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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler ...

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<strong>Sehr</strong> <strong>geehrte</strong> <strong>Damen</strong> <strong>und</strong> <strong>Herren</strong>, <strong>liebe</strong> <strong><strong>Schüler</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schüler</strong>!<br />

1<br />

Ich bedanke mich bei Ihnen allen ganz herzlich für Ihr Kommen. Sie<br />

zeigen uns damit Ihre Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> dass Ihnen Schule als Ort des<br />

Lehren <strong>und</strong> Lernens wichtig ist. Vor gut 350 Jahren heißt es in einem<br />

Gedicht mit dem Titel Lernen – für den Barock ganz revolutionär:<br />

Das Lernen ohne Lust ist eine Läre Last / Denn Lehre wird durch Geist<br />

<strong>und</strong> Lieb ein <strong>liebe</strong>r Gast.<br />

Die Frage nach dem Lernklima in der eigenen Schule treibt einen Schulleiter<br />

immer um. – Deshalb will ich ihr in meinem Schlußwort nachgehen.<br />

Zuvor erzähle ich, was mich eigentlich nach Villingen geführt hat.<br />

Den Fingerzeig bekam ich im Frühjahr 1992. Ich wartete frühmorgens<br />

zwischen <strong>Schüler</strong>n unter den Arkaden auf die Öffnung der Schule. Eine<br />

Prüfungs-Lehrprobe war abzunehmen. Die niedrig stehende Frühlingssonne<br />

tauchte die prächige Pappelreihe gegenüber vom Schulhaus <strong>und</strong><br />

den Schulhof in herrliches Licht <strong>und</strong> der Vorsitzende Seiler dachte:<br />

Mensch, die Schule wär was. Unsere Kinder sind hier geboren, die<br />

Beratungslehrer-Ausbildung absolvierte ich hier, es gab also durchaus<br />

Bezüge zu dieser Stadt. Auch im Schwarzwälder Boten tauchte diese<br />

Schule immer wieder auf. Unvergesslich eine <strong>Schüler</strong>gruppe, die fröhlich<br />

durch die Auen zieht <strong>und</strong> mit Herr von der Heiden dem Weg des Revolutionärs<br />

Friedrich Hecker nachspürte.<br />

Wo Entdeckerlust wohnt, da findet man auch Freude <strong>und</strong> Lust am<br />

Lernen. Das math-nat Gymnasium bot immerhin 5 Fremdsprachen (E,F,<br />

L im Hauptfach <strong>und</strong> Italienisch <strong>und</strong> Spanisch in AGen). Kunst, Musik <strong>und</strong><br />

Theater prägten die Schule. Die Frage nach dem Lehrer, dessen <strong>Schüler</strong><br />

so einfallsreich die Schule mit Kunstwerken ausstatteten, führte mich<br />

zurück zu meinem früheren Kunstlehrer Herr Storz, der uns in RW den<br />

Zugang zu diesem Fach gebahnt hatte. Es gab eine gute Wettbewerbskultur,<br />

der offizielle Mathematikwettbewerb des KuMi hat hier seine<br />

Wurzeln. Die Schule war weltoffen, reiste nicht nur in angelsächsische<br />

Länder <strong>und</strong> nach Frankreich, sondern hatte sich schon vor der Wende<br />

für Ostdeutschland <strong>und</strong> Osteuropa geöffnet. Ein Lernangebot, das Lust<br />

<strong>und</strong> Lieb befördert!<br />

Am ersten Schultag war eine mir fremde Musik in der Luft. Wo war der<br />

Jungenlärm? Klar, ich war jetzt an einer gut gemischten Schule. Und in<br />

großer Einigkeit haben wir, in knapp 2 Jahren, die Schule bei der Profilentscheidung<br />

neben dem Naturwissenschaftlichen-Profil mit dem<br />

Sprachprofil Italienisch ausgestattet. Im musischen Profil bieten wir den<br />

<strong>Schüler</strong>/innen das Fach Kunst, das Leonardo da Vinci „die Königin der


Wissenschaft“ nennt. Drei wichtige Begabungsrichtungen sind ein<br />

unverwechselbares Angebot, das sehr gut zu unserer <strong>Schüler</strong>schaft<br />

passt <strong>und</strong> motivieren sollte.<br />

2<br />

Veränderungen dieser Art gelingen nur im Konsens der Schulgemeinde<br />

<strong>und</strong> mit wohlwollender Unterstützung des Regierungspräsidiums. –<br />

Herzlichen Dank an Sie Fr. Dieterle. Mit dem Weg zum G8 zeichneten<br />

sich weitere Entwicklungs-linien ab. Ein kontinuierlicher Prozeß der<br />

Analyse, Bewertung <strong>und</strong> Entwicklung sollte gestartet werden. Tatsächlich<br />

haben wir seither - bildhaft gesprochen – ständig verschiedene Baustellen,<br />

richten unterschiedlich perfekte, oft auch sehr handgestrickte,<br />

Provisorien ein, die allmählich die richtige Passung erhalten. Die Ziele<br />

könnten aus dem Lerngedicht von Johannes Plavius sprießen:<br />

Gute Lernbedingungen in guter Unterrichtsatmosphäre, in einem<br />

fre<strong>und</strong>lichen Lernumfeld, mit Offenheit für Partner von außen <strong>und</strong><br />

geprägt von einer guten Zusammenarbeit von <strong>Schüler</strong>n, Lehrern <strong>und</strong><br />

Eltern.<br />

Ein ges<strong>und</strong>es, schönes Schulgebäude erhielten wir im Rahmen der<br />

PCB – Sanierung. Mit Unterstützung des Grünflächenamtes, des Vereins<br />

der Fre<strong>und</strong>e, Bäume pflanzenden Eltern <strong>und</strong> Lehrern, der Erdk<strong>und</strong>efachschaft<br />

<strong>und</strong> der Öko-AG von Herrn Schalk <strong>und</strong> Dr Gehring ist es uns<br />

gelungen den Schulhof zu einem Ort der Begegnung, der Bewegung <strong>und</strong><br />

des Lernens zu machen. Mit HausAufgabenBetreung seit 10 Jahren, der<br />

<strong>Schüler</strong>nachhilfe SMS (<strong>Schüler</strong>mit<strong>Schüler</strong>n)sowie dem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit der Probeversetzung tun wir alles, damit „alle <strong>Schüler</strong><br />

von uns ans Ziel – dem Abitur – kommen können“.<br />

<strong>Schüler</strong> aller Altersstufen mit Wissens- <strong>und</strong> Gestaltungsdurst finden in<br />

der Literaturwerkstatt, im Literaturwettbewerb der Faches Deutsch, in<br />

Englishdebating, in den Musik- <strong>und</strong> in der Theater-AG, in Sprach- <strong>und</strong><br />

Mathewettbewerben, im Sport <strong>und</strong> im SFZ-Tuttlingen vielfältige Förderung.<br />

Und die Pädagogisierung des Unterrichtes verbessert das Lernklima<br />

spürbar. Mit Partnern aus Gewerbe, Kultur- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

sind wir dabei, den sehr eingeengten Begriff der BildungsPartnerschaften<br />

des Regierungspräsidiums in unserem Sinne zu erweitern. Und<br />

mit unserem Mittagessen seit Nov 2007 haben wir schon vor Jahren den<br />

ersten Schritt zum neuen GanzTagesSchul-Angebot ab Herbst 2011<br />

getan.<br />

Meine <strong>Damen</strong> <strong>und</strong> <strong>Herren</strong>, kommt mit diesen Maßnahmen Geist <strong>und</strong><br />

Lieb in die Klassen, wie es Johannes Plavius fordert? Manches spricht


3<br />

dafür, z.B der Zuspruch, den unsere Schule findet, die Abitur- <strong>und</strong> Versetzungsergebnisse,<br />

junge Literaten, die Theaterstücke, Erzählungen,<br />

Gedichtkalender <strong>und</strong> gemeinsam Romane schreiben, mit Abiturienten,<br />

die jetzt gerade – fast 2 Monate nach dem Abitur – mit ihrer alten Mannschaft<br />

die Landesmeisterschaft im Beachvolleyball verteidigen <strong>und</strong><br />

Jungkünstlern, die mit ihren Arbeiten eine Museumsattraktion werden<br />

usf.. Was die angekündigten Evaluatoren sagen werden, weiß man nicht.<br />

Ich lasse auf jeden Fall das Gedicht des Lyrikers aus Danzig im Schrank,<br />

vielleicht qualifizieren sich ja Liebe <strong>und</strong> Lust als meßbare Bildungsziele.<br />

Meine <strong>Damen</strong> <strong>und</strong> <strong>Herren</strong>, ich spreche ein Schlußwort <strong>und</strong> will mich<br />

deshalb bescheiden. Zur allgemeinen Schulentwicklung deshalb nur die<br />

Bemerkung: Wenn das G8 jetzt, beim Einbiegen auf die Zielgerade- also<br />

im 8. Schuljahr - durch die neue Regierung noch ein bißchen besser<br />

wird, dann freut mich das.<br />

Ich komme in die Schlußkurve <strong>und</strong> ich danke zuerst all denen, die mir an<br />

irgendeiner Stelle bei der Erfüllung meiner Aufgaben geholfen haben.<br />

Ich konnte nicht alle <strong>Schüler</strong>, geschweige denn alle Fächer unterrichten;<br />

auch war es mir nicht möglich jeden <strong>Schüler</strong> zur rechten Zeit zu loben<br />

oder an den Ohren ziehen, jeden Winkel im Haus zu versorgen, die<br />

ganze Organisation zu machen <strong>und</strong> auch nicht alles im Sekretariat<br />

erledigen. Deshalb Dank an alle meine Mitarbeitenden die unsere<br />

Schule so gut am Laufen gehalten haben.<br />

Ein herzliches Vergelts Gott Ihnen Herr Dr Kubon, persönlich <strong>und</strong><br />

stellvertretend für die Verwaltung <strong>und</strong> den Gemeinderat. Sie haben uns<br />

in schwierigen Zeiten vorbildlich „getragen“: Schulträger als Ehrentitel!<br />

Dies auch deshalb, weil Sie unsere pädagogische Arbeit im Blick haben<br />

<strong>und</strong> den Lehrern Ihre Wertschätzung stets mit einem Dankpräsent beim<br />

Dienstjubiläum zeigen.<br />

Wichtige Partner in der Schule sind der Elternbeirat, die SMV <strong>und</strong> der<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis. Liebe Frau Merath, der Elternbeirat hat sich immer sehr<br />

kontruktiv in unsere Arbeit eingebracht. Es gab nervenaufreibende<br />

Zeiten, denn Sanierung wegen Gift in der Luft macht Angst. Die Küche<br />

kriegen wir zusammen mit Herrn Kleinhans auch noch hin. Liebe Frau<br />

Munz, der Fre<strong>und</strong>eskreis unterstützt in beispielhafter Weise seit Jahrzehnten<br />

die Schule; drei Jahre haben Sie –zusätzlich zu vielem anderen-<br />

durch Ihren Zuschuß das Schulmittagessen möglich gemacht. Liebe<br />

<strong>Schüler</strong>vertreter, <strong>liebe</strong> Irem, euer Amerikaabend war so wie Euere ganze<br />

Arbeit: einfach klasse! Ich sage allen drei Institutionen ein herzliches<br />

Danke schön für unser gutes Zusammenwirken über die anderthalb<br />

Jahrzehnte.


4<br />

Meine <strong>Damen</strong> <strong>und</strong> <strong>Herren</strong>, an dieser Schule war ich sehr gerne. Nicht<br />

immer schien die Sonne. „Schaffe ischt a Arbet“ sagt man bei uns auf<br />

der Schwäbischen Alb. Deshalb fällt leider auch mal ein krummes Wort,<br />

das besser nicht gefallen wäre. Auch muß der Schulleiter nach einem<br />

Vielklang der Meinungen Entscheidungen treffen, die dann nicht jedem<br />

gefallen. Für beides bitte ich um Verständnis.<br />

In 2 Wochen verlasse ich diese Einrichtung, die ein menschlich, geistig<br />

<strong>und</strong> kulturell großartiger Kosmos ist. Das schönste für mich ist die große<br />

Bildungsvielfalt unserer Schulart, die ich immer wieder life bei Klassenbesuchen<br />

erleben durfte. Ich war immer wieder begeistert über das, was<br />

unser Kollegium daraus im Unterricht <strong>und</strong> darüber hinaus gemacht hat.<br />

Dafür ganz herzlichen Dank. Abschliessend will ich sagen:<br />

In dieser turbulenten Welt, die ich nach langer Schulzeit noch weiter<br />

erleben darf, wird es immer meine Gymnasialjahre geben, mit Bildern,<br />

Büchern <strong>und</strong> Geschichten, die mich bis jetzt begleitet haben <strong>und</strong> weiter<br />

begleiten werden. Es war schön, dort zu arbeiten, wo immer das jugendliche<br />

Leben pulsiert.<br />

Jetzt danke ich – sicher auch im Namen von Ihnen allen - all jenen ganz<br />

herzlich, die uns heute nachmittag auf den Brettern, die die Welt bedeuten<br />

mit fetzigen Klängen <strong>und</strong> Schauspielerwitz erfreut haben. Frau<br />

Merkle, Frau Seuthe, Frau Schaper-Nolte <strong>und</strong> H. Springsklee, Ihnen <strong>und</strong><br />

den Schauspieler/innen <strong>und</strong> Musiker/innen herzlichen Dank.<br />

Die fre<strong>und</strong>lichen Ansprachen habe ich vernommen, danke herzlich dafür<br />

<strong>und</strong> werde bestimmt noch darüber nachsinnen. H. Dr. Wahr ganz <strong>liebe</strong>n<br />

Dank für Ihre große Mühe, die Sie sich für heute gemacht haben. Ihnen<br />

allen danke ich für ihre Aufmerksamkeit <strong>und</strong> lade Sie herzlich ein, noch<br />

ein bißchen da zu bleiben, zu angenehmen Gesprächen, kleinen Häppchen<br />

<strong>und</strong> einem guten Glas! – Wenn Sie einen spannenden Roman<br />

lesen wollen, dann kaufen Sie sich bei der Literaturwerkstatt den Hoptbühlroman<br />

II „Vogelfrei – die Hexen von Villingen“ - Danke.

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