Doppel- gold für Alina Meister - Pferd+Sport
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PFERDESPORTVERBAND S-H | EM DER JUNIOREN VIELSEITIGKEITSREITER<br />
siegreiche Mannschaft berufen hatte. Vor<br />
dem Springen – ein Abwurf hätte sie Gold gekostet<br />
- war die Führende „super aufgeregt“.<br />
Es war mucksmäuschenstill als <strong>Alina</strong> <strong>Meister</strong><br />
und ihr „Hilly“ in den Parcours kamen.<br />
„Mein Gott ist das ruhig hier“, dachte sich<br />
auch die Löptinerin, wie sie später erzählte.<br />
Hoch konzentriert bewältigte sie den schweren<br />
Parcours – nur vier weitere Reiter kamen<br />
mit einem makellosen Konto ins Ziel -, um<br />
sich als neue Europameisterin feiern zu lassen.<br />
Auch die Silbermedaille ging nach<br />
Deutschland. „Wenn ich die Nerven behalte<br />
und Rhythmus reite, dann kann er Null gehen“,<br />
berichtete die ebenfalls 18-jährige Celina<br />
Nothofer vor dem Springen. Die Bronzemedaillengewinnerin<br />
des vergangenen<br />
Jahres hatte auf ihr verletztes Erfolgspferd Larissa<br />
verzichten müssen und deren erst siebenjährigen<br />
Halbbruder Simba gesattelt.<br />
Beide Pferde stammen aus der Zucht ihres<br />
Großvaters, dem auch der erste Anruf galt:<br />
„Opa, Du hast ein tolles Pferd gezüchtet“ vermeldete<br />
die Schülerin aus Kamp-Lintford<br />
nach ihrem ebenfalls fehlerfreien Ritt nach<br />
Hause. Bronze gewann der Engländer Tim<br />
Rogers mit Corrieview Owen, der bei der englischen<br />
WM-Kandidatin Lucy Wiegersma ar-<br />
unten: Mit einem Pony – Chippie<br />
den Tip – war die Belgierin Marie<br />
Cartier de Marchienne, Nichte des<br />
ehemaligen Vorsitzen den des Viel seitigkeitsausschusses,<br />
Dr. Konstantin<br />
Graf von Wengersky, unterwegs.<br />
beitet und trainiert und eine Profikarriere<br />
einschlagen will. Diese Medaille war <strong>für</strong> die<br />
Briten eine kleine Entschädigung <strong>für</strong> ihr enttäuschendes<br />
Mannschaftsergebnis. Sie belegten<br />
Rang fünf hinter Deutschland – außer<br />
<strong>Alina</strong> <strong>Meister</strong> ritten Dustin Albrecht/Locsley<br />
(5.), Josephine Willms/Corvette D (6.) und<br />
Ben Leuwer/Capoccino (27.) - Frankreich,<br />
Italien und Irland. Der deutsche Teamchef<br />
Matthias Otto-Erley konnte sich nicht nur<br />
über die drei Medaillen freuen. Fünf deutsche<br />
Reiter platzierten sich unter den ersten<br />
Zehn. „Wir sind natürlich super zufrieden“,<br />
sagte er. „Mit diesem Ergebnis hatten wir<br />
überhaupt nicht gerechnet“. Damit spielte er<br />
auf den Ausfall von zwei starken deutschen<br />
Paaren an. Die amtierende Deutsche <strong>Meister</strong>in<br />
Carolin Thenhausen und die Titelverteidigerin<br />
Marie Kraack hatten wegen Verletzung<br />
ihrer Pferde Don Diego und Sinestro<br />
auf einen Start in Bad Segeberg verzichten<br />
müssen. Mit Nele Spiering aus Fischbek<br />
war noch eine weitere Reiterin aus Schleswig-<br />
Holstein bei den Europameisterschaften<br />
vertreten. Sie ritt mit ihrer Trakehner Stute<br />
Mayenne, seit 2008 unter ihrem Sattel, die<br />
weitaus schnellste Zeit im Gelände. Das hatte<br />
Nele schon am Vortag vorausgesehen:<br />
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />
„Mit diesem<br />
guten Ergebnis<br />
haben wir nicht<br />
gerechnet"<br />
Der ehemalige FN-Generalsekretär, Dr. Hanfried Haring, gratulierte der neuen Europameisterin<br />
<strong>Alina</strong> <strong>Meister</strong> im Auftrag der FEI: Nicht fehlen durfte der Eichenkranz <strong>für</strong> „Hilly“.<br />
„Mayennes Stärke ist definitiv das Gelände.“<br />
Nach drei Abwürfen im Springen beendete<br />
sie die Prüfung auf dem 28. Rang. Viel Lob<br />
gab es <strong>für</strong> den Aufbauer Burkhard Beck-<br />
Broichsitter. „Er hat einen hervorragenden<br />
Job gemacht und mit seinem Geländekurs<br />
eine gute Balance gefunden“, sagte die Technische<br />
Delegierte Patricia Clifton (GB). „Gerade<br />
bei Europameisterschaften der Junioren<br />
ist das ganz schwierig, da man die schwächeren<br />
Reiter nicht schlecht aussehen lassen<br />
will“. Und so beendeten auch elf der zwölf<br />
angetretenen Mannschaften die Prüfung in<br />
der Wertung, in der Einzelwertung blieben<br />
64 der 74 gestarteten Teilnehmer aus 18 Nationen<br />
in der Wertung.<br />
Die Europameisterschaften der Junioren in<br />
Bad Segeberg waren – zusammen mit seinem<br />
Nachfolger Matthias Karstens – die letzte große<br />
„Amtshandlung“ des ehemaligen Geschäftsführers<br />
des Pferdesportverbandes<br />
Schleswig-Holstein, Dieter Stut. Und sie<br />
waren, das wurde von allen Beteiligten bescheinigt,<br />
ein großer Erfolg: „Die Organisation<br />
war fantastisch. Alle waren so freundlich<br />
und jederzeit hilfsbereit“, dieser Meinung<br />
war nicht nur die Chefrichterin Susan Steward<br />
aus England.<br />
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />
SPLITTER<br />
GUT ERZOGEN<br />
Die englische Mannschaftsführerin<br />
Giles Watson hatte ihre<br />
Schützlinge gut im Griff. Sie<br />
waren die einzigen Teilnehmer,<br />
die sich nach dem gelungenen<br />
Begrüßungsabend beim Gastgeber<br />
– in diesem Fall war es der<br />
an allen Tagen allgegenwärtige<br />
PSH-Vorsitzende Dieter Medow –<br />
persönlich bedankten und verabschiedeten.<br />
SCHLECHTES TIMING<br />
Die beiden Pferde aus<br />
Rumänien – eins war <strong>für</strong> das *CCI<br />
vorgesehen – trafen mit ihrem<br />
Tross nach einer 40-stündigen<br />
Reise erst in der Nacht nach der<br />
Verfassungsprüfung in Bad<br />
Segeberg ein. Sie durften dann<br />
vor Dressurbeginn vortraben.<br />
Das erledigten sie mit Bravour,<br />
und dem FEI-Tierarzt Paul Farrington<br />
fiel ein Stein vom<br />
Herzen: „Ich bin richtig erleich -<br />
tert“, sagte er anschließend,<br />
denn es wäre keine schöne<br />
Aufgabe <strong>für</strong> ihn gewesen, die<br />
Pferde nicht zuzulassen.<br />
PECHMARIE<br />
Lucca Stubbington – ihre Mutter<br />
Georgia hat Irland etliche<br />
Male bei Championaten<br />
vertreten – war einige Wochen<br />
zuvor schon bei den Pony-Europameisterschaften<br />
in Bishop<br />
Burton im Dressurviereck am<br />
Start gewesen. Die EM-Teilnahme<br />
in Bad Segeberg endete<br />
<strong>für</strong> die 14-Jährige bevor sie<br />
überhaupt begonnen hatte. Ihr<br />
Pferd Kilminchy Condor wurde<br />
von der Teamleitung in der<br />
Holding-Box zurückgezogen.<br />
Zum 28-köpfigen irischen Tross<br />
gehörte auch Luccas Großmutter.<br />
Für die betagte Dame hatten die<br />
Organisatoren noch kurzfristig<br />
einen Scooter besorgt.