reiche ernte für dachdecker - Dachbaumagazin
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Editorial<br />
Unzuverlässiger Partner<br />
in einem koalitionsgipfel anfang märz haben sich die regierungsparteien auf<br />
ein Papier geeinigt, wo unter anderem auch das weite feld der energie ange-<br />
rissen wird. dort steht zu lesen, dass deutschland eine der »energieeffizien-<br />
testen und umweltschonendsten« Volkswirtschaften der welt werden soll. das<br />
»die hoffnung der solarbranche<br />
liegt jetzt beim Verbraucher.«<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
liest sich erst mal gut, lässt<br />
sich in der politischen Praxis<br />
jedoch nicht wiederfinden:<br />
nachdem die bundesländer<br />
kürzlich eine steuererleichterung <strong>für</strong> die Gebäudesanierung im bundesrat ver-<br />
hindert hatten, steht nun zum april eine weitere, drastische kürzung der solar-<br />
förderung um 20 bis 30 Prozent an, die in ihrem umfang das Potenzial hat, die-<br />
sen Zukunftsmarkt abzuwürgen. hier stehen immerhin 130 000 arbeitsplätze<br />
auf dem spiel, sodass die solarbranche ihre belegschaften trotz enormer<br />
Produktionsausfälle mittlerweile sogar zu demonstrationen nach berlin karrt.<br />
fazit: die Politik präsentiert sich bei der Gestaltung ihrer energie-<br />
wende derzeit als äußerst unzuverlässiger Partner.<br />
die hoffnung der solarbranche liegt daher beim Verbraucher, denn<br />
der hat längst Gefallen am sonnenstrom gefunden: im vergangenen<br />
Jahr wurden in deutschland trotz historisch niedriger fördersätze<br />
PV-anlagen mit einer Gesamtleistung von 7500 mw installiert – so<br />
viel wie nie zuvor. und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass<br />
diese entwicklung trotz der angekündigten fördermittelkürzung<br />
weitergeht. so wird die energiewende nicht mehr von der Politik,<br />
sondern von den bürgern gestaltet, die ihren strom – fußball-na-<br />
tionalspieler Lukas Podolski lässt grüßen – künftig lieber auf dem<br />
eigenen dach als in akws oder alten kohlekraftwerken produzieren wollen.<br />
das <strong>dachdecker</strong>handwerk wird also auch künftig aller wahrscheinlichkeit<br />
nach mit der montage von PV-anlagen an der energiewende weiterarbeiten<br />
können – ob die Politiker der schwarz-gelben bundesregierung das nun wol-<br />
len oder nicht.<br />
ihr<br />
collin klostermeier,<br />
redakteur dachbaumagazin<br />
▴ die solarbranche protestiert in<br />
berlin gegen die geplante drastische<br />
kürzung der solarförderung<br />
3<br />
BSW-Solar / CEntroSolar
In diesem Heft<br />
inhalt 4 | 2012<br />
Thema des Monats:<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
14 Deckenelemente<br />
kuhstall in obertrum / Österreich<br />
18 Solardach<br />
agrargenossenschaft in Großenlupnitz<br />
2 2 S t e i l d a c h<br />
hofgut rocklinghausen<br />
in twistetal-twiste<br />
24 Solardach<br />
obstplantage in friedrichshafen<br />
28 Wellplatten<br />
hähnchenställe in mecklenburg-<br />
Vorpommern und brandenburg<br />
32 Edelstahl<br />
biogasanlage in rot am see<br />
Management<br />
34 Unternehmensnachfolge<br />
in gute hände abzugeben, teil 2<br />
36 Insolvenz<br />
das schutzschirmverfahren<br />
Technik im Detail<br />
58 Flachdach<br />
Verarbeitung von ePdm-bahnen<br />
Dachwelten<br />
66 Biberdach<br />
Gut aiderbichl in henndorf<br />
am wallersee / Österreich<br />
titeLthemen sind farbLich hinterLeGt<br />
▸ die deckenelemente<br />
dieses kuhstalls<br />
in obertrum / Österreich<br />
sorgen <strong>für</strong><br />
ein gutes klima<br />
18<br />
die 7000 m<br />
4 dachbau magazin 4 | 2012<br />
14<br />
2 ▴<br />
große PV-anlage der<br />
agrargenossenschaft Großenlupnitz erzeugt<br />
jährlich über 600 000 kwh sonnenstrom<br />
▸ der 100 m lange hähnchenstall<br />
bei woldegk ist mit wellplatten gedeckt.<br />
die 670 PV-module auf dem dach<br />
erzielen eine Leistung von 147,42 kwp<br />
28<br />
IBC Solar<br />
ErlUS<br />
KIngSpan UnIdEK<br />
EtErnIt
58<br />
dUraproof<br />
In jEDEM HEFT<br />
3 editorial<br />
6 dach aktuell<br />
52 dachmarkt<br />
62 branche<br />
63 inserentenverzeichnis<br />
70 Vorschau/impressum<br />
▴ ePdm-bahnen haben sich<br />
vor allem bei der abdichtung von<br />
industriedächern bewährt<br />
66<br />
der neue eselstall auf Gut aiderbichl in henndorf / Österreich erhielt ein<br />
▴ traditionelles dach aus bunten Geradschnittbibern<br />
ein magazin der<br />
weka media Gmbh & co. kG<br />
titelbild: rec, kingspan<br />
unidek, koray isik /<br />
istockphoto.com, duraproof<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
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5
CEntroSolar<br />
dach aktuell<br />
dEr paSSEndE StromanBIEtEr: daS IntErnEt SCHafft tranSparEnz<br />
»Einfach mal den aktuellen Tarif hinterfragen«<br />
Der Strommarkt ist <strong>für</strong> den Laien sehr undurchsichtig. So fragen<br />
sich auch die Chefs vieler Handwerksbetriebe, wie sie den passenden<br />
Tarif vom günstigsten Anbieter bekommen können. dachbaumagazin<br />
hat sich mit Paul-Vincent Abs, dem Geschäftsführer des<br />
Strom- und Gasanbieters »E Wie Einfach«, über Tarife, Fallstricke<br />
und Energiesparmöglichkeiten unterhalten.<br />
dachbaumagazin: herr abs, wie<br />
hat sich der strompreis in den<br />
vergangenen Jahren entwickelt?<br />
paul-Vincent abs: da strom an<br />
der strombörse gehandelt wird,<br />
schwankt der Preis ständig, oft<br />
sogar innerhalb eines tages. im<br />
durchschnitt ist strom in den<br />
letzten Jahren etwas teurer geworden,<br />
was jedoch auf gestiegene<br />
steuern und abgaben zurückzuführen<br />
ist.<br />
Großbetriebe bekommen von<br />
ihren stromlieferanten häufig<br />
sonderkonditionen. können mittelständische<strong>dachdecker</strong>betriebe<br />
auch in den Genuss solcher<br />
günstigen Preise kommen?<br />
ders energieintensiven Produktionsabläufen<br />
– wie etwa in einer<br />
aluminiumhütte – der fall.<br />
<strong>für</strong> die abrechnung der meisten<br />
handwerksbetriebe gilt hingegen<br />
fast immer ein standardlastprofil<br />
mit einheitlicher standardisierter<br />
tarifstruktur.<br />
der <strong>dachdecker</strong> bekommt seinen<br />
strom also zum standardtarif.<br />
wie lässt sich denn im büro,<br />
in der werkstatt und auf der baustelle<br />
strom sparen?<br />
ich empfehle jedem unternehmer,<br />
sich ein wenig mit dem<br />
strommarkt auseinanderzusetzen<br />
und seinen aktuellen tarif<br />
einfach mal zu hinterfragen. auf<br />
»die handwerksbetriebe bewegen sich<br />
im sogenannten standardlastprofil.«<br />
Viele Großbetriebe benötigen aufgrund<br />
ihrer Produktionsabläufe<br />
und dem damit verbundenen<br />
hohen strombedarf ein individuelles<br />
Lastgangprofil. deshalb<br />
ist es auch möglich, diesen kunden<br />
individuelle Preise anzubieten.<br />
dies ist beispielsweise bei<br />
schichtbetrieb oder bei beson-<br />
jeden fall sollte man einen tarif<br />
ohne monatliche Grundgebühr<br />
wählen, damit nur dann stromkosten<br />
anfallen, wenn auch tatsächlich<br />
strom verbraucht wird.<br />
außerdem sollte der chef seine<br />
mitarbeiter <strong>für</strong> die einfachen dinge,<br />
die fast jeder bei sich zu hause<br />
beachtet, auch im betrieb sen-<br />
6 dachbau magazin 4 | 2012<br />
sibilisieren: abends computer<br />
und Lampen abschalten, standby-funktionen<br />
vermeiden und<br />
heizung bzw. kühlung ausschalten.<br />
aber auch mit modernen<br />
elektrogeräten und energiesparlampen<br />
lässt sich auf lange sicht<br />
viel Geld sparen, denn energie ist<br />
eben einfach teuer.<br />
wie lange sollte man sich vertraglich<br />
an einen stromversorger<br />
binden?<br />
nicht zu kurz, aber auch nicht zu<br />
lang. da sich die meisten handwerker<br />
nicht allzu intensiv mit<br />
dem energiemarkt auseinandersetzen<br />
werden, machen kurzfristige<br />
Verträge keinen sinn. da wir<br />
alle nicht in die Zukunft schauen<br />
können, ist es aber auch nicht<br />
ratsam, sich länger als zwei Jahre<br />
zu binden. ich empfehle eine<br />
Laufzeit von einem Jahr: damit<br />
hat der betrieb genügend Planungssicherheit.<br />
beim Vertragsabschluss<br />
sollte der chef aber<br />
unbedingt darauf achten, dass<br />
alle Preisbestandteile – also<br />
steuern und abgaben wie die<br />
eeG-umlage – im angebotenen<br />
strompreis enthalten sind. wir<br />
sprechen hier von einer sogenannten<br />
Preisgarantie.<br />
welche Zahlungsweise empfiehlt<br />
sich <strong>für</strong> einen mittelständischen<br />
betrieb?<br />
monatliche abschläge bieten eine<br />
gute kalkulationsgrundlage und<br />
verhindern das risiko, am Jahresende<br />
eine unerwartet hohe<br />
stromrechnung zu erhalten.<br />
SolarfördErUng<br />
Branche fordert Kürzung mit Augenmaß<br />
Die Pläne der Bundesregierung, die Förderung<br />
von Solarstromanlagen noch in diesem<br />
Frühjahr drastisch zu beschneiden, treffen in<br />
der Solarwirtschaft auf Widerstand. „Statt die<br />
Energiewende umzusetzen, torpediert die Bundesregierung<br />
den Ausbau der Solarenergie. Es<br />
ist unverständlich, dass der Photovoltaik-Ausbau<br />
ausgerechnet in dem Moment massiv eingeschränkt<br />
werden soll, in dem die Kosten <strong>für</strong><br />
neue Solarstromanlagen deutlich sinken und<br />
▴ Paul-Vincent abs ist Geschäftsführer<br />
des strom- und Gasanbieters<br />
»e wie einfach« und empfiehlt<br />
dem handwerk einen stromtarif<br />
ohne monatliche Grundgebühr<br />
wo kann sich der <strong>dachdecker</strong><br />
über den günstigsten tarif <strong>für</strong><br />
seine bedürfnisse informieren?<br />
im internet gibt es zahl<strong>reiche</strong><br />
Plattformen, zum beispiel www.<br />
check24.de, www.toptarif.de oder<br />
www.verivox.de, wo man nach<br />
eingabe der Postleitzahl und des<br />
jährlichen stromverbrauchs den<br />
günstigsten tarif angezeigt bekommt.<br />
diese Plattformen haben<br />
eindeutig zur transparenz auf<br />
dem deutschen strommarkt beigetragen.<br />
wie wird sich der strompreis in<br />
den nächsten Jahren entwickeln?<br />
die energiewende ist politisch<br />
beschlossen und auch sinnvoll.<br />
doch der strom aus erneuerbaren<br />
energiequellen muss auch<br />
bezahlt werden – das könnte sich<br />
im strompreis niederschlagen.<br />
herr abs, wir bedanken uns <strong>für</strong><br />
das Gespräch.<br />
die Förderung der Solarenergie kaum noch Effekte<br />
auf die Stromtarife hat“, so Carsten Körnig,<br />
Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Auch<br />
die Solarbranche be<strong>für</strong>wortet eine Reduktion<br />
der Solarstromförderung. Statt der geplanten<br />
Einschnitte um bis zu 40 Prozent fordert sie jedoch<br />
eine stufenweise Absenkung der Einspeisevergütung<br />
um jährlich maximal 24 Prozent.<br />
www.solarwirtschaft.de
EISEKoStEn<br />
Fahrten zum Baucontainer<br />
Das Finanzgericht Münster hat entschieden, dass Baucontainer<br />
keine ortsfeste, dauerhafte betriebliche Einrichtung<br />
und damit keine regelmäßige Arbeitsstätte darstellen.<br />
Die Aufwendungen <strong>für</strong> die Fahrten dorthin kann<br />
der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer daher steuerfrei als<br />
Reisekosten ersetzen. Alternativ kann der Arbeitnehmer<br />
sie auch als Werbungskosten absetzen. Als regelmäßige<br />
Arbeitsstätte gilt jede ortsfeste, dauerhafte betriebliche<br />
Einrichtung des Arbeitgebers, der ein Arbeitnehmer zugeordnet<br />
ist und die er immer wieder aufsucht. In der<br />
Regel handelt es sich dabei um den Betrieb des Arbeitgebers<br />
oder um einen Zweigbetrieb, nicht aber um die<br />
Einrichtung eines Kunden. Liegt keine regelmäßige Arbeitsstätte<br />
vor, ist es nicht gerechtfertigt, wenn die beruflich<br />
veranlassten Mobilitätskosten nur begrenzt in Höhe<br />
der Entfernungspauschale abziehbar sind.<br />
www.deubner-verlag.de<br />
FrAGE DES MonATS<br />
energie wird immer teurer, und ein ende dieser<br />
entwicklung ist nicht abzusehen. wie läuft es in ihrem<br />
betrieb – gehen sie und ihre mitarbeiter mit strom und<br />
brennstoffen sparsam um?<br />
a) Ja, selbstverständlich! meine mitarbeiter habe ich <strong>für</strong><br />
das thema energieeffizienz sensibilisiert und bemühe<br />
mich, selbst ein gutes beispiel abzugeben.<br />
b) darauf habe ich bislang keinen großen wert gelegt,<br />
muss mich aber demnächst dringend darum kümmern.<br />
c) der energieverbrauch meines betriebes ist mir egal.<br />
die kosten kann ich schließlich ohne Probleme an<br />
meine kunden weitergeben.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen<br />
Umfragen.<br />
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glaubhaft zu vermitteln und sich damit von unseriösen<br />
Billiganbietern abzuheben. Neben einer detaillierten Darstellung<br />
ihres Leistungsspektrums können sich die Betriebe von Bauherren<br />
weiterempfehlen lassen. Potenziellen Bauherren wiederum bietet<br />
die Plattform Entscheidungshilfen und eine erhöhte Transparenz<br />
bei der Suche nach einem geeigneten Auftragnehmer. Einstiegsvoraussetzung<br />
<strong>für</strong> Handwerker ist eine Selbstbewertung und die<br />
Bereitschaft, sich der Bauherrenbewertung zu stellen.<br />
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Speed-Dating mit Arbeitsuchenden<br />
Die Landesinnung Berlin hatte<br />
im vergangenen Jahr gemeinsam<br />
mit der Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit erstmals ein Speed-<br />
Dating mit Arbeitsuchenden<br />
durchgeführt. Mit dieser Jobinitiative<br />
will die Arbeitsagentur<br />
der hohen Arbeitslosigkeit<br />
in Berlin entgegentreten. Auf<br />
der anderen Seite suchen Dachdeckerbetriebe<br />
händeringend<br />
Personal: Nachdem beim ersten<br />
Zeitgewinn<br />
�Sicherheit<br />
Speed-Dating 2011 bereits drei<br />
Betriebe neue Fachkräfte einstellen<br />
konnten, wurde die Aktion<br />
im März mit neun Betrieben<br />
und 29 arbeitsuchenden Dachdeckern<br />
wiederholt. Die Dachdecker<br />
wechselten im Verlauf<br />
des Tages die Tische, sodass am<br />
Ende alle Betriebe die Bewerber<br />
kennengelernt hatten.<br />
www.berliner-<strong>dachdecker</strong>.de<br />
8 dachbau magazin 4 | 2012<br />
marKtforSCHUng<br />
Familienunternehmen<br />
liegen ganz weit vorne<br />
Unter allen Unternehmen in Deutschland gehören<br />
3,6 Millionen zu den mittel- und kleinständischen –<br />
das entspricht einem Anteil von 99,7 Prozent. Bei ihnen<br />
sind auch 60,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitnehmer beschäftigt – insgesamt 15,3 Millionen.<br />
Der Anteil der Familienunternehmen beträgt dabei<br />
95,3 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte das Institut<br />
<strong>für</strong> Mittelstandsforschung Bonn. Zu den klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen gehören alle mit weniger<br />
als 500 Mitarbeitern und einem erzielten Jahresumsatz<br />
von unter 50 Millionen Euro.<br />
www.ifm-bonn.org<br />
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zVdH<br />
Erfolg<strong>reiche</strong>s<br />
Geschäftsjahr <strong>für</strong><br />
Dachdecker<br />
Der Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH) meldet ein erfreuliches<br />
Geschäftsjahr 2011 <strong>für</strong> die deutschen<br />
Dachdeckerbetriebe. „Wir rechnen<br />
<strong>für</strong> 2011 mit einer Umsatzsteigerung von<br />
etwa 10 Prozent“, erklärt Hauptgeschäftsführer<br />
Ulrich Marx. Die Gewinne <strong>für</strong> die<br />
Betriebe seien aufgrund deutlicher Materialpreiserhöhungen<br />
aber niedriger ausgefallen.<br />
Zum guten Geschäftsjahr beigetragen<br />
habe neben dem Wohnungsneubau auch<br />
die konstant hohe Nachfrage von Privatleuten<br />
nach energetischer Modernisierung.<br />
Von der Lage profitiert hätten nicht nur die<br />
Betriebe, sondern auch die Arbeitnehmer<br />
in der Branche. Über das Gesamtjahr 2011<br />
habe die Anzahl gewerblicher Arbeitnehmer<br />
um 6,1 Prozent zugenommen. Für<br />
das Dachdeckerjahr 2012 ist der ZVDH<br />
optimistisch. „Die Zahl der Baugenehmigungen<br />
lässt hoffen, dass weiter auf dem<br />
aktuellen Niveau neue Wohnungen gebaut<br />
werden. Die im öffentlichen Bau erwarteten<br />
Einbußen werden durch positive Aussichten<br />
im Wirtschaftsbau kompensiert“,<br />
erklärt Ulrich Marx.<br />
www.<strong>dachdecker</strong>.de<br />
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dIn-normEn<br />
neue Kombi-Flatrate<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
EnErgIEEInSparVErordnUng<br />
Was kommt 2012?<br />
Um Planungssicherheit zu haben, ist es wichtig<br />
zu wissen, wie die Verschärfung der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) aussieht. Die EnEV 2012<br />
ist die Umsetzung der von der EU beschlossenen<br />
EU-Richtlinie <strong>für</strong> energieeffizientes Bauen in deutsches<br />
Recht. Über den aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens<br />
informiert eine Broschüre der<br />
Plattform „EnEV-online“. Aufgrund ständiger Aktualisierungen<br />
gibt es sie nur als kostenfreies PDF.<br />
www.enev-online.de → Broschüren<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Der Beuth Verlag bietet jetzt die Möglichkeit, DIN-Normen<br />
und VDI-Richtlinien nach Wahl zum Festpreis zu erwerben.<br />
Aufgrund der positiven Rückmeldungen auf die bereits bestehenden<br />
Normen-Flatrates bietet der Verlag jetzt eine weitere,<br />
praxisgerechte Lösung <strong>für</strong> Unternehmen an: Mit der Normen-<br />
Flatrate-Kombi VDI 10 / DIN 10 können Nutzer <strong>für</strong> einen Zeitraum von 12 Monaten<br />
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Die Rechnung <strong>für</strong> die Flatrate wird einmalig <strong>für</strong> 12 Monate und nicht mehr separat<br />
<strong>für</strong> jedes bezogene Dokument gestellt. Über den Webshop können die Dokumente bequem<br />
ausgewählt und per Download bezogen werden. Der Festpreis gilt unabhängig<br />
vom Einzelpreis der Normen. Nach 12 Monaten endet die Flatrate automatisch.<br />
www.beuth.de/normen-flatrate<br />
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10 dachbau magazin 4 | 2012<br />
dach aktuell<br />
daCHdECKEr-rEntE<br />
Keine Angst vor dem Abstieg!<br />
„Was mache ich eigentlich, wenn ich nicht mehr aufs Dach<br />
kann?“ Diese Frage stellt sich einer Vielzahl von Dachdeckern<br />
in Deutschland. Denn neben dem anspruchsvollen<br />
Berufsbild verlangt die Einführung der sogenannten<br />
„Rente mit 67“ den Handwerkern einiges ab. Viele Kollegen<br />
müssen früher in<br />
Rente gehen, sodass<br />
die private Vorsorge<br />
<strong>für</strong> diese Übergangszeit<br />
enorm wichtig<br />
ist. Allerdings stößt<br />
manch einer hier an<br />
die Grenze seiner<br />
finanziellen Möglichkeiten,<br />
wenn er<br />
darüber hinaus auch<br />
noch <strong>für</strong> die Rentenphase<br />
vorsorgen<br />
soll. Hier hilft die<br />
ZVK des Dachdeckerhandwerks<br />
mit<br />
ihren Altersvorsorgetarifen,<br />
welche<br />
den Arbeitnehmer<br />
unterstützen, die Belastung<br />
während der<br />
„Sparphase“ zu minimieren. Mit der verpflichtenden Umwandlung<br />
eines Teils des 13. Monatsgehaltes hat das Dachdeckerhandwerk<br />
Maßstäbe gesetzt. Doch auch darüber<br />
hinaus können angestellte Dachdecker clever vorsorgen:<br />
Verzichten sie auf ihre vermögenswirksamen Leistungen,<br />
können sie diese ebenfalls jeden Monat zum Aufbau einer<br />
Rente nutzen. Sollte dies nicht aus<strong>reiche</strong>n, können sie<br />
einen Teil ihres Einkommens steuer- und sozialversicherungsfrei<br />
zu einer lebenslang gezahlten Rente umwandeln.<br />
Als gemeinnützige Einrichtung der Tarifvertragsparteien<br />
verfolgt die ZVK ausschließlich die Interessen ihrer<br />
Versicherten – es werden keine Gewinne abgeführt. Kein<br />
Wunder also, dass die Renditen in den letzten Jahren trotz<br />
schwieriger Zeiten zwischen 3 und 7 Prozent lagen und<br />
auch in Zukunft attraktiv bleiben werden.<br />
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des <strong>dachdecker</strong>handwerks VVag<br />
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Markus Bemmerl, Zimmerer, Trockenbau Akkustikbau Pickelmann in Bruck<br />
Knauf Insulation Glaswolle-Dämmstoffe werden aus natürlich vorkommenden und recycelten Rohstoffen<br />
hergestellt und mit ECOSE ® Technology, unserem formaldehydfreien Bindemittel, gebunden.<br />
Sie erfüllen höchste Anforderungen an die Verarbeitungsqualität, den Wärme-, Schall- und Brandschutz<br />
sowie an nachhaltiges Bauen und Wohnen. Aus diesem Grund trägt beispiels weise die Knauf Insulation<br />
Zwischen sparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 U das „sehr gut“ von ÖKO-TEST* und den Blauen Engel.<br />
„Etwas anderes kommt mir nicht unters Dach“, meint Markus Bemmerl aus Bruck. Der Zimmerer<br />
ist einer unserer zehn Wohlfühler des Jahres, die von den Eigenschaften unserer natürlichen<br />
Glaswolle-Dämmstoffe mit ECOSE Technology überzeugt sind.<br />
* „Sehr gut“ in der ÖKO-TEST Ausgabe 10/2009 beim Test von Dämmstoffen <strong>für</strong> die Dachdämmung.<br />
www.knaufinsulation.de<br />
www.wohlfuehler-des-jahres.de
dach aktuell<br />
mInI JoHn CoopEr WorKS CoUpé<br />
Ein Flachdach <strong>für</strong> zwei<br />
britische Zurückhaltung? nein, danke. mit seinem flach<br />
geduckten dach, 211 Ps und 240 km/h spitze fährt<br />
die topversion des zweisitzigen mini-coupés einen ganz<br />
anderen kurs: Leistung lohnt sich wieder.<br />
text: Christoph Maria Dauner<br />
Das markante Dach des Mini-Coupés spaltet<br />
die Design-Gemeinde. Die Mini-Traditionalisten,<br />
Gegner der geduckten Linie,<br />
stehen den glühenden Anhängern der eigenwilligen<br />
Dachform gegenüber. Und wie<br />
trefflich sich über Dächer diskutieren lässt,<br />
wissen nicht nur Dachdecker. Sicher hingegen<br />
ist, dass sich das Coupé mit seinen<br />
Fahrleistungen exzellent in die Mini-Philosophie<br />
einpasst.<br />
Rennsporttauglichkeit hat sich Mini<br />
<strong>für</strong> seine Modellreihe John Cooper Works<br />
(JCW) auf die Fahnen geschrieben. Kern-<br />
12 dachbau magazin 4 | 2012<br />
stück da<strong>für</strong> ist der aufgeladene 1,6-l-Motor,<br />
der mit dem sogenannten „Overboost“<br />
kurzfristig 280 Nm auf die Kurbelwelle<br />
bringt. Wer schnell schaltet, bringt den Mini<br />
in etwa 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h.<br />
Um alle sechs Gänge sauber und zügig einzulegen,<br />
verlangt das Getriebe allerdings<br />
etwas Fingerspitzengefühl.<br />
Richtig zur Sache geht der Turbomotor<br />
bei hohen Drehzahlen. Akustisch gibt sich<br />
das JWC-Coupé dann erwartet sportlich,<br />
ohne unangenehm laut zu werden. Die gedrückte<br />
„Sporttaste“ sorgt da<strong>für</strong>, dass der<br />
▴ Ganz schöne<br />
Leistung: blickfang<br />
in rot-schwarz<br />
mit einem auffallend<br />
hohen flirtfaktor<br />
Motor spürbar giftiger auf das Gaspedal reagiert<br />
und der Motorsound zu diesem Fahrverhalten<br />
passt. Das Überholen wird dann<br />
zum reinen Vergnügen, jeder noch so langsame<br />
Vordermann zum Verbündeten und<br />
eigentlich nervige Lkw zu Unterstützern des<br />
Fahrvergnügens.<br />
Besonders in engen Kurven profitiert<br />
das JWC-Coupé natürlich von seinem<br />
niedrigen Schwerpunkt. Der bringt noch<br />
mehr Go-Cart-Gefühl ins Fahrverhalten<br />
als der Standard-Mini. Straff gefedert und<br />
entsprechend hart abgestimmt liefert das<br />
C.m. daUnEr
BmW<br />
TECHnISCHE DATEn<br />
Fahrwerk die erwartet direkten Botschaften<br />
vom Fahrbahnbelag. Der Wagen bleibt dabei<br />
stets griffig auf Kurs, lässt sich gutmütig<br />
und sicher lenken.<br />
Beim Herausbeschleunigen aus Kurven<br />
zieht der Fronttriebler mächtig an der<br />
Lenkung. Er verlangt nach einer fest zupackenden<br />
Hand, damit die andere sicher die<br />
Gänge wechseln kann. So viel spürbare Motorkraft<br />
macht Spaß, zeigt aber die Grenzen<br />
des Antriebskonzepts – trotz des elektronischen<br />
Sperrdifferentials.<br />
Das Coupé ist ein reiner Zweisitzer, der<br />
seinen beiden Passagieren einen überraschend<br />
vernünftigen Kofferraum von<br />
280 Litern bietet. Damit lassen sich von<br />
Wochenendtrips auch mal einige Flaschen<br />
Wein oder ein paar neue Schuhe mitbringen.<br />
Die große Heckklappe macht das Beladen<br />
einfach – und wer sich noch direkt auf<br />
der Heimfahrt seine Souvenirs anschauen<br />
möchte, kann durch eine Klappe vom Innenraum<br />
ins Gepäckabteil greifen. Eigentlich<br />
ist die Klappe natürlich dazu gedacht,<br />
Ski oder Snowboards zu verstauen.<br />
Das JWC-Coupé ist zwar nicht ganz billig,<br />
aber das Verhältnis von Preis zu Fahrspaß<br />
ist schon bemerkenswert attraktiv. Für sei-<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
englisch edel<br />
◂ und bayerisch<br />
sportlich bietet das<br />
coupé zwei<br />
Personen Platz<br />
nennleistung 155 kw (211 Ps)<br />
hubraum 1,6 l<br />
beschleunigung 0-100 km/h 6,4 s<br />
maximales drehmoment 260 (280) nm<br />
höchstgeschwindigkeit 240 km/h<br />
Verbrauch (kombiniert) 7,1 l/100 km<br />
Leergewicht 1165 kg<br />
kofferraumvolumen 280 l<br />
Preis ab 31 150 euro<br />
ne überzeugende Sportlichkeit brauchte der<br />
Testwagen übrigens kaum mehr Superbenzin,<br />
als der Hersteller verspricht: Mit rund<br />
7,5 l/100 km zeigte der coole Engländer mit<br />
Münchner Herz, dass in der oft durstigen<br />
Leistungsklasse über 200 PS britische Zurückhaltung<br />
sehr attraktiv sein kann. ■<br />
PoWEr Für ProFIS<br />
der dachfensterhersteller roto bietet<br />
<strong>dachdecker</strong>- und Zimmereibetrieben<br />
besonders günstige Leasing-konditionen<br />
<strong>für</strong> fahrzeuge von mini – auch <strong>für</strong><br />
das John cooper works coupé. mitglieder<br />
der »rotoProfiLiga« können<br />
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thema des monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
14 dachbau magazin 4 | 2012
dECKEnElEmEntE<br />
Glückliche Kühe<br />
die nutztierhaltung ist ein kontrovers diskutiertes thema.<br />
Viele betriebe in Österreich legen großen wert auf<br />
moderne ställe, wo mit hellen deckenelementen gute<br />
Lebensbedingungen <strong>für</strong> die tiere erreicht werden.<br />
text: Gerard Halama | fotos: Kingspan Unidek<br />
die deckenelemente bestehen aus einem ePs-kern mit einer beidseitig<br />
▴ aufgebrachten beschichtung aus weißen spanplatten<br />
Wenn Kühe lächeln<br />
könnten, wäre die Stimmung hier bestens:<br />
Der Stall von Landwirt Rudolf Lengauer aus<br />
Obertrum / Österreich ist nämlich rundum<br />
vorbildlich. Das Gebäude sorgt <strong>für</strong> Licht,<br />
Luft sowie ein gutes Stallklima und ermöglicht<br />
so eine artgerechte Haltung der Tiere.<br />
Unter Ziegeldächern mit hellen Decken geht<br />
es den Kühen gut – davon ist der Landwirt<br />
überzeugt, der wie viele seiner Berufskollegen<br />
in Österreich viel Wert auf die Optik<br />
seiner Ställe legt.<br />
Angenehmes Stallklima<br />
Der renommierte Stall- und Hoftechnikbauer<br />
Stockinger bietet zwei Dachsysteme<br />
an. Die preiswerte Variante ist ein reines<br />
Stahlsandwichdach. Für alle Landwirte, die<br />
ländliche Baukultur schätzen und auf das<br />
Wohlbefinden ihrer Tiere großen Wert legen,<br />
hat das Unternehmen aber auch ein<br />
massives Ziegeldach im Programm. Diese<br />
Konstruktion ist innen mit weißen Uni-<br />
Versal-Deckenelementen von Kingspan<br />
Unidek ausgerüstet. Für Andreas Stockinger<br />
steht fest: „So ein Dachaufbau ist zwar<br />
etwas kostspieliger, aber die helle und modern<br />
gedämmte Deckenkonstruktion ist<br />
<strong>für</strong> Mensch und Tier bedeutend angenehmer.<br />
Im Winter ist der Stall wärmer und<br />
im Sommer wird die Hitze zwischen den<br />
Dachziegeln und der Deckenkonstruktion<br />
weitgehend weggelüftet.“ Zudem, so<br />
Stockinger, sei die Massivdachvariante bei<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Gutes stallklima: die großformatigen deckenelemente sorgen im winter<br />
▴ <strong>für</strong> warme temperaturen und halten im sommer die hitze draußen<br />
Hagelschlag bedeutend widerstandsfähiger<br />
und bei Bedarf auch preiswerter zu reparieren.<br />
Außerdem biete die traditionelle Bauweise<br />
mit Ziegeldach den Landwirten die<br />
Möglichkeit, hier und da Eigenleistungen<br />
zu erbringen. Bei Stahlsandwichhallen ist<br />
das hingegen weitgehend ausgeschlossen.<br />
Helle Decken<br />
Die Holzhallen sind so konzipiert, dass die<br />
Landwirte, die zuweilen auch selbst Holzwirtschaft<br />
betreiben, ihr eigenes Holz in<br />
die Hallenkonstruktion einbringen können.<br />
Über den filigran konstruierten Bindern liegen<br />
die Pfetten in einem Raster von ungefähr<br />
1 m. Darauf liegen wiederum Sparren<br />
und Lattung. »»<br />
15
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16 dachbau magazin 4 | 2012<br />
thema des monats<br />
Die großformatigen Deckenelemente<br />
ruhen auf einer 5 x 8 cm großen Leiste, die<br />
seitlich an den Bindern befestigt ist. Von<br />
der Traufe beginnend werden die Deckenelemente<br />
auf diese Führungsleiste gelegt<br />
und dann Stück <strong>für</strong> Stück Richtung First<br />
geschoben. Das letzte an der Traufe eingesetzte<br />
Element schiebt dabei alle vorigen<br />
Elemente des Deckenfeldes Richtung First.<br />
Damit die bereits aufgelegten Deckenplatten<br />
nicht abrutschen, setzen die Handwerker<br />
bei der Montage spezielle Krallen ein.<br />
Der Vorteil dieser Arbeitstechnik ist, dass<br />
die Deckenelemente, die hier mit nur 1 cm<br />
Luft zwischen die Binder eingeschoben werden,<br />
nicht verkanten können.<br />
Belüftete Konstruktion<br />
Im Zuge der Deckenmontage schließen<br />
die Handwerker die Fugen zwischen den<br />
einzelnen Elementen mit einem speziellen<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴ beliebte kombination: der stall in obertrum mit Ziegeldach und hellen decken auf der innenseite<br />
»die helle deckenkonstruktion des stalls<br />
ist <strong>für</strong> mensch und tier sehr angenehm.«<br />
Fugenprofil und legen in der Drittelteilung<br />
zwischen die Nut-Feder-Verbindung der<br />
Elemente auf die jeweilige Deckenkonstruktion<br />
abgestimmte Metallabhänger ein.<br />
Während der Montage überspannen die<br />
Deckenelemente die Spannweite von bis<br />
zu 7 m selbsttragend. Ist das Deckenfeld<br />
schließlich komplett bis zum First hochgeschoben,<br />
wird die Traufe verschlossen und<br />
die Deckenelemente mit den zuvor eingebauten<br />
Abhängern an die Pfetten gehängt.<br />
Abschließend wird oberhalb der Decke<br />
eine weitere 5 x 8 cm große Leiste montiert,<br />
die ein Anheben<br />
der Deckenkonstruktion<br />
bei Sturm<br />
ausschließt. Die<br />
vielschichtige Holzkonstruktion<br />
baut<br />
so hoch auf, dass zwischen der Ziegeldeckung<br />
und der Stalldecke stets ein mindestens<br />
40 cm hoher Luftraum entsteht.<br />
Dieser Hohlraum sorgt zusammen mit<br />
der Dämmwirkung der Deckenelemente<br />
<strong>für</strong> aus<strong>reiche</strong>nde Temperaturen im Winter<br />
und <strong>für</strong> ein angenehm kühles Stallklima im<br />
Sommer.
Einfach zu reinigen<br />
Die Uni-Versal-Deckenelemente sind speziell<br />
<strong>für</strong> Agrar-, Industrie- und Sportbauten<br />
entwickelt worden. Die ballwurffesten<br />
Dämmsandwiches bestehen aus einem EPS-<br />
Dämmkern, der beidseitig mit einer weiß<br />
beschichteten Feinpressspanplatte beplankt<br />
ist. Der Vorteil eines Holz-Dämmsandwiches<br />
ist <strong>für</strong> alle landwirtschaftlichen Gebäude,<br />
dass es nicht mit dem Ammoniak der<br />
Fäkalien reagiert und Korrosion damit ausgeschlossen<br />
ist. Die Decken bleiben sauber<br />
und lassen sich bei Bedarf einfach reinigen.<br />
Hier<strong>für</strong> bietet Stallbauer Stockinger seinen<br />
Bauherren standardmäßig eine mit einem<br />
Besen versehene Teleskopstange an, die an<br />
einen Hochdruckreiniger angeschlossen<br />
wird und so die einfache Reinigung der<br />
Decken erlaubt.<br />
3D-Verklebung<br />
Die Uni-Versal-Standardplatten sind 66,<br />
86, 106 oder 131 mm dick und auf Kundenwunsch<br />
in Fixlängen bis 8 m lieferbar.<br />
Eine Besonderheit der Sandwichplatten ist<br />
die 3D-Verklebung: Sie sichert durch tiefes<br />
Eindringen des Klebers in den Dämmstoff<br />
eine hochfeste Verbindung der Elementschichten<br />
und die hohe Spannweite während<br />
der Montage. Die Standard-Elemente<br />
(1 x 2,5 m) verwendet Stallbauer Stockinger<br />
gerne auch <strong>für</strong> leichte Trennwände innerhalb<br />
der Ställe: So lassen sich schnell kleine<br />
Abstellräume errichten. ■<br />
STECKBrIEF<br />
objekt/Standort:<br />
kuhstall<br />
a-5162 obertrum<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
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a-5221 Lochen<br />
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Hersteller:<br />
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d-75015 bretten<br />
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Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20<br />
17
thema des monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
SolardaCH<br />
Sonnige Aussichten<br />
auf insgesamt sieben dächern der agrargenossenschaft<br />
Großenlupnitz ging im november 2011 eine 7000 m²<br />
große PV-anlage in betrieb. bei der montage der module<br />
kamen verschiedene systeme zum einsatz.<br />
text: Sebastian Geier | fotos: IBC Solar<br />
18 dachbau magazin 4 | 2012
Die 7000 m² große Photovolta-<br />
Die<br />
ikanlage der Agrargenossenschaft Großenlupnitz<br />
e.G. wurde in einer Bauzeit von zwei<br />
Monaten fertiggestellt. Jährlich sollen damit<br />
– konservativ geschätzt – 600 000 kWh umweltfreundlicher<br />
Solarstrom erzeugt und<br />
gleichzeitig 370 t CO eingespart werden.<br />
2<br />
Die ersten Leistungsdaten lassen sogar noch<br />
höhere Werte vermuten: Seit der Inbetriebnahme<br />
liegt die Anlage, die zu den größten<br />
dieser Art in Thüringen zählt, stets über<br />
dem Soll und hat bereits rund 35 000 Euro<br />
erwirtschaftet. Der Strom wird komplett ins<br />
Netz eingespeist.<br />
Nicht nur aufgrund dieser beeindruckenden<br />
Kennzahlen weihte der thüringische<br />
Umweltminister Jürgen Reinholz die<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
auf dem stalldach<br />
▸<br />
aus stahl und<br />
aluminium kam ein<br />
genietetes<br />
klemmensystem<br />
zum einsatz<br />
die riesige solar-<br />
◂ anlage der<br />
agrargenossenschaft<br />
erzeugt jährlich<br />
über 600 000 kwh<br />
sonnenstrom<br />
Anlage am 21. November 2011 persönlich<br />
ein. „Die Investition der Agrargenossenschaft<br />
Großenlupnitz hat Vorbildfunktion<br />
<strong>für</strong> Thüringen. Es zeigt sich, dass die Energiewende<br />
nicht nur eine Sache der Politik,<br />
sondern auch der Bürger und Unternehmen<br />
vor Ort ist“, so der Minister.<br />
PV-Anlage und Dachsanierung<br />
Die Ziele der Agrargenossenschaft waren<br />
anspruchsvoll: Parallel mit dem Bau der<br />
Photovoltaikanlage sollten die Dächer umfassend<br />
saniert werden. Sie waren, typisch<br />
<strong>für</strong> diese Gegend, noch mit Wellplatten aus<br />
Asbestzement gedeckt. Zudem durfte der<br />
landwirtschaftliche Betrieb während der<br />
Bauarbeiten nicht unterbrochen werden.<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
◂ die alte deckung<br />
aus asbest musste zu<br />
beginn der solararbeiten<br />
fachgerecht<br />
entsorgt werden<br />
Leitung <strong>für</strong> dieses Großprojekt übernahm<br />
die Firma maxx-solar: Der Photovoltaikspezialist<br />
aus Waltershausen erledigte<br />
gemeinsam mit seinen Subunternehmen die<br />
komplette Planung, Auslegung und Montage.<br />
Die wichtigsten Partner waren dabei die<br />
Dachdeckerei Heunemann und die Firma<br />
Jürgen Seiboth Elektroinstallation. Sämtliche<br />
PV-Module und Wechselrichter lieferte<br />
IBC Solar.<br />
Solarstrom von sieben Dächern<br />
Die PV-Anlage wurde auf sieben Dächer<br />
verteilt, wovon vier auf dem großen Stallgebäude<br />
zusammenhängend bebaut werden<br />
konnten. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Dächer kamen verschiedene Montagesyste-<br />
19
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
auf den wellplatten-dächern haben die <strong>dachdecker</strong> die trägerprofile mit<br />
▴ stockschrauben in der unterkonstruktion verankert<br />
me zum Einsatz: Dachdurchdringungen mit<br />
Niet- und Stockschraubensystemen, eine<br />
wind- und schneelastgetestete Aufständerung<br />
sowie dachparallele Installationen. Für<br />
hohe Stromerträge haben die Handwerker<br />
den Großteil der Module auf den Südseiten<br />
»die wechselrichter erhielten eigene<br />
Überdachungen aus trapezblech.«<br />
montiert. Um die Statik durch das Zusatzgewicht<br />
der PV-Anlage nicht zu gefährden,<br />
wählten die Dachdecker auf dem großen<br />
Stall <strong>für</strong> die neue Deckung leichte Alu-Trapezbleche.<br />
Zusätzliche Bohlen sorgen da<strong>für</strong>,<br />
dass die Süddächer hier dennoch begehbar<br />
sind. Auf der Nordseite kamen hingegen<br />
Stahl-Trapezbleche zum Einsatz. Alle Dächer<br />
haben eine Dachneigung von 5 Grad –<br />
außer die beiden Wellplattendächer in Süd-<br />
und Ost-West-Ausrichtung mit 15 Grad.<br />
Montagesysteme<br />
Metall-Trapezblech: Bei dem Trapezblechdach<br />
fiel die Entscheidung auf ein Klemmensystem<br />
aus der Serie IBC TopFix 200,<br />
das <strong>für</strong> alle Stahltrapezblechdächer mit einer<br />
Mindestblechdicke von 0,63 mm sowie<br />
einer Hochsicke ab einer Breite von 25 mm<br />
entwickelt wurde. Durch den Einsatz zeitsparender<br />
Niettechnik und den damit verbundenen<br />
Verzicht auf Schrauben ist das<br />
System eine einfache Montagelösung <strong>für</strong><br />
Trapezdächer. Sie eignet sich auch <strong>für</strong> ungleichmäßige<br />
Dächer, denn dank integriertem<br />
Höhenausgleich lassen sich Unebenheiten<br />
einfach egalisieren.<br />
20 dachbau magazin 4 | 2012<br />
Wellplatten-Dächer: Stockschrauben eignen<br />
sich als Befestigungsmittel von Trägerprofilen<br />
auf Wellplatten- und Trapezblechdächern<br />
sowie bitumengedeckten Dächern,<br />
bei denen eine direkte Befestigung auf der<br />
tragenden Unterkonstruktion möglich ist.<br />
Eventuell auftretende Hö-<br />
henunterschiede der Sparren<br />
und Pfetten können<br />
mithilfe des Gewindes<br />
der Stockschraube ausgeglichen<br />
werden.<br />
Das Hauptaugenmerk der Dachdecker<br />
bei der Montage der Trägerprofile lag hier<br />
sowohl auf der Einhaltung der konstruktiven<br />
Einbauvorgaben des Stockschraubenherstellers<br />
wie auch der Berücksichtigung<br />
der Richtlinien und Vorgaben des Herstellers<br />
der jeweiligen Dachdeckung, um Beschädigungen<br />
der wasserführenden Dachhaut<br />
sicher zu vermeiden.<br />
die höhenunterschiede der alten sparren und Pfetten konnten mithilfe<br />
▴ des Gewindes der stockschrauben ausgeglichen werden<br />
Koordinierte Montage<br />
Da die Dachsanierung und die Montage der<br />
PV-Anlage gleichzeitig erledigt werden sollten,<br />
mussten die Arbeiten auf der Baustelle<br />
sorgfältig koordiniert werden. Zunächst<br />
entsorgten spezialisierte Fachbetriebe die<br />
alten Asbestdeckungen. Aus<strong>reiche</strong>nde Abstände<br />
zum jeweiligen Gebäudeabschnitt in<br />
Kombination mit der passenden Schutzkleidung<br />
sorgten da<strong>für</strong>, dass die anderen Handwerker<br />
dabei keinen gesundheitlichen Risiken<br />
ausgesetzt waren. Die Dachdeckung mit<br />
Alu- und Stahl-Trapezblechen ging Hand<br />
in Hand mit der Erneuerung der Entwässerungs-<br />
und Entlüftungsanlagen. Parallel<br />
dazu erledigten die Handwerker die Installation<br />
der PV-Anlage. Jeder Bauabschnitt<br />
war begleitet von der Rücksicht auf den<br />
landwirtschaftlichen Betrieb, sodass Kuh-<br />
und Kälberstall, die Getreidelager und die<br />
Scheune kaum in den Abläufen beeinträch-<br />
120 schutzschalter<br />
◂ ermöglichen<br />
der feuerwehr im<br />
ernstfall eine<br />
schnelle abschaltung<br />
der PV-anlage
tigt wurden. Wichtig war insbesondere,<br />
dass die Baustelle während der Arbeiten<br />
lückenlos durch konsequente Abdeckung<br />
gesichert wurde, sodass keine Feuchtigkeit<br />
in die Gebäude eindringen konnte.<br />
Zertifizierte Sicherheit<br />
Für die Einspeisung ins Stromnetz errichtete<br />
maxx-solar nach den Vorgaben des<br />
Netzbetreibers e.on eine eigene Trafostation,<br />
die auch die neuen Richtlinien zur Fernabschaltung<br />
erfüllt. Damit können Netzbetreiber<br />
bei Anlagen mit einer Leistung ab<br />
100 kW ferngesteuert die Einspeiseleistung<br />
bei Netzüberlastung unter bestimmten<br />
Kriterien reduzieren. Geregelt wird dies im<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz 2009 in den<br />
Paragrafen 11 und 12 (http://www.gesetzeim-internet.de/eeg_2009/__11.html).<br />
Die Wechselrichter an den Gebäudewänden<br />
erhielten eigene Überdachungen<br />
aus Trapezblech, um sie vor zu hoher Sonneneinstrahlung<br />
zu schützen. Da bei der<br />
Agrargenossenschaft durch die Getreide-<br />
und Futterlagerung der Brandschutz eine<br />
wichtige Rolle spielt, wurden 120 Feuerwehrschutzschalter<br />
installiert. Damit kann<br />
die Anlage im Notfall einfach abgeschaltet<br />
werden.<br />
Hohe Sicherheit und Leistung im Betrieb<br />
gewährleistet maxx-solar über eine Fernüberwachung:<br />
Zwei SolControl Pro-Geräte<br />
kontrollieren kontinuierlich alle Anlagenfunktionen.<br />
Im Fall einer Störung wird der<br />
Installateur per E-Mail benachrichtigt, um<br />
Fehler schnell zu beheben und Ertragsausfälle<br />
zu vermeiden. Am Ende inspizierte der<br />
TÜV die gesamte Anlage. „Als zertifzierter<br />
Betrieb sind wir zwar nicht verpflichtet, große<br />
Projekte separat prüfen zu lassen, aber<br />
diese Maßnahme gibt der Agrargenossenschaft<br />
zusätzliche Sicherheit <strong>für</strong> einen langjährigen<br />
Betrieb“, erklärt Dieter Ortmann,<br />
Geschäftsführer von maxx-solar.<br />
Lohnende Investition<br />
Das Fazit zu diesem Großprojekt ist durchweg<br />
positiv. „Die Zahl der Solaranlagen<br />
wächst beständig, das Potenzial in der Region<br />
ist noch nicht ausgeschöpft“, so Die-<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
STECKBrIEF<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
ter Ortmann. „Wir freuen uns, dass wir mit<br />
diesem Projekt zeigen können, dass sich die<br />
Nutzung von Sonnenstrom in dieser Größenordnung<br />
in unserem Bundesland auf<br />
jeden Fall lohnt.“ ■<br />
objekt/Standort:<br />
agrargenossenschaft Großenlupnitz e.G.<br />
d-99820 hörselberg-hainich<br />
<strong>dachdecker</strong>- und Solararbeiten:<br />
maxx | solar & energie Gmbh & co. kG<br />
d-99880 waltershausen<br />
www.sonnenkonto24.de<br />
produkte:<br />
PV-module ibc 210VG<br />
PV-klemmensystem ibc topfix 200<br />
Hersteller:<br />
ibc solar aG | d-96231 bad staffelstein<br />
www.ibc-solar.de<br />
21
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
StEIldaCH<br />
Solide Verbandsarbeit<br />
auf dem hofgut rocklinghausen in twistetal-twiste wird<br />
ökologische Landwirtschaft betrieben. auch deshalb<br />
wurden die asbestzementplatten jetzt durch naturrote<br />
doppelmuldenfalzziegel im Verband ersetzt.<br />
text: ruth Witteler-Koch | fotos: Gebr. Laumans<br />
22 dachbau magazin 4 | 2012<br />
im Verband: auf den<br />
▴<br />
dächern des hof-<br />
guts rocklinghausen<br />
wurden 20 000<br />
rote doppelmuldenfalzziegel<br />
verlegt
Das Hofgut Rocklinghausen<br />
bietet seit 1983 rund 70 Menschen mit geistiger<br />
und seelischer Behinderung Arbeiten<br />
und Wohnen im Einklang mit der Natur.<br />
Auf dem historischen Gutshof in Twistetal-<br />
Twiste befinden sich zu diesem Zweck nicht<br />
nur Werkstätten, eine Metzgerei und hauswirtschaftliche<br />
Einrichtungen – weiterhin<br />
wird hier seit 1990 auf 14 Hektar nach den<br />
Richtlinien des Bioland-Verbandes Landwirtschaft<br />
und Viehhaltung betrieben. Das<br />
Hofgut gehört zu den 200 Demonstrationsbetrieben<br />
des Bundesprogramms Ökologischer<br />
Landbau.<br />
Während das Dach des Haupthauses bereits<br />
vor einigen Jahren erneuert worden<br />
war, waren das Stallgebäude <strong>für</strong> die Rinder-<br />
und Schweineaufzucht sowie das Wirtschaftsgebäude<br />
mit Scheune, Lagerhaus und<br />
einem Aufenthaltsraum stark sanierungsbedürftig:<br />
Die hier verlegten Wellplatten aus<br />
Asbestzement entsprachen weder optisch<br />
noch funktional den Ansprüchen an ein<br />
modernes Dach.<br />
20 000 naturrote Ziegel<br />
Im Rahmen eines Dorferneuerungsprogramms<br />
der hessischen Landesregierung erhielt<br />
der Träger des Hofgutes Rocklinghausen<br />
vor einiger Zeit Fördermittel, wodurch<br />
die Erneuerung der beiden insgesamt rund<br />
1300 m² großen Dächer ermöglicht wurde.<br />
Der Bauherr und das Architekturbüro<br />
Emde und Partner wurden sich gemeinsam<br />
mit Dachdeckermeister Uwe Kesting schnell<br />
über den passenden Dachziegel einig: Für<br />
die Sanierung der Satteldächer, der nachträglich<br />
angebauten Schleppdächer und<br />
zur Bekleidung der insgesamt fünf Giebel<br />
wurden rund 20 000 Doppelmuldenfalzziegel<br />
des Modells Muldenvariabel von Gebr.<br />
Laumans in der Farbe Naturrot geordert.<br />
Dieser Ziegel weiß gerade bei rustikalen<br />
Landhäusern und Gehöften zu überzeugen<br />
und hat sich aufgrund seiner langen Geschichte<br />
auch in der Denkmalpflege einen<br />
guten Namen gemacht. Das Modell geht<br />
auf eine Entwicklung von Wilhelm Ludowici<br />
aus dem Jahr 1881 zurück: Der Ziegel<br />
wird durch die geometrische Formgebung<br />
der doppelten Mulden geprägt und verfügt<br />
über eine doppelte Verfalzung. Er bietet<br />
auch die fünf Giebel<br />
▸<br />
der wirtschafts-<br />
gebäude konnten mit<br />
dem variablen<br />
dachziegel bekleidet<br />
werden<br />
dem Dachdecker neben seinem variablen<br />
Deckspiel zwei Möglichkeiten der Verlegung:<br />
in Reihe parallel verlegt oder im Verband<br />
versetzt verlegt.<br />
Verschiedene Dachneigungen<br />
Wegen des hohen Schutzes gegen Wind und<br />
Wetter entschieden sich Bauherr und Dachdecker<br />
<strong>für</strong> die Verlegung im Verband. Wie<br />
variabel der traditionelle Ziegel bei der Verlegung<br />
ist, merkten die Handwerker bei der<br />
Ausführung der vielen unterschiedlichen<br />
Dachneigungen: Während die Schleppdächer<br />
Neigungen von rund 20 Grad aufweisen<br />
und die Satteldächer zwischen 45 und<br />
50 Grad geneigt sind, konnten sogar die<br />
Giebel mit dem Doppelmuldenfalzziegel<br />
bekleidet werden. Asbestbelastete Betondachplatten<br />
gehören auf dem Ökohof nun<br />
endgültig der Vergangenheit an. ■<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
STECKBrIEF<br />
objekt/Standort:<br />
hofgut rocklinghausen<br />
d-34477 twistetal-twiste<br />
Bauherr:<br />
Lebenshilfe-werk kreis<br />
waldeck-frankenberg e.V.<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
<strong>dachdecker</strong>arbeiten:<br />
<strong>dachdecker</strong>betrieb uwe kesting<br />
d-34497 korbach meineringhausen<br />
www.<strong>dachdecker</strong>-kesting.de<br />
produkt:<br />
doppelmuldenfalzziegel<br />
muldenvariabel, naturrot<br />
die alten dach-<br />
◂ deckungen aus<br />
asbestzementplatten<br />
passten nicht<br />
mehr zu dem ökolo-<br />
gischen hofgut<br />
Hersteller:<br />
Gebr. Laumans Gmbh & co. kG<br />
d-41379 brüggen-bracht<br />
www.laumans.de<br />
23
thema des monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
SolardaCH<br />
Grüner nebenerwerb<br />
obstbauer Lorenz brendle betreibt in friedrichshafen<br />
eine Plantage. auf der südlichen dachhälfte seines<br />
wohnhauses ließ er eine PV-anlage installieren, die ihm<br />
nun Jahr <strong>für</strong> Jahr zusätzliche einnahmen beschert.<br />
text: julia Dubois | fotos: rEC<br />
24 dachbau magazin 4 | 2012
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
25
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
Dreißig Grad im Schatten, vier<br />
Handwerker schwitzen auf dem Dach von<br />
Lorenz Brendle in Friedrichshafen am Bodensee.<br />
Sie installieren gerade einige der<br />
147 Solarmodule auf dem Haus des Obstbauern.<br />
Eine Photovoltaikanlage mit einer<br />
Leistung von 32 kWh soll bald auf dem<br />
233 m² großen Satteldach des Wohngebäudes<br />
der Obstplantage eine Jahresleistung<br />
von 35 MWh erbringen.<br />
»bei brendles erzeugen 147 PV-module<br />
eine Jahresleistung von 35 mwh strom.«<br />
Bauherr Lorenz Brendle ist nicht nur<br />
beim Anbau seines Obstes umweltbewusst:<br />
„Wer wie ich Obst aus ökologischem Anbau<br />
vertreibt, dem liegt natürlich der Schutz der<br />
Umwelt besonders am Herzen. Deshalb war<br />
es mir und meiner Frau wichtig, selbst einen<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Investition<br />
in Solarenergie lag damit auf der<br />
Hand.“ Und nebenbei bessert die PV-Anla-<br />
26 dachbau magazin 4 | 2012<br />
ge auch die landwirtschaftliche Rendite der<br />
Brendles auf. „Wenn ich abends den Ertrag<br />
des Tages betrachte“, erklärt der Landwirt,<br />
„freue ich mich und denke: Wie gut, dass<br />
die Sonne keine Rechnung schickt.“<br />
Das ideale Dach<br />
Das Wohngebäude des Obstbaubetriebes<br />
wurde 1928 erbaut. Hausherr Lorenz Brendle<br />
lebt seit seiner Geburt im Jahr 1947 dort.<br />
Es handelt sich um<br />
ein Haus mit traditionellemSparrendach<br />
und einer<br />
Deckung aus Doppelmuldenfalzziegeln.<br />
„Die Montage der Aufdachanlage war<br />
schnell erledigt, und nach ein paar Tagen<br />
war sie schon am Netz“, erinnert sich der<br />
ökologische Landwirt. Mit einer Neigung<br />
von 40 Grad und der Ausrichtung nach Süden<br />
eignet sich sein Dach geradezu ideal <strong>für</strong><br />
eine optimale Solarstrom<strong>ernte</strong> und beschert<br />
ihm regelmäßig ein nicht zu verachtendes<br />
zusätzliches Einkommen.<br />
das dach des 1928<br />
▴ erbauten bauern-<br />
hauses eignet sich dank<br />
der südausrichtung<br />
ideal <strong>für</strong> eine PV-anlage<br />
Schnelle Amortisation<br />
Installiert wurde die Anlage vom Solarfachbetrieb<br />
Newi-Solar aus Bad Wurzach. „Unser<br />
Auftrag bestand darin, eine hochwertige<br />
und leistungsstarke Anlage zu konzipieren,<br />
die über mehrere Jahrzehnte sehr gute Erträge<br />
liefern kann“, erinnert sich Spyridon<br />
Maaß, Außendienstmitarbeiter von Newi<br />
und gel<strong>ernte</strong>r Maschinenbauingenieur. „Basierend<br />
auf der hohen Leistungsfähigkeit<br />
der REC-Produkte haben wir auch Herrn<br />
Brendle zu diesen PV-Modulen geraten.“<br />
Die Module des aus Norwegen stammenden<br />
Unternehmens belegten im Vergleichstest<br />
des Fachmagazins „Photon“ im Jahr 2011<br />
den ersten Platz. Sie produzierten dabei im<br />
Schnitt sechs Prozent mehr Strom als andere<br />
getestete Module – ein gutes Argument,<br />
wenn es um Effizienz geht. Denn eine höhere<br />
Leistung ermöglicht eine schnellere<br />
Amortisation und letztendlich natürlich<br />
auch eine höhere Rendite der Photovoltaikanlage<br />
– und das war den Brendles bei der<br />
Investition in Sonnenenergie neben dem<br />
ökologischen Aspekt auch wichtig.
Blech statt Ton<br />
Die Montage auf dem Dach des Obstbauern<br />
war relativ unkompliziert. Die Dachziegel<br />
mussten nur an wenigen Stellen entfernt<br />
werden, um die Aufdachanlage an den alten<br />
Sparren zu befestigen: „Wir hatten einen guten<br />
Zugang zum Dach. In der Regel mussten<br />
nur zwei oder drei Ziegel angehoben werden,<br />
um auf dem Sparren die Dachhaken fest zu<br />
verschrauben“, erinnert sich Spyridon Maaß.<br />
Nachdem die Module fest an der Unterkonstruktion<br />
angebracht waren, wurden die alten<br />
Ziegel jedoch nicht wieder eingesetzt –<br />
damit die Anlage einer möglichst hohen<br />
Schneelast widerstehen kann, verlegten die<br />
Handwerker stattdessen spezielle Metallpfannen.<br />
Die sind elastischer als die alten<br />
Ziegel und können bei starkem Schneefall<br />
dem zusätzlichen Gewicht nachgeben. Auf<br />
dem Dach der Brendles kamen die Blechpfannen<br />
in der passenden naturroten RAL-<br />
Farbe zum Einsatz, weshalb sie heute nicht<br />
von den anderen zu unterscheiden sind.<br />
Dies ist ein wichtiges ästhetisches Argument<br />
<strong>für</strong> viele Hauseigentümer.<br />
Neben der Ästhetik spielte natürlich auch<br />
die Sicherheit der Handwerker eine große<br />
Rolle. Deshalb wurden neben den üblichen<br />
Gerüsten links und rechts der Dachseite<br />
auch giebelseitig Fangnetze und Geländer<br />
installiert, um die Arbeiter auf dem Dach<br />
zuverlässig zu schützen.<br />
147 Prozent Leistung<br />
Die PV-Anlage der Obstplantage liefert seit<br />
dem Netzanschluss kontinuierlich gute Erträge<br />
– „zum Teil 147 Prozent Leistung“,<br />
schwärmt der 65-jährige Brendle. In den<br />
nächsten 25 Jahren werden die Module voraussichtlich<br />
875 MWh Strom erzeugen. Die<br />
Anlage spart damit allein rund 575 t CO 2 -<br />
Emissionen ein, und nach rund zehn Jahren<br />
wird sich das Solardach <strong>für</strong> den Obstbauern<br />
auch finanziell amortisiert haben.<br />
Das Dach der Brendles ist zwar von der<br />
Ausrichtung und Neigung ideal <strong>für</strong> die Erzeugung<br />
von Sonnenstrom geeignet, ein<br />
kleines Hindernis musste aber trotzdem<br />
überwunden werden: der Nussbaum auf<br />
dem Nachbargrundstück warf zu viel Schat-<br />
TOLLE ROLLE:<br />
VOLLE KONTROLLE!<br />
So leicht lässt sich der Eintrag von grobem Schmutz, das<br />
Eindringen von Insekten und Kleintieren vermeiden und die<br />
Belüftung kontrollieren: Unsere neue „All-in-one-Lösung“<br />
bietet einfache Handhabung, sicheren Transport und schnelle<br />
Verarbeitung.<br />
��eine Rolle <strong>für</strong> alles! – bereits mit Sollbiegestelle<br />
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� grobem Schmutzeintrag<br />
��schneller, sicherer – kein Verbiegen mehr beim Transport<br />
Einfaches Handling!<br />
www.allform-bautechnik.de<br />
allform Bautechnik GmbH & Co. KG | Birkichstr. 1 | 74549 Wolpertshausen | Tel. 0 79 04 / 921 10-0<br />
info@allform-bautechnik.de<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
STECKBrIEF<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
ten. Die beiden Hausherren entschieden daher<br />
gemeinsam die Fällung des Baums. Der<br />
Nachbar ist übrigens von den Stromerträgen<br />
so begeistert, dass er sich ebenfalls <strong>für</strong><br />
eine PV-Anlage entschieden hat. ■<br />
objekt/Standort:<br />
bauernhaus | d-88048 friedrichshafen<br />
Bauherr:<br />
obstbauer Lorenz brendle<br />
d-88048 friedrichshafen<br />
Solararbeiten:<br />
newi-solar Gmbh<br />
d-88410 bad wurzach<br />
produkt:<br />
147 PV-module, typ rec 215 ae<br />
Hersteller:<br />
rec solar Germany Gmbh<br />
d-80804 münchen | www.recgroup.com<br />
27
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴<br />
der 100 m lange hähnchenstall bei woldegk ist eine der kleineren anlagen. die 670 PV-module auf dem dach erzielen eine Leistung von 147,42 kwp<br />
WEllplattEn<br />
Für große Flächen<br />
bei großen Gebäuden bietet sich oft eine wirtschaftliche<br />
deckung aus wellplatten an. ein beispiel da<strong>für</strong> sind<br />
die 14 hähnchenställe der bau-nord Gmbh, wo insgesamt<br />
35 000 m² dachfläche gedeckt werden mussten.<br />
text: Sven Stumpe | fotos: Eternit und Bau-nord<br />
28 dachbau magazin 4 | 2012
lick in den innenraum eines hähnchenstalls: die küken brauchen eine<br />
▴ temperatur von bis zu 35 °c<br />
Für große landwirtschaftliche Gebäude<br />
wie Ställe, Reithallen, Scheunen, Lager- oder<br />
Maschinenhallen gelten Wellplatten aus<br />
witterungsbeständigem und nicht brennbarem<br />
Faserzement als ökologische und<br />
wirtschaftliche Deckung. Aufgrund ihrer<br />
besonderen bauphysikalischen Eigenschaften<br />
eignet sich die großformatige Welle besonders<br />
<strong>für</strong> die gesunde Tierhaltung. Durch<br />
die zusätzliche Installation einer Photovoltaikanlage<br />
kann das Dach zudem bares Geld<br />
erwirtschaften – wie aktuell 14 neue Hähnchenställe<br />
von Bau-Nord zeigen.<br />
28 000 m² Stallfläche<br />
Jeder Deutsche verzehrt durchschnittlich<br />
11,5 kg Geflügelfleisch pro Jahr, Tendenz<br />
steigend. Um die vielen Hähnchen freilaufend<br />
aufzuziehen, bedarf es großer Hallen,<br />
denn bereits seit 2009 ist in Deutschland<br />
die konventionelle Käfighaltung verboten,<br />
seit Anfang 2012 auch in der Europäischen<br />
Union. Als Spezialist <strong>für</strong> große landwirtschaftlich<br />
genutzte Hallen hat die Bau-<br />
Nord GmbH aus Teterow im Jahr 2011 insgesamt<br />
28 000 m² Stallfläche fertiggestellt.<br />
Aufgeteilt auf drei Anlagen wurden 14 Ställe<br />
in Betrieb genommen – gewinnbringend<br />
bestückt mit großflächigen Photovoltaikanlagen<br />
zur solaren Stromerzeugung. Vom<br />
Einzelstall <strong>für</strong> die Eierproduktion bis zur<br />
Großanlage mit sechs und mehr Ställen<br />
<strong>für</strong> die Geflügelmast – eines haben die bis<br />
zu 110 m langen und 25 m breiten Hallen<br />
gemeinsam: die Dachbedeckung mit Faserzement-Wellplatten<br />
von Eternit. Denn <strong>für</strong><br />
die gesunde Tierhaltung ist ein besonderes<br />
Stallklima nötig: So herrschen beispielsweise<br />
bis zu 35 °C, wenn die nur ein paar Tage<br />
alten Küken den Stall beziehen.<br />
Diffusionsoffenes Dach<br />
Dank der Eigenschaften des Werkstoffs Faserzement<br />
sind die diffusionsoffenen Wellplatten<br />
feuchte- und klimaregulierend. Aus<br />
feuchter Raumluft können sie bis zu 2,3 l<br />
Schwitzwasser pro Quadratmeter Dachfläche<br />
aufnehmen und nach außen abführen.<br />
So wird Kondensatbildung an der<br />
Innenseite des Dachs und damit gesundheitsschädlichesAb-<br />
tropfen verhindert.<br />
Die Wellplatten aus<br />
naturerhärtetem Faserzement<br />
sind zudem<br />
korrosions- und<br />
frostsicher, beständig gegen Pilz- und Insektenbefall<br />
sowie nach Brandverhaltensklasse<br />
A2-s1, d0 nichtbrennbar. Ihre besondere<br />
Schallhemmung dämpft Trommel- oder<br />
Klopfgeräusche bei Hagel oder Regen sowie<br />
Knacklaute durch Temperaturveränderungen<br />
im Vergleich zu anderen großflächigen<br />
Dachdeckungen deutlich. So herrscht unter<br />
Wellplattendächern eine ruhige Atmosphäre,<br />
die den bis zu 200 000 Hähnchen im Stall<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
die wellplattendeckung ist diffusionsoffen und feuchteregulierend. so<br />
▴ sorgt auch das dach <strong>für</strong> ein gesundes stallklima<br />
natürlich zugutekommt. „Zudem zählt <strong>für</strong><br />
Dachflächen in diesen Dimensionen natürlich<br />
auch der wirtschaftliche Faktor: Und<br />
hier sind Wellplatten aus Faserzement als<br />
kostengünstige und einfach zu verlegende<br />
Dachdeckung klar im Vorteil“, so Volker<br />
Gebert vom Ingenieurbüro G-Plan, der die<br />
Planung der drei neuen Stallanlagen mit<br />
insgesamt 35 000 m² Dachfläche übernommen<br />
hatte.<br />
Dämmung auf Wohnhausniveau<br />
Energiesparen gewinnt auch im landwirtschaftlichen<br />
Bauen immer mehr an Bedeutung.<br />
So sind die 3,20 m hohen, mehrschaligen<br />
Betonfertigelemente der Stallwände mit<br />
einer 10 cm dicken Dämmschicht „besser<br />
»diffusionsoffene wellplatten sorgen<br />
<strong>für</strong> ein angenehmes klima im stall.«<br />
gedämmt als so manches Wohnhaus“, wie<br />
Volker Gebert den Aufbau der Ställe beschreibt.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> die um 20 Grad<br />
geneigten Dächer: hier schützen 16 bis<br />
20 cm dicke Mineralwolleplatten auf den<br />
Zwischendecken vor Wärmeverlusten und<br />
Zugluft. Die Dachkonstruktion selbst erstellten<br />
die Dachdecker von Bau-Nord aus<br />
einem bis zu 6 m hohen Tragfachwerk aus<br />
Nagelplattenbindern – bei einem durchgän-<br />
29
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴ die dachkonstruktionen der ställe bestehen aus einem bis zu 6 m hohen tragfachwerk aus nagelplattenbindern<br />
gigen Raster von 1150 mm wurden so pro<br />
Stall bis zu 87 Träger gerichtet und anschließend<br />
im Durchschnitt 2500 m² Wellplatte<br />
im Profil 6 ¾ verlegt.<br />
Einfache Verarbeitung<br />
Wellplatten von Eternit sind mit einer Deckbreite<br />
von 1053 mm und Längen zwischen<br />
1250 und 2500 mm lieferbar. Sie werden auf<br />
Lattung standardmäßig in Linksdeckung,<br />
»die befestigungsmittel müssen mit<br />
einer Pilzdichtung montiert werden.«<br />
also vom rechten Ortgang ausgehend in<br />
Richtung des linken Ortganges, gedeckt –<br />
<strong>für</strong> diese Verlegerichtung sind sie mit werkseitig<br />
vorgefertigten Eckenschnitten erhältlich.<br />
Darüber hinaus steht dem Dachdecker<br />
ein umfang<strong>reiche</strong>s Sortiment an Formteilen<br />
30 dachbau magazin 4 | 2012<br />
<strong>für</strong> First, Traufe und Ortgang zur Verfügung.<br />
Wellplatten dürfen grundsätzlich nur<br />
mit bauaufsichtlich zugelassenen Befestigungsmitteln<br />
auf dem Wellenberg montiert<br />
werden. Dabei ist es besonders wirtschaftlich,<br />
selbstbohrende Schrauben zu verwenden,<br />
da ein aufwendiges Vorbohren der<br />
Wellplatten so nicht mehr notwendig ist.<br />
Wichtig ist, dass die Befestigungsmittel mit<br />
einer geeigneten Pilzdichtung mit Stahleinlage<br />
gegen die Witterung<br />
geschützt sind und nicht<br />
in die Wellplatte geschlagen<br />
werden. EingelegtePolypropylen-Sicherheitsbänder<br />
verhindern<br />
zudem das Durchstürzen von Personen<br />
bei Montage- oder Wartungsarbeiten. Diese<br />
erhöhte Arbeitssicherheit wurde <strong>für</strong> alle<br />
Eternit-Wellplatten von der Bau-Berufsgenossenschaft<br />
(Bau-BG) geprüft und durch<br />
ein Prüfzeugnis bestätigt.<br />
Sichere Deckung mit Potenzial<br />
„Wir haben im Jahr 2011 Ställe mit fast<br />
jedem Wellplatten-Profil von Eternit gebaut:<br />
5, 6 und 6 ¾ – die komplette Welle-<br />
Seitenüberdeckung des Profils 6 ¾ (siehe<br />
Zeichnung auf Seite 31) hat uns letztlich<br />
überzeugt. Um eine sichere, schnelle und<br />
flexible Dachdeckung mit kurzen Bauzeiten<br />
zu er<strong>reiche</strong>n, werden wir <strong>für</strong> unsere Ställe<br />
künftig nur noch dieses Profil verwenden“,<br />
erläutert Reinhard Schnepf, der Geschäftsführer<br />
von Bau-Nord.<br />
Das Wellplattenprofil 6 ¾ ist eine Weiterentwicklung<br />
des Großformats Profil 6.<br />
Dieses besitzt – verglichen mit dem klassischen<br />
Profil 5 – eine Welle mehr, sodass<br />
sich in einem Arbeitsgang 20 Prozent mehr<br />
Dachfläche decken lassen. Gerade bei den<br />
großflächigen Stalldächern ist das ein Vorteil.<br />
Außerdem garantiert die Seitenüberdeckung<br />
von einem ganzen Wellenberg die<br />
Vermeidung von optisch störendem Licht
ProFIL 6 ¾: SEITLICHE üBErDECKUnG<br />
▸ die befestigungsmittel<br />
müssen<br />
mit einer geeigneten<br />
Pilzdichtung mit<br />
stahleinlage gegen<br />
die witterung<br />
geschützt werden<br />
einfall an den seitlichen Plattenüberdeckungen<br />
und bietet einen sehr hohen Schutz vor<br />
eintreibendem Regen und Flugschnee.<br />
Viel Platz <strong>für</strong> PV-Module<br />
Welches Wellplatten-Profil auch immer gewählt<br />
wird – um das Potenzial von 35 000 m²<br />
Dachfläche zu nutzen, sind die nach Süden<br />
ausgerichteten Dachflächen mit Photovoltaikmodulen<br />
belegt. So lässt sich beispielsweise<br />
auf den vier Ställen der Anlage in<br />
Osteroda ein Jahresertrag von 829 500 kwh<br />
erzielen. Um die PV-Module auf der Dachfläche<br />
zu installieren, wurden parallel zum<br />
Dach Aluminiumprofile – sauber durch<br />
die Wellplatten hindurch – kraftschlüssig<br />
auf dem Tragwerk befestigt und die PV-<br />
Module daran angeschraubt. Dabei galt es<br />
einen Hinterlüftungsabstand zwischen der<br />
PV-Anlage und der Dachhaut von mindestens<br />
10 cm herzustellen, um die notwendige<br />
Wärmeabfuhr zu ermöglichen. ■<br />
99<br />
STECKBrIEF<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
◂ die wellplatten<br />
im Profil 6 ¾ werden<br />
mit einem ganzen<br />
wellenberg überdeckt,<br />
sodass regen und<br />
flugschnee nicht eindringen<br />
können<br />
objekt/Standort:<br />
hähnchenställe in mecklenburg-<br />
Vorpommern und brandenburg<br />
planung:<br />
ingenieurbüro G-Plan<br />
d-17166 teterow<br />
www.gebert-plan.de<br />
<strong>dachdecker</strong>arbeiten:<br />
bau-nord baugesellschaft nord Gmbh<br />
d-17166 teterow<br />
www.bau-nord.com<br />
produkt:<br />
faserzement-wellplatte,<br />
Profile 5, 6 und 6 ¾<br />
Hersteller:<br />
eternit aG<br />
d-69126 heidelberg<br />
www.eternit.de<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Unseren Service<br />
können Sie sehen.<br />
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info@dbl.de | www.dbl.de<br />
31
thema des monats Landwirtschaftliche Gebäude<br />
EdElStaHl<br />
Grüne Energie<br />
die dächer von biogasanlagen sind hohen belastungen<br />
ausgesetzt, weshalb viele abdichtungen nicht lange<br />
halten. eine alternative sind membrandächer aus edelstahl,<br />
die zudem 50 m stützenfrei überspannen.<br />
text: Sandra Werner | fotos: Lipp<br />
▴ starke beanspruchung: wind, schnee und temperaturschwankungen sorgen auf den dächern von biogasanlagen <strong>für</strong> eine hohe belastung der abdichtung<br />
Wind, Schnee und hohe<br />
Temperaturen setzen die Dächer von Biogasanlagen<br />
hohen Belastungen aus: Bei<br />
Sturm können die Folien reißen, bei Schnee<br />
brechen sie bisweilen unter der hohen Last<br />
ein. Zudem ermüdet das Material im Laufe<br />
der Jahre. Die Temperaturschwankungen<br />
zwischen Sommer und Winter führen oft<br />
dazu, dass bei zunehmender Hitze Methan<br />
austritt: Bei den standardmäßig verwendeten<br />
EPDM-Folien und kunststoffbeschich-<br />
32 dachbau magazin 4 | 2012<br />
teten Folien verdoppelt sich die Gasdurchlässigkeit<br />
in der Regel alle 10 bis 20 K<br />
Temperaturerhöhung – so das Ergebnis<br />
des Testzentrums Technik der Deutschen<br />
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Um<br />
Biogasanlagen dauerhaften Schutz zu bieten,<br />
hat die Lipp GmbH eine freitragende<br />
Dachkonstruktion aus Edelstahl im Programm.<br />
Sie ist dauerhaft gasdicht sowie<br />
unempfindlich gegenüber UV-Bestrahlung<br />
und mechanischer Belastung.<br />
Technologie in Zweitverwertung<br />
„Kunststoffe enthalten flüchtige Weichmacher,<br />
daher unterliegen sie generell einem<br />
Alterungsprozess“, erklärt Xaver Lipp,<br />
Gründer und Geschäftsführer des gleichnamigen<br />
Unternehmens. Edelstahl hingegen,<br />
so haben Tests gezeigt, weise eine wesentlich<br />
höhere mechanische Belastbarkeit auf. „Die<br />
ersten Dächer wurden vor 30 Jahren erstellt<br />
und werden auch in den kommenden Jahrzehnten<br />
halten“, prognostiziert Lipp.
das dach dieser biogasanlage in rot am see wurde in form von einzelnen<br />
▴ bahnen im werk vorgefertigt und innerhalb weniger tage montiert<br />
Die Idee <strong>für</strong> diese Dachkonstruktion basiert<br />
auf einem Versuch mit Parabolspiegeln:<br />
Bereits in den 1970er-Jahren entwickelte die<br />
Firma Lipp gemeinsam mit einem großen<br />
»das freitragende membrandach aus<br />
edelstahl überspannt bis zu 50 m.«<br />
Stuttgarter Ingenieurbüro aus einer Edelstahlmembran<br />
einen Parabolspiegel, der<br />
zur Stromerzeugung genutzt wurde. Dazu<br />
schweißte man zwei hauchdünne Bleche<br />
so zusammen, dass sie großem Unterdruck<br />
standhalten konnten und eine konkave<br />
Form erzeugten. „Obwohl die Konstruktion<br />
einen Durchmesser von 17 m hatte, benötigten<br />
wir nur sehr wenig Material, um sie<br />
robust zu gestalten“, erläutert Xaver Lipp.<br />
Werkseitige Vorfertigung<br />
Diese Erkenntnisse nutzten die Lipp-Ingenieure<br />
<strong>für</strong> die Herstellung von Dächern,<br />
sodass es schließlich gelang, Behälterdächer<br />
mit einer Schichtdicke von nur 1 mm<br />
zu fertigen. Sie sind dennoch so stabil, dass<br />
zusätzlich eine Kiesschicht aufgetragen werden<br />
kann, um sie vor Windlasten zu schützen.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität in<br />
der Herstellung: Die einzelnen Bahnen der<br />
Membran werden in der benötigten Größe<br />
bereits im Werk vorgefertigt, mittels spezieller<br />
Schweißtechnik zugeschnitten und<br />
aufgerollt. In dieser Form werden sie dann<br />
auf Lkw verladen, vor Ort entrollt und innerhalb<br />
kurzer Zeit montiert. Langwierige<br />
Schweißarbeiten auf der Baustelle entfallen<br />
dadurch ebenso wie jeg-<br />
liche Stützen und Träger,<br />
die bei Gewebefolien im<br />
Normalfall unerlässlich<br />
sind. Befestigt wird die<br />
freitragende Konstruktion<br />
mithilfe von Profilen: Über das erste<br />
Profil wird die Membran gezogen und darauf<br />
ein zweites Profil so angebracht, dass<br />
die Membran dazwischen verspannt wird.<br />
Diese Montage dauert nur wenige Tage,<br />
während die vorhergehenden Arbeiten inklusive<br />
der statischen Berechnung und der<br />
Materialbeschaffung etwa drei Wochen in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Große Spannweite<br />
Auf diese Weise ist es auch möglich, bereits<br />
bestehende Stahl- oder Stahlbetonbehälter<br />
mit einem Durchmesser von bis zu 50 m<br />
frei zu überspannen. Da Edelstahl aufgrund<br />
seiner mechanischen Eigenschaften<br />
sowohl eine sehr hohe Zugfestigkeit besitzt<br />
als auch korrosionsbeständig ist, übersteht<br />
der Werkstoff Belastungen über viele Jahre<br />
hinweg, ohne dabei Schaden zu nehmen, zu<br />
reißen oder zu brechen. Da Edelstahl zudem<br />
auch gas- und diffusionsdicht ist, hält<br />
das Membrandach auch flüchtigen Stoffen<br />
zuverlässig stand.<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
STECKBrIEF<br />
objekt/Standort:<br />
biogasanlage<br />
d-74585 rot am see<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
befestigt wurde die freitragende konstruktion mithilfe von zwei Profilen,<br />
▴ über die die handwerker die membran zogen und verschraubten<br />
Alternative mit Zukunft<br />
Da in den vergangenen Monaten die Auflagen<br />
zur Luftreinhaltung verschärft wurden,<br />
macht sich bei Lipp momentan eine immer<br />
höhere Nachfrage nach diesen Spezialdächern<br />
bemerkbar. Deshalb prognostiziert<br />
Xaver Lipp, „dass immer mehr auf Langlebigkeit<br />
geachtet und Edelstahl bei Biogasanlagen<br />
als ernst zu nehmende Alternative<br />
zu Membrandächern aus Kunststoff an Bedeutung<br />
gewinnen wird.“ ■<br />
Bauherr:<br />
albert Zink & martin Gullmann Gbr<br />
d-74585 rot am see<br />
membrandacharbeiten:<br />
Lipp Gmbh<br />
d-73497 tannhausen<br />
produkt:<br />
membrandach aus edelstahl<br />
Hersteller:<br />
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d-73497 tannhausen<br />
www.lipp-system.de<br />
33
management<br />
UntErnEHmEnSnaCHfolgE, tEIl 2<br />
In gute Hände abzugeben<br />
nur jeder zweite chef eines mittelständischen betriebes<br />
hat die nachfolge <strong>für</strong> den fall seiner erkrankung oder<br />
gar seines todes im Vorfeld sorgfältig geplant. der zweite<br />
teil des beitrags erklärt den Verkauf des betriebes.<br />
text: Katja rheude<br />
Sie haben mit viel Energie ein<br />
Unternehmen aufgebaut, Niederlagen gemeistert<br />
und Erfolge verbucht – am Zenit<br />
ans Aufhören zu denken, fällt den meisten<br />
Unternehmern schwer. Doch wer sich nicht<br />
frühzeitig um eine tragfähige Nachfolgelösung<br />
bemüht, riskiert viel: Jedes zwölfte<br />
deutsche Unternehmen muss manchen<br />
Schätzungen zufolge schon heute aufgrund<br />
fehlender Nachfolgekandidaten liquidiert<br />
werden. Nach Schätzungen des Instituts <strong>für</strong><br />
Mittelstandsforschung in Bonn sind durch<br />
ungeklärte Verhältnisse an der Unternehmensspitze<br />
im Zeitraum 2010 bis 2014 jährlich<br />
knapp 287 000 Arbeitsplätze bedroht.<br />
Welche Maßnahmen Firmeninhaber daher<br />
beizeiten treffen sollten, um ihr Unternehmen<br />
<strong>für</strong> eine reibungsfreie Nachfolge außerhalb<br />
der Familie fit zu machen, erläutert<br />
der zweite Teil des Beitrags über die Unternehmensnachfolge.<br />
Der erste Teil beleuchtete<br />
in dachbaumagazin 3/2012 (Seite 32 bis<br />
34) die Gestaltungsmöglichkeiten einer familieninternen<br />
Nachfolgelösung.<br />
Meist sind die erwachsenen Kinder zwar<br />
die erklärten Wunschkandidaten, wenn es<br />
um die Übernahme des mühevoll aufgebauten<br />
Unternehmens geht. Aber nicht jedem<br />
Unternehmer ist die Erfüllung dieses Wunsches<br />
auch vergönnt: Ein Großteil der Generationswechsel<br />
an der Spitze findet heute<br />
ohne Familienbeteiligung statt. „Ein Grund<br />
mehr <strong>für</strong> den Inhaber, sich frühzeitig nach<br />
einem geeigneten Kandidaten umzusehen<br />
und mit ihm eine tragfähige Lösung zu erarbeiten“,<br />
weiß Anne Kronzucker, Juristin bei<br />
34 dachbau magazin 4 | 2012<br />
die schlüsselübergabe an den nachfolger steht am schluss einer erfolg<strong>reiche</strong>n betriebsübergabe.<br />
▴ <strong>für</strong> diesen Prozess sollte der unternehmer drei bis fünf Jahre einplanen<br />
der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Ansonsten<br />
steht das Unternehmen im Ernstfall<br />
führungslos da – und muss womöglich<br />
geschlossen werden.<br />
Buy-in oder Buy-out?<br />
Gibt es in der Familie keinen geeigneten<br />
Nachfolger, muss in aller Regel erst einmal<br />
ein interessierter und zugleich auch fachlich<br />
qualifizierter Käufer gesucht werden.<br />
Diskretion ist hierbei oberstes Gebot: Wird<br />
unter den Mitarbeitern, Lieferanten oder<br />
Kunden ruchbar, dass „der Alte“ an Ausstieg<br />
denkt, kann dies fatale Folgen <strong>für</strong> das<br />
gesamte Unternehmen haben. Aus diesem<br />
Grund wurde zum Beispiel auf Initiative des<br />
Bundeswirtschaftsministeriums, der Industrie-<br />
und Handelskammern und der KfW<br />
die Plattform nexxt gegründet – eine spezielle<br />
Unternehmensbörse, um Inhaber und<br />
potenzielle Nachfolger auf vertraulicher Basis<br />
zusammenzuführen.<br />
Generell kommt <strong>für</strong> eine externe Nachfolgelösung<br />
sowohl der komplette oder<br />
schrittweise Verkauf an Betriebsfremde<br />
(„Management Buy-in“) als auch an Führungskräfte<br />
aus dem Betrieb („Management<br />
Buy-out“) in Betracht. „Zwar bietet ein Buyout<br />
den Vorteil, dass die Nachfolge in gewissem<br />
Maße die Kontinuität wahrt – nicht<br />
immer aber findet sich ein gleichermaßen<br />
williger und fähiger Nachfolger in der eigenen<br />
Belegschaft“, weiß die D.A.S.-Juristin.<br />
Kommt ein Kandidat aus dem eigenen Betrieb<br />
in Frage, so kann er die Übergangszeit,<br />
zum Beispiel als Geschäftsführer, gemein-<br />
Koray ISIK, IStoCKpHoto.Com
sam mit dem Inhaber gestalten. Der Vorteil:<br />
Kunden wie Mitarbeiter kennen ihn dann<br />
bereits als künftigen Chef, bevor die Übergabe<br />
in allen Punkten vollzogen wird – eine<br />
Vertrauensbasis, die sich ein betriebsfremder<br />
Nachfolger meist erst mühsam erarbeiten<br />
muss.<br />
nehmen Sie sich Zeit<br />
Ist der geeignete Kandidat erst einmal gefunden<br />
– und auch willens, die ihm zugedachte<br />
Aufgabe auszufüllen –, beginnt der<br />
wohl schwierigste Teil der Nachfolgeregelung:<br />
Das weitere Vorgehen muss sorgfältig<br />
geplant, ein Übergabevertrag ausgearbeitet,<br />
die steuerliche Gestaltung optimiert<br />
und gegebenenfalls die Finanzierung der<br />
Nachfolge abgesichert werden. „In allen<br />
Punkten sollte unbedingt der Rat von Experten<br />
eingeholt werden, denn die Materie<br />
ist komplex – und jede Nachfolgelösung individuell<br />
sehr verschieden“, so der Rat der<br />
D.A.S.-Juristin. Da<strong>für</strong> sollte nicht nur der<br />
Unternehmer, sondern auch der Nachfolger<br />
aus<strong>reiche</strong>nd Zeit einplanen. Experten<br />
gehen davon aus, dass zwischen dem ersten<br />
Kontakt und der erfolg<strong>reiche</strong>n Übernahme<br />
durchschnittlich drei bis fünf Jahre liegen.<br />
Der übergabevertrag<br />
Der Übergabevertrag steht im Zentrum dieses<br />
Prozesses: Er dokumentiert alle Details<br />
der gemeinsam erarbeiteten Nachfolgelösung<br />
– „und stellt damit den wichtigsten<br />
Schritt auf dem Weg zu ihrer Umsetzung<br />
in die Praxis dar“, betont Anne Kronzucker.<br />
Ein Übergabevertrag ist eine besondere Art<br />
von Kaufvertrag: Im Kern benennt er den<br />
Übertragungsgegenstand und legt die <strong>für</strong><br />
die Übertragung zu erbringende Gegenleistung<br />
des Nachfolgers fest. Um Konflikte<br />
zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden,<br />
sollte beides möglichst exakt festgelegt sein,<br />
ebenso der Zeitpunkt, an dem der Vertrag<br />
wirksam werden soll, ab wann der Nachfolger<br />
die Verantwortung übernimmt. Der Unternehmer<br />
sollte sich im Rahmen des Übergabevertrags<br />
seinem Nachfolger gegenüber<br />
auch <strong>für</strong> die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
aller vorgelegten Jahresabschlüsse verbürgen<br />
und Rechenschaft über bestehende betriebliche<br />
sowie gesellschaftsrechtliche Vereinbarungen<br />
ablegen.<br />
Je nach Lage des Unternehmens und<br />
der Beziehung zwischen Unternehmer und<br />
Nachfolger kann es auch sinnvoll sein, genaue<br />
Verjährungsfristen <strong>für</strong> Gewährleistungsansprüche<br />
sowie einen sogenannten<br />
Sicherungseinbehalt zu vereinbaren. Dieser<br />
legt einen gewissen Prozentsatz des Kaufpreises<br />
fest, den der Nachfolger erst nach<br />
dem Zeitraum des Übergabestichtages bezahlen<br />
muss. Das gibt ihm die Sicherheit,<br />
dass der Senior-Inhaber in der Zeit zwischen<br />
dem Vertragsschluss und dem Vollzug<br />
des Übergangs weiterhin an einer erfolg<strong>reiche</strong>n<br />
Entwicklung des Unternehmens<br />
interessiert bleibt. Ein vollständiger Übergabevertrag<br />
verpflichtet<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Das liebe Geld<br />
Bevor das nunmehr detailliert ausgehandelte<br />
Geschäft abgeschlossen werden kann,<br />
müssen freilich auch die Höhe und die Modalitäten<br />
<strong>für</strong> die Zahlung des Kaufpreises<br />
festgelegt sein. Auch hier kann sich noch<br />
mancher Pferdefuß verbergen: Laut einer<br />
Erhebung des Deutschen Handelskammertages<br />
klagen nahezu zwei Drittel aller externen<br />
Nachfolger über Probleme bei der<br />
den Unternehmer zudem<br />
zur Vorlage aller »der Übergabevertrag sollte nicht auf<br />
wichtigen Unterlagen:<br />
Dazu gehören Bescheinigungen<br />
der Finanzbe-<br />
eigene faust angefertigt werden.«<br />
hörden über nicht bestehende betriebliche Finanzierung – im Verbund mit zu optimis-<br />
Steuerschulden und die vollständige Abtischen Preisvorstellungen der Inhaber. Der<br />
führung aller öffentlichen Abgaben <strong>für</strong> das Rat der D.A.S.-Juristin: „Stimmt ansonsten<br />
Betriebsgrundstück sowie eine Bestätigung die Chemie und die Perspektive der Nach-<br />
der Sozialversicherung über korrekt abgefolgelösung, kann ein Gespräch mit einem<br />
führte Beiträge. Wichtig ist es auch, eine unbeteiligten Dritten zur Kompromissfin-<br />
Regelung über die Haftung zu treffen. Audung beitragen. Neben sachverständigen<br />
ßerdem muss der scheidende Unternehmer Beratern, wie einem Anwalt, Steuerberater<br />
bestätigen, dass er Inhaber und damit zum oder auch einem Wirtschaftsprüfer, kommt<br />
Vertragsabschluss berechtigt ist.<br />
hier<strong>für</strong> auch ein versierter Mediator in Fra-<br />
Die Ausgestaltung eines Übergabevertrage. Mit seiner Hilfe können die Parteien<br />
ges sollte keinesfalls auf eigene Faust in An- ihre widerstreitenden Interessen zu einem<br />
griff genommen werden. Ein Rechtsanwalt, einvernehmlichen Ausgleich bringen – und<br />
der den Betrieb idealerweise gut kennt, ist<br />
hier der geeignete Ansprechpartner.<br />
damit dem Unternehmen eine langfristige,<br />
neue Perspektive sichern.“ ■<br />
SIEBEn TIPPS Für DEn PoTEnZIELLEn KäUFEr<br />
■ Prüfen sie genau, ob der betrieb aus<strong>reiche</strong>nd Gewinne abwirft oder ob er wenigstens<br />
das Potenzial dazu hat. analysieren sie dazu genau die reserven im bereich marktstrategie,<br />
organisation und kundenmanagement. besprechen sie die letzten bilanzen gemeinsam<br />
mit dem steuerberater und stellen sie sicher, dass sie den betrieb möglichst<br />
schuldenfrei übernehmen können.<br />
■ klären sie, was der betrieb kostet und welche laufenden Zahlungen an den Vorgänger<br />
anfallen. erstellen sie nach rücksprache mit der hausbank einen realistischen finanzierungsplan.<br />
■ finden sie ihren eigenen weg der betriebsführung und orientieren sie sich dabei an ihren<br />
persönlichen stärken und Vorlieben. nutzen sie die erfahrung des Vorgängers und<br />
nehmen sie Veränderungen behutsam schritt <strong>für</strong> schritt vor. delegieren sie aufgaben,<br />
die ihnen nicht liegen, an einen mitarbeiter.<br />
■ bestehen sie von beginn der nachfolgephase an auf klare hierarchien, Verantwortungs-<br />
und kompetenzbe<strong>reiche</strong>. nutzen sie die chance, schrittweise Verantwortung zu<br />
übernehmen. am besten zunächst in einem bereich, der zu ihren stärken zählt.<br />
■ auch als nachfolger müssen sie sich die akzeptanz bei den mitarbeitern erst erarbeiten.<br />
stellen sie sich deshalb auf konflikte mit einzelnen mitarbeitern ein, bei denen sie<br />
letztendlich die oberhand behalten sollten.<br />
■ analysieren sie möglichst selbstkritisch ihre fähigkeiten: was kann ich schon – wo<br />
muss ich mich noch weiterbilden? erstellen sie – idealerweise in absprache mit dem<br />
Vorgänger – einen weiterbildungsplan.<br />
■ Gerade zu beginn brauchen sie die volle unterstützung der familie: akzeptiert ihre<br />
frau/Partnerin das gegenüber einer festanstellung als arbeitnehmer gestiegene arbeitspensum?<br />
ist sie bereit, ihnen in kritischen Zeiten »den rücken frei« zu halten?<br />
35
management<br />
InSolVEnz<br />
Unterm rettungsschirm<br />
die reform des insolvenzrechts ist soeben in kraft<br />
getreten. aber was bringt das neue Gesetz <strong>für</strong><br />
den unternehmer? ein blick in die Praxis erklärt das<br />
neue »schutzschirmverfahren«.<br />
text: Christoph Möller<br />
36 dachbau magazin 4 | 2012<br />
jahrelang hat man Unternehmer<br />
zu überzeugen versucht, eine Insolvenz sei<br />
eigentlich nichts Schlimmes. Im Gegenteil:<br />
Einen besseren Weg gebe es gar nicht, seine<br />
Schulden loszuwerden und neu anzufangen.<br />
Diese Behauptung wurde aber dadurch<br />
nicht richtiger, dass man sie ständig wiederholte.<br />
Unternehmer wussten, dass sie ihr<br />
Unternehmen durch ein Insolvenzverfahren<br />
in aller Regel verlieren. Also versuchten sie<br />
„bis zum letzten Blutstropfen“, den Betrieb<br />
in Eigenregie zu retten. In der Praxis meist<br />
so lange, bis nichts mehr zu retten war.<br />
mICHaEl CoUrtnEy, IStoCKpHoto.Com
Zwar sah die Insolvenzordnung (InsO)<br />
mit den Instrumenten Eigenverwaltung<br />
und Insolvenzplan auch zuvor schon eine<br />
Möglichkeit vor, mit der ein Unternehmer<br />
Herr im eigenen Haus bleiben konnte. Doch<br />
diese Kombination funktionierte nur selten,<br />
weil die Eigenverwaltung viel zu spät<br />
begann und der Insolvenzplan (der auf den<br />
Erhalt eines Unternehmens zielt) <strong>für</strong> die<br />
Gläubiger zu unattraktiv war.<br />
Dieser „Geburtsfehler“ der seit dem Jahr<br />
1999 geltenden InsO wurde zum 1. März<br />
2012 durch eine grundlegende Reform der<br />
InsO korrigiert, die bereits im Herbst 2011<br />
vom Bundestag verabschiedet wurde: Das<br />
Ergebnis heißt Gesetz zur Erleichterung der<br />
Sanierung von Unternehmen, kurz: ESUG.<br />
»Schutzschirmverfahren«<br />
„Neu daran ist, dass der Unternehmer bei<br />
frühzeitigem Insolvenzantrag einen Anspruch<br />
hat, sein Unternehmen in Eigenverwaltung<br />
zu sanieren“, betont Rüdiger<br />
Wienberg, Namenspartner der Anwaltskanzlei<br />
hww wienberg wilhelm, die zu den<br />
Topadressen der deutschen Insolvenzverwalter<br />
zählt. Bei der Eigenverwaltung wird<br />
kein Insolvenzverwalter eingesetzt, sondern<br />
»eine erfolg<strong>reiche</strong> sanierung beginnt<br />
lange vor der insolvenzanmeldung.«<br />
ein Sachwalter, der lediglich überwachende<br />
Funktion hat. Den gab es zwar schon vor<br />
dem ESUG; aber erst nach Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens, also rund drei Monate<br />
nach Insolvenzanmeldung, wenn die<br />
wichtigsten Weichen bereits gestellt waren.<br />
„Nach der aktuellen Fassung des ESUG<br />
kann das Gericht, wenn alle Voraussetzungen<br />
vorliegen, die Eigenverwaltung sofort<br />
anordnen“, ergänzt Wienberg. „Dadurch<br />
geht keine wertvolle Zeit mehr verloren.“<br />
Und der Unternehmer darf sich den Sachwalter<br />
sogar selbst aussuchen – ein Konstrukt,<br />
das als „Schutzschirmverfahren“<br />
bezeichnet wird. Die Folge: Die „Richtlinienkompetenz“<br />
<strong>für</strong> die Umsetzung der Sanierung<br />
bleibt beim Unternehmer.<br />
Das hört sich <strong>für</strong> den Betriebsinhaber zunächst<br />
einmal gut an – und das ist es auch.<br />
Allerdings nur, wenn er ein paar wichtige<br />
Regeln beachtet: „Eine erfolg<strong>reiche</strong> Sanierung<br />
durch ein Insolvenzverfahren beginnt<br />
Wochen, wenn nicht Monate vor der Insolvenzanmeldung“,<br />
unterstreicht Burkhard<br />
Jung, Geschäftsführer von hww CMS, der<br />
führenden Sanierungsberatung <strong>für</strong> den<br />
Mittelstand. „Wer die Sanierung erst planen<br />
will, nachdem er beim Insolvenzgericht war,<br />
wird beinahe unter Garantie sein Unternehmen<br />
los – das ändert sich auch durch das<br />
ESUG nicht.“<br />
Das bedeutet: Wer wartet, bis der letzte<br />
Cent Liquidität aufgebraucht ist, und dann<br />
bei Gericht seinen Schwager als Sachwalter<br />
vorstellt, wird kaum Erfolg haben. „Das<br />
Recht, den Sachwalter selbst auszusuchen,<br />
hat nur, wer bei ‚drohender Zahlungsunfähigkeit’<br />
Insolvenzantrag stellt“, erklärt<br />
Insolvenzverwalter Wienberg. Der Unternehmer<br />
muss also bereits dann zum Insolvenzgericht<br />
gehen, wenn er noch gar nicht<br />
zahlungsunfähig, die Insolvenz aber absehbar<br />
ist. „Nur dann kann das Schutzschirmverfahren<br />
greifen und der Unternehmer am<br />
Ruder bleiben“, so Wienberg.<br />
Die Gläubiger müssen ins Boot<br />
Dieser Rechtsanspruch allein wird es allerdings<br />
nicht richten. „Eine Sanierung über<br />
ein Insolvenzverfahren ist auch nach ESUG<br />
nur dann erfolgreich, wenn der Unternehmer<br />
die wichtigen Gläubiger ins Boot holt“,<br />
stellt Sanierungsberater<br />
Jung fest. „Da kann das<br />
Sanierungskonzept so gut<br />
sein, wie es will: Wenn die<br />
Gläubiger nicht wissen<br />
und verstehen, warum<br />
was gemacht wird, werden sie dem Unternehmer<br />
ihr Vertrauen entziehen – und die<br />
Sanierung wird scheitern.“<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine Sanierung im Insolvenzverfahren<br />
ist die Einigung mit den<br />
Gläubigern auf einen Insolvenzplan. Das ist<br />
im Grunde nichts anderes als ein formaler<br />
Sanierungsplan, der die Wege der Sanierung<br />
und die Befriedigung der Gläubiger –<br />
und damit nicht zuletzt die Entschuldung<br />
des Unternehmens – regelt. Im Unterschied<br />
zu allen anderen Sanierungswegen im Insolvenzverfahren<br />
bleibt das Unternehmen<br />
dabei erhalten – und der Inhaber bleibt am<br />
Ruder.<br />
Damit das Insolvenzverfahren nur <strong>für</strong><br />
eine möglichst kurze Zeit andauert, sollte<br />
der Insolvenzplan schon vor Insolvenzanmeldung<br />
entwickelt werden. Man spricht<br />
dann von einem „Pre-packaged Plan“. Idealerweise<br />
wird damit ein bis zwei Monate<br />
vor Insolvenzanmeldung begonnen. Die<br />
Entwicklung eines Insolvenzplanes ist jedoch<br />
sehr kompliziert: Seine Entwicklung<br />
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38 dachbau magazin 4 | 2012<br />
erfordert ein Spezialwissen, mit dem der<br />
Unternehmer, aber auch seine gängigen<br />
Dienstleister – etwa Anwalt oder Steuerberater<br />
– fachlich in der Regel vollkommen<br />
überfordert sind.<br />
Es hat sich deshalb in der Sanierungspraxis<br />
durchgesetzt, dass das Krisen-Unternehmen<br />
<strong>für</strong> die Zeit der Sanierung einen<br />
insolvenzerfahrenen „Chief Restructuring<br />
Officer“, kurz: CRO, in die Geschäftsführung<br />
holt. Dieser steuert mit der Autorität<br />
seiner Erfahrung die Gespräche mit den<br />
Gläubigern und die Entwicklung des Insolvenzplans.<br />
Ein Modell, das sich bewährt<br />
hat – wobei sich viele Unternehmen Sorgen<br />
wegen der Kosten machen. „Natürlich<br />
kostet eine Sanierung Geld“, gibt Sanierungsberater<br />
Jung zu bedenken. „Aber ich<br />
»Voraussetzung ist die einigung mit den<br />
Gläubigern auf einen insolvenzplan.«<br />
muss auch den Wert berücksichtigen, der<br />
dahintersteht: Ich bekomme ein saniertes<br />
und entschuldetes Unternehmen zurück.“<br />
In der Sanierungsbranche heißt es dazu nur<br />
ganz lapidar: „Wenn ich einen Unfallchirurgen<br />
brauche, gehe ich ja auch nicht zum<br />
Hautarzt.“<br />
Vertrauen schaffen<br />
Die Verpflichtung eines erfahrenen CRO ist<br />
aber auch aus einem anderen Grund unumgänglich:<br />
„Das Insolvenzgericht wird einer<br />
Eigenverwaltung in aller Regel nur dann zustimmen,<br />
wenn jemand in der Geschäftsführung<br />
sitzt, der über das notwendige<br />
Fachwissen verfügt“, weiß Insolvenzverwalter<br />
Wienberg aus Erfahrung. „Und auch<br />
die Gläubiger fassen eher wieder Vertrauen,<br />
wenn der Unternehmer sich einen Experten<br />
an seine Seite holt.“ Und schließlich<br />
braucht der Unternehmer Rat, wenn es um<br />
die Auswahl des (vorläufigen) Sachwalters<br />
geht – wobei Wienberg und Jung unisono<br />
dazu raten, die Auswahl des Sachwalters in<br />
jedem Fall mit den Gläubigern abzustimmen,<br />
auch wenn das ESUG dies nicht vorschreibt.<br />
Nur so lässt sich das nötige Vertrauen<br />
in das überschuldete Unternehmen<br />
langsam wiederherstellen.<br />
Ist dann die Insolvenz angemeldet, muss<br />
alles ganz schnell gehen: Während sich das<br />
Unternehmen durch das drei Monate lang<br />
gezahlte Insolvenzgeld ein Liquiditätspolster<br />
schafft, werden die arbeitsrechtlichen<br />
Maßnahmen vorbereitet. Zugleich wird entschieden,<br />
welche Auf-<br />
träge weitergeführt<br />
werden sollen und<br />
welche nicht. Burkhard<br />
Jung: „Schließlich<br />
verfügt das Unternehmen<br />
auch im Insolvenzverfahren<br />
über Sonderkündigungsrechte, mit denen<br />
sich übrigens auch zu teuer gewordene<br />
Dauerschuldverhältnisse oder Lieferverträge<br />
ganz leicht kündigen oder neu verhandeln<br />
lassen.“<br />
Wird dann nach drei Monaten das Verfahren<br />
eröffnet, kann durch die frühzeitige<br />
Vorbereitung meist nach circa zwei Monaten<br />
der Insolvenzplan durch das Gericht<br />
und die Gläubiger verabschiedet werden.<br />
Weitere ein bis zwei Wochen später wird<br />
das Insolvenzverfahren dann wieder aufgehoben<br />
– das Unternehmen ist saniert und<br />
entschuldet. Gerade einmal fünf Monate<br />
nach Insolvenzanmeldung ist der Spuk damit<br />
wieder vorbei. ■<br />
ACHT rEGELn Für DAS »SCHUTZSCHIrMVErFAHrEn«<br />
■ insolvenz anmelden, bevor die Zahlungsunfähigkeit eintritt<br />
■ alle wichtigen Gläubiger über die bevorstehende insolvenzanmeldung und die<br />
geplanten schritte informieren<br />
■ während der sanierung die Gläubiger regelmäßig informieren<br />
■ insolvenzplan ein bis zwei monate vor insolvenzanmeldung entwickeln<br />
(»Pre-packaged Plan«)<br />
■ <strong>für</strong> die Zeit der sanierung einen insolvenzerfahrenen »chief restructuring officer«<br />
(cro) in die Geschäftsführung holen<br />
■ auswahl des sachwalters unbedingt mit den Gläubigern abstimmen<br />
■ kunden und aufträge selektieren: nur noch das machen, was profitabel ist<br />
■ sonderkündigungsrechte im insolvenzverfahren nutzen: zu teuer gewordene<br />
dauerschuldverhältnisse und Lieferverträge kündigen oder neu verhandeln
DACH + HoLZ<br />
MESSE-HIGHLIGHTS 2012<br />
die dach + holz international präsentierte<br />
sich auch in diesem Jahr auf dem stuttgarter<br />
messegelände wieder als hochkarätiger<br />
branchentreff: Über 55 000 besucher<br />
aus dem <strong>dachdecker</strong>- und Zimmererhandwerk<br />
informierten sich auf den ständen der<br />
aussteller rund um die themen holzbau,<br />
ausbau, dach und wand. auf den folgenden<br />
12 seiten unseres advertorials präsentieren<br />
ihnen neun aussteller in einem messerückblick<br />
noch einmal ihre individuellen highlights<br />
der dach + holz 2012. die redaktion<br />
wünscht ihnen viel spaß bei der Lektüre und<br />
ist sich sicher, dass die beiträge auch <strong>für</strong><br />
ihren betrieb spannende neuigkeiten enthalten<br />
– die vier messetage waren schließlich<br />
viel zu kurz, um alle highlights zu sehen.<br />
fotoS: gHm<br />
DATEn + FAKTEn 2012<br />
anzahl der Besucher:<br />
55 800<br />
anzahl der aussteller:<br />
601 aus 26 Ländern<br />
Eine messe, die Wünsche erfüllt:<br />
98,6 Prozent der aussteller waren<br />
zufrieden<br />
Besucher aus Betrieben mit weniger<br />
als 10 mitarbeitern:<br />
56 Prozent<br />
Besucher aus Handwerksberufen:<br />
94,4 Prozent
dach + Holz<br />
Dach + Holz 2012: Zahl<strong>reiche</strong> Neuheiten und ein kompetentes Messeteam sorgten <strong>für</strong> einen Rekordbesuch auf dem komplett neu gestalteten Messestand des<br />
Tondachziegelherstellers Creaton in Halle 1 des Stuttgarter Messegeländes<br />
CREATON PRäSENTIERT SICH MIT NEuEM MESSESTAND AuF DER DACH + HOLZ<br />
Rekordergebnis trifft Besucherrekord<br />
D<br />
as erfolg<strong>reiche</strong> Geschäftsjahr 2011,<br />
der kommunikative Messestand,<br />
zahl<strong>reiche</strong> Neuheiten und ein kompetentes<br />
Messeteam – all dies hatte<br />
seinen Anteil daran, dass der Stand des<br />
Tondachziegelherstellers Creaton auf der<br />
Dach + Holz in Stuttgart ein Besuchermagnet<br />
war. Ein besonderer Blickfang war<br />
die Präsentation des umfang<strong>reiche</strong>n Sortiments<br />
an Originalzubehör am Stand in<br />
Halle 1, das von Ortgang zu Ortgang und<br />
vom First bis zur Traufe <strong>für</strong> optimal aufeinander<br />
abgestimmte Komplettlösungen<br />
und damit <strong>für</strong> sichere, ästhetische und<br />
hochwertige Dächer im System sorgt.<br />
Originalzubehör – schön und sicher<br />
Das gesamte Dach-System ist nur so gut<br />
wie seine einzelnen Teile. Drei Musterdä-<br />
40 dachbau magazin 4 | 2012<br />
cher zeigten deshalb am Creaton-Stand,<br />
wie durchdachte Komplettlösungen mit<br />
Originalzubehörteilen aussehen und wie<br />
einige der Zubehörteile zu praktischen<br />
Sets zusammengefasst sind, um so eine<br />
noch einfachere und schnellere Belieferung<br />
und Verarbeitung auf der Baustelle<br />
sicherzustellen. Ein gutes Beispiel hier<strong>für</strong><br />
ist das „Signum“-Adapter-Set, das alle<br />
wichtigen Komponenten <strong>für</strong> einen einfachen,<br />
sicheren und ästhetischen Einbau<br />
der Dachdurchdringung beinhaltet: Vom<br />
flexiblen Schlauchanschluss über den<br />
Adapter <strong>für</strong> sichere Dachdurchdringungen<br />
bis zur individuellen Tondunstrohrhaube<br />
als keramisches Design-Objekt<br />
in verschiedenen Formen und passend<br />
zu jeder Farbe und Oberfläche. Auch die<br />
neue EPDM-Manschette gibt es im Systemset<br />
als Lösung <strong>für</strong> Dachdurchdringun-<br />
anzeige<br />
gen aller Art – beispielsweise <strong>für</strong> den Antennen-<br />
oder Solardurchgang sowie die<br />
Thermen-Abgasrohrdurchführung. Dabei<br />
setzt Creaton – wo immer es machbar<br />
ist – auf eine vollkeramische Lösung. Ist<br />
dies nicht möglich, werden ausschließlich<br />
hochwertige Materialien wie Aluminium<br />
oder Kristallglas eingesetzt, wie etwa bei<br />
den Steigtritt- und Schneefangsystemen.<br />
Auch diese stören den optischen Gesamteindruck<br />
nicht, sondern lassen sich ebenso<br />
wie das Grundelement farblich an die<br />
jeweilige Dachlandschaft anpassen.<br />
Premiere von Creaton TV<br />
Mit der neuen Videoplattform Creaton TV<br />
präsentierte der Hersteller weiterhin eine<br />
ganz neue Qualität der Informationsvermittlung,<br />
die sowohl der YouTube-Ge-
anzeige<br />
Ein besonderer Besuchermagnet war die Präsentation des Originalzubehörs <strong>für</strong><br />
ein ästhetisches, sicheres und hochwertiges Dach<br />
neration als auch den Partnern aus dem<br />
Dachdecker- und Zimmererhandwerk entgegenkommt<br />
– Bilder sagen bekanntlich<br />
mehr als tausend Worte, und Filme zeigen<br />
mehr als tausend Bilder. Vor allem vermitteln<br />
sie besser als jedes andere Medium<br />
professionelles Dach-Know-how: So faszinierte<br />
das zeitgemäße Medium mit einem<br />
Startprogramm von Lehrfilmen rund<br />
um die fachgerechte Montage des Originalzubehörs<br />
vom „Signum“-Adapter-Set<br />
bis zum vollkeramischen Dachabschluss.<br />
Dass das Angebot unter www.creaton.tv<br />
zukünftig laufend erweitert wird, versteht<br />
sich fast genauso von selbst wie die Tatsache,<br />
dass die Filme – neben Internet und<br />
YouTube – auch als App <strong>für</strong> das iPhone und<br />
das iPad direkt auf die Baustelle geholt<br />
werden können.<br />
Wasserdichte Dachlösung<br />
Für das unterdach präsentierte Creaton<br />
eine Erweiterung seines bisher aus den<br />
drei Bahnen „uno“, „Duo“ und „Trio“ bestehenden<br />
Sortiments. Das neue Produkt<br />
heißt „Quattro“ und ist eine mehrlagige<br />
Bahn mit einem Flächengewicht von<br />
350 g/m². Sie besteht aus einem PES-<br />
Trägervlies mit zwei monolithischen TPu-<br />
Copolymer-Beschichtungen. Ihre hohe<br />
Reiß- und Nagelausreißfestigkeit, die sehr<br />
gute Alterungsbeständigkeit und eine<br />
überdurchschnittliche Freibewitterungszeit<br />
von drei Monaten geben der neuen<br />
Bahn eine Sonderstellung unter den un-<br />
terdachbahnen. Sie genügt damit nicht nur<br />
dem Anforderungsprofil diffusionsoffener,<br />
hinterlüfteter Dachaufbauten mit sehr flachen<br />
Dachneigungen, sondern kann gemäß<br />
Herstellerangaben unter gewissen<br />
Voraussetzungen in Verbindung mit den<br />
Dachziegelmodellen „Premion“, „Futura“<br />
und „Sinfonie“ auch als wasserdichtes<br />
unterdach bis zu einer Dachneigung von<br />
7 Grad verwendet werden. Die neue Bahn<br />
lässt sich sowohl im Quellschweißverfahren<br />
als auch thermisch schweißen.<br />
Schwarz liegt im Trend<br />
Creaton hat den Trend erkannt, zügig umgesetzt<br />
und die Ergebnisse in Stuttgart<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Filmpremiere auf der Messe: Die neue Videoplattform Creaton TV sorgt <strong>für</strong> die<br />
zeitgemäße Vermittlung von professionellem Praxis-Know-how<br />
vorgestellt: Ab sofort gibt es die Erfolgsmodelle<br />
„Harmonie“ und „MZ3“ auch in<br />
der neuen Trendfarbe Schwarz und den<br />
Oberflächen „Finesse“ schwarz glasiert<br />
sowie „Nuance“ anthrazit engobiert.<br />
Helle Zukunftsaussichten also <strong>für</strong> dunkle<br />
Farben auf dem Dach, aber auch <strong>für</strong> die<br />
Creaton AG, die nicht nur aufgrund der<br />
vorgestellten Neuheiten zuversichtlich ist,<br />
auch 2012 an das gute Geschäftsergebnis<br />
des vergangenen Jahres anknüpfen zu<br />
können.<br />
Kontakt:<br />
Creaton AG<br />
D-86637 Wertingen<br />
www.creaton.de<br />
Dachziegel gekonnt<br />
in Szene gesetzt – ein<br />
Highlight des<br />
Standkonzepts der<br />
Creaton AG<br />
41
dach + Holz<br />
50 Jahre Wolfin: dieses Jubiläum wollten die Messebesucher nicht versäumen und sorgten auf der Dach + Holz 2012 in Stuttgart <strong>für</strong> wahrhaft rekordverdächtige<br />
Besucherzahlen am Messestand des Abdichtungsspezialisten in Halle 7<br />
WOLFIN PRäSENTIERT KOMPETENZ FüR ALLE ABDICHTuNGSANFORDERuNGEN<br />
Mit Schwung ins Jubiläumsjahr<br />
E<br />
in neu konzipierter Messestand,<br />
ein neues Erscheinungsbild und<br />
die seit 50 Jahren bewährte Marke<br />
Wolfin: So präsentierte sich das unternehmen<br />
Wolfin Bautechnik zum Start ins<br />
Jubiläumsjahr auf der Dach + Holz 2012<br />
in Stuttgart. Denn eines hat sich seit der<br />
Entwicklung der damals ersten bitumenbeständigen<br />
und dampfdiffusionsoffenen<br />
Kunststoff-Dach- und -Dichtungsbahn<br />
der Welt nicht verändert: Wolfin steht <strong>für</strong><br />
Qualität und Sicherheit in der Dach- und<br />
Bauwerksabdichtung und setzt mit seinen<br />
Neuentwicklungen regelmäßig neue Standards.<br />
So präsentierte der Abdichtungsspezialist<br />
in Stuttgart unter anderem seine<br />
neuen Entwässerungselemente aus Edelstahl<br />
sowie die vlieskaschierte, hochpolymere<br />
Kunststoffdachbahn Wolfin PV als<br />
sichere Grundlage <strong>für</strong> Solaranlagen.<br />
42 dachbau magazin 4 | 2012<br />
Für alle am Bau Beteiligten gilt: Entscheidend<br />
ist, dass die einzelnen Produktkomponenten<br />
optimal aufeinander<br />
abgestimmt sind und im System funktionieren.<br />
Denn die Anforderungen steigen<br />
stetig. Doch mit den Premium-Produkten<br />
aus dem Hause Wolfin Bautechnik sind<br />
Handwerker und Bauherren immer auf<br />
der sicheren Seite.<br />
Kompetenz in der Dachabdichtung …<br />
Da<strong>für</strong> ein aktuelles Beispiel: Seit die sogenannten<br />
„Jahrhundertregen“ als direkte<br />
Folge des Klimawandels mehr oder weniger<br />
regelmäßig vorkommen, steht neben<br />
der sicheren Dachabdichtung verstärkt<br />
auch das Thema Entwässerung – und dabei<br />
vor allem die Notentwässerung der<br />
Dachfläche – im Fokus. Für die profes-<br />
anzeige<br />
sionelle Entwässerung und Lüftung hat<br />
Wolfin neue Systemteile aus Edelstahl<br />
entwickelt. Ihre werkseitig integrierten<br />
Bahnenflansche sichern einen materialidentischen<br />
und homogenen Anschluss<br />
zu den Abdichtungsbahnen des Herstellers.<br />
Ein anderes Beispiel: Die zunehmende<br />
Nachfrage nach alternativer Energiegewinnung<br />
verlangt den Dachabdichtungen<br />
immer häufiger auch die Funktion als<br />
Tragschicht <strong>für</strong> Solarthermie- oder Photovoltaikinstallationen<br />
ab. Deshalb hat Wolfin<br />
Bautechnik <strong>für</strong> die perfekte Basis von<br />
Solaranlagen die vlieskaschierte, hochpolymere<br />
Kunststoff-Dachbahn Wolfin PV<br />
entwickelt. Sie ist mit einem Spezial-Ester<br />
plastifiziert und vereinigt dadurch mechanische<br />
und chemische Vorteile von Kunststoff<br />
als optimale Grundlage <strong>für</strong> dauerhaft<br />
sichere Solardächer.
anzeige<br />
Sie personifizierten den Charme der Marke: die freundlichen Messehostessen<br />
im knallgrünen Wolfin-Outfit<br />
… und in der Bauwerksabdichtung<br />
Weiterhin konnten sich die Messebesucher<br />
davon überzeugen, dass Wolfin-Bahnen<br />
nicht nur auf dem Dach, sondern bei<br />
praktisch allen komplexen Abdichtungsanforderungen<br />
am Bau überzeugen können.<br />
Qualitätsbewusste Handwerksbetriebe<br />
setzen sie daher auch <strong>für</strong> Bauwerksabdichtungen,<br />
Teichabdichtungen und Abdichtungen<br />
gegen drückendes Wasser im<br />
Tiefbau ebenso ein wie <strong>für</strong> den Schutz des<br />
Grundwassers bei WHG-Abdichtungen<br />
von Auffangwannen und -räumen gegen<br />
wassergefährdende Flüssigkeiten. Sogar<br />
bei der Küchenabdichtung kommen Wolfin-Produkte<br />
zum Einsatz. Vom Keller über<br />
die Terrasse und das Parkdeck bis zum<br />
Dach – mit Wolfin sind Investoren und<br />
Handwerker immer auf der dichten und<br />
damit langfristig sicheren Seite.<br />
Wolfin – und dicht<br />
Die Aussage „Langzeitbewährte Qualität –<br />
mit Sicherheit!“ beschreibt die zukunfts-<br />
weisende Kontinuität der Marke Wolfin <strong>für</strong><br />
die nächsten 50 Jahre. Dieser Anspruch<br />
findet sich auch auf dem Titel der neuen<br />
unternehmensbroschüre, mit der sich der<br />
Partner des Handwerks im Jubiläumsjahr<br />
2012 im neuen Corporate Design präsentiert.<br />
Die Premiere des neuen Erscheinungsbildes<br />
mit dem Slogan „Wolfin – und<br />
dicht“ fand im Rahmen der Dach + Holz in<br />
Stuttgart statt. Wer die Broschüre bei sei-<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Musterhafte Abdichtungen mit Wolfin in der „lebendigen Werkstatt“: Da fühlten<br />
sich die Dachdecker voll und ganz zu Hause<br />
nem Besuch auf der Messe nicht mitnehmen<br />
konnte, kann sie im Internet unter<br />
www.wolfin.de kostenlos herunterladen<br />
oder einfach per E-Mail unter service@<br />
wolfin.com anfordern.<br />
Kontakt:<br />
Wolfin Bautechnik GmbH<br />
D-63607 Wächtersbach<br />
www.wolfin.de<br />
Grün, frisch und<br />
knackig – eine 50 Jahre<br />
junge Marke im<br />
neuen Erscheinungsbild<br />
43
dach + Holz<br />
Komplettes Systemset: Die Dämmzarge von puren wird ab sofort vom Dachfensterhersteller Velux als Ergänzungsprodukt empfohlen<br />
PuREN PRäSENTIERT DäMMuNG AuS PuR/PIR-HARTSCHAuM<br />
Wärmeschutz <strong>für</strong><br />
Steil- und Flachdächer<br />
unter dem Motto „PuRe technology<br />
– intelligenter Wärmeschutz“<br />
präsentierte puren auf<br />
der Dach + Holz 2012 Neues und Bewährtes<br />
aus dem Hochleistungsdämmstoff<br />
Polyurethan(PuR/PIR)-Hartschaum <strong>für</strong> die<br />
Anwendungsbe<strong>reiche</strong> Steildach, Flachdach,<br />
Fassade sowie <strong>für</strong> die oberste Geschossdecke.<br />
Schwerpunkt Steildach<br />
Einer der Schwerpunkte auf dem Messestand<br />
war das umfang<strong>reiche</strong> Steildachprogramm<br />
<strong>für</strong> die vollflächige Auf- und<br />
44 dachbau magazin 4 | 2012<br />
untersparrendämmung. Dazu gehören<br />
auch die verbesserten Aufsparren-Dämmelemente<br />
puren PuR unterdach, die mit<br />
diffusionsdichter Aluminium-Deckschicht<br />
in der WLS 024 oder als diffusionsfähiges<br />
Dämmelement der WLS 027/028 angeboten<br />
werden. Die diffusionsoffene monolithische<br />
Kaschierung ist werkseitig mit<br />
Selbstklebestreifen ausgestattet, wodurch<br />
die Notdachfunktion bereits im Zuge der<br />
Verlegung sichergestellt ist. Mit der Heiß-<br />
oder Kaltverschweißung der Stöße wird<br />
bei unterschreitung der Regeldachneigung<br />
eine zuverlässige Wasserführung erreicht.<br />
Die erhöhte Regensicherheit wurde<br />
anzeige<br />
aktuell durch ein Prüfergebnis des Instituts<br />
Holzforschung Austria und ein entsprechendes<br />
Zertifikat bestätigt.<br />
Die neue Kaschierung wird auch auf<br />
dem Schallschutz-Dämmelement puren SilentPro<br />
eingesetzt, bei dem eine unterseitige<br />
Steinfaserdämmung <strong>für</strong> ein um bis zu<br />
6 dB verbessertes Schalldämmmaß sorgt.<br />
In der PuR/PIR-Aufsparrendämmung setzt<br />
puren auch in Sachen Klebetechnik neue<br />
Standards: Alle Aufsparrendämmsysteme<br />
wurden mit dem zukunftsweisenden „Kleber-auf-Kleber“-System<br />
<strong>für</strong> eine optimale<br />
Verbindung der aufkaschierten Dachbahnen<br />
ausgestattet.
anzeige<br />
Zum Steildachprogramm von puren gehört das verbesserte Aufsparrendämmelement<br />
puren PuR unterdach<br />
Auch ein Produkt aus dem Zubehörprogramm<br />
<strong>für</strong> geneigte Dächer stand<br />
auf dem Messestand im Blickpunkt: Die<br />
Dämmzarge als ideales Anschlussdetail<br />
<strong>für</strong> den winddichten, regensicheren und<br />
wärmebrückenfreien Anschluss von Dachfenstern<br />
an die Dachkonstruktion wird ab<br />
sofort vom Dachfensterhersteller Velux<br />
als Ergänzungsprodukt empfohlen. Die<br />
puren Dämmzarge ist ein Verbundelement<br />
aus dem Funktionswerkstoff purenit<br />
und dem Hochleistungsdämmstoff PuR-<br />
Hartschaum und wird – angepasst an die<br />
Fenstertypen und -größen – als Systemset<br />
mit Dicht- und Klebeband, Schrauben und<br />
Montageanleitung angeboten.<br />
Schwerpunkt Flachdach<br />
Beim Flachdach lag der Schwerpunkt in<br />
diesem Jahr unter anderem auf dem sogenannten<br />
Kompaktdach-Aufbau. Diese<br />
Flachdachkonstruktion verbindet die Vorteile<br />
eines konventionellen Warmdachs mit<br />
der Besonderheit der Nichtunterläufigkeit<br />
über den gesamten Dachaufbau. Sämtliche<br />
Schichten – Dampfsperre, Dämmung<br />
und erste Abdichtungslage – werden hier<br />
vollflächig und vollfugig mit hochelastischem<br />
Wirobit-Elastomerbitumen verklebt.<br />
Jede einzelne Dämmplatte ist damit<br />
allseitig in Elastomerbitumen eingebettet<br />
und abgedichtet. Damit wird die horizon-<br />
tale Ausbreitung von möglicherweise auftretendem<br />
Wasser wirksam unterbunden.<br />
Mögliche Durchfeuchtungen beschränken<br />
sich daher nur auf die schadhafte Stelle<br />
des Daches. Für ein solches Sicherheitsdach<br />
eignen sich besonders die PIR Kompakt<br />
SD+ Dämmplatten. Sie sind in unterschiedlichen<br />
Ausführungen erhältlich:<br />
Je nach Brandschutzanforderung als B2<br />
normal- und B1 schwerentflammbar oder<br />
nach der europäischen Brandschutz-Norm<br />
EN 13501-1 Class C. Die Dämmplatte ist<br />
darüber hinaus in einer hochdruckfesten<br />
Ausführung <strong>für</strong> besondere Druckbeanspruchungen<br />
bis 820 kPa verfügbar. Alle<br />
Dämmelemente <strong>für</strong> das Kompaktdach<br />
werden auch als Gefälledämmung <strong>für</strong> die<br />
sichere Wasserführung angeboten. Das<br />
PIR Kompakt SD+ Sicherheitsdach ist ein<br />
aus mehreren Komponenten aufeinander<br />
abgestimmtes Flachdachsystem, welches<br />
über die Firma Georg Börner (www.georgboerner.de),<br />
auf Wunsch auch mit Systemgewährleistung,<br />
angeboten wird.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war das purenit<br />
Attikaelement <strong>für</strong> den wärmebrückenfreien<br />
Dachrandanschluss im übergang<br />
vom Flachdach zur Fassade. Speziell<br />
bei Sanierungen ist oftmals keine oder nur<br />
eine nicht hoch genug ausgebildete Attika-<br />
Konstruktion vorhanden, um den neuen<br />
Dachaufbau mit erhöhter Dämmstoffdicke<br />
aufzunehmen. Mögliche Konstruktionen<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Bei SilentPro sorgt eine unterseitige Steinfaserdämmung <strong>für</strong> ein um bis zu 6 dB<br />
verbessertes Schalldämmmaß<br />
aus Holz oder Beton hätten die Entstehung<br />
von Wärmebrücken zur Folge, wohingegen<br />
purenit mit einem Lambda-Wert<br />
von = 0,07 bis 0,086 W/(mK) bereits als<br />
Dämmstoff gilt und Wärmebrücken zuverlässig<br />
vermeidet.<br />
Kontakt:<br />
puren GmbH<br />
D-88662 Überlingen<br />
www.puren.com<br />
Beim PIR Kompakt SD+ Sicherheitsdach ist<br />
jede einzelne Dämmplatte von<br />
allen Seiten in Elastomerbitumen eingebettet<br />
45
dach + Holz<br />
BWK DACHZuBEHöR PRäSENTIERT ZWEI WEITERENTWICKELTE FASSADENBAHNEN<br />
Witterungsresistente Außenhaut<br />
Die Bahn Difflex Thermo Fassade ist auch <strong>für</strong> extreme Witterungsbedingungen,<br />
wie auf dieser Baustelle in den Alpen auf 3800 m Höhe, bestens geeignet<br />
N<br />
eben der ansprechenden Optik einer<br />
Fassade ist vor allem auch die<br />
Funktionalität und Sicherheit der<br />
Konstruktion ein entscheidendes Qualitätsmerkmal.<br />
um hier allen Ansprüchen<br />
von Handwerkern, Planern und anspruchsvollen<br />
Bauherren gerecht zu werden, hat<br />
das unternehmen BWK Dachzubehör seine<br />
hochwertigen Fassadenbahnen Difflex<br />
Thermo Fassade und Difflex Thermo Fassade<br />
Light in entscheidenden Details weiterentwickelt.<br />
Verbessertes Dehnungsverhalten<br />
Die beiden hochdiffusionsoffenen Fassadenbahnen<br />
bestehen nun aus einem<br />
mehrfach spezialbeschichteten Polyester-<br />
Spinnvlies. Sie sind an beiden Seiten mit<br />
Selbstklebestreifen ausgestattet und garantieren<br />
durch eine erhöhte Festigkeit sowie<br />
ein verbessertes Dehnungsverhalten<br />
eine wirtschaftliche Fassadenkonstruktion.<br />
Trotz ausgezeichneter Diffusionsoffenheit<br />
schützen beide Bahnen die Fassade zuverlässig<br />
vor äußeren Witterungseinflüssen<br />
wie Regen oder Flugschnee sowie auch<br />
vor Schadstoffen wie Staub, Pollen oder<br />
Sporen.<br />
Die Bahn Difflex Thermo Fassade hat<br />
ein Flächengewicht von 160 g/m² und garantiert<br />
eine Temperaturbeständigkeit von<br />
– 40 bis 150 °C. Sie ist witterungsresistent,<br />
46 dachbau magazin 4 | 2012<br />
winddicht und <strong>für</strong> die direkte Verlegung<br />
auf einer Holzschalung, Metall oder der<br />
Wärmedämmung hinter vorgehängten,<br />
hinterlüfteten Fassaden geeignet. Auch<br />
teiloffene und offene Holz-, Stahl- oder<br />
Glasfassaden lassen sich mit dieser Bahn<br />
herstellen.<br />
Leichte Alternative<br />
Die ebenfalls hochdiffusionsoffene Fassadenbahn<br />
Difflex Thermo Fassade Light<br />
garantiert eine Temperaturbeständigkeit<br />
von – 40 bis 120 °C und ist mit 130 g/m²<br />
leichter als ihre „große Schwester“. Sie<br />
ermöglicht eine einfach zu verarbeitende<br />
und zuverlässige Fassadenkonstruktion,<br />
ist dauerhaft uV-beständig, winddicht<br />
und ebenfalls hervorragend <strong>für</strong> die direkte<br />
Verlegung auf einer Holzschalung, Metall<br />
oder der Wärmedämmung hinter vorgehängten,<br />
hinterlüfteten Fassaden geeignet.<br />
Auch mit dieser Bahn sind zudem<br />
teiloffene Holz-, Stahl- oder Glasfassaden<br />
mit einer Fugenbreite von bis zu 30 mm<br />
möglich.<br />
Ideal <strong>für</strong> extreme Bedingungen<br />
In der Praxis hat sich die Difflex Thermo<br />
Fassade bereits mehrfach bewährt und<br />
war gerade bei schwierigen klimatischen<br />
Bedingungen meist die erste Wahl der<br />
Das fertige Gebäude: Die 170 m 2 große Südfassade des noblen Restaurants<br />
Matterhorn Glacier Paradise ist fast komplett mit PV-Modulen bekleidet<br />
anzeige<br />
Handwerker. So wurde die Bahn beispielsweise<br />
in den Walliser Alpen auf rund<br />
170 m² südorientierter Fassadenfläche des<br />
Restaurants Matterhorn Glacier Paradise<br />
unter einer Solaranlage verlegt – auf einer<br />
Höhe von mehr als 3800 m, wo tagtäglich<br />
Dauerfrost und starke Winde herrschen.<br />
Aufgrund der Südlage herrscht hier zudem<br />
aber auch eine doppelt so hohe Sonneneinstrahlung<br />
und uV-Belastung als in niedrigeren<br />
Regionen.<br />
Kontakt:<br />
BWK Dachzubehör GmbH<br />
D-74549 Wolpertshausen<br />
www.bwk-dachzubehoer.de<br />
Die beiden weiterentwickelten Fassaden-<br />
bahnen sind auch <strong>für</strong> teiloffene Holz-, Stahl- oder<br />
Glasfassaden geeignet
anzeige<br />
B<br />
eim neuen Dach- und Fassadenpaneel<br />
FX.12 von Prefa handelt es<br />
sich um ein Bekleidungselement,<br />
das durch seine Längs- und Querkantung<br />
ein geradezu futuristisches Oberflächendesign<br />
ermöglicht. Neben der individuellen<br />
Optik bietet FX.12 aber auch viele<br />
praktische Vorteile bei der Verarbeitung.<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
PREFA PRäSENTIERT DAS NEuE DACH- uND FASSADENPANEEL FX.12<br />
Futuristische Oberflächengestaltung<br />
Mit Versatz: das neue Dach- und Fassadenpaneel FX.12 von Prefa auf dem Dach eines traditionellen Holzhauses in österreich<br />
Macht das Klempnerleben leichter<br />
Aufgrund seiner ausgeklügelten Anschlussdetails<br />
und dem individuell wählbaren<br />
Versatz lässt sich das neue Paneel<br />
auf der Baustelle schnell montieren. Erleichtert<br />
wird die Arbeit zudem durch die<br />
zusätzliche Kantung des oberen Falzes,<br />
weshalb FX.12 ohne Hafte auskommt und<br />
durch die vorgestanzten Löcher direkt auf<br />
der unterkonstruktion befestigt werden<br />
kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin,<br />
dass der Einsatz von Schnürungen ebenfalls<br />
entfallen kann. Damit verfügt das Paneel<br />
über Eigenschaften, die dem Klempner<br />
das Leben leichter machen.<br />
Individuelle Optik<br />
Das Dach- und Fassadenpaneel ist in den<br />
beiden Formatgrößen 1400 x 420 und<br />
700 x 420 mm erhältlich. um eine optimale<br />
asymmetrische Optik zu erhalten,<br />
sollte bei der Verarbeitung kein Winkelfalz<br />
über dem anderen angeordnet werden<br />
und der Versatz der einzelnen Stöße zuei-<br />
Dank seiner futuristischen Optik macht das Paneel<br />
auch an modernen Fassaden eine gute Figur<br />
nander mindestens 250 mm betragen. Als<br />
Hilfestellung bietet Prefa seinen Kunden<br />
ein Verlegemuster an (als Download unter<br />
www.prefa.de), mit dem sich der Bedarf<br />
<strong>für</strong> die jeweilige Baustelle genau ermitteln<br />
und gleichzeitig das korrekte Verlegeschema<br />
erstellen lässt, wobei FX.12 grundsätzlich<br />
von rechts nach links verlegt wird.<br />
Garantiert besser<br />
Prefa-Produkte sind aber nicht nur ein<br />
kreatives Element bei der Gestaltung von<br />
Gebäuden, sondern bieten den Bauherren<br />
auch höchstmögliche Sicherheit: Der<br />
Hersteller gewährt 40 Jahre Garantie auf<br />
Material und Farbe. Sämtliche Produkte<br />
bestehen aus Aluminium. Das Material<br />
ist leicht, bruchfest, rostfrei, mit geringem<br />
Aufwand formbar und sehr stabil.<br />
Kontakt:<br />
Prefa GmbH<br />
D-98634 Wasungen<br />
www.prefa.com<br />
47
dach + Holz<br />
TRIFLEX PRäSENTIERT DIE ABDICHTuNG EINER BIOGASANLAGE<br />
Stärker als aggressives Gärsubstrat<br />
Die Biogasanlage des Landwirts Henning Seele aus Frille liegt mitten in einem<br />
Wasserschutzgebiet<br />
Biogasanlagen sind Erzeuger von<br />
Strom und Wärme aus erneuerbaren<br />
Energien und <strong>für</strong> landwirtschaftliche<br />
Betriebe eine zusätzliche Einnahmequelle.<br />
Aus diesem Grund errichtete Landwirt<br />
Henning Seele eine solche Anlage mit einer<br />
Leistung von 350 kWh hinter seinem<br />
Hof im ostwestfälischen Frille. Doch schon<br />
bald zeigte die Bodenfuge seines Fahrsilos,<br />
in dem Mais als Gärsubstrat <strong>für</strong> die<br />
Biogaserzeugung lagert, deutliche Risse.<br />
Die Folge: Der Silagesaft gelangte in den<br />
untergrund des Wasserschutzgebietes,<br />
sodass eine zügige Sanierung unumgänglich<br />
war. Eine Aufgabe, die der Bausanierer<br />
Großmann & Stühmeier mit einem Abdichtungssystem<br />
von Triflex erledigte.<br />
In vier Tagen dicht<br />
Das System besteht aus Grundierung,<br />
der Abdichtung Triflex ProDetail und einer<br />
Versiegelung und hält selbst dem hohen<br />
Lagerungsdruck am Fuß der 3 m hohen<br />
Silowände stand und bleibt auch bei aggressiven<br />
Gärstoffen dicht. Auch aus diesem<br />
Grund war die Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />
Flüssigkunststoff in Zusammenarbeit<br />
mit einem Gutachter schnell getroffen.<br />
„überall, wo Materialien starke Bewegungen<br />
aushalten müssen und wo Chemikali-<br />
48 dachbau magazin 4 | 2012<br />
en im Einsatz sind, bietet Triflex mit seinen<br />
Flüssigkunststoffen die geeignete Abdichtung“,<br />
verweist Andreas Stühmeier, Geschäftsführer<br />
der Großmann & Stühmeier<br />
GmbH, auf seine jahrelange Erfahrung mit<br />
Flüssigkunststoffen im Bautenschutz und<br />
in der Bausanierung. Nach der Abstimmung<br />
anhand des Sicherheitsdatenblattes<br />
der Triflex-Produkte bestätigte das Labor<br />
des Kunststoffspezialisten die Säurebeständigkeit<br />
des Abdichtungssystems.<br />
In nur vier Tagen hatten die Bausanierer<br />
die Schäden der Biogasanlage repariert:<br />
Sie schliffen den angegriffenen<br />
untergrund des Fahrsilos auf einer Fugenlänge<br />
von etwa 250 m ab, grundierten<br />
aufgehende Wände mit Triflex Cryl Primer<br />
276, die Asphaltflächen des Bodens<br />
mit Triflex Cryl Primer 222, dichteten Fuge<br />
und angrenzende Flächen mit dem vlies-<br />
armierten Abdichtungsharz Triflex ProDetail<br />
ab und versiegelten die Flächen abschließend<br />
mit Triflex Cryl Finish 205.<br />
Gute Zukunftsaussichten<br />
„Eine solide Arbeit, sowohl was die Haltbarkeit<br />
als auch die schnelle und einfache<br />
Materialverarbeitung angeht“, lobt<br />
Landwirt Henning Seele die reibungslosen<br />
Sanierungsarbeiten. Die mit vlies-<br />
Auch in den Ecken und den engen Rundungen des schadhaften Fahrsilos ließ<br />
sich das Abdichtungsharz mit Pinsel und Rolle leicht auftragen<br />
Fertige Fuge: Die Sanierung des Fahrsilos war<br />
bereits nach vier Tagen abgeschlossen<br />
anzeige<br />
armiertem Abdichtungsharz abgedichtete<br />
Fuge stimmt ihn zuversichtlich, dass seine<br />
Biogasanlage noch viele Jahre Mais in<br />
Strom und Pflanzendünger verwandeln<br />
und einen wertvollen Beitrag <strong>für</strong> die umweltschonende<br />
Stromerzeugung und die<br />
Wirtschaftlichkeit seines landwirtschaftlichen<br />
Betriebes leisten wird.<br />
Kontakt:<br />
Triflex GmbH & Co. KG<br />
D-32423 Minden<br />
www.triflex.de
anzeige<br />
VINYLIT PRäSENTIERT ENERGIESPARFASSADEN VON PROFIS FüR PROFIS<br />
Ein zweites Standbein<br />
<strong>für</strong> Dachdeckerbetriebe<br />
Dachdeckermeister Carsten Hartnack aus Wuppertal: „Mit vinylit als Partner<br />
habe ich meine Firma um ein lukratives Zusatzgeschäft erweitert.“<br />
E<br />
s ist das ideale Zusatzgeschäft: Mit<br />
den Systemlösungen <strong>für</strong> Fassaden<br />
bietet vinylit dem Dachdeckerhandwerk<br />
eine Chance, sich über das angestammte<br />
Geschäft hinaus als Fassadenexperte<br />
zu profilieren und so <strong>für</strong> zusätzlichen<br />
umsatz zu sorgen. und das ohne großen<br />
Aufwand, da der Handwerker seinem<br />
Kunden einfach die Dachdeckerarbeiten<br />
inklusive Fassadensanierung als Paket<br />
anbieten kann. Viele Handwerker schätzen<br />
daher das flexible Fassadensystem<br />
von vinylit.<br />
40 Jahre VHF von vinylit<br />
vinylit feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges<br />
Jubiläum und ist mit einem großen<br />
und vielfältigen Angebot an Fassadensystemen<br />
einer der führenden Hersteller von<br />
vorgehängten hinterlüfteten Fassaden<br />
(VHF). Diese Bauweise senkt die Heiz-<br />
kosten erheblich, reduziert den Außenlärm<br />
und verhindert weiterhin auch zuverlässig<br />
Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Innenbereich<br />
der Häuser. Die vinylit-Fassadensysteme<br />
ermöglichen nämlich eine<br />
kontinuierliche Luftzirkulation, die Feuchtigkeit<br />
abführt und deshalb sogar bereits<br />
feuchte Bausubstanz dauerhaft austrocknen<br />
kann.<br />
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit<br />
der passenden Hochleistungsdämmung<br />
erzielen nicht selten eine Energieeinsparung<br />
um mehr als 50 Prozent und entsprechen<br />
damit dem Energiesparbedürfnis<br />
unserer Gesellschaft. und das wirkt sich<br />
nachhaltig positiv auf den Geldbeutel und<br />
die umwelt aus.<br />
Kontakt:<br />
vinylit Fassaden GmbH<br />
D-34123 Kassel<br />
www.vinylit.de<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
Produktprofil<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Die vinylit-Fassadensysteme ermöglichen eine kontinuierliche Luftzirkulation<br />
und verhindern so Schimmelbildung in den Innenräumen<br />
– hochwertige Systemlösungen <strong>für</strong><br />
jede Fassade und nahezu jeden<br />
Kundenwunsch<br />
– attraktive Quadratmeter-Rendite<br />
und langlebige Qualität vom<br />
führenden Spezialisten<br />
– zusätzliche Aufträge und<br />
umsätze <strong>für</strong> den Dachdecker als<br />
„Gebäudehüllen-Experte”<br />
– Verlängerung der Arbeitssaison in<br />
den Winter hinein<br />
– Bekleidung und Zubehör aus einer<br />
Hand<br />
– kostengünstig und wirtschaftlich<br />
durch einfache Montage<br />
– Starthilfe bei Vertrieb und<br />
Montage durch einen vinylit-<br />
Berater<br />
49
dach + Holz<br />
ST QuADRAT PRäSENTIERT EINE APP FüR ABSTuRZSICHERuNGEN<br />
Lückenlose Dokumentation<br />
Gut besucht: Der Messestand des Arbeitssicherheit-Spezialisten ST Quadrat<br />
auf der Dach + Holz 2012 in Stuttgart<br />
A<br />
uf der Dach + Holz 2012 in Stuttgart<br />
präsentierte ST Quadrat, Entwickler<br />
und Hersteller der LuX-top-Absturzsicherungen,<br />
eine Reihe interessanter<br />
Neuheiten und Weiterentwicklungen.<br />
Der rege Besuch auf dem neuen Messestand<br />
in Verbindung mit der Vielfalt an<br />
aufschluss<strong>reiche</strong>n Fachgesprächen lassen<br />
das Team der Luxemburger auf vier sehr<br />
erfolg<strong>reiche</strong> Messetage zurückblicken: Sowohl<br />
langjährige Stammkunden als auch<br />
potenzielle Neukunden konnten nach einem<br />
geselligen Standaufenthalt mit einem<br />
guten Gefühl verabschiedet werden.<br />
Anschlagpunkt erregt Aufsehen<br />
Das besondere Interesse der Besucher<br />
galt der neuen Generation von Sicherheitsdachhaken<br />
des Typs LuX-top SDH:<br />
Die komplett aus rostfreiem Stahl gefertigten<br />
und nach EN 517 Klasse B sowie<br />
EN 795 Klasse A und B in alle Belastungsrichtungen<br />
geprüften Dachhaken können<br />
in nahezu alle gängigen Deckungen ein-<br />
50 dachbau magazin 4 | 2012<br />
gebaut werden. Auch der Anschlagpunkt<br />
LuX-top RVT zur Montage auf Sandwichdachelementen<br />
und Trapezblechdeckungen<br />
erregte durch die einfache Montage<br />
mit acht Spezialnieten große Aufmerksamkeit<br />
bei den Dachdeckern.<br />
Arbeitssicherheit per App<br />
Als Highlight des diesjährigen Messeauftritts<br />
präsentierte ST Quadrat mit<br />
der LuX-top Quick-Doku eine neue App<br />
zur Dokumentation der Befestigung von<br />
LuX-top-Anschlageinrichtungen. Dieses<br />
moderne Hilfsmittel wurde als Reaktion<br />
auf aktuelle europäische Vorschriften und<br />
Empfehlungen entwickelt. So verlangen<br />
zum Beispiel die öNORM B 3417 und die<br />
neue pr EN795:2011, dass die Befestigung<br />
von Anschlagpunkten und Anschlageinrichtungen<br />
an der tragenden unterkonstruktion<br />
per Foto und weiteren relevanten<br />
Angaben dokumentiert werden muss.<br />
Dies ist notwendig, da die Befestigungsebene<br />
nach Fertigstellung des Daches im<br />
Lückenlose Dokumentation: Eine neue App vereinfacht den Nachweis der<br />
korrekten Befestigung von Anschlageinrichtungen<br />
anzeige<br />
Normalfall unter Dämmung und Dachbahn<br />
liegt und somit nicht mehr zu sehen ist.<br />
Die App aus Luxemburg ist eine webbasierte<br />
Applikation, die sowohl am Computer<br />
als auch am Smartphone ausgeführt<br />
werden kann. Neben einer einfachen und<br />
übersichtlichen Dokumentation der Befestigung<br />
von LuX-top-Anschlageinrichtungen<br />
bietet das neue digitale Werkzeug<br />
eine bequeme Erfassung und Auswertung<br />
aller wichtigen Montagedaten – inklusive<br />
Fotodokumentation. Die Ausgabe erfolgt<br />
im PDF-Format, was die übergabe an den<br />
Bauherrn deutlich erleichtert. Außerdem<br />
führt die übersichtliche Dokumentation<br />
letztendlich zu einer Vereinfachung der<br />
jährlichen Kontrolle der Anschlageinrichtungen<br />
durch den Sachkundigen <strong>für</strong> Persönliche<br />
Schutzausrüstung gegen Absturz<br />
(PSAgA).<br />
Kontakt:<br />
ST Quadrat s.a.<br />
L-6776 Grevenmacher<br />
www.st-quadrat.lu
anzeige<br />
Die 8 mm hohen Dichtlippen auf beiden Seiten des<br />
Topclips schmiegen sich beim Einhängen …<br />
D<br />
ie Stoßausbildung ist das Markenzeichen<br />
eines guten Klempners,<br />
denn bei mangelhafter Ausführung<br />
sind durch thermisch bedingte Längenausdehnungen<br />
Risse, Ausschiebungen<br />
oder sogar das Aushängen möglich. Der<br />
… an das Abdeckblech und bilden eine sichere<br />
Barriere gegen das Regenwasser<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
RAKu PRäSENTIERT EINEN STOSSVERBINDER FüR BLECHABDECKuNGEN<br />
Zwei Dichtlippen gegen den Regen<br />
Die neu entwickelten Wandrauten<br />
lassen die traditions<strong>reiche</strong>, kleinschuppige<br />
Fassadengestaltung in<br />
einem völlig neuen Licht erscheinen.<br />
Das absolut wartungsfreie<br />
Aluminium mit der innovativen<br />
PREFA P.10-Oberflächenbeschichtung<br />
verleiht der Wandraute eine<br />
matte, elegante Struktur.<br />
100% Aluminium.<br />
40 Jahre Garantie.<br />
PREFA Wandraute Sonderfarbe<br />
SUPERBLOCK ZT GmbH, Foto: Hertha Hurnaus<br />
universell einsetzbare Stoßverbinder Raku-Topclip<br />
ermöglicht eine regensichere,<br />
optisch ansprechende Verbindung von<br />
Mauer-, Dachrand-, Gesims-, First- und<br />
Fensterbankabdeckungen aus allen gängigen<br />
Baumetall-Dünnblechen.<br />
Passend zu Abdeckungen aus Farbaluminium<br />
oder Kupfer können schmale<br />
Blechstreifen in der Mitte des Topclips<br />
eingelegt werden, wobei das 3 m lange<br />
Bandmaterial auf der Baustelle zugeschnitten<br />
und gekantet werden kann. Die 8 mm<br />
hohen doppelten Dichtlippen auf beiden<br />
Seiten des Topclips schmiegen sich beim<br />
Einhängen an das Abdeckblech und bilden<br />
eine sichere Barriere gegen das Regenwasser.<br />
Der Raku-Topclip lässt sich auf der<br />
Baustelle einfach und schnell montieren,<br />
wobei die offene Fuge eine freie Bewegung<br />
des Abdeckprofils ermöglicht.<br />
Kontakt:<br />
Raku – Fabrikate <strong>für</strong> Dach + Wand GmbH<br />
D-55758 Veitsrodt<br />
www.raku.de<br />
BEWÄHRTE QUALITÄT<br />
FÜR ZEITLOSE ELEGANZ<br />
KLEINFORMATIGE FASSADENELEMENTE VON PREFA<br />
DACH | FASSADE | SOLAR WWW.PREFA.COM<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
51
dachmarkt Spezial<br />
EngElBErt StraUSS<br />
Extravagante Kollektionen<br />
mit außergewöhnlichem Design überrascht Engelbert<br />
Strauss zur neuen Saison die Kunden aus Handwerk<br />
und Industrie. Ein Hauch von Lifestyle hält mit den neuen<br />
Kollektionen „Spider“ und „Italy“ Einzug in die Arbeitswelt.<br />
Auffälliges Streifen-Design und extravagante Prints schaffen<br />
einen unverwechselbaren Look. Passend zu den bestehenden<br />
Bund- und Zunfthosen des Herstellers setzen angesagte<br />
Muster und farbliche Trends Akzente. Auch die verschiedenen<br />
Farbthemen von „Spider“ und „Italy“ erlauben zahl<strong>reiche</strong><br />
Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Engelbert Strauss GmbH & Co. KG<br />
D-63599 Biebergemünd<br />
Telefon 0 60 50/97 10 12<br />
www.engelbert-strauss.de<br />
berufsbekleidung<br />
▴<br />
engelbert strauss präsentiert zwei extravagante kollektionen<br />
52 dachbau magazin 4 | 2012<br />
EltEn<br />
Mit Karlson aufs Dach<br />
Sicherheitsschuhhersteller Elten hat mit dem Modell Karlson einen Schuh<br />
<strong>für</strong> Dachdecker im Programm. Mit einer speziellen Sohlentechnologie<br />
bietet er sicheren Stand und schützt außerdem vor Kontaktwärme. Verstärkt<br />
wird die Standfestigkeit durch eine Materialkombination aus Gummi und<br />
Polyurethan. Die hitzebeständigen Sohlen sind aber nicht nur <strong>für</strong> Flachdacharbeiten<br />
geeignet, sondern hinterlassen laut Hersteller auch keine unschönen<br />
Abdrücke auf der frischen Bedachung. Eine durchtrittsichere Zwischensohle<br />
und Zehenschutzkappen gehören bei den wetterfesten Sicherheitsschuhen<br />
der Klasse S3 zum Standard. Ein PU-Spitzenschutz macht das Obermaterial<br />
zudem unempfindlicher gegenüber Kratzern und Stößen. Die Sicherheitshalbstiefel<br />
der Serie Karlson sind in den Größen 39 bis 47 erhältlich.<br />
Elten GmbH | D-47589 Uedem<br />
Telefon 0 28 25/80 68 | www.elten.com<br />
BIErBaUm proEnEn<br />
Die vierte Dimension<br />
mit seiner neuen Kollektion Workfashion4<br />
zeigt BP Bierbaum Proenen ein Outfit<br />
<strong>für</strong> modisch orientierte Handwerker. Die<br />
Kollektion wird von einem Stil geprägt, der<br />
sich an der heutigen Freizeitmode orientiert.<br />
Die Kollektion besteht aus einer Hose in drei<br />
Ausführungen, einer Weste, einem Blouson<br />
und dem Retro-Sweater. Neben der guten Passform<br />
und der handwerklichen Verarbeitung zeigen<br />
Details wie der doppelte Bundknopf oder die<br />
breiten Gürtelschlaufen die hohe Qualität.<br />
Bierbaum Proenen GmbH & Co. KG | D-50668 Köln<br />
Telefon 02 21/16 56-316<br />
www.bierbaum-proenen.de<br />
dBl<br />
Verbesserte Passform<br />
gemeinsam mit dem ZVDH<br />
und dem Konfektionär<br />
Kansas hat die DBL – Deutsche<br />
Berufskleider-Leasing GmbH<br />
ihre Kollektion Obenauf weiterentwickelt.<br />
Das wichtigste<br />
Merkmal ist der veränderte<br />
Schnitt der Bundhosen <strong>für</strong> eine<br />
bessere Passform und die Verwendung<br />
von Reflexpaspeln an<br />
allen Kollektionsteilen. Eine<br />
neue Farbgebung sowie zusätzliche<br />
Taschen auf den Westen<br />
runden die Dachdeckerkleidung<br />
ab. Die Pflege inklusive<br />
Hol- und Bringdienst übernimmt<br />
DBL. Auf Wunsch wird<br />
das Unternehmenslogo auf der<br />
Kleidung angebracht. So lässt<br />
sich der Firmenauftritt bei<br />
gleichzeitiger Entlastung des<br />
Betriebs deutlich verbessern.<br />
DBL | D-41464 neuss<br />
Telefon 0 21 31/1 25 66-20<br />
www.dbl.de
InStrEEt<br />
jeans-Arbeitshosen<br />
Bisher waren Arbeitshosen vor allem<br />
robust und praktisch, meist<br />
jedoch ohne besonderen Anspruch an<br />
Aussehen und Design. Dass es auch<br />
anders geht, zeigen die neuen Jeans-<br />
Arbeitshosen von Instreet – denn hier<br />
sind Robustheit, eine praktische Ausstattung,<br />
Komfort sowie modernes<br />
Design miteinander vereint. Der Arbeitsschutzausrüster<br />
Ixkes führt diese<br />
neue Kollektion in großer Auswahl.<br />
Die Jeans-Arbeitshosen sind speziell<br />
<strong>für</strong> den Arbeitsalltag entwickelt worden<br />
und laut Hersteller extrem robust.<br />
Es gibt sie in verschiedenen Varianten,<br />
etwa in reiner Baumwoll-Stoffausführung<br />
in mehreren modischen Jeansfarben,<br />
aber auch mit fluoreszierenden<br />
Reflektorstreifen <strong>für</strong> den Einsatz bei<br />
schlechter Sicht. Große Front-, Gesäßund<br />
teils auch Klettverschluss-Seitentaschen<br />
sorgen da<strong>für</strong>, dass wichtige Arbeitsutensilien<br />
stets schnell zur Hand sind.<br />
Ixkes Industrieverpackung e.K.<br />
D-47906 Kempen<br />
Telefon 0 21 52/5 51 20 | www.ixkes.de<br />
lEmaItrE<br />
Grüner Titan<br />
der Sicherheitsstiefel Green Titan von Stanley hält allen<br />
Anforderungen der Sicherheitsstufe S3 stand. Seine<br />
antistatische HRO-Sohle widersteht Temperaturen bis zu<br />
300 °C. Darüber hinaus ist die Sohle ölund<br />
benzinresistent sowie durchtrittsicher.<br />
Die Zehenschutzkappe macht die<br />
Boots zudem unempfindlich gegen Einwirkungen<br />
„von oben“. Der Stiefel ist<br />
aus grünem Nubukleder gefertigt<br />
und mit Segeltuch-<br />
Einsätzen verstärkt,<br />
was ihn sehr robust<br />
gegen mechanische<br />
Belastung macht.<br />
Dank des weich gepolsterten<br />
Sympatex-Futters wird Schweiß nach außen transportiert,<br />
Nässe und Kälte dringen hingegen nicht ins Innere.<br />
Die Sicherheitsschuhe werden in Deutschland von Lemaitre<br />
vertrieben und sind im Fachhandel erhältlich.<br />
Lemaitre Deutschland GmbH<br />
D-33415 Verl<br />
Telefon 0 52 46/8 38 34-0<br />
www.lemaitre-deutschland.de<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
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53
dachmarkt<br />
nElSKamp<br />
Zwei auf einen Streich<br />
Eine PV-Anlage zur Stromgewinnung, eine Solarthermieanlage<br />
<strong>für</strong> die Warmwasseraufbereitung – entschließen sich Hausbesitzer<br />
<strong>für</strong> beides, benötigten sie bisher zwei unabhängige Systeme.<br />
Das neue „2Power-System“<br />
der Dachziegelwerke Nelskamp<br />
produziert sowohl<br />
Strom als auch Wärme.<br />
Es unterscheidet sich dabei<br />
optisch nicht von herkömmlichenSolaranlagen.<br />
Das Funktionsprinzip<br />
ist einfach: Während sich<br />
PV-Anlagen im Sommer<br />
auf bis zu 80 °C aufheizen,<br />
nutzt das Hybridmodul die hohen Temperaturen zur Wärmegewinnung.<br />
Beim Kühlvorgang wird die abgeleitete Wärme direkt an das<br />
Heizsystem abgegeben. Positiver Nebeneffekt: Der Ertrag der PV-<br />
Anlage erhöht sich so laut Hersteller um bis zu zehn Prozent.<br />
Dachziegelwerke nelskamp GmbH<br />
D-46514 Schermbeck<br />
Telefon 0 28 53/91 30-0 | www.nelskamp.de<br />
Nicht jede Dachbahn ist wie die andere. Auf dem Flachdach<br />
machen Feinheiten den Unterschied. In dieser Hinsicht bietet<br />
Rhepanol besonders viel Gutes. Den Werkstoff Polyisobutylen<br />
(PIB). Unerschütterliche Robustheit. Praktische Vielseitigkeit.<br />
Und eine fast schon legendäre Langlebigkeit.<br />
Abdichten mit dem Original.<br />
54 dachbau magazin 4 | 2012<br />
KtS<br />
Ein nagel zum Stecken<br />
Schrauben sind auf Baustellen nicht mehr wegzudenken.<br />
Allerdings haben sie einen entscheidenden<br />
Nachteil – sie müssen geschraubt werden. Eine Alternative<br />
dazu bietet der steckbare Dichtlamellennagel<br />
SDL. Das Produkt ist einfach in der Handhabung und<br />
ermöglicht eine sichere Montage von Leisten, Spannbahnen,<br />
Blechen oder Schienen. Witterungsbeständiges<br />
Polyamid in Industriequalität soll sogar den Einsatz im<br />
Außenbereich, beispielsweise als Alternative zur Spenglerschraube,<br />
ermöglichen. Eine Dichtscheibe verhindert<br />
das Eindringen von Feuchtigkeit und sorgt <strong>für</strong> einen sauberen<br />
Abschluss. Die beiden Abmessungen 6 x 40 und<br />
6 x 60 mm ermöglichen einen vielfältigen Einsatz. Die<br />
Montage ist einfach: 6 mm vorbohren, SDL eindrücken,<br />
fertig. Standardmäßig ist der Nagel in den Farben Rostbraun,<br />
Schwarz, Grau und Weiß erhältlich.<br />
KTS Kunststofftechnik GmbH<br />
D-59368 Werne<br />
Telefon 0 23 89/5 18 06 | www.kts-duebel.de<br />
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KUNSTSTOFF-DACHBAHN.<br />
Ja klar. Und Architektur ist nur eine Frage der Statik.<br />
FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG I Eisenbahnstraße 6-8 I 68199 Mannheim I Tel 06 21-85 04-0 I www.fdt.de
lEmpHIrz<br />
Laub sicher entfernen<br />
Heftige Niederschläge bringen<br />
viele Dachentwässerungssysteme<br />
immer wieder an den Rand<br />
ihrer Kapazität. Dabei spielt auch<br />
das Laub in der Regenrinne eine<br />
entscheidende Rolle, da es den<br />
Wasserabfluss erheblich behindern<br />
kann. Abzuraten ist allerdings<br />
von Rinnenkörben, die in die Ablaufstutzen<br />
der Rinne eingesetzt<br />
werden. Sammelt sich Laub und<br />
Schmutz in den Körben, kann das<br />
Wasser nicht wie gefordert abfließen. Ähnliche Probleme kann<br />
es bei einigen Rinnenabdeckgittern geben. Nur ein Laubfang im<br />
Fallrohr, der vom Boden aus zu er<strong>reiche</strong>n ist, ermöglicht laut<br />
Hersteller die unkomplizierte Reinigung ohne Sicherheitsrisiko.<br />
Die Körbe gibt es in verschiedenen Größen, sodass auch hohe<br />
Laubmengen problemlos aufgefangen werden können.<br />
LempHirz GmbH & Co. KG | D-47441 Moers<br />
Telefon 0 28 41/1 42-0 | www.lemphirz.de<br />
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Gefälledach in WLS 024<br />
mit zwei neuen Produkten hat Linzmeier Bauelemente seine<br />
Angebotspalette an Gefälledachsystemen erweitert.<br />
Linitherm PAL Gefälle (WLS 029) und Linitherm PGV Gefälle<br />
(WLS 024) werden als schräg geschäumte Dämmplatten mit<br />
2 Prozent Gefälle in zwei Dicken angeboten: 80 bis 55 mm und<br />
55 bis 30 mm. Der Vorteil beider Systeme liegt in der hohen<br />
Dämmwirkung und im hohen Standardisierungsgrad, der die<br />
Verlegung vereinfacht und die Vielseitigkeit der Dämmplatten<br />
erhöht. Beide Gefälledachsysteme zeichnen sich durch eine<br />
hohe Druckfestigkeit (maximal zulässige Dauerdruckbelastung<br />
bei 2 Prozent Stauchung ≥ 0,2 N/mm²) aus. Die Gefälledächer<br />
sollen deshalb problemlos begehbar und auch zur<br />
Aufnahme von Flächenlasten geeignet sein.<br />
Linzmeier Bauelemente GmbH | D-88499 riedlingen<br />
Telefon 0 73 71/18 06-0 | www.linzmeier.de<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Mehrere Baustellen an einem Tag?<br />
Mit dem<br />
kein Problem!<br />
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Dachdecker- und Zimmereibetriebe<br />
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56 dachbau magazin 4 | 2012<br />
Vm zInC<br />
Ab jetzt wird gefalzt<br />
VM Zinc hat sein Programm zur Dachentwässerung<br />
erweitert: Zusätzlich<br />
zu Rinnen und Rohren werden ab sofort<br />
auch Bögen, Winkel, Rinnenböden und<br />
Einhangstutzen in den vorbewitterten<br />
Oberflächenqualitäten Quartz-Zinc und<br />
Anthra-Zinc angeboten. Der Anforderung<br />
nach einer einfachen Montage wird<br />
damit laut Hersteller ebenso Rechnung<br />
getragen wie dem Bedürfnis nach einer<br />
ästhetischen Form. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist<br />
die neue Herstellungsweise des normalerweise<br />
gezogenen Rinnenwinkels: Er<br />
wird jetzt aus zwei Einzelstücken gefalzt.<br />
Dadurch sind größere Schenkellängen<br />
möglich, was <strong>für</strong> den Dachdecker einen<br />
Montagevorteil ergibt.<br />
Umicore Bausysteme GmbH<br />
D-45326 Essen<br />
Telefon 02 01/8 36 06-0<br />
www.vmzinc.de<br />
▴ der neue gefalzte rinnenwinkel von Vm Zinc ermöglicht eine größere schenkellänge<br />
KEmpEr SyStEm<br />
reflektierender Flüssigkunststoff<br />
Kemper System bietet jetzt auch reflektierende Flüssigkunststoffe<br />
an. Die weiße Oberfläche ist das Merkmal der neuen Produktlinie<br />
Reflect, die als Abdichtung und Beschichtung erhältlich ist. Sie reflektiert<br />
das Sonnenlicht, sodass sich die Dachfläche weniger aufheizt als bei<br />
dunklen Farbtönen. Auf Dächern mit PV-Anlagen trägt die Reflexion der<br />
Sonnenstrahlung dazu bei, die Energieausbeute zu verbessern. Weiterhin<br />
reduziert sich die Wärmeabgabe<br />
in den Innenraum um mehrere<br />
Grad. Bei einer Neuabdichtung<br />
kann der Dachdecker anstelle einer<br />
andersfarbigen Abdichtung<br />
direkt den reflektierenden Flüssigkunststoff<br />
einsetzen. Bereits<br />
vorhandene Kemperol-Dächer<br />
können schnell und einfach mit<br />
einer zusätzlichen Schicht des<br />
reflektierenden Materials überarbeitet<br />
werden.<br />
Kemper System GmbH & Co. KG<br />
D-34246 Vellmar<br />
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die neue flüssigabdichtung kemperol reflect hat eine weiße<br />
▴ oberfläche, die sich weniger aufheizt
Hightech-Dachstein<br />
hält die Hitze draußen<br />
braas präsentiert moderne dächer mit<br />
der neuen Protegon-technologie.<br />
Mit Protegon hat Braas eine Technologie<br />
eingeführt, die neue Maßstäbe bei<br />
Dachsteinen setzt. Protegon Aktiv Dachsteine<br />
verhindern eine Verschmutzung des<br />
Dachs, verbessern das Wohnraumklima und<br />
besitzen einen hohen Witterungsschutz.<br />
neues Produktionsverfahren<br />
Intensive Forschungsarbeit und jahrelange<br />
Erfahrung in der Dachsteinproduktion sind<br />
die Basis <strong>für</strong> die Protegon Aktiv Dachsteine.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen Dachsteinen<br />
verfügen sie über eine verbesserte<br />
Schnittkante: Ein weltweit einzigartiges<br />
Produktionsverfahren trägt die porenverschließende<br />
Mikromörtelschicht nun zusätzlich<br />
auch auf der vorderen Schnittkante<br />
auf. Diese umlaufende Oberflächenveredelung<br />
garantiert eine lange Farbintensität<br />
und schützt die Dachsteine zudem besser<br />
vor Schmutzablagerungen.<br />
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />
dem Weg zum »Produkt des jahres 2012«<br />
in jeder ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />
zusammen mit namhaften herstellern das<br />
Heft<br />
5/6 | 2012<br />
Infrarot bleibt draußen<br />
Durch in die Oberfläche eingearbeitete Pigmente<br />
reflektieren Protegon Aktiv Dachsteine<br />
bis zu 300 Prozent mehr Infrarotstrahlen<br />
als herkömmliche Dachsteine und -ziegel.<br />
Hierdurch verringert sich die Temperatur<br />
auf der Rückseite um bis zu 10 °C. Je nach<br />
Dachaufbau sinkt dadurch wiederum die<br />
Innentemperatur um bis zu 2 °C, wodurch<br />
sich der Energieverbrauch <strong>für</strong> die Klimatisierung<br />
reduziert.<br />
Protegon Aktiv Dachsteine bieten darüber<br />
hinaus auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen<br />
zuverlässigen Schutz,<br />
wie zum Beispiel bei starken Hagel- oder<br />
Regenschauern. Ein spezielles Herstellungsverfahren<br />
macht die Dachsteine in Protegon-Qualität<br />
durchschnittlich um 25 Prozent<br />
fester, als es DINplus vorschreibt.<br />
Ob klassisch oder modern, matt oder<br />
seidenmatt, tiefschwarz oder klassisch-rot –<br />
Heft<br />
7/8 | 2012<br />
»Produkt des monats«. ob innovation, detailverbesserung<br />
oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />
Produkt des monats kandidiert bei der wahl zum<br />
»Produkt des Jahres«. ab november 2012 können<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
Heft<br />
9 | 2012<br />
Heft<br />
10 | 2012<br />
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PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
mit den Modellen Tegalit und Frankfurter<br />
Pfanne bietet Braas <strong>für</strong> jeden Geschmack<br />
einen Dachstein in Protegon-Qualität. ■<br />
ProDUKTProFIL<br />
■ geringere Verschmutzung<br />
der dachfläche<br />
■ niedrigere innenraumtemperaturen<br />
im dachgeschoss<br />
■ hohe festigkeit<br />
■ hoher witterungsschutz<br />
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d-61440 oberursel<br />
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Heft<br />
11 | 2012<br />
zur abstimmung<br />
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57
technik im detail<br />
flaCHdaCH<br />
Gib Gummi!<br />
flachdächer werden mit bitumen- und kautschukbahnen<br />
oder mit flüssigkunststoff abgedichtet – oder? das<br />
fragezeichen ist berechtigt, denn flachdächer lassen<br />
sich auch mit ePdm-bahnen abdichten.<br />
text: Hanns-Christoph Zebe | fotos: Duraproof<br />
Flachdachabdichtungen aus EPDM-<br />
Bahnen haben auf dem deutschen Markt<br />
lange ein Schattendasein geführt, besitzen<br />
aber dennoch viele Vorteile. Durch Vulkanisation,<br />
einem chemisch-technischen Verfahren,<br />
wird Kautschuk unter Einfluss von<br />
Temperatur und Druck gegen atmosphärische<br />
und chemische Einflüsse sowie gegen<br />
mechanische Beanspruchung widerstandsfähig<br />
gemacht. So werden die klassischen<br />
Eigenschaften wie die hohe Wetter- und<br />
Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie die hohe<br />
58 dachbau magazin 4 | 2012<br />
thermische Beständigkeit des vollvernetzten<br />
Kautschuks erzeugt. EPDM-Bahnen haben<br />
sich deshalb auch bei extremer thermischer<br />
Belastung und sowie bei dauerhafter Belastung<br />
durch Industrieabgase der Schwer-<br />
industrie bewährt.<br />
Mit nehmerqualitäten<br />
EPDM-Bahnen aus Ethylen-Propylen-<br />
Dien-Kautschuk von Duraproof, einem<br />
Synthese-Kautschuk, werden durch ihre<br />
Rezeptur und Mischung speziell <strong>für</strong> den je-<br />
weiligen Einsatzbereich konzipiert. Dabei<br />
wird die dauerhafte Elastizität ohne flüchtige<br />
Weichmacher herbeigeführt. Das Material<br />
zeigt eine besonders hohe Resistenz<br />
gegen Ozon- und UV-Belastungen und<br />
weist eine hohe Flexibilität in einem Temperaturbereich<br />
von – 40 bis 120 °C auf. Die<br />
Qualitätsaspekte nach DIN 7864 <strong>für</strong> die<br />
Prüfwerte der Reißfestigkeit, Reißdehnung<br />
und Shore-A-Härte werden auch nach Jahrzehnten<br />
der freien Bewitterung teilweise sogar<br />
noch übertroffen.
Fügetechnik<br />
Die Erfahrung zeigt, dass zentrale Aspekte<br />
langlebiger Abdichtungssysteme die Fügetechnik<br />
der Bahnen sowie die Detaillösungen<br />
sind. Dies gilt auch <strong>für</strong> vollvernetzte EP-<br />
DM-Bahnen. Besonders einfach und sicher<br />
ist die sogenannte Thermofast-Fügetechnik,<br />
mit der beispielsweise die Novoproof-Bahnen<br />
von Duraproof dauerhaft und sicher<br />
verbunden werden können. Auch Formteile<br />
<strong>für</strong> alle Anschlüsse sowie komplette Planen<br />
lassen sich im Werk des Herstellers mit der<br />
Thermofast-Fügetechnik funktionell, sicher<br />
und zudem auch sehr wirtschaftlich herstellen.<br />
Dabei kann der Dachdecker auf der<br />
Baustelle auch in extremen Temperaturbe<strong>reiche</strong>n<br />
bis zu – 10 °C mit handelsüblichen<br />
Heißluftschweißgeräten eine schnelle und<br />
damit handwerkergerechte Nahtverbindung<br />
herstellen.<br />
Von besonderem Vorteil ist die Tatsache,<br />
dass die molekulare Fügetechnik sowohl<br />
<strong>für</strong> die industriell gefertigten Formteile,<br />
Manschetten und Planen als auch <strong>für</strong> das<br />
Schließen der Überlappungsverbindungen<br />
auf der Baustelle eingesetzt wird. So sind<br />
die Bahnen ab Werk mit einem Thermofast-<br />
Schweißrand ausgestattet – dieser Fügerand<br />
ermöglicht die thermische Verschweißung<br />
bereits vollvernetzter EPDM-Bahnen und<br />
erzeugt eine zuverlässige Nahtverbindung<br />
in der Fläche und bei den Anschlüssen. Für<br />
den Arbeitsschutz ist wichtig, dass keine Lösemittel<br />
oder Klebstoffe erforderlich sind.<br />
◂ ePdm-bahnen<br />
haben sich vor allem bei<br />
der abdichtung von<br />
industriedächern wie<br />
der dillinger hütte<br />
seit langem bewährt<br />
ePdm-bahnen<br />
▸<br />
eignen sich besonders<br />
<strong>für</strong> die abdichtung<br />
großer dachflächen<br />
mit mecha-<br />
nischer befestigung<br />
Die Verbindung der Überlappungen kann<br />
nur durch die Zerstörung der Bahn getrennt<br />
werden. Nach Möglichkeit sollten noch am<br />
Verlegetag alle Fügenähte geschlossen sowie<br />
alle Manschetten und Formteile eingeschweißt<br />
werden. Ist dies nicht möglich<br />
oder müssen zu einem späteren Zeitpunkt<br />
neue Anschlüsse in die Dachfläche eingebaut<br />
werden, so ist dies nach Vorbehandlung<br />
der Oberfläche jederzeit problemlos<br />
durchführbar. Auch nach Jahren können so<br />
bei Veränderungen in der Abdichtung neue<br />
Aufbauten oder Durchdringungen sicher in<br />
die Abdichtungsebene eingebunden werden.<br />
Hierzu wird die Oberfläche zunächst<br />
mit einer Elektrofeile angeschliffen und <strong>für</strong><br />
die Thermofast-Verbindung vorbereitet.<br />
Formteile geben Sicherheit<br />
Durchdringungen der Abdichtungsebene<br />
sowie An- und Abschlüsse gehören zu den<br />
kritischen Be<strong>reiche</strong>n jeder Dachabdichtung.<br />
Im Werk nach Maß vorgefertigte Formteile<br />
ermöglichen dem Dachdecker besonders<br />
sichere Einbaulösungen mit ansehnlicher<br />
Optik. So entsteht auf der Baustelle mit der<br />
Thermofast-Fügetechnik eine effiziente,<br />
dauerhaft sichere Flächenabdichtung mit<br />
zuverlässigen Detaillösungen. Manschetten<br />
und Formteile mit schwierigen Geometrien<br />
können individuell nach Aufmaß im Werk<br />
vorkonfektioniert werden. Dieser hohe<br />
Grad der Vorfertigung erhöht die Sicherheit<br />
bei der Verarbeitung, trägt wesentlich zur<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
VErLEGETIPP<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Fehlervermeidung bei und erhöht zudem<br />
auch die Verlegeleistung auf der Flachdachbaustelle.<br />
Lose Verlegung unter Auflast<br />
Mit werkseitig vorgefertigten Planen ist eine<br />
sichere, weitgehend witterungsunabhängige<br />
Verlegung unter Auflast möglich. Maßgefertigte<br />
Lösungen haben den Vorteil, dass<br />
die Handwerker auf der Baustelle nur wenige<br />
Nahtverbindungen schließen müssen.<br />
die schweißtemperatur <strong>für</strong> handschweißgeräte<br />
und schweißautomaten<br />
beträgt 420 bis 470 °c. beim manuellen<br />
schweißen mit handschweißgeräten<br />
muss der anpressdruck über<br />
die andrückrolle auf die Überlappungsverbindung<br />
übertragen werden.<br />
schweißautomaten wiederum benötigen<br />
Zusatzgewichte von rund 8 kg,<br />
um einen optimalen anpressdruck zu<br />
erzielen. Probeschweißungen geben<br />
dem <strong>dachdecker</strong> aufschluss über den<br />
richtigen anpressdruck. dieser wird<br />
nur auf druckfester wärmedämmung<br />
als schweißunterlage wirksam. die<br />
fügenahtbreite beträgt 30 mm. die<br />
schweißgeschwindigkeit bei maschineller<br />
fügung mit dem schweißautomaten<br />
beträgt circa 2 m/min.<br />
59
technik im detail<br />
mit der thermofast-technik lassen sich<br />
▴ sichere nahtverbindungen herstellen<br />
Insbesondere bei Dachaufbauten mit mehrschichtigem,<br />
schwerem Aufbau auf der Abdichtung<br />
ist dies von großer Bedeutung.<br />
Ausgleichslagen zum Schutz vor mechanischer<br />
Beschädigung sind vor allem <strong>für</strong> die<br />
Sanierung auf rauen Untergründen, wie sie<br />
bei Beton- oder Kiespressdächern oft vorkommen,<br />
empfehlenswert.<br />
LAnGZEITUnTErSUCHUnGEn<br />
in einem Gutachten wurden 2011 von der dekra in saarbrücken<br />
umfang<strong>reiche</strong> untersuchungen an »ePdm-altdächern« aus den<br />
1970er- und 1980er-Jahren beschrieben. die Gutachter kamen<br />
zu dem ergebnis, dass unter berücksichtigung der Liegezeit, der<br />
Verarbeitungsqualität sowie der Veränderungen der materialien<br />
des gesamten dachaufbaus nach dieser langen Liegezeit auch<br />
in den kritischen rand- und anschlussbe<strong>reiche</strong>n keine oder nur<br />
geringe schrumpfspannungen zu erkennen waren. die anforderungen<br />
der din an die reißfestigkeit und die reißdehnung wurden<br />
auch nach mehr als 35 Jahren teilweise weit überschritten.<br />
60 dachbau magazin 4 | 2012<br />
bei der teilflächigen Verlegung werden die bahnen einfach in den kleber eingerollt. diese ausführung<br />
▴ kommt vor allem dort zum einsatz, wo eine mechanische befestigung nicht möglich ist<br />
Teilflächige Verklebung<br />
Auch mit EPDM-Bahnen können streifenweise<br />
verklebte Flachdachabdichtungen<br />
ausgeführt werden. Diese Verlegetechnik<br />
kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn<br />
eine mechanische Befestigung in der Fläche<br />
nicht möglich ist und zudem auch aus statischen<br />
Gründen keine Auflast zur Lagesiche-<br />
rung der Abdichtungsbahnen aufgebracht<br />
werden kann. Vor allem bei Sanierungsarbeiten<br />
muss der Dachdecker die Lagesicherheit<br />
der einzelnen Funktionsschichten des<br />
Dachaufbaus sowie der dazugehörigen Klebeebenen<br />
sorgfältig prüfen. Der Grund liegt<br />
auf der Hand: Die beste Verklebung in der<br />
obersten Abdichtungslage ist wirkungslos,<br />
wenn durch Windsog die darunter liegende<br />
Wärmedämmung abgehoben wird.<br />
Die Vorteile dieser Verlegetechnik sind<br />
der Bewegungsausgleich innerhalb der unverklebten<br />
Zonen und die Möglichkeit des<br />
Dampfdruckausgleichs. Für die Sanierung<br />
ist auch eine direkte Verklebung mit einem<br />
systemgerechten Kleber auf alten beschieferten<br />
oder besandeten Bitumenabdichtungen<br />
möglich.<br />
Besteht der Untergrund aus schweißfähigem<br />
Bitumen, kann auch eine Bahn, die<br />
mit einem Dickvlies kaschiert ist, vollflächig<br />
aufgeflämmt werden. Hierzu wird die<br />
Deckschicht zunächst mit der Flamme an-
▸ die manschette<br />
ist hier bereits<br />
in die dachfläche<br />
integriert<br />
geschmolzen und die Dichtungsbahn anschließend<br />
unter leichtem Druck und mit<br />
circa 8 cm Überdeckung in die Klebermasse<br />
eingerollt.<br />
Mechanische Befestigung<br />
Eine mechanische Befestigung von EPDM-<br />
Bahnen kann im überdeckten Bahnenrand<br />
auf aus<strong>reiche</strong>nd trittfesten Untergründen<br />
ausgeführt werden. Auf Stahltrapezblechdächern<br />
werden die Bahnen in Querrichtung<br />
zu den Obergurten verlegt und in<br />
den Obergurten mechanisch befestigt. Da<strong>für</strong><br />
muss der Dachdecker allerdings einen<br />
Einzelnachweis nach DIN 1055/4 führen.<br />
Anschließend erfolgt die Verschweißung<br />
der Überlappungsverbindungen mit dem<br />
Heißluftschweißgerät in der Thermofast-<br />
Fügetechnik.<br />
Für die Sanierung auf unebenen Untergründen<br />
sowie auf Unterlagen aus<br />
Holzwerkstoffen (wie beispielsweise Rauschalung<br />
oder Spanplatten), Beton oder<br />
Leichtbeton werden mechanisch befestigte<br />
Bahnen mit Vlieskaschierung eingesetzt.<br />
Um die Anforderungen der Windsogsicherung<br />
in den Rand-, Eck- und Mittenbe<strong>reiche</strong>n<br />
der Dachfläche sicherzustellen,<br />
werden hier unterschiedliche Rollenbreiten<br />
eingesetzt. In der Regel erfolgt die Verlegung<br />
der mechanisch fixierten Bahnen nach<br />
einem individuellen Verlege- und Befestigungsplan.<br />
So können zum Beispiel in den<br />
Rand- und Eckbe<strong>reiche</strong>n bei Bedarf 65 cm<br />
breite Bahnen ausgerollt und im überdeckten<br />
Nahtbereich mit der erforderlichen Befestigeranzahl<br />
mechanisch befestigt werden.<br />
Im Mittenbereich kann die Flächenabdichtung<br />
hingegen mit 1,30 m breiten Bahnen<br />
ausgeführt werden, da hier eine geringere<br />
Anzahl von Befestigern erforderlich ist. Die<br />
Befestigung erfolgt bei großen Dachflächen<br />
mit speziellen Setzautomaten. Die Überlappungsbreite<br />
beträgt hier circa 11 cm, um<br />
eine sichere Abdeckung der Halteteller zu<br />
ermöglichen. ■<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
◂ formteile<br />
werden im werk<br />
maßgefertigt<br />
und auf dichtheit<br />
geprüft<br />
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jährlichen Kontrolle durch den<br />
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62 dachbau magazin 4 | 2012<br />
Branche<br />
mogat<br />
Zwei neue Geschäftsführer<br />
Der langjährige Geschäftsführer<br />
Philipp Hill ist vor Kurzem aus<br />
der aktiven Geschäftsführung<br />
der Mogat-Werke ausgeschie-<br />
den, wird dem Unternehmen<br />
aber in beratender Funktion erhalten<br />
bleiben. An seiner Stelle<br />
wurden Oliver Böving und<br />
Björn Böving zu Geschäftsführern<br />
bestellt. Weiterhin wird<br />
die Vertriebsleitung der Mogat-<br />
Werke seit dem 1. Januar 2012<br />
durch Ralf Meyer verstärkt: Der<br />
Der DachKomplett-Messestand auf der Dach + Holz war am<br />
31. Januar 2012 der würdige Rahmen <strong>für</strong> die Jubiläumsfeier<br />
zum 20-jährigen Bestehen von DachKomplett. Was heute eine<br />
thematisch breit aufgestellte Initiative zur Förderung von Holzbaubetrieben<br />
ist, begann vor 20 Jahren als Kooperation zur<br />
Lösung eines Problems mit Dachfenstern. Der Festakt auf der<br />
Messe wurde von DachKomplett-Geschäftsführer Alexander<br />
Habla moderiert, während Gründungsmitglied Jürgen Hackelberg<br />
von Roto die Eröffnungsrede hielt. Er berichtete dabei, wie<br />
aus einer Kooperation von Vertretern der Baustoffindustrie ein<br />
fruchtbarer Dialog mit dem Zimmererhandwerk wurde und<br />
daraus schließlich DachKomplett entstand.<br />
DachKomplett-Servicezentrale<br />
D-80804 München<br />
www.partner.dachkomplett.de<br />
Betriebswirt verfügt bereits über<br />
eine langjährige Erfahrung im<br />
Bedachungsmarkt. Er sammelte<br />
zudem auf verschiedenen Positionen<br />
in Industrie und Handel<br />
umfang<strong>reiche</strong> Vertriebskompetenz<br />
und verfügt über eine<br />
mehrjährige Erfahrung als Vertriebsleiter.<br />
Mogat-Werke Adolf Böving GmbH<br />
D-55120 Mainz<br />
www.mogat-werke.de<br />
alexander kirst von der dachkomplett-servicezentrale berät einen<br />
▴ Zimmerer<br />
daCHKomplEtt<br />
jubiläumsfeier in Stuttgart
dem handball treu: dachfensterhersteller Velux ist <strong>für</strong> weitere drei<br />
▴ Jahre titelsponsor der ehf champions League<br />
VElUx<br />
Die Königsklasse ist gesetzt<br />
Die Velux Gruppe hat ihr Sponsoring-Engagement bei der EHF<br />
Champions League um drei Jahre verlängert. Damit bleibt das<br />
Unternehmen mindestens bis zum Ende der Saison 2015/16<br />
Titelsponsor der Königsklasse des europäischen Handballs. Der<br />
Dachfensterhersteller engagiert sich aus Überzeugung seit 2010<br />
<strong>für</strong> den Handball. Auch Dr. Sebastian Dresse, Geschäftsführer<br />
der Velux Deutschland GmbH, begrüßt die Fortführung des<br />
Sponsorings: „Das Sportereignis ist eine ideale Kommunikationsplattform<br />
<strong>für</strong> das Unternehmen.“<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
D-22502 Hamburg<br />
www.velux.de<br />
KnaUf InSUlatIon<br />
Wohlfühler des jahres<br />
In einer bundesweiten<br />
Casting-Aktion mit dem<br />
Titel „Wohlfühler des Jahres“<br />
suchte Knauf Insulation<br />
zehn Gesichter <strong>für</strong><br />
eine Werbekampagne.<br />
Mehr als 800 Handwerker<br />
machten mit – auf der<br />
Messe Dach+Holz wurden<br />
die zehn Gewinner<br />
vorgestellt: Spitzenreiter<br />
war Markus Bemmerl von<br />
der Firma Trockenbau<br />
Akustikbau Pickelmann,<br />
der beim Online-Voting<br />
5318 Stimmen sammelte.<br />
Auf der Dach+Holz erhielten die Gewinner je ein Werbepaket<br />
<strong>für</strong> ihr Unternehmen im Wert von 2000 Euro. Und am nächsten<br />
Tag ging es bereits ins Fotostudio.<br />
knauf insulation präsentiert die Gesichter<br />
▴ der neuen ecose-technology-kampagne<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
D-85748 Garching bei München | www.knaufinsulation.de<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
Bautenschutz<br />
unter Solaranlagen<br />
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alwitr, trier 53<br />
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bad berleburg 63<br />
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holte-stukenbrock 17<br />
bwk, wolpertshausen 27, 46<br />
C<br />
consoir,mönchengladbach 65<br />
creaton, ichenhausen 40<br />
d<br />
dallmer, arnsberg 61<br />
dbL, Zirndorf 31<br />
dörken, herdecke beilage<br />
E<br />
ejot, bad Laasphe u2<br />
f<br />
fdt, mannheim 54<br />
frick, türkheim 55<br />
g<br />
Grömo, marktoberdorf 10<br />
Grumbach, wetzlar 13<br />
H<br />
häuselmann, forst 16<br />
hübner, hanau 56<br />
I<br />
ifland, rossleben 56<br />
K<br />
knauf, Garching 11<br />
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Leitern-kesting, Lemgo 56<br />
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nelskamp, schermbeck 21<br />
nordbleche, holdorf<br />
o<br />
56<br />
onduline, wiesbaden 9<br />
ossenberg, altena<br />
p<br />
55<br />
Pavatex, Leutkirch 65<br />
Perkeo, schwieberdingen 65<br />
Prefa, marktl/Lilienfeld 47, 54<br />
Puren, Überlingen<br />
r<br />
44<br />
raku, Veitsrodt 37, 51<br />
rathscheck, mayen beihefter<br />
renolit, hannover 8<br />
rheinzink, datteln 7<br />
röhr + stolberg, krefeld 64<br />
roto, bad mergentheim<br />
S<br />
5<br />
sanchez, overath/brombach 65<br />
schulte & todt, arnsberg 56<br />
solarwatt, dresden u4<br />
spier, starkenburg<br />
st Quadrat,<br />
65<br />
L-Grevenmacher<br />
t<br />
50, 62<br />
triflex, minden<br />
V<br />
48<br />
Vinylit, kassel 49<br />
Vogt, weidenberg<br />
W<br />
63<br />
wolfin, wächtersbach 42<br />
63
Branche<br />
▸ der<br />
handwerker<br />
centrosolario<br />
montiert<br />
virtuelle<br />
solaranlagen<br />
und sammelt<br />
dabei Punkte<br />
64 dachbau magazin 4 | 2012<br />
CEntroSolar<br />
Solarteur vs. Atomriese<br />
Photovoltaik-Hersteller Centrosolar präsentierte kürzlich das neue Online-Videospiel<br />
„Centrosolario“: In vier Levels steuert der Spieler den<br />
Solarteur Centrosolario und montiert Module mit Hilfe des Photovoltaik-Komplettsystems<br />
Cenpac, verschaltet die Komponenten, sammelt<br />
Dachhaken, Modulträgerprofile, Schrauben – und natürlich Punkte. Dabei<br />
wird der fleißige Handwerker<br />
allerdings von einem wütenden<br />
Atomriesen gestört. In<br />
einem Gewinnspiel wird noch<br />
bis Mai 2012 der Highscore des<br />
Monats ermittelt. Die Gewinner<br />
erhalten ein Makita-Baustellenradio.<br />
Das Spiel kann<br />
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Walzblei mit der innovativen Oberfläche sorgt <strong>für</strong> eine<br />
dauerhaft schöne Metalloptik ohne Bleiweiß. Venusblei<br />
ermöglicht eine schnelle und witterungsunabhängige<br />
Verlegung ohne nachträgliches Patinieren. Bei Ihrem Fach-<br />
händler erhältlich.<br />
▾ screenshot des<br />
Videospiels: Vorne ist<br />
die baustelle,<br />
dahinter der atomriese<br />
zu sehen
Solon<br />
Kooperation auf dem Flachdach<br />
▴ kooperation: solon und bauder<br />
bieten zusammen ein neues PV-system<br />
<strong>für</strong> flachdächer an<br />
Solarhersteller Solon<br />
und Bauder haben eine<br />
Vertriebskooperation<br />
abgeschlossen: Die<br />
Unternehmen werden<br />
künftig gemeinsam eine<br />
Photovoltaik-Lösung<br />
<strong>für</strong> Flachdächer anbieten,<br />
die mit Bitumen-<br />
oder Kunststoffbahnen<br />
abgedichtet sind. Dabei<br />
kommt das System<br />
SOLfixx zum Einsatz,<br />
das speziell <strong>für</strong> Flachdä-<br />
cher mit geringer Traglastreserve entwickelt wurde. Es kann ohne<br />
Dachdurchdringung oder Ballastierung montiert werden. Die beiden<br />
Unternehmen bieten damit ein Produkt an, das es so bisher<br />
nicht gab: Die Unterkonstruktion des Moduls wird mit der Dachbahn<br />
verschweißt – bei vollständiger Beibehaltung der Garantien<br />
sowohl auf das Dach als auch auf das PV-System.<br />
Solon Energy GmbH | D-12489 Berlin | www.solon.com<br />
CrEaton<br />
Unfallfreie Dachziegel<br />
Unfallvermeidung und Arbeitssicherheit sind beim Dachziegelhersteller<br />
Creaton durch ein neues Arbeitsschutzmanagement<br />
im Rahmen des Strategieprogramms „Creaton Trophy<br />
2013“ Teil der täglichen Arbeit. Deshalb war es <strong>für</strong> Vorstand<br />
Stephan Führling eine besondere Freude, Werksleiter Hartmut<br />
Weigelt stellvertretend <strong>für</strong> alle Mitarbeiter am größten Standort<br />
in Großengottern den „Oscar“ <strong>für</strong> Null-Unfall-Politik zu<br />
über<strong>reiche</strong>n. „Dass es unser größter Standort mit 150 Mitarbeitern<br />
geschafft hat, drei Jahre unfallfrei zu sein, zeigt: Es ist<br />
möglich. Wir sind mit unserer Null-Unfall-Politik auf dem<br />
richtigen Weg“, betonte Stephan Führling während der Feierstunde<br />
im Werk Großengottern.<br />
Creaton AG<br />
D-86637 Wertingen | www.creaton.de<br />
drei Jahre<br />
◂ unfallfrei:<br />
Vorstand stephan<br />
führling (rechts)<br />
gratuliert hartmut<br />
weigelt<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
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65
dachwelten<br />
BIBErdaCH<br />
Ganz schön bunt<br />
auf Gut aiderbichl in henndorf / Österreich finden<br />
alte und kranke tiere einen Zufluchtsort. das<br />
dach des eselstalls wurde mit regionaltypischen<br />
bunten Geradschnittbibern gedeckt.<br />
text: Thomas Dietrich | fotos: Erlus<br />
66 dachbau magazin 4 | 2012
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
67
dachwelten<br />
corporate identity: die aufwendigen Gauben des neuen eselstalls sind bestandteil des sogenannten »aiderbichler stils«, der sich bei der laufenden<br />
▴ baulichen erweiterung des Gutshofes mit der Zeit entwickelt hat<br />
nach einer Reparatur oder Erweiterung<br />
des Dachs wünschen sich viele<br />
Bauherren, dass der Dachdecker ein<br />
„Kunststück“ vollbringt und die neuen Ziegel<br />
der alten Deckung angleicht. Mit bunten<br />
Bibern gelingt so ein Kopierauftrag ausgesprochen<br />
gut, wie das Dach des neuen Stalls<br />
auf Gut Aiderbichl deutlich macht.<br />
Gut Aiderbichl in Henndorf am Wallersee<br />
/ Österreich ist ein Zufluchtsort <strong>für</strong> Tiere<br />
in Not: Vor zehn Jahren gründete Michael<br />
sorgfältige Vorbereitung: Vor der deckung wurden die biber farblich<br />
▴ vorsortiert zwischen die Lattung gesteckt<br />
68 dachbau magazin 4 | 2012<br />
Aufhauser dieses Tierheim, um alten, kranken<br />
oder vom Tod bedrohten Tieren ein<br />
neues Zuhause bieten zu können.<br />
Die ersten Gebäude entstanden vor zehn<br />
Jahren: Das Haupthaus und die ehemalige<br />
Reithalle plante der Bauherr noch als Privatanlage.<br />
Schon damals legte Michael Aufhauser<br />
auf eine traditionelle Bauweise und<br />
die regionaltypische Handwerkskunst der<br />
Salzburger Region großen Wert. Daher entschied<br />
er sich bereits bei diesen Gebäuden<br />
<strong>für</strong> große Walmdächer, die mit ihrer bunten<br />
Biberdeckung diesen alpenländischen Stil<br />
trefflich wiedergeben.<br />
Für das 2011 fertiggestellte neue Gebäude<br />
las sich der Bauantrag nüchtern: Stall <strong>für</strong><br />
Esel und Lagergebäude. Doch die Verantwortlichen<br />
von Gut Aiderbichl hatten bei<br />
der Planung ein komfortables und nachhaltiges<br />
Konzept im Sinn. „Bei unserem<br />
Eselhaus mit Tierwohnzimmer lässt die<br />
Bezeichnung schon ahnen, dass wir keine<br />
mit system: die kurzen schneestopper gliedern durch ihre symmetrische<br />
▴ anordnung das bunte biberdach
einfachen Stallungen bauen wollen“, erklärt<br />
Geschäftsführer Dieter Ehrengruber. „Das<br />
modern gedämmte Gebäude ist <strong>für</strong> eine<br />
jahrzehntelange Nutzung ausgelegt.“ Der<br />
Grund liegt auf der Hand: Die Tiere in Gut<br />
Aiderbichl stehen bis an ihr Lebensende unter<br />
Schutz und werden nicht vermittelt.<br />
Eselstall im Aiderbichler Stil<br />
„Wir haben mit der Zeit einen eigenen<br />
Aiderbichler Stil entwickelt, der bei den<br />
Besuchern sehr gut ankommt“, schildert<br />
Dieter Ehrengruber. „Dabei sind auch die<br />
aufwendigen Gauben entstanden. Planung<br />
und Ausführung haben wir in Kooperation<br />
mir der Firma Wolf Systembau realisiert.“<br />
Die Dachflächen des Neubaus sollten<br />
sich farbharmonisch anpassen, damit nach<br />
Möglichkeit kein Übergang zur benachbarten<br />
Altdeckung festzustellen ist. Dachziegelhersteller<br />
Erlus ist <strong>für</strong> solche Aufträge<br />
gerüstet und hat bei seinen Ergoldsbacher<br />
Bibern eine breite Palette im Angebot.<br />
Wechselt das Farbenspiel einer bestehenden<br />
Deckung, wie beim Gut Aiderbichl,<br />
zwischen Gelbrot und Braun, ist der Sinterbiber<br />
in der Farbe Siena bestens geeignet:<br />
Dieser besonders widerstandsfähige Ziegel<br />
wird nicht mit 1050 °C gebrannt, sondern<br />
kommt ohne Engobe im gut 150 Grad heißeren<br />
Ofen durch Reduktion zu seiner charakteristischen<br />
Farbe.<br />
Für das neue Walmdach des Eselstalls<br />
kamen Sinterbiber im Geradschnitt zum<br />
Einsatz, da bereits die Altdeckung auf dem<br />
benachbarten Gebäude im Geradschnitt<br />
ausgeführt wurde. Die Biber wurden in<br />
verschiedenen Farben bestellt. Bevor sie<br />
aufs Dach kamen, legten die Handwerker<br />
zunächst – in Anlehnung an das Farbenspiel<br />
auf dem Hauptgebäude – am Boden die<br />
richtige Mischung der neuen Ziegel fest.<br />
25 000 bunte Biber<br />
Für 700 m² in Biber-Doppeldeckung werden<br />
etwa 25 000 Geradschnittbiber benötigt.<br />
Statt der üblichen Dicke von 15 mm<br />
reihen sich hier 18er-Biber aneinander, weshalb<br />
sich das Ziegelgewicht bei 36 Stück/m²<br />
auf stattliche 90 kg erhöht. Wolf Systembau<br />
dimensionierte daraufhin das Tragwerk gemäß<br />
Statik nach Eurocode 5 und sorgte bei<br />
einer Dachneigung von 33 Grad <strong>für</strong> ein unterschaltes<br />
Dach nach Ö-Norm.<br />
Um die Ziegel <strong>für</strong> die Verlegung griffbereit<br />
zu haben, steckten die Dachprofis die<br />
Geradschnitt-Biber zunächst im Farbenspiel<br />
vorsortiert zwischen die Lattung. Die<br />
dachbau magazin 4 | 2012<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
erstklassige kopie: das dach des neuen eselstalls (rechts) passt sich harmonisch in die farbgebung<br />
▴ der umliegenden bestandsdächer ein<br />
Handwerker gaben bei den Deckarbeiten<br />
stets acht, dass Mischungen aus verschiedenen<br />
Chargen entstanden, und hatten<br />
gleichzeitig im Blick, dass auch das Deckbild<br />
der benachbarten Gebäude möglichst<br />
genau kopiert wurde.<br />
Beim Biber sind werkseitig zwei Lochungen<br />
vorgesehen, damit die Dachdecker den<br />
Ziegel mit Riffelnägeln auf der Lattung sichern<br />
können. Den Zuschnitt der Biber<br />
erledigten die Wolf-Mitarbeiter, indem sie<br />
die stationäre Maschine aufs Dach holten.<br />
Wenn nötig, wurden die Biber vor Ort neu<br />
gebohrt, um sie sicher fixieren zu können.<br />
Schöner Schneefang<br />
Die Dachdecker setzten allerdings nicht<br />
nur mit dem bunten Verlegeschema Akzente.<br />
Hinzu kommt die Positionierung der<br />
Schneefänge, die sich nach den Vorgaben<br />
der Bestandsgebäude richten. Die Rundhölzer<br />
halten auf den Dächern des Gut Aiderbichl<br />
einen deutlichen Abstand zu Traufe<br />
und First und übernehmen auf diese Weise<br />
eine charakteristische Linienführung bei der<br />
Gestaltung der Dachflächen. Die Halterungen<br />
ließen sich an vielen Punkten auf dem<br />
Tragwerk verankern: Die Doppeldeckung<br />
mit einer Deckbreite von etwa 18 cm schafft<br />
genügend Voraussetzungen, um Fugen zwi-<br />
schen der Biberdeckung nutzen zu können.<br />
Als Schneefang dienen neben den Rundhölzern<br />
auch kurze Schneestopper, die im geregelten<br />
Verband an der Traglattung hängen<br />
und über die gesamte Deckung verteilt sind.<br />
Dadurch wirken sie wie Ordnungshüter auf<br />
die bunte Mischung der Sienabiber. ■<br />
STECKBrIEF<br />
objekt/Standort:<br />
eselstall auf Gut aiderbichl<br />
a-5302 henndorf am wallersee<br />
www.gut-aiderbichl.at<br />
<strong>dachdecker</strong>arbeiten:<br />
wolf systembau Ges.m.b.h.<br />
a-4644 scharnstein<br />
produkt:<br />
ergoldsbacher biber im Geradschnitt,<br />
sinterfarbe siena<br />
Hersteller:<br />
erlus aG<br />
d-84088 neufahrn | www.erlus.de<br />
unter www.dachbaumagazin.de finden<br />
sie im e-Paper an dieser stelle einen<br />
Link zu weiteren bildern des eselstalls<br />
69
Im nächsten Heft<br />
tECHnIK Im dEtaIl<br />
über den Sparren<br />
die dämmung oberhalb der sparren<br />
ist vor allem bei dachsanierungen<br />
gefragt, da bei dieser ausführung<br />
ein bereits bestehender<br />
innenausbau des dachgeschosses<br />
erhalten werden kann. aber auch<br />
bei neubauten kommt diese Variante<br />
der dachdämmung immer<br />
häufiger zum einsatz, da sie einen<br />
handfesten bauphysikalischen<br />
Vorteil hat.<br />
die nächste ausgabe erscheint am 23. mai 2012<br />
70 dachbau magazin 4 | 2012<br />
KoramIC<br />
tHEma dES monatS<br />
Solardächer<br />
obwohl die kürzung der staatlichen<br />
fördergelder der solarbranche momentan<br />
enorm zusetzt, wird die montage von<br />
Photovoltaikanlagen <strong>für</strong> <strong>dachdecker</strong><br />
auch in Zukunft ein lohnendes Geschäft<br />
darstellen. deswegen widmet sich das<br />
thema des monats im nächsten heft<br />
auch wieder den solardächern und stellt<br />
ihnen anhand beispielhafter Projekte die<br />
komplette bandbreite der sonnenstromgewinnung<br />
vom dach vor.<br />
daCHWEltEn<br />
Ein weißer raum<br />
im dachgeschoss einer münchener<br />
stadtvilla aus dem Jahr 1900 entstand<br />
trotz strenger denkmalschutzauflagen<br />
ein großzügiges Loft mit ateliercharakter.<br />
der 95 m 2 große raum wird von der<br />
teilweise sichtbaren holzkonstruktion<br />
des originalen dachstuhls gegliedert und<br />
ansonsten von der farbe weiß dominiert.<br />
<strong>für</strong> die belichtung sorgen neben<br />
den fünf vorhandenen Gauben acht neue<br />
dachfenster auf der Gartenseite.<br />
Und aUSSErdEm<br />
Ladungssicherung <strong>für</strong> Dachdecker<br />
EtErnIt<br />
VElUx<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
unternehmermagazin <strong>für</strong> <strong>dachdecker</strong>betriebe<br />
Verlag<br />
weka media Gmbh & co. kG<br />
römerstraße 4, 86438 kissing<br />
telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de, www.dachbaumagazin.de<br />
diese anschrift gilt auch <strong>für</strong> folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
weka media Gmbh & co. kG<br />
geschäftsführer<br />
stephan behrens, michael bruns, werner Pehland<br />
Verlagsleiter zeitschriften Bauhandwerk<br />
christoph maria dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
dipl.-betriebsw. (fh) christoph maria dauner<br />
Chef vom dienst<br />
dipl.-ing. (fh) claudia Jamnitzky<br />
redakteur<br />
collin klostermeier<br />
telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
anzeigen<br />
weka media Gmbh & co. kG<br />
römerstraße 4, 86438 kissing<br />
fax +49 82 33.23 71 11<br />
ihre.werbung@weka.de<br />
anzeigendisposition<br />
daniela bolleininger<br />
telefon +49 82 33.23 71 35<br />
daniela.bolleininger@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin<br />
henriette stoll-Loof<br />
telefon +49 81 43.93 15 10<br />
es gilt die anzeigenpreisliste 2012<br />
aboverwaltung<br />
telefon +49 82 33.23 40 40, fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
abonnementpreis<br />
9 ausgaben (inland): 98,00 euro<br />
einzelheft: 12,80 euro<br />
produktion<br />
helmut Göhl (verantw.), silke schwer<br />
Konzeptionslayout, grafik und Satz<br />
Popp media service<br />
herrenbachstraße 17, 86161 augsburg<br />
boschmedia kommunikationsdesign<br />
schertlinstraße 11.51, 86159 augsburg<br />
lithografie<br />
high end dtp-service, Lothar hellmuth<br />
herrenbachstraße 19, 86161 augsburg<br />
druck<br />
firmengruppe aPPL, sellier druck Gmbh<br />
angerstraße 54, 85354 freising<br />
ISSn<br />
1618-9612<br />
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9 ausgaben jährlich<br />
weka ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />
neuesten erkenntnissen zu erstellen. die<br />
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