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Strategie - Die BVL

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Bundesvereinigung Logistik (<strong>BVL</strong>) e.V.<br />

AiF-Mitgliedsvereinigung (MV)<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

AiF-Vorhaben-Nr:<br />

AiF-Antrags-Nr.: /<br />

Blatt-Nr./BA-Nr.: /<br />

Aktenzeichen der MV (wird von der AiF eingesetzt)<br />

ABSCHLUSSBERICHT<br />

Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

Kurztitel: PPS als <strong>Die</strong>nstleistung<br />

- Normalverfahren -<br />

Thema: Entwicklung eines Handlungsleitfadens für die Fremdvergabe von<br />

Forschungsstelle:<br />

Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung unter Berück-<br />

sichtigung von resultierendem Nutzen und Risiko<br />

IPH - Institut für integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Hollerithalle 6<br />

30419 Hannover<br />

Institutsleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis<br />

Dr.-Ing. Dipl.-Oec. Rouven Nickel


Inhaltsverzeichnis<br />

Kurzfassung.............................................................................................................. 1<br />

1 Forschungsthema ............................................................................................. 2<br />

2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung............. 2<br />

2.1 Anlass für den Forschungsantrag................................................................. 2<br />

3 Angestrebte Teilziele......................................................................................... 6<br />

3.1 Forschungsziel ............................................................................................. 6<br />

4 Darstellung der erzielten Ergebnisse .............................................................. 7<br />

4.1 AP 1: Unternehmensanalyse, Erfassung der Anwenderanforderung ........... 7<br />

4.2 AP 2: Konzeption eines Modells zur Identifikation und Beschreibung<br />

relevanter PPS-Aufgaben ................................................................ 12<br />

4.3 AP 3: Entwicklung einer Methode zur Ableitung von<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen ............................................ 19<br />

4.4 AP 4: Erstellung einer Methode zur quantitativen Bewertung des<br />

prognostizierbaren Nutzens ............................................................. 30<br />

4.5 AP 5: Entwicklung einer Methode zur Chancen und Risiken basierten<br />

Bewertung und Auswahl von <strong>Die</strong>nstleistungspaketen...................... 38<br />

4.6 AP 6: Konzeption einer Vorgehensweise und Checkliste zur Bewertung und<br />

Auswahl von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern...................................................... 47<br />

4.7 AP 7: Erstellung von Referenzprozessen für die Zusammenarbeit zwischen<br />

KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleistern ........................................................... 56<br />

4.8 AP 8: Dokumentation der Ergebnisse und Erstellung des<br />

Handlungsleitfadens......................................................................... 61<br />

5 Wirtschaftliche Bedeutung des Forschungsthemas für KMU ..................... 69<br />

5.1 Voraussichtliche Nutzung der angestrebten Forschungsergebnisse.......... 69<br />

5.2 Möglicher Beitrag zur Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der KMU..................................................................................................... 69<br />

6 Umsetzung der Forschungsergebnisse ........................................................ 70<br />

6.1 Innovativer Beitrag der angestrebten Forschungsergebnisse .................... 71<br />

6.2 Projektbegleitender Ausschuss .................................................................. 71<br />

6.3 Diplom- und Studienarbeiten...................................................................... 72<br />

7 Durchzuführende Forschungsstelle .............................................................. 73<br />

Literaturverzeichnis ................................................................................................ IV<br />

Quellenverzeichnis................................................................................................ VIII<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

II


Abbildungsverzeichnis ........................................................................................... IX<br />

Tabellenverzeichnis ................................................................................................ XI<br />

Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................... XI<br />

Anhang .................................................................................................................... XII<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

III


Kurzfassung<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“ wurde das Ziel, die<br />

Entwicklung eines Handlungsleitfadens für die Fremdvergabe von Aufgaben der Pro-<br />

duktionsplanung und -steuerung (PPS), erreicht. Kleine und mittelständische Unter-<br />

nehmen (KMU) werden mit Hilfe des Handlungsleitfadens bei der Bewertung und<br />

Entscheidung, ob und welche der Aufgaben ihrer PPS fremd vergeben werden kön-<br />

nen, unterstützt. <strong>Die</strong> entwickelte Methode stellt z. B. durch die Nutzung entwickelter<br />

Checklisten sicher, dass Unternehmen PPS-Aufgaben identifizieren und die dazu<br />

gehörenden Chancen und Risiken einer Fremdvergabe erkennen können.<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister können mit der entwickelten Vorgehensweise zur Fremdvergabe<br />

geeignete PPS-Aufgaben auswählen und bewerten.<br />

Das Forschungsvorhaben wurde von der Bundesvereinigung Logistik (<strong>BVL</strong>) e.V. be-<br />

treut und über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto<br />

von Guericke“ e. V. (AiF) (AiF-Nr. 15556 N/1) aus Mitteln des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi) für die Projektlaufzeit vom 01.03.2008 bis<br />

31.10.2009 gefördert. <strong>Die</strong> Forschungsstelle bedankt sich für die Förderung und Un-<br />

terstützung.<br />

Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />

Summary<br />

Logistics is a significant key factor for the small and medium-sized production com-<br />

panies to compete. Nowadays small and medium-sized companies have a lack of<br />

experience in terms of outsourcing tasks of their production planning and control sys-<br />

tem. For this purpose companies need assistance to establish a method which sup-<br />

ports the determination of opportunities and threads of outsourcing selected tasks.<br />

Another goal of this method is to develop a partnership with a service lead logistics<br />

provider who is capable of planning, optimizing and controlling the outsourced ser-<br />

vices. The method will be applicable to any level of the production in small and me-<br />

dium-sized companies to identify, evaluate and realize outsourcing potential.<br />

The goal of the research project has been achieved.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

1


1 Forschungsthema<br />

Ziel des Forschungsprojektes „PPS <strong>Die</strong>nstleistung“ war die Entwicklung eines Hand-<br />

lungsleitfadens für die Vergabe von PPS-Aufgaben an <strong>Die</strong>nstleister. Der Handlungs-<br />

leitfaden soll KMU bei der Bewertung und Entscheidung unterstützen, ob und welche<br />

der PPS-Aufgaben fremd vergeben werden können. Hierzu wurde eine Methode<br />

entwickelt, die eine Entscheidung bezüglich der Fremdvergabe von<br />

PPS-Aufgaben anhand zu erwartender Nutzen und Risiken ermöglicht. Darüber hin-<br />

aus wurden Vorgehensweisen zur Bewertung und Auswahl geeigneter<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister sowie zur Realisierung der Fremdvergabe erarbeitet. Das Ziel des<br />

Forschungsprojektes wurde erreicht.<br />

2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstel-<br />

lung<br />

2.1 Anlass für den Forschungsantrag<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch leistungsfähige PPS<br />

<strong>Die</strong> Logistik gilt als Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von produzierenden<br />

Unternehmen. Zur Erzielung und dauerhafter Sicherung der Wettbewerbsvorteile ist<br />

die ständige Verbesserung von Produktionsprozessen eine Voraussetzung. Hierzu<br />

gehört, Differenzierungsmerkmale schneller auszubauen als Konkurrenten den be-<br />

stehenden Stand aufholen können. Neben technischen und technologischen Innova-<br />

tionen bieten in KMU insbesondere organisatorische und logistische Prozesse signi-<br />

fikante Potenziale für Kosteneinsparungen und somit für eine Stärkung der Wettbe-<br />

werbsfähigkeit [Nyh03].<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Nach Untersuchungen der <strong>BVL</strong> sind die meisten Unternehmen primär mit der Aus-<br />

nutzung der Potenziale im Bereich von Bestands- und Transportkonzepten in Liefer-<br />

ketten beschäftigt [Bvl05]. Durch Veränderungen in der Umschlag- und Transportlo-<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

2


gistik werden die Lieferung von Zukaufteilen und die Distribution von Fertigerzeug-<br />

nissen verbessert. Das Potenzial wird aber in absehbarer Zeit ausgeschöpft sein.<br />

Daher stellt die Produktion zukünftig den Mittelpunkt der Rationalisierungsbemühun-<br />

gen dar. Von allen denkbaren Logistikprojekten wird ebenfalls nach Untersuchungen<br />

der <strong>BVL</strong> der Optimierung der PPS sowie der Verlagerung von<br />

PPS-Aufgaben an <strong>Die</strong>nstleister die am stärksten wachsende Bedeutung durch füh-<br />

rende Wirtschaftsunternehmen beigemessen [Bvl05]. <strong>Die</strong> Wirtschaft hat bereits das<br />

Potenzial zur Fremdvergabe von PPS-Aufgaben erkannt, aber bisher fehlte ein prak-<br />

tikabler Handlungsleitfaden zur Bewältigung der damit verbundenen Herausforde-<br />

rung.<br />

Zahlreiche Unternehmen sehen aufgrund des tiefgehenden Einblicks des<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleisters in unternehmensinternen Abläufe Risiken in einer Fremdvergabe<br />

von PPS-Aufgaben. Daher ist eine Abwägung von Nutzen und Risiken der Fremd-<br />

vergabe von PPS-Aufgaben erforderlich.<br />

Entwicklung der Fremdvergaben von Logistikdienstleistungen<br />

Eine aktuelle Studie der <strong>BVL</strong> zeigt, dass der Trend zur Vergabe der Logistikleistun-<br />

gen ununterbrochen anhält [Bvl05]. 87 % der befragten Industrieunternehmen geben<br />

an, die logistischen Aufgaben (z. B. Transport, Umschlag) an <strong>Die</strong>nstleister zu über-<br />

geben [Bvl05]. Dabei handelt es sich vorwiegend um sogenannte logistische Primär-<br />

leistungen, die operative Standardaufgaben mit einer geringen Komplexität im Ge-<br />

gensatz zu PPS-Aufgaben darstellen. Abbildung 1 zeigt, dass die Vergabe von<br />

PPS-Aufgaben an <strong>Die</strong>nstleister mit einem Anteil von 3-5 % erst am Anfang einer<br />

Entwicklung steht.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

3


Grad Grad der der Fremdvergabe<br />

Fremdvergabe<br />

Produktionssteuerung<br />

Beschaffungs- und und Lieferantenmanagement<br />

Lieferantenmanagement<br />

Innovationsgenerierung<br />

Netzwerkgestaltung<br />

Bestands- und und Materialdisposition<br />

Materialdisposition<br />

Transport / Umschlag / Lagerung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

0% Anteil der befragten Unternehmen 100%<br />

3<br />

3<br />

2<br />

3<br />

3<br />

vollständig<br />

vollst ä ndig<br />

5<br />

11<br />

16<br />

18<br />

21<br />

31<br />

teilweise nicht<br />

Abbildung 1: Fremdvergabe von Logistikdienstleistungen durch die Industrie [Bvl05]<br />

PPS-Aufgaben zählen zu den sogenannten logistischen Sekundäraufgaben, die stra-<br />

tegisch-planerische, taktische und informationstechnologische Leistungen beinhal-<br />

ten. Dem <strong>Die</strong>nstleistungsanteil dieser Sekundäraufgaben wird bis zum Jahre 2010<br />

durch die meisten befragten Unternehmen eine positive Entwicklung beigemessen<br />

[Bvl05].<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsbranche misst dem Aufbau einer eigenen Kompetenz der PPS<br />

eine hohe Bedeutung zu. Unter Einbeziehung der in diesem Gebiet ebenfalls erfor-<br />

derlichen IT-Kompetenz wird nur noch die Weiterbildung der Mitarbeiter höher be-<br />

wertet als die Planungs-, Steuerungs- und IT-Kompetenz. Abbildung 2 zeigt die ent-<br />

sprechenden Ergebnisse der <strong>BVL</strong>-Befragung [Bvl05].<br />

Bedeutung als Erfolgsstrategie für Logistik-<strong>Die</strong>nstleister eher niedrig<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

Aufbau IT-Kompetenz<br />

Aufbau Planungskompetenz<br />

Aufbau Steuerungskompetenz<br />

Aufbau Kooperationen<br />

Erweiterung eigenes Standortnetz<br />

Erweiterung eigene Transportkapazitäten<br />

56<br />

eher hoch sehr hoch<br />

Abbildung 2: Erfolgsstrategien für Logistikdienstleister [Bvl05]<br />

4


Umsetzungsprobleme bei PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Im Rahmen der Umsetzung einer <strong>Die</strong>nstleistungsvergabe werden Unternehmen vor<br />

eine Anzahl zu bewältigender Herausforderungen gestellt. <strong>Die</strong>se betreffen Fragestel-<br />

lungen bezüglich <strong>Die</strong>nstleistungsbeziehungen sowie spezifische Fragestellungen<br />

über die Fremdvergabe von PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen. Grundsätzliche Fragestellungen<br />

werden aufgeworfen, die bei allen Arten von <strong>Die</strong>nstleistungen existieren und betref-<br />

fen u. a. die Produktentwicklung der <strong>Die</strong>nstleistung und den laufenden Betrieb<br />

[Spa05]. Speziell KMU sind kaum vertraut mit der Gestaltung von Ausschreibungsun-<br />

terlagen für <strong>Die</strong>nstleistungen. Beispielsweise fehlen die erforderlichen Prozessbe-<br />

schreibungen und Definitionen der Schnittstellen sowie geeignete Bewertungskrite-<br />

rien und -methoden für die angebotenen <strong>Die</strong>nstleistungspakete. <strong>Die</strong> Fremdvergabe<br />

scheitert „weder an der mangelnden Vergabebereitschaft der Industrie, noch an der<br />

Übernahmebereitschaft der Logistikdienstleister. Entscheidend ist die enge Abstim-<br />

mung und gemeinsame Entwicklung zusätzlicher Leistungspakete“ [Bvl05].<br />

<strong>Die</strong> Probleme verschärfen sich, wenn es speziell um die Vergabe von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen geht, denn eine eindeutige Zuordnung der Verantwortung des<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleisters für die Produktion ist häufig schwierig. Daher sind die Risiken ei-<br />

ner <strong>Die</strong>nsleistungskooperation im Bereich der PPS höher als in anderen abgrenzba-<br />

ren Aufgabenfeldern [Pil04]. Entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich<br />

einer Bewertung von logistischen Veränderungen und deren Auswirkungen in Liefer-<br />

ketten werden erst seit kurzem im Bereich des Risikomanagements erforscht. Sub-<br />

jektiv empfundene Hemmschwellen bei der Abgabe der Steuerungshoheit für den<br />

Produktionsprozess sind nicht zu vernachlässigen, da diese oft als Kernkompetenz<br />

empfunden wird [Bri04].<br />

Zusammenfassung<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, ist es sehr wichtig, signifikante Potenziale<br />

für Kosteneinsparungen von PPS-Aufgaben zu erkennen und zu nutzen. Da den<br />

KMU aus Wissens- und Aufwandsgründen eine Beurteilung der Fremdvergabe von<br />

PPS-Aufgaben oft schwer fällt, ist auf diesem Gebiet eine generelle Zurückhaltung<br />

erkennbar. Notwendig erschien KMU eine Hilfestellung in Form eines Handlungsleit-<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

5


fadens zur Verfügung zu stellen, der eine systematische Vorgehensweise zur Identi-<br />

fizierung der Risiken und des möglichen wirtschaftlichen Nutzens bei Fremdvergabe<br />

von PPS-Aufgaben beinhaltet.<br />

3 Angestrebte Teilziele<br />

3.1 Forschungsziel<br />

Das Ziel des Forschungsprojektes war eine aufwandsarme, in KMU nutzbare, ganz-<br />

heitliche Methode zur Unterstützung der Integration von <strong>Die</strong>nstleistern in<br />

PPS-Aufgaben in Form einer Fremdvergabe, damit sich KMU auf ihre Kernkompe-<br />

tenzen konzentrieren und ihre Logistikleistung verbessern können.<br />

Der Handlungsleitfaden ertüchtigt Unternehmen, ihre PPS mit geringem Aufwand<br />

daraufhin zu untersuchen, ob und für welche PPS-Aufgaben das Einbinden eines<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleisters zweckmäßig ist. Wird ein Potenzial zur Fremdvergabe von<br />

PPS-Aufgaben erkannt, gibt der Handlungsleitfaden darüber hinaus eine Hilfestel-<br />

lung bei der Auswahl eines geeigneten PPS-<strong>Die</strong>nstleisters und der Abstimmung der<br />

operativen Zusammenarbeit.<br />

Das Ergebnis ist in produzierenden KMU unabhängig von der Art der vorhandenen<br />

PPS einsetzbar, ohne dass an der zugrunde liegenden Methodik Änderungen vorge-<br />

nommen werden müssen. Als Ergebnis kann der Anwender die Verbesserungspo-<br />

tenziale durch eine Fremdvergabe von PPS-Aufgaben an einen PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

erkennen, bewerten und realisieren unter Berücksichtigung von resultierendem Nut-<br />

zen und Risiko. <strong>Die</strong> Projektergebnisse dienen dazu, eine hohe logistische Prozess-<br />

fähigkeit und Prozesssicherheit in KMU zu gewährleisten.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

6


4 Darstellung der erzielten Ergebnisse<br />

In den folgenden Unterpunkten werden die einzelnen Ergebnisse in Arbeitspaketen<br />

(AP) detailliert vorgestellt.<br />

4.1 AP 1: Unternehmensanalyse, Erfassung der Anwenderanforderung<br />

Das Arbeitspaket eins hatte die Aufgabe, das vorhandene Erfahrungswissen bzgl.<br />

Fremdvergaben von Logistikdienstleistungen und insbesondere bzgl.<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen mit den Unternehmen des PA zu ermitteln, zu analysieren und<br />

zu dokumentieren. Darüber hinaus wurde thematisiert, in welcher Form die Unter-<br />

nehmen und mögliche PPS-<strong>Die</strong>nstleister allgemeine Chancen und Risiken von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen einschätzen.<br />

Dokumentiertes Erfahrungswissen der projektbeteiligten Unternehmen zum<br />

Thema PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen sowie Chancen- und Risikobewertung der KMU<br />

Mithilfe eines strukturierten Fragebogens (siehe Anhang 1, Anhang 2, Anhang 3) hin-<br />

sichtlich Fremdvergaben von Logistikdienstleistungen und PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen er-<br />

folgte die Dokumentation des vorhandenen Erfahrungswissens der sechs befragten<br />

KMU (siehe Anhang 4, Anhang 5, Anhang 6, Anhang 7, Anhang 8, Anhang 9). Der<br />

Fragebogen wurde in klassische Logistikleistungen (z. B. Verpacken, Transport, La-<br />

gerhaltung) sowie potenzielle PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen (z. B. Produktionsprogrammpla-<br />

nung, Lagerwesen) unterteilt (vgl. Abbildung 3) [Sch09] [Muc98].<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

7


Logistikdienstleistungen<br />

(Tatsäschliche<br />

Fremdvergabe)<br />

PPS-<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

(Bereitschaft zur<br />

Fremdvergabe)<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Verpacken<br />

Transport<br />

Versand von Gütern<br />

Lagerhaltung<br />

Kommissionierung<br />

Umlagerung<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

Eigenfertigungsplanung und<br />

-steuerung<br />

Fremdbezugsplanung und<br />

-steuerung<br />

Auftragskoordination<br />

Lagerwesen<br />

PPS-Controlling<br />

KMU 1<br />

Sehr gut Gut Neutral Eher nicht<br />

Abbildung 3: Bereitschaft von KMU mit der Fremdvergabe von PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>Die</strong> sechs befragten KMU schätzten ihre Bereitschaft zur Fremdvergabe von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen zum Teil unterschiedlich ein. <strong>Die</strong> Einzelentscheidungen der<br />

KMU wurden basierend der gewählten Wertigkeit sehr gut, gut, neutral, eher nicht zu<br />

einer unterschiedlichen Prioritätenreihenfolge zusammengefasst. Beispielsweise<br />

konnten sich alle sechs befragten KMU eine Fremdvergabe ihres Lagerwesens vor-<br />

stellen, weil dieser Bereich für produzierende KMU selten eine Kernkompetenz dar-<br />

stellt. Dagegen tendierten vier von sechs befragten KMU zu keiner Fremdvergabe<br />

ihrer Produktionsprogrammplanung, weil dies für KMU eine der Kernkompetenzen im<br />

Unternehmen darstellt und KMU viele ihrer internen Informationen (z. B. Stückzahlen<br />

bei der Absatzplanung) preisgeben müssten. <strong>Die</strong> klassischen Logistikleistungen sind<br />

kein primärer Bestandteil des Forschungsprojektes und wurden bei der Prioritäten-<br />

reihenfolge nicht eingehender betrachtet.<br />

Zur Beschreibung von PPS-Aufgaben wurde das Aachener PPS-Modell verwendet,<br />

da die PPS-Aufgaben in Kern- und Querschnittsaufgaben eingeteilt und somit eine<br />

Strukturierung der PPS-Aufgaben ermöglicht werden kann [Sch06]. <strong>Die</strong> Auswertung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

-<br />

+ +<br />

+ +<br />

-<br />

-<br />

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KMU 2<br />

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Unternehmen<br />

KMU 3<br />

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KMU 4<br />

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KMU 5<br />

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KMU 6<br />

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o<br />

Prioritätenreihenfolge<br />

6<br />

4<br />

6<br />

2<br />

3<br />

1<br />

5<br />

8


des Fragebogens zur Bereitschaft der KMU bezüglich der Fremdvergabe von<br />

PPS-Aufgaben ist in Abbildung 4 dargestellt.<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

und<br />

-steuerung<br />

Kernaufgaben<br />

Fremdbezugsplanung und -steuerung<br />

Auftragskoordination<br />

Sehr gut Gut Neutral Eher nicht<br />

Abbildung 4: Auswertung des Fragebogens<br />

Lagerwesen<br />

PPS -Controlling<br />

Querschnittsaufgaben<br />

<strong>Die</strong> Bereitschaft zur Fremdvergabe von Kernaufgaben (z. B. Produktionsprogramm-<br />

planung, Eigenfertigungsplanung und -steuerung) ist geringer als bei den Quer-<br />

schnittsaufgaben (z. B. Auftragskoordination, Lagerwesen). Ein möglicher Grund da-<br />

für ist, dass die Erfahrungswerte der befragten KMU im Bereich der Fremdvergabe<br />

von Kernaufgaben minimal sind.<br />

<strong>Die</strong> möglichen Chancen und Risiken der PPS-<strong>Die</strong>nstleister orientieren sich an den<br />

Chancen und Risiken, die bei der Bewertung klassischer Logistikdienstleistungen<br />

herangezogen werden, da für die Fremdvergabe von PPS-Aufgaben keine umfang-<br />

reichen Kenntnisse über spezielle Chancen und Risiken in der Literatur existieren.<br />

<strong>Die</strong> Aufgliederung des Fragebogens im Bereich der klassischen Logistikleistungen<br />

wird in Abbildung 5 veranschaulicht.<br />

9


Logistikdienst-<br />

Leistungen<br />

(Tatsäschliche<br />

Fremdvergabe)<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Transport<br />

Verpacken<br />

Versand von Gütern<br />

Lagerhaltung<br />

Kommissionierung<br />

Umlagerung<br />

KMU 1<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Abbildung 5: Fremdvergabe Chancen und Risiken im Bereich der Logistikleistung „Transport“<br />

<strong>Die</strong> Auswertung der Fragebögen hat ergeben, dass für den Bereich der klassischen<br />

Logistikleistungen die Chancen gegenüber den Risiken qualitativ höher bewertet<br />

wurden. Ein Grund dafür ist das bereits vorhandene Erfahrungswissen der KMU bei<br />

der Fremdvergabe von klassischen <strong>Die</strong>nstleistungen aus dem Bereich Logistik.<br />

Das Erfahrungswissen der Chancen und Risiken der Logistikdienstleistungen wurden<br />

auf das fehlende Erfahrungswissen der Chancen und Risiken bei der Fremdvergabe<br />

von PPS-Aufgaben (z. B. Produktionsprogrammplanung) übertragen und in<br />

Abbildung 6 zusammengefasst.<br />

ja<br />

ja<br />

KMU 2<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Details<br />

KMU 3<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Details<br />

ja<br />

KMU 4<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

KMU 5<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Details Chance Risiko<br />

Kostenersparnisse x<br />

Leistungssteigerung x<br />

KMU 6<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Welche Chancen oder Risiken sind<br />

vorhanden?<br />

In den Bereichen: Personalkosten,<br />

Transportmittelkosten (Transporter,<br />

Wartungen, Sprit, Versicherungen…)<br />

In den Bereichen: Termintreue,<br />

Transportkapazität..<br />

Koordinationsaufwand x Geringer Koordinationsaufwand<br />

Potenzielle <strong>Die</strong>nstleister x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Kosten x<br />

Erfolgsaussichten x<br />

Versand<br />

Verpacken<br />

Transport<br />

Mehrere Potenzielle <strong>Die</strong>nstleister am Markt<br />

vorhanden<br />

x Zuverlässigkeit, Preis, Standort, Qualität<br />

Vergabe verursacht Kosten (Entgelt der<br />

Gegenleistung)<br />

<strong>Die</strong> Gegenüberstellung der aus der<br />

Fremdvergabe resultierenden Kosten und<br />

Nutzen liefert einen deutlichen Vorteil im<br />

Bereich Transportleistung und führt zu<br />

Erfolgsaussichten für die Zukunft<br />

Unerwarteter Aufwand Bis Dato nicht vorgekommen<br />

Anmerkungen <strong>Die</strong> Risiken in diesem Bereich sind minimal.<br />

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10


PPS-<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

(Bereitschaft zur<br />

Fremdvergabe)<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

und -steuerung<br />

Auftragskoordination<br />

Lagerwesen<br />

PPS-Controlling<br />

Abbildung 6: Chancen und Risiken im Bereich Produktionsprogrammplanung<br />

<strong>Die</strong> Auswertung des Fragebogens bei PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen bzgl. der Chancen und<br />

Risiken bei einer möglichen Fremdvergabe von PPS-Aufgaben hat gezeigt, dass die<br />

KMU die Risiken, im Gegensatz zu den klassischen Logistikleistungen, höher bewer-<br />

ten. <strong>Die</strong> KMU beurteilen beispielsweise die PPS-Aufgaben (z. B. Produktionspro-<br />

grammplanung) mit den PPS-Unteraufgaben (z. B. Absatzplanung, Bestandspla-<br />

nung, Primärbedarfsplanung, Ressourcengrobplanung) als Kernkompetenz mit hoher<br />

strategischer Bedeutung für die Unternehmen.<br />

Zusammenfassung<br />

Insgesamt ist das Erfahrungswissen der befragten sechs KMU im Bereich der<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen geringer als im Bereich der klassischen Logistikleistungen.<br />

KMU sind gegenwärtig vereinzelt in der Lage, Fremdvergabepotenzial der<br />

PPS-Aufgaben zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten. Aufgrund des ge-<br />

ringen Erfahrungswissens des PA bzgl. der Fremdvergabe von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen wurde abweichend von dem Forschungsantrag kein Pflichten-<br />

heft erstellt.<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

Fremdbezugsplanung und<br />

-steuerung<br />

nein<br />

eher ja<br />

eher nein<br />

ja<br />

ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

Details<br />

nein<br />

eher nein<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

eher ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

eher ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

generell ja<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Details<br />

eher nein<br />

eher ja<br />

eher nein<br />

ja<br />

Kostenersparnisse<br />

Leistungssteigerung<br />

Koordinationsaufwand<br />

eher nein<br />

eher ja<br />

eher nein<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

eher nein<br />

ja<br />

ja<br />

Chance Risiko<br />

Potenzielle <strong>Die</strong>nstleister x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Kosten x<br />

Erfolgsaussichten x<br />

Unerwarteter Aufwand<br />

Anmerkungen<br />

Details<br />

x<br />

x<br />

x<br />

nein<br />

ja<br />

eher nein<br />

ja<br />

nein<br />

Welche Chancen oder Risiken sind<br />

vorhanden?<br />

Es werden kaum Kostenersparnisse erwartet<br />

In den Bereichen: Ressourcengrobplanung<br />

Bestandsplanung<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

generell ja<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

Hoher Koordinationsaufwand<br />

Kaum potenzielle <strong>Die</strong>nstleister am Markt<br />

vorhanden<br />

x Zuverlässigkeit, Preis, Reaktionsfähigkeit<br />

Vergabe und Kontrolle verursachen hohe<br />

Kosten.<br />

Da keine Erfahrungen auf diesem Gebiet<br />

vorliegen, werden die Erfolgsaussichten<br />

eher als schlecht bewertet.<br />

Der Aufwand kann nicht abgeschätzt werden<br />

<strong>Die</strong> Chancen in diesem Bereich sind minimal<br />

un<br />

Erg<br />

en<br />

ebn<br />

ür<br />

sze<br />

ch<br />

und<br />

Le<br />

gra<br />

erg<br />

Ein en<br />

rkt bn<br />

ise<br />

en<br />

mit<br />

Sze<br />

en<br />

ven<br />

er<br />

und<br />

ten<br />

ten<br />

de<br />

ft<br />

11


4.2 AP 2: Konzeption eines Modells zur Identifikation und Beschreibung re-<br />

levanter PPS-Aufgaben<br />

In diesem Arbeitspaket wird ein Modell entwickelt, anhand dessen sich die im Unter-<br />

nehmen etablierten und zukünftig einzuführenden PPS-Aufgaben identifizieren und<br />

beschreiben lassen. Hierzu wurden die durch das Aachener PPS-Modell definierten<br />

PPS-Aufgaben um Unteraufgaben ergänzt (siehe Anhang 10). Durch die Erstellung<br />

von Aufnahmebögen können die KMU ihre unternehmensspezifischen Aufgaben<br />

(z. B. Sonderkonditionen, Zahlungsbedingungen) an das Aachener PPS-Modell an-<br />

passen. <strong>Die</strong> Informationen, basierend aus den Aufnahmebögen, dienen als Daten-<br />

grundlage für die Überführung in die Beschreibungssystematik nach Supply Chain<br />

Operations Reference (SCOR). Ziel der Beschreibungssystematik nach SCOR ist<br />

u. a. die Beschreibung der Prozesse von PPS-Aufgaben und deren<br />

PPS-Unteraufgaben.<br />

Klassifikationen der PPS-Aufgaben<br />

<strong>Die</strong> Klassifikation der PPS-Aufgaben in PPS-Unteraufgaben lässt sich für die Kern-<br />

aufgaben (z. B. Produktionsprogrammplanung, Produktionsbedarfsplanung) mit den<br />

PPS-Unteraufgaben (z. B. Absatzplanung, Bestandsplanung, Bruttosekundärbe-<br />

darfsplanung, Nettosekundärbedarfsplanung) der Abbildung 7 entnehmen.<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

Absatzplanung<br />

Bestandsplanung<br />

Primärbedarfsplanung<br />

Ressourcengrobplanung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

Bruttosekundärbedarfsermittlung<br />

Nettosekundärbedarfsermittlung<br />

Beschaffungsartzuordnung<br />

Abbildung 7: Unteraufgaben des Aachener PPS-Modells [Sch06]<br />

<strong>Die</strong>se Klassifikation stellt die Grundlage für die zu entwickelten Aufnahmebögen dar<br />

und unterstützt KMU, die im Unternehmen anfallenden PPS-Aufgaben (z. B. Absatz-<br />

planung) eindeutig zu erfassen.<br />

...<br />

12


Aufnahmebögen für die PPS-Aufgaben<br />

Für KMU wurden Aufnahmebögen entwickelt, um eine Analysegrundlage zur Identifi-<br />

kation und Beschreibung relevanter PPS-Aufgaben zu schaffen. <strong>Die</strong> entwickelten<br />

Aufnahmebögen (siehe Anhang 11, Anhang 12, Anhang 13, Anhang 14) behandeln<br />

die Kern- und Querschnittsaufgaben der PPS mit den zugehörigen<br />

PPS-Unteraufgaben und werden um die Kategorien „Aufgaben des Unternehmens“<br />

(z. B. Anfrage an Lieferanten), „Betroffene Abteilungen/Personen“ (z. B. Einkauf) und<br />

die Eintragung der „Stammdaten“ und „Bewegungsdaten“ erweitert. Für KMU dient<br />

dies zur Dokumentation der PPS-Aufgaben. In Abbildung 8 ist ein Auszug der Auf-<br />

nahmebögen dargestellt.<br />

Produktionsprogrammplanung Aufgaben Ihres Unternehmens Betroffene Abteilungen/Personen Stammdaten Bewegungsdaten<br />

Absatzplanung X<br />

Bestandsplanung X<br />

Produktionsbedarfsplanung Primärbedarfsplanung<br />

Ressourcengrobplanung<br />

Bruttosekundärbedarfsermittlung<br />

Nettosekundärbedarfsermittlung<br />

Beschaffungsartzuordnung<br />

Fremdbezugsplanung und -steuerung<br />

Durchlaufterminierung<br />

Bestellrechnung<br />

Angebotseinholung/ -bewertung<br />

Aufgaben Ihres Unternehmens Betroffene Abteilungen/Personen Stammdaten Bewegungsdaten<br />

Bestandsmanagement X<br />

Beschaffungsart Einkauf X<br />

X<br />

Verwendungszweck Produktion X<br />

Aufgaben Ihres Unternehmens Betroffene Abteilungen/Personen Stammdaten Bewegungsdaten<br />

Informationsaufbereitung<br />

Anfrage an Lieferanten<br />

Angebotsbewertung<br />

Einkauf<br />

Einkauf<br />

X<br />

X<br />

Sonderkonditionen X<br />

Informationsaufbereitung<br />

Liefervereinbarungen X<br />

Maßnahmenableitung<br />

Zahlungsbedingungen X<br />

...<br />

Lieferantenauswahl<br />

Bestellfreigabe<br />

Bestellüberwachung<br />

Abbildung 8: Aufnahmebögen der PPS-Aufgaben<br />

Zwei Vorgehensweisen zur Identifikation der PPS-Aufgaben sind vorhanden:<br />

1. Der Bottom-Up-Ansatz, bei dem die Untersuchung auf der untersten Ebene<br />

des hierarchisch gegliederten Unternehmens beginnt.<br />

2. Der Top-Down-Ansatz, bei dem die Untersuchung auf der obersten Ebene des<br />

hierarchisch gegliederten Unternehmens beginnt [Fra04].<br />

Für das vorliegende Forschungsprojekt wurde der Bottom-Up-Ansatz verwendet,<br />

damit nicht zu Beginn der Unternehmensanalyse PPS-Aufgaben für die Fremdverga-<br />

be ausgeschlossen werden. <strong>Die</strong> Untersuchung der PPS-Aufgaben schließt von der<br />

kleinst möglichen Einheit auf die nächst größere. Der Abbildung 9 ist der Bottum-Up-<br />

Ansatz grafisch zu entnehmen.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

13


100%<br />

80%<br />

Eigenleistungsanteil<br />

Prozesstyp<br />

Prozesskategorie<br />

Prozesselement<br />

Kategorie 1 Kategorie 2<br />

Leistungs-/ Geschäftsprozess<br />

….<br />

….<br />

0% 20% <strong>Die</strong>nstleistungstiefe<br />

100%<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Kategorie n<br />

Element 1 Element 2<br />

Element n<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe n<br />

Abbildung 9: Bottom-Up-Ansatz<br />

Der Bottom-Up-Ansatz als Vorgehensweise zur Beschreibung und Identifikation rele-<br />

vanter PPS-Aufgaben für die Fremdvergabe wurde gewählt, um die zu der PPS-<br />

Aufgabe dazugehörenden PPS-Unteraufgaben nicht voreilig auszuschließen.<br />

Theoretische Grundlagen des SCOR Modells<br />

Das SCOR Modell stellt einen möglichen Ansatz dar, um die Lieferkette einer Orga-<br />

nisation zu definieren [Brp97]. Das SCOR Modell ist hierarchisch aufgebaut und in<br />

vier Level gegliedert. Level eins beschränkt sich auf die Verwendung der fünf Pro-<br />

zesstypen Plan, Source, Make, Deliver und Return sowie der Beschreibung des Um-<br />

fangs der zu betrachteten Lieferkette, der beteiligten Unternehmen sowie der Ver-<br />

knüpfung der Prozesse. Level zwei gliedert die fünf Prozesstypen in Prozesskatego-<br />

rien nach der Auftragsart (z. B. Fertigung auf Lager, Auftragsbezogene Fertigung,<br />

Kundenspezifische Fertigung). <strong>Die</strong> Hauptaufgabe von Level zwei ist die Detaillierung<br />

der Gesamtkonfiguration und die Verknüpfung der Teilprozessketten, um u. a. dop-<br />

pelt wahrgenommene Einkaufsfunktionen zu identifizieren. Level drei verfeinert die<br />

Prozesskategorien durch Prozesselemente. Zu jedem Prozesselement sind Ein- und<br />

Ausgangsinformationen (Inputs, Outputs) angegeben. Immer nur eine Prozesskate-<br />

gorie wird auf diesem Level betrachtet. Level vier stellt die branchen- und unterneh-<br />

mensspezifischen Prozesselemente dar. Unternehmen passen individuell ihre Pro-<br />

zesse an die Unternehmensstruktur an. Jedes der Level des SCOR Modells verfolgt<br />

Bottom-up-Ansatz<br />

14


eine unterschiedliche Zielsetzung, stellt aber eine Detaillierung der vorangegangenen<br />

dar [Knu05].<br />

In Abbildung 10 ist das Levelkonzept des SCOR Modells dargestellt.<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

Level 3<br />

Level 4<br />

Prozesstyp<br />

Plan<br />

Source Make Deliver<br />

Return<br />

Return<br />

Prozesskategorie<br />

Prozesstyp Prozesskategorie<br />

Prozesstyp<br />

Prozesselement<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Aufgabe<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe n<br />

Abbildung 10: Levelkonzept des SCOR Modells, eigene Darstellung in Anlehnung an [Scc03]<br />

<strong>Die</strong> fünf Prozesstypen sind nach Prozesskategorien, Prozesselementen und Aufga-<br />

ben im SCOR Modell strukturiert (vgl. Abbildung 10). <strong>Die</strong>se Struktur wird durch eine<br />

Nomenklatur aus Tabelle 1 unterstützt.<br />

Tabelle 1: Nomenklatur der Beschreibungssystematik [Scc03]<br />

Prozesstyp P (Plan), S (Source), M (Make), D (Deliver), R (Return)<br />

Prozesskategorie Prozesstyp + fortlaufende Nummer , z. B.: M1, ....., Mn<br />

Prozesselement Bildet die Unterklasse zur zugehörigen Prozesskategorie,<br />

z. B.: M1.1<br />

Aufgabe Bildet die Unterklasse zum zugehörigen Prozesselement,<br />

z. B.: M1.1.1<br />

Beschreibungssystematik nach SCOR<br />

Eine Beschreibungssystematik dient im Allgemeinen der planmäßigen Darstellung<br />

von Klassen oder abstrakten Konzepten, die bestimmten Ordnungsprinzipien bzw.<br />

15


Systemen zum Zweck der Informationsweitergabe folgen [Dwd09]. Ein solches Sys-<br />

tem stellt das SCOR Modell dar.<br />

Der Anlass für die Überführung der PPS-Aufgaben in das SCOR Modell ist, dass ei-<br />

ne unternehmensspezifische Erweiterung des SCOR Modells möglich ist. Des Weite-<br />

ren werden Inputs und Outputs sowie interne Schnittstellen und Abhängigkeiten von<br />

PPS-Aufgaben dargestellt. Ein weiterer Vorteil liegt in den vorgegebenen Fertigungs-<br />

strategien (z. B. Fertigung auf Lager, Auftragsbezogene Fertigung) für die Prozess-<br />

kategorien und Prozesselemente. Enabler-Prozesse (Infrastrukturprozesse), die ei-<br />

nen reibungslosen und effizienten Ablauf ermöglichen und unabhängig von den Pro-<br />

zesstypen ausgeführt werden, lassen sich eindeutig darstellen [Knu05].<br />

In Abbildung 11 ist ein Auszug der Beschreibungssystematik nach SCOR am Bei-<br />

spiel der Auftragsbezogenen Fertigung bis zum Level drei mit den zugehörigen In-<br />

puts und Outputs dargestellt.<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

Level 3<br />

Source Make<br />

Input<br />

P3.4<br />

Produktionsplan<br />

M2.2,..., M2.6<br />

Informationsweitergabe<br />

EM.5<br />

Betriebsmittel u. Anlagen<br />

Plan<br />

M2.1<br />

Fertigungsplanung<br />

Output<br />

Fertigungsplan<br />

P3.2, S1.1, S2.1, S3.3,<br />

D1.3, D1.8, D4.2<br />

M1<br />

Fertigung<br />

auf Lager<br />

Input<br />

S1.4, S2.4, S3.6<br />

Bestandsplan SOLL<br />

EM.6<br />

Transportinformationen<br />

EM.4<br />

Material Handlingsanweisungen<br />

M2.2<br />

Fertigungsversorgung<br />

Output<br />

Bestandsplan IST<br />

Bestandplan IST<br />

P3.2<br />

P3.2<br />

Prozesskategorien<br />

M2<br />

Auftragsbezogene<br />

Fertigung<br />

M2.3<br />

Fertigung u.<br />

Prüfung<br />

Prozesstyp<br />

Plan<br />

Prozesselemente<br />

P = Plan S = Source M = Make D = Deliver E = Enable<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

M3<br />

Kundenspezifische<br />

Fertigung<br />

Input<br />

P3.4<br />

Produktionsplan<br />

P4.4<br />

Lieferplan<br />

M2.4<br />

Verpacken<br />

der Ware<br />

Output<br />

Informationsrückgabe<br />

Informationsrückgabe<br />

M2.1<br />

M2.1<br />

Deliver<br />

M2.5<br />

Lagerung<br />

der Ware<br />

M2.6<br />

Lieferfreigabe<br />

Output<br />

Informationsrückgabe<br />

M2.1<br />

Produktfreigabe D2.8<br />

Abbildung 11: Beschreibungssystematik nach SCOR am Beispiel der Auftragsbezogenen Fer-<br />

tigung [Scc03]<br />

16


<strong>Die</strong> Nutzung der Beschreibungssystematik ist abhängig von der Fertigungsstrategie<br />

eines Unternehmens. Verfolgt ein Unternehmen eine Auftragsbezogene Fertigung<br />

(vgl. Abbildung 12) bedeutet das, dass die Produkte kundenindividuell nach konkre-<br />

ten Vorgaben und nach Erhalt eines Auftrages gefertigt werden. Damit sind der PPS<br />

die Arbeitspläne zur Fertigung vorgegeben und der Start sowie das Ende des Ferti-<br />

gungsauftrages durch den Kundenauftrag vorgegeben. <strong>Die</strong> Auftragsbezogene Ferti-<br />

gung ist i.d.R. als Einzel- oder Kleinserienfertigung organisiert [Gwl03].<br />

Wird dagegen die Fertigung auf Lager verfolgt, so wird die Ware ohne konkreten Auf-<br />

trag produziert und eingelagert, damit diese bei einer Kundenbestellung sofort ver-<br />

fügbar ist. <strong>Die</strong> mengenmäßige und zeitliche Verteilung der Produktion erfolgt in der<br />

Regel aufgrund von vorgegebenen Bedarfsprognosen [Log09]. Bei der Fertigung auf<br />

Lager sind vorgegebene Arbeitspläne nicht vorhanden, weil auf Prognosen zurück-<br />

gegriffen wird.<br />

Für jede Fertigungsstrategie wurden die PPS-Aufgaben der KMU aus den Aufnah-<br />

mebögen in das Level vier der Beschreibungssystematik nach SCOR übertragen, um<br />

den Einfluss der Prozessaufgaben (z. B. Feinterminplanung) auf die Prozesselemen-<br />

te (z. B. Fertigungsplanung) und die Prozesskategorien (z. B. Auftragsbezogene Fer-<br />

tigung) zu verdeutlichen (vgl. Abbildung 12).<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

17


Level 1<br />

Level 2<br />

Source Make<br />

M1<br />

Fertigung<br />

auf Lager<br />

Prozesskategorien<br />

M2<br />

Auftragsbezogene<br />

Fertigung<br />

Level 3 Prozesselemente<br />

M2.1<br />

M2.2<br />

M2.3<br />

M2.4<br />

Level 4<br />

Fertigungsplanung<br />

Feinterminplanung<br />

Kapazitätsbedarf<br />

Reparatur<br />

Wartung<br />

Fertigungsversorgung<br />

Materialbedarf<br />

Fertigung u.<br />

Prüfung<br />

Prozessaufgaben<br />

Vormontage<br />

P = Plan S = Source M = Make D = Deliver E = Enable<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

M3<br />

Kundenspezifische<br />

Fertigung<br />

Verpacken<br />

der Ware<br />

Verpackungsvorschriften<br />

Personalbedarf Endmontage Material<br />

Nachschub<br />

Handlingsanweisungen<br />

Sichtprüfung<br />

M2.5<br />

Deliver<br />

Lagerung<br />

der Ware<br />

Lagerort<br />

Lagerungsvorschriften<br />

Transport<br />

Abbildung 12: Beispiel: Beschreibungssystematik nach SCOR mit Aufgaben<br />

Zusammenfassung<br />

M2.6<br />

Lieferfreigabe<br />

Fertigungsgrad<br />

Terminplanung<br />

Qualitätskontrolle<br />

<strong>Die</strong> relevanten PPS-Aufgaben für eine mögliche Fremdvergabe eines Unternehmens<br />

wurden in Aufnahmebögen dokumentiert und können um unternehmensspezifische<br />

Aufgaben ergänzt werden. <strong>Die</strong> Abhängigkeiten der Prozesskategorien (z. B. Ferti-<br />

gung auf Lager, Auftragsbezogene Fertigung) können mit den Prozesselementen<br />

(z. B. Fertigungsplanung, Fertigungsversorgung) und Auswirkungen auf unterneh-<br />

mensspezifischen Aufgaben nach SCOR beschrieben werden.<br />

18


4.3 AP 3: Entwicklung einer Methode zur Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungsauf-<br />

gaben und -paketen<br />

Das Arbeitspaket drei beinhaltet die Entwicklung einer Methode zur Ableitung von<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und –paketen. <strong>Die</strong> Methode dient den KMU als Hilfsmittel,<br />

um die anfallenden PPS-Aufgaben im Unternehmen zu <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

-paketen zusammenzufassen.<br />

Definitionen<br />

<strong>Die</strong> sechs Begrifflichkeiten (<strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe, <strong>Die</strong>nstleistungspaket, <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungstiefe, Kriterien, Gruppierungskriterien und Kriterienkatalog) wurden für die ein-<br />

deutige Zuordnung wie folgt definiert:<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe ist eine Aufgabe aus dem Unternehmensablauf, die sich zur<br />

Fremdvergabe eignet.<br />

<strong>Die</strong>nstleitungspaket umfasst mehrere <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und ist der überge-<br />

ordnete Begriff für <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe.<br />

<strong>Die</strong>nstleistungstiefe beschreibt den prozentualen Anteil der Aufgaben, die das Unter-<br />

nehmen selbst übernimmt [Hal05]. Der Abbildung 9 ist eine grafische Darstellung der<br />

spezifischen Unternehmensaufgaben in Anlehnung an die Beschreibungssystematik<br />

nach SCOR zu entnehmen: ein prozentualer Anteil der <strong>Die</strong>nstleistungstiefe von 20%<br />

lässt den Rückschluss zu, dass der Eigenfertigungsanteil des Unternehmens bei<br />

80% liegt. Zudem ist die Beziehung zwischen <strong>Die</strong>nstleistungstiefe und Eigenferti-<br />

gungsanteil des Unternehmens abgebildet.<br />

Kriterien sind im Allgemeinen unterscheidende Merkmale bzw. Kennzeichen, die zur<br />

Entscheidungsfindung über eine Fremdvergabe dienen. Ein Kriterium kann ein<br />

Merkmal eines Material- oder Informationsflusses eines Unternehmens sein [Arn08]<br />

[Fwd90].<br />

Gruppierungskriterien sind untergeordnete Merkmale von Kriterien, die Aufschluss<br />

über die Eignung bzw. Nichteignung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

-paketen geben.<br />

In einem Kriterienkatalog werden die wichtigsten Kriterien, die der Material- und In-<br />

formationsfluss mit sich bringt, zusammengefasst.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

19


Vorgehensweise zur Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen<br />

Für die Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und –paketen wurde folgendes Vor-<br />

gehen entwickelt:<br />

� Übertrag der Unternehmensaufgaben in die Beschreibungssystematik nach<br />

SCOR<br />

� Ermittlung von Kriterien zur Fremdvergabe<br />

� Bestimmung von Gruppierungskriterien<br />

� Auswahl eines Startkriteriums zur Analyse<br />

� Untersuchung der Analyseergebnisse und Bildung von potenziellen <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungsaufgaben und -paketen<br />

Folgende zwei Übertragungsvarianten der PPS-Aufgaben, PPS-Unteraufgaben und<br />

unternehmensspezifische Aufgaben in das SCOR-Modell stehen zur Auswahl:<br />

1. Auswahl von unternehmensspezifischen Aufgaben, die aus den erstellten<br />

Aufnahmebögen stammen (z. B. Anfrage an Lieferanten). Hierbei werden dem<br />

Unternehmen die PPS-Aufgaben im Level vier der Beschreibungssystematik<br />

nach SCOR vollständig vorgegeben. Das Unternehmen kann entscheiden,<br />

welche unternehmensspezifischen Aufgaben der Aufnahmebögen im eigenen<br />

Unternehmen anwendbar sind. <strong>Die</strong>se Vorgehensweise eignet sich besonders<br />

für mittlere und große Unternehmen, weil ein geringer Aufwand verbunden ist,<br />

der Ablauf standardisiert wird und sich so Fehler (z. B. Übersehen von PPS-<br />

Aufgaben) reduzieren lassen. Zudem ergibt sich bei großen Unternehmen ein<br />

Zeitvorteil, da sie eine Vielzahl an unternehmensspezifischen Aufgaben be-<br />

wältigen müssen. Ein Nachteil kann dadurch entstehen, dass die unterneh-<br />

mensspezifischen Aufgaben nicht in dem notwendigen Detaillierungsgrad be-<br />

trachtet werden können.<br />

2. Selbsteintragen der PPS-Aufgaben in das SCOR Modell. Das Unternehmen<br />

bekommt bis zum Level drei des SCOR Modells eine „Vorgabe“. In das Level<br />

vier des SCOR Modells werden die unternehmensspezifischen Aufgaben<br />

selbständig eingetragen. <strong>Die</strong>se Variante eignet sich u. a. für KMU mit einer<br />

begrenzten Anzahl an unternehmensspezifischen Aufgaben bzw. Prozessen.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

20


<strong>Die</strong> sich aus dieser Methode ergebenen Vorteile sind die vollständige Analyse<br />

der eigenen Unternehmensstruktur sowie die unternehmensspezifische An-<br />

passungsfähigkeit. Nachteile, die entstehen können, sind der hohe Analyse-<br />

aufwand, fehlende Standardisierung der Prozesse und Fehler durch Nichtauf-<br />

nahme von unternehmensspezifischen Aufgaben.<br />

Ermittlung von Kriterien zur Fremdvergabe<br />

Um <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete ableiten zu können, wird das Unternehmen<br />

in Materialfluss, Informationsfluss, Zeit und Wertefluss gegliedert. <strong>Die</strong>s bildet die so-<br />

genannte Flussaufteilung des Unternehmens. Den Flussbereichen werden im Fol-<br />

genden relevante Kriterien zugeordnet. Aus dem Bereich Materialfluss ergeben sich<br />

die Hauptkriterien „Schnittstelle“ und „Komplexität“. Aus dem Bereich Informations-<br />

fluss wird der „Datentyp“ betrachtet sowie der komplette Zeitfluss aus dem Bereich<br />

„Zeit“. Der Wertefluss wird bei der Erstellung der Methode zur quantitativen Bewer-<br />

tung des prognostizierbaren Nutzens in Arbeitspaket vier betrachtet.<br />

Nach der Übertragung der Unternehmensaufgaben in die Beschreibungssystematik<br />

nach SCOR werden die vier Kriterien „Zeit“, „Schnittstelle“, „Komplexität“ und „Daten-<br />

typ“ aus der Unternehmensstruktur ermittelt, anhand derer im weiteren Verlauf<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete gebildet werden können.<br />

<strong>Die</strong> Abbildung 13 zeigt eine grafische Darstellung der Flussaufteilung des Unterneh-<br />

mens mit den Hauptkriterien.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

21


Materialfluss<br />

Schnittstelle z.B.: intern, extern, …<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

z.B.:<br />

Einordnung in den<br />

Einordnung in den<br />

Unternehmensablauf<br />

Unternehmensablauf<br />

Informationsfluss<br />

z.B.:<br />

- Qualifikation der Mitarbeiter<br />

- Anzahl der Mitarbeiter<br />

- …<br />

z.B.:<br />

Komplexität<br />

Eintrittshäufigkeit der<br />

Eintrittshäufigkeit der<br />

Aufgabe<br />

Aufgabe<br />

Datentyp<br />

- Stammdaten<br />

- Bewegungsdaten<br />

- IT Infrastruktur<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Zeit Schnittstellen<br />

Zeit Schnittstellen<br />

Zeitbedarf Zeit der Aufgabe Schnittstelle<br />

Interne Schnittstellen<br />

Zeitbedarf der Aufgabe Interne Schnittstellen<br />

Zeitbedarf Einordnung der Aufgabe in den Interne Abhängigkeiten Schnittstellen von<br />

Einordnung Unternehmensablauf in den Abhängigkeiten Aufgaben / Abteilungen von<br />

Einordnung Unternehmensablauf in den Abhängigkeiten Aufgaben / Abteilungen von<br />

Eintrittshäufigkeit<br />

Unternehmensablauf<br />

Eintrittshäufigkeit<br />

Aufgaben Externe / Abteilungen Schnittstellen<br />

der Aufgabe<br />

Externe Schnittstellen<br />

Eintrittshäufigkeit der Aufgabe<br />

Externe Schnittstellen<br />

der Aufgabe …<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Komplexität<br />

Komplexität<br />

Komplexität Qualifikation der<br />

Qualifikation Mitarbeiter der<br />

Qualifikation Mitarbeiter der<br />

Anzahl Mitarbeiter der Mitarbeiter<br />

…<br />

Datentypen<br />

Datentypen<br />

Datentyp Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

Bewegungsdaten<br />

Anzahl der Mitarbeiter Bewegungsdaten<br />

Anzahl Anzahl der Mitarbeiter der abhängigen Bewegungsdaten<br />

Anzahl der<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Anzahl der Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben …<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Abbildung 13: Unternehmensstruktur nach Materialfluss, Informationsfluss und Zeit mit zuge-<br />

hörigen Kriterien<br />

<strong>Die</strong> Zuordnung von Kriterien soll Aufschluss geben, ob Ähnlichkeiten zwischen PPS-<br />

Aufgaben bestehen, die aussagekräftig genug sind, um <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zu<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaketen zusammenzufassen. Der Kriterienkatalog besteht aus<br />

Hauptkriterien (z. B. Zeit, Schnittstelle) und Unterkriterien (z. B. Zeitbedarf der Auf-<br />

gabe, interne/externe Schnittstelle). <strong>Die</strong> Abbildung 14 zeigt Auszüge des Kriterienka-<br />

taloges nach „Zeit“, „Schnittstelle“, „Komplexität“ und „Datentyp“.<br />

Zeit Schnittstellen<br />

Zeit Schnittstellen<br />

Zeit Schnittstelle<br />

Zeitbedarf der Aufgabe Interne Schnittstellen<br />

Zeitbedarf der Aufgabe Interne Schnittstellen<br />

Zeitbedarf Einordnung der Aufgabe in den Interne Abhängigkeiten Schnittstellen von<br />

Einordnung Unternehmensablauf in den Abhängigkeiten Aufgaben / Abteilungen von<br />

Einordnung Unternehmensablauf in den Abhängigkeiten Aufgaben / Abteilungen von<br />

Eintrittshäufigkeit<br />

Unternehmensablauf<br />

Eintrittshäufigkeit<br />

Aufgaben Externe / Abteilungen Schnittstellen<br />

der Aufgabe<br />

Externe Schnittstellen<br />

Eintrittshäufigkeit der Aufgabe<br />

Externe Schnittstellen<br />

der Aufgabe …<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Komplexität<br />

Komplexität<br />

Komplexität Qualifikation der<br />

Datentypen<br />

Datentypen<br />

Datentyp<br />

Qualifikation Mitarbeiter der<br />

Qualifikation Mitarbeiter der<br />

Mitarbeiter Anzahl der Mitarbeiter<br />

Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

Bewegungsdaten<br />

Anzahl der Mitarbeiter Bewegungsdaten<br />

Anzahl Anzahl der Mitarbeiter der abhängigen Bewegungsdaten<br />

Anzahl der<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Anzahl der Aufgaben abhängigen<br />

IT Infrastruktur<br />

Aufgaben …<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Kriterienkatalog<br />

Abbildung 14: Kriterienkatalog nach Zeit, Schnittstelle, Komplexität und Datentyp<br />

22


<strong>Die</strong> vier Hauptkriterien können in weitere Unterkriterien aufgegliedert werden, wie im<br />

Folgenden dargestellt:<br />

� Zeit<br />

� Zeitbedarf der PPS-Aufgabe<br />

Ist die Durchführungszeit bezogen auf einen bestimmten Zeithorizont<br />

� Einordnung in den Unternehmensablauf<br />

Bezieht sich auf die zeitliche Einordnung der PPS-Aufgabe in das Un-<br />

ternehmen (z. B. nach oder vor welchem Prozesselement sich die<br />

PPS-Aufgabe befindet) und die Struktur ist durch das SCOR Modell<br />

vorgegeben<br />

� Eintrittshäufigkeit der PPS-Aufgabe<br />

Beschreibt wie oft und wie regelmäßig eine PPS-Aufgabe ausgeführt<br />

wird<br />

� Schnittstelle<br />

� Komplexität<br />

� Interne Schnittstelle<br />

Ist der interne Teil des Unternehmens, in dem der Übergang von ei-<br />

ner Kommunikationsebene in eine andere erfolgt (z. B. Abteilungen)<br />

und die Struktur ist durch das SCOR Modell vorgegeben (Inputs, Out-<br />

puts) [Haa06]<br />

� Abhängigkeit von PPS-Aufgaben<br />

<strong>Die</strong> abhängigen Schnittstellen beschreiben den Zusammenhang zwi-<br />

schen den PPS-Aufgaben im Unternehmen und die Struktur ist durch<br />

das SCOR Modell vorgegeben (Inputs, Outputs)<br />

� Externe Schnittstelle<br />

Ist der externe Teil des Unternehmens, in dem der Übergang von ei-<br />

ner Kommunikationsebene in eine andere erfolgt (z. B. zum Lieferan-<br />

ten) [Haa06]<br />

� Qualifikation der Mitarbeiter<br />

Ist das Anforderungsprofil der PPS-Aufgabe<br />

� Anzahl der Mitarbeiter<br />

Ist die physikalische Zahl der Mitarbeiter<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

23


� Datentyp<br />

� Anzahl der abhängigen PPS-Aufgaben<br />

Ist die physikalische Zahl der abhängigen PPS-Aufgaben<br />

� Stammdaten<br />

Sind Daten mit einer zeitlich unbegrenzten Lebensdauer [Sch06]<br />

� Bewegungsdaten<br />

Sind Daten mit einer zeitlich begrenzten Lebensdauer [Sch06]<br />

� IT Infrastruktur<br />

Bildet die Grundlage des technischen Informationsaustausches (z. B.<br />

Soft- und Hardware)<br />

Bestimmung von Gruppierungskriterien<br />

Um Aufschluss über die Bildung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen zu ge-<br />

ben, müssen sogenannte Gruppierungskriterien aus dem allgemeinen Kriterienkata-<br />

log gefiltert werden, die der Tabelle 2 zu entnehmen sind.<br />

Einordnung in den Unternehmensablauf<br />

Eintrittshäufigkeit der Aufgabe<br />

Interne Schnittstellen<br />

Abhängigkeiten von Aufgaben<br />

Externe Schnittstellen<br />

Qualifikation der Mitarbeiter<br />

Stammdaten<br />

IT Infrastruktur<br />

Zeitbedarf der Aufgabe<br />

Anzahl der Mitarbeiter<br />

Anzahl der abhängigen Aufgaben<br />

Bewegungsdaten<br />

Tabelle 2: Auswahl von Gruppierungskriterien<br />

Für die Gruppierung geeignet<br />

Für die Gruppierung ungeeignet<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Grund für eine mögliche<br />

Zusammenfassung<br />

Aufgaben aus gleichen Elementen oder Kategorien des<br />

Unternehmensablaufes<br />

Aufgaben die eine gleiche Durchführungshäufigkeit<br />

(regelmäßig, unregelmäßig) besitzen sind für die<br />

Zusammenfassung von Aufgaben ein wichtiger Indikator<br />

Zeitliche, logische Verkettung von Aufgaben, die direkte<br />

Schnittstellen besitzen<br />

Aufgaben die Abhängigkeiten zueinander aufweisen<br />

Zeitliche, logische Verkettung von Aufgaben, die indirekte<br />

Schnittstellen haben<br />

Bei gleicher oder naheliegender Qualifikationsanforderung<br />

Bei Nutzung der gleichen Stammdaten, können diese<br />

aufgrund der mangelnden Dynamik zusammengefasst<br />

werden<br />

Wenn zwei oder mehr Aufgaben auf die gleiche<br />

Infrastruktur zugreifen, können diese zusammengefasst<br />

werden<br />

Grund für die mangelnde<br />

Aussagekraft<br />

Eine reine Zeitangabe ist kein Indiz anhand dessen zwei<br />

Aufgaben gruppiert werden können<br />

<strong>Die</strong> Physikalische Zahl allein ist kein Indikator<br />

z.B. 12 Mitarbeiter der Aufgabe 1 und<br />

12 Mitarbeiter der Aufgabe 2<br />

<strong>Die</strong> Physikalische Zahl allein ist kein Indikator<br />

Aufgrund der hohen Dynamik der Daten ist eine<br />

Gruppierung sehr schwer<br />

24


<strong>Die</strong> Wahl der Gruppierungskriterien für die Analyse sowie die Relevanz der Kriterien<br />

wird nach der Priorität von unternehmensspezifischen Arbeitsprozessen festgelegt.<br />

Auswahl eines Startkriteriums zur Analyse<br />

Zu Beginn der Untersuchung der PPS-Aufgaben muss ein Gruppierungskriterium als<br />

Startpunkt für den Beginn der Untersuchung aus Tabelle 2 der Rubrik „für die Grup-<br />

pierung geeignet“ gewählt werden. Hierbei handelt es sich um das SK. Welches der<br />

vorgegebenen Gruppierungskriterien als SK gewählt wird, obliegt dem Unternehmen.<br />

Aussagekraft der Gruppierungskriterien mit Empfehlung einer Reihenfolge<br />

<strong>Die</strong> Gewichtung der Kriterien sollte je nach Fertigungsstrategie vom Unternehmen<br />

spezifisch angepasst werden, weil jedes KMU innerhalb der Prozesse verschiedene<br />

Schwerpunkte setzt. Dabei haben die Kriterien Zeit, Komplexität und Datentyp bei<br />

einer Auftragsbezogenen Fertigung eine größere Gewichtung als bei einer Fertigung<br />

auf Lager. Gründe sind eine zeitkritische Fertigung (z. B. kaum Puffer in Beschaf-<br />

fungs-, Durchlaufs- und Transportzeiten) und komplexere Betrachtungen bezogen<br />

auf die Qualifikation der Mitarbeiter (z. B. schnellere Anpassung an Änderungen im<br />

Fertigungsablauf). <strong>Die</strong> Reaktionszeit des Unternehmens nimmt von der Kundenspe-<br />

zifischen Fertigung zur Fertigung auf Lager kontinuierlich ab [Knu05].<br />

Damit lässt sich für ein Unternehmen mit einer Auftragsbezogenen Fertigung eine<br />

Empfehlung für die Reihenfolge der zu untersuchenden PPS-Aufgaben respektive<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaketen festlegen, die in Abbildung 15 dargestellt ist.<br />

Startkriterium Qualifikation<br />

Hauptkriterium<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Zeit<br />

Hauptkriterium Datentyp<br />

Hauptkriterium Schnittstelle<br />

Abbildung 15: Reihenfolgeempfehlung der zu untersuchenden Aufgaben bei Auftragsbezoge-<br />

ner Fertigung<br />

25


Mit steigender Anzahl der übereinstimmenden Kriterien kann das potenzielle <strong>Die</strong>nst-<br />

leistungspaket bestätigt oder widerlegt werden. <strong>Die</strong> im Forschungsantrag geforderte<br />

Mindestanzahl an Kriterien konnte bisher nicht allgemeingültig bestätigt werden.<br />

Um eine Empfehlung der Reihenfolge für die Kriterien vorzugeben, sollen die Krite-<br />

rien mit der größten Relevanz für das Unternehmen am Anfang der Analyse unter-<br />

sucht werden, so dass nach jedem untersuchten Hauptkriterium ein Ausschluss für<br />

die Gruppierung der zu vergleichenden PPS-Aufgaben stattfinden kann. Eine Emp-<br />

fehlung der Reihenfolge der zu untersuchenden Kriterien (z. B. Qualifikation, Zeit,<br />

Datentyp) ist der Abbildung 15 zu entnehmen.<br />

Beispiel: Bildung von Anforderungsprofilen für das Unterkriterium „Qualifikati-<br />

on“<br />

Das gewählte Unterkriterium „Qualifikation“ stammt aus dem Hauptkriterium „Kom-<br />

plexität“. Alle PPS-Unteraufgaben des Unternehmens (z. B. Bestandsplanung) wer-<br />

den auf dieses Unterkriterium untersucht und gruppenweise zu einem Anforderungs-<br />

profil zusammengefasst (vgl. Abbildung 16). <strong>Die</strong> PPS-Unteraufgaben, die das „An-<br />

forderungsprofil 1“ aufweisen, bilden eine Gruppe und die PPS-Unteraufgaben, die<br />

das „Anforderungsprofil 2“ aufweisen eine weitere Gruppe. <strong>Die</strong> PPS-Unteraufgaben,<br />

die Übereinstimmungen (z. B. im Anforderungsprofil) aufweisen, können zu poten-<br />

ziellen <strong>Die</strong>nstleistungspaketen zusammengefasst werden, solange kein weiteres<br />

Haupt- oder Unterkriterium einen Ausschluss der Gruppierung erfordert.<br />

Mitarbeiter Techniker:<br />

Techniker:<br />

- Wartung<br />

- Wartung<br />

�� Gering - Reparatur<br />

- Reparatur<br />

z. B.: - …<br />

- …<br />

Anforderungsprofil 1<br />

Stichprobenkontrolle,<br />

Buchung Wareneingang<br />

und -ausgang<br />

Qualifikation<br />

Spezialist Techniker:<br />

Techniker:<br />

- Wartung<br />

- Wartung<br />

�� Mittel - Reparatur<br />

- Reparatur<br />

z. B.: - …<br />

- …<br />

Anforderungsprofil 2<br />

Korrekturbuchung,<br />

Disposition von Aufträgen,<br />

Kommunikation, Analysen<br />

von Fertigungsaufträgen,<br />

CAD-Zeichnungen<br />

Management Techniker:<br />

Techniker:<br />

- Wartung<br />

- Wartung<br />

�� Hoch - Reparatur<br />

- Reparatur<br />

z. B.: - …<br />

- …<br />

Anforderungsprofil 3<br />

Berichtswesen nutzen,<br />

<strong>Strategie</strong> festlegen<br />

gering hoch<br />

Abbildung 16: Bildung von Anforderungsprofilen für das Unterkriterium „Qualifikation“<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

26


Für das Unterkriterium „Qualifikation“ wird eine Richtungsabhängigkeit anhand der<br />

Bildung von Anforderungsprofilen aufgezeigt. <strong>Die</strong> Richtungsabhängigkeit der<br />

PPS-Unteraufgaben beschreibt die Verlagerung von einem geringen Anforderungs-<br />

profil (z. B. Buchung im Wareneingangsbereich) zu einem hohen Anforderungsprofil<br />

(z. B. Disposition von Aufträgen). Ein Mitarbeiter, der an PPS-Unteraufgaben in dem<br />

Anforderungsprofil 1 arbeitet, könnte auch PPS-Unteraufgaben mit dem Anforde-<br />

rungsprofil 2 übernehmen. Jedoch wird ein Mitarbeiter bei Ausübung der PPS-<br />

Unteraufgaben des Anforderungsprofils 2 aus Lohnkostengesichtspunkten nicht für<br />

Tätigkeiten innerhalb der PPS-Unteraufgaben mit dem Anforderungsprofil 1 einge-<br />

setzt. <strong>Die</strong>se Richtungsabhängigkeit der PPS-Unteraufgaben bewirkt eine Aufwands-<br />

reduzierung für das Unternehmen, da die Anzahl der möglichen Kombinationen der<br />

Zusammenfassung von PPS-Unteraufgaben eingeschränkt werden.<br />

Untersuchung der Analyseergebnisse und Bildung von potenziellen <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungsaufgaben und -paketen<br />

Im folgenden Beispiel wird die Bildung von potenziellen <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zu<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaketen der unternehmensspezifischen Aufgaben „Wartung und Re-<br />

paratur“ erläutert.<br />

In diesem Beispiel wird das Unterkriterium „Qualifikation“ als SK für die unterneh-<br />

mensspezifische Aufgabe „Wartung“ (vgl. Abbildung 17) aus den Gruppierungskrite-<br />

rien gewählt.<br />

Anzahl der<br />

Mitarbeiter<br />

Anzahl der<br />

abhängigen<br />

Aufgaben<br />

Komplexität<br />

Qualifikation<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

…<br />

Reparatur<br />

Umrüsten<br />

Wartung<br />

Zeit Schnittstelle<br />

480 min<br />

M3.1<br />

1x monatlich,<br />

regelmäßig<br />

…<br />

Komplexität<br />

Mitarbeiter mit<br />

Anforderung x<br />

2 Mitarbeiter<br />

5 abhängige Aufgaben<br />

…<br />

Interne Schnittstellen<br />

Abteilung: Produktion<br />

Aufg.: M3.1, M3.2<br />

Keine ext. Schnittstellen<br />

…<br />

Datentyp<br />

Maschinenstammdaten<br />

Bewegungsdaten liegen<br />

vor<br />

System xy<br />

Abbildung 17: Gruppierungskriterien der unternehmensspezifischen Aufgabe „Wartung“ des<br />

SK „Qualifikation“<br />

…<br />

27


Exemplarisch wird die Analyse der unternehmensspezifischen Aufgaben „Wartung<br />

und Reparatur“ für die Hauptkriterien (z. B. Zeit, Schnittstelle) in der Tabelle 3 aufge-<br />

führt. Je mehr Übereinstimmungen innerhalb der Hauptkriterien gefunden werden,<br />

desto größer ist das Potenzial, <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zu einem <strong>Die</strong>nstleistungspa-<br />

ket zusammenzufassen.<br />

Datentyp Komplexität Schnittstelle Zeit<br />

Tabelle 3: Vergleich der Gruppierungskriterien bei „Wartung und Reparatur“<br />

Zeitbedarf der Aufgabe<br />

Einordnung in den Unternehmensablauf<br />

Eintrittshäufigkeit der Aufgabe<br />

Interne Schnittstellen<br />

Abhängigkeiten von Aufgaben / Abteilungen<br />

Externe Schnittstellen<br />

Qualifikation der Mitarbeiter<br />

Anzahl der Mitarbeiter<br />

Anzahl der abhängigen Aufgaben<br />

Stammdaten<br />

Bewegungsdaten<br />

IT-Infrastruktur<br />

Kriterien<br />

Nicht entscheidungsrelevant<br />

Entscheidungsrelevant<br />

Gleich<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Wartung<br />

480 min<br />

M3.2<br />

1x monatlich,<br />

regelmäßig<br />

ja<br />

Abteilung: Prod., Einkauf<br />

Aufg.: M3.1, M3.2<br />

keine<br />

Anforderung x<br />

2<br />

5<br />

Maschinenstammdaten<br />

liegen vor<br />

System xy<br />

Unterschiedlich<br />

Reparatur<br />

60 min<br />

M3.2<br />

1x monatlich,<br />

unregelmäßig<br />

ja<br />

Abteilung: Prod., Einkauf<br />

Aufg.: M3.1, M3.2<br />

keine<br />

Anforderung x<br />

2<br />

4<br />

Maschinenstammdaten<br />

liegen vor<br />

System xy<br />

Der Vergleich ergibt, dass die unternehmensspezifischen Aufgaben „Wartung und<br />

Reparatur“ bei fünf von sechs Gruppierungskriterien Übereinstimmungen aufweisen:<br />

� Gleicher Unternehmensablauf<br />

� Ungleiche Eintrittshäufigkeit<br />

� Gleiche Abhängigkeiten<br />

� Gleiche Qualifikation<br />

� Gleiche Stammdaten<br />

� Gleiche IT-Infrastruktur<br />

Ein potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket kann somit gebildet werden (vgl. Abbildung<br />

18).<br />

28


�� M2.1<br />

�� Produktion<br />

M2.1, M2.2<br />

�� Techniker<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung Reparatur<br />

�� Maschinenstammdaten<br />

�� System xy<br />

�� regelmäßig<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

�� M2.1<br />

�� Produktion, Einkauf<br />

M2.1, M2..2<br />

�� Techniker<br />

�� Maschinenstammdaten<br />

�� System xy<br />

�� unregelmäßig<br />

Abbildung 18: Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket der Aufgaben „Wartung und Reparatur“<br />

Zusammenfassung<br />

Da ein Großteil der KMU das Potenzial zur Fremdvergabe von PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

nicht eigenständig identifizieren, analysieren, zusammenfassen und bewerten kön-<br />

nen, wurde eine systematische Vorgehensweise zur Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungs-<br />

aufgaben und -paketen anhand von Gruppierungskriterien entwickelt.<br />

29


4.4 AP 4: Erstellung einer Methode zur quantitativen Bewertung des prog-<br />

nostizierbaren Nutzens<br />

In Arbeitspaket vier wird eine Methode vorgestellt, die den KMU zur Bewertung des<br />

potenziellen Nutzens der <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete dient. <strong>Die</strong> Grundlage<br />

bilden die <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete, die in Arbeitspaket drei (Entwicklung<br />

einer Methode zur Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen) ermittelt<br />

wurden. Dabei werden Kennzahlen zur quantitativen Bewertung des prognostizierba-<br />

ren Nutzens ermittelt und anhand von Kosten untersucht.<br />

KMU müssen bei der Fremdvergabe für PPS-Systeme sowohl einmalige Kosten in<br />

Form von Schulungen, Hardware (z. B. Rechner) und Software (z. B. Datenbanken)<br />

als auch laufende Kosten (z. B. für das Personal) aufbringen [Tud09].<br />

Ermittlung von quantifizierbaren Kennzahlen<br />

Zunächst werden Kennzahlen (z. B. Durchlaufzeit, Bearbeitungszeit) ermittelt, mit<br />

denen sich <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete quantifizieren lassen. Eine Eintei-<br />

lung in Kataloge nach den Bereichen (z. B. Qualität, Leistung) dient dazu, die Kenn-<br />

zahlen zu strukturieren und eine aufwandsarme Anwendung für die KMU zu ermögli-<br />

chen. In Abbildung 19 sind die Kataloge nach Bereichen mit Kennzahlen grafisch<br />

dargestellt.<br />

Bestände Systemkosten<br />

Systemkosten<br />

Mehrbestand Lagerkosten<br />

Lagerkosten<br />

Mindestbestand<br />

Transportkosten<br />

Transportkosten<br />

Reichweite Handlingskosten<br />

Handlingskosten<br />

Lagerbestand<br />

Verpackungskosten<br />

Verpackungskosten<br />

sonstige … Kosten<br />

sonstige Kosten<br />

… …<br />

…<br />

…<br />

Qualität Systemkosten<br />

Systemkosten<br />

Kompatibilität Lagerkosten<br />

Lagerkosten<br />

Geschwindigkeit<br />

Transportkosten<br />

Transportkosten<br />

Flexibilität Handlingskosten<br />

Handlingskosten<br />

Verpackungskosten<br />

Fehlteile<br />

Verpackungskosten<br />

Fehlerquote sonstige Kosten<br />

sonstige Kosten<br />

Störanfälligkeit …<br />

…<br />

…<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Leistung Systemkosten<br />

Systemkosten<br />

Durchlaufzeit Lagerkosten<br />

Lagerkosten<br />

Bearbeitungszeit<br />

Transportkosten<br />

Transportkosten<br />

Datenaufbereitungsz.<br />

Handlingskosten<br />

Handlingskosten<br />

Handlingsaufwand<br />

Verpackungskosten<br />

Verpackungskosten<br />

Prozessleistung<br />

sonstige Kosten<br />

sonstige Kosten<br />

Kapazitätsauslastung …<br />

…<br />

…<br />

Abbildung 19: Kataloge nach Bereichen mit Kennzahlen<br />

Mit den Katalogen lassen sich Nutzen und Kosten beschreiben: nach der Einteilung<br />

der Kennzahlen in Kataloge werden unternehmensindividuell aus den ermittelten<br />

30


Kennzahlen diejenigen ausgewählt, die die betrachtete <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe oder<br />

-paket näher beschreiben. Nur die monetär bewertbaren Kennzahlen werden in Be-<br />

tracht gezogen. Kennzahlen, die sich mit hohem Aufwand auf Kosten umrechnen<br />

lassen (z. B. Qualität), wurden nicht betrachtet. <strong>Die</strong> Umrechnung der Kennzahlen in<br />

Kosten dient der Bewertung und der Analyse des Nutzens der einzelnen <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungsaufgaben und -pakete. Werden Kennzahlen miteinander verglichen, muss ein<br />

Bewertungsmaßstab (z. B. Nutzwertanalyse) eingeführt werden, der die Vergleich-<br />

barkeit der Kennzahlen gewährleistet [Sta05].<br />

Der Bereich Leistung aus dem Katalog sollte in jedem Wirtschaftsvergleich beschrie-<br />

ben werden, um eine fundierte Entscheidungsunterstützung zu erlangen. Dabei wird<br />

zwischen quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Nutzen unterschieden<br />

[Spa05]. Aus Abbildung 20 wird deutlich, dass der quantifizierbare Nutzen monetär<br />

bewertet werden kann. <strong>Die</strong>ser Teil wird in diesem Arbeitspaket näher betrachtet.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Kosten Nutzen<br />

Einmalige Kosten Laufende Kosten<br />

Monetär bewertbarer<br />

Nutzen<br />

Abbildung 20: Struktur von Wirtschaftlichkeitsvergleichen [Sta05]<br />

Bei der Quantifizierung des Nutzens von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen an-<br />

hand geeigneter Kennzahlen ergibt sich ein objektives und auf Basis von Kosten<br />

vergleichbares Ergebnis. Zu berücksichtigen ist, dass die gewählten Kennzahlen nur<br />

eine <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe in einem <strong>Die</strong>nstleistungspaket beschreiben.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Quantifizierbarer<br />

Nutzen<br />

Nicht<br />

quantifizierbarer<br />

Nutzen<br />

Nicht<br />

Monetär bewertbarer<br />

Nutzen<br />

31


Kosten<br />

Qualität Systemkosten<br />

Systemkosten<br />

Kompatibilität Lagerkosten<br />

Kosten Lagerkosten Kosten<br />

Geschwindigkeit<br />

Transportkosten n<br />

Bestände Systemkosten Transportkosten Leistung Systemkosten<br />

Systemkosten Flexibilität Handlingskosten Systemkosten<br />

Mehrbestand Lagerkosten Handlingskosten Durchlaufzeit Lagerkosten<br />

Lagerkosten Verpackungskosten<br />

Fehlteile Lagerkosten<br />

Mindestbestand<br />

Transportkosten Verpackungskosten Bearbeitungszeit<br />

Transportkosten<br />

Transportkosten Fehlerquote sonstige Kosten Transportkosten<br />

Reichweite Handlingskosten sonstige Kosten Datenaufbereitungsz.<br />

Handlingskosten<br />

Handlingskosten Störanfälligkeit … Handlingskosten<br />

Lagerbestand<br />

Verpackungskosten … Handlingsaufwand<br />

Verpackungskosten<br />

Verpackungskosten … Verpackungskosten<br />

sonstige … Kosten<br />

Prozessleistung<br />

sonstige Kosten<br />

sonstige Kosten<br />

sonstige Kosten<br />

… …<br />

Kapazitätsauslastung …<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Zuweisung der Größen<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 1<br />

� Merkmal 1<br />

� Merkmal � Merkmal 1 2<br />

� Merkmal � Merkmal 2 3<br />

� Merkmal x<br />

� Merkmal � Merkmal y 3<br />

� Merkmal z<br />

Abbildung 21: Zuweisung der Kennzahlen zu dem ausgewählten <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Am Beispiel des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ sollen die zur Be-<br />

schreibung des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes ausgewählten Kennzahlen aufgezeigt wer-<br />

den. <strong>Die</strong> Kennzahlen zur quantitativen Bewertung der <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben „War-<br />

tung“ und „Reparatur“ sind innerhalb des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes gleich. Als Kenn-<br />

zahlen zur Beschreibung des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ die-<br />

nen die Bearbeitungszeit, Datenaufbereitungszeit, Fehlerquote und der Materialein-<br />

satz. <strong>Die</strong>se Kennzahlen wurden vom PA ausgewählt, weil sie das <strong>Die</strong>nstleistungspa-<br />

ket „Wartung und Reparatur“ eindeutig quantifizieren. Kennzahlen wie Geschwindig-<br />

keit und Flexibilität wurden ausgeschlossen, weil diese nicht aufwandsarm in finan-<br />

zielle Mittel umgerechnet werden können.<br />

Bestimmung der Kosten<br />

Kosten sind zeitraumbezogene Größen, die den Verzehr von Gütern und <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungen zur Erstellung der betrieblichen Leistung darstellt. Leistungen sind zeitraum-<br />

bezogene Größen, die den Wert aller erbrachten Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen im<br />

Rahmen der betrieblichen Tätigkeit aufweisen [Zel08]. In der Kostenrechnung, die<br />

u. a. zur Kontrolle der Wirtschaftlichkeit dient, werden Kosten (z. B. Bestandskosten,<br />

Personalkosten, Handlingskosten) erfasst. Wichtige Zielgrößen werden anhand von<br />

Kennzahlen angegeben, die zur Überwachung von Kosten und Leistungen im Unter-<br />

nehmen dienen. Für KMU sind Kosten (z. B. für Personal und Betriebsmittel) mittel-<br />

32


fristig fixe Bestandteile. Bei einer Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungspaketen an den<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister fallen Kosten lediglich in Form eines abhängigen Entgelts an, die<br />

den variablen Kosten zurechenbar sind [Muc98] [Her05].<br />

Einmalige Kosten<br />

Einmalige Kosten fallen innerhalb der Vertragslaufzeit einmalig an und sie entstehen<br />

bei der Abwicklung des Fremdvergabeprojektes an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister. Einmalige<br />

Kosten, die bei der Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben anfallen, sind<br />

Transaktionskosten, die sich wiederum in folgende Kosten gliedern:<br />

� Transformationskosten resultieren aus der physischen Umstrukturierung der<br />

KMU aufgrund der Verlagerung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben (z. B. „Wartung<br />

und Reparatur“) an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister.<br />

� Optimierungskosten, die zur Standardisierung der Prozesse dienen, bilden ei-<br />

nen Großteil der Transformationskosten ab.<br />

� Anbahnungskosten entstehen bei der Suche nach potenziellen<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern sowie beim Einholen von Informationen (z. B. Preise oder<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsqualität) der PPS-<strong>Die</strong>nstleister.<br />

� Vereinbarungskosten fallen bei Vertragsverhandlungen zwischen KMU und<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister an.<br />

� Kontrollkosten sind Kosten, die im Laufe der Geschäftsbeziehung zwischen<br />

KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister entstehen und sie überprüfen, ob die Leistungs-<br />

vereinbarungen eingehalten werden.<br />

� Anpassungskosten entstehen bei Veränderungen des Vertrages<br />

(z. B. Änderung der Auftragslage und/oder der wirtschaftlichen Lage zwischen<br />

KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister).<br />

Um die Transaktionskosten möglichst gering zu halten, sollten standardisierte, wenig<br />

komplexe und geringe strategische <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zur Fremdvergabe ein-<br />

bezogen werden [Hor96] [Her05] [Keu08].<br />

Am Beispiel des in Abbildung 22 dargestellten <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und<br />

Reparatur“ ergeben sich bei einer Fremdvergabe einmalige Kosten in Höhe von<br />

3.640 Euro. <strong>Die</strong> einmaligen Kosten (z. B. Schulungskosten) müssen sich innerhalb<br />

der Vertragslaufzeit amortisieren (investierte Finanzmittel müssen innerhalb der Ver-<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

33


tragslaufzeit über die Rückflüsse, z. B. Einsparungen in den laufenden Kosten, zu-<br />

rückgewonnen werden), um einen potenziellen Nutzen für die Fremdvergabe des<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ zu erzielen.<br />

<strong>Die</strong> Berechnung der Amortisationsdauer erfolgt folgendermaßen:<br />

Rückgewinn ungszeit(<br />

Amortisationsdauer)<br />

=<br />

Schulungskosten der eigenen Mitarbeiter<br />

Transaktionskosten<br />

Kosten für <strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Kosten für Vertragsverhandlungen<br />

Kosten für Backsourcing / Vertragsverlängerung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Investitionsbetrag<br />

Rückfluss<br />

[Pro08]<br />

Einmalige Kosten<br />

220 €<br />

1200 €<br />

850 €<br />

650 €<br />

720 €<br />

3640 €<br />

Abbildung 22: beispielhafte Darstellung der einmaligen Kosten bei Fremdvergabe des <strong>Die</strong>nst-<br />

Laufende Kosten<br />

leistungspaketes "Wartung und Reparatur"<br />

Laufende Kosten fallen bei Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungspaketen in regelmäßi-<br />

gen Zeitabständen an und müssen regelmäßig an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister gezahlt<br />

werden [Hor96]. Den KMU fällt eine prognostizierte unternehmensinterne Kostenauf-<br />

stellung aufgrund von Erfassungsproblemen schwer (z. B. bei einer Mehrfachnutzung<br />

nach der betrieblichen Einteilung für unterschiedliche Prozesse). PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

stellen die Leistungen, die sie für KMU erbringen, entsprechend eines Vertrages in<br />

Rechnung. Damit wird dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister eine exakte Zuordnung und Planbar-<br />

keit der Kosten ermöglicht [Her05]. Um die prognostizierbaren Kosten eines <strong>Die</strong>nst-<br />

leistungspaketes zu ermitteln, können bei potenziellen PPS-<strong>Die</strong>nstleistern Angebote<br />

eingeholt werden.<br />

Im <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Reparatur“ lassen sich für die zugeordneten<br />

Kennzahlen die zugehörigen Zahlenwerte durch die Umrechnung in laufende Kosten<br />

erfassen. Dazu werden Bruttokosten herangezogen, weil diese einen Aufschluss ü-<br />

ber die gesamten Ausgaben für eine <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe geben. Für das <strong>Die</strong>nst-<br />

leistungspaket „Wartung und Reparatur“ werden für beide <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben<br />

34


„Wartung“ und „Reparatur“ die Personalkostenbestandteile ermittelt, die im Unter-<br />

nehmen entstehen. <strong>Die</strong> Abbildung 23 zeigt, dass die Bearbeitungszeit für die „War-<br />

tung“ 480 Minuten beträgt. <strong>Die</strong>ser Wert wird über den Personalkostensatz umge-<br />

rechnet, der im Fallbeispiel bei 43,66 Euro je Stunde liegt. <strong>Die</strong> Umrechnung der Zei-<br />

ten in Kosten resultiert aus der Umrechnung des Bruttolohns der beteiligten Mitarbei-<br />

ter auf die Bearbeitungszeit. Insgesamt betragen die monatlichen Kosten der Bear-<br />

beitungszeit für „Wartung“ 349,28 Euro. <strong>Die</strong> Gesamtkosten setzen sich aus der Addi-<br />

tion der noch verbleibenden Kosten (z. B. für Datenaufbereitungszeit, Fehlerquote)<br />

zusammen. Im Fallbeispiel betragen die Gesamtkosten für „Wartung“ 423,67 Euro.<br />

Um die Personalgesamtkosten des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“<br />

aufzuzeigen, werden die Kostenanteile, die für die „Reparatur“ anfallen, mit denen<br />

der „Wartung“ addiert. So ergeben sich Personalgesamtkosten in Höhe von 592,48<br />

Euro, die innerbetrieblich im KMU anfallen. Abbildung 23 stellt zudem die prognosti-<br />

zierten, monatlich anfallenden Personalkosten bei einer Fremdvergabe von „Wartung<br />

und Reparatur“ dar. <strong>Die</strong> Personalgesamtkosten betragen bei einer Fremdvergabe<br />

375,11 Euro und fallen eindeutig geringer aus als bei Eigenerstellung.<br />

Wartung Reparatur<br />

Kosten im eigenen Betrieb<br />

Bearbeitungszeit 480 min 349,28 € 60 min 43,66 €<br />

Datenaufbereitungszeit 25 min 18,19 € 15 min 10,95 €<br />

Fehlerquote 5% 12,20 € 2% 02,00 €<br />

Materialeinsatz Werkzeug,<br />

sonst. Material<br />

43,00 € Werkzeug,<br />

Ersatzteile<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

112,20 €<br />

Gesamtkosten 423,67 € 168,81 €<br />

Prognostizierte Kosten bei Fremdvergabe<br />

Bearbeitungszeit 450 min 215,55 € 60 min 28,74 €<br />

Datenaufbereitungszeit 13 min 06,29 € 12 min 05,75 €<br />

Fehlerquote 3% 02,00 € 1% 00,78 €<br />

Materialeinsatz Werkzeug, IT,<br />

sonst. Material<br />

25,00 € Werkzeug, IT<br />

Ersatzteile<br />

91,00 €<br />

Gesamtkosten 248,84 € 126,27 €<br />

Personalkostensatz je Stunde vor Fremdvergabe: 43,66 €<br />

Personalkostensatz je Stunde nach Fremdvergabe: 28,74 €<br />

592,48 €<br />

375,11 €<br />

Abbildung 23: Aufstellung der monatlichen Personalkosten bei Eigenerstellung und Fremdbe-<br />

zug des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“<br />

35


Kostenveränderungen in abhängigen Aufgaben<br />

<strong>Die</strong> unternehmensspezifischen Aufgaben „Wartung und Reparatur“ werden im Fol-<br />

genden als Prozessaufgaben in Anlehnung an die Nomenklatur des SCOR Modells<br />

bezeichnet. <strong>Die</strong> Prozessaufgaben „Wartung und Reparatur“ der Prozesskategorie<br />

„Auftragsbezogene Fertigung“ bewirken Kostenveränderungen auf das Prozessele-<br />

ment (z. B. Fertigungsplanung). Prozessaufgaben können ebenfalls noch Kostenver-<br />

änderungen in weiteren Prozesselementen (z. B. Fertigungsversorgung) bewirken,<br />

die entsprechend berücksichtigt werden müssen. In Abbildung 24 sind die Kosten-<br />

veränderungen der Prozesselemente in der Prozesskategorie „Auftragsbezogene<br />

Fertigung“ grafisch dargestellt.<br />

M2.1<br />

Fertigungsplanung<br />

Prozessaufgaben<br />

M2.2<br />

Fertigungsversorgung<br />

M2.3<br />

Fertigung<br />

u. Prüfung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

M2.4<br />

Verpacken<br />

der Ware<br />

M2.5<br />

Lagerung<br />

der Ware<br />

+ 300 € 0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

- 250 €<br />

Reparatur<br />

Wartung<br />

- 500 € 0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

M2.6<br />

Liefer-<br />

freigabe<br />

+ 250 €<br />

Abbildung 24: Kostenveränderung in den Prozesselementen und Prozessaufgaben<br />

Ableitung des potenziellen Nutzens<br />

Nachdem die Kosten für das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Reparatur“ ermittelt<br />

wurden, lässt sich daraus ein potenzieller Nutzen ableiten (vgl. Abbildung 25). <strong>Die</strong><br />

gesamte Vertragslaufzeit sollte in Betracht gezogen werden. Haben sich die Kosten<br />

innerhalb der Vertragslaufzeit amortisiert, ist ein Einsparpotenzial vorhanden. Falls<br />

keine Amortisation innerhalb der Vertragslaufzeit vorhanden ist, gibt es keinen mone-<br />

tären Nutzen [Röh07].<br />

0 €<br />

36


Vertragsbeginn<br />

Amortisationsdauer<br />

kein monetärer Nutzen<br />

kein monetärer Nutzen<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Einsparung<br />

potenzieller Nutzen<br />

potenzieller Nutzen<br />

Abbildung 25: Ableitung des potenziellen Nutzens<br />

Vertragsende<br />

Bei der Fremdvergabe des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ entste-<br />

hen (vgl. Abbildung 22) einmalige Kosten in Höhe von 3.640 Euro, die den Investiti-<br />

onsbetrag darstellen. Das Einsparpotenzial ergibt sich aus der Differenz der Kosten<br />

vor und nach der Fremdvergabe und zusätzlich der Veränderung der Kosten in ab-<br />

hängigen Prozessaufgaben. Das monatliche Einsparpotenzial beträgt bei der Fremd-<br />

vergabe 417,37 Euro. Daraus ergibt sich eine Amortisationsdauer von 8,7 Monaten.<br />

Bei einer Vertragslänge von 36 Monaten liegt das gesamte Einsparpotenzial bei<br />

11.394 Euro. Ergebnis der Analyse ist, dass das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und<br />

Reparatur“ für eine Fremdvergabe potenziell geeignet ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Wichtig für KMU ist die Schaffung von Transparenz über Kosten im eigenen Unter-<br />

nehmen, um die Kosten potenzieller Angebote für eine Fremdvergabe an<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern mit den Kosten bei Eigenerstellung vergleichen zu können. Mithil-<br />

fe dieses Vergleichs gelingt die kritische Hinterfragung, ob durch eine Fremdvergabe<br />

ein langfristiger Kostenvorteil entsteht [Net03].<br />

Eine Methode zur quantitativen Bewertung des prognostizierbaren Nutzens wurde<br />

erstellt.<br />

37


4.5 AP 5: Entwicklung einer Methode zur Chancen und Risiken basierten<br />

Bewertung und Auswahl von <strong>Die</strong>nstleistungspaketen<br />

Im Rahmen des Arbeitspaketes fünf werden Chancen und Risiken der Fremdvergabe<br />

von PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen ermittelt und zusammengefasst. Anschließend wird mit<br />

Hilfe einer Chancen- und Risikoanalyse sowie einer Nutzwertanalyse eine Bewertung<br />

vorgenommen. <strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Bewertung werden in ein Chancen-Risiken-<br />

Portfolio übertragen und dienen dem Vergleich von potenziellen <strong>Die</strong>nstleistungsauf-<br />

gaben oder -paketen als Entscheidungsgrundlage.<br />

Für eine Entscheidung über Eigenerstellung oder Fremdbezug einer Logistikleistung,<br />

sind die potenziellen Chancen und Risiken der Fremdvergabe im Hinblick auf die<br />

spezifische Entscheidungssituation des jeweiligen Unternehmens zu bewerten und<br />

gegeneinander abzuwägen [Vah07]. <strong>Die</strong> Entscheidung über eine Fremdvergabe<br />

kann die Prozessorganisation verändern. Durch die Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungsaufgaben oder -paketen werden Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit, Ergebnisqua-<br />

lität und Kosten beeinflusst. Unternehmen, die über eine Fremdvergabe von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen nachdenken, müssen sich mit Chancen und Risiken der<br />

Fremdvergabe auseinandersetzen, um die Fremdvergabepotenziale der zu vergebe-<br />

nen Leistungen zu erkennen.<br />

Allgemeine Chancen und Risiken der Fremdvergabe<br />

Zunächst folgt eine Begriffserklärung für „Risiko“ und „Chance“ sowie „Vorteil“ und<br />

„Nachteil“. Anschließend werden die allgemeinen Chancen und Risiken der Fremd-<br />

vergabe dargelegt sowie deren Überführung auf die PPS-Aufgaben.<br />

Ein Risiko ist eine nach Häufigkeit und Auswirkung bewertete Bedrohung eines ziel-<br />

orientierten Systems. Das Risiko betrachtet dabei stets die negative, unerwünschte<br />

und ungeplante Abweichung von Systemzielen und deren Folgen. Dem Risiko steht<br />

meist eine Chance gegenüber, welches ein positives Ergebnis in Aussicht stellt<br />

[Kön09].<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

38


Unter Vorteil und Nachteil sind im Rahmen der Problemlösungsstrategie die positive<br />

bzw. negative Folge einer Lösung bzw. die Lösung des Problems selbst zu verste-<br />

hen. [Fwd90]<br />

Nach KNOLMAYER sind die möglichen Vor- und Nachteile einer Fremdvergabe in ei-<br />

nem Katalog mit Kategoriegruppen „<strong>Strategie</strong>“, „Leistung“, „Kosten“, „Personal“ und<br />

„Finanzen“ zusammengestellt. In Abbildung 26 sind exemplarisch die Vor- und<br />

Nachteile in der Kategoriegruppe „<strong>Strategie</strong>“ dargestellt.<br />

<strong>Strategie</strong><br />

Vorteile:<br />

- Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

- Kooperationen in strategischen Allianzen<br />

statt vertikaler Hierarchien<br />

- Beschleunigte Umsetzung von<br />

Reengineering-Erkenntnissen<br />

- Auf neuestem Technik-Stand<br />

befindliche,innovative IT-Lösungen<br />

- Standardisierung der eingesetzten ITSysteme<br />

- Verbesserte Führbarkeit des IT-Bereiches<br />

- Reduktion des Risikos der Erfüllung von IT-Aufgaben<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Nachteile:<br />

- Wettbewerbsrelevanz bestimmter IT-Aufgaben<br />

- Entstehen irreversibler Abhängigkeiten<br />

- Störung zusammengehöriger Prozesse Vertraulichkeit<br />

von Geschäftsprozessen und -daten<br />

- Risiken aus der Zusammenarbeit<br />

- Starke Machtposition des Outsourcing-<br />

<strong>Die</strong>nstleisters bei Realisierung von<br />

- Individuallösungen durch Wissensmonopole<br />

- Unterschiedliche Unternehmenskulturen<br />

- Probleme gegen Ende der Vertragslaufzeit<br />

Abbildung 26: Vor- und Nachteile der Fremdvergabe in der Kategorie „<strong>Strategie</strong>“ [Kno00]<br />

<strong>Die</strong> Kategoriegruppen werden miteinander verglichen, um daraus allgemeine Krite-<br />

rien (z. B. Kerngeschäft, Personal) abzuleiten.<br />

Chancen und Risiken bei Fremdvergabe klassischer Logistikleistungen<br />

Da bisher wenige PPS-Aufgaben an PPS-<strong>Die</strong>nstleister fremd vergeben werden, sind<br />

bisher in der Literatur keine Ausführungen der jeweiligen Chancen und Risiken einer<br />

Fremdvergabe dokumentiert. Für klassische Logistikleistungen sind Chancen und<br />

Risiken einer Fremdvergabe bekannt, die im Folgenden die Grundlage für eine mög-<br />

liche Übertragung auf Chancen und Risiken bei der Fremdvergabe von PPS-<br />

Aufgaben bilden. Dazu wurden die Chancen und Risiken einer klassischen Logistik-<br />

leistung sowie Vorteile und Nachteile für die Umstellung von einer Vorratsbeschaf-<br />

fung auf ein Konsignationskonzept erfasst. Hierbei wurde untersucht, welchen Ein-<br />

fluss die Umstellung der Beschaffungskonzepte (z. B. Vorratsbeschaffung, Konsigna-<br />

39


tionskonzept) auf die Chancen und Risiken des Zulieferers und des Herstellers (sie-<br />

he Anhang 17, Anhang 18) hat (vgl. Abbildung 27).<br />

Vorratsbeschaffung Konsignationskonzept<br />

Hersteller Zulieferer<br />

Vorteil<br />

Nachteil<br />

Vorteil<br />

Nachteil<br />

Koordination bei der Bereitstellung<br />

z.B. durch Bedienung mehrerer Kunden<br />

Verantwortung bei Engpässen<br />

Vertraglich zugesicherte Versorgungssicherheit<br />

Abgabe der Ressourcenkontrolle<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Chance<br />

Optimierung der<br />

Versorgungsstrategie<br />

Anpassungsfähigkeit<br />

aufgrund erhöhter<br />

Sicherheitsbestände<br />

Chance<br />

Optimale<br />

Versorgungssicherheit<br />

Optimierung der<br />

Versorgungsstrategie<br />

Risiko<br />

Versorgungsengpässe<br />

durch Fehlplanung<br />

Vertragsstrafen<br />

Risiko<br />

Nicht Erfüllung des<br />

Vertrages<br />

Abbildung 27: Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken bei Logistikleistungen am Bei-<br />

spiel der Umstellung der Beschaffungskonzepte<br />

Als Ergebnis wurden Kriterien wie „Versorgungssicherheit“, „Abhängigkeit“, „Kernge-<br />

schäft“, „Personal“ und „IT“ mit dem PA als Gruppenkriterien abgeleitet. Bei der Ana-<br />

lyse der Vor- und Nachteile und deren Zusammenfassung zu einem Kriterienkatalog<br />

wurde festgestellt, dass u. a. ein Vorteil nicht nur eine Chance (z. B. Optimierung der<br />

Versorgungsstrategie) sondern auch ein Risiko (z. B. Versorgungsengpässe durch<br />

Fehlplanung) darstellen kann.<br />

Überführung der Chancen und Risiken der klassischen Logistikleistungen auf<br />

PPS-Aufgaben<br />

<strong>Die</strong> Chancen und Risiken für PPS-Aufgaben wurden einerseits aus den Kriterien der<br />

Chancen und Risiken der klassischen Logistikleistungen und andererseits aus den<br />

allgemeinen Chancen und Risiken, die aus der Literatur zu entnehmen sind (siehe<br />

Anhang 19, Anhang 20), abgeleitet (vgl. Abbildung 28). Da nicht alle Kriterien der<br />

Chancen und Risiken der klassischen Logistikleistungen für PPS-Aufgaben relevant<br />

sind (z. B. Reduzierung der Anzahl der Lieferanten), werden diese Kriterien ausge-<br />

schlossen. <strong>Die</strong> Chancen und Risiken der PPS-Aufgaben setzen sich zu 70% aus den<br />

Kriterien der Chancen und Risiken der klassischen Logistikleistungen zusammen und<br />

30% der Kriterien wurden aus der Literatur ergänzt (vgl. Abbildung 28).<br />

VS<br />

VS<br />

40


Chancen und Risiken<br />

Kriterien aus dem Bereich<br />

Logistikdienstleistung:<br />

Beispiel Beschaffungsprozess<br />

� Kosten<br />

� Versorgungssicherheit � IT<br />

Kriterien aus dem Bereich<br />

Allgemeine Chancen u. Risiken der<br />

Fremdvergabe:<br />

� Qualität<br />

� Produktion<br />

� Kerngeschäft<br />

� Räumliche Distanz<br />

� Innovationsfähigkeit<br />

70%<br />

30%<br />

PPS-Aufgaben<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

<strong>Strategie</strong><br />

Risiko der Zusammenarbeit<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

Qualitätssteigerung<br />

...<br />

Know-how<br />

Leistung<br />

Verfügbarkeit von Kapazitäten<br />

Koordinationsbedarf<br />

...<br />

Transaktionskosten<br />

Kosten<br />

Kostenreduktion im laufenden Betrieb<br />

Auswirkung auf den Jahresabschluss<br />

...<br />

Personal<br />

Rechtliche Bedingungen<br />

Motivation der Mitarbeiter<br />

Qualifikation der Mitarbeiter<br />

...<br />

Abbildung 28: Überführung der Chancen und Risiken auf PPS-Aufgaben<br />

Insgesamt sind Chancen und Risiken für PPS-Aufgaben in die Kriterien „<strong>Strategie</strong>“,<br />

„Leistung“, „Kosten“ und „Personal“ unterteilt. Zu dem Kriterium „<strong>Strategie</strong>“ für die<br />

Fremdvergabe von PPS-Aufgaben gehören u. a. die „Konzentration auf die Kern-<br />

kompetenzen“, „Innovationsfähigkeit“ und „Qualitätssteigerung“. Anhand der ermittel-<br />

ten Chancen und Risiken für PPS-Aufgaben erfolgt die Bewertung der Fremdvergabe<br />

von <strong>Die</strong>nstleistungspaketen.<br />

Bewertung von Chancen und Risiken der Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungs-<br />

paketen<br />

Ziel der Chancen- und Risikobewertung ist die Quantifizierung der Chancen und Ri-<br />

siken [Web99].<br />

<strong>Die</strong> Chancen- und Risikobewertung bezieht sich auf die Umwelt des Unternehmens.<br />

Dabei werden langfristige Planziele hinsichtlich der Erfolgswahrscheinlichkeit einge-<br />

schätzt [Het07]. Bei der Chancen- und Risikobewertung werden die Chancen und<br />

Risiken von PPS-Aufgaben aus dem zuvor ermittelten Kriterienkatalog verwendet.<br />

Für die Gewichtung von Chancen und Risiken werden drei qualitative Bewertungs-<br />

stufen („hoch“, „mittel“, „gering“) eingeführt. Jede Bewertungsstufe entspricht einer<br />

Zahl, die für die Quantifizierung der Veränderungen im Unternehmen bei Fremdver-<br />

gabe dient. Durch die Quantifizierung wird eine Vergleichbarkeit der <strong>Die</strong>nstleistungs-<br />

aufgaben und -pakete geschaffen. <strong>Die</strong> Gesamtsummen der Chancen und Risiken<br />

41


dienen im weiteren Verlauf der Positionierung im Portfolio (siehe Anhang 21). Der<br />

Bewertungsbogen aus Abbildung 29 bietet den KMU eine Vorlage zur Quantifizie-<br />

rung der Chancen und Risiken der zu vergebenen <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

–paketen.<br />

Nutzwertanalyse<br />

Transaktionskosten<br />

Kostenreduktion im laufenden<br />

Betrieb<br />

Kostentransparenz<br />

Konkurs des <strong>Die</strong>nstleisters<br />

Auswirkung auf den<br />

Jahresabschluss<br />

Auswirkung auf die Zahlungslegung<br />

<strong>Strategie</strong><br />

Leistung<br />

Kosten<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe o- paket 1 ... n<br />

+6<br />

6<br />

Chance<br />

Chance<br />

+4<br />

+2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

+2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

Risiko<br />

Risiko<br />

+4<br />

14 12<br />

24 18<br />

+6<br />

Hoch Mittel Gering Gering Mittel Hoch<br />

Hoch<br />

Abbildung 29: Bewertungsbogen der Chancen und Risiken<br />

Ziel dieser Nutzwertanalyse ist das Erkennen des Nutzens von <strong>Die</strong>nstleistungsauf-<br />

gaben und -paketen bei der Fremdvergabe. <strong>Die</strong> Nutzwertanalyse ist ein formalisier-<br />

tes Verfahren zur Entscheidungsfindung für eine Auswahl von Handlungsalternativen<br />

unter Berücksichtigung eines mehrdimensionalen Zielsystems [Dit96].<br />

<strong>Die</strong> Nutzwertanalyse besteht in der subjektiven Beurteilung und damit verbunden<br />

existiert die Gefahr von Fehlurteilen. Um diese Gefahrenquelle zu reduzieren, wer-<br />

den bei der Nutzwertanalyse mehrere Personen zur Beurteilung befragt. <strong>Die</strong> Auswahl<br />

und Gewichtung der Kriterien, die in Anspruch genommen werden, geschieht anhand<br />

eines frei wählbaren Gewichtungsfaktors. Je höher ein Gewichtungsfaktor, desto be-<br />

deutsamer ist das Kriterium. <strong>Die</strong> Gewichtung der Gruppen erfolgt in diesem For-<br />

schungsprojekt mit Hilfe der Zuweisung von Punkten (vgl. Tabelle 4).<br />

2<br />

6<br />

6<br />

6<br />

42


Tabelle 4: Gewichtung der Kriterien der Nutzwertanalyse<br />

Kriterien Gewichtung in Punkten<br />

Gruppenkriterien 100<br />

Teilkriterien 100<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben<br />

u. -pakete<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

0-10<br />

Anschließend werden die Teilkriterien (z. B. Konzentration auf das Kerngeschäft)<br />

ebenfalls über Punktezuweisung gewichtet. <strong>Die</strong>se Zuweisung erfolgt innerhalb der<br />

Gruppenkriterien. Abhängig von der/dem zu prüfenden <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe oder<br />

-paket wird eine Gewichtung für die <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe oder -paket anhand ei-<br />

ner Punkteskala von 0 bis 10 Punkte vorgenommen. Erreicht ein Kriterium 0 Punkte,<br />

werden die gewünschten Anforderungen nicht erreicht. Eine Punktezahl von 10 be-<br />

deutet maximale Zielerreichung.<br />

Für jede Kriteriengruppe wird die Zwischensumme ermittelt, die zeigt, welche der<br />

Kriteriengruppen den größten Nutzwert hat (vgl. Tabelle 5), (siehe Anhang 22).<br />

43


IT Personal Kosten<br />

Leistung<br />

<strong>Strategie</strong><br />

Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

Verantwortungsübergabe<br />

Qualität<br />

Komplexität<br />

Serviceorientierung<br />

Räumlich Distanzen<br />

Zwischensumme:<br />

Know-how<br />

Verfügbarkeit von Kapazitäten<br />

Firmenimage<br />

Abhängigkeit vom <strong>Die</strong>nstleister<br />

Innovationsfähigkeit<br />

Koordination<br />

Versorgungssicherheit<br />

Zwischensumme:<br />

Transaktionskosten<br />

Kostenreduktion im laufenden Betrieb<br />

Kostentransparenz<br />

Konkurs des <strong>Die</strong>nstleisters<br />

Auswirkung auf den Jahresabschluss<br />

Auswirkung auf die Zahlungslegung<br />

Zwischensumme:<br />

Rechtliche Bedingungen<br />

Motivation der Mitarbeiter<br />

Mitarbeiterführung<br />

Qualifikation der Mitarbeiter<br />

Zwischensumme:<br />

Datensicherheit<br />

Standadisierung durch einheitliche IT<br />

Anpassungsfähigkeit der IT Infrastruktur<br />

Zwischensumme:<br />

Nutzwert (Σ) :<br />

Kriterium<br />

Chancen-Risiken-Portfolio<br />

Tabelle 5: Nutzwertanalyse<br />

Ø Gruppengewichtung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Ø Teilkriteriengewichtung<br />

<strong>Die</strong>nstleistungs-aufgabe<br />

oder -paket<br />

Punkte Nutzwert<br />

Ein Chancen-Risiken-Portfolio zeigt das Verhältnis von Chancen und Risiken bezüg-<br />

lich eines Entscheidungsobjektes auf. Relevante Entscheidungskriterien, die bei der<br />

Entscheidung für die Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen un-<br />

terstützen, können grafisch dargestellt werden [Bua02].<br />

Untersuchungsrichtung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben oder -paketen<br />

Auf Grundlage des ermittelten potenziellen Nutzens werden <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben<br />

und -pakete auf eine mögliche Untersuchungsrichtung analysiert. <strong>Die</strong>se Untersu-<br />

chungsrichtung der <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -pakete beginnt mit dem größten<br />

und endet mit dem kleinsten potenziellen Nutzen (vgl. Abbildung 30).<br />

44


Vertragsbeginn<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung Reparatur<br />

� M3.2<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbe iter mit Anfo rderung x<br />

� Maschi nenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßi g<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung Reparatur<br />

� M3.2<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbe iter mit Anfo rderung x<br />

� Maschi nenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßi g<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung Reparatur<br />

kein monetärer Nutzen<br />

kein monetärer Nutzen<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

� M3.2<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbe iter mit Anfo rderung x<br />

� Maschi nenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßi g<br />

� M3.2<br />

Wartung Reparatur<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßig<br />

� M3.2<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

Wartung Reparatur<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

Untersuchungsrichtung<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßig<br />

� M3.2<br />

� Produktion<br />

M3.1, M3.2<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung Reparatur<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� regelmäßig<br />

potenzieller Nutzen<br />

potenzieller Nutzen<br />

� M3.2<br />

� Produktion, Einkauf<br />

M3.1, M3.2<br />

� Mitarbeiter mit Anforderung x<br />

� Maschinenstammdaten<br />

� System xy<br />

� unregelmäßig<br />

Vertragsende<br />

Abbildung 30: Untersuchungsrichtung des potenziellen Nutzens bei <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben<br />

und -paketen<br />

Mögliche Bezugsgrößen innerhalb des Portfolios<br />

<strong>Die</strong> Bezugsgröße ist der Maßstab der Leistung einer am Produkterstellungsprozess<br />

beteiligten Kostenstelle [Kil07]. Zu den möglichen Bezugsgrößen innerhalb des Port-<br />

folios zählen u. a.:<br />

- Nutzwert aus der Nutzwertanalyse<br />

- Einsparpotenzial aus der Analyse der Kosten<br />

- Amortisationsdauer<br />

- Anzahl von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben in einem <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

- Einmalige Kosten bei der Fremdvergabe<br />

- Umsatz<br />

Methode auf Basis von Chancen und Risiken für <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

–paketen<br />

Das Chancen-Risiken-Portfolio wird zweidimensional dargestellt. Auf der Abszisse<br />

wird das „Risiko“ und auf der Ordinate die „Chance“ aufgetragen (vgl. Abbildung 31).<br />

<strong>Die</strong> Skalierung sowie die Positionierung der <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe oder -paketes<br />

erfolgt aus der Bewertung der Chancen und Risiken. Um Entscheidungen aus dem<br />

Chancen-Risiken-Portfolio treffen zu können, muss das KMU die Wichtigkeit der Be-<br />

zugsgrößen (z. B. Nutzwert aus der Nutzwertanalyse, Amortisationsdauer) vorab<br />

festlegen.<br />

45


Chance<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Hoch<br />

3<br />

Gering<br />

�� Hohe Chance u.<br />

geringes Risiko<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

�� Geringe Chance<br />

u. geringes Risiko<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

1<br />

Potenz. <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe<br />

4<br />

�� Hohe Chance u.<br />

hohes Risiko<br />

Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

�� Hohes Risiko u.<br />

geringe Chance<br />

Potenz. <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe<br />

2<br />

Hoch<br />

50 100 150<br />

Abbildung 31: Chancen-Risiken-Portfolio<br />

Potenz. <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe<br />

Risiko<br />

Das Portfolio besteht aus einer vier Felder-Matrix. <strong>Die</strong>se Aufteilung ist notwendig, um<br />

die gewünschte <strong>Strategie</strong> im Hinblick auf Chancen und Risiken bei Fremdvergabe<br />

von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen abzuleiten (vgl. Abbildung 31). <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tungspakete, die sich im ersten Quadranten befinden, werden für die Fremdvergabe<br />

empfohlen, weil der Chance ein geringes Risiko gegenübersteht. <strong>Die</strong> unterschiedli-<br />

chen Größen der potenziellen <strong>Die</strong>nstleistungspakete spiegeln das mögliche Einspar-<br />

potenzial aus der Analyse der Kosten sowie den Nutzwert aus der Nutzwertanalyse<br />

wieder. <strong>Die</strong>nstleistungspakete, die sich im ersten Quadranten befinden sind im Ge-<br />

gensatz zu <strong>Die</strong>nstleistungspaketen aus dem vierten Quadranten verhältnismäßig<br />

groß dargestellt, weil diese ein großes Einsparpotenzial und einen hohen Nutzwert<br />

aufweisen und sich damit zur Fremdvergabe eignen.<br />

Zusammenfassung<br />

Bei der Entscheidung über die Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

-paketen ist es notwendig, Chancen und Risiken anhand von unternehmensspezifi-<br />

schen Kriterien zu quantifizieren. Um den bei der Fremdvergabe entstehenden Nut-<br />

zen zu ermitteln, wird die Nutzwertanalyse herangezogen und der ermittelte Nutzwert<br />

sowie die Werte aus der Chancen- und Risikobewertung in das Portfolio übertragen.<br />

Somit dient das Portfolio als visualisierte Entscheidungsgrundlage zur Fremdvergabe<br />

von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben oder -paketen.<br />

46


4.6 AP 6: Konzeption einer Vorgehensweise und Checkliste zur Bewertung<br />

und Auswahl von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern<br />

In Arbeitspaket sechs wird eine Vorgehensweise zur Auswahl potenzieller<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister für die Fremdvergabe erstellt. Dafür werden Ausschreibungsvorla-<br />

gen entworfen, die dem potenziellen PPS-<strong>Die</strong>nstleister einen Überblick über dessen<br />

Leistungsumfang geben sollen. Zur Bewertung der PPS-<strong>Die</strong>nstleister erfolgt die Ü-<br />

bertragung der gewonnenen Erkenntnisse in eine Checkliste.<br />

Ausschreibungsvorlagen<br />

Ausschreibungsvorlagen dienen der Bereitstellung von Informationen (z. B. der Leis-<br />

tungsbeschreibung) für PPS-<strong>Die</strong>nstleister, damit PPS-<strong>Die</strong>nstleister eindeutige Ange-<br />

bote für die geforderte Leistung anfertigen können. Des Weiteren unterstützen Aus-<br />

schreibungsvorlagen bei der Verhandlung und Gestaltung des<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungsvertrages, denn die Ausschreibung ist für die erfolgreiche<br />

Fremdvergabe von Bedeutung. Zunächst folgt eine Begriffserklärung für „Ausschrei-<br />

bung“ und anschließend werden Ausschreibungsverfahren erläutert sowie eine Emp-<br />

fehlung für das Forschungsprojekt „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“ gegeben.<br />

Unter dem Begriff Ausschreibung wird ein formales Dokument verstanden, „welches<br />

von Anbietern den Nachweis einfordert, dass sie ihre Anforderungen erfüllen können“<br />

[Ber05].<br />

Zwei Arten von Ausschreibungsverfahren sind existent, - die klassischen und die e-<br />

lektronisch neu hinzugekommenen -, die ausführlich behandelt werden, denn Verga-<br />

beverhandlungen beruhen auf einer sorgfältigen und professionellen Vorbereitung<br />

[Dau05].<br />

Klassische Ausschreibungen sind häufig geprägt von persönlichen Kontakten. <strong>Die</strong><br />

handelnden Personen sind in der Regel bekannt sowie die Anzahl der Teilnehmer<br />

begrenzt. <strong>Die</strong> Ausschreibung kann mehrere Gesprächsrunden durchlaufen. <strong>Die</strong><br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister, die in die engere Auswahl gelangen, haben die Möglichkeit zur<br />

Selbstpräsentation des angestrebten Vorgehens [Bme08]. Zu den klassischen Aus-<br />

schreibungen gehören u. a. das Lastenheft, das Pflichtenheft, ein Request for Infor-<br />

mation, ein Request for Quotation und ein Request for Proposal.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

47


Das Lastenheft beinhaltet Anforderungen an die Lieferungs- und Leistungsumfänge<br />

eines PPS-<strong>Die</strong>nstleisters, wobei die Leistungskriterien messbar und quantifizierbar<br />

sein müssen (z. B. Stückzahlen, Kosten, Investitionsanforderungen, Qualität) [Lin05]<br />

[Reg06].<br />

Das Pflichtenheft gestaltet der PPS-<strong>Die</strong>nstleister, indem die Umsetzung aller Rand-<br />

bedingungen (z. B. die Gewährleistung zur Sicherstellung der Qualität und äußeren<br />

Einflüssen, die Einhaltung der Gesetzgebung für die Entwicklung der<br />

PPS-Aufgaben) dokumentiert werden [Lin05].<br />

Ein Request for Information (RFI) oder auch erste Informationsanfrage genannt, dient<br />

der Vorauswahl von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern, indem Erkundigungen über das Unterneh-<br />

men, Produkte, <strong>Die</strong>nstleistungen, Referenzen oder Standorte des Anbieters in Erfah-<br />

rung gebracht werden. <strong>Die</strong> Einholung der Auskünfte ist mit wenig Aufwand verbun-<br />

den, weil keine konkreten Daten (z. B. Kosten) abverlangt werden. Daher hat das<br />

RFI unverbindlichen Charakter [Wit09].<br />

Ein Request for Quotation (RFQ) oder auch Angebotsanfrage genannt, verlangt aus-<br />

führlichere und strukturiertere Angebote als das RFI (z. B. unverbindliche Preisemp-<br />

fehlungen). Das RFQ dient als vorab durchzuführende Ausschreibung, um eine wei-<br />

tere Selektion der PPS-<strong>Die</strong>nstleister durchzuführen [Wit09].<br />

Im Request for Proposal (RFP) oder auch als Aufforderung zur Angebotsabgabe be-<br />

zeichnet, werden relevante Daten in Form von Kostenangaben eingefordert. <strong>Die</strong>ses<br />

Ausschreibungsverfahren stellt die umfassendste aller „Requests“ dar [Wit09].<br />

Für das Forschungsprojekt „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“ hat sich der PA für die Anwen-<br />

dung eines Lasten- und Pflichtenheftes aufgrund der geringen Erfahrung mit RFI,<br />

RFQ und RFP entschieden. <strong>Die</strong> Forderungen der Lieferungen und Leistungen sind<br />

dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister eindeutig zu vermitteln. Durch die persönliche Kontaktauf-<br />

nahme zwischen KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister werden Fragen individueller beantwor-<br />

tet und die Chance auf ein detailliertes, aussagekräftiges Angebot erhöht. <strong>Die</strong> Prä-<br />

sentation des Fremdvergabekonzeptes der PPS-<strong>Die</strong>nstleister vor den KMU ermög-<br />

licht offene Fragen zu klären sowie die Kompetenzen hinsichtlich Know-how zu ü-<br />

berprüfen. Der PPS-<strong>Die</strong>nstleister bringt dem KMU Interesse für das Ausschreibungs-<br />

projekt entgegen und kann zu einem verbesserten Umsetzungskonzept der Fremd-<br />

vergabe von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen führen.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

48


Bei den modernen Ausschreibungen besteht kein persönlicher Kontakt von KMU und<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern. <strong>Die</strong> handelnden Personen sind oft anonym. <strong>Die</strong> Teilnehmerzahl<br />

kann unbegrenzt ausgeweitet werden und die PPS-<strong>Die</strong>nstleister haben keine Mög-<br />

lichkeit auf eine Präsentation des angestrebten Vorgehens vor den KMU [Bme08].<br />

Zu den modernen Ausschreibungen zählen u. a. Auktionen.<br />

<strong>Die</strong> Anwendung von Auktionen im Beschaffungsmanagement ist ein junges Phäno-<br />

men [Bme08]. Heutzutage vergeben Unternehmen etwa 25 Prozent des Beschaf-<br />

fungsvolumens über Auktionen [Bme08]. Dabei handelt es sich um eine besondere<br />

Gestaltung der Preisermittlung, bei der am Ende das KMU, der PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

und der Preis zur Fremdvergabe der <strong>Die</strong>nstleistungspakete feststehen. Somit ist das<br />

Ergebnis für die Teilnehmer bindend. Auktionen werden vorwiegend von einer Per-<br />

son (meist KMU) vorbereitet und durchgeführt und mindestens zwei potenzielle<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister sind daran beteiligt. <strong>Die</strong> Abwicklung startet mit einem Anfangsge-<br />

bot, dass die PPS-<strong>Die</strong>nstleister schrittweise unterbieten können und am Ende erhält<br />

der PPS-<strong>Die</strong>nstleister mit dem niedrigsten Gebot den Zuschlag [Bme08].<br />

Für das Forschungsprojekt „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“ verschaffen Auktionen eine<br />

schnelle und effiziente Übersicht der teilnehmenden PPS-<strong>Die</strong>nstleister und deren<br />

Preisstrukturen. Für die Realisierung der Fremdvergabe ist es nötig, auf eine Menge<br />

von Informationen zurückzugreifen und bedarf daher einen intensiven Austausch<br />

zwischen dem KMU und dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister. Auktionen lassen keine Interaktio-<br />

nen zwischen den Beteiligten zu, somit ist die Auktion nicht weiter zu betrachten.<br />

Checkliste zur Bewertung der PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

Eine Checkliste ist ein Hilfsmittel, welches die Beurteilung von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern<br />

der vom Unternehmen vordefinierten spezifischen Kriterien (z. B. Standorte, Kapazi-<br />

täten) ermöglicht. Diverse Kategorien (z. B. Referenzen des PPS-<strong>Die</strong>nstleisters, Ver-<br />

tragsbestandteile, Preis- und Kostenkalkulationen, Prozessbeschreibungen, Einbin-<br />

dung von Kennzahlen, IT-Schnittstellen) können anhand einer Skala von Punkten<br />

(eins bis fünf, wobei fünf die höchste zu vergebene Punktzahl darstellt) gewichtet<br />

werden [Ber05] [Bme08].<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

49


Phasen der <strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

<strong>Die</strong> Phasen zur Auswahl der <strong>Die</strong>nstleister sind in Abbildung 32 dargestellt. <strong>Die</strong> fol-<br />

genden Erläuterungen beziehen sich auf das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und<br />

Reparatur“.<br />

Vorauswahl<br />

Ausschreibungsbearbeitung<br />

Angebotsauswertung<br />

Konzeptpräsentation<br />

Vergabe<br />

Geheimhaltungserklärung<br />

Fragebogen<br />

Projektvorstellung<br />

Phasen der <strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Festlegung der K.O.-Kriterien<br />

Grobe Durchsicht der Angebote<br />

Fachliche Klärung<br />

Bewertung (Nutzwertanalyse)<br />

Angebotspräsentation<br />

Bewertung durch alle Projektbeteiligten<br />

Kombination aus Angebotsauswertung<br />

Referenzbesuche<br />

Preisverhandlung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Bieterliste (max. 10 <strong>Die</strong>nstleister)<br />

Intensive Bewertung von x Angeboten<br />

„Top 3“<br />

Vergabeempfehlung<br />

Optimaler Logistikdienstleister<br />

Abbildung 32: Phasen der <strong>Die</strong>nstleisterauswahl [Dau05]<br />

In der Phase der Vorauswahl erfolgt das Selektieren von geeigneten<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern, die das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Reparatur“ anbieten.<br />

Recherchen über das Internet (z. B. räumliche Anbindung des PPS-<strong>Die</strong>nstleisters,<br />

Informationssuche bei Verbänden bzgl. des Bekanntheitsgrades) erleichtern die Su-<br />

che nach potenziellen PPS-<strong>Die</strong>nstleistern. Ebenso kann die Nutzwertanalyse zur<br />

Eingrenzung der PPS-<strong>Die</strong>nstleister beitragen, indem Kriterien (z. B. Referenzen)<br />

festgelegt werden. Aufgrund des bevorstehenden Aufwandes in Form von Rückfra-<br />

gen und der Minimierung des Bearbeitungsprozesses sollten nicht mehr als zehn<br />

potenzielle PPS-<strong>Die</strong>nstleister angefragt werden [Dau05].<br />

50


<strong>Die</strong> Phase der Ausschreibungsbearbeitung befasst sich mit der inhaltlichen Gestal-<br />

tung des Vertrages. Abzuarbeitende Punkte sind dabei folgende:<br />

1) Ziel und Gegenstand der Ausschreibung, damit der PPS-<strong>Die</strong>nstleister überprü-<br />

fen kann, ob die Kapazitäten, Prozesse oder Know-how für die Übernahme<br />

des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ vorhanden sind. Da-<br />

durch fällt der PPS-<strong>Die</strong>nstleister die Entscheidung, ob eine Teilnahme an ei-<br />

ner Fremdvergabe für ihn interessant ist<br />

2) Darstellung von Materialfluss und Mengengerüst (z. B. Stammdaten, Bewe-<br />

gungsdaten) für die Quantifizierbarkeit der Leistung als Basis für die Preiskal-<br />

kulation<br />

3) Beschreibung von Leistungen, die sich durch Größen (z. B. Bearbeitungszeit,<br />

Fehlerquote, Materialeinsatz) in dem <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Re-<br />

paratur“ eindeutig quantifizieren und in Kosten umrechen lassen<br />

4) Datenverwaltungs- und Steuerungskonzept als Vorlage zur Systemauslegung<br />

von Hard- und Software für den PPS-<strong>Die</strong>nstleister, in dem Daten gespeichert<br />

und verwaltet werden<br />

5) Vertragliche Rahmenbedingungen, um die rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen innerhalb der Vertragslaufzeit einzugrenzen. Darunter fallen<br />

Fragen, wer das Risiko bei Kostenveränderungen von regelmäßigen Kosten<br />

(z. B. Instandhaltungskosten) bei „Wartung und Reparatur“ trägt oder welche<br />

Auswirkungen für den PPS-<strong>Die</strong>nstleister im Fall eines rechnerisch fehlerhaften<br />

Angebotes resultieren<br />

6) Vorgabe der Kalkulationsschemas und Preisblätter, die zur Vereinheitlichung<br />

der Preisangaben und Bezugsgrößen (z. B. regelmäßig anfallende Kosten für<br />

das Personal) dienen, um die Angebote transparent zu gestalten<br />

7) Organisation der Ausschreibung unterstützt die Kommunikation zwischen dem<br />

KMU und dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister, indem u. a. Vorgehensweisen, Abgabefris-<br />

ten, Ansprechpartner der betreffenden Abteilungen geklärt werden [Kra05]<br />

[Dau06]<br />

In der Phase der Angebotsauswertung werden geeignete von ungeeigneten<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern differenziert, indem nach qualitativen Aspekten (z. B. Erfahrun-<br />

gen, räumliche Nähe, Kompetenz) gefiltert wird. <strong>Die</strong> jeweiligen Angebotsleistungen<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

51


(z. B. strukturierte Preisblätter) werden transparent und vergleichbar gestaltet. Weite-<br />

re Kriterien (z. B. Kapazitäten, Qualitätsanforderungen, eingesetzte Kennzahlen,<br />

Schnittstellen) können einzeln anhand einer Nutzwertanalyse gewichtet und bewertet<br />

werden. <strong>Die</strong>s ermöglicht einen weiteren Ausschluss von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern [Dau05].<br />

<strong>Die</strong> zu betrachtenden Schnittstellen wurden in Abstimmung mit dem PA bereits in der<br />

Nutzwertanalyse in Kapitel fünf berücksichtigt.<br />

<strong>Die</strong> begrenzte Anzahl der in Frage kommenden PPS-<strong>Die</strong>nstleister haben in der Pha-<br />

se der Konzeptpräsentation die Möglichkeit, ihr Konzept dem KMU persönlich zu<br />

präsentieren. Das Konzept durchläuft eine fachliche und kompetente Wertung hin-<br />

sichtlich der Nachvollziehbarkeit von Prozessen, Verhandlung von Preisen und Kon-<br />

ditionen [Dau05].<br />

Bei der Vergabephase wird die Entscheidung für einen PPS-<strong>Die</strong>nstleister getroffen,<br />

mit dem in Zukunft zusammen gearbeitet werden soll. Formale Aspekte (z. B. die<br />

Vertragsgestaltung) sind individuell zu vervollständigen und exakt zwischen KMU<br />

und PPS-<strong>Die</strong>nstleister zu kommunizieren [Dau05].<br />

Verfahren der <strong>Die</strong>nstleisterbewertung und -auswahl<br />

In Abbildung 33 wird eine Übersicht über eine Vielzahl von Methoden zur Bewertung<br />

und Auswahl von PPS-<strong>Die</strong>nstleistern dargestellt. Dabei wird zwischen quantitativen<br />

und qualitativen Verfahren unterschieden. Bei quantitativen Methoden existieren<br />

konkrete Zahlenwerte, so dass die Resultate bewertbar sind. Qualitative Verfahren<br />

beruhen auf erhobenen Informationen, die sich unabhängig von ihrer Quantifizierbar-<br />

keit erfassen lassen (z. B. Referenzkriterien) [Suc06].<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

52


Quantitative Verfahren Qualitative Verfahren<br />

Preis-Entscheidungsanalyse Numerische Verfahren<br />

Kosten-Entscheidungsanalyse<br />

Cost-Ratio-Method<br />

Total Cost Supplier Selection Model<br />

Kostenvergleichsverfahren<br />

Optimierungsverfahren<br />

Lineare Programmierung<br />

Goal-Programming-Ansätze<br />

Kennzahlenverfahren<br />

Bilanzanalyse<br />

Verfahren der Lieferantenbewertung und -auswahl<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Notensysteme<br />

Punktbewertungsverfahren<br />

Matrix-Approach<br />

Nutzwertanalyse<br />

Verbale Verfahren<br />

Checklistenverfahren<br />

Portfolio-Analyse<br />

Lieferantentypologien<br />

Profilanalyse<br />

Graphische Verfahren<br />

Lieferanten-Gap-Analyse<br />

Abbildung 33: Verfahren der Lieferantenbewertung und -auswahl [Suc06]<br />

Des Weiteren sollte eine Klassifikation in strategische Bewertungen (z. B. Kostenpo-<br />

sitionen, Einhaltung von Zielpreisen, Qualitätsmanagementsystemen) und operativen<br />

Kriterien (z. B. Liefertreue, Lieferfähigkeit) vorgenommen werden, um lang- und kurz-<br />

fristig den Zielerreichungsgrad überprüfen zu können. Nach dieser Einteilung wird<br />

eine Gesamtbewertung vorgenommen, die es ermöglicht, das Fehlerrisiko zu verrin-<br />

gern [Sto00].<br />

Im Folgenden werden einige Beispiele zum inhaltlichen Aufbau einzelner Kategorien<br />

für das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Reparatur“ gegeben.<br />

<strong>Die</strong> Einteilung in die Vertragsbestandteile beschäftigt sich mit Aspekten zur Ver-<br />

tragsgestaltung. Art und Umfang der <strong>Die</strong>nstleistung, Zuständigkeits- und Verantwor-<br />

tungsbereiche, Flexibilität im Zeitverlauf, Preisbindung, Preisanpassung, Kündi-<br />

gungsfristen uvm. sind abzuwägen und einzuschätzen. <strong>Die</strong> Geheimhaltung wichtiger<br />

Informationen (z. B. Datenschutz) ist ein weiterer Bestandteil. <strong>Die</strong> Vertragslaufzeit ist<br />

eine wichtige Konstante: abzuwägen ist die Entscheidung, ob kurze oder lange Lauf-<br />

53


zeiten für das <strong>Die</strong>nstleistungspaket „Wartung und Reparatur“ erfolgversprechend<br />

sind [Hol05].<br />

Abbildung 34 stellt eine Checkliste für das Kriterium Auswahl des geeigneten PPS-<br />

<strong>Die</strong>nstleisters dar. <strong>Die</strong> KMU beurteilen anhand einer Skala die Wichtigkeit wesentli-<br />

cher Kriterien.<br />

Bestehende Geschäftsbeziehungen<br />

Referenzen<br />

Fragen zum PPS-<strong>Die</strong>nstleister (Kriterium „Auswahl des Partners“)<br />

Wie beurteilen Sie die Bedeutsamkeit der folgenden Kriterien bei der Wahl eines PPS-<strong>Die</strong>nstleisters?<br />

1= gar nicht 2= in geringem Umfang 3= in mittlerem Umfang 4= in hohem Umfang 5= in sehr hohem Umfang<br />

Name, Größe, Standort des PPS-<strong>Die</strong>nstleisters<br />

Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft<br />

Vertrauen in den PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

Flexibilitätsanpassung im Zeitverlauf<br />

Fachkenntnisse, Know-how<br />

zusätzliche Kriterien: ________________________<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Bedeutsamkeit der jeweiligen Kriterien<br />

1 2 3 4 5<br />

Abbildung 34: Fragenkatalog an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister [Hol05]<br />

Vereinbarungen im Bereich Kapazität befassen sich beispielsweise mit folgenden<br />

Fragestellungen an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister:<br />

(1) Sind ausreichend Kapazitäten beim PPS-<strong>Die</strong>nstleister vorhan-<br />

den?<br />

(2) Gibt es einen Projektstrukturplan mit Ressourcenplan?<br />

(3) Ist ein Notfallplan und/oder Notfallstrategie vorhanden?<br />

(4) Wurden eventuelle Maßnahmen in der Vergangenheit als Prob-<br />

lemlösung eingeleitet?<br />

54


Zusammenfassung<br />

Eine sorgfältige Ermittlung nach potenziellen PPS-<strong>Die</strong>nstleistern ist empfehlenswert,<br />

damit der Koordinationsaufwand nicht zu hoch ausfällt. <strong>Die</strong> Ausschreibungsvorlagen<br />

sollten präzise formuliert sein, damit sowohl die potenziellen PPS-<strong>Die</strong>nstleister als<br />

auch die KMU den gleichen Informationsstand über das Fremdvergabeprojekt haben<br />

und es nicht zu Missverständnissen kommt. Für die PPS-<strong>Die</strong>nstleister ist es unab-<br />

dingbar, ein für das KMU individuelles Angebot zu erstellen, um in die Phase der<br />

Vorauswahl aufgenommen zu werden. Neben der fachlichen Kompetenz der<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister muss die Kommunikationsfähigkeit und/oder Kommunikationsbe-<br />

reitschaft zwischen KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister in hohem Maß vorhanden sein, um<br />

eventuell auftretende Herausforderungen hinsichtlich der <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben<br />

und -paketen zeitnah zu lösen. <strong>Die</strong> Dokumentation unter Verwendung der erstellten<br />

Checklisten bieten KMU die Möglichkeit strukturiert und aufwandsarm ihre<br />

PPS-Aufgaben für eine Fremdvergabe an PPS-<strong>Die</strong>nstleister zu bewerten.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

55


4.7 AP 7: Erstellung von Referenzprozessen für die Zusammenarbeit zwi-<br />

schen KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleistern<br />

Um die Umsetzung der Entscheidung des PPS-<strong>Die</strong>nstleisters realisieren zu können,<br />

wird in Arbeitspaket sieben ein Referenzprozess sowohl für die „Einführungsphase“<br />

als auch für den „Laufenden Betrieb“ einer <strong>Die</strong>nstleisterkooperation erstellt.<br />

Referenzprozesse für die „Einführungsphase“ einer <strong>Die</strong>nstleisterkooperation<br />

Referenzmodelle von Prozessen dienen als Analyse- und Optimierungsinstrument.<br />

<strong>Die</strong> Schwachstellen können analysiert und die Prozesse optimiert werden, da die<br />

Transparenz der Identifizierung von Prozessen und Strukturen erhöht wird. Durch die<br />

Bereitstellung einer einheitlichen Basis eignen sich Referenzmodelle als Kommunika-<br />

tions- und Orientierungshilfe und können somit als ein Hilfsmittel zur Standardisie-<br />

rung durch Festlegung von Anforderungen fungieren. Um all diese Vorteile nutzen zu<br />

können, sollte ein Referenzmodell einen allgemeingültigen Charakter aufweisen<br />

[Sch09].<br />

Das Referenzmodell muss eine Reihe von Anforderung erfüllen, um die genannten<br />

Eigenschaften gewährleisten zu können. <strong>Die</strong> Struktur des Referenzprozesses sollte<br />

widerspruchfrei aufgebaut sein.<br />

In Abbildung 35 ist der Referenzprozess für die Einführungsphase des Fremdverga-<br />

beprozesses dargestellt.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

56


Output<br />

Hersteller<br />

Fachkräfte<br />

bereitstellen<br />

Input Input<br />

Projektteam<br />

bilden<br />

Fachkräfte<br />

bereitstellen<br />

Was, wie<br />

und wann<br />

Umsetzungskonzept<br />

- Was, wie<br />

und wann<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

Risiken der<br />

Umstellung<br />

ermitteln<br />

Notfallplan<br />

erstellen<br />

Gegenmaßnahmen<br />

ermitteln<br />

Schnittstellen<br />

vorbereiten<br />

Übernahme IT<br />

Infrastruktur<br />

ggf. Personal<br />

Integration<br />

IT-Infrastruktur<br />

ggf. Personal<br />

Erforderliche<br />

Stammdaten<br />

vorbereiten<br />

Datenübergabe<br />

planen<br />

Eingehende<br />

mit eigenen<br />

anpassen<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Auftrag<br />

veranlassen<br />

Testlauf<br />

durchführen<br />

Auftrag<br />

bearbeiten<br />

Prozessfehler<br />

melden<br />

Prozessanpassung<br />

Prozessfehler<br />

beheben<br />

Personal<br />

bereitstellen<br />

Anwender<br />

schulen<br />

Personal<br />

bereitstellen<br />

Abbildung 35: Referenzprozess "Einführungsphase" [Hod06]<br />

Controlling<br />

Referenzprozess<br />

Projektteam<br />

auflösen<br />

Controlling<br />

Bei einem Fremdvergabeprojekt ist die Überführung die aufwändigste und kritischste<br />

Phase. Daher sollte diese Phase, um mögliche Probleme frühzeitig erkennen zu<br />

können, genau durchdacht und beschrieben werden. Nicht rechtzeitig erkannte Prob-<br />

leme können das Projekt erschweren oder es zum Scheitern bringen. Durch gut defi-<br />

nierte Referenzmodelle kann erfahrungsgemäß Zeit und Geld eingespart sowie die<br />

Qualität gesichert werden [Hod06].<br />

Jeder Schritt der Zusammenarbeit zwischen Hersteller und PPS-<strong>Die</strong>nstleister sowie<br />

jede darin enthaltene Tätigkeit wird im Modell wie folgt dargestellt:<br />

� Bildung eines Projektteams<br />

� Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes<br />

� Erstellung eines Notfallplans<br />

� Übernahme der IT-Struktur ggf. Personalübernahme<br />

� Planung der Datenübergabe<br />

� Testlauf starten<br />

� Prozessanpassung<br />

� Schulung der Anwender<br />

� Auflösung des Projektteams<br />

57


Zu Beginn des Projektes sollte eine kompetente Projektorganisation sowohl vom<br />

Hersteller als auch vom PPS-<strong>Die</strong>nstleister aufgebaut werden. Somit werden eine<br />

funktionale Kommunikation und ein funktionaler Informationsfluss gewährleistet. Dar-<br />

über hinaus ist es relevant, dass die Verantwortung der jeweiligen Funktionen und<br />

Aufgaben auf die ausgewählten Personen übertragen und dokumentiert werden<br />

[Hor96].<br />

Nach der Bildung des Projektteams müssen die Projektmitarbeiter ein Umsetzungs-<br />

konzept entwickeln, das die anfallenden Fragen zum Projekt erklärt. Dabei werden<br />

relevante Themen bearbeitet, die im Rahmen der Umsetzung realisiert werden<br />

[Sch09]. Relevante Thematiken sind u. a. Personalübernahme, Abnahmekriterien,<br />

Risiken und Art der Kommunikation. Nachdem der Inhalt des Umsetzungskonzepts<br />

klar definiert worden ist, werden Teilaufgaben (z. B. die Erstellung eines Notfallplans,<br />

die Implementierung von Anwendungssoftware) auf einzelne Projektgruppen verteilt<br />

(vgl. Abbildung 36).<br />

Projektteam 1<br />

Hardware<br />

Mitarbeiter<br />

Unternehmen<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Projektlenkungsausschuß<br />

Unternehmen <strong>Die</strong>nstleister<br />

Geschäfts,-<br />

Betriebs,- oder Geschäftsleitung<br />

Bereichsleitung<br />

Gesamtprojektleitung<br />

Projektmanagement<br />

Gesamtprojektleitung<br />

Unternehmen <strong>Die</strong>nstleister<br />

Projektleiter Projektleiter<br />

Leiter der<br />

Projektteams<br />

Projektteam 2<br />

Software A, B und C<br />

Mitarbeiter<br />

Unternehmen<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Leiter der<br />

Projektteams<br />

Projektteam 3<br />

Mitarbeiterüberleitung<br />

Mitarbeiter<br />

Unternehmen<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Projektteam 4<br />

Prozessanpassung<br />

Mitarbeiter<br />

Unternehmen<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Abbildung 36: Organigramm der Projektorganisation [Hor96]<br />

Eine „Überwachungsinstanz“ wie das Controlling überwacht und dokumentiert die<br />

erarbeiteten Ergebnisse. Sobald die fremd zu vergebenen PPS-<strong>Die</strong>nstleistung vom<br />

58


PPS-<strong>Die</strong>nstleister ausgeführt wird, kann mit der Auflösung des Teams aus der Ein-<br />

führungsphase begonnen werden. Vorher sollte ein Testlauf gestartet werden, um<br />

mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen [Hod06].<br />

Feinterminplanung der Prozessschritte<br />

Jeder Prozessschritt wird in einer logischen und terminlichen Abfolge in einem hohen<br />

Detaillierungsgrad geplant. Dabei ist es wichtig, die Struktur der Feinterminplanung<br />

mit Abstimmung aller Projektbeteiligten festzulegen. Für die Durchführung der Fein-<br />

terminplanung ist der Projektleiter verantwortlich. Einzelne Feinterminplanungsaktivi-<br />

täten (z. B. die Planung der Termine, Planung der Durchlaufzeiten) erfolgen durch<br />

den Projektleiter.<br />

„Einführungsphase“ Feinterminplanung<br />

Ein Projektteam aus KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister wird zusammengestellt. <strong>Die</strong> Ge-<br />

samtprojektleitung, die aus der Geschäftsleitung des PPS-<strong>Die</strong>nstleisters und dem<br />

Produktionsleiter des KMU besteht, legt fest, welche Fachkräfte in dem Projekt mit<br />

aufgenommen werden. Dabei wird das Was, Wie und Wann ausführlich beschrieben,<br />

z. B. die Erstellung eines Feinterminplanungsschemas sowie die Festlegung des<br />

„Kritischen Pfades“ (Prozess mit den längsten Durchlaufzeiten) durch eine Rück-<br />

wärtsterminierung. <strong>Die</strong> Diskussion über die Übernahme der IT bzw. des Personals<br />

sowie über die Erstellung eines Notfallplans findet jeweils in gebildeten Projektteams<br />

statt. Sobald die Planung abgeschlossen ist, wird das Projektteam aufgelöst und die<br />

Informationen an das Controlling weitergegeben.<br />

Referenzprozesse für den „Laufenden Betrieb“ einer <strong>Die</strong>nstleisterkooperation<br />

Bei dem Vergleich der Referenzprozesse „Laufender Betrieb“ und „Einführungspha-<br />

se“ ist festzustellen, dass sich die Referenzprozesse insbesondere in den Aktivitäten<br />

unterscheiden. In der „Einführungsphase“ handelt es sich überwiegend um Aktivitä-<br />

ten hinsichtlich der Diskussion und Definition des Rahmenvertrages sowie eines Ser-<br />

vice Level Agreements, der auf dem Rahmenvertrag basiert. Dagegen geht es in<br />

dem „Laufenden Betrieb“ um Controlling, Reporting und Anpassung (vgl. Abbildung<br />

37). <strong>Die</strong> in der „Einführungsphase“ erarbeiteten Ergebnisse müssen in der „Betriebs-<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

59


phase“ gefestigt und ständig optimiert werden [Hod06]. Dabei muss sich der Prozess<br />

einem permanenten Leistungscheck unterziehen, wobei die Kennzahlen fortlaufend<br />

vom Controlling auf interne und externe Anforderungen überprüft werden. Das Cont-<br />

rolling findet sowohl bei dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister als auch bei KMU statt.<br />

Output<br />

Input<br />

Hersteller<br />

Datenübergabe<br />

Auftrag<br />

PPS<br />

Datenerfassung Datenverarbeitung<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

Auftrag<br />

realisierbar?<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

ja<br />

Nein Notfallplan<br />

<strong>Die</strong>nstleistung<br />

Auftrag umsetzen<br />

- Information - Ressource<br />

- Verzweigung - Tätigkeit<br />

Zusammenfassung<br />

PPS<br />

Referenzprozess<br />

<strong>Die</strong>nstleistung<br />

übernehmen<br />

PPS<br />

Auftrag nicht<br />

realisierbar<br />

Notfallplan<br />

- QS = Qualitätssicherung<br />

Abbildung 37: Referenzprozess „Laufender Betrieb“ [Hod06]<br />

Um den Erfolg der Umsetzung von Referenzprozessen zu erhöhen, sind Risiken zu<br />

minimieren sowie Schwächen rechtzeitig zu erkennen. Daher ist auf die genaue Er-<br />

stellung des Referenzprozesses mit Hilfe eines geeigneten Projektteams zu achten.<br />

Nur wenn die genauen Arbeitsschritte bei der zu vergebenen <strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe<br />

bekannt sind, können die dafür notwendigen Fachkräfte in das Projektteam einge-<br />

bunden werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die anfallenden Tätigkeiten genau<br />

zu definieren. <strong>Die</strong> Referenzprozesse für die „Einführungsphase“ und für den „Lau-<br />

fenden Betrieb“ einer <strong>Die</strong>nstleisterkooperation wurden erstellt.<br />

QS<br />

Controlling<br />

60


4.8 AP 8: Dokumentation der Ergebnisse und Erstellung des Handlungsleit-<br />

fadens<br />

In Arbeitspaket acht wird anhand eines webbasierten dynamischen Handlungsleitfa-<br />

dens eine Zusammenfassung der in den Arbeitspaketen eins bis sieben gesammel-<br />

ten und für einen Praxiseinsatz erforderlichen Informationen gegeben. Der Hand-<br />

lungsleitfaden stellt ein Hilfsmittel für KMU dar, um eine aufwandsarme, leichte und<br />

praxisnahe Anwendbarkeit der Methode zur Bewertung und Entscheidung, ob und<br />

welche der PPS-Aufgaben zur Fremdvergabe geeignet sind, zu ermöglichen. Das<br />

Ergebnis zielt auf einen einheitlichen, in jedem KMU einsetzbaren Handlungsleitfa-<br />

den, der Potenziale der Fremdvergabe von PPS-Aufgaben an einen PPS-<br />

<strong>Die</strong>nstleister Verbesserungspotenziale unter Berücksichtigung von resultierendem<br />

Nutzen und Risiko erkennt, bewertet und realisiert.<br />

Handlungsleitfaden für KMU zur Fremdvergabe von PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>Die</strong> Anwendung des webbasierten dynamischen Handlungsleitfadens gestaltet sich<br />

wie folgt: Der Nutzer hat die Option zwischen drei Bereichen „Unternehmen“,<br />

„<strong>Die</strong>nstleister„ und „<strong>Die</strong>nstleister/Unternehmen“, zu wählen. <strong>Die</strong> Kategorie „Unter-<br />

nehmen“ beschreibt alle PPS-Aufgaben (z. B. Produktionsprogrammplanung, Pro-<br />

duktionsbedarfsplanung, Eigenfertigungsplanung und –steuerung) und alle PPS-<br />

Unteraufgaben in Anlehnung an das Aachener PPS-Modell. Gleichzeitig sind mögli-<br />

che Chancen und Risiken der Fremdvergabe unternehmensintern abzuwägen. <strong>Die</strong><br />

Einteilung „<strong>Die</strong>nstleister“ gibt einen Überblick der Unternehmensaufgaben nach dem<br />

SCOR Modell. <strong>Die</strong> Fertigungsstrategie ist vom Unternehmen spezifisch anzupassen.<br />

Anhand der Kriterien „Zeit“, „Schnittstelle“, „Komplexität“ und „Datentyp“ wird über-<br />

prüft, inwieweit sich <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zur Fremdvergabe eignen. Unter Be-<br />

achtung der Eignung bzw. Nichteignung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben für die Zu-<br />

sammenfassung zu einem potenziellen <strong>Die</strong>nstleistungspaket erfolgt die Bewertung<br />

anhand potenziellen Nutzens sowie dem Aufdecken möglicher Chancen und Risiken.<br />

<strong>Die</strong> Kategorie „<strong>Die</strong>nstleister/Unternehmen“ befasst sich mit dem Prozess zur Aus-<br />

wahl und Bewertung eines für das KMU geeigneten PPS-<strong>Die</strong>nstleisters.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

61


Klassifizierung der PPS-Aufgaben in der Kategorie „Unternehmen“<br />

In der Kategorie „Unternehmen“ sind die Kern- und Querschnittsaufgaben in Anleh-<br />

nung an das Aachener PPS-Modell dargestellt. Um die Klassifizierung der<br />

PPS-Aufgaben zu vereinfachen, sind entsprechende Erläuterungen über eine Hilfe-<br />

funktion zu den Klassen beigefügt. Des Weiteren lassen sich die PPS-Aufgaben mit-<br />

hilfe zweier Button „Bewerten“ und „Bearbeiten“ bearbeiten (vgl. Abbildung 38).<br />

Abbildung 38: Ansicht der PPS-Aufgaben in der Kategorie „Unternehmen"<br />

<strong>Die</strong> Bewertung der PPS-Aufgaben erfolgt über einen individuell gestaltbaren Chan-<br />

cen- und Risikenkatalog. Mit Hilfe des Buttons „Bearbeiten“ werden<br />

PPS-Unteraufgaben über eine Hilfefunktion detailliert beschrieben und dienen damit<br />

der eindeutigen Zuordnung in den jeweiligen Unternehmensbereich bzw. Abteilung.<br />

<strong>Die</strong> Abbildung 39 verdeutlicht den Prozess. Ebenfalls lassen sich beispielsweise<br />

Stammdaten zu Lieferanten (z. B. betroffene Abteilung, Adresse, Ansprechpartner,<br />

Zahlungs- und Lieferbedingungen) über den Button „Pflegen“ erfassen. Eine Anpas-<br />

sung bzw. Erweiterung des Chancen- und Risikenkataloges, der<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

62


PPS-Unteraufgaben und der Stammdaten ist durch den Anwender individuell mög-<br />

lich.<br />

Abbildung 39: Ansicht der PPS-Unteraufgaben, deren Einordnung in betroffene Abteilung und<br />

Pflege der Stammdaten<br />

Bewertung der PPS-Aufgaben in der Kategorie „<strong>Die</strong>nstleister“<br />

Nachdem die PPS-Aufgaben detailliert beschrieben und allgemein auf Chancen und<br />

Risiken bewertet sowie die Stammdaten erfasst worden sind, kann über die Katego-<br />

rie „<strong>Die</strong>nstleister“ auf die Auswahlliste der einzelnen PPS-Aufgaben zugegriffen wer-<br />

den. Das Unternehmen kann aus der Auswahlliste, die individuell erweitert werden<br />

kann, PPS-Aufgaben auswählen, um diese auf mögliche Fremdvergabe zu überprü-<br />

fen. Nach der Auswahl der PPS-Aufgaben (z. B. Feintermin-, Wartungs- oder Repa-<br />

raturplanung) werden diese über den Link „Details“ anhand von Kriterien wie „Zeit“<br />

oder „Schnittstellen“ bearbeitet. <strong>Die</strong> Bearbeitung wird (vgl. Abbildung 40) über den<br />

Button „Vergleich“ auf einer möglichen „Verschmelzung“ der <strong>Die</strong>nstleistungsaufga-<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

63


en zu einem <strong>Die</strong>nstleistungspaket bewertet. Durch die Zusammenfassung der<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben zu einem <strong>Die</strong>nstleistungspaket werden die Schnittstellen<br />

verringert und möglicherweise die Kosten minimiert.<br />

Abbildung 40: Ausschnitt des Vergleichs der PPS-Aufgaben<br />

Vor einer endgültigen Entscheidung über die Fremdvergabe von <strong>Die</strong>nstleisteraufga-<br />

ben oder -paketen müssen Fragen bezüglich des Nutzwertes, des Einsparpotenzials,<br />

der Amortisationsdauer sowie der Chancen und Risiken bei einer Fremdvergabe be-<br />

antwortet und abgewogen werden. <strong>Die</strong> Abbildung 41 verdeutlicht die einzelnen Be-<br />

wertungskriterien (z. B. Nutzwert, Einsparpotenzial, Amortisationsdauer) für eine<br />

Fremdvergabe von PPS-Aufgaben.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

64


Abbildung 41: Ansicht der Bewertung von PPS-Aufgaben<br />

Um den Nutzwert der <strong>Die</strong>nstleisteraufgaben oder -paketen bei einer Fremdvergabe<br />

zu ermitteln, erfolgt die Bewertung der Kriterien. <strong>Die</strong> Bewertung gelangt über den<br />

Button „Durchführen“. In Bezug auf die Kategoriegruppen <strong>Strategie</strong>, Leistung, Kos-<br />

ten, Personal und IT wird der Nutzwert durch die Bewertung der Hauptkriterien Quali-<br />

tät und Komplexität von den jeweiligen Personen (z. B. Geschäftsführer, Abteilungs-<br />

leiter) ermittelt. Aus der Summe der einzelnen Bewertungen ergibt sich der Nutzwert<br />

(vgl. Abbildung 42).<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

65


Eingabefeld<br />

Abbildung 42: Ausschnitt der Nutzwertanalyse<br />

<strong>Die</strong> Vorgehensweise zur Ermittlung des Einsparpotenzials wird am Beispiel „War-<br />

tung“ näher erläutert. <strong>Die</strong> Abbildung 43 verdeutlicht, dass vorab die Personalkosten-<br />

bestandteile sowohl im eigenen Betrieb als auch beim PPS-<strong>Die</strong>nstleister ermittelt<br />

werden müssen. <strong>Die</strong> Differenz der Kosten ergibt das mögliche Einsparpotenzial.<br />

Nach der Berechnung des Einsparpotenzials folgt die Ermittlung der Amortisations-<br />

dauer. Gemäß der Auswahl des Buttons „Durchführen“ aus der Spalte „Amortisati-<br />

onsdauer“ müssen sowohl die einmaligen Kosten als auch das Einsparpotenzial ein-<br />

getragen werden. Mithilfe der Formel zur Amortisation wird die Amortisationsdauer<br />

berechnet. Anschließend erfolgt die Bewertung der Chancen und Risiken der ausge-<br />

wählten <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

66


Abbildung 43: Ansicht des monatlichen Einsparpotenzials<br />

Auswahl und Bewertung von PPS-<strong>Die</strong>nstleister sowie Erstellung des Referenz-<br />

prozesses in der Kategorie „<strong>Die</strong>nstleister/Unternehmen“<br />

<strong>Die</strong> Kategorie „<strong>Die</strong>nstleister/Unternehmen“ stellt die Auswahl und Bewertung geeig-<br />

neter PPS-<strong>Die</strong>nstleister dar, die sich anhand einer Checkliste mittels vordefinierten<br />

spezifischen Kriterien (z. B. Kapazität, Standort, Referenzen, Preise) eingrenzen las-<br />

sen (vgl. Abbildung 44). Zudem werden wichtige Prozessschritte bearbeitet, die für<br />

die Erstellung eines Referenzprozesses dienen. Einzelne Prozessschritte (z. B. die<br />

Bildung eines Projektteams, das Umsetzungskonzept, die Erstellung eines Notfall-<br />

plans, die Durchführung eines Testlaufs) werden über eine Hilfefunktion beschrieben<br />

und sind beliebig durch den Anwender erweiterbar. <strong>Die</strong> Zuständigkeit für die ver-<br />

schiedenen Prozessschritte ist nach KMU und PPS-<strong>Die</strong>nstleister aufgezeigt.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

67


Abbildung 44: Checkliste zur Auswahl und Bewertung von PPS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

68


5 Wirtschaftliche Bedeutung des Forschungsthemas für KMU<br />

5.1 Voraussichtliche Nutzung der angestrebten Forschungsergebnisse<br />

Der Nutzen der erzielten Projektergebnisse wird von der Industrie hoch eingeschätzt,<br />

weil produzierende Unternehmen in Deutschland einem enormen Kosten- und Wett-<br />

bewerbsdruck ausgesetzt sind und der Handlungsleitfaden diesen Unternehmen so-<br />

wohl Möglichkeiten zu Kostensenkungen im Bereich der PPS als auch zur Verbesse-<br />

rung von Logistikleistungen aufzeigt. In jedem produzierendem KMU ist das Ergebnis<br />

unabhängig von der Art der vorhandenen PPS einsetzbar, ohne das an der zugrunde<br />

liegenden Methodik Änderungen vorgenommen werden müssen.<br />

5.2 Möglicher Beitrag zur Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähig-<br />

keit der KMU<br />

Aus traditioneller Sicht wurden bisher nur kernferne Bereiche des Unternehmens<br />

ausgelagert. Um weitere Wettbewerbsvorteile schaffen zu können, ist es notwendig<br />

auch kernnahe Bereiche auszulagern und somit vom Wissen und Potenzial des<br />

<strong>Die</strong>nstleisters zu profitieren. Durch die Nutzung der entwickelten Methode werden<br />

Unternehmen in die Lage versetzt, PPS-Aufgaben zu identifizieren und wenn möglich<br />

zu einem <strong>Die</strong>nstleistungspaket zusammenzufassen, auf den möglichen Nutzen sowie<br />

Chancen und Risiken zu überprüfen.<br />

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass zunehmend auch KMU dem harten<br />

Wettbewerb der Konkurrenz aus Niedriglohnländern standhalten müssen. Um nach-<br />

haltig dem starken Preisdruck und der steigenden Qualitätsanforderung standhalten<br />

zu können, sind diese gezwungen, innovative Ideen umzusetzen. Durch die in die-<br />

sem Forschungsprojekt entwickelte Methode und den Handlungsleitfaden können<br />

KMU Chancen und Nutzen der Fremdvergabe schneller erkennen und Risiken mini-<br />

mieren sowie Vorteile in Bezug auf <strong>Strategie</strong>, Kosten, Qualität sichern.<br />

<strong>Die</strong> eigenverantwortliche Einführung neuer bzw. Weiterentwicklung bestehender<br />

PPS-Aufgaben durch einen PPS-<strong>Die</strong>nstleister ist nur deshalb möglich, weil der<br />

<strong>Die</strong>nstleister auch den zukünftigen, reibungslosen Routineablauf verantwortet. Der<br />

Nutzen einer Einführung durch den <strong>Die</strong>nstleister liegt in der Vermeidung von Perso-<br />

nalengpässen und eines aufgrund der größeren Erfahrung und Routine der<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

69


PPS-<strong>Die</strong>nstleister stabileren Umstellungsprozesses. Um sicherzustellen, dass die<br />

Kooperation mit einem PPS-<strong>Die</strong>nstleister zufrieden stellend und entsprechend der<br />

gesteckten Ziele verläuft, werden den KMU Vorgehensweisen zur Verfügung gestellt,<br />

mit denen sich die Eignung potenzieller <strong>Die</strong>nstleister beurteilen lässt. <strong>Die</strong> notwendi-<br />

gen Abstimmungen mit dem PPS-<strong>Die</strong>nstleister sind vorzunehmen um eine prozess-<br />

sichere Einführungsphase der Kooperation sowie einen reibungslosen späteren lau-<br />

fenden Betrieb zu ermöglichen. Als Ergebnis kann der Anwender die durch eine Ver-<br />

lagerung von PPS-Aufgaben auf einen <strong>Die</strong>nstleister erschließbare Verbesserungspo-<br />

tenziale erkennen, bewerten und realisieren. Neben dem quantitativ prognostizierba-<br />

ren wirtschaftlichen Netto-Nutzen werden die zu erwartenden Chancen und Risiken<br />

deutlich.<br />

6 Umsetzung der Forschungsergebnisse<br />

<strong>Die</strong> Forschungsergebnisse werden Gegenstand von produktionsorganisatorischen<br />

und technischen Vorlesungen an Hochschulen sein, um das Potenzial von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen aufzuzeigen. Durch das Institut für Integrierte Produktion Han-<br />

nover gGmbH (IPH) wird die Verbreitung der Forschungsergebnisse in Forschung<br />

und Lehre sichergestellt.<br />

Durch die Einbindung von Industrieunternehmen in das Projekt „PPS als <strong>Die</strong>nstleis-<br />

tung“ wurde die Überprüfung der Maßnahmen hinsichtlich der technischen und orga-<br />

nisatorischen Realisierbarkeit sichergestellt und die praktische Umsetzbarkeit und<br />

Akzeptanz der Projektergebnisse signifikant erhöht. <strong>Die</strong> beteiligten Industrieunter-<br />

nehmen haben eine Vielzahl von Kunden-Lieferanten-Beziehungen, so dass Multipli-<br />

kationseffekte zu externen Geschäftspartnern zu erwarten sind.<br />

Unternehmenszweck des IPH ist die anwendungsorientierte Forschung und Entwick-<br />

lung sowie der Technologietransfer auf dem Gebiet der innovativen Produktionstech-<br />

nik. Seit Jahren führt das Institut regelmäßig Seminare für KMU durch, um die neues-<br />

ten Forschungsergebnisse in die Industrie zu transferieren. Im Kontext des beantrag-<br />

ten Vorhabens waren vor allem die Schwerpunkte Produktionslogistik und<br />

-management sowie Supply Chain Management (SCM) von besonderem Interesse.<br />

Zur Durchführung des Forschungsvorhabens wurde ein projektbegleitender Aus-<br />

schuss (PA) (vgl. Tabelle 6) gebildet, in dem sich die Projektpartner über die ge-<br />

sammelten Erfahrungen sowie die Projektergebnisse austauschten und das weitere<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

70


Vorgehen im Projekt detaillieren konnten. Der Arbeitsfortschritt sowie die Zwischen-<br />

und Endergebnisse wurden regelmäßig diskutiert, bewertet und im Rahmen von Ein-<br />

zelterminen bei Unternehmensbesuchen und Treffen des PA mit den Praxisanforde-<br />

rungen abgestimmt. Workshops und Arbeitstreffen dienten zur zielorientierten, unter-<br />

nehmensübergreifenden Bearbeitung bestimmter Projektinhalte. <strong>Die</strong> Zusammenar-<br />

beit mit den Unternehmen sicherte die Praxistauglichkeit der Ergebnisse. Der Kennt-<br />

nistransfer zwischen den Forschungsstellen und den Unternehmen waren damit ge-<br />

währleistet. Projektbegleitend wurde eine Projektpräsentation im Internet unter<br />

http://www.pps-dienstleistung.de aufgebaut. <strong>Die</strong> Internetpräsenz stellt den elektroni-<br />

schen Handlungsleitfaden unter http://www.webantenne.com/iph/ bereit.<br />

6.1 Innovativer Beitrag der angestrebten Forschungsergebnisse<br />

Mithilfe des Handlungsleitfadens für das Forschungsprojekt „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“<br />

wird KMU eine systematische Vorgehensweise zur Identifikation und Analyse mögli-<br />

cher Fremdvergaben von PPS-Aufgaben an einen PPS-<strong>Die</strong>nstleister und zu deren<br />

Realisierung vorgegeben. Sämtliche PPS-Aufgaben eines Unternehmens können<br />

hinsichtlich der Fremdvergabeeignung erstmalig mittels der Methoden beurteilt wer-<br />

den. <strong>Die</strong> Vorgehensweise ist unabhängig vom betrachteten Unternehmen und von<br />

der vorhandenen PPS einsetzbar. Das Projektergebnis ermöglicht KMU, die für eine<br />

Fremdvergabe geeigneten Bestandteile der PPS strukturiert zu identifizieren und zu<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaketen zusammenzufassen. Eine weitere Innovation besteht darin,<br />

Chancen und Risiken der Fremdvergabe von möglichen <strong>Die</strong>nstleistungspaketen be-<br />

werten zu lassen. Zudem geben in dem Forschungsprojekt entwickelte Methoden<br />

(z. B. Checklisten) Hilfestellung bei der Bewertung und Auswahl von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistern. Erstmalig werden KMU dahingehend unterstützt, dass der Pro-<br />

zess der operativen Fremdvergabe durch zur Verfügung gestellter Referenzprozesse<br />

prozesssicher durchgeführt werden kann.<br />

6.2 Projektbegleitender Ausschuss<br />

Zur Durchführung des Forschungsvorhabens wurde ein PA gebildet, in dem sich die<br />

Projektpartner über die gesammelten Erfahrungen sowie die Projektergebnisse aus-<br />

tauschen und das weitere Vorgehen im Projekt detaillieren können. Der Tabelle 6<br />

sind die Mitglieder des PA zu entnehmen:<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

71


Tabelle 6: Mitglieder des PA<br />

Unternehmen Branche Produkte KMU<br />

Friedrich Höltje Maschinenbau Fertigungsteile nach Kunden- x<br />

Zahnradfabrik<br />

zeichnung, Bearbeitung von<br />

GmbH<br />

eingesandten Verzahnungsteilen<br />

Visality Consulting<br />

GmbH<br />

Beratung Logistik-Beratung x<br />

Pleyma GmbH Beratung Logistik-Beratung x<br />

Hoppecke Batterien<br />

GmbH &<br />

Co. KG<br />

ZPF therm Maschinenbau<br />

GmbH<br />

Wohlenberg<br />

Buchbindesysteme<br />

GmbH<br />

GTT-Gesellschaft<br />

für Technologie<br />

Transfer mbH<br />

Energiebranche Batterien, integrierte Ladetechnologie,<br />

Systemlösungen<br />

Sondermaschinenbau <br />

Sondermaschinenbau<br />

6.3 Diplom- und Studienarbeiten<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Industrieöfen für die Aluminium<br />

verarbeitende Industrie<br />

Zusammentragmaschinen, Klebebinder,<br />

Dreischneider,<br />

Buchblockanleger, Kühlstrecken,<br />

Buchstapler<br />

Beratung Logistik-Beratung x<br />

Innerhalb des Forschungsprojektes „PPS als <strong>Die</strong>nstleistung“ wurden zwei Diplomar-<br />

beiten und zwei Studienarbeiten vergeben:<br />

Igor Spitzer schreibt seine Diplomarbeit zu dem Thema „Bewertung der Chancen und<br />

Risiken des Outsourcings der Produktionsplanung und -steuerung und die Konzepti-<br />

on einer Vorgehensweise für PPS-<strong>Die</strong>nstleisterauswahl“. <strong>Die</strong> Diplomarbeit wird an<br />

der Fachhochschule Hannover im Studiengang Betriebswirtschaft im Februar 2010<br />

eingereicht.<br />

Yehiba Ballout verfasst seine Diplomarbeit zu dem Thema „Vorgehensweise zur<br />

quantitativen Bewertung des prognostizierbaren Nutzen für das Outsourcing von<br />

PPS-Aufgaben“. <strong>Die</strong> Diplomarbeit wird an der Fachhochschule Hannover im Stu-<br />

diengang Wirtschaftsingenieurwesen im März 2010 eingereicht.<br />

Wiebke Bohlen hat mit ihrer Studienarbeit „Konzeption eines Modells zur Identifikati-<br />

on und Beschreibung relevanter Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung<br />

und Entwicklung einer Methode zur Ableitung von <strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und<br />

x<br />

x<br />

72


-paketen“ zur Wissensbasis beigetragen. <strong>Die</strong> Studienarbeit wurde an der Fachhoch-<br />

schule Braunschweig/Wolfenbüttel im Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Sep-<br />

tember 2009 eingereicht.<br />

<strong>Die</strong> Studienarbeit von Sascha Sachse trägt den Titel „Erstellung einer Methode zur<br />

quantitativen Bewertung des prognostizierten Nutzens“ und wurde an der techni-<br />

schen Hochschule Wildau im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen im August<br />

2009 eingereicht.<br />

7 Durchzuführende Forschungsstelle<br />

Das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH ist eine gemeinnützige<br />

Forschungseinrichtung, die eng mit der Universität Hannover kooperiert. <strong>Die</strong> Gesell-<br />

schafter des IPH, Prof. Nyhuis, Prof. Behrens und Prof. Overmeyer, sind gleicher-<br />

maßen Inhaber produktionstechnischer Lehrstühle an der Universität Hannover. <strong>Die</strong><br />

Gliederung des IPH in die drei Abteilungen „Logistik“, „Prozesstechnik“, und „Pro-<br />

zessautomatisierung“ spiegelt die Ausrichtung dieser Lehrstühle wider. Das IPH<br />

widmet sich unter anderem anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung. Das<br />

Institut wurde 1988 mit Unterstützung des niedersächsischen Wirtschaftsministeri-<br />

ums gegründet und ist besonders der technologischen Förderung mittelständischer<br />

Industriebetriebe verpflichtet. Der Technologietransfer von der Universität in die In-<br />

dustrie erfolgt dabei hauptsächlich über gemeinsam mit der Industrie durchgeführte,<br />

öffentlich geförderte Verbundforschungsprojekte sowie über Fortbildungsseminare<br />

und Arbeitskreise für spezielle Zielgruppen aus Industrie und Handel. Darüber hinaus<br />

stellt das IPH laufend in einer Vielzahl ausschließlich industriefinanzierter Beratungs-<br />

projekte seine Praxisorientierung und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis [Iph09].<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

73


Leiter der Forschungsstelle<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gemeinnützige GmbH<br />

Anschrift: Hollerithallee 6<br />

30419 Hannover<br />

Tel.: +49 (0511) 279 76 – 0<br />

Fax: +49 (0511) 279 76 – 888<br />

www.iph-hannover.de<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis<br />

Geschäftsführender Gesellschafter des IPH – Institut für Integrierte Produktion Han-<br />

nover gemeinnützige GmbH, Hollerithallee 6, 30419 Hannover, Tel.: 0511/27976-119<br />

Dr.-Ing. Dipl.-Oec. Rouven Nickel<br />

Geschäftsführer des IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gemeinnützige<br />

GmbH, Hollerithallee 6, 30419 Hannover, Tel.: 0511/27976-119<br />

Projektleiter<br />

Dipl.-Wirtschaftsing. Dipl.-Ing. (FH) Jens-Michael Potthast<br />

Projektingenieur der Abteilung Logistik des IPH<br />

Hannover, 11.02.2010<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. Dipl.-Oec.<br />

Peter Nyhuis Rouven Nickel<br />

Geschäftsführender Gesellschafter Koordinierender Geschäftsführer<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

74


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[Keu08] Keuper, F.; Oecking, C. (Hrsg.): Corporate Shared Services – Bereit-<br />

stellung von <strong>Die</strong>nstleistungen im Konzern, 2. Auflage, Gabler Verlag,<br />

Wiesbaden 2008.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

V


[Kil07] Kilger, W.: Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrech-<br />

nung, Gabler Verlag, Wiesbaden 2007.<br />

[Knu05] Knut, A.: Planung und Betrieb von Logistiknetzwerken - Unterneh-<br />

mensübergreifendes Supply Chain Management, 2. Auflage, Springer<br />

Verlag, Berlin, Heidelberg 2005.<br />

[Kön09] Königs, H.-P.: IT-Risiko-Management mit System. Von den Grundlagen<br />

bis zur Realisierung - Ein praxisorientierter Leitfaden, Vieweg+Teubner<br />

Verlag, Wiesbaden 2009.<br />

[Kra05] Kranke, A.: Da muss jeder durch. In: Logistik inside, Verlag Heinrich<br />

Vogel GmbH, Oktober 2005, H. 10, S. 44-46.<br />

[Lin05] Linß, G.: Qualitätsmanagement für Ingenieure, 2. Auflage, Carl Hanser<br />

Verlag, München, Wien 2005.<br />

[Luc04] Luczak, H.; Weber, J.; Wiendahl, H.-P.: Logistik-Benchmarking - Praxis-<br />

leitfaden mit LogiBEST, 2. Auflage, Berlin, Heidelberg, New York 2004.<br />

[Net03] Nettesheim, C.; Grebe, M.; Kottmann, D.: Business Process Outsour-<br />

cing – aber richtig! In: Information Management & Consulting, 18. Bd.<br />

(2003), H. 3, S. 24-30.<br />

[Nyh03] Nyhuis, P.; Wiendahl, H.-P.: Logistische Kennlinien. Grundlagen, Werk-<br />

zeuge und Anwendungen. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2003.<br />

[Pil04] Pill, T.: Controllinginstrumente für die Materialwirtschaft, Books on De-<br />

mand GmbH 2004.<br />

[Pro08] Prokein, O.: IT-Risikomanagement - Identifikation, Quantifizierung und<br />

wirtschaftliche Steuerung. GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008.<br />

[Reg06] Regius, B.: Qualität in der Produktentwicklung - Vom Kundenwunsch<br />

bis zum fehlerfreien Produkt, Carl Hanser Verlag, München, Wien 2006.<br />

[Röh07] Röhrich, M.: Grundlage der Investitionsrechnung – Eine Darstellung<br />

anhand einer Fallstudie, Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007.<br />

[Scc03] Supply Chain Council 2003.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

VI


[Sch06] Schuh, G.: Produktionsplanung und -steuerung - Grundlagen, Gestal-<br />

tung und Konzepte. 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg,<br />

New York, 2006.<br />

[Sch09] Schulte, C.: Logistik – Wege zur Optimierung der Supply Chain, 5. Auf-<br />

lage, Vahlen Verlag, München 2009.<br />

[Spa05] Spath, D.; Schlegel, T.: Entwicklung innovativer <strong>Die</strong>nstleistungen, IRB-<br />

Verlag, Stuttgart 2005.<br />

[Sto00] Stocker, S.; Radtke, P.: Supply Chain Quality, Carl Hanser Verlag 2000.<br />

[Suc06] Sucky, E.: Zeitschrift für Planung und Unternehmenssteuerung, 2006,<br />

S. 139, 140.<br />

[Vah07] Vahrenkamp, R.: Logistik - Management und <strong>Strategie</strong>n, 6. Auflage,<br />

Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007.<br />

[Web99] Weber, J.; Weißenberger, B.-E.; Liekweg, A.: Risk Tracking and Repor-<br />

ting, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 1999.<br />

[Wie03] Wiendahl, H.-P.; Nofen, D.; Klußmann, J.-H.; Löllmann, F.: Regelkreis-<br />

basierte Wandlungsprozesse - Wandlungsfähigkeit auf Basis modularer<br />

Fabrikstrukturen. In: wt Werkstattstechnik online (2003), Band 93, H. 4,<br />

S. 238-243.<br />

[Wie05] Wiendahl, H.-P.; Nofen, D.; Klußmann, J.-H.; Breitenbach, F.: Planung<br />

modularer Fabriken - Vorgehen und Beispiele aus der Praxis, Hanser<br />

Verlag, München 2005.<br />

[Wil04] Wildemann, H.: Leitfaden zur Optimierung der Leistungstiefe in Ent-<br />

wicklung, Produktion und Logistik, 9. Auflage, München 2004.<br />

[Zel08] Zell, M.: Kosten- und Performance Management – Grundlagen-<br />

Instrumente-Fallstudie, Gabler Verlag, Wiesbaden 2008.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

VII


Quellenverzeichnis<br />

[Dwd09] Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20 Jh.,<br />

http://www.dwds.de/?kompakt=1&qu=Systematik, 26.08.2009.<br />

[Log09] Logistik Lexikon, http://www.logistik-lexikon.de/ccMiid941.html,<br />

26.08.2009.<br />

[Tud09] Technische Universität Dresden, http://pps.elcms.de/content/e62,<br />

21.11.2009.<br />

[Wit09] Witherton, Peter G., http:www.wirtschaftslexikon24.net/, 13.11.2009.<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

VIII


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Fremdvergabe von Logistikdienstleistungen durch die Industrie ......... 4<br />

Abbildung 2: Erfolgsstrategien für Logistikdienstleister [Bvl05]................................. 4<br />

Abbildung 3: Bereitschaft von KMU mit der Fremdvergabe von<br />

PPS-<strong>Die</strong>nstleistungen.......................................................................... 8<br />

Abbildung 4: Auswertung des Fragebogens............................................................. 9<br />

Abbildung 5: Fremdvergabe Chancen und Risiken im Bereich der<br />

Logistikleistung „Transport“................................................................ 10<br />

Abbildung 6: Chancen und Risiken im Bereich Produktionsprogrammplanung...... 11<br />

Abbildung 7: Unteraufgaben des Aachener PPS-Modells ...................................... 12<br />

Abbildung 8: Aufnahmebögen der PPS-Aufgaben.................................................. 13<br />

Abbildung 9: Bottom-Up-Ansatz ............................................................................. 14<br />

Abbildung 10: Levelkonzept des SCOR Modells ...................................................... 15<br />

Abbildung 11: Beschreibungssystematik nach SCOR am Beispiel der<br />

Auftragsbezogenen Fertigung............................................................ 16<br />

Abbildung 12: Beispiel: Beschreibungssystematik nach SCOR mit Aufgaben ......... 18<br />

Abbildung 13: Unternehmensstruktur nach Materialfluss, Informationsfluss und Zeit<br />

mit zugehörigen Kriterien................................................................... 22<br />

Abbildung 14: Kriterienkatalog nach Zeit, Schnittstelle, Komplexität und Datentyp.. 22<br />

Abbildung 15: Reihenfolgeempfehlung der zu untersuchenden Aufgaben bei<br />

Auftragsbezogener Fertigung ............................................................ 25<br />

Abbildung 16: Bildung von Anforderungsprofilen für das<br />

Unterkriterium „Qualifikation“ ............................................................. 26<br />

Abbildung 17: Gruppierungskriterien der unternehmensspezifischen Aufgabe<br />

„Wartung“ des SK „Qualifikation“ ....................................................... 27<br />

Abbildung 18: Potenzielles <strong>Die</strong>nstleistungspaket der Aufgaben „Wartung und<br />

Reparatur“.......................................................................................... 29<br />

Abbildung 19: Kataloge nach Bereichen mit Kennzahlen ......................................... 30<br />

Abbildung 20: Struktur von Wirtschaftlichkeitsvergleichen........................................ 31<br />

Abbildung 21: Zuweisung der Kennzahlen zu dem ausgewählten<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaket.......................................................................... 32<br />

Abbildung 22: Darstellung der einmaligen Kosten bei Fremdvergabe<br />

des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes "Wartung und Reparatur" ...................... 34<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

IX


Abbildung 23: Aufstellung der monatlichen Personalkosten bei Eigenerstellung und<br />

Fremdbezug des <strong>Die</strong>nstleistungspaketes „Wartung und Reparatur“ . 35<br />

Abbildung 24: Kostenveränderung in den Prozesselementen und<br />

Prozessaufgaben............................................................................... 36<br />

Abbildung 25: Ableitung des potenziellen Nutzens................................................... 37<br />

Abbildung 26: Vor- und Nachteile der Fremdvergabe in der Kategorie „<strong>Strategie</strong>“... 39<br />

Abbildung 27: Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken bei Logistikleistungen<br />

am Beispiel der Umstellung der Beschaffungskonzepte.................... 40<br />

Abbildung 28: Überführung der Chancen und Risiken auf PPS-Aufgaben ............... 41<br />

Abbildung 29: Bewertungsbogen der Chancen und Risiken..................................... 42<br />

Abbildung 30: Untersuchungsrichtung des potenziellen Nutzens bei<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufgaben und -paketen.............................................. 45<br />

Abbildung 31: Chancen-Risiken-Portfolio ................................................................. 46<br />

Abbildung 32: Phasen der <strong>Die</strong>nstleisterauswahl....................................................... 50<br />

Abbildung 33: Verfahren der Lieferantenbewertung und -auswahl........................... 53<br />

Abbildung 34: Fragenkatalog an den PPS-<strong>Die</strong>nstleister........................................... 54<br />

Abbildung 35: Referenzprozess "Einführungsphase" ............................................... 57<br />

Abbildung 36: Organigramm der Projektorganisation .............................................. 58<br />

Abbildung 37: Referenzprozess „Laufender Betrieb“................................................ 60<br />

Abbildung 38: Ansicht der PPS-Aufgaben in der Kategorie „Unternehmen"............. 62<br />

Abbildung 39: Ansicht der PPS-Unteraufgaben, deren Einordnung in betroffene<br />

Abteilung und Pflege der Stammdaten .............................................. 63<br />

Abbildung 40: Ausschnitt des Vergleichs der PPS-Aufgaben................................... 64<br />

Abbildung 41: Ansicht der Bewertung von PPS-Aufgaben ....................................... 65<br />

Abbildung 42: Ausschnitt der Nutzwertanalyse......................................................... 66<br />

Abbildung 43: Ansicht des monatlichen Einsparpotenzials....................................... 67<br />

Abbildung 44: Checkliste zur Auswahl und Bewertung von PPS-<strong>Die</strong>nstleister......... 68<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

X


Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Nomenklatur der Beschreibungssystematik............................................. 15<br />

Tabelle 2: Auswahl von Gruppierungskriterien ......................................................... 24<br />

Tabelle 3: Vergleich der Gruppierungskriterien bei „Wartung und Reparatur“.......... 28<br />

Tabelle 4: Gewichtung der Kriterien der Nutzwertanalyse........................................ 43<br />

Tabelle 5: Nutzwertanalyse ...................................................................................... 44<br />

Tabelle 6: Mitglieder des PA..................................................................................... 72<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

AP Arbeitspaket<br />

BMWi Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />

<strong>BVL</strong> Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />

E-Manufacturing Elektronische Produktionsplanung und -steuerung<br />

IPH Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

KMU Kleine und mittelständische Unternehmen<br />

PA Projektbegleitenden Ausschuss<br />

PPS Produktionsplanung und -steuerung<br />

SCM Supply Chain Management<br />

SCOR Supply Chain Operations Reference<br />

SK Startkriterium<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XI


Anhang<br />

Anhang 1: Fragebogen anhand der PPS-<strong>Die</strong>nstleistung Lagerwesen<br />

Lagerverwaltung<br />

1 Wie ist die Lagerstruktur aufgebaut?<br />

Untergeordnete Struktur (Lagerplätze je Lagerort)<br />

Lagerorte eines Betriebs<br />

Einzelplätze<br />

Blockplätze<br />

Gesonderte Angabe von Gang, Anfahrpunkt und Ebene<br />

Verwaltung mehrerer Lagerstandorte<br />

2 Welche Unterstützung bietet das System bei mehreren Lagerstandorten?<br />

Abbildung eigenbetriebener Außenläger<br />

Abbildung fremdbetriebener Außenläger<br />

Externes Versandlager<br />

Mehrstufige Distributionsstruktur<br />

3 Welche Lagertypen unterstützt das System?<br />

Wareneingangslager<br />

Offenes Wareneingangslager<br />

Automatisches Lager<br />

Zolllager<br />

Restmengen-/Anbruchlager<br />

Kommissionierlager<br />

Kunden-Konsignationslager<br />

Lieferanten-Konsignationslager<br />

Sperrlager<br />

Transitlager<br />

Gefahrgutlager<br />

Kühllager<br />

Tanklager<br />

Wärmekammer<br />

4 Welche Arten der Lagerortinformationen sind möglich?<br />

Besondere Lagerbedingungen (z.B. klimatisiertes Lager)<br />

Zulässige/geeignete Lademittel (z.B. Europalettenlager)<br />

Max. zulässige Lagerungsdichte (z.B. Gefahrstofflager)<br />

5 Welche Arten der Lagerplatzinformationen sind möglich?<br />

Lagervolumen als Vielfaches von Lademitteleinheiten (z.B. 10 Europaletten)<br />

Fachhöhe<br />

Exakte Geometrie (Breite, Tiefe, Höhe)<br />

Max. zulässiges Gewicht<br />

Sperrkennzeichen<br />

6 Welche Möglichkeiten der Lagerplatzverwaltung (Material-Lager-<br />

Zuordnung) werden angeboten?<br />

Chaotische Lagerung<br />

Festplätze für Materialgruppen/-klassen definierbar<br />

Kombination von Festplatzsystem und chaotischer Lagerung möglich<br />

7 Welche Lagerungsarten können je Lagerplatz definiert werden?<br />

Artikelreine Lagerung<br />

Artikelgemischte Lagerung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

(Lagerverwaltung)<br />

Outsourcing Potential<br />

Satus quo Chancen Risiken Bemerkung<br />

XII


Anhang 2: Fragebogen der PPS-<strong>Die</strong>nstleistung Lagerwesen (Lagerbewegung)<br />

Lagerbewegung<br />

8 Nach welchen Kriterien kann die automatische Vorgabe von<br />

Einlagerungsplätzen durch das System erfolgen?<br />

Manuelle Vorgabe bzw. Korrektur des vorgeschlagenen Einlagerplatzes<br />

möglich<br />

Nach ABC-Kriterien<br />

Nach Materialgruppe/-klasse<br />

Nach erforderlichen Lagerbedingungen (z.B. Kühllagerung)<br />

Nach Gewicht<br />

Nach Geometrie<br />

Nach Menge (Materialmenge bzw. Chargenmenge)<br />

Unter Berücksichtigung von Zusammenlagerungsverboten<br />

9 Welche Formen der Einlagerung sind im System möglich?<br />

Einlagerung auf freien Lagerplatz<br />

Zulagerung auf bereits teilbelegten Lagerplatz<br />

Splittung der Einlagerungsmenge auf mehrere Lagerorte und -plätze<br />

10 Welche Umbuchungen können abgewickelt werden?<br />

Von einem Lagerplatz auf einen anderen<br />

Von einer Materialnummer auf eine andere<br />

Zusammenführung artikelreiner Chargen (Chargenverschmelzung)<br />

Umlagerungsvorschläge zur Optimierung der Lagerplatznutzung<br />

Lagerumbuchung zu externem Lager mit Ausgabe eines Lieferscheins<br />

Lagerumbuchung zu externem Lager mit Ausgabe einer Proformarechnung<br />

Erstellung eines Transport-/Speditionsauftrags<br />

11 Nach welchen Kriterien kann die automatische Vorgabe von<br />

Entnahmeplätzen durch das System erfolgen?<br />

FIFO<br />

LIFO<br />

Menge<br />

Minimaler Restlagerzeit (MHD-gesteuert)<br />

12 Welche Arten der Bereitstellveranlassung werden unterstützt?<br />

Manuelle Bereitstellveranlassung<br />

Fertigungsauftragsbezogene Bereitstellveranlassung<br />

Fertigungsarbeitsgangbezogene Bereitstellveranlassung<br />

Automatische Bereitstellveranlassung mit Auftrags- bzw.Arbeitsgangfreigabe<br />

Automatische Bereitstellveranlassung mit festem Vorlauf zum Fertigungsbeginn<br />

13 Welche Verfahren der Bereitstellung werden unterstützt?<br />

Einfache Bereitstellung für den Auftrag bzw. Arbeitsgang<br />

Mehrfache Bereitstellung für einen Arbeitsgang<br />

Bereitstellung abgezählter bzw. kommissionierter Ware<br />

Ganzgebindebereitstellung<br />

14 Wie lassen sich Bereitstellübersichten darstellen?<br />

Lagerortbezogene Bereitstellübersicht<br />

Kapazitäts(gruppen)bezogene Bereitstellübersicht<br />

Fehlteilliste für Bereitstellungen (ggf. mit Hinweis auf kurzfristige<br />

Anlieferung)<br />

15 Welche Informationen können im Lagerbewegungsprotokoll<br />

angezeigt werden?<br />

Materialnummer<br />

Menge der Bewegung<br />

Wert der Ware<br />

Datum des Zu- und Abgangs<br />

Lagerbewegungstyp<br />

Kunden-/Fertigungsauftragsbezug<br />

Quell- und Ziellagerort<br />

Lager-/Versandeinheit<br />

Charge<br />

Gebinde<br />

Seriennummer<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Outsourcing Potential<br />

Satus quo Chancen Risiken Bemerkung<br />

XIII


Anhang 3: Fragebogen der PPS-<strong>Die</strong>nstleistung Lagerwesen (Inventur)<br />

Inventur<br />

16 Welche Methoden der Inventur werden angeboten?<br />

Permanente Inventur<br />

Stichtagsinventur<br />

Vor-/Nachverlagerung der Stichtagsinventur möglich<br />

Stichprobeninventur<br />

Inventur bei minimalem Bestand (Bsp.: Nulldurchgang)<br />

Generelle Buchungssperre während der Inventur notwendig<br />

17 Welche Funktionalitäten werden bezüglich des Inventurablaufes<br />

geboten?<br />

Inventur nach Lagerbereichen<br />

Inventur nach Materialnummernbereichen<br />

Chargenbezogene Inventur<br />

Inventur angearbeiteter Teile (Werkstattinventur)<br />

Nichtberücksichtigung inaktiver Teile oder verbrauchter Einmalteile<br />

Angaben zum Warenzustand bei Inventur möglich<br />

Inventur von Materialien mit besonderen Mengendimensionen (z.B. Länge,<br />

Fläche)<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Outsourcing Potential<br />

Satus quo Chancen Risiken Bemerkung<br />

XIV


Details<br />

Anhang 4: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 1<br />

Transport Versand Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

Symbol Bedeutung<br />

0 keine<br />

+ gering<br />

++ mittel<br />

+++ hoch<br />

++++ sehr hoch<br />

x keine Angaben<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

ungeeignet: zu sehr<br />

unternehmensstrategisch<br />

orientiert<br />

nur reine Rechenaufgaben:<br />

Bruttobedarfsermittlung,<br />

Durchlaufteminierung<br />

XV<br />

Eigenfertigungs-planung<br />

und -steuerung<br />

eher ungeeignet: Aufgabe ist<br />

Herzstück des Unternehmens<br />

Kostenersparnisse ++ ++++ ++ ++ x<br />

Leistungssteigerung + ++ 0 ++ x<br />

Fragen und Koordinationsaufwand + 0 ++ ++ x<br />

Besonderheiten Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

x<br />

Risiken 0 0 ++ ++ x<br />

Kosten + + + + x<br />

Erfolgsaussichten + +++ 0 ++ x<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 ++ + x<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Anmerkungen<br />

Details<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

Bestellrechnung,<br />

Angebotsmanagement,<br />

Bestellüberwachung<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Lagerbewegung<br />

Informationsaufbereitung<br />

Lagerplatzverwaltung<br />

Informationsbewertung<br />

Chargenverwaltung<br />

Konfiguration<br />

Lagerkontrolle Inventur<br />

Kostenersparnisse +++ ++ +++ ++++<br />

Leistungssteigerung ++ ++ +++ +++<br />

Koordinationsaufwand + + ++ ++<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Risiken + 0 + +<br />

Kosten ++ + ++ ++<br />

Erfolgsaussichten ++ +++ +++ +++<br />

Unerwarteter Aufwand ++<br />

Professionalität steigt (one<br />

Voice to the supplyer)<br />

0 0 +<br />

Anmerkungen<br />

management der externen<br />

Leistungen<br />

keine Bestellfreigabe<br />

keine Reihenfolgeplanung


Details<br />

Anhang 5: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 2<br />

Verpacken Transport Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

ungeeignet: zu sehr nur reine Rechenaufgaben:<br />

unternehmensstrategisch Bruttobedarfsermittlung,<br />

orientiert<br />

Durchlaufteminierung<br />

XVI<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

und -steuerung<br />

eher ungeeignet: Aufgabe ist<br />

Herzstück des Unternehmens<br />

Kostenersparnisse ++ +++ ++ ++ x<br />

Leistungssteigerung + + 0 ++ x<br />

Fragen und Koordinationsaufwand 0 + ++ ++ x<br />

Besonderheiten Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

x<br />

Risiken 0 0 ++ ++ x<br />

Kosten + + + + x<br />

Erfolgsaussichten + ++ 0 ++ x<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 ++ + x<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Anmerkungen<br />

Details<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

Bestellrechnung,<br />

Bestellüberwachung<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Auftragsklärung<br />

Lagerbewegung<br />

Bestandsteuerung<br />

Lagerplatzverwaltung<br />

Chargenverwaltung<br />

Lagerkontrolle<br />

Informationsbewertung<br />

Konfiguration<br />

Kostenersparnisse ++++ +++ ++++ +++<br />

Leistungssteigerung +++ ++ +++ ++<br />

Koordinationsaufwand ++ + ++ +<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Risiken + 0 + +<br />

Kosten ++ + ++ ++<br />

Erfolgsaussichten +++ +++ +++ ++<br />

Unerwarteter Aufwand +<br />

Professionalität steigt (one<br />

Voice to the supplyer)<br />

+ + ++<br />

Anmerkungen<br />

management der externen<br />

Leistungen<br />

keine Bestellfreigabe<br />

keine Reihenfolgeplanung<br />

Symbol Bedeutung<br />

0 keine<br />

+ gering<br />

++ mittel<br />

+++ hoch<br />

++++ sehr hoch<br />

x keine Angaben


Details<br />

Anhang 6: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 3<br />

Verpacken Transport Versand Lagerhaltung Kommissionierung Umlagerung<br />

Kostenersparnisse ++ ++++ ++ ++ ++ ++<br />

Leistungssteigerung ++ ++ + + ++ +<br />

Fragen und Koordinationsaufwand 0 + 0 + + 0<br />

Besonderheiten Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise,<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl Standorte<br />

Standorte<br />

Risiken 0 0 + 0 0 0<br />

Kosten ++ + + ++ ++ +<br />

Erfolgsaussichten ++ +++ + + + +<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 0 + + +<br />

Anmerkungen<br />

Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

und -steuerung<br />

Symbol Bedeutung<br />

0 keine<br />

+ gering<br />

++ mittel<br />

+++ hoch<br />

++++ sehr hoch<br />

x keine Angaben<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

XVII<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Details<br />

ungeeignet: zu sehr<br />

unternehmensstrategisch<br />

orientiert<br />

nur reine Rechenaufgaben:<br />

eher ungeeignet: Aufgabe ist<br />

Bruttobedarfsermittlung,<br />

Herzstück des Unternehmens<br />

Durchlaufteminierung<br />

Bestellrechnung,<br />

Angebotsmanagement,<br />

Bestellüberwachung<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Auftragsklärung<br />

Lagerbewegung<br />

Lagerplatzverwaltung Informationsaufbereitung<br />

Chargenverwaltung Informationsbewertung<br />

Lagerkontrolle Konfiguration<br />

Inventur<br />

Kostenersparnisse ++ ++ x ++++ ++ ++++ ++<br />

Leistungssteigerung 0 ++ x +++ ++ +++ ++<br />

Koordinationsaufwand<br />

Fragen und Besonderheiten<br />

++ ++ x ++ + ++ +<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

x<br />

Risiken ++ ++ x + 0 + 0<br />

Kosten + + x ++ + ++ +<br />

Erfolgsaussichten 0 ++ x +++ +++ +++ +++<br />

Unerwarteter Aufwand ++ + x +<br />

Professionalität steigt (one<br />

Voice to the supplyer)<br />

0 + 0<br />

Anmerkungen<br />

management der externen<br />

Leistungen<br />

keine Bestellfreigabe<br />

keine Reihenfolgeplanung


Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Details<br />

Anhang 7: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 4<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Verpacken Transport Versand Lagerhaltung<br />

Kostenersparnisse + ++ ++ ++++<br />

Leistungssteigerung + + + +++<br />

Koordinationsaufwand 0 + 0 0<br />

Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Risiken 0 0 0 0<br />

Kosten + + + +++<br />

Erfolgsaussichten + + + +<br />

Unerwarteter Aufwand + 0 0 +<br />

Anmerkungen<br />

Details<br />

XVIII<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Kommissionierung Umlagerung Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

ungeeignet: zu sehr<br />

unternehmensstrategisch<br />

orientiert<br />

nur reine Rechenaufgaben:<br />

Bruttobedarfsermittlung,<br />

Durchlaufteminierung<br />

Kostenersparnisse + + ++ ++<br />

Leistungssteigerung 0 0 0 ++<br />

Koordinationsaufwand + + ++ ++<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise,<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Risiken 0 0 ++ ++<br />

Kosten + + + +<br />

Erfolgsaussichten + + 0 ++<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 ++ +<br />

Details<br />

Anmerkungen<br />

Eigenfertigungsplanung<br />

und -steuerung<br />

eher ungeeignet: Aufgabe ist<br />

Herzstück des Unternehmens<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

Bestellrechnung,<br />

Angebotsmanagement,<br />

Lieferantenauswahl<br />

Bestellüberwachung<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Lagerbewegung<br />

Bestandsteuerung<br />

Lagerplatzverwaltung<br />

Chargenverwaltung<br />

Lagerkontrolle<br />

Informationsaufbereitung<br />

Informationsbewertung<br />

Konfiguration<br />

Kostenersparnisse x ++++ ++<br />

Inventur<br />

++++ +++<br />

Leistungssteigerung x +++ ++ +++ +++<br />

Koordinationsaufwand x ++ + ++ +<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

x<br />

Risiken x + 0 + +<br />

Kosten x ++ + ++ +<br />

Erfolgsaussichten x +++ +++ +++ ++<br />

Unerwarteter Aufwand x ++<br />

Professionalität steigt (one<br />

Voice to the supplyer)<br />

0 + 0<br />

Anmerkungen<br />

management der externen<br />

Leistungen<br />

keine Bestellfreigabe<br />

keine Reihenfolgeplanung


Details<br />

Anhang 8: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 5<br />

Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

nur reine<br />

ungeeignet: zu sehr<br />

Rechenaufgaben:<br />

unternehmensstrategisc<br />

Bruttobedarfsermittlung,<br />

h orientiert<br />

Durchlaufteminierung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Eigenfertigungspla<br />

nung und -<br />

steuerung<br />

eher ungeeignet:<br />

Aufgabe ist Herzstück<br />

des Unternehmens<br />

XIX<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

Bestellrechnung,<br />

Angebotsmanagement,<br />

Bestellüberwachung<br />

Kostenersparnisse ++ ++ x ++++<br />

Leistungssteigerung 0 ++ x +++<br />

Fragen und Koordinationsaufwand ++ ++ x ++<br />

Besonderheiten Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

x<br />

Risiken ++ ++ x +<br />

Kosten + + x ++<br />

Erfolgsaussichten 0 ++ x +++<br />

Unerwarteter Aufwand ++ + x +<br />

Professionalität steigt (one<br />

Voice to the supplyer)<br />

Anmerkungen<br />

management der externen<br />

Leistungen<br />

keine Bestellfreigabe<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Details<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Auftragsklärung<br />

Lagerbewegung<br />

Bestandsteuerung<br />

Lagerplatzverwaltung<br />

Chargenverwaltung<br />

Lagerkontrolle Inventur<br />

Informationsaufbereitung<br />

Informationsbewertung<br />

Konfiguration<br />

Kostenersparnisse ++ +++ ++<br />

Leistungssteigerung ++ ++ ++<br />

Koordinationsaufwand + + +<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Risiken 0 + 0<br />

Kosten + ++ +<br />

Erfolgsaussichten +++ ++ +++<br />

Unerwarteter Aufwand 0 ++ 0<br />

Anmerkungen<br />

Symbol Bedeutung<br />

0 keine<br />

+ gering<br />

++ mittel<br />

+++ hoch<br />

++++ sehr hoch<br />

x keine Angaben


Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Fragen und<br />

Besonderheiten<br />

Details<br />

Anhang 9: Vorhandenes Erfahrungswissen bei KMU 6<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Verpacken Transport Versand Lagerhaltung<br />

Kostenersparnisse + ++ ++ +++<br />

Leistungssteigerung + + + ++<br />

Koordinationsaufwand 0 + + 0<br />

Potentielle<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Risiken 0 0 0 0<br />

Kosten + + + +<br />

Erfolgsaussichten + ++ ++ ++<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 0 0<br />

Anmerkungen<br />

Details<br />

Zuverlässigkeit, Preise,<br />

Standorte<br />

Kommissionierung Umlagerung Pr.Prog.Planung Pr.Bed.Planung<br />

ungeeignet: zu sehr<br />

unternehmensstrategisch<br />

orientiert<br />

XX<br />

nur reine Rechenaufgaben:<br />

Bruttobedarfsermittlung,<br />

Durchlaufteminierung<br />

Kostenersparnisse + + ++ ++<br />

Leistungssteigerung + + 0 ++<br />

Koordinationsaufwand 0 0 ++ ++<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister<br />

Kriterien zur<br />

Zuverlässigkeit, Preise, Zuverlässigkeit, Preise,<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

Standorte<br />

Standorte<br />

Risiken 0 0 ++ ++<br />

Kosten + + + +<br />

Erfolgsaussichten + + 0 ++<br />

Unerwarteter Aufwand 0 0 ++ +<br />

Details<br />

Anmerkungen<br />

Eigenfertigungs-planung<br />

und -steuerung<br />

eher ungeeignet: Aufgabe ist<br />

Herzstück des Unternehmens<br />

Fremdbezugsplanung<br />

und -steuerung<br />

Bestellrechnung,<br />

Angebotsmanagement,<br />

Bestellüberwachung<br />

Auftragskoordination Lagerwesen PPS-Controlling<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Auftragsklärung<br />

Lagerbewegung<br />

Bestandsteuerung<br />

Lagerplatzverwaltung<br />

Chargenverwaltung<br />

Informationsaufbereitung<br />

Informationsbewertung<br />

Konfiguration<br />

Kostenersparnisse x ++++ +++<br />

Lagerkontrolle<br />

++++ +++<br />

Leistungssteigerung x +++ + ++++ +++<br />

Koordinationsaufwand x ++ + ++ +<br />

Potentielle <strong>Die</strong>nstleister x<br />

Kriterien zur<br />

<strong>Die</strong>nstleisterauswahl<br />

x<br />

Risiken x + 0 0 +<br />

Kosten x ++ + ++ +<br />

Erfolgsaussichten x +++ +++ +++ ++<br />

Unerwarteter Aufwand x +<br />

Professionalität steigt (one<br />

0 + 0<br />

Anmerkungen<br />

Voice to the supplyer)<br />

management der externen<br />

Leistungen


Anhang 10: Klassifikation der PPS-Aufgaben<br />

Kernaufgaben Klassifizierung Querschnitssaufgaben Klassifizierung<br />

Angebotsbearbeitung, Auftragsgrobterminierung,<br />

Ressourcengrobplanung (auftragbezogen), Auftragsführung<br />

Absatzplanung, Bestandsplanung,<br />

Primärbedarfsplanung, Ressourcengrobplanung Auftragskoordination<br />

Produktionsprogrammplanung<br />

Lagerbewegungsführung Bestandssteuerung<br />

Lagerort- und Lagerplatzverwaltung Chargenverwaltung<br />

Lagerkontrolle<br />

Lagerwesen<br />

Bruttosekundärbedarfsermittlung,<br />

Nettosekundärbedarfsermittlung,<br />

Beschaffungsartzuordnung,<br />

Durchlaufterminierung,<br />

Kapazitätsbedarfermittlung,<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Informationsaufbereitung Informationsbewertung<br />

Informationsaufbereitung<br />

PPS-Controlling<br />

Losgrößenrechnung Feinterminierung<br />

Ressourcenfeinplanung Reihenfolgeplanung<br />

Verfügbarkeitsprüfung Auftragsfreigabe<br />

Auftragsüberwachung Ressourcenüberwachung<br />

Eigenfertigungspla<br />

nung und -<br />

steuerung<br />

Kern- und<br />

Querschnittsaufgabe<br />

Daten erfassen Verarbeiten Aktualisieren Speichern<br />

Schützen Verwalten archivieren Ausgeben<br />

Datenverwaltung<br />

Bestellrechnung Angebotseinholung/ -bewertung<br />

Lieferantenauswahl Bestellfreigabe<br />

Bestellüberwachung<br />

Fremdbezugsplanu<br />

ng und -steuerung<br />

XXI


Anhang 11: Aufnahmebogen der Produktionsprogrammplanung und Produkti-<br />

Klassifikation anhand des Aachener PPS Modell<br />

onsbedarfsplanung<br />

Produktionsprogrammplanung Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Stammdaten<br />

XXII<br />

Bewegungsdaten<br />

Absatzplanung<br />

Anzahl der festen Kundenaufträge<br />

Auftragsbestand ermitteln<br />

Art<br />

Menge<br />

Termin<br />

Absatzprognose erstellen<br />

Bestandsplanung X<br />

Festlegung der Bevorratungsebene<br />

Geforderte Lieferzeit<br />

Durchlaufzeit<br />

Wiederbeschaffungszeit<br />

Festlegung der Sicherheitsbestände<br />

Festlegung der Lagerreichweite<br />

Bedrafsermitllung<br />

Stochastisch, Determenistisch, Heuristisch<br />

Festlegung der Dispositionsparameter<br />

Primärbedarfsplanung<br />

Vorläufiger Produktionsplan<br />

Zu produzierender Bedarf an Endprodukten<br />

Verkaufsfähige Baugruppen<br />

Standartkomponenten<br />

Ersatzteile<br />

Ressourcengrobplanung<br />

Produktionsbedarfsplanung<br />

Grobterminplanung<br />

Vor- o. Rückwertsterminierung<br />

Zeitdauer einzel Vorgänge<br />

Kapazitätsdeckungsrechnung<br />

Kapazitätsangebot<br />

Kapazitätsbedarf<br />

Materialdeckungsrechnung<br />

Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Betroffene<br />

Stamm-<br />

Abteilungen/<br />

daten<br />

Personen<br />

Bewegungsdaten<br />

Bruttosekundärbedarfsermittlung<br />

Bedarfsartenermittlung<br />

Primär-, Sekundär- u. Tertärbedarf<br />

Einteilung der Sekundärbedarfe<br />

ABC-/XYZ Analyse<br />

X<br />

Nettosekundärbedarfsermittlung<br />

Beschaffungsartzuordnung<br />

Ermittlung der zu beschaffenden Sekundärbedarfe<br />

Bruttosekundärbedarfsermittlung<br />

Lagerbestände<br />

Reservierungen<br />

Sicherheitsbestand etc.<br />

X<br />

Durchlaufterminierung<br />

Kapazitätsbedarfsermitllung<br />

Kapazitätsabstimmung<br />

Festlegung der Fertigungstermine<br />

Vorwärtsterminierung<br />

Rückwertsterminierung<br />

Netzplan


Anhang 12: Aufnahmebogen der Fremdbezugsplanung und -steuerung sowie<br />

Eigenfertigungsplanung und -steuerung<br />

Fremdbezugsplanung und -steuerung Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Bestellrechnung<br />

Angebotseinholung/ -bewertung<br />

Lieferantenauswahl<br />

Bestellfreigabe<br />

Bestellüberwachung<br />

Ermittlung optimale Bestellmenge<br />

Bestelltermin ermitllung<br />

Zusammenfassen der Einkaufsaufträge<br />

nach Bedarfen<br />

Bestellmengenermittlung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Stammdaten<br />

XXIII<br />

Bewegungsdaten<br />

Anfrage an Lieferanten Einkauf X<br />

Angebotsbewertung Einkauf X<br />

Sonderkonditionen X<br />

Liefervereinbarungen X<br />

Zahlungsbedingungen X<br />

Datenhinterlegung für Haupt- u. Nebenlieferanten<br />

Kritärien zur Lieferantenauswahl festlegen<br />

Qualität<br />

Liefertermintreue<br />

Preis / Sonderkonditionen<br />

Informatiosnaustausch mit Bestllrechnung<br />

Eigenfertigungsplanung und -steuerung Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Losgrößenrechnung<br />

Feinterminierung<br />

Ressourcenfeinplanung<br />

Reihenfolgenplanung<br />

Verfügbarkeitsprüfung<br />

Auftragsfreigabe<br />

Auftragsüberwachung<br />

Ressourcenüberwachung<br />

Kapazitätsplanung auf Maschinenebene<br />

Maschienenbelegungsplan<br />

Zeitliche abfolge der Arbeitsgänge<br />

Betriebsmittelzuordnung zum Arbeitsgang<br />

Ermittlung der Beginn- und Endtermine<br />

der Arbeitsgänge<br />

Festlegung der Warteschlangen-<br />

abarbeitungsmethode<br />

Prioritätsregeln<br />

KOZ-Regel<br />

LOZ-Regel<br />

GRB-Regel<br />

Rüstzeitminimierung<br />

Belegerstellung<br />

Arbeitszuteilung<br />

Soll-Ist_Vergleich von Menge und Termin<br />

Auftragsbezogene Kennzahlenüberwachung<br />

Kapazitätsbelegung<br />

Informationsweitergabe an Auftragskoodination<br />

Materialüberwachung<br />

Materialflußkontrolle<br />

Bestandsentwicklung<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Stammdaten<br />

Bewegungsdaten


Anhang 13: Aufnahmebogen der Auftragskoordination und Lagerwesen<br />

Auftragskoordination Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Angebotsbearbeitung<br />

Auftragsklärung<br />

Auftragsgrobterminierung<br />

Ressourcengrobplanung (auftragsbezogen)<br />

Auftragsausführung<br />

Kundenanfrage entgegennehmen<br />

Kundenspezifisches Angebot erstellen<br />

Auftragsbeginn<br />

Auslastungssituation der Fertigung<br />

Kundenbewertung<br />

Stammkunde o. Neukunde<br />

Konstruktion<br />

Arbeitsplanung<br />

Teilefertigung u. Montage<br />

Lagerwesen Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Lagerbewegungsführung<br />

Bestandssteurerung<br />

Lagerort- u. Lagerplatzverwaltung<br />

Chargenverwaltung<br />

Lagerkontolle<br />

Inventur<br />

Erfassung aller Veränderungen der Lagerung<br />

Wareneingangslager<br />

Wareneingänge<br />

Warenumschlag<br />

Weiterleitung der Ware an andere Läger<br />

Warenausgangslager<br />

Zwischenlager<br />

Erfassung Lagerzu- u. abgänge<br />

Vornahme von artikelbezogenen Reservierungen<br />

Informationsaustausch Produktionsbedarfsplanung<br />

Zuordnung zu geeignetem Lagerplatz<br />

Erfassung sämtlicher Daten<br />

Barcode / Transponder<br />

Lagerort<br />

Festlegung der Lagerplatzstrategie<br />

FIFO<br />

HIFO<br />

LIFO<br />

Nachweis über eingeflossene Lieferungen in<br />

Erzeugnisse<br />

Reklamationsverfolgung<br />

Zuordnung Teilebestand zu Charge<br />

Verfallsdatum<br />

Wareneingangsdatum<br />

Lagerbestand pro Lagerort<br />

Auswertung der Rationalisierungspotenziale<br />

Materialbestandslisten<br />

Umschlagshäufigkeit<br />

Reichweitenermittlung<br />

Festlegung der Inventurmethode<br />

Permanente Inventur<br />

Stichtagsinventur<br />

Stichprobeninventur<br />

Sequenzailtest<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

XXIV<br />

Bewegungsdaten<br />

Bewegungsdaten


Anhang 14: Aufnahmebogen des PPS-Controllings und Datenverwaltung<br />

PPS-Controlling Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Informationsaufbereitung<br />

Informationsbewertung<br />

Konfiguration<br />

Beschaffung von PPS-Daten<br />

Ermitteln von Einflussgrößen<br />

Bildung von Informatiosnstrukturen<br />

Anhand der Zeilvorgaben<br />

Initalkonfiguration (statisch)<br />

Anpassungskonfiguration (dynamisch)<br />

Datenverwaltung Aufgaben Ihres Unternehmens<br />

Datenverwaltung (Stamm- u. Bewegungsdaten)<br />

Teileverwaltung<br />

Stücklistenverwaltung<br />

Arbeitsplanverwaltung<br />

Produktionsmittelverwaltung<br />

Plandatenverwaltung<br />

Auftragsverwaltung<br />

Kundenverwaltung<br />

Lieferantenverwaltung<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Betroffene<br />

Abteilungen/<br />

Personen<br />

Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

XXV<br />

Bewegungsdaten<br />

Bewegungsdaten


DIREKTE KOSTEN<br />

Hardware<br />

Anhang 15: Auflistung der direkten Kosten<br />

Klassische Softwarenutzung ASP-Modell<br />

Hohe Client-Rechnerkosten Geringe Client-Rechnerkosten<br />

Hohe Serverkosten Sehr geringe Serverkosten<br />

Hohe Ersatzteilkosten Sehr geringe Ersatzteilkosten<br />

Kosten für Upgrades Sehr geringe Upgrade-Kosten<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XXVI<br />

Kosten für Betriebsstoffe Sehr geringe Betriebsstoff-Kosten<br />

Bewertung: - - - Bewertung: +++<br />

Software<br />

Hohe Lizenzkosten für<br />

Betriebssystemsoftware,<br />

Anwendungssoftware,<br />

Datenbanksysteme und für<br />

sonstige Software<br />

Im ASP-Mietpreis (SLA) enthalten:<br />

Bewertung: - - - Lizenzkosten für Betriebssystem,<br />

Anwendungssoftware, Datenbanksysteme und für<br />

sonstige Software<br />

Bewertung: +++<br />

IT-Support und Hohe Peronalkosten für:<br />

Installation, Konfiguration und<br />

Management der IT-<br />

Komponenten,<br />

Im ASP-Mietpreis (SLA) enthalten:<br />

-Administration Datensicherung und<br />

Installation, Konfiguration und Management der IT-<br />

Archivierung,<br />

Komponenten,<br />

Systemwartung und<br />

Systempflege,<br />

Datensicherung und Archivierung,<br />

und<br />

Problemlösungsmanagement<br />

Systemwartung und Systempflege,<br />

Hohe Kosten für Nutzer-<br />

Administration<br />

Problemlösungsmanagement<br />

Bewertung: - - - Nutzer-Administration<br />

Bewertung: +++<br />

IT-Management Hohe Personalkosten für: Im ASP-Mietpreis (SLA) enthalten:<br />

Nutzerverwaltung &<br />

Nutzerverwaltung & –management,<br />

–management,<br />

Schutzeinrichtungen für Netzwerk, Datenbank,<br />

Schutzeinrichtungen für<br />

Netzwerk, Datenbank, Hard- &<br />

Software<br />

Hard- & Software<br />

IT-Verwaltung<br />

IT-Schulung<br />

Hohe Such- und<br />

Informationskosten<br />

Hohe Such- und Informationskosten<br />

Bewertung: - - - Bewertung: 000<br />

Hohe Personalkosten für: Aufgrund des reduzierten Verwaltungsaufwandes<br />

geringe Kosten für :<br />

Führung IT-Manager & IT-<br />

Mitarbeiter, IT-Budgetierung<br />

und –Controlling,<br />

IT-Beschaffung &<br />

Lieferantenmanagement<br />

Bewertung: - - - Bewertung: 000<br />

Hohe Schulungskosten für IT-<br />

Manager, Mitarbeiter der IT-<br />

Abteilung und Endanwender<br />

Führung IT-Manager & IT-Mitarbeiter, IT-<br />

Budgetierung und –Controlling,<br />

IT-Beschaffung & Lieferantenmanagement<br />

Geringe Schulungskosten für IT-Manager und<br />

Mitarbeiter der IT-Abteilung<br />

Bewertung: - - - Hohe Schulungskosten für Endanwender<br />

Bewertung: 000


INDIREKTE KOSTEN<br />

Ausfallzeit der IT<br />

Endanwender<br />

Unterstützung<br />

Anhang 16: Auflistung der indirekten Kosten<br />

Klassische Softwarenutzung ASP-Modell<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XXVII<br />

Fehlende Funktionalität der<br />

Anwendungssoftware:<br />

Fehlende Funktionalität der Anwendungssoftware:<br />

messbar / intransparent Gut messbar<br />

Nicht Verfügbarkeit<br />

Nicht-Verfügbarkeit (Netzausfall, Fehler auf dem<br />

(Netzausfall, Fehler auf dem<br />

Server):<br />

Server):<br />

messbar / intransparent Gut messbar<br />

Bewertung: - - - Bewertung: +++<br />

Entwicklungsunterstützung<br />

(Softwareentwicklung):<br />

Entwicklungsunterstützung (Softwareentwicklung):<br />

Schwer messbar / intransparent Gut messbar<br />

IT-Schulung (z.B.<br />

Informationsbeschaffung im<br />

Internet):<br />

Schwer messbar / intransparent<br />

Bewertung: - - -<br />

IT-Schulung (z.B. Informationsbeschaffung


Anhang 17: Beschaffungskonzept Zulieferer<br />

Vorratsbeschaffung-----------------------------------------------------> Konsignationskonzept<br />

Zulieferer<br />

Kriterium Richtung Vorteil Nachteil Chance Risiko<br />

Anzahl von Lieferanten Abnehmend "Monopolstellung" Preisbestimmung Keine Kapazitätsverlagerung möglich<br />

Bei Überlastung keine<br />

Ausweichmöglichkeit Keine Konkurenz Vertragsstrafen<br />

Vertrauensbasis zum Hersteller Hohe Inovationsfähigkeit Abhängigkeit vom Hersteller<br />

Preisgestaltungmöglichkeit (Ware) Abnehmend Vorratsbeschaffung möglich Mengenrabatt Erhöhte Lagerkosten<br />

Keine Abnahme der bevorrateten Ware Finanzieller Verlust<br />

Größeres<br />

Disposition und Bestellabwicklung Übernahme der Herstellerprozesse<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsspektrum Fehlentscheidungen<br />

Wertsteigerung des eigenen<br />

Erhöhte Qualifikation von Mitarbeitern Unternehmens Mangel an qualifizierten Mitarbeitern<br />

Rechnung / Zahlung Sammelgutschriftsanzeige Weniger Verwaltungsaufwand Bei Zahlungsausfall, großer Verlust<br />

Vorfinanzierung Abnahmegarantie Anfallende Zinsen<br />

Kosten (Kapitalbindungs-, Lager-,<br />

Optimierung der<br />

Rüst-,Transportkosten) Erhöhter Freiheitsgrad<br />

Kostenverursacher Fehlerhafte Kalkulation<br />

Kostenverlagerung vom Hersteller Eigene Kostenkontrolle z.B.: Erhöhte Kapitalbildungskosten<br />

Optimierung der<br />

Versorgungssicherheit Koordination bei der Bereitstellung<br />

Versorgungsstrategie Versorgungsengpässe durch Fehlplanung<br />

Anpassungsfähigkeit aufgrund<br />

Verantwortung bei Engpässen<br />

erhöhter Sicherheitsbestände Vertragsstrafen<br />

Abhängigkeit Auftragssicherheit Gesicherter Umsatz Erhöhte Verwantwortung gegenüber dem Hersteller<br />

Bei großer Konkurenz einseitige<br />

Abhängigkeit Substitution<br />

Kerngeschäft Konzentration auf Kerngeschäft Spezialist werden Betriebsblindheit<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XXVIII<br />

Umwandlung von seltenen<br />

Komplexität Standardisierung von Prozessen<br />

Prozessen in Routineprozessen Fehlerrisiko bei Umwandlung der Prozesse<br />

Hohe Komplexität der übertragenden Anpassung der<br />

Aufgaben<br />

Anforderungsprofile Nicht erkennen von fehlerhaften prozessen<br />

Optimierung von Routen- und<br />

Koordination Bessere Planung von Routen- und Zeitfenstern<br />

Zeitfenstern Verantwortlichkeit bei Fehlplanung<br />

Bindung der Hersteller an den<br />

Erhöhter Koordinationsaufwand<br />

Zulieferer Keine ausreichenden Ressourcen (Kapital, Personal)<br />

Personal Motivation durch Auftragssicherheit Leistungssteigerung Überlastung durch höhere Komplexität der Aufgaben<br />

Übernahme des Personals vom<br />

Mangel an qualifizierten Mitarbeitern Hersteller Mangelnde Motivation der übernommenden Mitarbeiter<br />

Bestandsauswirkungen Eigene Bestandskalkulation Optimale Lagerausnutzung Durch Falschkakulation, Versorgungssicherheit gefährdet<br />

Zusatzleistungen durch Abnahme der<br />

Losgrößen<br />

Schnelle und einheitliche<br />

IT<br />

Einheitliche IT Infrastruktur<br />

Übermittlung von Daten Hohe Investitionskosten<br />

Verbesserung der<br />

Erhöhter Aufwand durch einheitliche Kommunikation durch<br />

Kennzeichnung<br />

Standardisierte Kennzeichnung Fehleranfälligkeit in der Umstellungsphase


Vorratsbeschaffung-----------------------------------------------------> Konsignationskonzept<br />

Hersteller<br />

Kriterium Richtung Vorteil Nachteil Chance Risiko<br />

Anzahl von Lieferanten Abnehmend Schaffung einer WIN - WIN Situation Gesteigerte Zuverlässigkeit Abhängigkeit<br />

Substituierbarkeit einzelner Lieferanten Keine Ausweichmöglichkeit bei Auslastungsschwankungen<br />

Anhang 18: Beschaffungskonzept Hersteller<br />

Preisgestaltungmöglichkeit (Ware) Abnehmend Festpreis Keine Preisschwankungen Bei sinkendem Preis, keine Anpassung<br />

Guter Preis von meinem<br />

Keine Ausnutzung von Mengenrabatten Zulieferer Kaum Einsparpotenzial im Einkauf<br />

Konzentration auf<br />

Disposition und Bestellabwicklung Schlankerer Beschaffungsprozess<br />

Kernkompetenz Kontrollverlust<br />

Verstärken der Beziehung zum<br />

Kontaktverlust zu anderen Lieferanten Zulieferer Erschwerte suche nach alternativen Lieferanten<br />

Kann mit dem Geld länger<br />

Rechnung / Zahlung Sammelgutschrifts-anzeige<br />

arbeiten Verfügbarkeit Liquidität<br />

Erhöhter Prüfaufwand Fehlerbehebung<br />

Kosten (Kapitalbindungs-, Lager-,<br />

z.B.: Geringere<br />

Rüst-,Transportkosten) Abgabe der Kosten an Zulieferer<br />

Kapitalbindungskosten Fehlende Kostentransparenz<br />

Erhöhter Festpreis < eigene<br />

Erhöhung des Festpreises<br />

Kapitalbindungskosten Erhöhter Festpreis > eigene Kapitalbindungskosten<br />

Versorgungssicherheit Vertraglich zugesicherte Versorungssicherheit Optimale Versorgungssicherheit Nicht Erfüllung des Vertrages<br />

Optimierung der<br />

Abgabe der Ressourcenkontrolle Versorgungsstrategie Versorgungsengpässe durch Fehlplanung des Zulieferers<br />

Reibungslose<br />

Nicht Erfüllung des Vertrages kann zu Produktionsstillstand<br />

Abhängigkeit Versorgungssicherheit<br />

Produktionsversorgung führen<br />

Geschäftsaufgabe des Zulieferers Neuorientierung am Markt Erhöhter finanzieller Aufwand<br />

Kerngeschäft Konzentration auf Kerngeschäft Spezialist werden Betriebsblindheit<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Komplexität Geringerer Inventuraufwand Zeitersparnis Fehlerrisiko bei der Inventurdurchführung<br />

Sinkende Komplexität Geringe Prozessanforderung Verlust von Know-how<br />

Koordination Weniger Koordinationsaufwand Konzentration auf Kerngeschäft Verlust von Know-how<br />

Nicht festgelegte Verantwortlichkeiten bei<br />

neuen Schnittstellen Keine Verantwortungsübernahme<br />

Personal Reorganisation der internen Ressourcen Einsparpotenzial Verlust von Know-how<br />

Sinkende Motivation der eigenen<br />

Mitarbeiter Reduzierung der Leistung<br />

Bestandsauswirkungen Entnahmeregelung<br />

Erhöhung des Sicherheitsbestandes<br />

Schnelle und einheitliche<br />

Übermittlung von Daten Umstellungskosten<br />

Datensicherheit Weitergabe von internen Daten<br />

IT Verminderung der Schnittstellen<br />

XXIX


Anhang 19: Chancen und Risiken der Überführung von Chancen und Risiken<br />

Kriterium PPS<br />

Aufgaben<br />

Kriterium<br />

Logistikdienstleistung<br />

der PPS<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Chance Risiko<br />

IT IT<br />

Schnelle und einheitliche Übermittlung von<br />

Daten<br />

Hohe Investitionskosten<br />

Verbesserung der Kommunikation durch<br />

Standardisierte Kennzeichnung<br />

Fehleranfälligkeit in der Umstellungsphase<br />

Kosten (Kapitalbindungs-,<br />

Schnelle und einheitliche Übermittlung von<br />

Daten<br />

Umstellungskosten<br />

Weitergabe von internen Daten<br />

Kosten<br />

Lager-, Rüst-<br />

,Transportkosten)<br />

Optimierung der Kostenverursacher Fehlerhafte Kalkulation<br />

Eigene Kostenkontrolle z.B.: Erhöhte Kapitalbildungskosten<br />

z.B.: Geringere Kapitalbindungskosten Fehlende Kostentransparenz<br />

Erhöhter Festpreis < eigene<br />

Erhöhter Festpreis > eigene<br />

Kapitalbindungskosten<br />

Kapitalbindungskosten<br />

Leistung Abhängigkeit Gesicherter Umsatz<br />

Erhöhte Verwantwortung gegenüber dem<br />

Hersteller<br />

Neuorientierung am Markt Erhöhter finanzieller Aufwand<br />

Leistung Koordination Optimierung von Routen- und Zeitfenstern Verantwortlichkeit bei Fehlplanung<br />

Bindung der Hersteller an den Zulieferer<br />

XXX<br />

Keine ausreichenden Ressourcen (Kapital,<br />

Personal)<br />

Substitution<br />

Personal Personal Wertsteigerung des eigenen Unternehmens Mangel an qualifizierten Mitarbeitern<br />

Leistungssteigerung<br />

Überlastung durch höhere Komplexität der<br />

Aufgaben<br />

Übernahme des Personals vom Hersteller<br />

Mangelnde Motivation der übernommenden<br />

Mitarbeiter<br />

Einsparpotenzial Verlust von Know-how<br />

Reduzierung der Leistung<br />

Produktion Versorgungssicherheit<br />

Anpassungsfähigkeit aufgrund erhöhter<br />

Sicherheitsbestände<br />

Vertragsstrafen<br />

Verstärken der Beziehung zum Zulieferer<br />

Erschwerte suche nach alternativen<br />

Lieferanten<br />

Optimale Versorgungssicherheit Nicht Erfüllung des Vertrages<br />

Optimierung der Versorgungsstrategie<br />

Versorgungsengpässe durch Fehlplanung<br />

des Zulieferers<br />

Reibungslose Produktionsversorgung<br />

Nicht Erfüllung des Vertrages kann zu<br />

Produktionsstillstand führen<br />

<strong>Strategie</strong> Kerngeschäft Spezialist werden Betriebsblindheit<br />

Konzentration auf Kerngeschäft Verlust von Know-how<br />

Keine Verantwortungsübernahme<br />

Spezialist werden Betriebsblindheit<br />

<strong>Strategie</strong> Komplexität<br />

Umwandlung von seltenen Prozessen in<br />

Routineprozessen<br />

Fehlerrisiko bei Umwandlung der Prozesse<br />

Anpassung der Anforderungsprofile Nicht erkennen von fehlerhaften prozessen<br />

Zeitersparnis Fehlerrisiko bei der Inventurdurchführung<br />

Geringe Prozessanforderung Verlust von Know-how


IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XXXI<br />

Anhang 20: Vor- und Nachteile der Überführung von Chancen und Risiken der<br />

PPS unter Berücksichtigung von Chancen und Risiken<br />

Risiko Chance<br />

Vorteile Nachteile Bemerkung +2 +1 0 +1 +2<br />

1 Fertigungskosten x Optimierung der Fertigungskostenbeim Lieferanten x<br />

2 Anzahl von Lieferanten x Substituierbarkeit einzelner Lieferanten x<br />

3 Preisgestaltung x Zeit- und mengenflexible Preisgestaltung x<br />

4 Disposition und Bestellabwicklung x Disposition und Bestellabwicklung x<br />

5 Rechnung / Zahlung x Sammelgutschriftsanzeige x<br />

6 Retourabwicklung x Retourabwicklung vom Lieferanten / DL x<br />

7 Lagerbewirtschaftungkosten x Senkung der Lagerbewirtschaftungskosten x<br />

8 Kapitalbindungskosten x Senkung der Kapitalbindungskosten x<br />

9 Lagerkosten x Reduzierung der Lagerkosten x<br />

10 Versorgungssicherheit x Hoche Versorgungssicherheit x<br />

11 Abwicklungskosten x Beim Lieferanten / DL x<br />

12 Transportkosten x Senkung der Transportkosten x<br />

13 Abhängigkeit vom Lieferanten x Hohe Abhängigkeit vom Lieferanten x<br />

14 Kerngeschäft x Konzentration auf das Kerngeschäft x<br />

15 Komplexität x Komplexitätsreduktion x<br />

16 Ermittlung von fehlerhafte Prozessen x Fehlerhafte Prozesse bleiben im Verborgenen x<br />

17 Sicherheitsbestand x Erhöhung des Sicherheitsbestandes x<br />

18 Transparenz im Lager x Reduktion der Transparenz x<br />

19 Koordination x Erhöhter Koordinationsbedarf x<br />

20 Motivation der Mitarbeiter x Sinkende Motivation der eigenen Mitarbeiter x<br />

21 Bestandsauswirkungen x Minimierung des eigenen Bestandes x<br />

Summe<br />

10 17


IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

XXXII<br />

Anhang 21: Bewertungsbogen von Chancen und Risiken des <strong>Die</strong>nstleistungs-<br />

DL-Paket: Wartung u. Reparatur<br />

Chance<br />

Risiko<br />

+6 +4 +2 +2 +4 +6<br />

Kriterien Hoch Mittel Gering Gering Mittel Hoch<br />

paketes “Wartung und Reparatur”<br />

Zuverlässigkeit 6<br />

Konzentration auf die Kernkompetenzen 6 2<br />

Qualität 4 2<br />

Komplexität 6 2<br />

Serviceorientierung 2 4<br />

Räumlich Distanzen 4<br />

Zwischensumme:<br />

24 14<br />

Know-how 6<br />

Verfügbarkeit von Kapazitäten 6<br />

Image des Unternehmens 4<br />

Abhängigkeit vom <strong>Die</strong>nstleister 4<br />

Innovationsfähigkeit 6<br />

Koordinationsbedarf 2<br />

Versorgungssicherheit 6 2<br />

Zwischensumme:<br />

28 8<br />

Transaktionskosten 4<br />

Kosten im laufenden Betrieb 6<br />

Kostentransparenz 4 2<br />

Konkurs des <strong>Die</strong>nstleisters 2 6<br />

Auswirkung auf den Jahresabschluss 2 2<br />

Auswirkung auf die Zahlungslegung 2 2<br />

Zwischensumme:<br />

16<br />

16<br />

Rechtliche Bedingungen 2 2<br />

Motivation der Mitarbeiter 4 4<br />

Mitarbeiterführung 2 2<br />

Qualifikation der Mitarbeiter 6<br />

Zwischensumme:<br />

8 14<br />

Datensicherheit 6<br />

Standardesierung durch einheitliche IT 6<br />

Anpassungsfähigkeit der IT Infrastruktur 2 2<br />

Zwischensumme:<br />

14 2<br />

Summe<br />

90<br />

54<br />

IT Personal<br />

Kosten<br />

Leistung <strong>Strategie</strong>


<strong>Die</strong>nstleistungsaufgabe<br />

Feinterminplanung<br />

<strong>Die</strong>nstleistungspaket<br />

Wartung u. Reparatur<br />

Ø Teilkriteriengewichtung<br />

Teilkriteriengewichtung<br />

Abteilungsleiter<br />

Teilkriteriengewichtung<br />

Geschäftsführer<br />

Ø Gruppengewichtung<br />

Gruppengewicht<br />

Abteilungsleiter<br />

Gruppengewicht<br />

Geschäftsführer<br />

Kriterium<br />

Punkte Nutzwert Punkte Nutzwert<br />

<strong>Strategie</strong> 25 19 22 100 100 100<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft 25 25 25 10 5500 10 5500<br />

Verantwortungsübergabe 20 15 17,5 10 3850 10 3850<br />

Qualität 24 20 22 6 2904 0<br />

Komplexität 20 20 20 10 4400 8 3520<br />

Serviceorientierung 7 10 8,5 2 374 2 374<br />

Räumlich Distanzen 4 10 7 8 1232 2 308<br />

Leistung 18 29 23,5 100 100 100<br />

Anhang 22: Nutzwertanalyse<br />

Know-how 5 10 7,5 8 1410 4 705<br />

Verfügbarkeit von Kapazitäten 30 15 22,5 10 5287,5 2 1057,5<br />

Firmenimage 30 5 17,5 6 2467,5 2 822,5<br />

Abhängigkeit vom <strong>Die</strong>nstleister 10 15 12,5 2 587,5 2 587,5<br />

Innovationsfähigkeit 10 25 17,5 6 2467,5 4 1645<br />

Koordination 10 15 12,5 6 1762,5 2 587,5<br />

Versorgungssicherheit 5 15 10 10 2350 2 470<br />

IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH<br />

Kosten 35 16 25,5 100 100 100<br />

Transaktionskosten 23 10 16,5 0 0 0 0<br />

Kostenreduktion im laufenden Betrieb 23 35 29 6 4437 6 4437<br />

Kostentransparenz 23 10 16,5 8 3366 10 4207,5<br />

Konkurs des <strong>Die</strong>nstleisters 0 25 12,5 0 0 0 0<br />

Auswirkung auf den Jahresabschluss 23 10 16,5 2 841,5 0 0<br />

Auswirkung auf die Zahlungslegung 8 10 9 2 459 0 0<br />

Personal 9 14 11,5 100 100 100<br />

Rechtliche Bedingungen 60 10 35 2 805 2 805<br />

Motivation der Mitarbeiter 10 20 15 2 345 0 0<br />

Mitarbeiterführung 10 35 22,5 2 517,5 0 0<br />

Qualifikation der Mitarbeiter 20 35 27,5 8 2530 10 3162,5<br />

IT 13 22 17,5 100 100 100<br />

Datensicherheit 50 50 50 2 1750 2 1750<br />

Standadisierung durch einheitliche IT 20 25 22,5 6 2362,5 4 1575<br />

Anpassungsfähigkeit der IT Infrastruktur 30 25 27,5 2 962,5 2 962,5<br />

Nutzwert: 52968,5 36326,5<br />

XXXIII<br />

100 100 100 500 500 500<br />

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