<br />

von allen volljährigen Gemeindegliedern, die nicht kirchensteuerpflichtig<br />

sind, ein jährliches Kirchgeld von mindestens 12,-€. Bei<br />

konfessionsverschiedenen Ehen halbiert sich das Kirchgeld für den<br />

evangelischen Ehegatten. Nicht kirchgeldpflichtig sind Gemeindeglieder,<br />

die Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz erhalten, oder die<br />

in ähnlichen wirtschaftlichen Verhältnissen leben.<br />

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich an die Kirchenpflegerin Frau<br />

Rüger, Tel. 8550.<br />

Für einen besseren Klang<br />

Orgelrenovierung in der Kilianskirche<br />

Die Planung sieht im Moment so aus:<br />

Orgelbaumeister Mauch, Leonberg, arbeitet nach Ostern ca. 4-5 Wochen.<br />

In dieser Zeit kann die Orgel natürlich nicht benützt werden. Unser<br />

gottesdienstlicher Gesang wird in dieser Zeit auf dem elektrischen Klavier<br />

vom Kammerchor Oberaspach begleitet.


Seite 8 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Die Orgel muss (nach 20 Jahren !) ausgereinigt und instandgesetzt werden.<br />

An der Luftführung<br />

müssen Verbesserungen<br />

vorgenommen werden,<br />

mechanische Verschleißteile<br />

müssen erneuert werden.<br />

Unter Beschränkung<br />

auf das Notwendigste<br />

müssen wir mit ca.<br />

15.000,-- € rechnen. Im<br />

Rahmen unseres kirchlichen<br />

Haushalts sind wir<br />

eng begrenzt, nur über die<br />

„freien Mittel“ Ihre Opfer und Spenden können wir eine solche Maßnahme<br />

in Angriff nehmen. Falls Sie davon Gebrauch machen möchten,<br />

hier die Bankverbindung der Kirchenpflege: Sparkasse Ilshofen, BLZ<br />

622 500 30, Konto 8624141<br />

Selbstverständlich stellen wir Ihnen für Ihre Spenden (über 50,-- €)<br />

gerne eine Spendenbescheinigung aus.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Ev. Kirchengemeinde Oberaspach,<br />

Kilianstraße 4,<br />

74532 Oberaspach<br />

Verantwortlich:<br />

Pfarrer Dietrich Bleher (db)<br />

Redaktion:<br />

Ursula Rüger<br />

Gestaltung und Layout:<br />

Albrecht Holl (aho)


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 9<br />

Menschen im Gespräch<br />

Rosemarie Bender, Eckartshausen<br />

Gem. Br.: Seit ein paar Jahren wohnen Sie mit Ihrem Mann in Eckartshausen,<br />

in unserer Gemeine. Wie kams dazu, dass Sie gerade hier gelandet<br />

sind?<br />

R. Bender: Das war eher zufällig. Wir suchten ein Haus hier in der Region,<br />

von dem aus wir beide unsere Arbeit gut erreichen können. Ich bin<br />

ja in der ganzen Region tätig. Unser Haus ist für mich leider oft nur<br />

„Zwischenstation“, weil ich beruflich sehr viel unterwegs bin.<br />

Gem. Br.: Was machen Sie beruflich?<br />

R. Bender: Ich bin Bildungsreferentin im Evangelischen Bildungswerk<br />

Hohenlohe. Nach meiner landwirtschaftlichen Ausbildung und Tätigkeit<br />

kam ich über den 2.Bildungsweg zur Sozialpädagogik. In der Landwirtschaft<br />

war ich auch einige Zeit im Ausland tätig (Kanada und Frankreich).<br />

Als Sozialpädagogin habe ich zunächst 8 Jahre lang bei der Akademie<br />

Bad Boll gearbeitet. Seit 15 Jahren bin ich in der Erwachsenenbildung<br />

(EB) und das gerne und bewusst hier im ländlichen Raum.<br />

Gem. Br.: Kirchliche Erwachsenenbildung in Hohenlohe - können Sie<br />

das genauer beschreiben?<br />

R. Bender: In den Kirchengemeinden und Dekanaten, also vor Ort, gibt<br />

es vielfältige Angebote von Erwachsenenbildung. Unsere Aufgabe ist es,<br />

dies zu unterstützen durch Themenvorschläge, als Referenten, durch Organisation<br />

und Förderung (finanziell auch durch den Staat).<br />

Gem. Br.: Unsere Aufgabe? Sie sprechen in der Mehrzahl.<br />

R. Bender: Ja, das Evang. Bildungswerk Hohenlohe (EBH) ist für 7<br />

Dekanate zuständig (Weikersheim, Blaufelden, Crailsheim, Künzelsau,<br />

Öhringen, Schwäbisch Hall und Gaildorf), unser Büro ist in Künzelsau.<br />

Diese Arbeit wurde vor vielen Jahren von Pfr. Schaaf gegründet. Damals<br />

war diese dezentrale Arbeit noch einmalig. Heute gibt es in der gesamten<br />

Landeskirche evangelische Bildungswerke, die Bildungsarbeit professionell<br />

betreiben. Wir sind im Erwachsenenbildungswerk Hohenlohe<br />

zu viert: ein Pfarrersehepaar zu je 50 % und wir zwei


Seite 10 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Bildungsreferentinnen, auch mit Teilzeitstellen. Wir alle haben einen regionalen<br />

Schwerpunkt. So bin ich für die Bezirke Schwäbisch Hall und<br />

Gaildorf zuständig.<br />

Gem. Br.: Sie sind als Sozialpädagogin ausgebildet?<br />

R. Bender: Das ist eine gute Voraussetzung für Erwachsenenbildung.<br />

Sozialpädagogik hat die Menschen in ihren jeweiligen Lebenszusammenhängen<br />

im Blick.<br />

Evangelische Erwachsenenbildung möchte auch Personen und Gruppen<br />

ansprechen, die dem Zentrum der Kirchengemeinde eher ferner stehen.<br />

So greift die Erwachsenenbildung bewusst Themen und Anlässe auf, die<br />

die Menschen bei ihren Fragen abholen und nimmt sich auch der Themen<br />

an, die im normalen kirchlichen Leben eher zu kurz kommen.<br />

Wichtig ist uns bei der Suche nach Antworten die biblisch-christliche<br />

Orientierung, die sehr lebendig und lebensnah vermittelt werden soll.


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 11<br />

Gem. Br.: Geben Sie uns dafür ein Beispiel?<br />

R. Bender: Zur Zeit gibt es in Hall die „Eine Welt Tage“, also das<br />

Thema der Globalisierung und ihrer Folgen. Da sind ganz unterschiedliche<br />

Gruppen und Einzelne daran interessiert. Unsere Veranstaltungen<br />

wollen Menschen zusammenführen und vernetzen und Kirche und biblische<br />

Positionen in die Diskussion einbringen. Wir haben gerade eine<br />

Veranstaltung zur Frage: Umgang mit Geld. Soll es sich - nur für mich -<br />

vermehren auf der Bank, oder soll es nicht vielmehr auch anderen helfen<br />

eine Lebenschance zu erhalten. Seinerzeit hat Friedrich Willhelm Raiffeisen<br />

diese Problematik gesehen. Heute ist es zum Beispiel die Initiative<br />

Oikocredit, die gerechte Geldanlagen und faire Kredite für ärmere<br />

Menschen ermöglicht. Ein anderes Thema bzw. eine andere Personengruppe<br />

sind die Russlanddeutschen und deren Integration. Hier kann<br />

kirchliche Erwachsenenbildung sehr viel beitragen zur Integration.<br />

Dann denke ich an Frauenfrühstücke und andere Veranstaltungsformen.<br />

Ich spüre ein großes Bedürfnis nach lebensnaher Orientierung. Dies<br />

muss ernst genommen werden. Wir haben vom christlichen Glauben her<br />

etwas anzubieten! Dabei geht es nicht um Vereinnahmung, sondern um<br />

Hilfestellung und Klärung. Das sind gute Chancen, Menschen zu erreichen<br />

, die nicht zur Kerngemeinde gehören.<br />

Gem. Br.: Haben Sie noch weitere Erwachsenenbildungsangebote?<br />

R. Bender: Sehr gerne denke ich auch an den Theologiekurs „Zwischen<br />

Himmel und Erde“, den wir vom Evangelischen Bildungswerk Hohenlohe<br />

her anbieten, für die Dekanate Schwäbisch Hall und Gaildorf schon<br />

zum dritten Mal. Dieser Kurs möchte Menschen begleiten, die neugierig<br />

sind auf das, was zwischen Himmel und Erde alles passiert. Und was die<br />

Bibel für die heutige Gegenwart dazu zu sagen hat. Wichtig ist mir auch<br />

das Methodische. Erwachsenenbildung geht ja nicht bloß über das Wissen,<br />

also über das Wort. Kirchliche Erwachsenenbildung will den ganzen<br />

Menschen ansprechen, mit Leib und Seele. Ich biete gerade „Einkehrtage“<br />

auf dem Schönenberg an, die dem Rechnung trägt: Segen erfahren<br />

- in Wort, Gebärde, Tanz. Unsere Programme liegen in den Kirchen<br />

auf und könne bei den Pfarrämtern, oder auch bei mir, bezogen<br />

werden (Evangelisches Bildungswerk Hohenlohe- Tel: 07940/55927<br />

oder unter www.ebh-hohenlohe.de)


Seite 12 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Gemeinde- und Diakoniepraktikum<br />

Unsere Konfirmanden berichten<br />

Auch in diesem Jahr haben die Konfirmanden wieder an einem Gemeinde-<br />

und Diakoniepraktikum teilgenommen. Die Inhalte sollen die<br />

folgenden Berichte verdeutlichen:<br />

Wir waren sechs mal zu Besuch im Altenheim Wolfgangstift im Roten<br />

Buck. Es war für uns eine hilfreiche Erfahrung für unseren weiteren Lebensweg,<br />

mit alten Menschen über Gott und die Welt zu reden und zu<br />

erfahren, wie furchtbar es sein kann alt und allein zu sein. Dort haben<br />

wir mit ihnen viel Gutes und Schlechtes erlebt: Wir sind mit ihnen spazieren<br />

gegangen und wir haben mit ihnen gespielt, aber auch Geschichten<br />

über alte Zeiten gehört und dabei gemerkt, dass es schlimm sein<br />

kann, alles zu vergessen was man gerade gesagt oder getan hat, z. B.<br />

durch Alzheimer. Im Großen und Ganzen war es schön und Aufschlussreich.<br />

Unsere Betreuer waren sehr nett und haben uns viel über die Bewohner<br />

erzählt. Die Betreuer gingen gut mit den Bewohnern um.<br />

René Neubert, Patrick Ternes<br />

Die Konfirmanden <strong>2004</strong>/2005 waren die ersten, die die Möglichkeit ihr<br />

Praktikum im Kindergarten abzulegen. Insgesamt waren wir 7 Praktikanten<br />

in den Kindergärten Ecki und Aschbich davon nur 2 Mädchen.<br />

Wir mussten 6 mal 1½ Stunden in den Kindergarten wo wir mit den<br />

Kindern spielten und uns mit den Betreuerinnen über den Beruf gesprochen<br />

haben und am Ende sind wir zu dem Entschluss gekommen dass<br />

dieser Beruf doch nicht so leicht ist wie man immer denkt. Da er viel<br />

Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert gegenüber den Kindern.<br />

Aber im großen und ganzen hat es allen Spaß gemacht. Uns wurde ein<br />

Lob ausgesprochen.<br />

Wilhelm Kirschmann, Michael Knitsch, Tim Löser<br />

Wir Konfirmanden mussten dieses Jahr ein Praktikum erledigen. Wir<br />

konnten uns aussuchen ob wir ins Altenheim, in die Jungschar oder Kinderkirche<br />

oder in den Kindergarten gehen wollten.<br />

6 Konfirmanden bzw. Konfirmandinnen, unter anderen ich hatten uns<br />

für den Kindergarten in Eckartshausen entschieden. Es ging zu zweit<br />

oder dritt am Tag um 14:30 Uhr los. Wir stellten erstaunt fest, dass


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 13<br />

nachmittags in der Regel nur 4-5 Kinder da sind. Das erste Mal halfen<br />

wir den Kindern die großen Fensterscheiben zu bemahlen. Wir füllten<br />

die Farben immer wieder neu auf und halfen ihnen an schwierigen Stellen<br />

zu bemahlen. Als die Kinder dazu keine Lust mehr hatten, spielten<br />

wir verschiedene Spiele mit ihnen. Ca. eine halbe Stunde vor Schluss<br />

gingen wir noch hinaus in den Garten. Dort konnten die Kinder rutschen,<br />

klettern, wippen usw.<br />

Die anderen Male spielten wir wieder Spiele, malten Bilder, sprangen<br />

Trampolin und viele andere Sachen.<br />

In den Ferien sind Kathrin und ich am Donnerstag Morgen um 8 Uhr<br />

gekommen. Es war am Tag des gesunden Frühstücks, das 1-mal im Monat<br />

stattfindet. Morgens sind um einiges mehr Kinder da als nachmittags.<br />

Da aber Ferien waren, waren es trotzdem nur 18 von 30 Kindern.<br />

Trotzdem war jede Menge los.<br />

Anfangs spielten wir wie üblich, später halfen wir dann das Frühstück<br />

vorzubereiten. Wir schnitten zusammen mit den Kindern die Äpfel und<br />

Karotten und schälten die Mandarinen. Um ca. 11 Uhr war es dann so<br />

weit. Es gab belegte Brötchen, Butterbrezeln, Müsli und jede Menge<br />

Obst, das die Kinder mitgebracht hatten. Kathrin und ich durften auch<br />

mitessen.<br />

Dieser Tag war der Erlebnisreichste von allen sechs.<br />

Ich fand, dass es sehr viel Spaß gemacht hat, Kinder in diesem Alter zu<br />

erleben. Man hat auch gelernt, wie man Kinder in diesem Alter am Besten<br />

erzieht.<br />

Larissa Ziegler, Kathrin Hessenthaler<br />

Wir vom Konfirmandenunterricht mussten uns für ein Praktikum entscheiden.<br />

Wir, Caroline, Annika, René und Patrick haben uns das Altenheim<br />

ausgesucht. Als wir dort ankamen wurden wir von Frau van Dorp<br />

empfangen. Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Wir haben mit<br />

den alten Leuten gespielt, gingen mit ihnen zum Sinnesraum oder wir<br />

liefen um den Seerosenteich. Uns hat es sehr gut gefallen und haben eine<br />

Menge über die alten Leute gelernt. Die alten Leute haben sich immer<br />

gefreut, wenn wir kamen.<br />

Annika Abel, Caroline Hägele<br />

Samstagnachmittag.<br />

”Mist, es ist schon kurz vor zwei jetzt muss ich aber mal langsam los.“


Seite 14 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

So denken die Meisten der 5 offiziellen Mitarbeiter der Jungschar, aber<br />

auch wir (Lisa und ich) die zur Zeit Praktikum machen.<br />

Meistens ist es leider nicht so schlimm wenn man zu spät kommt, denn<br />

es kommen manchmal gar keine Kinder. � Darum überlegten wir wie<br />

mehr Kinder in die kleine Gruppe kommen würden. Also machten wir<br />

ein Programm für beide Gruppen. Denn in der großen Gruppe sind es<br />

auch nicht immer besonders viele.<br />

Es war oft enttäuschend, wenn man sich vorbereitet hatte und niemand<br />

kam. Naja!<br />

Bei den Spielen spielten wir meistens mit. Mehr gibt es nicht zu erzählen.<br />

Es wäre schön wenn noch mehr kommen würden.<br />

Wir haben uns für das Praktikum in der Jungschar entschieden weil, wir<br />

es mal erleben wie es ist ein Leiter zu sein, sonst waren wir immer die<br />

„kleinen Jungscharler“.<br />

Christin Varga, Lisa Schust<br />

Auch der folgende Bericht über den Tauferinnerungsgottesdienst der<br />

Kinderkirche wurde von zwei Konfirmandinnen verfasst.<br />

Die Kinderkirche lädt ein<br />

Tauferinnerung<br />

Um der sinkenden Kinderzahl in der Kinderkirche entgegenzuwirken<br />

haben sich die Mitarbeiterinnen entschlossen am 7. November alle Kinder<br />

der Jahrgänge 1993-1999 zu einer Tauferinnerungsfeier einzuladen.<br />

Näheres hierzu finden wir im Praktikumsbericht von zwei Konfirmandinnen:<br />

Wir entschieden uns für die Kinderkirche in Oberaspach, da wir früher<br />

selbst in die Kinderkirche gegangen sind. Es gab Vorbereitungsabende,<br />

die wir zusammen mit den Kinderkirchhelfern von Oberaspach und<br />

Eckartshausen machten. Leider durften wir nie alleine Kinderkirche<br />

halten, da es gesetzlich verboten ist. Wir suchten Gebete, Lieder Psalmen,<br />

Geschichten und Spiele aus, um sie mit den Kindern zu machen.<br />

Wir feierten sogar einen Tauferinnerungsgottesdienst, zu dem wir alle<br />

Kinder der gemeinde von 5-11 Jahren einluden. Normalerweise kamen


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 15<br />

nur 5-10 Kinder, aber an diesem Tag sogar 26. Wir haben uns sehr<br />

darüber gefreut. Der Ablauf des Kindergottesdienstes begann damit,<br />

dass wir Lieder sangen und Gebete sprachen. Danach lasen wir eine Geschichte<br />

zur Taufe vor. Im Anschluss bastelten die Kinder Fische aus<br />

Tonpapier, auf die sie ihre jeweiligen Taufsprüche schrieben und in die<br />

Mitte ein Teelicht klebten. Als wir damit fertig waren, stellten sich die<br />

Kinder mit ihren angezündeten Kerzen in der Hand in einen von uns mit<br />

Kreppband auf den Boden geklebten Fisch. Am Schluss sangen wir noch<br />

ein Lied und verabschiedeten die Kinder mit einer kleinen Überraschung.<br />

Das war der Höhepunkt in unserem Praktikum. Es hat uns sehr viel Spaß<br />

gemacht den Kindern durch Kreativität und Spiele den Glauben näher zu<br />

bringen.<br />

Friederike Holl, Schirin Orth


Seite 16 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Aus den Kirchenbüchern<br />

Beerdigungen:<br />

1. Oktober <strong>2004</strong> Emilie Gagstatter, Eckartshausen<br />

8. Oktober <strong>2004</strong> Hilda Ebert, Steinbächle<br />

17. November <strong>2004</strong> Hans Breitschwerdt, Gaugshausen


Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005 Seite 17<br />

Termine<br />

Gottesdienste Advent, Weihnachten, Neujahr, Epiphanias<br />

Sonntag, 19. Dezember<br />

4. Advent<br />

Freitag, 24. Dezember<br />

Heilig Abend<br />

Samstag, 25. Dezember<br />

Christfest 1.Feiertag<br />

Sonntag 26. Dezember<br />

Christfest 2.Feiertag<br />

Freitag, 31. Dezember<br />

Altjahrsabend<br />

Samstag, 1. Januar<br />

Neujahr<br />

10:30 Gottesdienst Oberaspach, mitgestaltet<br />

vom Spielkreis<br />

Orangenaktion zugunsten des Sudanprojektes<br />

des Evang. Jugendwerks (1 Orange 60 Ct.)<br />

16.00 Familiengottesdienst im Gemeindehaus<br />

Eckartshausen<br />

19.00 Christmette in Oberaspach<br />

9:30 Gottesdienst Eckartshausen<br />

10:30 Gottesdienst Oberaspach<br />

19.00 Uhr Weihnachtsfeier der Kinderkirche<br />

mit Krippenspiel im Gemeindehaus Eckartshausen<br />

in Oberaspach kein Gottesdienst<br />

17:00 Gottesdienst Eckartshausen<br />

19:00 Gottesdienst Oberaspach<br />

Beide Gottesdienste mit Abendmahl<br />

10.30 Uhr Gottesdienst Oberaspach<br />

Sonntag, 2. Januar 9.30 Uhr Gottesdienst in Eckartshausen<br />

Donnerstag, 6. Januar 9.30 Uhr Distriktsgottesdienst in Ilshofen mit<br />

Pfarrer. i. R. Fritz, Nesselbach<br />

In der 2. Januarwoche : Beginn des 3+8 Vorkonfirmandenunterrichtes


Seite 18 Gemeindebrief Winter <strong>2004</strong>/2005<br />

Die letzte Seite<br />

Welcher Weg<br />

führt den<br />

Skifahrer<br />

durch die<br />

Torstangen<br />

ins Ziel?

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