Jahresbericht 2009 - Volksbank Wickede (Ruhr) eG
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breitet sich die Stromversorgung<br />
aus; jetzt<br />
fehlen unternehmerisches<br />
Gespür und<br />
Gestaltungskraft des<br />
Vaters. Für die <strong>Wickede</strong>r<br />
Glashütte und die<br />
ihr angeschlossene<br />
Eisengießerei ist bald<br />
der Zenit überschritten.<br />
1913 kommt das<br />
Aus. Der Grund: Das<br />
Werk ist unrentabel.<br />
Das hat dramatische<br />
Folgen für <strong>Wickede</strong>.<br />
Die noch verbliebenen<br />
etwa 150 Beschäftigten<br />
werden arbeitslos.<br />
Zuvor haben die Glashütte<br />
mit bis zu 300<br />
Arbeitern und das große<br />
Zementwerk schliessen<br />
müssen.<br />
In <strong>Wickede</strong> herrscht Not. Viele zugewanderte<br />
Arbeiter der Glashütte und der Gießerei<br />
ziehen mit ihren Familien weg, andere<br />
bleiben. Für den brachliegenden<br />
Glashüttenteil findet sich über Jahre kein<br />
Käufer; erst 1919 kauft ihn das neu gegründete<br />
<strong>Ruhr</strong>werk. Den Eisengießereiteil<br />
aber erwirbt schon 1913 die Eisengießerei<br />
Becker in Rödinghausen bei Menden.<br />
Arbeiter an der Front<br />
Doch die Hoffnung auf einen neuerlichen<br />
Aufschwung wird am 28. Juni 1914 durch<br />
die tödlichen Schüsse auf das österreichisch-ungarische<br />
Thronfolgerpaar Franz<br />
Ferdinand und Sophie zunichte gemacht<br />
– Auslöser des Ersten Weltkriegs. Nachdem<br />
mit dem 15. Oktober das Werk als<br />
Abteilung <strong>Wickede</strong> der Eisengießerei Rö-<br />
6 | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Kleine Geschichte des der<br />
Eisenwerk Eisengießerei Rödinghausen in <strong>Wickede</strong> (<strong>Ruhr</strong>)<br />
Briefköpfe längst vergangener Zeiten.<br />
dinghausen weitergeführt, ein großes<br />
Programm von Neu- und Umbauten umgesetzt<br />
worden ist und schon am 6. Juni<br />
1914 in den neu aufgestellten Gutmannschen<br />
Kupolöfen die erste Schmelzung<br />
stattgefunden hat, steht die Produktion<br />
mit der Mobilmachung Anfang August<br />
1914 schon wieder still. Nahezu vier Wochen<br />
dauert es, bis in Rödinghausen<br />
langsam wieder die Arbeit aufgenommen<br />
wird. Im neuen <strong>Wickede</strong>r Zweigwerk ruht<br />
der Betrieb bis zum 1. März 1915, während<br />
die Beschäftigten an der Front sind.<br />
Aus den Gießereiprodukten des zivilen<br />
Bedarfs werden Güter für den Krieg, wie<br />
etwa Granatkörper.<br />
Trotz schweigender Waffen nimmt das<br />
Auf und Ab nach 1918 kein Ende – insbesondere<br />
am <strong>Wickede</strong>r Standort. Die<br />
Eisengießerei gerät in den Strudel der