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Der Wildhüter - Jagdaufseherverband Nordrhein-Westfalen eV

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Jahrgang 2009 Nr. 2<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Jagdmoral<br />

Mitteilungsblatt der Jagdaufseher<br />

NeumaNN-Neudamm<br />

1


Neuerscheinungen<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong> <strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Paul Müller<br />

Schwarzwild: Anpassungskünstler<br />

gegen jagdliche<br />

Intelligenz<br />

Softcover, 192 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1273-7<br />

Zwischen drastischen Reduktionsforderungen<br />

und sektiererischen Wünschen „nach Menschenrechten<br />

für die Wildschweine“ befinden<br />

sich die Jäger derzeit in einem Vielfrontenkrieg.<br />

Zwar glauben einige ihrer Altvorderen durch ständige Erhöhung der Abschüsse<br />

„doch schon genügend zu tun“. Aber mit mehr Geschwindigkeit<br />

lässt sich keine falsche Fahrtrichtung korrigieren. Zunehmend ziehen sich<br />

Jagdpächter aus ihren Revieren zurück, weil ihnen das öffentliche Gezetere<br />

auf den Nerv geht und die Wildschäden über den Kopf steigen.<br />

Manfred Kittel<br />

Jagdhunde an meiner Seite<br />

Hardcover, 144 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1237-9<br />

Voller Passion gewitzt und mit ironischen Augenzwinkern<br />

ließen sich die Geschichten von<br />

der Jagd und dem Leben mit Hunden, die Kittel<br />

für sein Erstlingswerk ausgewählt hat. Ein<br />

kurzweiliger Leserspaß für Hundefreunde und<br />

Jäger. Kittel ist mit Hunden aufgewachsen und<br />

von frühester Jugend an mit der Jagd verbunden.<br />

Darüber hinaus ist er ein erzählerisches Naturtalent, der mit diesem<br />

Debüt sicher nicht sein letztes Buch veröffentlicht hat.<br />

dieter KroMscHröder<br />

tod im dunklen tann<br />

Hardcover, 216 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1242-3<br />

bernd KreWer<br />

leben für Wald und Wild<br />

Hardcover, 240 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1248-5<br />

Kritisch wie eh und je lässt der Autor sein Leben<br />

als passionierter Forstmann, Jäger und<br />

Schweißhundführer Revue passieren. In den<br />

über Jahrhunderte „berufstypischen Traditionen“<br />

groß geworden, hatte (und hat) er bis<br />

heute seine Probleme mit den forstlich wie<br />

jagdlich „modernen Zeiten“. Insofern ist dieses Buch und sein Titel auch<br />

eine tiefe Verbeugung vor diesem Ausnahmejäger.<br />

Nach langjährigen Recherchen hat der Autor<br />

jetzt ein spannendes Buch über einen seinerzeit<br />

großes Aufsehen erregenden Wildererfall vorgelegt,<br />

das in aller Deutlichkeit die damaligen Verhältnisse<br />

im Taunusgebiet ausleuchtet und das<br />

Wildererdrama in allen Einzelheiten darstellt.<br />

Werner Klotz<br />

Schwarze Kittel<br />

Hardcover, 144 Seiten<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1211-9<br />

<strong>Der</strong> im letzten Jahr verstorbene Schwarzwildexperte<br />

Werner Klotz bringt mit „Schwarze<br />

Kittel“ ein Werk heraus, das Sauenjäger überraschen<br />

wird. Natürlich geht es um Schwarzwild<br />

- aber Werner Klotz scheut sich auch nicht,<br />

über Liebe, Jagd und Tod zu schreiben. So entstand<br />

nun in Zusammenarbeit mit der Witwe<br />

von Werner Klotz dieses kleine, literarische Vermächtnis<br />

der anderen Art.<br />

Verlag J. NeumaNN-Neudamm ag<br />

Schwalbenweg 1, 34212 Melsungen, Tel. 05661 – 92 62 0, Fax 05661 – 92 62 20<br />

www.neumann-neudamm.de info@neumann-neudamm.de<br />

Paul Müller<br />

Die Zukunft der Jagd und die<br />

Jäger der Zukunft<br />

Softcover, 144 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1259-1<br />

bereItS In 2. AuflAge !<br />

Dieses Buch ist die Grundlage einer offenen<br />

Diskussion, der sich die Jäger schnellstens stellen<br />

müssen. <strong>Der</strong> Autor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Paul Müller, beschäftigt sich mit der Frage, wie<br />

zukunftsfähig unser Jagdsystem heute ist und kommt zu überraschend<br />

einfachen und logischen Schlüssen. Dabei spart er nicht an Kritik gegenüber<br />

den offiziellen Vertretern der Jagd und stellt sich ganz auf die Seite<br />

der vernünftigen, bodenständigen Jagd.<br />

Gottfried VauK<br />

ein leben mit Hunden<br />

Hardcover, 240 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1280-5<br />

Man nannte ihn den Fänger von Helgoland.<br />

Dieses Buch widmet er nun erstmals seinen<br />

Hunden, die ihn sein Leben lang begleiteten.<br />

Aus Tagebüchern und Erinnerungen findet der<br />

Leser sehr persönliche und die tiefe Verbundenheit<br />

des Menschen mit seinem Hund spiegelnde<br />

Erzählungen.<br />

Herbert Pelzl<br />

Jagdtage mit Überraschungen<br />

Hardcover, 168 Seiten<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1274-4<br />

HeinricH WeidinGer<br />

Alles im grünen bereich<br />

Hardcover, 1352 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 13,2 x 21 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1247-8<br />

In diesem Buch ist es Weidinger gelungen,<br />

all die Erfahrungen, Erkenntnisse und Rückschlüsse<br />

die ihm sein langjähriges Engagement<br />

für die Jagd bescherten zu Papier zu bringen.<br />

Entstanden ist ein umfassendes Werk über die<br />

Jagd und den Jäger, das sich als anregend nac<br />

denkliches Lesebuch sowohl für den Jäger als<br />

auch den interessierten oder wissbegierigen Nichtjäger und sogar für ursprüngliche<br />

Jagdgegner eignet. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu<br />

erheben gelingt es nahezu jeden Aspekt der Jagd zu beleuchten und dem<br />

Leser eine Orientierung im jagdlichen Umfeld zu geben. Heinrich Weidinger<br />

ist versierter Fachautor für Jagdwaffen und Jagdtechnik. In dieser<br />

Eigenschaft ist er vielen Lesern der jagdlichen Fachpresse wohl bekannt.<br />

Die Jagd wie sie sie kennen und mögen! Bodenständig<br />

und welterfahren müssen keine Gegensätze<br />

sein. Pelzl hat in seinem neuen Buch<br />

launige Anekdoten, unverhofft spannende<br />

Jagdabenteuer und viele andere Erlebnisse aus<br />

einem langen Jäger leben für seine Leser zusammengestellt.<br />

Karl scHulte-Wess<br />

unglaublich aber wahr<br />

Hardcover, 96 Seiten<br />

zahlreiche Abbildungen<br />

Format 11,5 x 19 cm<br />

ISBN 978-3-7888-1210-2<br />

Auf der Jagd passieren einem Dinge, die normale<br />

Menschen - insbesondere aber auch die lieben<br />

Mitjäger - nicht selten als Jägerlatein abstempeln.<br />

Doch alle Geschichten in diesem Taschenbuch sind<br />

wahr, so unglaublich sie auch klingen mögen.<br />

Anzeige<br />

Vorwort<br />

Liebe Leser,<br />

mit dieser Ausgabe unseres „<strong>Wildhüter</strong>s“ können wir noch weitere Jagdaufseher in unseren Reihen begrüßen: der<br />

Verband Hessischer Jagdaufseher wird seine Mitglieder auch über dieses Medium informieren. Wir begrüßen die<br />

neuen Leser herzlich. Damit einher geht eine Auflagenerhöhung und eine Ausweitung der Seitenzahl auf nunmehr<br />

schon 40 Seiten! Das ist für die insgesamt erst 5. Ausgabe unserer Zeitung ein stolzes Ergebnis. An dieser Stelle<br />

schon einmal herzlichen Dank an alle, die dazu beitragen, eine informative Zeitung zu gestalten und auch einen Dank<br />

an alle Anzeigeninserenten, die uns tatkräftig unterstützen.<br />

Thema dieser Ausgabe ist u.a. die Jagdethik, das moralische Verhalten der Jäger, und damit auch die Auseinandersetzung<br />

mit Jagdgegnern. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns durch einen Leserbrief Ihre Erfahrungen dazu schildern.<br />

Das betrifft natürlich auch andere Themen des Heftes.<br />

Ab dieser Ausgabe bringen wir auch eine kleine Anzeigenrubrik<br />

mit Verkäufen etc., für private Mitglieder<br />

kostenlos. Auch hier freuen wir uns über Zusendungen.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen, neue<br />

Erkenntnisse und Weidmannsheil<br />

Ihre Sibylle erbut<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber:<br />

Verlag J. Neumann-Neudamm AG<br />

Schwalbenweg 1<br />

34212 Melsungen<br />

Tel.: 05661.9262-26<br />

Fax: 05661.9262-19<br />

info@neumann-neudamm.de<br />

Layout: Verlag J. Neumann-Neudamm AG<br />

Verband der Jagdaufseher<br />

Niedersachsen e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Sibylle Erbut<br />

Birkenheide 30<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel. 04795-956088<br />

Fax. 04795/956082<br />

E-Mail: vjngeschaeftsstelle@web.de<br />

www.jagdaufseher-niedersachsen.de<br />

<strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Waldemar Becker<br />

Vollmarshäuserstraße 28<br />

34260 Kaufungen<br />

Tel. 05605/929210<br />

Fax. 05605/929211<br />

E-Mail:waldemarbecker@t-online.de<br />

www.wildhueter-st-hubertus.de<br />

<strong>Jagdaufseherverband</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Günter Jahr<br />

Jöllheide 64<br />

33609 Bielefeld<br />

Tel.: 0521-3058210<br />

Fax: 0521-3936408<br />

E-Mail: guenter.jahr@versanet.de<br />

Jagdaufseher Verband<br />

Sachsen e. V.:<br />

Geschäftsstelle:<br />

Am Sportplatz 3<br />

09244 Lichtenau<br />

E-Mail:<br />

Jagdaufseher-Sachsen@t-online.de<br />

Verband Hessischer Jagdaufseher e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dieter Ohl<br />

Brandenburger Straße 13 B<br />

64850 Schaafheim<br />

Tel.: 06073 - 80208<br />

E-Mail: dieterohl@t-online.de<br />

Anzeigenleitung & -verkauf:<br />

Verlag J. NeumaNN-Neudamm AG<br />

Tel: 05661.9262-26<br />

Fax: 05661.9262-19<br />

E-Mail: info@neumann-neudamm.de<br />

Anzeigenpreisliste: Es gilt Nr. 1 vom 08<br />

Vertrieb: JANA Jagd+Natur, VJN + WSH<br />

Bezugspreis: €3,50<br />

Für Mitglieder kostenlos<br />

Vorsitzender<br />

Werner Bixler<br />

Jägerweg 37<br />

29328 Fassberg<br />

Tel: 05055 – 8873<br />

Fax: 05055 – 98 74 07<br />

E-Mail: werner.bixler@t-online.de<br />

Vorsitzender<br />

Ernst-Otto Pieper (visdpg)<br />

Stieweg 8<br />

25712 Burg in Dithmarschen<br />

Tel: 0 48 25 – 9 22 03<br />

Fax:0 48 25 – 90 38 89<br />

E-Mail: ernst-otto.pieper@online.de<br />

Vorsitzender<br />

Günter Knippscheer<br />

Bismarkstr. 11<br />

46047 Oberhause<br />

Tel./ Fax 0208-8821897<br />

E-Mail:<br />

guenterknippscheer@t-online.de<br />

Vorsitzende<br />

Eva-Maria Leonhardt<br />

Chursdorfer Straße 68<br />

09322 Pening / OT-Chursdorf<br />

Tel.: 037381 – 5675<br />

Fax: 037381 – 5232<br />

Vorsitzender<br />

Günter Lößnitzer<br />

Am Kochengraben 39<br />

64686 Lautertal-Reichenbach<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Melsungen.<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder<br />

der Herausgeber wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger, Bilder und Bücher wird keine Haftung<br />

übernommen und keine Rücksendegarantie gegeben. Die Redaktion ist berechtigt, Texte zu<br />

bearbeiten. Meldungen und Nachrichten nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Zeitschrift<br />

und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des<br />

Verlags strafbar.<br />

Erscheinungsweise: 4 mal jährlich.<br />

Druck: Printed in the European Community Titelbild: Karl-Heinz Volkmar<br />

Bildnachweis: Soweit nicht anders vermerkt stammen alle Bilder aus den Archiven der<br />

herausgebenden Vereine & dem Archiv Neumann-Neudamm.<br />

Redaktionsschluss der Ausgabe 3 / 2009: am 03.08.2009<br />

Mitteilungsblatt für Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V.<br />

<strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus e.V.<br />

<strong>Jagdaufseherverband</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />

Jagdaufseher Verband Sachsen e.V.<br />

Verband Hessischer Jagdaufseher e. V.<br />

Inhalt<br />

Termine / Nachruf –VJN– 4<br />

Einladung zur Herbstversammlung 2009 –VJN– 5<br />

Neue Adressenliste des Vorstandes –VJN– 5<br />

Bericht Jahreshauptversammlung 2009 –VJN– 6<br />

Bericht Fangschuss-/Abfangseminar –VJN– 7<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung 2009 –WSH– 8<br />

Wildpark Neuhaus bekommt eine Birkwildhenne 8<br />

Weiterbildungsvorhaben 2009 –WSH– 9<br />

Schwarzes Rehwild im Wildpark Neuhaus 9<br />

Familientag 15. August 2009 –WSH & VJN– 10<br />

Aus dem Verbandsgeschehen –JA-NRW– 11<br />

Verbandsnachrichten –VHJA– 12<br />

Termine / Neue Adressenliste –JA-Sachsen– 13<br />

Thema: Jagdmoral<br />

Jagd und Tierschutz 14<br />

Ansprechen des Wildes auf der Jagd 17<br />

Seeben Arjes: „Die Würde des Tieres ist antastbar“ 18<br />

Kleininserate 18<br />

Pressemitteilung Hartmann Waffentresore 19<br />

Bericht Nachsuchenprüfung –VJN– 20<br />

Marder treiben wieder ihr Unwesen! 20<br />

Wissenswertes zum Vogelei 21<br />

Wölfe - Neubürger in deutschen Revieren? 22<br />

Mit einer Pfote in <strong>Westfalen</strong> - Angriff eines Wolfes 22<br />

Wildschweinstrecke steigt rasant 23<br />

Am Wegesrand - die Bräutigamseiche 24<br />

Aussetzen von Haustieren ist verboten 24<br />

Fasanenpopulation wie im Streichelzoo 24<br />

Aus vergangenen Tagen - Jagd mit dem Uhu 25<br />

Natur des Jahres 2009 25<br />

Verwendung von Fuchsbälgen 25<br />

Anschnallpflicht für Hunde 26<br />

Irreführend - Schweinegrippe keine Tierkrankheit 26<br />

Schwein gehabt! - Schweinegrippe-Symptome 26<br />

Waffenrecht / Neue Kaliber 28<br />

Braucht der Jäger eine Kurzwaffe? 28<br />

Militante Jagdgegner im Revier - Ärgernis & Chance 29<br />

Ältester lebender Baum - 9550 Jahre alt 31<br />

Haben Jäger künftig weniger Rechte als Kriminelle? 31<br />

Die Tiroler Bracke 32<br />

Brauchtum - Jägersprache 33<br />

Waldkauz 34<br />

Iltis 36<br />

Jagdliche Grundbildung - Eulen 1 39


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

4<br />

Geschäftsstelle<br />

Birkenheide 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel.: 04795 – 956088, Fax: 04795 – 956082<br />

Internet: www.jagdaufseher-niedersachsen.de<br />

E-Mail: vjngeschaeftsstelle@web.de<br />

Termine:<br />

12./13.06. 09 Umgang mit der Motorsäge, Ort: LWK Oldenburg, Beginn 9.00 Uhr<br />

03.-05.07.09 Sommerfest bei der Fa. Hartmann-Tresore, Paderborn (s. Anzeige)<br />

August 2009 Effektive Rabenkrähenbejagung, Theorie und Praxis (Jagd).<br />

Ort wird noch bekanntgegeben.<br />

10.08 09 Redaktionsschluss <strong>Wildhüter</strong> 03/09<br />

15.08.09 Familientag VJN (zusammen mit „<strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus“).<br />

Ort: Verden, Hotel „Niedersachsenhof“<br />

22.08.09 Drückjagdseminar mit anschl. Mais-Drückjagd in Lichtenhorst<br />

19.09 09 Herbstversammlung des VJN, 10.30 Uhr, Ort: Gasthaus Schröder,<br />

Hauptstraße, 29328 Fassberg OT Poitzen<br />

17.10-18.10.09 Vorbereitungskurs des VJN zum Jagdaufseherlehrgang. Ort:<br />

Jugendwaldheim Siedenholz.<br />

24.10.09 Wanderpokalschiessen Sportpistole im Schützenverein Oyle in Liebenau<br />

2.11.-11.11.09 Jagdaufseherlehrgang im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe mit Abschlußprüfung.<br />

Veranstalter: Landesjägerschaft Niedersachsen<br />

Ab Nov.2009 Fallenlehrgänge mit Bescheinigung, s. Internetseite „Seminare 2009“<br />

zu diesen Veranstaltungen nähere Infos auf unserer Homepage:<br />

www.jagdaufseher-niedersachsen.de<br />

Nachruf<br />

Wir trauern um unser Gründungs- und Ehrenmitglied des Verbandes der Jagdaufseher<br />

Niedersachsen e.V. (VJN) Gottfried (Freddy) Feilenberg, der am 05. Mai 2009 nach langer<br />

Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben ist.<br />

Gottfried Feilenberg hat mit weiteren 8 Niedersächsischen Jagdaufsehern 1986 den Verband<br />

der Jagdaufseher Niedersachsen e.V. gegründet und hat lange Jahre die Geschicke des VJN in<br />

verschiedenen Vorstandpositionen mitgestaltet. Für seine außergewöhnlichen Verdienste im<br />

Jagdschutz und in der Verbandsarbeit wurde er am 04.03.2000 mit der Verdienstmedaille des<br />

VJN in Gold ausgezeichnet. Am 18.10.2003 wurde Feilenberg, der in besonderer Weise für<br />

die Belange des Verbandes und für die Ziele des Deutschen Waidwerks in hervorragendem<br />

Umfang eingetreten ist, zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. <strong>Der</strong> Verband der Jagdaufseher<br />

Niedersachsen ist Freddy Feilenberg zu großem Dank verpflichtet und wird Ihn stets in<br />

ehrender Erinnerung behalten.<br />

Werner Bixler<br />

Erster Vorsitzender des VJN<br />

Einladung<br />

zur<br />

Herbstversammlung 2009<br />

Liebe Mitglieder,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Zur diesjährigen Herbstversammlung lädt der Vorstand<br />

recht herzlich ein.<br />

Termin: Samstag 19. September 2009 um 10.30 Uhr<br />

Ort: Gasthaus Schröder<br />

29328 Fassberg OT Poitzen<br />

(an der L 240 Hermannsburg-Müden/Ö.<br />

-Munster)<br />

Tel.: 05053– 201<br />

Wir bitten die Jagdhornbläser, ihr Jagdhorn mitzubringen<br />

und sich für die musikalische Umrahmung unserer<br />

Versammlung zur Verfügung zu stellen.<br />

10.30 Uhr Beginn der Herbstversammlung<br />

1.) Begrüßung<br />

2.) Vortrag: Dipl. Biol. Dr. Günter Sodeikat<br />

Thema: Bewirtschaftung des Schwarzwildes.<br />

Neueste Ergebnisse des Zugverhaltens des<br />

Bericht des Vorstandes.<br />

Mittagspause ca. 12.30 - 13.30<br />

3.) Bericht des Vorstandes<br />

4.) Ehrungen für 10 jährige Mitgliedschaft<br />

5.) Vorschau auf 2010/11<br />

6.) Allgemeines/Verschiedenes/Anregungen<br />

Änderung der Tagesordnung vorbehalten.<br />

Wir wünschen allen eine angenehme und streßfreie Anreise<br />

und hoffen auf eine rege Beteiligung<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

und<br />

Waidmannsheil<br />

Im Namen des Vorstandes<br />

Werner Bixler<br />

Erster Vorsitzender<br />

Faßberg, den 01. Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Verband der Jagdaufseher Niedersachsen<br />

e.V. (VJN)<br />

<strong>Der</strong> Vorstand<br />

Liste des Geschäftsführenden Vorstand Stand 01.04.2009<br />

Erster Vorsitzender<br />

und Verbindungsmann zur VEJaV<br />

Werner Bixler, Jägerweg 37, 29328 Faßberg<br />

Tel.: 05055-8873 Mobil: 0160-5536160<br />

E-Mail: werner.bixler@t-online.de<br />

Zweiter Vorsitzender<br />

Fritz Lackner, Lange Straße 93, 27313 Dörverden,<br />

Tel.: 04239-1631 Mobil: 0171-2707678<br />

E-Mail: Lackhunter@t-online.de<br />

Schatzmeister<br />

Yvonne Ardler, Lange Straße 112, 27313 Dörverden,<br />

Schriftführer<br />

Wolfgang Wüstefeld, Eitzerdorferstraße 5,<br />

27283 Verden/Aller, Tel.: 04231-68358<br />

Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sibylle Erbut, siehe Geschäftsstelle<br />

Bildungsreferent<br />

Jens Kleinekuhle, Edewechter Landstraße 35,<br />

26131 Oldenburg,<br />

Tel.: 0441-504388, Mobil: 0173-2179723<br />

E-Mail: jagdaufseher.niedersachsen@web.de<br />

Geschäftsführer/in / Geschäftsstelle<br />

Sibylle Erbut, Birkenheide 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel.: 04795-956088<br />

Mobil: 0173-2194251<br />

E-Mail: vjngeschaeftsstelle@web.de<br />

Erweiterter Vorstand<br />

Stellv. Schriftführer<br />

Gabriele Schultz-Paasch, Burger Landstraße 55, 29227 Celle,<br />

Tel.: 05141-981743<br />

E-Mail: g.schultz-paasch@t-online.de<br />

Stellv. Schatzmeister<br />

Fritz Lackner (siehe Z.V.)<br />

Stellv. Bildungsreferent<br />

Horst Zahn, Posener Straße 25 c, 29308 Winsen/Aller,<br />

Tel.: 05143-668960<br />

E-Mail: h.h.zahn@t-online.de<br />

Stellv. Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Roland Müller, Bohlkampsweg 19, 31234 Edemissen,<br />

Tel.: 05176-922246<br />

E-Mail: mueller@into-net.de<br />

Referent für Jagdhundewesen<br />

Bernd Theinhardt, Glück-Auf-Weg 4, 37444 St. Andreasberg<br />

Referent für Schießwesen<br />

Dieter Erbut (siehe Anschrift Geschäftsführer)<br />

5


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

6<br />

Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V. (VJN)<br />

rhein-<strong>Westfalen</strong> mit Herrn Günter Knippscheer und Herrn<br />

Günter Jahr, sowie des Verbandes <strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus mit<br />

Herrn Ernst-Otto Pieper und Herrn Waldemar Becker begrüßt<br />

werden. Das Programm sah u.a. einen sehr interessanten Vortrag<br />

von FOAR Seeben Arjes vor: „Die Würde des Tieres ist antastbar“.<br />

Angesprochen wurde darin in deutlicher Weise, was<br />

Begriffe wie Waidgerechtigkeit, Glaubwürdigkeit der Jagd, Moral,<br />

sittliche Reife, Tierschutz etc. ausmachen, und vor allem:<br />

was die dunklen Seiten des Waidwerks angeht, die auch gerne<br />

einmal unter den Teppich gekehrt werden (s.auch Bericht über<br />

den Vortrag unten).<br />

<strong>Der</strong> Erste Vorsitzende Werner Bixler konnte auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2008 zurückblicken, und stellte gleichzeitig die neuen<br />

Vorhaben des Verbandes vor. <strong>Der</strong> Bericht des Ersten Vorsitzenden<br />

ist in ganzer Länge auf unserer Homepage nachzulesen.<br />

An Wahlen standen in diesem Jahr 2 Posten des Vorstandes<br />

an: <strong>Der</strong> bisherige Bildungsreferent Jens Kleinekuhle wurde erneut<br />

für 4 Jahre bestätigt und mahnte in seiner Seminarvorstellung<br />

gleich die vermehrt erforderliche Mitarbeit der Mitglieder<br />

an. Als Referent für das Hundewesen wurde Bernd Theinhardt<br />

aus St. Andreasberg gewählt, der Hundeführer ist und ein Revier<br />

im Harz als Jagdaufseher betreut. Seine erste Aufgabe wird die<br />

Ausrichtung unserer verbandsinternen Hundeprüfung im April<br />

sein (s. Bericht unten).<br />

Zu den geehrten Mitgliedern gehörte in diesem Jahr u.a. Jens<br />

Böning, der auf der Internationalen Schweisshundeprüfung in<br />

der Slowakei den 1. Platz belegen konnte, er erhielt für diese<br />

hervorragende Leistung die Verdienstmedaille des VJN in Silber<br />

(s. Bericht u.).<br />

Wie jedes Jahr wurde unter den Anwesenden ein Rehbockabschuss<br />

verlost, und damit endete eine diskussionsfreudige und<br />

harmonische Veranstaltung.<br />

Sibylle Erbut<br />

Jahreshauptversammlung 28.03.2009<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand im Hotel „Zum Damhirsch“ in Neustadt a. Rbge. statt.<br />

Ca. 50 Mitglieder und Gäste fanden sich ein, u.a. konnte der Vorstand des <strong>Jagdaufseherverband</strong>es Nord-<br />

Ehrenrat lt. Art. 14 der Satzung<br />

Nach Artikel 14 unserer Satzung vom 13.03.2009 zuletzt<br />

geändert am 21. September 2008<br />

wurde bei der Jahreshauptversammlung am 28.03.2009<br />

der Ehrenrat für 5 Jahre neu gewählt.<br />

Folgende Mitglieder wurden einstimmig in den Ehrenrat<br />

gewählt.<br />

1. Mitgliedsnummer 42 Heinrich Dreyer<br />

Hauptstraße 62<br />

31719 Wiedensahl<br />

Tel.: 05726-458<br />

2. Mitgliedsnummer 120 Manfred Steinbeck<br />

Birkenweg 3<br />

30171 Hannover<br />

Tel.: 0511-855921<br />

3. Mitgliedsnummer 315 Manfred Jodeit<br />

Buchenweg 16<br />

32479 Hille<br />

Tel.: 0571-49588<br />

4. Mitgliedsnummer 337 Otto Meyer<br />

Dorfstraße 25<br />

29485 Lemgo OT Fiemander<br />

Tel.: 05843-1386<br />

5. Mitgliedsnummer 558 Hartwig Christian Sussek<br />

Blumenweg 13<br />

37574 Einbeck<br />

Tel.: 05562-1396<br />

Fangschuss-/Abfangseminar in<br />

Garlstorf<br />

Von Sybille Erbut<br />

Das Übungsschiessen des VJN war in diesem Jahr dem Fangschuss<br />

und dem Abfangen mit der blanken Waffe gewidmet. Das<br />

praktische Schießen fand im Schiesskino in Garlstorf statt, wo die<br />

örtliche Situation für unsere Zwecke leider gar nicht geeignet war.<br />

<strong>Der</strong> Raum für die Vorbereitung war viel zu eng für die Teilnehmer,<br />

so dass der Referent für das Schiesswesen Dieter Erbut in<br />

seinem Aktionsradius sehr eingeschränkt war. Die geplanten Unterweisungen<br />

wie z.B. das Ziehen der Kurzwaffe und „in Anschlag<br />

gehen“ konnten nicht ausreichend dargestellt werden. Auch das<br />

eigentliche Schiesskino in Garlstorf ist nicht auf Unterweisungen<br />

eingestellt, sondern nur auf das reine Schiessen. Da das Licht zum<br />

Schiessen immer ausgeht, konnte hier wegen der Dunkelheit gar<br />

nichts demonstriert werden. So konnte dieser Teil nicht für alle<br />

Teilnehmer optimal geschult werden, wie es geplant war.<br />

Allerdings war der zweite Teil (der draussen stattfand) dafür<br />

umso eindrucksvoller, als es um das Abfangen mit den blanken<br />

Waffen ging. Dazu war ein Schweinevorderviertel in eine Halterung<br />

gehängt (an der Rückseite war das Herz wieder eingenäht),<br />

und das Abfangen konnte so gezeigt werden, wie es die gewünschte<br />

Wirkung verspricht. Es kommt darauf an, wie das Abfang-Messer<br />

angesetzt werden muss, um zwischen den Rippen durchzukommen<br />

und auch das Herz zu treffen. Die Teilnehmer hatten<br />

danach die Möglichkeit, diesen Stich auch selbst auszuprobieren.<br />

Neben den verschiedenen Abfangmessern wurden hier auch Saufedern<br />

gezeigt, die allerdings nur von geübten Jägern geführt und<br />

eingesetzt werden sollten. Gerade das Einsetzen der blanken Waffe<br />

war für viele Teilnehmer neu und sehr interessant<br />

Nach der Erfahrung in Garlstorf und dem grossen Interesse an<br />

diesem Seminar ist geplant, es nochmals zu wiederholen, diesmal<br />

aber auf unserem konventionellen Kurzwaffenschiessstand in<br />

Liebenau, wo das angreifende Schwarzwild noch besser simuliert<br />

werden kann durch die wirklich heranfahrende Schiessscheibe,<br />

als es im Schiesskino der Fall ist, wo ja die Entfernung immer<br />

die gleiche bleibt, denn näher als die Leinwand, auf der der Film<br />

läuft, kommt das Wild ja nie heran. Außerdem besteht in Liebenau<br />

die Möglichkeit, sich jedem einzelnen Teilnehmer mehr zu<br />

widmen und ausführlicher auf die persönlichen Wünsche einzugehen.<br />

<strong>Der</strong> Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.<br />

Schon heute möchte<br />

ich alle interessiertenKurzwaffenschützen<br />

bitten, sich den<br />

Termin 24.Oktober<br />

vorzumerken, dann<br />

nehmen wir wieder am<br />

Wanderpokalschiessen<br />

in Liebenau teil. Bitte<br />

meldet euch schon<br />

jetzt bei uns zwecks<br />

Zusammenstellen der<br />

Mannschaften.<br />

Sibylle Erbut, Ref.<br />

für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

im<br />

VJN<br />

MITGLIEDSAUSWEIS<br />

Nur gültig mit einem gültigen Personalausweis.<br />

Verband der Jagdaufseher<br />

Niedersachsen e.V.<br />

Wir übernehmen Verantwortung<br />

für heimische Reviere.<br />

MAX MUSTERMANN<br />

Mitgliedsnummer<br />

Eintrittsdatum<br />

0456894 01.01.2003<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

In Zusammenhang mit der Vorlage des Mitgliedsausweises<br />

kann bei folgenden Firmen verbilligt eingekauft<br />

werden (Liste in alphabetischer Reihenfolge):<br />

- Fa. Barkhauser 10 %<br />

- Fa. Hansa-Jagdausrüstung Bremen: 5 % ohne Munition<br />

- Fa. Hartmann-Tresore: auf Anfrage (s. Termine: Sommerfest!)<br />

- Inter-Versicherung Münster: 20 % bei 6 Mio. Deckung-<br />

Jagdhaftpflichtvers. (73,07 € statt 91,99/3 Jahre)<br />

- Fa. Jagdcom-Revierverwaltung: 10%<br />

- Jägerlehrhof Springe: 5 %<br />

- Fa. Landig: auf Anfrage<br />

- Fa. Meyer, Waffen, Wolfenbüttel: 10%.<br />

Firmen, die sich ebenfalls anschliessen wollen, bitten wir<br />

um Nachricht.<br />

Nachsuche<br />

Bei nachfolgend aufgeführten Verbandsmitgliedern<br />

konnte keine Post zugestellt werden, da die<br />

vorliegenden Anschriften nicht mehr zutreffen<br />

Wer kann Angaben über den Aufenthaltsort, bzw.<br />

jetzigen Wohnort machen .<br />

Mitgl.-Nr. 195 Hubert Jonek Wilhelmbuschweg 20,<br />

31737 Rinteln<br />

Mitgl.-Nr. 232 Wolfgang Wilke Friederikenstraße 56 b,<br />

31303 Burgdorf<br />

Mitgl.-Nr. 263 Jürgen Ulpts Mittelburgerweg 65, 26605<br />

Aurich<br />

Mitgl.-Nr. 287 Manfred Cebulla Riedweg 168, 27755<br />

Delmenhorst<br />

Mitgl.-Nr. 302 bodo Riechert Am Pagenkamp 7, 49214<br />

Bad Rothenfelde<br />

Mitgl.-Nr. 361 Klaus-Heinrich Luerssen Heinrichstraße<br />

25, 30890 Barsinghausen<br />

Mitgl.-Nr. 365 Peter Probst Neue Straße 2, 38173<br />

Veltheim/Ohe<br />

Mitgl.-Nr. 456 Thorsten-Dirk Lahme Habichtsbornstraße<br />

19 a, 34355 Staufenberg<br />

Mitgl.-Nr. 579 Heinrich Baumjohann Drosselgasse 23,<br />

38100 Braunschweig<br />

7


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

8<br />

<strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus e.V.<br />

Vereinigung von Berufsjägern, Jagdaufsehern und Hegern<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung (JHV)<br />

2009<br />

An alle Mitglieder<br />

des <strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus<br />

Liebe Mitglieder des <strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus e.V.<br />

Hiermit lade ich Sie herzlich zur Mitgliederversammlung 2009 ein.<br />

Die Veranstaltung findet im Rahmen unserer Weiterbildung 2009 statt.<br />

Tagungsort: Hotel Niedersachsenhof, 27283 Verden / Aller, Lindhooper Str. 97<br />

Zeit: 15.August 2009, 20:00Uhr<br />

Tagesordnung:<br />

TOP 1 Begrüßung / Eröffnung<br />

TOP 2 Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung<br />

TOP 3 Bericht des Vorsitzenden<br />

TOP 4 Bericht des Schatzmeisters<br />

TOP 5 Bericht eines Kassenprüfers<br />

TOP 6 Verschiedenes<br />

TOP 7 Schließung der Mitgliederversammlung<br />

Gemäß unserer Satzung müssen Anträge der Vereinsmitglieder an die Mitgliederversammlung dem Vorsitzenden<br />

spätestens 21 Tage vor dem Versammlungstermin vorliegen. Die Anträge müssen eine Begründung enthalten.<br />

Über die Zulassung eines später eingereichten Antrags muss die Mitgliederversammlung abstimmen, wenn ¼<br />

der anwesenden Mitglieder dieses verlangen. Alle Gremien des WSH sind ohne Rücksicht auf die Anzahl der<br />

erschienen Mitglieder beschlussfähig.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Sie zahlreich an unserer Veranstaltung teilnehmen würden.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Gez.: Ernst-OttO PiEPEr<br />

Wildpark Neuhaus bekommt Henne für Birkwildgehege.<br />

Von Waldemar Becker<br />

<strong>Der</strong> durch die Niedersächsische Landesforsten betriebene Wildpark Neuhaus besteht seit 1962 und ist auf einer<br />

Fläche von 50 ha als Abbild des Sollings auf kleiner Fläche angelegt. Zurzeit leben hier ca. 39 verschiedene<br />

Arten und ca. 350 Tiere.<br />

Die Gehege sind dabei so großzügig gestaltet, dass sich die<br />

Tiere nahezu natürlich verhalten. Die Schaugehege ermöglichen<br />

die Nähe zum Tier mit guten Beobachtungsmöglichkeiten.<br />

Als Besonderheiten sind hier unter anderen Auerwild,<br />

Birkwild sowie Schwarzes Rehwild zu sehen.<br />

Seit 1998 besteht ständiger Kontakt zwischen Erwin<br />

Bangert, Züchter von Wald-und Feldhühnern, aus Twistetal-<br />

Berndorf und Robert Willeke, Leiter Wildpark Neuhaus/Solling.<br />

Seit dieser Zeit steht Erwin Bangert mit seinem Wissen<br />

und Erfahrungen dem Wildpark für die Aufzucht von<br />

Raufußhühnern zur Verfügung und es findet zwischen den<br />

Beiden ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch statt.<br />

Da im Schaugehege des Parks eine Birkhenne zu Tode<br />

kam, hat Bangert am 11. März 2009 in Neuhaus, eine Henne<br />

für die dortige Zucht, rechtzeitig zur Balzzeit , dem Leiter des<br />

Wildparkes Herrn Willeke, übergeben.<br />

Wir wünschen allen Beteiligten für die weitere Aufzucht viel<br />

Glück und Erfolg.<br />

Weiterbildungsvorhaben 2009<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

1. Vortrag: Eulen<br />

2. Vortrag: Geeignete Waffen auf Drück-/Bewegungsjagden, Referent: Referent für das Schießwesen im VJN,<br />

Dieter Erbut<br />

3. Vortrag: Wild-Jagd-Natur in einem Hochwildrevier, Referent: FOAR i.R. Seeben Arjes<br />

4. Geführte jagdkundliche Busrundfahrt zu den schönsten Landschaftsteilen mit ihrem Wildreichtum des<br />

Truppenübungsplatzes Bergen, Thema: Birkwild, Vogelschutzgebiet, Jagd aus militärischer- und ziviler Sicht<br />

5. Mitgliederversammlung<br />

Zeit: 14.08.2009 19.00Uhr bis 16.08.2009<br />

Ort: 27283 Verden / Aller<br />

Anmeldung: ab sofort, spätestens bis 31.Juli.2009<br />

Unterbringung: Hotel Niedersachsenhof, 27283 Verden / Aller, Lindhooper Str. 97<br />

Zimmerreservierung über die Geschäftsstelle des WSH<br />

Kosten: Pro Person/Übernachtung im DZ inkl. reichhaltigen Frühstücksbuffet 40,00€<br />

Ablauf: Fr.14.08.2009 - Anreise nach Verden/Aller<br />

- Beziehen der Zimmer<br />

- Abendessen<br />

- 19.30 Vortrag „Geeignete Waffen auf Drück-und Bewegungsjagden“<br />

Referent: Dieter Erbut<br />

- gemütliches Beisammensein<br />

Sa.15.08.2009 - 09.00 Uhr Abfahrt nach Hasselhorst -Familientag2009-<br />

- 10.00 Uhr Treffen der Teilnehmer auf dem Peetshof in Hasselhorst<br />

- 10.30 Uhr Busfahrt zu den schönsten Landschaftsteilen des TrpÜbPl<br />

Bergen<br />

Führung: Leiter Bundesforsthauptstelle Siebensteinhäuser,<br />

FD Andreas Bühler<br />

- 14.00 Uhr Imbiss/kaltes Buffet ca. 14.00 Uhr<br />

- 15.00 Uhr Vortrag „Wild-Jagd-Natur in einem Hochwildrevier“<br />

Referent: FOR i.R. Seeben Arjes<br />

- weiteres siehe unter Familientag 2009<br />

- 20.00 Uhr Mitgliederversammlung(JHV)<br />

- gemütliches Beisammensein<br />

So. 16.08.2009 - 08.30 Uhr Vortrag über Eulen, Referent: Ernst-Otto Pieper<br />

- 09.30 Uhr Abfahrt nach Bispingen/Behringen,<br />

Cafe-Restaurant „Seeterrasse“ am Brunausee<br />

- 10.30 Uhr bis ca. 12.30 Uhr Planwagenfahrt durch die Heide<br />

- Mittagessen nach Rückkehr<br />

- Abreise<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Gäste sind recht herzlich willkommen<br />

Jagdhörner, Ferngläser und bequeme Laufschuhe nicht vergessen<br />

Schwarzes Rehwild im Wildpark Neuhaus<br />

Von Waldemar Becker<br />

Neben den normalfarbigen Rehen gibt es sehr selten weiße (Albinos) und gescheckte<br />

Rehe.<br />

Regional häufiger (bis 40%der Tiere)kommen dagegen schwarze Rehe vor.<br />

Diese Farbänderungen sind erblich bedingt (Mutationen)<br />

Das schwarze Rehwild, bereits um 1100 für die Gegend von Haste (westlich<br />

von Hannover) urkundlich erwähnt, ist in der Norddeutschen Tiefebene verbreitet.<br />

Es fehlt im Bergland. Die Elbe hat es in ostwertiger Richtung erst nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg überschritten.<br />

Wegen seines Seltenheitswertes wurde das Schwarze Rehwild vielerorts<br />

besonders gehegt.<br />

Es bevorzugt dicht bewaldete Gebiete mit Bruch- und Moorflächen. Daher<br />

werden Schwärzlinge gegendweise auch als Sumpf- oder Moorrehe bezeichnet.<br />

Weder im Körperbau noch im Verhalten unterscheitet sich schwarzes von<br />

normalfarbigem Rehwild. (Wildpark Neuhaus)<br />

WaldEmar BEckEr<br />

Schwarze Ricke mit rotem Kitz.<br />

9


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

10<br />

Wir laden ein zum diesjährigen<br />

Familientag 2009<br />

zum 15. August 2009<br />

Auf vielfachen Wunsch unserer Mitglieder, haben die Vorstände des VJN und des <strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus sich<br />

etwas besonderes einfallen lassen. Wir bieten Ihnen die Gelegenheit im Rahmen unseres diesjährigen gemeinsamen<br />

Familientages eine geführte Rundfahrt mit dem Bus den Truppenübungsplatz in seiner landschaftlich<br />

einzigartigen Schönheit mit ihrem Wildreichtum zu erleben. Ein weiteres Mal ist die Veranstaltung dieser Art so<br />

nicht mehr möglich.<br />

Kennen Sie die Orte der Heidmark „Gut“ Achterberg, Ettenbostel, Oerbke, Fahrenholz, Norbostel, sicherlich<br />

nur aus Erzählungen und Presseberichte früherer Zeiten. Alle dieser Orte oder Gehöfte liegen auf dem Gebiet<br />

des größten NATO-Truppenübungsplatzes Bergen mit knapp 30.000 ha sowie einer Ausdehnung von etwa 26<br />

km x 18 km und mussten in den Jahren 1935 – 39 vollständig geräumt werden. <strong>Der</strong> Jagdbetrieb auf diesem<br />

Truppenübungsplatz ist mit dem üblichen Jagdbetrieb in keinster Weise zu vergleichen. Lassen Sie es sich von<br />

FD A. Bühler erklären. FD Bühler Leiter der BFH (ehemals BFA) „Siebensteinhäuse“r hat diese Führung zur<br />

Chefsache erklärt und wird diese Führung persönlich übernehmen, das zeigt auch wie wichtig er die Zusammenarbeit<br />

mit den Jagdaufsehern nimmt.<br />

Diese Veranstaltung ist für alle, also auch für ältere Kollegen gedacht. Diese einmalige Gelegenheit sollte<br />

sich keiner entgehen lassen. Gäste sind ebenfalls herzlich willkommen. Trotzallem sollten Sie festes Schuhwerk<br />

mitbringen.<br />

Das Betreten des Truppenübungsplatzes ist für die Bevölkerung ansonsten nicht möglich.<br />

Tagesprogramm<br />

Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V.<br />

und<br />

<strong>Wildhüter</strong> St. Hubertus e.V.<br />

10.00 Uhr Treffen der Teilnehmer auf dem Peetshof in Hasselhorst<br />

(Anfahrt ab Hasselhorst /Ortsausgang ist ausgeschildert)<br />

10.30 – 13.30 Uhr Busfahrt und Führungen zu den schönsten Landschaftsteilen,<br />

Birkwildreservat, europäisches Vogelschutzgebiet Transee, usw.<br />

Führung: Leiter Bundesforsthauptstelle Siebensteinhäuser FD Andreas Bühler<br />

14.00 Uhr Imbiss/kaltes Büffet<br />

15.00 Uhr Vortrag: Wild – Jagd – Natur in einem Hochwildrevier<br />

Referent: FOAR i.R. Seeben Arjes<br />

16.30Uhr Ende und Heimfahrt<br />

Kostenbeitrag: 20,--€ (Busfahrt, Imbiss/kaltes Büffet Vortrag, Kinder bis 12 Jahre frei)<br />

Getränke werden extra abgerechnet.<br />

Teilnehmer: Mindestteilnehmerzahl 40 höchstens 50 Personen<br />

Infos sowie verbindliche Anmeldung , Teilnehmerzahl und Zahlung des Kostenbeitrags (Verrechnungsscheck)<br />

ist unbedingt bis 15.07.2009 zu richten an:<br />

Werner Bixler, Postfach 1186, 29324 Faßberg<br />

Tel.: 05055-8873 oder E-mail werner.bixler@t-online.de<br />

und<br />

Waldemar Becker, Vollmarshäuser Str. 28, 34260 Kaufungen<br />

Tel.: 05605-929210, Fax: 05605-929211 oder E-mail: waldemarbecker@t-online.de<br />

Danach ergeht eine Anmeldebestätigung die gleichzeitig als Fahrerlaubnis der bundeseigenen Straße<br />

(Hasselhorst – Peetshof und Hörsten – Peetshof) gilt.<br />

Alle Angaben sind Änderungen vorbehalten !!!<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

<strong>Jagdaufseherverband</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />

Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Jagdaufseherverbände in Deutschland (AGJaDe)<br />

und Vereinigung der Europäischen Jagdaufseherverbände (VEJaV)<br />

<strong>Der</strong> Landesvorsitzende<br />

Günter Knippscheer<br />

Bismarckstr. 11<br />

46047 Oberhausen<br />

Tel. u. Fax: 0208/8821897<br />

E-mail: guenter-knippscheer@t-online.de<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Es geht wohl doch, wenn<br />

die richtigen Kollegen an der<br />

Stelle sitzen, wo sie optimal<br />

etwas leisten können. Ich<br />

meine damit die Besetzung<br />

der Vorstandsämter, was ja<br />

im letzten Jahr beim Landesschatzmeisteramt<br />

den Eklat<br />

mit der angeblich nicht passenden<br />

Verbandskasse auslöste.<br />

Seitdem hat es eine Menge<br />

zusätzlicher Arbeit gegeben.<br />

Von der Mühe und dem Aufwand<br />

will ich gar nicht reden,<br />

die erforderlich waren, um angebliche Fehler zu finden, die<br />

gar nicht vorhanden waren. Aber das ist gelungen. Die Kasse<br />

für das Geschäftsjahr 2007 ist stimmig und es ist kein Cent<br />

zuviel vorhanden, wie behauptet wurde (Es waren über 900,-<br />

Euro moniert worden) und für das Haushaltsjahr 2008 hat<br />

die Kassenprüfung ergeben, daß die Kasse exellent geführt<br />

und noch nie so übersichtlich dargestellt wurde wie dieses<br />

Mal, wenn man den Kassenprüfern Glauben schenken will.<br />

Und das taten die Mitglieder der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

auch, indem sie dem kommissarischen Landesschatzmeister<br />

Volker Raithel Entlastung erteilten. Neben<br />

seiner eigenen Enthaltungsstimme und keiner Gegenstimme<br />

war eine weitere Enthaltungsstimme bei der Zählung festzustellen.<br />

Es wird wohl nicht schwer sein zu ergründen, wer<br />

sich hier der Stimme enthalten hat, auch wenn man nicht<br />

dabei war.<br />

Volker Raithel wurde dann anschließend bei einer Enthaltungsstimme<br />

und einer Stimme, die sich an der Abstimmung<br />

nicht beteiligte, zum neuen Landesschatzmeister gewählt,<br />

wodurch das Vertrauen der Versammlung in seine<br />

Arbeit dokumentiert wurde.<br />

Es bleibt nach dem Votum der Versammlung bei der bisherigen<br />

Beitragshöhe von 45,00 € pro Mitglied für das Geschäftsjahr<br />

2010. Kontoführende Stelle für unsere Verbandskasse<br />

ist weiterhin die Bielefelder Volksbank e.G. (BLZ<br />

48060036) mit der Girokonto-Nr. 92745501.<br />

<strong>Der</strong> Landesgeschäftsführer mußte aber bemängeln, daß<br />

bis zur MV noch 14 Mitglieder den Beitrag für 2009 nicht<br />

entrichtet hatten. Alle anwesenden Mitglieder waren aber<br />

Aus dem Verbandsgeschehen:<br />

Bericht des Landesgeschäftsführers Günter Jahr<br />

stimmberechtigt. Bitte lassen Sie den Schatzmeister und die<br />

Landesgeschäftsstelle nicht hängen und bezahlen Sie künftig<br />

im ersten Quartal vor der MV Ihren Beitrag, denn alles andere<br />

macht überflüssige Arbeit und verursacht Kosten, die<br />

vermeidbar sind. Also im nächsten Jahr rechtzeitig daran<br />

denken!!!<br />

Als nächstes ist ein Veranstaltungstermin für den 4. Juli<br />

2009 zu beachten. <strong>Der</strong> Bildungsreferent Manfred Nickel hat<br />

den 2. Teil der Fortbildungsveranstaltung „Wildschadensschätzung“<br />

arrangiert und vorbereitet. Diese findet in Schloß<br />

Holte-Stukenbrock statt und endet für die Teilnehmer mit<br />

einem Zertifikat (siehe Einladung im Mitteilungsblatt Nr.<br />

1/2009 Seite 10). Meldeschluß war der 19.4.09, jedoch werden<br />

weitere Teilnehmer berücksichtigt, wenn jemand kurzfristig<br />

absagen muß.<br />

<strong>Der</strong> Landesvorsitzende begrüßte in der Versammlung die<br />

nach dem letzten Erscheinen des Nachrichtenblattes neuen<br />

Mitglieder und das sind die Kollegen Udo Ludewig aus Bad<br />

Salzuflen, Horst Wieshoff aus Oberhausen und Hans Haber<br />

aus Remscheid. Herzlich willkommen in unseren Reihen.<br />

Die Landesgeschäftsstelle ist nunmehr auch per E-mail<br />

erreichbar und es wird gebeten, davon Gebrauch zu machen,<br />

wenn man Wünsche vorzutragen hat oder etwas mitteilen<br />

will, insbesondere Beiträge für das Mitteilungsblatt: guenter.<br />

jahr@versanet.de.<br />

In diesem Zusammenhang bitte ich von jedem Mitglied<br />

die Mitteilung darüber, wer zurzeit aktuell „bestätigter Jagdaufseher“<br />

ist. Dies hat statistische Gründe und soll einen<br />

Überblick verschaffen, wenn sich in diesem Punkte Veränderungen<br />

ergeben haben. Bitte teilen Sie auch die bestätigende<br />

Behörde, die Dienstausweis-Nr. und die Gültigkeitsdauer<br />

des Dienstausweises mit.<br />

Abschließend ist zu erwähnen, daß bereits mehrere untere<br />

Jagdbehörden im Lande NRW unsere Fortbildungsveranstaltungen<br />

anerkannt haben, wenn es um die Verlängerung<br />

des Dienstausweises für bestätigte Jagdaufseher (im 5-Jahresturnus)<br />

geht. Die Behörden halten dies für ausreichend<br />

im Sinne des RdErl. des Ministers. Bitte machen Sie davon<br />

Gebrauch.<br />

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Bockjagd und gutes<br />

Gelingen in Ihrer Jagdschutztätigkeit zum Wohle Ihrer Reviere<br />

und des Wildes.<br />

Ihr Landesgeschäftsführer Günter Jahr<br />

11


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

12<br />

Die Seite für den Landesvorsitzenden<br />

Günter Knippscheer<br />

Liebe Jagdaufseherkollegen,<br />

es ist mir eine Erleichterung, daß die Mitgliederversammlung<br />

2009 am 19. April mit Vorstandswahlen hinter uns liegt. So ist<br />

der Vorstand wieder komplett und kann weiter aktiv die Belange<br />

der Jagdaufseher unseres Verbandes im Lande vertreten.<br />

Für die geleistete Arbeit im zurückliegenden Jahr möchte<br />

ich mich vor allem bei denjenigen Kollegen bedanken, die die<br />

Hauptlast getragen haben und das sind die Vorstandsmitglieder<br />

und insbesondere unser Landesgeschäftsführer Günter Jahr.<br />

Wichtig ist aber auch, daß die Arbeitslast des Landesgeschäftsführers<br />

auf mehr Schultern verteilt wird.<br />

So suchen wir (der Vorstand) einen stellvertretenden Landesgeschäftsführer.<br />

Ich würde mich freuen, wenn sich Kollegen<br />

dieser Aufgabe stellen. Wenn möglich im Raum Bielefeld.<br />

Ich bin mir sicher, daß es auch in diesem Jahr mit dem<br />

Verband weiter aufwärts gehen wird und daß immer mehr<br />

Jagdaufseher zu uns finden, die heute noch abseits stehen.<br />

Dies kann man sich als Jagdaufseher nicht mehr erlauben.<br />

Es bedarf schon der Unterstützung der Gemeinschaft und der<br />

notwendigen Informationen, die man bei seiner Jagdschutztätigkeit<br />

braucht. Abseits zu stehen und nur den eigenen Interessen<br />

nachzulaufen, das geht heute nicht mehr und wird dann<br />

auch nicht lange währen. Die heutige Zeit verlangt geradezu<br />

Rahmenversicherung<br />

ein Zusammenstehen allerJagdschutzbediensteten,<br />

damit ihre Wünsche<br />

und berechtigten Interessen<br />

Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Wer den Mund nicht<br />

aufmacht und nur als<br />

Einzelkämpfer auftritt,<br />

hat heute keine Chance.<br />

Allerdings wünsche<br />

ich mir ein wenig mehr<br />

Akzeptanz für uns durch<br />

die Jägerschaft, insbesondere<br />

durch die „Oberen“<br />

des Landesjagdverbandes<br />

und auch durch<br />

die Revierinhaber, denn<br />

manchmal hat man das<br />

Gefühl, daß der Jagdschutz gar nicht mehr gewollt und erwünscht<br />

ist.<br />

Und nun Weidmannsheil zur Bockjagd!<br />

Im Mai 2009<br />

Verband Hessischer Jagdaufseher e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Brandenburger Straße 13 B<br />

64850 Schaafheim<br />

Tel.: 06073 - 80208<br />

E-Mail: dieterohl@t-online.de<br />

Ab sofort bieten wir für alle hessischen Jagdaufseher eine Rahmenversicherung Jagdhaftpflicht der Zürich-Agrippina an.<br />

Die Versicherung enthält die Bestandteile Jagdhaftpflicht, Jagdunfall, Jagdwaffen und Optik.<br />

Die Preise bewegen sich zwischen 23,32 und 51,10 Euro pro Jahr inklusive Versicherungssteuer.<br />

Nähere Informationen und Versicherungsschutz über die Geschäftsstelle/Landesschatzmeister des VHJ, Dieter Ohl, Brandenburger<br />

Straße 13 B, 64850 Schaafheim.<br />

------------------------------<br />

Aufschiebeschlaufen (Schulterstücke)<br />

Bei der Geschäftsstelle sind wieder neue Aufschiebeschlaufen mit silberner Eichel eingegangen. Bei Bedarf bitte über die<br />

Geschäftsstelle bestellen.<br />

------------------------------<br />

Beitrag 2009<br />

Die Geschäftsstelle erinnert, dass der Verbandsbeitrag seit 15. Februar d.J. fällig ist. Die Mitglieder, die bis heute noch nicht<br />

bezahlt haben, bitte umgehend überweisen. Die säumigen Mitglieder wurden bereits angeschrieben.<br />

Jagdaufseher Verband Sachsen e. V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Am Sportplatz 3<br />

09244 Lichtenau<br />

E-Mail: Jagdaufseher-Sachsen@t-online.de<br />

Termine<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

September 2009 Im September findet in Altmittweida wieder das alljährliche Erntedankfest statt. Wie jedes Jahr ist auch<br />

der Kreisjagdverband Hainichen e.V. unter Leitung des Waidgenossen Ziolkowsky mit einem Informationsprogramm<br />

rund um die Jagd vertreten. Unser Jagdaufseher-Verband Sachsen e.V. wird natürlich<br />

ebenfalls dort vertreten sein. Sollten unsere Mitglieder zu diesem Erntedankfest noch gute Ideen haben,<br />

sind uns diese hochwillkommen.<br />

25.09.2009 Am 25.09.2009 findet unsere nächste Vorstandssitzung statt. Ort und Zeit unseres Treffens werden rechtzeitig<br />

bekanntgegeben.<br />

07.11.2009 Am 07.11.2009 findet im Landhotel und Restaurant „ Zur Kutsche „ in 09600 Oberschöna, An der<br />

Hauptstraße 28 unser jährliches Treffen mit Schlachtfest statt. Zum Beginn um 15.00 Uhr finden sich alle<br />

Jagdaufseher zu einer kleinen Versammlung zusammen ( Vorschläge und Ideen für Aktivitäten 2010 sind<br />

erwünscht! ) und danach beginnt der gesellige Teil mit Schlachtfest und Tanz. Natürlich sind auch dieses<br />

Jahr unsere Ehepartner wieder herzlich willkommen. Es wird ein Unkostenbeitrag von 15,00 € pro Person<br />

erhoben und kassiert wird zur Veranstaltung. Da wir die Plätze rechtzeitig buchen müssen, bitten wir um<br />

eine Rückmeldung bis zum 17.10.2009 in der Geschäftsstelle. Vielen Dank !<br />

Vorsitzende Eva-Maria Leonhardt<br />

Chursdorfer Straße 68b<br />

09322 Penig OT Chursdorf<br />

staatl. gepr., bestät. Jagdaufseher<br />

1.stellv. Vorsitzender Heinz Scholz<br />

Dresdner Strasse 201<br />

02994 Bernsdorf<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

2.stellv. Vorsitzender Alexander Niemz<br />

Graf- v. Staufenberg-Str.4<br />

02943 Weißwasser<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

Schatzmeister Wolfgang Colditz<br />

Dorfstraße 31<br />

04746 Hartha OT Steina<br />

wolfgangcolditz@gmx.de<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

Geschäftsstelle Jagdaufseher Sachsen e.V.<br />

Am Sportplatz 3<br />

09244 Lichtenau<br />

Jagdaufseher-Sachsen@tonline.<br />

de<br />

Aus-/Weiterbildung Frank Künzel<br />

Hauptstraße 6<br />

08258 Markneukirchen<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

Kulturobmann Dieter Heinrich<br />

Ehrenzug 1<br />

09569 Oederan<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

Pressestelle Heinz Scholz<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

Oliver Zwicker<br />

staatl. gepr. Jagdaufseher<br />

13


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

14<br />

Thema: Jagdmoral<br />

Jagd und Tierschutz<br />

Von Professor Dr. Dr. Klaus Pohlmeyer<br />

„Töten um gejagt zu haben“, lassen Sie<br />

mich unter diesem inhaltsschweren Satz<br />

des spanischen Philosophen Ortega y<br />

Gasset Ihnen einige Gedanken zur Jagd<br />

und ihrem Verhältnis zum Tierschutz<br />

entwickeln. Sie und ich als aktive Jäger<br />

wissen um die Brisanz dieser komplexen<br />

Thematik, Sie und ich kennen die kontroversen<br />

Diskussionen um Jagd und<br />

Tierschutz in der Öffentlichkeit.<br />

Das Töten von Wild ist abschließender<br />

und gleichzeitig auch zentraler<br />

Bestandteil der Jagd. Dieses Töten, um<br />

gejagt zu haben – treffender ist Jagd inhaltlich<br />

kaum zu definieren -, wird vom<br />

Tierschutz zu ganz großen Teilen nicht<br />

mehr akzeptiert, zumal die Jagd bei uns<br />

nicht mehr der Existenzsicherung zu begründen<br />

ist. <strong>Der</strong> Begriff des Lustmörders<br />

für den Jäger wurde geboren, die Abschaffung<br />

der angeblich überholten Jagd<br />

wird verlangt. Die Reaktionen der Jäger<br />

darauf sind ebenfalls bekannt: Sie äußern<br />

sich in frustriertem Abwenden vom organisierten<br />

Tierschutz bis hin zu verbalen<br />

Verunglimpfungen seiner Mitglieder als<br />

realitätsferne, ideologische Spinner.<br />

Die zwei Gesetze<br />

Ob wir Jäger wollen oder nicht, wir<br />

werden uns diesem Problemfeld stellen<br />

müssen, auch wenn viele von uns aufgrund<br />

jahrelanger ergebnisloser Diskussion<br />

einen tragbaren Konsens zwischen<br />

Jagd und Tierschutz zwischenzeitlich<br />

auszuschließen scheinen. Warum finden<br />

Gruppierungen, denen die Liebe zur Natur<br />

und zum Mitgeschöpf Tier gemeinsam<br />

ist, nicht zu einem grundsätzlichen<br />

Konsens? Und das, obwohl zwei große<br />

Gesetze Tierschutz und Jagd regeln,<br />

nämlich das Bundesjagdgesetz, von dem<br />

Jäger sagen, es sei das beste in der Welt,<br />

und das deutsche Tierschutzgesetz, das<br />

als das beste und richtungweisend in<br />

Europa angesehen wird. Schauen wir in<br />

die Gesetze, stellen wir fest, das jagdliche<br />

Handlungen im Umgang mit Tieren<br />

weit mehr durch das Tierschutzgesetz<br />

geregelt sind als durch das Bundesjagdgesetz.<br />

Eindeutig und richtig ist durch<br />

die sinnvolle Verknüpfung beider Gesetze<br />

der Tierschutz im Jagdgesetz veran-<br />

kert. Eindeutig und richtig hat sich die<br />

Jagd als legitime Nutzung von Grund<br />

und Boden dem Prinzip der Nachhaltigkeit<br />

und als zweite, gleichwertige tragende<br />

Säule dem Tierschutz verpflichtet.<br />

Somit müsste die Jagd doch auch in<br />

Tierschutzkreisen akzeptiert sein. Dass<br />

dies nicht so ist, belegt die immer häufiger<br />

vom Tierschutz ausgesprochene Forderung<br />

nach Abschaffung der Jagd. Die<br />

Antwort für diese Diskrepanz ist dem<br />

unterschiedlichen Tierschutzverständnis<br />

in unserer vielgestaltigen Gesellschaft<br />

begründet, einem Tierschutzverständnis,<br />

das hochdifferente individuelle bzw.<br />

gruppenspezifische Einstellungen zum<br />

Tier, zum Umgang mit Tieren und deren<br />

Einordnung sowie Wertstellung in<br />

der Gesellschaft offenbaren. Nicht wenigen<br />

Gruppierungen genügt die auf<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende<br />

Tierschutzgesetzgebung nicht.<br />

Die einen fordern als Tierschützer einen<br />

humanen Umgang mit Tieren, ohne das<br />

Tier dem Menschen gleichzustellen. Als<br />

Tierrechtler fordern andere einklagbare<br />

Rechte für Tiere und verneinen jede moralische<br />

Rechtfertigung, Tiere zu töten.<br />

Damit hätten wir in vereinfachender<br />

Klassifizierung die gesamte Bandbreite<br />

des Tierschutzes, vom wissenschaftlichen<br />

über den vermenschlichten zum<br />

ethischen Tierschutz, mit dem sich Jagd<br />

und Jäger auseinandersetzen müssen.<br />

Dass in dieser Diskussion das Töten bei<br />

der Jagdausübung eine kontrovers diskutierte<br />

Kardinalfrage darstellt, ist offenkundig.<br />

Historisches<br />

Schon im Alten Testament lesen wir<br />

von der Verpflichtung des Menschen,<br />

gefallenen Ochsen und Eseln zu helfen.<br />

Aristoteles, und später in christlicher<br />

Zeit Augustinus, Thomas von Aquin<br />

und Franz von Assisi fordern eine Art<br />

Nächstenliebe auch gegenüber dem<br />

Tier. Leonardo da Vinci formuliert den<br />

Tierschutz seiner Zeit als Vormundschaft<br />

des Menschen für das Tier. Im<br />

abendländischen Kulturkreis sehen wir<br />

heute im Wildtier ein Mitgeschöpf,<br />

das mit einer belebenden Seele, einer<br />

„anima” ausgestattet ist. Mit Thomas<br />

von Aquin und damit zurückgreifend<br />

auf Aristoteles ist die Tierseele jedoch<br />

ausschließlich als „anima sensitiva” definiert,<br />

die sich durch das Schätzungsvermögen,<br />

durch den Instinkt also,<br />

auszeichnet. Die Tierseele ist demnach<br />

eine Struktur, durch die Tiere Qualen,<br />

Schmerzen, Leiden, aber auch Wohlbehagen<br />

und Freude sinnenhaft erleben<br />

können. Somit sind Tiere Lebewesen<br />

mit einer empfindungsfähigen Seele,<br />

die bis zur Grenze der Vernunft, dieser<br />

einschneidenden und unverrückbar<br />

trennenden - Grenze mit der menschlichen<br />

Seele gleichartig ist.<br />

Mensch-/Tierseele<br />

Im Unterschied zum Tier ist der Mensch<br />

ein Lebewesen, das sich durch seine Vernunftbegabung<br />

auszeichnet, ausgestattet<br />

mit einer „anima cogitiva” (erkennenden<br />

Seele), der die Erkenntniskraft<br />

zu eigen ist. Durch diese Kraft, die Kraft<br />

seiner Intelligenz, erhält der Mensch<br />

Einblick in Zusammenhänge. Diese<br />

Kraft befähigt ihn zu geistiger Vernunft,<br />

die ihn die Wesenheiten der Dinge,<br />

zum Beispiel die Wesenheit des Todes,<br />

erkennen lässt. Dagegen können Tiere<br />

lediglich zur Erfassung von sinnlich<br />

Wahrnehmbarem gelangen. Trotz dieses<br />

elementaren Unterschieds zwischen<br />

Tier- und Menschenseele verbleibt zwischen<br />

beiden Seelen derartig viel und<br />

wesentlich Gleiches, dass die Frage nach<br />

der Anwendbarkeit des Fünften Gebots<br />

„Du sollst nicht töten” auf das Tier<br />

berechtigt erscheint und beantwortet<br />

werden muss. In den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen - und hier sehe ich<br />

besonders die Veterinärmedizin und die<br />

Wildbiologie - besteht in dieser Frage<br />

Klarheit. Beide Wissenschaften sehen<br />

das Töten von Tieren durch den Menschen<br />

als legitim an. Beide Wissenschaften<br />

sehen sich darüber hinaus im Einklang<br />

mit der theologischen Auslegung<br />

des Tötungsverbots, eine Auslegung, die<br />

eine begrenzte Gültigkeit des Fünften<br />

Gebots beinhaltet. So belegen alttestamentarische<br />

Aussagen, wie zum Beispiel<br />

der im fünften Buch Mose aufgeführte<br />

„Wildbretkatalog” sowie die im Neuen<br />

Testament nachlesbaren Aufforderungen<br />

Jesu an seine Jünger, zum Fischfang<br />

auszufahren (= Wildtiere zu töten) oder<br />

das Osterlamm (= Haustier) zu schlachten,<br />

aus christlich-theologischer Sicht<br />

die Berechtigung des Menschen, Tiere<br />

zu töten. Dieses Recht wird jedoch<br />

dann überschritten, wenn der Mensch<br />

aus lebensverneinender Willkür ausbeuterisch<br />

und zerstörerisch tierisches<br />

Leben vernichtet.<br />

Leben und Tod<br />

Diejenigen wissenschaftlichen Vertreter<br />

von der Veterinärmedizin und Wildbiologie,<br />

die ihren geistigen Hintergrund<br />

nicht im christlich-theologischen Bereich<br />

sehen, berufen sich in dieser Frage<br />

in aller Regel auf Robert Spaemann,<br />

nach dem Menschen Tiere töten dürfen,<br />

weil „Tiere nur im Augenblick leben und<br />

keine Biographie besitzen”. Und wer es<br />

dann will, kann sich auch auf Nietzsche<br />

beziehen, der sagt, dass wir das Leben<br />

nicht bejahen können, wenn wir nicht<br />

das Töten und das damit einhergehende<br />

Leiden bejahen. Damit gehen die<br />

naturwissenschaftlichen Disziplinen<br />

Veterinärmedizin und Wildbiologie von<br />

einer ethischen, theologischen, philosophischen<br />

sowie naturwissenschaftlichen<br />

Rechtfertigung der Tötung von Tieren<br />

aus. Ein vermenschlichter Tierschutz,<br />

der gleiches Recht für Mensch und Tier<br />

sowie ein unveräußerliches Lebensrecht<br />

ohne Tötungsrechtfertigung auch für<br />

Tiere fordert, wird - soweit mir bekannt<br />

ist - von keinem meinungsbildenden<br />

Vertreter aus Veterinärmedizin und<br />

Wildbiologie gefordert. <strong>Der</strong> vermenschlichte<br />

Tierschutz ist weder ethischphilosophisch<br />

noch wissenschaftlich<br />

begründbar und durch geltendes Recht<br />

auch nicht einklagbar. Die Diskussion<br />

um eine Vereinbarkeit von Jagd und<br />

Tierschutz ist mit Verfechtern dieser<br />

Anschauung sinnlos, da sie nur für eine<br />

Seite zielorientiert geführt werden kann.<br />

Das Wie beim Töten<br />

Grundsätzliche Einigkeit besteht in<br />

beiden wissenschaftlichen Disziplinen<br />

über den Ablauf des Tötungsvorgangs,<br />

der auch und gerade beim Töten auf<br />

der Jagd mit einem in Anbetracht der<br />

Umstände möglichst geringen Maß an<br />

physischen und psychischen Leiden für<br />

das Tier erfolgen muss (§ 4, Tierschutzgesetz).<br />

Beide Fachrichtungen tragen vollinhaltlich<br />

die themenbezogenen gesetzlichen<br />

Vorschriften der Jagdgesetzgebung<br />

und des Tierschutzgesetzes, wobei letzteres<br />

weitaus mehr den Umgang mit<br />

Tieren bei der Jagdausübung regelt als<br />

das Bundesjagdgesetz bzw. seine Novellierungen<br />

auf Länderebene. Ich denke<br />

hier an die tierschutzrechtlichen Bestimmungen<br />

zum Aussetzen von Wild,<br />

die Abrichtung und Prüfung von Tieren<br />

auf Schärfe an anderen Tieren sowie das<br />

Hetzen von Tieren auf andere Tiere. Für<br />

beide wissenschaftlichen Disziplinen ist<br />

die Nutzung von Wildtieren ein natürlicher<br />

Vorgang. Diese Nutzung wird<br />

einschränkend jedoch nur dann als legitim<br />

angesehen, wenn die Entnahme von<br />

Wildtieren aus der Wildbahn ökologisch<br />

vertretbar ist und in Form eines Tierartenschutzes<br />

tierschutzgerecht erfolgt.<br />

Kein Kalb vorm Tier<br />

<strong>Der</strong> Wildbiologe arbeitet populationszentriert,<br />

da die Spezies und nicht das<br />

Individuum das Bleibende ist. Somit ist<br />

das Schicksal des Einzeltiers von nachrangiger<br />

Bedeutung. Daher bejaht die<br />

Wildbiologie die Entnahme einzelner<br />

Individuen aus stabilen Populationen<br />

und sieht eine solche Entnahme zum<br />

Beispiel bei den größeren Pflanzenfressern<br />

nicht nur als ökologisch sinnvoll,<br />

sondern auch als notwendig an. Eine<br />

solche Einzelentnahme muss jedoch<br />

stets biologisch sinnvoll und verträglich<br />

erfolgen. Dies bedeutet zum Beispiel<br />

für das Rotwild, dass während der<br />

Phase der festen Mutter-Kind-Bindung<br />

auf das Erlegen von Kälbern verzichtet<br />

wird oder mit geeigneten Jagdmethoden<br />

Kalb und zugehöriges Alttier gleichzeitig<br />

erlegt werden. Wer das bis zu vier<br />

Tage anhaltende panikartige Suchen der<br />

Alttiere nach ihren erlegten Kälbern in<br />

der Zeit fester Mutter-Kind-Beziehung<br />

beobachtet hat, wird diese wildbiologisch-tierschützerische<br />

Forderung sofort<br />

verstehen.<br />

Die richtige Wahl der Jagdmethode<br />

und der Grad des Könnens, mit der diese<br />

umgesetzt wird, sind die Parameter,<br />

an die Wildbiologie und damit der wissenschaftliche<br />

Tierschutz die Jäger misst.<br />

Auch die Reduktion von Wildtierpopulationen<br />

auf lebensraumverträgliche<br />

Größenordnungen ist wildbiologisch<br />

richtig, solange intakte Sozialstrukturen<br />

bei rudelbildenden Spezies bestehen<br />

bleiben. Das Unterschreiten der<br />

verhaltensphysiologisch vorgegeben Sozialeinheiten<br />

durch extreme Absenken<br />

des Bestandes dagegen bedeutet definitiv<br />

Schaffung von Leiden im Sinne des<br />

Tierschutzgesetzes. Gerade die rudelbildenden<br />

Hirschartigen stehen in einem<br />

derart komplexen Sozialgefüge, dass aus<br />

wildbiologischer Sicht ein hohes Absenken<br />

auch aufgrund ökonomischer Vorgaben<br />

und Zwänge nicht gerechtfertigt<br />

ist. Hier wäre eine zeitliche totale Eli-<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

minierung des Gesamtbestands wildbiologisch<br />

und tierschützerisch weitaus<br />

verträglicher.<br />

Wild und Medizin<br />

Die in Zusammenhang von Populationsreduktionen<br />

vermehrt diskutierten<br />

möglichen Verabreichungen von Verhütungsmitten<br />

nichts anderes als eine hormonelle<br />

Kastration, sind aus wildbiologischer<br />

Sicht als unphysiologisch und<br />

tierschutzwidrig abzulehnen. Vertreter<br />

des vermenschlichten, aber auch Verfechter<br />

des ethischen Tierschutzes - und<br />

darunter befinden sich auch Tierärzte –<br />

vertreten - aus ihrer Sicht verständlich<br />

- natürlich eine gegenteilige Meinung.<br />

Für die Wildbiologie stellt der Einsatz<br />

von Medikamenten in Wildbeständen<br />

grundsätzlich die letzte Möglichkeit<br />

dar, da ein derartiger Einsatz beim nicht<br />

ausreichend überwachbaren Wildtier<br />

ungeahnte Folgen für das Ökosystem<br />

haben kann. Den klassischen Beleg für<br />

die Aussage liefert das Seucheng e schehen<br />

um die Tollwut. Kein Wildbiologe<br />

würde diese als natürliches Regulativ<br />

anzusehenden, zyklisch auftretenden<br />

Seuchenzüge medikamentell angehen.<br />

Wildbiologisch vertretbar ist nur eine<br />

effektive Fuchsbejagung und darüber hinaus<br />

die Akzeptanz der Seuchenzüge als<br />

natürliches Geschehen. Ganz anders der<br />

seuchenmedizinisch denkende Tierarzt,<br />

der den gesetzlichen Vorgaben folgend<br />

mit den Mitteln moderner Pharmazeutik<br />

und der Erfahrung aus jahrzehntelanger<br />

Haustierseuchen-Bekämpfung<br />

flächendeckend wirksam vorbeugende<br />

Impfaktionen durchführt, die die Füchse<br />

ihm mit einer ungeahnten Besatzzunahme<br />

gedankt haben.<br />

Neben dem Aspekt der Tierseuchenbekämpfung<br />

leitet den Tierarzt in ganz<br />

hohen Maße hierbei selbstverständlich<br />

auch sein Berufsethos, das ihm vorgibt,<br />

Tieren - auch Wildtieren - medizinisch<br />

zu helfen, um ihre Leiden zu minimieren.<br />

Dabei steht immer das Einzeltier<br />

im Vordergrund, das nach entsprechender<br />

Diagnose geheilt oder bei ungünstiger<br />

Vorhersage eingeschläfert wird.<br />

Durch dieses Einschläferungsgebot und<br />

durch seine kontrollierende Funktion<br />

am Schlachthof ist dem Tierarzt der<br />

Tötungsvorgang bekannt, ja vertraut.<br />

Hierfür wird er unter anderem in seinem<br />

Studium geschult und ausgebildet.<br />

Insofern werden auch seitens der Veteri-<br />

15


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

16<br />

närmedizin gegen das Töten auf der Jagd<br />

keine Einwände erhoben, solange dieses<br />

„jagende Töten” soweit wie möglich<br />

tierschutzgerecht erfolgt und ökologisch<br />

vertretbar ist.<br />

Verletztes Reh<br />

In den letzten Jahren beobachten Tierärzte<br />

eine stetige Zunahme von Bittstellern,<br />

die mit krankem, vornehmlich<br />

verunfalltem Wild oder hilflos aufgefundenen<br />

Jungtieren tierärztliche Behandlungen<br />

für diese Patienten erbitten. Aus<br />

ethologischer Sicht sind derartige Therapien<br />

mehr als skeptisch zu beurteilen. Sicher<br />

belegen solche Ansinnen ein gestiegenes<br />

positives Bewusstsein gegenüber<br />

dem Mitgeschöpf im Sinne des humanen<br />

oder ethischen Tierschutzes. Einem<br />

verunfallten Rehbock jedoch wird nichts<br />

Gutes erwiesen, wenn schwerste Verletzungen<br />

therapiert werden und er nach<br />

langandauernder, sicher sehr liebevoller<br />

Pflege als dreiläufiges Tier mit einer<br />

Laufprothese der örtlichen Presse als Beweis<br />

aktiver Tierliebe präsentiert wird.<br />

<strong>Der</strong>artige Therapien an erwachsenen,<br />

also geprägten Wildtieren beinhalten<br />

eindeutige Verstöße gegen das geltende<br />

Tierschutzgesetz.<br />

Töten auf der Jagd<br />

Wenden wir uns dem eigentlichen<br />

Tötungsvorgang auf der Jagd zu: Im<br />

Rahmen der legalen, also gesetzlich reglementierten<br />

Jagdausübung wird Wild<br />

ganz überwiegend mit Langwaffen - Kugel<br />

oder Schrot - durch einen gezielten<br />

Schuss getötet, der das Wild unter Vermeidung<br />

von Schmerzen und Leiden<br />

unverzüglich töten soll. <strong>Der</strong> Tod tritt<br />

beim Kugelschuss durch Schock und<br />

Zerstörung lebensnotwendiger Organe,<br />

beim Schrotschuss in den weitaus<br />

meisten Fällen ausschließlich durch die<br />

Schockwirkung ein. Nach naturwissenschaftlichem<br />

Verständnis ist beim Töten<br />

von Wild auf der Jagd Gesetzeskonformität<br />

nur dann gegeben, wenn der<br />

Jäger körperlich und technisch seine<br />

Waffe beherrscht und der gezielte Tötungsschuss<br />

nur dann abgegeben wird,<br />

wenn der Schütze sich der sofort tödlichen<br />

Wirkung seines Schusses sicher ist.<br />

Das bedeutet. dass das Schießvermögen<br />

eines jeden Schützen mit dem Schwierigkeitsgrad<br />

der jeweiligen Schusssituation<br />

im Einklang stehen muss. So dürfte<br />

beispielsweise für einen wenig geübten<br />

Schützen der aufgelegt abgefeuerte Kugelschuss<br />

auf ein stehendes Stück Wild<br />

bei heute üblichem Waffenstandard bis<br />

120 Meter Entfernung vertretbar sein,<br />

während der geübte Schütze sicher auch<br />

weiter schießen bzw. im näheren Bereich<br />

auch auf sich bewegendes Schalenwild<br />

schießen kann. Da für alle Jäger eine<br />

gleich gültige Norm nicht fixiert werden<br />

kann, gilt als unabdingbare Voraussetzung<br />

für das Erlegen von Wild eine hohe<br />

verantwortungsvolle Selbstdisziplin, die<br />

den jeweiligen Schützen erst dann schießen<br />

lässt, wenn er nach Abwägung und<br />

Einschätzung aller Faktoren eine realistische<br />

schmerzfreie Tötungswahrscheinlichkeit<br />

sieht. Die ebenso bekannte wie<br />

strikt abzulehnende Entschuldigung<br />

„ich habe den Schuss versucht, aber es<br />

war doch zu weit“ steht dieser geforderten<br />

Selbstdisziplin unvereinbar gegenüber.<br />

<strong>Der</strong> Schrotschuss<br />

Als problematisch im Sinne des Tierschutzgesetzes<br />

ist der sogenannte waidgerechte<br />

Schrotschuss zu betrachten,<br />

der als sportlicher Schuss nur auf sich<br />

bewegendes Wild abzugeben ist. Hierbei<br />

wird wissentlich in Kauf genommen,<br />

dass ein Teil des beschossenen Wildes<br />

nicht sofort tödlich getroffen wird. <strong>Der</strong><br />

Schuss auf stehendes, sitzendes und -<br />

bei Wildgeflügel - auf laufendes Wild<br />

gilt in Jägerkreisen nach wie vor als nicht<br />

waidgerecht. Nicht die Tatsache, dass<br />

geübte, mit der geforderten Selbstdisziplin<br />

ausgestattete Jäger auf sich bewegendes<br />

Wild schießen, ist zu kritisieren,<br />

sondern die Tatsache, dass der weitaus<br />

sicherere tödliche Schrotschuss auf sich<br />

nicht bewegendes Wild als nicht waidgerecht<br />

verpönt ist.<br />

Sachgerecht Töten<br />

Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem<br />

nicht selten zu beobachtenden Unvermögen<br />

einiger Jäger, krankgeschossenes<br />

Wild sachgerecht zu töten. Die Mängel<br />

des Unvermögens sind sicher durch<br />

eine fundierte Ausbildung zu beseitigen.<br />

Grundsätzlich hat der weitere, der finale<br />

Schuss das Leiden zu beenden. Alle<br />

anderen Möglichkeiten - auch die kalte<br />

Waffe - sind nur in Ausnahmesituationen<br />

vertretbar. Das impliziert jedoch,<br />

dass der Jäger den Einsatz der kalten<br />

Waffe für den Notfall beherrschen muss.<br />

Vehement abzulehnen ist der unterlasse-<br />

ne Schuss auf ein angeschossenes Stück<br />

Wild mit der Begründung weiterer<br />

Wildbretentwertung, ein Vorgang, der<br />

auf Niederwildjagden auch heute noch<br />

gar nicht so selten zu beobachten ist.<br />

Das derart begründete bewusste Abwarten<br />

auf den Eintritt des Todes offenbart<br />

eine unverantwortliche, abstoßende und<br />

zu ahndende Rohheit! Auch der würgende,<br />

krankes Wild abtuende scharfe<br />

Hund darf nie Ersatz für den zweiten<br />

Schuss sein, solange dieser anbringbar<br />

ist. Unbestritten bleibt dabei die Notwendigkeit<br />

sicherer Verlorenbringer auf<br />

den Niederwildjagden und versierter<br />

Nachsuchengespanne für die Schweißarbeit<br />

beim Schalenwild. Grundsätzlich ist<br />

von der gleichen Lebenswertigkeit und<br />

Leidensfähigkeit allen jagdbaren Wildes<br />

auszugehen, so dass unterschiedliche<br />

Anstrengungen abhängig von Art und<br />

Geschlecht des Wildes bei Nachsuchen<br />

nicht gegeben sein dürften.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass<br />

das Töten von Wild als zentraler Bestandteil<br />

der Jagd immer dann ethisch<br />

vertretbar, erlaubt, ja sogar geboten ist,<br />

wenn der Mensch nicht ausbeuterisch<br />

und zerstörerisch tierisches Leben vernichtet,<br />

sondern nachhaltig und ökosystemgerecht<br />

auf dem Fundament<br />

eines wissenschaftlich abgesicherten<br />

Tierschutzes jagt. Letzterer kann auf der<br />

Jagd nur ein tierartgerechter Tierschutz<br />

sein, da die Jagd nie einem vermenschlichten<br />

oder humanen individuellen<br />

Tierschutzgedanken entsprechen kann!<br />

So wertvoll Traditionen auch sein<br />

mögen und sein können, so müssen<br />

Jäger in einer veränderten Umwelt und<br />

bei einem geänderten Bewusstsein ihrer<br />

nicht jagenden Mitmenschen zu Änderungen<br />

ihres Tuns bereit sein. Wider<br />

besseres Wissens, das Ökologie, Wildbiologie,<br />

wissenschaftlicher Tierschutz<br />

und verwandte Disziplinen erarbeitet<br />

haben, an alten Zöpfen auf der Jagd festzuhalten,<br />

ist falsch, kann ungesetzlich<br />

sein und ist gegenüber dem beseelten<br />

Wildtier als bezauberndem Mitgeschöpf<br />

zutiefst unmoralisch!<br />

Mit freundlicher Genehmigung des<br />

Verfassers Professor Dr. Dr. Klaus<br />

Pohlmeyer<br />

Hapert es bei den Jägern an dem Ansprechen des Wildes auf der<br />

Jagd?<br />

Von Dieter Erbut<br />

Die Meldungen in der Presse über Jagdunfälle,<br />

bei denen Menschen und Hunde<br />

zu Tode gekommen sind, haben sich<br />

im letzten halben Jahr drastisch erhöht:<br />

- Jäger auf Drückjagd, der mit einer<br />

Jagdkotze über der Warnweste bekleidet<br />

war, als Sau angesprochen und<br />

erschossen.<br />

- Labrador als Fuchs angesprochen<br />

und erschossen.<br />

- Bei Ansitzjagd Deutsch Langhaar erschossen<br />

- Bei Drückjagd hinter Sauen stöbernder<br />

Wachtelhund erschossen .<br />

- Am Mais beim Häckseln angestellter<br />

Jäger vom Nachbarn erschossen…<br />

Man fragt sich, ob die Jäger leichtsinniger<br />

geworden sind, oder hört man durch<br />

Presseberichte heute einfach mehr? Und<br />

früher ist in Wirklichkeit auch schon<br />

immer soviel passiert? Ich erinnere mich<br />

an ein Vorkommnis in meiner Jungjägerzeit,<br />

als ein Kreisjägermeister ein<br />

Pony auf der Weide als Sau geschossen<br />

hatte – das war eine Sensation!<br />

Zusätzlich mehren sich die Meldungen<br />

über Abschussvergehen:<br />

- Führendes Alttier auf Drückjagd geschossen.<br />

- Drückjagd im Januar: 26 Stück Rehwild,<br />

davon 10 Böcke, geschossen…<br />

Außerdem gibt es häufiger die Hinweise<br />

auf „schlechte“ Schüsse: da wird<br />

versucht, hinter den Teller des Schwarzwildes<br />

zu schießen oder beim Rehwild<br />

auf den Träger. Wer kommt auf solche<br />

haarsträubenden Ideen? Soll das der<br />

Wildbretschonung dienen, damit das<br />

Blatt besser zu verwerten ist? Eine andere<br />

Erklärung kann es nicht geben, denn<br />

waidgerecht ist ein solcher Schuss mit<br />

Sicherheit nicht! Im Gegenteil: er ist<br />

in höchstem Mass zu verurteilen, denn<br />

beide angesprochenen Schüsse treffen<br />

kaum das Leben des zu streckenden<br />

Wildes – diese Schüsse klappen zwar auf<br />

dem Schiessstand auf der breiten Wildscheibe,<br />

aber nur durch Zufall im wirklichen<br />

Jagdgeschehen, wenn das Wild<br />

in Bewegung ist. Zum Ansprechen<br />

des Wildes gehört die Entscheidung<br />

über den waidgerechten Schuss - dieser<br />

hängt immer von der Situation ab,<br />

und er ist individuell verschieden. Aber<br />

immer muss gelten, dass man niemals<br />

etwas „versucht“ bei einem Schuss auf<br />

ein lebendes Stück. Man wartet ab, bis<br />

sich die optimale Situation ergibt – und<br />

wenn sie nicht kommt, lässt man den<br />

Finger gerade!<br />

Vor allem Drückjagden scheinen dazu<br />

prädestiniert, jagdliche Sorgfalt bei<br />

der Ansprache des Wildes fehlen zu<br />

lassen. Außerdem sind es immer die<br />

besonders schnellen Schützen, deren<br />

Schnelligkeit man manchmal auch als<br />

Schusshitze bezeichnen könnte. Es ist<br />

beschämend, wenn Jäger schon auf das<br />

kleinste Geräusch hin das Gewehr hochreissen<br />

– gut zu beobachten am Mais,<br />

wenn dann statt der Sau der Stöberhund<br />

hervorbricht, oder auch am Fuchsbau,<br />

wenn statt Fuchs zuerst der Teckel herausguckt.<br />

Dabei passiert eine Vielzahl<br />

an „Unfällen“, die eindeutig vermeidbar<br />

sind, wenn erst einmal hingesehen würde,<br />

was dort eigentlich kommt.<br />

Bei der Maisjagd ist der erste Leitsatz:<br />

„Die Sauen soweit herauskommen lassen,<br />

dass vom Mais weggeschossen wird (min.<br />

45 °), niemals am Mais entlangschiessen!“<br />

In dieser Zeit kann man auch ansprechen<br />

und vor allem sind dann auch die Frischlinge<br />

mit draussen. Auch mir selbst ist es<br />

passiert, dass ich mit meinem geschlagenen<br />

Terrier auf den Armen aus dem Mais<br />

herauskam, am Maisfeld entlanglief, und<br />

ein Geschossknall an meinem Ohr vorbeizischte<br />

und einige Meter vor mir der<br />

sauber geeggte Boden aufgerissen wurde<br />

(es hatte ein oberhalb abgestellter Schütze<br />

auf meinen Kopf im Tal gezielt, und am<br />

Mais entlanggeschossen!).<br />

Die folgenden Kommentare vor einer<br />

Jagd kommen bestimmt vielen bekannt<br />

vor: „Wenn was kommt, schiess ich<br />

auch!“ Ohne Rücksicht auf Verluste? So<br />

muss es zumindest scheinen, wenn in<br />

der Schonzeit im Januar 10 Böcke auf 1<br />

Drückjagd erlegt werden. Das geht nicht<br />

mit rechten Dingen zu – auch nicht in<br />

den Revieren, wo Wald vor Wild geht.<br />

Wir sollten diese „Vorgänge“ ahnden:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

scheinbar sind die Strafen viel zu gering,<br />

dabei müssen viele „Vorfälle“ eher<br />

als „Vorsatz“ denn als „Irrtum“ erkannt<br />

werden. Und ein Schonzeitvergehen<br />

wird nicht plötzlich gesellschaftsfähig,<br />

weil „alle“ es machen und sanktionieren.<br />

Ich möchte daher alle Jäger, die an einer<br />

Gesellschaftsjagd teilnehmen, und insbesondere<br />

Jagdaufseher, die eine solche<br />

Jagd organisieren, nochmals ganz intensiv<br />

dazu auffordern, über die UVV hinaus<br />

zu planen.:<br />

- Größte Sorgfalt beim Anstellen der<br />

Schützen und bei der Warnbekleidung,<br />

keiner geht ohne Warnkleidung<br />

(Hutband reicht nicht!), auch<br />

dann nicht, wenn er „nur“ ansitzt.<br />

- Nebeneinanderstehende Schützen<br />

müssen von einander wissen und sich<br />

verständigen.<br />

- Kein Hundeführer oder Durchgehschütze<br />

ohne auffällige Warnkleidung.<br />

- Kein Hund ohne Warnhalsung mit<br />

Adresse, mögl. zusätzlich Warnweste<br />

(insbesondere bei wildfarbenen<br />

Schlägen).<br />

- Hunde, die nicht Laut geben, möglichst<br />

zusätzlich mit einem Glöckchen<br />

versehen, damit sie hinter Wild<br />

gehört werden.<br />

- Freigegebenes Wild immer zweimal<br />

ansprechen: 1. es ist freigeben (Jagdgesetz!),<br />

2. es führt nicht (weibl. Stück mit<br />

Jungen).<br />

- Auf keinen Fall überhastet schießen,<br />

nach dem Motto: man muss schnell<br />

sein, sonst ist es weg! Wichtiger ist:<br />

man schiesst nicht, ohne genau zu sehen,<br />

worauf!<br />

- Als Verantwortlicher der Jagd: Auf<br />

Abschussfreigaben sorgfältig eingehen<br />

(in der Jagdansprache vor der<br />

Jagd) – auch auf das „Ahnden von<br />

Fehlabschüssen“ , d.h. Anzeige bei<br />

nicht erfolgter Selbstanzeige.<br />

So sollten auch „übereifrige“ Jäger zur<br />

Ruhe gebracht werden, was scheinbar<br />

notwendig ist!<br />

Dieter Erbut<br />

Ref. für Schiesswesen im Verband der<br />

Jagdaufseher Niedersachsen e.V.<br />

17


Kleininserate<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

18<br />

Seeben Arjes: „Die<br />

Würde des Tieres ist<br />

antastbar“<br />

Bericht über den Vortrag auf der JHV<br />

des VJN (Zusammenfassung von Sibylle<br />

Erbut):<br />

„Die zentrale Frage lautet: Kann man<br />

dem Tier eine Würde zugestehen? Hier<br />

muss sich sofort die Frage nach der Natur<br />

anschliessen: es geht um fressen und<br />

gefressen werden, d.h. um Beute machen<br />

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Abzugeben wegen Revieraufgabe:<br />

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04795-956088.<br />

– und nichts anderes ist Jagd. Dabei hat<br />

der Jäger eine besondere Beziehung zur<br />

Tierwelt, denn er greift am intensivsten<br />

ein, dadurch, dass er tötet. Zusätzlich<br />

hat er die Verpflichtung, sich mit vielen<br />

begleitenden Faktoren auseinanderzusetzen:<br />

er muss einen artgerechten Lebensraum<br />

für die Tierwelt schaffen und<br />

erhalten, er hat Tier- und Naturschutz zu<br />

beachten, und vor allem: er braucht eine<br />

„sittliche Reife“, eine „Moral“, ein „anständiges<br />

Verhältnis“ zum Tier – und: er<br />

braucht einen Grund zum Töten. Dadurch,<br />

dass ein Jäger Macht über Leben<br />

und Tod hat, muss er sich moralischer<br />

verhalten als die übrige Bevölkerung,<br />

diese Verpflichtung dürfen die Jäger niemals<br />

vergessen. Ein Tier hat einen Anspruch<br />

an den Jäger, möglichst schnell,<br />

schmerzfrei und ohne grosse Qual zu<br />

sterben. Dieser Ausgangspunkt muss<br />

bei den Jägern mehr verinnerlicht werden<br />

– bei den Jagdgegnern ist er schon<br />

sehr präsent: da kommen die Vorwürfe<br />

wie „ Geweihträger zählen mehr als ein<br />

gesunder Wildbestand“, oder „die Jäger<br />

sind Mörder, die nur alles totschiessen<br />

wollen“. Jagdgegner, die sich etwas kritischer<br />

auseinandersetzen, merken sehr<br />

wohl, dass die Jagdzeit auf Rotwild anfängt,<br />

bevor die Kälber gross genug sind,<br />

dass „falsche“Abschüsse vorkommen wie<br />

führende Bachen, Alttiere statt Schmaltiere,<br />

Muttertiere, die zur Aufzucht<br />

notwendig sind etc.etc. Durch solche<br />

Vorkommnisse wird die Glaubwürdigkeit<br />

der Jagd herausgefordert, und die<br />

Jäger wären gut beraten, sich viel mehr<br />

damit auseinanderzusetzen. In den Streckenberichten<br />

der Hegeringe oder Jägerschaften<br />

werden Abschüsse „geschönt“,<br />

die Statistik der Wildhändler und Nach-<br />

Natur- und Jagdschule Outback<br />

suchenführer sieht anders aus! Gerade<br />

bei den Nachsuchen offenbart sich die<br />

„dunkle Seite des Waidwerks“, alleine<br />

schon die Tatsache, dass von 1,5 Mio.<br />

Stück Schalenwild jedes 10. beschossene<br />

Stück nachgesucht werden muss, spricht<br />

eine beredte Sprache!<br />

Neben den oft unqualifizierten Argumenten<br />

der Jagdgegner sollten sich die<br />

Jäger selbst mehr mit ihrem Tun auseinandersetzen:<br />

wir müssen im Kopf erkennen,<br />

dass Jagd in erster Linie „Naturverwaltung“<br />

ist, die Tugend des Jägers sollte<br />

Rücksichtnahme sein. Das Geld darf die<br />

Jagd nicht regieren. Zurzeit geht es beim<br />

Feldbau nur um Erträge, hier regieren<br />

Gift und Geld, im Waldbau geht Wald<br />

vor Wild, bei den Naturschutzverbänden<br />

soll der Wald als Futtertrog dienen und<br />

schliesslich bei der Jagdverpachtung gibt<br />

es hohe Pachtpreise nur bei viel Wild.<br />

Die Jägerschaft ist gut beraten, wenn sie<br />

sich nicht von anderen die Hochsitzbeine<br />

absägen lässt, sondern selbstkritisch<br />

mit den wunden Punkten umgeht.<br />

Bei der Saujagd sind nicht „alle Sauen<br />

richtig“, bei den Drückjagden sollten<br />

Stände nicht nach gesellschaftlicher Stellung,<br />

sondern nach Können vergeben<br />

werden und schliesslich bei der Frage<br />

nach der Waidgerechtigkeit sollte z. B.<br />

bei der Diskussion des Schrotschusses<br />

auf Rehwild auch nach der Würde des<br />

Tieres gefragt werden, damit uns nicht<br />

die Verachtung von Geschöpfen vorgeworfen<br />

wird – damit wären Jagdgegner<br />

nämlich nicht nur schnell, sondern sie<br />

lägen auch richtig. In unseren Köpfen<br />

muss ein Umdenken stattfinden, die<br />

Jagd wandelt sich und wir müssen uns<br />

mit ihr ändern.“<br />

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Tresorspezialisten aus dem westfälischen Paderborn die<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

20<br />

Erfolgreiche Nachsuchenprüfung<br />

des Verbandes der<br />

Jagdaufseher Niedersachsen<br />

in St. Andreasberg Oberharz<br />

vom 25.04.2009<br />

Von Bernd Theinhardt<br />

Schwer für den einen oder anderen<br />

Hund war die diesjährige Nachsuchenprüfung<br />

auf Hochwild des VJN in St.<br />

Andreasberg, bedingt durch sehr trockenes<br />

und windiges Wetter. <strong>Der</strong> Boden<br />

war sehr ausgetrocknet und auch viele<br />

Verleitfährten von Rot- und Schwarzwild<br />

waren vorhanden. Für mich als<br />

den neuen Referenten für das Jagdhundewesen<br />

im Verband, war der Prüfungsausgang<br />

sehr überraschend. Denn nicht<br />

die Spezialisten wie ein Hannoverscher<br />

Schweißhund, eine Brandelbracke oder<br />

ein Deutsch Langhaar beherrschten<br />

die Aufgaben, sondern der kleinste im<br />

Bunde, „Canis“ Deutscher Jagdterrier<br />

von Susanne Opitz, wurde Tagessieger.<br />

An der diesjährigen Schweißpüfung<br />

nahmen 5 Hundegespanne teil.<br />

Die Teilnehmer waren:<br />

Horst Danz mit dem Hannov.<br />

Schweißhund „Attila“<br />

Ralf Wiese mit einem Beagle „Balko“<br />

Ralf-Christian Kunhert mit einem<br />

Deutsch Langhaar „Birko“<br />

Susanne Opitz mit einem DJT „Canis“<br />

Christian Sussek mit seiner Brandelbracke<br />

„Harras“<br />

Das Legen der<br />

Fährten erfolgte<br />

nach der Methode<br />

des Jägerlehrhofes„Jagdschloss<br />

Springe“<br />

gemäß den Anforderungen<br />

der<br />

Internationaler<br />

S c h w e i ß h u n -<br />

deprüfung. Die<br />

Ku n s t f ä h r t e n<br />

wurden mit einemFährtenschuh<br />

getreten<br />

(Schwarzwildschalen),<br />

sie<br />

führten über eine Strecke von ca. 1.000<br />

Metern, wobei maximal 1/8 Liter<br />

Schweiß verwendet wurde.<br />

Die Stehzeit der Fährten betrug<br />

rund 24 Stunden. Bewertungskriterium<br />

war neben der benötigten Zeit das<br />

Verweisen und finden von 5 Fähnchen<br />

mit einem winzigen Stück von einer<br />

Sauschwarte<br />

Am Ende jeder Fährte fand jeder Hund<br />

als Erfolg seine eigene Sauschwarte. Die<br />

Fährten wurden vom erfahrenen Team<br />

Yvonne Ardler und Fritz Lackner sowie<br />

Bernd Theinhardt gelegt. Hierfür sei<br />

meinen beiden Helfern ganz herzlich<br />

noch einmal Danke gesagt. Auch Dank<br />

an Wolfgang Wüstefeld sowie seinen<br />

Sohn und meinen Verbandskolegen<br />

und Mitjäger Kai Hildebrandt aus St.<br />

Andreasberg.<br />

Ganz herzlichen Dank natürlich meinem<br />

Jagdpächter Jan Burmeister Wiese,<br />

welcher das Revier für diese<br />

Prüfung zur Verfügung gestellt<br />

hat.<br />

<strong>Der</strong> Aufruf dieser Prüfung<br />

erfolgte mit einem gemütlichen<br />

Vorabend am Freitag,<br />

welcher ein voller Erfolg war.<br />

Alle Hundeführer und Helfer<br />

haben an diesem Abend<br />

in der Pension Hanneli einen<br />

Eindruck vom Harzer<br />

Brauchtum in Form von<br />

musikalischer Begleitung<br />

und einem typischen Harzer<br />

Essen bekommen. Dieser<br />

Abend ging bis spät in die<br />

Nacht hinein.<br />

Ich möchte mich noch einmal ganz<br />

herzlich für die sehr gute Kameradschaft<br />

unter allen Teilnehmern bedanken.<br />

Für das kommende Jahr plane ich wieder<br />

in St. Andreasberg eine Nachsucheprüfung<br />

und würde mich sehr freuen,<br />

wenn für diese Veranstaltung aus den<br />

Reihen der Jagdaufseher unseres Verbandes<br />

eine große Resonanz bestehen<br />

würde.<br />

Es liegen erfreulicherweise schon<br />

zwei Anfragen für das nächstes Jahr vor.<br />

Ich wünsche allen VJN Mitgliedern ein<br />

erfolgreiches Jagdjahr und Waidmannsheil<br />

Bernd Theinhardt<br />

Referent für das Jagdhundewesen VJN<br />

Vorsicht Autofahrer:<br />

Marder treiben wieder<br />

ihr Unwesen!<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Im Sommer haben die kleinen Raubtiere<br />

wieder Paarungszeit, dann beißen sie<br />

im PKW besonders häufig zu.<br />

Steinmarder haben Kabel und<br />

Schläuche im Auto besonders gern.<br />

Ungefähr 160.000 Mal treibt das<br />

Raubtier jährlich in PKWs sein Unwesen<br />

- und richtet damit bundesweit<br />

einen Schaden von rund 20 Millionen<br />

Euro an. In der Sommerzeit steigt das<br />

Risiko, dass der Kulturfolger, der die<br />

Nähe des Menschen sucht, Fahrzeugteile<br />

anknabbert. Nicht jedoch aus Liebe,<br />

sondern aus Eifersucht.<br />

Steinmarder werden mit 15 Monaten<br />

geschlechtsreif. Die Paarungszeit dauert<br />

von Juni bis August, mit Schwerpunkt<br />

im Juli. In dieser Zeit verteidigen diese<br />

nachtaktiven Tiere ihre Reviere besonders<br />

aggressiv gegen Rivalen.<br />

Die Wärme im Bereich des Motorraumes<br />

lockt Marder immer wieder<br />

an. Riecht ein Nebenbuhler dann die<br />

„feindliche Übernahme“, lässt er sein<br />

Wut hierüber dann an Fahrzeugteilen<br />

aus, an denen der Duft des Rivalen haftet.<br />

Zumeist handelt es sich dabei um<br />

Kühlwasserschläuche, Zündkabel und<br />

Manschetten.<br />

Die Autos von Pendlern sind besonders<br />

oft betroffen, da sie durch häufigen<br />

Ortswechsel<br />

in vielen Marderrevieren parken.<br />

Doch nicht nur die Männchen zeigen<br />

Zähne: Angebissene Kabel können<br />

auch ein Indiz für einen tierischen Zickenkrieg<br />

sein.<br />

Was kann man dagegen tun?<br />

Ein Patentrezept gibt es nicht, aber<br />

Maschendraht unter dem Motorraum<br />

sowie Ultraschall- und stromführende<br />

Geräte sind ein Notbehelf.<br />

In Süddeutschland beißt der Steinmarder<br />

am häufigsten zu:<br />

Nach einer Untersuchung der deutschen<br />

Versicherungsunternehmen werden<br />

in Bayern jährlich acht von 1.000<br />

Autos durch das Raubtier beschädigt.<br />

In Sachsen-Anhalt wird hingegen nur<br />

einer von 1.000 PKWs Opfer einer tierischen<br />

Beißerei. Hoch ist die Zahl<br />

der Schadensfälle auch in Sachsen:<br />

Dort ärgern sich jedes Jahr sieben von<br />

1.000 Autofahrern über angeknabberte<br />

Kabel.<br />

Die Teilkaskoversicherung kommt<br />

in der Regel für Marderschäden auf –<br />

jedoch nur dann, wenn sie rechtzeitig<br />

erkannt werden. Durch einen Unfall<br />

verursachte Folgekosten werden nur ersetzt,<br />

wenn eine Vollkaskoversicherung<br />

vorhanden ist.<br />

Für den Autofahrer ist es deshalb<br />

wichtig, dass er vor Antritt einer Fahrt<br />

auf Warnsignale wie herumliegende<br />

Gummi- oder Kabelteile oder ausgelaufene<br />

Flüssigkeit achtet.<br />

„Wer Bäume setzt, obwohl er weiß,<br />

dass er nie in ihrem Schatten sitzen<br />

wird, hat zumindest angefangen, den<br />

Sinn des Lebens zu begreifen." –<br />

Rabindranath Tagore<br />

Wissenswertes zum<br />

Vogelei<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Eigröße<br />

Im Verhältnis zur Körpermasse legen<br />

große Vögel kleinere Eier als kleine<br />

Vögel. So macht das 1.600 Gramm<br />

schwere Ei des afrikanischen Straußes<br />

Gleich große Vögel – verschieden große Eier<br />

Wasserralle – Misteldrossel - Bekassine<br />

(Weibchen 90 bis 110 kg) nur etwa<br />

1,5% seiner Körpermasse aus, während<br />

manche Kolibriarten Eier von 20% ihrer<br />

Körpermasse produzieren (das Ei<br />

des weniger als 2 Gramm wiegenden<br />

Elfenkolibris wiegt nur 0,3 Gramm).<br />

Verhältnismäßig besonders große Eier<br />

(bis 25% der Körpermasse)<br />

legen die Kiwis,<br />

obwohl sie selbst<br />

mit Haushuhngröße<br />

keineswegs zu den<br />

kleinen Arten zählen.<br />

Allerdings sagt die<br />

Eimasse allein für<br />

sich genommen wenig<br />

aus, angesichts<br />

der Tatsache, dass<br />

der Inhalt eines Eies<br />

recht verschieden zusammengesetzt<br />

sein<br />

kann. So macht der<br />

Eidotter bei Nesthockern<br />

etwa 25%,<br />

bei Nestflüchtern<br />

aber rund 40% der<br />

Eimasse aus. Dementsprechend<br />

streut<br />

die Energiedichte der<br />

Eier auch von rund<br />

4,75 bis 10,9 Kilojoule<br />

pro Gramm.<br />

Eiform<br />

Das Ei mit der größtmöglichen<br />

Festigkeit,<br />

bei dem nämlich die<br />

Schalenkristalle so<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

angeordnet sind, dass sie dem Druck<br />

von außen den größten Widerstand<br />

entgegensetzen, wäre rund wie ein<br />

Tischtennisball. Ein vollkommen kugelförmiges<br />

Ei wäre jedoch zu klein<br />

für eine ausreichende Entwicklung des<br />

Embryos; der Durchmesser des Eies<br />

wird ja durch den Durchmesser des<br />

Eileiters begrenzt, den es beim Legen<br />

passieren muss.<br />

Die Form der Eier reicht<br />

von fast kugelrund, wie bei<br />

manchen Eulenarten, bis zu<br />

annähernd ellipsoid, wie bei<br />

den Lappentauchern, Seetauchern<br />

und Krähenscharben,<br />

und abgerundet kegelförmig,<br />

wie bei den Alken und Watvö-<br />

geln. Die letztgenannte Form<br />

bewirkt, dass solche Eier auf<br />

einer flachen Unterlage nicht<br />

fortrollen oder vom Wind weggeweht<br />

werden, sondern sich um ihren spitzen<br />

Pol drehen. Bei Alken, wie z.B. der<br />

Trottellumme, die auf schmalen Felssimsen,<br />

z.B. an Helgolands Steilküste,<br />

brüten, erweist sich diese Eigenschaft<br />

als sehr vorteilhaft.<br />

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Corporate Design<br />

21


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

22<br />

Wölfe - Neubürger in<br />

deutschen Revieren?<br />

Von Günter Jahr<br />

Immer mehr Wölfe aus Polen entdecken<br />

Deutschland als neues Revier.<br />

Denn deutsche Wälder bieten ausreichend<br />

Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten<br />

und sind damit gute Voraussetzungen<br />

für die Bildung neuer<br />

Rudel. Dies sind die optimalen Voraussetzungen,<br />

die ein Wolfsrudel benötigt,<br />

erklärt die Wolfsforscherin Gesa Kluth.<br />

Die Wälder seien voller Schalenwild<br />

und bilden eine gute Nahrungsgrundlage<br />

für Wölfe. Gleichzeitig böten die<br />

Bruchwälder und Dickicht ausreichende<br />

Rückzugsmöglichkeiten. Die selbständig<br />

arbeitende Biologin ist der Ansicht,<br />

dass sich bald weitere Wolfsrudel<br />

bilden werden. Bereits Mitte der 80er<br />

Jahre überquerten die heimlichen Einwanderer<br />

die östliche EU-Außengrenze<br />

und wurden im deutsch-polnischen<br />

Grenzgebiet heimisch.<br />

Auf einem Truppenübungsplatz in der<br />

sächsischen Oberlausitz hatte sich vor<br />

mehreren Jahren ein Wolfsrudel angesiedelt,<br />

das im Jahre 2000 vier Junge zur<br />

Welt brachte. Das ist der erste Nachwuchs<br />

nach fast 150 Jahren in Deutschland. Die<br />

Tiere sind jetzt im Teenangeralter und<br />

suchen sich jetzt ein eigenes Revier. Sie<br />

jagen nicht mehr unter der Regie der Elterntiere.<br />

Höchstwahrscheinlich haben<br />

sie bereits auf Ihren Streifzügen durch die<br />

Wälder 20 Schafe gerissen. Wölfe sind<br />

Beutegreifer, die davon leben, andere Tiere<br />

zu töten. Sie können aber nicht zwischen<br />

erlaubter und verbotener oder dem<br />

Menschen angenehmer oder unangenehmer<br />

Beutetiere unterscheiden. Um weite-<br />

Foto: Andreas Linneweber – Bielefeld 2009 - Gehegewolf im Heimattierpark<br />

Olderdissen Stadt Bielefeld<br />

ren Überfällen der Wölfe auf Haustiere,<br />

vornehmlich Schafen vorzubeugen, rät<br />

die Biologin zu einem Zaun aus Lappen,<br />

der die Wölfe irritiert. Das ist einfach zu<br />

installieren, ist billig und wirksam. Eine<br />

Gefahr für den Menschen geht von den<br />

Wölfen nach Meinung von Gesa Kluth<br />

nicht aus. <strong>Der</strong> Wolf muss vor dem Menschen<br />

mehr Angst haben als umgekehrt.<br />

Seit 1985 stehen die Tiere in der Bundesrepublik<br />

unter Artenschutz und seit 1990<br />

sind sie in ganz Deutschland geschützt.<br />

In Europa leben insgesamt noch rund<br />

20 000 Wölfe, davon 11 000 in Russland<br />

und 550 in Polen.<br />

Für die Jägerschaft ist der Wolf tabu,<br />

d.h. er darf nicht bejagt werden, weil er<br />

nicht dem Jagdrecht unterliegt, sondern<br />

der Naturschutzgesetzgebung und damit<br />

ist er total geschützt. Immer häufiger<br />

wird es aber zukünftig vorkommen, dass<br />

man als Jäger, besonders in den neuen<br />

Bundesländern östlich der Elbe, Kontakt<br />

zu Wölfen bekommen wird. Da heißt<br />

es Obacht geben und den Finger gerade<br />

lassen und nicht, wie kürzlich ein<br />

Jäger in Niedersachsen sich dazu hinreißen<br />

ließ, Dampf auf Isegrim zu machen,<br />

auch wenn es zu Reißschäden im Revier<br />

an Wild oder Nutzvieh kommen sollte.<br />

Es hilft auch nichts wenn die Ausrede<br />

kommt, den Wolf mit einem wildernden<br />

Schäferhund verwechselt zu haben.<br />

Die Probleme sind durch einen Schuss<br />

nicht zu lösen, obwohl Konflikte bei zunehmender<br />

Besatzdichte des Wolfes in<br />

Deutschland vorprogrammiert sind. <strong>Der</strong><br />

Wolf, der einmal zu dem verbreitetsten<br />

europäischen Großraubwild gehörte,<br />

war auch in den Revieren Deutschlands<br />

heimisch und ist erst nach der Erfindung<br />

und Benutzung der Feuerwaffen zur Jagd<br />

so dezimiert worden, dass er jahrzehntelang<br />

als ausgerottet galt. Dass er jetzt<br />

wieder Fuß fasst und sich<br />

nach Westen zu ausbreitet,<br />

muss nach unserer heutigen<br />

Auffassung von Tierschutz<br />

und Jagdethik wohl einfach<br />

akzeptiert werden. Was aber<br />

geschieht, wenn der Wolf<br />

eines Tages dem Menschen<br />

doch gefährlich wird und es<br />

zu schwerwiegenden Verletzungen<br />

oder gar zu Todesopfern<br />

durch das Verhalten<br />

der Wölfe kommt? Mit zunehmender<br />

Population ist<br />

ganz sicher damit zu rech-<br />

nen, denn der Wolf ist wie anderes Raubwild<br />

nicht weniger gegen Tollwut oder<br />

andere Krankheiten gefeit als Fuchs und<br />

Dachs. Dann erst werden die Emotionen<br />

hoch gehen. <strong>Der</strong> Leiter des Bundesforstamtes<br />

Muskauer Heide, Rolf Röder, hat<br />

die Spuren des Wolfes seit 1995 im Auge<br />

und festgestellt, dass dieser die Bestände<br />

des Rehwildes auffallend dezimiert. Als<br />

Forstmann kommt ihm dies gar nicht<br />

so ungelegen, denn damit verbunden ist<br />

auch eine voraussichtliche Verringerung<br />

der Wildschäden auf forstlichen und<br />

landwirtschaftlichen Flächen.<br />

Und die „Schutzgemeinschaft Deutsches<br />

Wild“ hat den Wolf zum Wildtier<br />

des Jahres 2003 erklärt.<br />

Mit einer Pfote in<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Nach einem Angriff eines<br />

Wolfes verenden im Solling<br />

acht Schafe<br />

Von Dieter Kemper<br />

Erschienen im „<strong>Westfalen</strong>-Blatt“ Nr. 267<br />

v. 14.11.2008 in Bielefeld - wiedergegeben<br />

mit freundlicher Genehmigung des Autors.<br />

Nach dem Problem-Bären Bruno in<br />

Bayern hat Deutschland jetzt einen Problem-Wolf.<br />

Er hat am Wochenende bei<br />

Wiensen im niedersächsischen Solling<br />

sechs trächtige Mutterschafe gerissen<br />

und zwei weitere so schwer verletzt, dass<br />

sie eingeschläfert werden mussten.<br />

In 90 bis 99 Prozent war es ein Wolf,<br />

sagte gestern die Sprecherin des niedersächsischen<br />

Umweltministeriums in<br />

Hannover, Stefanie Becker, dieser Zeitung.<br />

Bei der Begutachtung der Tierkadaver<br />

seien sowohl die Wolfsexpertin des<br />

Landesbetriebes für Wasserwirtschaft,<br />

Küsten- und Naturschutz als auch der<br />

zuständige Veterinär des Landkreises<br />

Northeim zu diesem Ergebnis gekommen.<br />

Inzwischen sei eine Fotofalle mit<br />

einem toten Tier als Köder installiert<br />

worden, um absolute Gewissheit zu erlangen,<br />

sagte Becker. <strong>Der</strong> Wolf stammt<br />

vermutlich aus Sachsen, wurde bereits<br />

auch in Hessen im Rheinhardtswald gesehen<br />

und streift jetzt durch den Solling.<br />

Noch ist der Wolf in Deutschland<br />

ein seltener Geselle. Vier bis fünf Rudel,<br />

etwa 40 Tiere, leben in Sachsen und im<br />

angrenzenden Brandenburg, sagt Volker<br />

Oppermann von der Gesellschaft zum<br />

Schutz der Wölfe in München dieser<br />

Zeitung. Zum Vergleich: In Spanien<br />

streifen mehr als 2000 Wölfe umher.<br />

Laufen diese Tiere auch bald durch die<br />

Wälder <strong>Westfalen</strong>s? „Gut möglich“, erläutert<br />

Oppermann. „<strong>Der</strong> Wildbestand<br />

ist hoch, damit bieten die Wälder reichlich<br />

Beute wie Rehe, Hirsche und Wildschweine“.<br />

<strong>Der</strong> „Tatort“ Wiensen ist nur 25<br />

km von Höxter entfernt. Wölfe legen<br />

am Tage bis zu 100 Kilometer zurück,<br />

berichtet Oppermann. Eine Wölfin bekomme<br />

sechs, manchmal bis zu neun<br />

Junge im Jahr. In der Oberlausitz seien<br />

seit dem Jahr 2000 bereits 30 Wölfe<br />

geboren worden. Spätestens nach zwei,<br />

drei Jahren verlassen die Jungtiere ihre<br />

Familien und suchen sich eigene Territorien.<br />

„Deutschland ist wieder Wolfsland“<br />

heißt es in einer Studie „Leben mit<br />

Wölfen“ – Leitfaden für den Umgang<br />

mit einer konfliktträchtigen Tierart in<br />

Deutschland. In immer mehr Bundesländern<br />

müssen zukünftig Mensch und<br />

Wolf miteinander auskommen. <strong>Der</strong><br />

Mensch wird den Wolf ganz selten zu<br />

Gesicht bekommen und wenn, dann<br />

sollte er möglichst ein Foto machen.<br />

Wenn Schafe ungeschützt in Waldesnähe<br />

oder auf einsamen Wiesen stünden,<br />

seien sie allerdings gefährdet. Und der<br />

Mensch? Ist er durch die Neubürger in Gefahr?<br />

(Frage der Redaktion des JV-NRW<br />

e.V.) Für die Zweibeiner, so glaubt Oppermann,<br />

bedeutet das scheue Tier keine<br />

Gefahr. (Weitere Gesichtspunkte in der<br />

nächsten Ausgabe)<br />

Wildschweinstrecke<br />

steigt rasant<br />

2007/2008 über 66 Prozent mehr<br />

Schwarzwild erlegt als im Vorjahr<br />

Das Wildschwein ist der Wildbretlieferant<br />

Nummer Eins in Deutschland.<br />

Rund 477.000 Schwarzkittel haben die<br />

Jäger vom 1. April 2007 bis 31. März<br />

2008 zur Strecke gebracht - das sind<br />

rund 66 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

In Schleswig-Holstein stieg die Strecke<br />

um 42 % von 8.170 auf 11.576 Stück!<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Damit wurde das bisherige Rekordjahr<br />

2003 übertroffen.<br />

Verantwortlich für die bundesweit<br />

dritthöchste Schwarzwildstrecke seit<br />

1945 sind vor allem zwei Faktoren:<br />

1. Weil die Wildschweine vom Klimawandel<br />

mit milden Wintern profitieren<br />

und in unserer Kulturlandschaft<br />

wie im Schlaraffenland leben, konnten<br />

sie sich in den letzten Jahrzehnten<br />

stark vermehren.<br />

2. Besonders Mais, dessen Anbaufläche<br />

sich in den letzten 30 Jahren fast verdreifacht<br />

hat, wirkt wie ein Magnet<br />

auf die anpassungsfähigen Allesfresser.<br />

Bei einer Zuwachsrate von über 200<br />

% sind Jäger bei der Bejagung des<br />

Schwarzwildes besonders gefordert,<br />

auch um die Gefahr einer Schweinepest<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

Erste Zwischenberichte aus der laufenden<br />

Jagdsaison deuten darauf hin,<br />

dass die Zahl der erlegten Wildschweine<br />

auch im Jagdjahr 2008/2009 wieder<br />

steigen wird.<br />

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23


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

24<br />

Am Wegesrand<br />

Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst<br />

bei Eutin.<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Deutschlands<br />

k u r i o s e s -<br />

tes Postfach<br />

steht mitten<br />

im Dodauer<br />

Forst, rund 4<br />

Kilometer außerhalb<br />

von<br />

Eutin. Ein Astloch<br />

in einer<br />

jahrhundertealten<br />

(sie soll<br />

über 500 Jahre<br />

alt sein) Eiche<br />

dient als Briefkasten.<br />

Dort<br />

werden noch<br />

heute Briefe und Postkarten von Kontakt<br />

Suchenden platziert, ganz regulär vom<br />

Briefträger. Die Anschrift lautet: Bräutigamseiche,<br />

Dodauer Forst, 23701 Eutin.<br />

Um diese Eiche rankt sich eine Sage.<br />

So soll ein an einen Baum gebundener<br />

keltischer Fürstensohn hier im Wald von<br />

einem Christenmädchen befreit worden<br />

sein. Aus Dank darüber pflanzte er die<br />

Eiche.<br />

Auch ein interessanter Brauch soll hier<br />

gelegentlich gepflegt werden: Wenn ein<br />

Mädchen bei Vollmondschein schweigend<br />

und ohne zu lachen dreimal um den<br />

Baum geht und dabei an den Geliebten<br />

denkt, so wird sie noch innerhalb eines<br />

Jahres heiraten.<br />

Dellweg 19,<br />

25792 Neuenkirchen<br />

Zu seinem Namen kam der Baum aufgrund<br />

einer Eheschließung unter seinen<br />

Ästen. Am 2. Juni 1891 trauten sich Frau<br />

Ohrt (Tochter des Dodauer Oberförsters)<br />

und Herr Schütte-Felsche (Schokoladenfabrikant<br />

aus Leipzig) unter dieser Eiche.<br />

Weil die beiden nach dem Willen der<br />

Eltern nicht heiraten durften, schrieben<br />

sie sich Briefe, die sie heimlich über ein<br />

Astloch in der Eiche austauschten. Die<br />

Eltern konnten umgestimmt werden.<br />

Immer mehr Liebende nutzten in der<br />

Folgezeit das Astloch als Briefkasten, bis<br />

1927 eine Leiter angestellt werden musste<br />

und die Post begann, Briefe hierher zuzustellen.<br />

Inzwischen sind aufgrund der an der<br />

Eiche stattfindenden Konversation über<br />

einhundert Ehen geschlossen worden.<br />

Bis zu 40 Briefe gehen dort täglich ein.<br />

Das Postgeheimnis gilt an diesem öffentlichen<br />

Briefkasten nicht. Jeder, der mag,<br />

kann die vorliegenden Briefe lesen und/<br />

oder mitnehmen. Wer will, antwortet<br />

den Schreibern. Nicht nur Heiratswillige<br />

hinterlassen ihren Wunsch nach Kontaktaufnahme,<br />

sondern auch Menschen, die<br />

einfach eine Brieffreundschaft suchen.<br />

Zu finden ist der legendäre Briefkasten<br />

wie folgt: Von der B 76 (Eutin/Plön)<br />

biegt man beim Apfelhof A. Münster in<br />

den Wald ab; nach ca. 20 Meter erreicht<br />

man einen Parkplatz. Dann folgt man<br />

noch einmal 200 Meter der geteerten<br />

Straße, bis links ein (leicht zu übersehendes)<br />

Holzschild den Weg zur Bräutigamseiche<br />

in den Wald weist. Den umzäunten<br />

Baum mit seiner Leiter erreicht man<br />

nach etwa 50 Metern.<br />

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Aussetzen eines Haustieres<br />

ist verboten<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Ein lästig gewordenes Haustier aussetzen<br />

ist nicht nur herzlos – es ist auch<br />

eine Straftat.<br />

Darauf macht die Organisation Europäischer<br />

Tier- und Naturschutz zum<br />

Beginn der Urlaubszeit aufmerksam. In<br />

den Ferienwochen versuchen jedes Jahr<br />

immer wieder Halter, ihren Vierbeiner<br />

auf diesem Weg loszuwerden. Damit<br />

riskieren sie Geldstrafen. Denn ein „in<br />

Obhut des Menschen gehaltenes Tier<br />

auszusetzen oder es zurückzulassen“ ist<br />

nach § 3 Abs. 3 des Tierschutzgesetzes<br />

verboten.<br />

Fasanenpopulation<br />

wie im Streichelzoo<br />

Langeoogurlauber bewundern reiche<br />

Fasanenpopulation der Insel<br />

Von Eva Maria Seidel<br />

Wie Urlauber der ostfriesischen Insel<br />

Langeoog berichten, laufen große<br />

Gruppen von Fasanen nicht nur durch<br />

die Dünenlandschaft der Insel, sondern<br />

auch durch die Ortsmitte. Im Frühjahr<br />

nicht zuletzt wegen des charakteristischen<br />

Balzrufes leicht zu entdecken,<br />

fallen im Gegensatz zu den unscheinbaren<br />

Hennen die Hähne mit buntem<br />

Gefieder glänzend auf. Bekanntermaßen<br />

startet die Paarungszeit der Fasane im<br />

März. Es kann also noch bunter werden<br />

im Gebüsch der Ostfrieseninsel. In der<br />

Vergangenheit kamen Fasane in hohen<br />

Populationen besonders in Niedersachsens<br />

Regierungsbezirk Weser-Ems vor.<br />

Häufig anzutreffen waren sie dort in den<br />

Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim,<br />

Osnabrück / Osnabrück, Leer,<br />

Vechta sowie Cloppenburg. Im Ursprung<br />

sollen Fasane wohl von Persien<br />

nach Griechenland eingeführt worden<br />

sein. Erste Belege für deren Nutzung als<br />

Jagdwild stammen angeblich aus dem<br />

11. Jahrhundert in England. Heute nun<br />

sind die schillernden Hühnervögel im<br />

geschützten Bereich der Insel Langeoog<br />

anzutreffen. Von Jägern unbehelligt machen<br />

sie dort ganzjährig Urlaub.<br />

Aus vergangenen Tagen<br />

Jagd mit dem Uhu<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

In einer französischen Handschrift aus<br />

dem 14. Jahrhundert finden wir einen<br />

Hinweis auf das Bild Ridingers:<br />

In einer Blätterlaube sitzt der königliche<br />

Jäger, auf einem Lockinstrument<br />

blasend, die den Ruf des Uhus naturgetreu<br />

nachahmt, damit die dadurch angelockten<br />

Krähen, wie auf diesem Bild zu<br />

sehen, „auf den Leim gehen“, nämlich<br />

auf die Leimruten des in der Bildmitte<br />

gezeigten Leimbaumes.<br />

Jahrhundertelang wurde das Hassen<br />

vieler Vogelarten auf Eulen zur „ergiebigen<br />

Vogeljagd“ genutzt.<br />

Besonders der Uhu eignete sich hierzu,<br />

der, wenn man ihn rechtzeitig in die<br />

Hand bekommt und liebevoll betreut,<br />

sehr zahm wird. Auf ihn hassen selbst<br />

Bussarde, Habichte und Roter Milan.<br />

Kupferstich von Johann Elias Ridinger. Original im<br />

Deutschen Jagdmuseum, München<br />

Natur des Jahres 2009<br />

Arzneipflanze des Jahres Fenchel<br />

Baum des Jahres Bergahorn<br />

Blume des Jahres Wegwarte<br />

Boden des Jahres Kalkmarsch<br />

Fisch des Jahres Aal<br />

Flechte des Jahres Echte Rentierflechte<br />

Internationales Tier des Jahres Gorilla<br />

Gefährdete Haustierrasse des Jahres Alpines Steinschaf<br />

Gemüse des Jahres Erbse<br />

Giftpflanze des Jahres Tabak<br />

Heilpflanze des Jahres Ringelblume<br />

Insekt des Jahres Gemeine Blutzikade<br />

Reptil/Lurch des Jahres Würfelnatter<br />

Moos des Jahres Graues Weißmoos<br />

Orchidee des Jahres Männliches Knabenkraut<br />

Pilz des Jahres Blauer Rindenpilz<br />

Spinne des Jahres Dreiecksspinne<br />

Vogel des Jahres Eisvogel<br />

Weichtier des Jahres Husmanns Brunnenschnecke<br />

Wildtier des Jahres Igel<br />

Staude des Jahres Funkie<br />

Schmetterling des Jahres Tagpfauenauge<br />

Streuobstsorte des Jahres Esslinger Scheckenkirsche<br />

Wasserpflanze des Jahres Durchwachsenes Laichkraut<br />

Flusslandschaft des Jahres 2008/2009 Nette<br />

Landschaft des Jahres 2007-2009 Donaudelta<br />

Verwendung von<br />

Fuchsbälgen<br />

Von Sibylle Erbut<br />

Pressemitteilungen zufolge sind die Preise<br />

für einheimische Rauchwaren im Keller,<br />

auch eine Folge der Rezession. Was tut<br />

also die findige Weidfrau? Genau, selber<br />

verarbeiten. Wir zeigen heute ein Beispiel<br />

einer möglichen – und wie wir finden gelungenen<br />

- Verwendung:<br />

Bei dem gezeigten Sessel handelt es<br />

sich ursprünglich um ein ziemlich altes,<br />

verschlissenes Stück, darum ist es auch<br />

„Birtes Sessel“ (geerbt von Tante Mimi)<br />

– auch Hunde sollen es bequem haben,<br />

aber möglichst nicht auf der neuen,<br />

cremefarbenen Garnitur (die man sich<br />

als Jägerhaushalt sowieso nicht zulegen<br />

sollte!)<br />

Darum wurde der Sessel „aufgearbeitet“<br />

mit eigenen Mitteln: zuerst wurde<br />

eine Husse aus Nesselstoff genäht (das ist<br />

ein zur Form des Sessels passender Überzug,<br />

Materialkosten ca. 40,-- € zuzügl.<br />

Schneiderkosten), danach wurden die<br />

Felle drapiert. Wir haben sowohl Dachs<br />

(strapazierfähiger für die Sitzfläche) als<br />

auch Füchse verwendet. Da uns bei der<br />

Profiverarbeitung beim Kürschner immer<br />

stört, dass soviel weggeschnitten wird,<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

haben wir bewusst die ganzen Felle verarbeitet,<br />

inkl. Lunte und Kopf. Nach dem<br />

Drapieren der passenden Felle wurden<br />

diese an der Husse festgenäht (am besten<br />

macht das ein geübter „Handwerker“, bei<br />

uns war es eine Schneiderin).<br />

Das Ergebnis spricht<br />

wohl für sich, nicht nur<br />

uns gefällt es, sondern<br />

auch Birte, die während<br />

der Bearbeitungszeit Entzugserscheinungen<br />

hatte.<br />

Falls das Möbelstück irgendwann<br />

doch einmal<br />

kaputt ist, sind die Felle<br />

nicht verloren, sie lassen<br />

sich jederzeit wiederverwenden,<br />

da sie nur an<br />

dem Überzug festgenäht<br />

sind.<br />

Bei einem Sessel<br />

der dargestellten Größe<br />

(ca. 1m Breite und<br />

1m Rückenlehnenhöhe)<br />

brauchten wir 1<br />

Dachsschwarte und 22<br />

Fuchsbälge. Für Rückfragen<br />

zur Machart steht<br />

die VJN-Geschäftsstelle<br />

zur Verfügung: 04795-<br />

956088.<br />

Sibylle Erbut<br />

VJN-Geschäftsstelle<br />

25


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

26<br />

Anschnallpflicht für<br />

Hunde<br />

Muss ein Hund im Auto angeschnallt<br />

sein?<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Eine Anschnallpflicht im eigentlichen<br />

Sinne gibt es nicht. Aber ein Hund<br />

muss im Fahrzeug gesichert sein.<br />

Nach § 23 der Straßenverkehrsordnung<br />

hat der Fahrer eines Kfz dafür zu<br />

sorgen, dass die Ladung gesichert ist.<br />

Hunde gelten verkehrsrechtlich als<br />

Ladung und müssen entsprechend gesichert<br />

sein. Ein Verstoß wird mit 35<br />

Euro und bei einer Gefährdung mit 50<br />

Euro und 3 Punkten geahndet.<br />

Für Hunde existieren verschiedene<br />

Sicherungsarten. Transportbox oder<br />

Trenngitter zwischen Fahrraum und<br />

Ladebereich sind eine Möglichkeit,<br />

um zu verhindern, dass der Hund<br />

bei einem Bremsmanöver wie ein Geschoss<br />

durch den Fahrzeuginnenraum<br />

schießt.<br />

Eine andere Möglichkeit sind spezielle<br />

Sicherheitsgurte für Hunde<br />

zum Anschnallen auf der Rückbank.<br />

Wählt man diese Sicherungsform, ist<br />

dies letztlich doch eine Art Anschnallpflicht<br />

für den geliebten Vierbeiner.<br />

Ob Gurt oder eine stabile Transportbox,<br />

Hauptsache gesichert. Denn<br />

neben dem Verletzungsrisiko selbst ist<br />

auch die Gefahr des Hundes als Unfallauslöser<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Schon so mancher Hund lag gelassen<br />

im Fußraum am Nebensitz und sprang<br />

durch Geräusche oder eine scharfe<br />

Bremsung irritiert auf die Fahrerseite<br />

und wurde damit zum ernsthaften<br />

Problem für den überraschten Fahrer.<br />

Wer noch ein weiteres Argument<br />

braucht: Ist ein Hund ungesichert im<br />

Wagen untergebracht, kann es im Falle<br />

eines Unfalls auch zu Problemen mit<br />

der Kfz-Versicherung kommen.<br />

Name irreführend –<br />

Schweinegrippe ist<br />

keine Tierkrankheit<br />

Von Eva Maria Seidel<br />

Die gute Nachricht für Jäger:<br />

Schweinegrippe hat nichts mit Wildfleisch<br />

zu tun.<br />

Wie das renommierte Friedrich-Loeffler-<br />

Institut mitteilen lässt, geht keine Gefahr<br />

der A/H1N1 Ansteckung durch Verzehr<br />

von Wildbret aus. Es kann dadurch nicht<br />

zu einer Ansteckung mit der ursprünglich<br />

so genannten „Schweinegrippe“ kommen.<br />

Weil diese Bezeichnung irreführend war,<br />

spricht die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) aktuell von Influenza A/H1N1.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Humaninfektion<br />

und nicht um eine Tierseuche.<br />

Des Weiteren soll das neuartige Influenza-Virus<br />

vor April 2009 weder bei<br />

Menschen noch bei Schweinen nachgewiesen<br />

worden sein, so das Friedrich-Loeffler-Institut<br />

(FLI). Das Virus<br />

könnte bereits vor einiger Zeit auf den<br />

Menschen übergegangen sein und sich<br />

derartig verändert haben, dass es jetzt<br />

ausschließlich von Mensch zu Mensch<br />

übertragen werden kann. Informationen<br />

hierzu: www.fli.bund.de<br />

Nach Deutschland bestätigt nun zwar<br />

auch Dänemark einen Fall von Influenza<br />

A/H1N1. Ebenso gibt es gemeldete<br />

Fälle in Spanien, Frankreich, Irland<br />

und Italien. Da bislang aber nur von<br />

Menschen die Rede ist und noch keine<br />

Schweine in Kliniken behandelt werden<br />

mussten, dürfte wohl klar sein,<br />

das hier zwar ein unangenehmer Grippevirus<br />

um sich greift, aber der Verzehr<br />

von Wildbret und Wildschwein<br />

gar nicht zu einer Ansteckung führen<br />

kann. Das lässt jedenfalls der Deutsche<br />

Jagdschutz-Verband mitteilen.<br />

www.hegering-gartow.de<br />

Laut Spiegel Online gäbe es sogar<br />

Hinweise darauf, dass der Erreger wo-<br />

Waldbrandgefahr<br />

möglich nicht gefährlicher sei als ein<br />

normales Grippevirus. Deutsche Experten<br />

rieten deshalb zu Gelassenheit.<br />

Da Deutschland ein Land mit guter<br />

Gesundheitsvorsorge und Grippeimpfungen<br />

ist, kann hierzulande hoffentlich<br />

weniger mit Todesfällen als mit vollen<br />

Wartezimmern gerechnet werden.<br />

Schwein gehabt!<br />

Schweinegrippe-Symptome rechtzeitig<br />

erkennen und generell vorbeugen<br />

Von Eva Maria Seidel<br />

Halsschmerz, Husten, Kopfschmerz, Fieber,<br />

Schnupfen oder sogar Atemnot? Die<br />

Symptome der Schweinegrippe sind zum<br />

Verwechseln ähnlich mit einer üblichen<br />

Grippe oder banalen Erkältungskrankheit.<br />

Deshalb gilt es ohne falsche Scheu<br />

den Arzt aufzusuchen um rechtzeitig Gegenmaßnahmen<br />

ergreifen zu können. Das<br />

sicherste Mittel ist aber die Vorbeugung.<br />

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat gemeinsam<br />

mit der Bundeszentrale für<br />

gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die<br />

Broschüre „SELBSTVERTEIDIGUNG<br />

GEGEN VIREN“ herausgegeben, die sich<br />

jeder im Internet herunterladen oder auf<br />

postalischem Wege zusenden lassen kann.<br />

Die Hygienetipps darin dienen nicht nur<br />

dem alltäglichen Schutz vor Erkältung,<br />

Grippe oder Magen-Darm-Infekt, sondern<br />

ebenfalls den Schutzmaßnahmen<br />

bei möglichen Pandemien, wie der aktuellen<br />

Schweinegrippe. Simpel aber seriös<br />

lautet der wichtigste Tipp: ABSTAND<br />

HALTEN, MENSCHENANSAMM-<br />

LUNGEN MEIDEN. Viren verbreiten<br />

sich besonders dann, wenn Menschen<br />

zusammenkommen. Zum Verzicht von<br />

Händeschütteln oder Begrüßungskuss<br />

wird dringend geraten. Und vor allem<br />

zum Verzicht von Reisen in entsprechend<br />

befallene Gebiete. Dazu müssten nach<br />

neuesten Erkenntnissen wohl auch Bayern<br />

und Hamburg zählen. Offiziell und<br />

international wird die Schweinegrippe ab<br />

sofort Influenza A (H1N1) genannt. Info:<br />

www.wir-gegen-viren.de.<br />

Die Leine für’s Leben<br />

Firma Barkhauser<br />

fertigt maßgeschneiderte Hundeleinen<br />

Bestes, ungefärbtes Kernleder und maßgeschneiderte Herstellung<br />

per Handarbeit: So entstehen Hundeleinen, die ein Leben lang mit<br />

Hund und Führer durch Dick und Dünn gehen. Ernst Kaase aus<br />

Barkhausen bei Osnabrück stellt genau solche Leinen in vielen verschiedenen<br />

Varianten in Handarbeit her. „Ich fertige exakt nach den<br />

Wünschen und Bedürfnissen der Kunden“, erklärt er. Mal mit Gehörnriegel,<br />

mal mit Karabinerhaken, Zangenhaken,oder als Leine<br />

mit integrierter Halsung aber ausschließlich mit Flechtverbindungen.<br />

Auch Schweißriemen, Schleppleinen oder Feldleinen sind bei<br />

Barkhauser im Sortiment. Für den Führer mehrerer Hunde fertigt<br />

Ernst Kaase auch Leinen mit zwei oder drei Halsungen. „Was ich<br />

allerdings nicht verarbeite, sind Nietenverbindungen, weil die am<br />

anfälligsten sind und leichter kaputt gehen.“<br />

Und damit weder Hund noch Führer ins Stolpern kommen und der<br />

Jagdhund sich auch neben dem stehenden Herrchen ohne Würgegefahr<br />

ablegen kann, wird die Länge der Leine an die Körpergröße<br />

des Führers angepasst. Je nach Größe des ausgewachsenen Hundes<br />

variiert die Firma Barkhauser außerdem zwischen den Lederstärken<br />

sechs, sieben oder acht Millimeter bei den Rundledern und 10,<br />

12 oder 18 Millimetern bei Flachledern . „So entsteht dann eine<br />

passgenaue Leine, die vom Welpen bis zum Althund und in jeder<br />

Lebenslage vom Spaziergang über Jagd bis zum Agility verwendet<br />

werden kann.“ Sein Favorit ist die Leine mit integrierter Halsung:<br />

„Bei den meisten Arbeiten dürfen die Hunde ohnehin keine Halsung<br />

tragen, sei es im Bau, beim Buschieren, bei der Wasserarbeit und<br />

insbesondere im Auto da immer die Gefahr des Strangulierens besteht.<br />

Daher ist eine Leine mit Halsung aus einem Stück für mich<br />

persönlich die zweckmäßigste. Man kann sie dem Hund einfach<br />

und schnell abnehmen und wieder anlegen.“ Außerdem wächst die<br />

Halsung durch einen Laufknoten mit dem Hund mit. Sie kann also<br />

schon im Welpenalter angeschafft werden.<br />

Ernst Kaase, selbst seit 35 Jahren passionierter Jäger und Hundeführer,<br />

verwendet ausschließlich Kernleder, das biologisch gegerbt<br />

und nicht gefärbt wurde. „Hochwertiges Kernleder ist besonders<br />

stabil und stark. Nicht umsonst wurde es früher auch als Transmissionsriemen<br />

verwendet.“ Das zunächst helle Leder entwickelt<br />

im Laufe der Zeit selbstständig eine Patina, wird dunkler und geschmeidig.<br />

Zudem sind die Leinen, die dank Flechtverbindungen<br />

oder Gehörnriegel aus einem Stück gefertigt sind, absolut lautlos<br />

und so für jede Pirsch geeignet. Die Preise für eine solche maßgeschneiderte,<br />

hochwertige Leine liegen je nach Modell zwischen 25<br />

und 80 Euro. Die Preise für die Schweißriemen, Schleppleinen und<br />

Sonderfertigungen z. B. Zügel oder Reiterleinen, bei denen man<br />

vom Pferd aus seinen Hund anleinen kann, sind abhängig von der<br />

Länge und Aufwand.<br />

Die Firma Barkhauser hat Ernst Kaase vor 10 Jahren nach einem<br />

Herzinfarkt gegründet. Kurzerhand machte er seine Passion zum<br />

Beruf und vertreibt nun neben den Leinen weiteres Jagdzubehör<br />

wie Messer, handgeschmiedete Beile, Zerwirkbügel, Werkzeug zur<br />

Wildverwertung und vieles mehr. Im ehemaligen Pferdestall hat er<br />

sich seine Werkstatt eingerichtet, in der auch die Hundeleinen entstehen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

Barkhauser Jagen Outdoor Garten<br />

Stiegestr. 44 , 49152 Bad Essen<br />

Tel: 05427 60077 Fax: 05427 60078<br />

email: info@barkhauser.de www.barkhauser.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

1. Das Flechtprinzip hat Ernst Kaase<br />

sich bei einem alten Sattler abgeschaut<br />

und die Technik für seine<br />

Zwecke verfeinert. <strong>Der</strong> so genannte<br />

Laufknoten gewährleistet, dass die<br />

Halsung dem jeweiligen Halsumfang<br />

des Hundes angepasst werden<br />

kann. Außerdem verhindert er, dass<br />

sie sich um den Hals des Hundes zuzieht.<br />

Es handelt sich um eine begrenzte<br />

Würgehalsung.<br />

2. Ein Gehörnriegel wird eingebaut,<br />

um die Länge der Leine verstellen zu<br />

können.<br />

3. Eine Leine mit Karabinerhaken.<br />

27


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Hausmacher Wurstwaren & Wildspezialitäten<br />

Seit mehr als 80 Jahren und in der 3. Generation wird im Familienbetrieb<br />

der Traditions-Metzgerei Kramer „Hausmacher Wurstwaren“ sowie andere<br />

Fleisch- und Wurstspezialitäten in handwerklicher Arbeit und in Spitzenqualität<br />

produziert.<br />

Seit 1996 ist Metzgermeister Axel Kramer, Jäger und Inhaber eines Jagdreviers,<br />

Betriebsinhaber, der auch Wildbret zu Wildspezialitäten veredelt.<br />

Kunden in ganz Deutschland schätzen die handwerklich hergestellte Ware. Ein<br />

Besuch in 34582 Nassenerfurth, Am Mühlenteich 6 und in der Markthalle in<br />

34117 Kassel wird Sie von der Qualität und dem Geschmack der Spezialitäten<br />

überzeugen. Schauen Sie im Internet unter: www.traditionsmetzgereikramer.de<br />

nach oder rufen Sie unter der Telefon-Nr. 05682-3536 an, die Leistungsfähigkeit<br />

des Betriebes wird Sie überzeugen.<br />

Wählen Sie unter mindestens 80 verschiedenen Spezialitäten. Wildspezialitäten<br />

je nach Saison auf Anfrage. <strong>Der</strong> Versand erfolgt durch DHL direkt an Sie.<br />

28<br />

Waffenrecht<br />

Von Dieter Erbut<br />

Nach dem Amoklauf von Winnenden<br />

gibt es eine Fülle von Forderungen zur<br />

Verschärfung der Waffengesetzgebung.<br />

Gerade vor der Bundestagswahl sollten<br />

sich die Parteien fest positionieren. Das<br />

geschieht bereits bei der einen oder anderen<br />

Partei, wir werden in unserer Septemberausgabe<br />

noch extra darauf eingehen,<br />

damit unsere Mitglieder sich ein genaues<br />

Bild machen können, wer „wählbar“ ist.<br />

Zurzeit möchte ich darauf hinweisen,<br />

dass unter der Massgabe der Kontrolle<br />

der legalen Waffenbesitzer die Jagdbehörden<br />

in vielen Kreisen dazu aufrufen,<br />

nachzuweisen, wie die Waffen aufbewahrt<br />

werden. Dies sollte nicht als Schi-<br />

kane abgetan werden, sondern vielmehr<br />

als Möglichkeit gesehen werden, dass<br />

„die Jäger“ mehr als zuverlässig sind,<br />

was die Aufbewahrung sowohl der Waffen<br />

als auch der Munition angeht. Wer<br />

unsicher in Bezug auf die Rechtslage ist,<br />

kann sich gerne bei mir melden: Dieter<br />

Erbut Referent für das Schiesswesen im<br />

VJN, Tel. 04795-956088 und Email:<br />

vjngeschaeftsstelle@web.de.<br />

Neue Kaliber<br />

Von Dieter Erbut<br />

Seit der IWA gibt es viele neue Kaliber<br />

und Laborierungen. Obwohl der Jäger ja<br />

nun oftmals konservativ ist und gerne das<br />

Althergebrachte und „Bewährte“ benutzt,<br />

sind die Neuerungen es wert, in Bezug auf<br />

die Präzision beachtet zu werden.<br />

Die Fa. Blaser hat eine neue Patronenreihe<br />

herausgebracht: die Kaliber 7<br />

mm., .300, .338, und .375 Blaser wurden<br />

zusammen mit Norma entwickelt.<br />

Besonderer Wert wurde auf die sehr gute<br />

Präzision (1,2 cm) und die Wildwirkung<br />

gelegt. Bei der R 93 kann der normale<br />

Magnumverschlusskopf verwendet werden.<br />

Info: www.blaser.de.<br />

Die Fa. Brenneke bietet ihre Büchsenpatronen<br />

in vielen neuen Laborierungen<br />

an, außerdem gibt es zwei neue<br />

Flintenlaufgeschosse: Das „Camo“ hat<br />

einen Geschosskopf mit Kunststoffbeschichtung<br />

zur Verringerung des Bleiabriebs<br />

im Lauf, zusätzlich gibt es eine<br />

„Super-Magnum“ mit 39 gr. Geschossgewicht<br />

für Entfernungen bis 100 m.<br />

Info: www.brenneke.com<br />

Die Fa. RWS will durch „Flash-<br />

Control“-Technologie die Blendung<br />

im Dunkeln durch das Mündungsfeuer<br />

minimieren. Zusätzlich sind die preiswerten<br />

Cineshot-Übungspatronen für<br />

das Schiesskino inzwischen in vielen<br />

Kalibern zu haben. Ich würde allerdings<br />

auch beim Training vorziehen, immer<br />

die gleiche Munition zu verwenden, mit<br />

der die Waffe eingeschossen ist.<br />

Info: www.ruag.com<br />

Dieter Erbut<br />

Referent für Schiesswesen im VJN<br />

Braucht ein Jäger<br />

eine Kurzwaffe?<br />

Von Horst Danz<br />

Diese Frage ist, sofern es sich um einen<br />

Jagdausübungsberechtigte, einen Jagdaufseher<br />

oder einen Schweißhundführer<br />

handelt, aus meiner Sicht mit einem klaren<br />

„Ja“ zu beantworten.<br />

Wir Thüringer Jäger dürfen ja nun<br />

auch seit 16 Jahren Kurzwaffen erwerben<br />

und führen.<br />

Im Jahre 1993 übernahm ich als<br />

staatlich geprüfter Jagdaufseher mit Anstellungsvertrag<br />

die Jagdaufsicht in zwei<br />

Rotwild-Eigenjagdbezirken im Thüringer<br />

Wald (800 bis 850 m ü.N.N.). Hier<br />

obliegt mir fast der gesamte Abschuss<br />

des weiblichen Rotwildes, der geringen<br />

Hirsche und des zahlreich vorhandenen<br />

Schwarzwildes.<br />

Die überaus starken Rotwildbestände<br />

führten bei Buchen und Fichten zu<br />

erheblichen Verbissschäden, so dass sie<br />

inzwischen zu bonsaiartigen Sträuchern<br />

geworden sind und da hier ein zügiges<br />

Vorwärtskommen nicht möglich ist, gestalten<br />

sich Nachsuchen als sehr schwierig.<br />

Ich führe aus diesem Grund vorwiegend<br />

meinen 38er Revolver, der eine entsprechend<br />

wirksame Lauflänge hat – eine<br />

Pistole hat sich bei mir nicht bewährt.<br />

Die Waffe ist leicht mit einer Hand zu<br />

handhaben. Dieses halte ich für wichtig,<br />

da man ja auch noch Schweißriemen und<br />

eventuell auch noch eine Taschenlampe<br />

halten muss. Auch die Bergung von Rotoder<br />

Schwarzwild ist dann einfacher.<br />

Seit genau 50 Jahren übe ich die Jagd mit<br />

der Waffe aus und habe in dieser Zeit alleine<br />

beim Schwarzwild über 500 Stücke<br />

gestreckt. Dieses erwähne ich nur, weil<br />

man daraus erkennen kann, in etwa wie<br />

viele Nachsuchen ich für mich und auch<br />

befreundete Weidgenossen aus anderen<br />

Jagdbezirken durchführen musste.<br />

Seit ich den Revolver führen darf, trage ich<br />

diesen bei allen Reviergängen bei mir. Er<br />

hat mir in zahllosen Fällen gute Dienste<br />

erwiesen.<br />

So auch in den Januartagen dieses Jahres,<br />

die von hohem, verharschten Schnee<br />

und kaltem Nordost geprägt waren, als<br />

zwei abgeschlagene Stücke Rotwild erlöst<br />

werden mussten.<br />

Auch bei den Nachsuchen gab es so<br />

manch gefährliche Situation zu meistern<br />

– im Nachhinein darf ich als Familienvater<br />

gar nicht darüber nachdenken. Eine<br />

sichere Handhabung meiner Waffen und<br />

meine Hunde (DD, RT und HS) haben<br />

mich bisher vor körperlichen Schäden bewahrt.<br />

Eine heikle Situation möchte ich kurz<br />

schildern:<br />

Eines Nachts wurde ich von der Polizei<br />

zu einem Verkehrsunfall gebeten – eine<br />

Stück Schwarzwild war von einem PKW<br />

angefahren worden. Als ich am Unfallort<br />

ankam, war die Fahrerin des PKW bereits<br />

in stationärer Behandlung. Im Morgengrauen<br />

fand ich gemeinsam mit dem<br />

zuständigen Jagdpächter an der Unfallstelle<br />

nur einige Glassplitter. Weitere Informationen<br />

über Stärke des Stückes und<br />

Fluchtrichtung gab es nicht.<br />

Mein Rauhaarteckel suchte sich eine<br />

Fährte. Zunächst ging es über einen Stoppelacker,<br />

durch einen Bach, an dessen<br />

Steilufer ich einige frische Bodenverwundungen<br />

entdeckte, dann über eine breite<br />

Wiese.<br />

Noch immer entdeckten wir keinen<br />

Schweiß. Lediglich im Gras gab es Anzeichen,<br />

dass hier ein Stück gewechselt sein<br />

könnte. Nach rund 1000 Meter standen<br />

wir vor einem schier undurchdringlichen<br />

Gestrüpp von etwa 40 mal 40 Meter.<br />

Da der Teckel hier unbedingt hinein<br />

wollte, schnallte ich ihn und es dauerte<br />

nicht lange bis er Standlaut gab. Die Sau<br />

stand fest. Auch mein wenig später geschnallter<br />

HS, ein recht scharfer Rüde,<br />

brachte die Sau nicht raus.<br />

Von meinem mit einem 98er Karabiner<br />

ausgestatteten Begleiter war keine Hilfe<br />

zu erwarten. Wohl oder übel musste ich<br />

mit gezogenem Revolver die Sau angehen.<br />

Auf etwa 5 Meter herangekommen, nahm<br />

mich die Sau sofort an – ich konnte das<br />

Stück mit zwei Schüssen strecken. Vor mir<br />

lag ein 63 kg schwerer Keiler.<br />

Ihm waren, vermutlich von der Stoßstange<br />

des PKW, beide Vorderläufe gebrochen<br />

worden – deshalb fanden wir keinen<br />

Schweiß – hervorragende Leistung des<br />

Hundes.<br />

Ein Hinweis für andere Hundeführer:<br />

nicht zu schnell aufgeben.<br />

Nun noch einige Hinweise für Nachsuchenführer:<br />

Die örtliche und sachliche Zuständigkeit<br />

prüfen<br />

Im Bedarfsfall die Polizei anrufen,<br />

um über die dort vorliegende Liste der<br />

Jagdausübungsberechtigten und deren<br />

Beauftragte den Zuständigen zu erfahren.<br />

Meist ist die Polizei vor Ort.<br />

Im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwendung<br />

muss gehandelt werden<br />

Solange das verunfallte Wild auf der<br />

Straße oder im Straßengraben liegt und<br />

nicht durch den Jagdausübungsberechtigten<br />

in Besitz genommen wurde, ist es<br />

nach dem Gesetz herrenlos.<br />

Vor Benutzung einer Schusswaffe<br />

unbedingt an Kugelfang, Abpraller und<br />

Querschläger denken (ich verwende deshalb<br />

auch im Revolver Teilmantelgeschosse).<br />

Unbeteiligte Personen, vor allem Kinder,<br />

sind aufzufordern, den Gefahrenbereich<br />

zu verlassen.<br />

Hüten sie sich davor, im Zusammenhang<br />

mit Verkehrsunfällen, auf Haustiere<br />

zu schießen – das darf nur die Polizei.<br />

Notieren sie Uhrzeit und Ort des Unfalles<br />

sowie die Kennzeichen des oder der<br />

beteiligten Fahrzeuge. Schließlich schreiben<br />

sie sich noch die Namen der anwesenden<br />

Polizisten auf.<br />

Beim Bergen, vor allem von nicht<br />

verwertbaren Stücken, helfen mir oft die<br />

Bauhöfe. Die diensthabenden Mitarbeiter<br />

sind mit den Multicars ständig erreichbar.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Das beherzigen dieser Punkte hat mir<br />

schon so manches mal bei einer späteren<br />

Bearbeitung geholfen.<br />

Aus unseren Revieren:<br />

Militante Jagdgegner<br />

im Revier – Ärgernis<br />

und Chance<br />

Von Georg H. Amian<br />

In der Nacht vom 07. auf den 08. Januar<br />

2009 schlugen in unserem Revier<br />

in Hückelhoven-Ratheim (Kreis Heinsberg)<br />

militante Jagdgegner zu und zerstörten<br />

3 Hochsitze durch Absägen der<br />

Untergestelle.<br />

Da die Untergestelle aus Stahlrohr<br />

geschweißt waren, bedurfte es hierzu<br />

schon erheblicher Planung und krimineller<br />

Energie. Glücklicherweise verzichtete<br />

man darauf, die Hochsitze nur<br />

anzusägen und damit eine zusätzliche<br />

Gefahr für Leib und Leben zu schaffen.<br />

Dennoch kann wohl ein jeder nachvollziehen,<br />

mit wie viel Zeit und Aufwand<br />

die Wiederherstellung der Hochsitze<br />

verbunden sein wird.<br />

Kreisweit wurden allein im Zeitraum<br />

01. bis 09. Januar 11 Hochsitze zerstört.<br />

Weitere Ermittlungen laufen.<br />

Wie geht man mit einem derartigen<br />

Eingriff in die Jagdausübung um?<br />

Zunächst wurde über den Notruf die<br />

örtliche Polizei verständigt, die auch unverzüglich<br />

am Tatort erschien und den<br />

Vorfall ernst nahm. Glücklicherweise<br />

war einer der Beamten selber Jäger und<br />

Jagdaufseher, so dass er das Ausmaß des<br />

Schadens für uns absolut nachvollziehen<br />

konnte.<br />

29


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

30<br />

Medien informieren!<br />

Falsch wäre es, ein derart kriminelles<br />

Vorgehen zu verschweigen. Wir nehmen<br />

wichtige, vom Gesetzgeber geforderte<br />

ökologische Aufgaben wahr und brauchen<br />

uns nicht zu verstecken!<br />

Auch nach den aktuellsten Studien<br />

steht der überwiegende Teil der Bevölkerung<br />

der Jagdausübung durchaus positiv<br />

gegenüber, so dass eine Information der<br />

Medien uns tunlich erschien. So informierten<br />

wir sofort die örtlichen Medien<br />

- Presse und Rundfunk bzw. Fernsehen.<br />

Gleiches taten übrigens auch die<br />

Jagdfreunde vom Nachbarrevier, die<br />

ebenfalls die Gelegenheit nutzten, in der<br />

örtlichen Presse auf die Notwendigkeit<br />

der Jagdausübung zur Wildschadensverhütung<br />

–insbesondere im Zusammenhang<br />

mit der stark ansteigenden<br />

Schwarzwildpopulation- hinzuweisen<br />

und derartige Aktionen als „falsch verstandene<br />

Tierliebe“ anzukreiden.<br />

Sehr effektiv und überraschend positiv<br />

war meine Mitteilung an den Westdeutschen<br />

Rundfunk, der sich nur wenige<br />

Minuten nach meiner E-Mail meldete,<br />

großes Interesse bekundete und für<br />

den folgenden Tag einen Fernsehbericht<br />

ankündigte.<br />

Am darauffolgenden Tag erschien<br />

dann auch pünktlich zur verabredeten<br />

Zeit ein Kamerateam des WDR und<br />

nahm sich ausreichend Zeit, nicht nur<br />

die Fakten vor Ort festzuhalten, sondern<br />

sich auch über Sinn und Zweck der Jagd<br />

und der jagdlichen Einrichtungen zu informieren.<br />

Bereits im Laufe des Tages berichtete<br />

der WDR vorab im Hörfunk über das<br />

Desaster.<br />

<strong>Der</strong> dann noch am gleichen Abend<br />

in der „Aktuellen Stunde“ ausgestrahlte<br />

Fernsehbericht, bei dem auch mein<br />

Jagdaufseherkollege Heinz Holten und<br />

ich deutlich zu Wort kamen, war äußerst<br />

positiv und der Sache absolut<br />

dienlich – leider findet man eine objektive<br />

Berichterstattung zum Thema Jagd<br />

immer seltener – ein Lob an das Team<br />

vom WDR!<br />

Bevölkerung einbinden!<br />

<strong>Der</strong> nächste Schritt war die Einbindung<br />

der Bevölkerung. Durch aktives<br />

Zugehen auf Erholungssuchende, Schilderung<br />

des Sachverhalts und Bitte um<br />

Mitwirkung bei der Aufklärung und<br />

Prävention haben wir durchweg positive<br />

Reaktionen erhalten. Die absolute<br />

Mehrheit der Bevölkerung erteilt derartigen<br />

Aktionen von Jagdgegnern eine<br />

klare Absage.<br />

Mit einem gleichzeitig verteilten<br />

Flugblatt und der Auslobung einer<br />

Belohnung von 500,00 € wollen wir<br />

erreichen, uns die Besucher von Wald<br />

und Flur „Genossen zu machen“ – in<br />

Angesicht einer Belohnung bekommt ja<br />

doch so manch einer „Adleraugen“, was<br />

zu einem zusätzlichen Schutz der Jagdeinrichtungen<br />

beitragen dürfte. Hierbei<br />

wurden bewusst die Nummern der örtlichen<br />

Polizeidienststellen mit bekannt<br />

gegeben, um eine schnelle Reaktion sicherzustellen.<br />

Es ist selbstverständlich, dass die<br />

persönlichen Gespräche zum Anlass<br />

genommen wurden, die Bevölkerung<br />

erneut über die Aufgaben und Ziele<br />

der Jagd sachlich zu informieren und so<br />

manches Missverständnis aus dem Weg<br />

zu räumen. Ein gutes Verhältnis zu den<br />

Menschen, die sich –wie wir- täglich in<br />

unserem Revier aufhalten, ist das A und<br />

O eines effektiven Jagdschutzes und einer<br />

sinnvollen Jagdpolitik.<br />

Austausch mit Nachbarpächtern und<br />

Jagdaufseherkollegen!<br />

Mindestens genauso wichtig ist der<br />

schnelle und unbürokratische Austausch<br />

mit Nachbarpächtern und Jagdaufseherkollegen.<br />

Hier müssen im gemeinsamen<br />

Interesse mal alle ach so üblichen<br />

Querelchen außen vor gelassen<br />

werden und eine schnelle Information<br />

stattfinden. Gemeinsam ist man einfach<br />

stärker – und viele Augen und Ohren<br />

sehen und hören mehr.<br />

Fazit<br />

Nun heißt es die Ärmel aufkrempeln<br />

und Wiederaufbau leisten. Zum Glück<br />

können wir auf die Hilfe unserer Jagdfreunde<br />

zählen, die glücklicherweise<br />

nicht nur die Freuden der Jagd mit uns<br />

teilen, sondern auch das Leid und sich<br />

spätestens nach dem Fernsehbericht<br />

zahlreich gemeldet haben.<br />

Wenn das Ergebnis dieses Überfalls<br />

ein besseres Verhältnis der Bevölkerung<br />

zur Jagd und ihren örtlichen Jägern ist,<br />

die Aufmerksamkeit der Bevölkerung<br />

für Vandalen in Feld und Flur geweckt<br />

werden konnte, das Interesse der Medien<br />

für die Belange der Jagd geweckt<br />

wurde und sich Freundschaften erneut<br />

bewiesen haben, dann hat das Ganze<br />

bei allem Ärger und Frust doch viel Positives<br />

bewirkt. Übrigens: Das ist etwas,<br />

was den Gegnern der Jagd so gar nicht<br />

schmecken wird!<br />

Nachtrag:<br />

Die Arbeit hat bereits Früchte gezeigt.<br />

Während der jährlichen Scheinwerferzählung<br />

des Hasenbesatzes im Frühjahr<br />

bemerkten wir Spaziergänger, die sich<br />

sehr auffällig für unser Fahrzeug und<br />

besonders das Kennzeichen interessierten.<br />

Höflich angesprochen entgegnete<br />

man uns, man habe von den zerstörten<br />

Jagdeinrichtungen gehört, und da man<br />

jeden Abend dort spät mit dem Hund<br />

spazieren ginge, würde man ein Auge<br />

mit auf Fahrzeuge haben, die spät oder<br />

auffällig durch Wald und Flur fahren. So<br />

wünschen wir uns das!<br />

Ein Weizenfeld<br />

Weil es die Ähre verschmäht, sich mit<br />

der Farbe zu zieren,<br />

hat die Natur ihr den Mohn dicht an<br />

die Seite gestellt;<br />

jener hat die Kraft vertraut, den Menschen<br />

zu nähren,<br />

diesem verlieh sie den Reiz, welcher<br />

sein Auge erfreut.<br />

Jene frage drum nicht: wo trägst du<br />

den erquicklichen Schmuck?<br />

Wenn die eine uns fehlt, so könnten<br />

wir freilich nicht leben,<br />

aber wir möchten es nicht, wäre der<br />

andere nicht da!<br />

Friedrich Hebbel<br />

Ältester lebender<br />

Baum ist 9550 Jahre<br />

alt<br />

Von Leif Kullman<br />

Den ältesten noch lebenden Baum der<br />

Welt wollen schwedische Forscher entdeckt<br />

haben: Sie datierten eine in der<br />

Region Dalarna stehende Fichte auf ein<br />

Alter von 9.550 Jahren. Amerikanische<br />

Kollegen sollen mit Hilfe der Radiokarbon-Datierung<br />

das Alter des Baumes bestätigt<br />

haben.<br />

Die Provinz Dalarna - auf Deutsch<br />

“die Täler” - liegt als waldreiche Berglandschaft<br />

in der Mitte Schwedens. Die<br />

zähe Fichte habe dort vermutlich lange<br />

Zeit im Schutz höherer Bäume und Büsche<br />

gestanden und so die Klimawechsel<br />

der Jahrtausende überlebt, vermuten die<br />

Forscher.<br />

Bisher wurden die Fichten von schwedischen<br />

Biologen als vergleichsweise<br />

junge Einwanderer angesehen. “Unsere<br />

Ergebnisse zeigen jetzt das genaue Gegenteil”,<br />

sagt Leif Kullman von der Umeå<br />

Universität, “die Fichte gehört tatsächlich<br />

zu den ältesten bekannten Bäumen der<br />

Region.”<br />

Unter der Fichte entdeckten die Forscher<br />

drei weitere “Generationen”, die offenbar<br />

kleinwüchsige Ableger des ältesten<br />

Baumes sind. Diese sind 375, 5.660 und<br />

9.000 Jahre alt. Genetisch handle es sich<br />

um identische Klone des ältesten Exemplars,<br />

sagen die Biologen.<br />

Zwischen Lappland im äußersten Norden<br />

Schwedens und Dalarna soll es etwa<br />

20 Fichten geben, die über 8.000 Jahre alt<br />

sein könnten. Bisher galten nordamerikanische<br />

Kiefern mit einem Alter zwischen<br />

4.000 und 5.000 Jahren als die ältesten<br />

noch lebenden Bäume der Welt.<br />

Vor rund 10.000 Jahren waren die<br />

schwedischen Sommer deutlich kälter als<br />

heutzutage. Allein in den letzten hundert<br />

Jahren stieg die Temperatur in den Bergregionen<br />

um rund 1 Grad Celsius. Das<br />

vergleichsweise milde Klima helfe den<br />

Fichten jetzt, sich schneller auszubreiten,<br />

so die Forscher. Von der weiteren Untersuchung<br />

der alten Bäume versprechen sie<br />

sich wertvolle Informationen über den<br />

Klimawandel.<br />

Forschung: Leif Kullman, Department<br />

of Ecology and Environmental Science,<br />

Umeå University<br />

Haben Jäger künftig<br />

weniger Rechte als<br />

Kriminelle?<br />

- DJV: effektivere Behörden statt<br />

wirkungslose Symbolpolitik -<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Jagdschutz-Verband<br />

(DJV) protestiert in aller Entschiedenheit<br />

gegen die jetzt bekannt gewordenen<br />

Pläne zur Verschärfung des Waffenrechts.<br />

„Es ist einfach unfassbar, dass<br />

Jäger künftig weniger Rechte haben sollen<br />

als Kriminelle“, empörte sich DJV-<br />

Präsident Jochen Borchert. Nach dem<br />

vorliegenden Entwurf sollen Behörden<br />

künftig das Recht haben, die Aufbewahrung<br />

legaler Waffen ohne richterliche<br />

Anordnung und gegen den Willen<br />

der Besitzer jederzeit zu kontrollieren.<br />

Bei Verdacht auf illegalen Waffenbesitz<br />

hingegen darf eine Hausdurchsuchung<br />

nur auf Grund einer richterlichen Anordnung<br />

erfolgen. „Wir wehren uns gegen<br />

diese Willkür!“, betonte Borchert.<br />

Grundsätzlich sei nichts gegen Kontrollen<br />

der Waffenaufbewahrung einzuwenden.<br />

Allerdings müsste ein triftiger<br />

Grund vorliegen.<br />

<strong>Der</strong> DJV bemängelt, dass die Behörden<br />

in Deutschland ihren Pflichten<br />

schlicht nicht nachkommen und die<br />

Möglichkeiten des gültigen Waffenrechts<br />

nicht nutzen. „Warum prüfen Behörden<br />

bundesweit die richtige Aufbewahrung<br />

nicht bereits, wenn Jäger ihre<br />

Waffenbesitzkarte oder den Jagdschein<br />

im Amt lösen? In Hamburg scheint<br />

Foto: Leif Kullman, Umeå Universität<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

dies jedenfalls zu funktionieren“, sagte<br />

Borchert. Sollten sich dabei Ungereimtheiten<br />

auftun, spräche nichts gegen eine<br />

Kontrolle der Waffenaufbewahrung zu<br />

Hause. Jäger und andere legale Waffenbesitzer<br />

jedoch unter Generalverdacht<br />

zu stellen, schaffe viel Unmut und bringe<br />

kein Plus an Sicherheit.<br />

Jäger nutzen Waffen als Werkzeuge<br />

für ihre Arbeit, die dem Gemeinwohl<br />

dient und betreiben keinen Sport. „Dass<br />

ein Jäger mehrere Waffen besitzt, hat<br />

nichts mit Waffenfetischismus zu tun,<br />

sondern ist bedingt durch die unterschiedlichen<br />

Aufgaben“, sagte Borchert.<br />

Die Bejagung von Rehen, Hirschen<br />

oder Wildschweinen ist ein staatlicher<br />

Auftrag und beispielsweise notwendig,<br />

um Wildschäden oder Tierseuchen zu<br />

vermeiden. Hierzu benötigen die Jäger<br />

allerdings andere Waffen und Munition<br />

als für die Bejagung von Füchsen, den<br />

Fressfeinden zahlreicher bedrohter Arten.<br />

Die aus Tierschutzgründen gesetzlich<br />

vorgeschriebene Nachsuche von<br />

Wild, das bei Verkehrsunfällen verletzt<br />

wird, erfordert wiederum andere Waffen.<br />

Allein 2008 kamen 220.000 Rehe,<br />

Wildschweine und Hirsche unter die<br />

Räder.<br />

<strong>Der</strong> DJV wendet sich entschieden<br />

gegen die Forderung, jetzt so genannte<br />

biometrische Sicherungssysteme für<br />

Waffen einzuführen, solange diese nicht<br />

praxisreif sind. Per Fingerabdruck sollen<br />

damit Waffen und Waffentresore gesichert<br />

werden, damit Unberechtigte keinen<br />

Zugriff haben. In der Praxis machen<br />

bereits Brandblasen oder Schnittwunden<br />

am Finger das System unbrauchbar,<br />

sodass immer parallel ein Schloss für die<br />

manuelle Entriegelung notwendig wird.<br />

Auch die Versicherer erkennen die Fingerprint-Systeme<br />

nicht an.<br />

Die Forderung nach einer zügigen<br />

Einführung des zentralen Waffenregisters<br />

unterstützt der DJV ebenso wie die<br />

Amnestie für Besitzer illegaler Waffen,<br />

wenn sie diese freiwillig abgeben.<br />

Statt wirkungsloser Symbolpolitik<br />

und reflexartigen Rufen nach einem<br />

verschärften Waffengesetz fordert der<br />

DJV eine neue Kultur der Aufmerksamkeit<br />

in der Gesellschaft. Amokläufe<br />

verzweifelter Menschen lassen sich eher<br />

durch Zuhören und ärztliche Betreuung<br />

verhindern als mit immer neuen<br />

Gesetzen.<br />

DJV<br />

31


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

32<br />

Die Tiroler Bracke<br />

Von Sabine Hempel<br />

Die Tiroler Bracke als lautjagdender Laufhund aus dem Alpenraum findet auch bei<br />

uns immer mehr begeisterte Anhänger und verstärkten Einsatz bei den revierübergreifenden<br />

Bewegungsjagden auf Schalenwild in den bewaldeten Mittelgebirgslandschaften<br />

und bei der Nachsuchenarbeit.<br />

Rassestandard<br />

Die Tiroler Bracke ist ein mittelgroßer (42 – 50 cm Schulterhöhe), eher kräftig gebauter<br />

Hund in den Farbschlägen schwarzrot und rot. Häufig vorkommende weiße Abzeichen<br />

an Hals, Brust (Brackenstern) oder Pfoten sind altes Brackenerbe. Typisches<br />

dichtes Stockhaar, eine gut bemuskelte Hinterhand, strammer Rücken, sehnige Läufe<br />

und eine dichte Bürstenrute verkörpern den reinen und edlen Typ des uralten Wildbodenhundes,<br />

der Gebirgsbracken, die bei allen Gelände- und Wetterbedingungen ihre<br />

jagdliche Arbeit freudig und ausdauernd verrichten.<br />

Wesen<br />

Die Tiroler Bracke vereint die typischen Brackeneigenschaften wie das anhaltende<br />

laute Jagen auf Spur und Fährte, Fährtenwille und –sicherheit, großen Orientierungssinn,<br />

kontrollierte Wildschärfe und Führerbindung. Eine reine Zwingerhaltung ist für<br />

diese Hunde ausgeschlossen, da sie den engen Kontakt zu Führer und Familie unbedingt<br />

brauchen. Die Tiroler Bracke ist intelligent, neugierig, freundlich im Wesen und<br />

trotzdem ein ausgesprochen passionierter Jagdhund.<br />

Bewegungsjagd auf Schalenwild<br />

Die Tiroler Bracke hat sich mittlerweile bei allen Arten der Bewegungsjagd, ob Ansitzdrückjagd<br />

oder der Stöberjagd auf Schalenwild etabliert. Aufgrund ihrer kontrollierten<br />

Wildschärfe ist sie nicht nur für die Jagd auf Rot-, Dam- oder Muffelwild geeignet,<br />

sondern auch auf Schwarzwild einsetzbar. Die Tiroler Bracke wird vom Stand aus geschnallt und sucht sich selbständig eine warme<br />

Fährte. Sie arbeitet diese als Einzeljäger spursicher und vor allem spurlaut alleine und lässt sich dabei nicht durch Schüsse oder andere<br />

Hunde ablenken. Aufgrund ihrer Lauffreude und Passion sind auch größere Reviere mit wenigen Tiroler Bracken zu bejagen.<br />

Da die Bindung der Tiroler Bracke zu ihrem Hundeführer sehr eng ist und sie über einen ausgezeichneten Orientierungssinn<br />

verfügt, kehrt sie sicher zu ihm zurück und bleibt selten lange aus. Da die Bracke gerne mit ihrem Führer zusammen arbeitet, ist<br />

auch der Einsatz mit mehreren Hunden und Führern beim Stöbern an Dickungen möglich.<br />

Aufgrund ihrer typischen Brackeneigenschaften ist sie als Solojäger vom Stand zu schnallen, sucht sich selbständig eine Fährte,<br />

hält diese mit kräftigem Laut und kehrt dank des hervorragenden Orientierungssinnes wieder sicher zurück. Gerne wird sie auch<br />

aufgrund ihres ruhigen Wesens für die Nachsuchenarbeit eingesetzt.<br />

Laute Jagd auf Hase oder Fuchs<br />

Laute Jagd auf Hase oder Fuchs (früher: Brackieren)<br />

Hier wird die Standorttreue des Haarwildes ausgenutzt. Die Bracke soll das Wild selbständig suchen und auftun. Nach einer<br />

meist weit ausholenden Suche wird das Wild solange spurlaut bzw. fährtenlaut gejagt bis es zu seinem alten Einstand zurückkehrt.<br />

Die Bracke „wendet“ und bringt das Wild praktisch<br />

zum Jäger zurück. Voraussetzung für diese Jagd sind die brackentypischen<br />

Eigenschaften einer sehr feinen Nase, ihr ausgeprägter<br />

Spur- bzw. Fährtenwille und der sichere Spur- bzw.<br />

Fährtenlaut. Diese Jagdart wird meist als Einzeljagd oder nur<br />

mit wenigen Schützen ausgeübt.<br />

Herkunft<br />

Wie alle Bracken geht auch die Tiroler Bracke aus der antiken<br />

Keltenbracke der Germanen und Kelten hervor. Seit 1860 begann<br />

man in Tirol mit der Reinzucht der Tiroler Bracke und<br />

erhielt den bis heute anzutreffenden Rassestandard.<br />

Schweißarbeit / Nachsuchen<br />

Durch den ausgeprägten Fährtenwillen und die Fährtensicherheit<br />

sowie ihre Veranlagung zum Totverweisen, eignet sich die<br />

Brauchtum – Jägersprache<br />

Läufe, Branken, Schwimmer, Ständer, Füße, Fänge<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Tiroler Bracke hervorragend zur Schweißarbeit und Nachsuche nach verunfalltem Wild. Ihr ausgeglichenes Wesen und die feine<br />

Nase lassen eine ruhige Riemenarbeit mit Verweisen über lange Distanzen zu. Aufgrund ihrer Wildschärfe, der Größe und der<br />

Ausdauer wird eine Schweißarbeit auch bei einer Hetze durch Stellen oder Niederziehen des kranken Wildes beendet.<br />

<strong>Der</strong> Verein Klub Tirolerbracke Deutschland e.V.<br />

<strong>Der</strong> Verein besteht seit 1998; ist anerkanntes Mitglied im JGHV und im VDH. Tiroler Bracken werden nur an Jäger und Jägerinnen<br />

mit ausreichenden Einsatzmöglichkeiten abgegeben. Eine Mitgliedschaft im Verein ist Voraussetzung für den Erwerb<br />

eines Hundes. Vorstand und Obleute der Landesgruppen betreuen insbesondere ihre neuen Mitglieder, bei der Ausbildung der<br />

Hunde, bei den Prüfungsvorbereitungen, organisieren aber auch Fortbildungen, Informationstreffen in ganz Deutschland. Aktuelle<br />

Informationen über die Tiroler Bracke und den Verein erhalten Sie unter www.klub-tirolerbracke.de.<br />

1. Vorsitzender: Herr Manfred Parr, Im Hoffeld 6, 97852 Schollbrunn (09394 – 994440)<br />

Geschäftsführer: Herr Martin Gücker, Am Hain 1, 57319 Bad Berleburg (02755 – 8201)<br />

Zuchtwart/Welpenvermittlung: Herr Martin Koch, Austraße 9, 35232 Dautphetal (06468 – 369)<br />

Die Beine des Haarwildes und der Jagdhunde nennt der Jäger Läufe, hiervon ausgenommen sind Bär, Wolf, Luchs, Wildkatze,<br />

Dachs, Baum- und Steinmarder, Iltis, Hermelin und Mauswiesel, bei ihnen heißt es Branke oder Pranke (Vorder- und Hinterbranken<br />

oder -pranken.<br />

Das spätmittelhochdeutsche pranke erschien bald nach 1300 in Tirol als Tatze des Bären. Vermutlich ist es von dort als Jägerwort<br />

ins Neuhochdeutsche gelangt. Im jagdlichen Schrifttum sind beide Schreibweisen, Pranke und Branke und die Nebenformen<br />

Prante und Brante üblich.<br />

An den sehr starken Branken hat der Luchs Waffen oder Krallen. Die Wildkatze hat an den Zehen, wie der Luchs, Waffen oder<br />

Krallen. Die dunkle Stelle am hinteren unteren Teil des Hinterlaufes nennt man Sohlenfleck.<br />

Beim Fuchs gilt Lauf oder Branke, beim Fischotter Lauf oder Schwimmer. Mit Schwimmer werden auch die Füße des Seehundes<br />

bezeichnet.<br />

<strong>Der</strong> untere Teil des Laufes beim Wolf heißt Pranke, Branke, Prante oder Brante.<br />

<strong>Der</strong> Weidmann sagt: das Wild „kommt auf die Läufe“ wenn es sich erhebt und es „ist auf den Läufen“, wenn es umherzieht.<br />

An den Läufen des Rot-, Sika-, Dam-, Reh-, Muffel-, Gams-, Stein- und Schwarzwildes befinden sich die Schalen. Von der<br />

Bedeutung des germanischen skalja = Umhüllung einer Frucht, wurde der Begriff im Mittelalter auf die hornige Bedeckung der<br />

gespaltenen Tierfüße übertragen. Die hiervon abgeleiteten Begriffe Schalenwild oder geschaltes Wild sind jüngeren Datums. <strong>Der</strong><br />

Begriff Klauen hielt sich in der Weidmannssprache bis ins Neuhochdeutsche.<br />

Noch nicht abgewechselte (abgenutzte) Schalen bezeichnet man mit scharf.<br />

Mit den Ständern, Läufen oder Füßen (mit Nägeln) läuft das Auerwild, und macht ein Geläufe, Geläuf oder Gelauf, gelegentlich<br />

ist auch Fährte üblich; gleiches gilt für Trappen und Trutwild. Birk- und Haselwild hat Füße.<br />

Ständer war im Alt- und Mittelhochdeutschen ein Fass mit Deckel, das die Form eines abgestumpften Kegels hatte und auf<br />

drei Füßen stand. Im 16. Jahrhundert bezeichnete man mit Ständer einen länglichen, aufrecht stehenden Gegenstand. Diese<br />

Bedeutung übertrug man auch auf die Füße des großen Federwildes außer Greifvögel, Schwimmvögel, Tauben und Kleinvögel.<br />

Bei Fasan, Rebhuhn, Wachtel, Schneehuhn sowie bei Tauben werden die Füße Tritt genannt, beim Fasan auch Fuß oder Ständer.<br />

Beim Fasan befindet sich über der Hinterzehe der hornschuppenbedeckten Ständer der Sporn (Plural Sporen), der von den Jägern<br />

auch als Kampfsporn bezeichnet wird. Schon im Germanischen gab es das Wort Sporn und bedeutete „mit dem Fuß stoßen“.<br />

<strong>Der</strong> Ausdruck Läufe für die Füße des Auerwildes hat wie Fährte für das Geläuf seinen Ursprung in der Einteilung des Wildes<br />

in Hoch- und Niederwild. Da alles zur Hohen Jagd gehörende Schalenwild eine Fährte zieht, lag es nahe, auch dem „großen<br />

Waldvogel“, wie er von den Alten genannt wurde, diese Bezeichnung zu geben.<br />

Schwimmvögel deren Zehen mit Schwimmhäuten verbunden sind, haben Latschen (von latschen = eigenartig gehen). Hiervon ausgenommen<br />

sind Schwäne, sie haben Ruder (übertragen von der Bedeutung Ruder zur Beschleunigung der Fahrt). Mit Ruder werden<br />

selten auch die Füße der Enten, Gänse und Säger bezeichnet. Mit Rudern oder Latschen laufen sie auch und machen das Geläuf.<br />

Beizhabicht, -sperber und -adler haben Füße mit Zehen. Beizfalken haben Finger an der Hand. Sonst werden die Füße der Greifvögel<br />

oder nur die Klauen oder Zehen Fänge genannt. Sie stoßen auf ihre Beute, greifen oder binden, d.h. fassen sie mit den<br />

Fängen, schlagen (in der schärfsten Bedeutung „töten“) sie mit den Fängen (Grifftöter) bzw. mit dem Schnabel (Bisstöter) und<br />

kröpfen danach den Raub. Die Fänge sind behost, wenn sie im oberen Drittel befiedert, raufüßig dagegen, wenn sie durchweg<br />

befiedert sind.<br />

33


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

34<br />

Waldkauz<br />

Strix aluco LINNAEUS, 1758<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Ordnung: Eulen (Stringiformes)<br />

Familie: Eigentliche Eulen (Stringidae)<br />

Gattung: Käuze (Strix)<br />

Art: Waldkauz<br />

Für den Waldkauz sind zwischen 10 und 15 Unterarten beschrieben<br />

worden. Allgemein anerkannt werden davon 11.<br />

Kennzeichen:<br />

• Mittelgroße Eule mit großem, rundlichen Kopf ohne Federohren.<br />

• Männchen und Weibchen am Gefieder nicht zu unterscheiden.<br />

• Schwarze Augen.<br />

• Rindenartige Gefiederfärbung<br />

• Zwei weißliche Farbstriche am oberen Ende des Gesichtsschleiers.<br />

• Verschiedene Farbmorphen: reicht von einer grauen über eine<br />

braune bis hin zu einer rostbraunen Farbvariante. Alle Farbvarianten<br />

können im gleichen Gebiet vorkommen.<br />

• Braune bis rostbraune Farbmorphen dominieren in den luftfeuchten<br />

Klimazonen Westeuropas; graue kommen im östlichen<br />

Verbreitungsgebiet häufiger vor. Im äußersten Norden<br />

weisen alle Waldkäuze ein graues Gefieder auf.<br />

• Sibirische und skandinavische Unterarten sind 12% größer<br />

und 40% schwerer als westeuropäische (Bergmannsche Regel)<br />

Größe:<br />

• Das Männchen ist etwas kleiner als das Weibchen.<br />

• Flügelspannweite: Männchen ca. 93 cm, Weibchen ca. 98 cm.<br />

• Gewicht (in Deutschland): Männchen 330 – 475 g, Weibchen 400 – 630 g.<br />

Natürliches Vorkommen:<br />

• Europa bis Westsibirien und Iran; Südostasien.<br />

• Zusammen mit der Waldohreule häufigste Eule in Mitteleuropa<br />

• Fehlt in baumarmen Waldgebieten<br />

Biotop:<br />

• Geringe ökologische Spezialisierung.<br />

• Er lebt bevorzugt in lichten Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Alleen und Gärten, wenn es dort alten, höhlenreichen<br />

Baumbestand gibt. Man kann ihn auch mitten in menschlichen Siedlungen, ja sogar in Städten finden. Große Anpassungsfähigkeit.<br />

In reinen Fichtenwäldern kommt er in der Regel nur am Rand vor.<br />

• In Holland kommt der Waldkauz auch in den baumarmen Dünengebieten vor, soweit Kaninchenbaue als Brutplätze<br />

vorhanden sind.<br />

• In kälteren Regionen ein Vogel der Tiefebene.<br />

• In den Alpen kommt er bis in Höhen von 1600 m vor.<br />

• Bleibt er ungestört, brütet er auch in direkter Nähe des Menschen.<br />

• Die Reviergröße ist dem Nahrungsangebot angepasst. Es kann deshalb 8 – 12 ha groß sein, aber auch 65 – 75 ha.<br />

• Ein einmal erobertes Revier wird zumeist zeitlebens beibehalten und vom Paar ganzjährig verteidigt.<br />

Lebensweise:<br />

• Dämmerungs- und nachtaktiv, mit deutlichem Schwerpunkt in der Dunkelphase. Abendlicher Aktivitätsbeginn etwa 20<br />

min nach Sonnenuntergang. Während der Kükenaufzucht auch schon vorher aktiv. In der Früh entsprechendes Ende etwa<br />

40 min vor Sonnenaufgang. Tagsüber meist in geschützter Deckung, auf Feindvermeidung bedacht.<br />

• Die Jagd erfolgt meist im nahezu lautlosen Suchflug entlang von Waldrändern oder Wegen sowie waldnahen Wiesen und<br />

Feldern. Bleibt der Suchflug erfolglos, fliegt er meist Ansitzwarten an, die sich häufig nur 50 bis 60 cm über dem Erdboden<br />

befinden. Hier verharrt er bis zu einer Stunde; häufig würgt er in dieser Zeit sein Gewölle aus. Ansitz- und Flugjagd<br />

wechseln sich meist mehrfach in der Nacht ab.<br />

Status des Vorkommens:<br />

• Standvogel<br />

Besonderheiten:<br />

• Wendige Flieger, die auch in dichten Baumbeständen sicher und schnell manövrieren können.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

Alter:<br />

• 36% der Ästlinge sterben bevor sie flugfähig sind.<br />

• Von zweijährigen Waldkäuzen erreichen nur 55% das nächste Lebensjahr.<br />

• Das höchste Alter das bislang für einen freilebenden beringten Waldkauz festgestellt wurde, betrug 18 Jahre und 8 Monate.<br />

• Ein in Gefangenschaft gehaltener Waldkauz erreichte ein Alter von 28 Jahren.<br />

Stimme:<br />

• Großes Lautrepertoire. Die Rufe sind in Lautstärke und Klangfarbe sehr variabel.<br />

• Von September bis November sowie im Frühjahr Reviergesang des Männchens.<br />

• Bei starker Erregung Schnabelknappen.<br />

Fortpflanzung:<br />

• Geschlechtsreife im 1. Lebensjahr.<br />

• Das Brutgebiet ist zumeist im Jagdgebiet integriert.<br />

• Erste Balzphase im Oktober und November (Schein- oder Herbstbalz). Sie dient dem Zueinanderfinden der Partner eines<br />

bereits bestehenden Paares beziehungsweise dem Finden eines neuen Partners. <strong>Der</strong> Beginn der Balzphase ist an den zunehmenden<br />

Rufen zu erkennen. Im Dezember lassen die Rufe nach und nehmen ab Januar wieder zu.<br />

• Im März erreicht die Balz ihren zweiten Höhepunkt; die Käuze rufen dann meist im Wechsel. Die Rufduelle enden, wenn<br />

das Männchen beginnt, dem Weibchen Beute zuzutragen.<br />

Art der Ehe:<br />

• Waldkäuze verpaaren sich auf Lebenszeit und sind grundsätzlich monogam. Bei Verlust des Partner erfolgt eine neue Verpaarung.<br />

Nest:<br />

• Höhlenbrüter (Baumhöhlen, Mauerlöcher, Felshöhlen, Dachböden, künstliche Nisthöhlen). Seltener sind Bruten in alten<br />

Greifvogelhorsten.<br />

• Die Nistplatzwahl beginnt in der Zeit der Hochbalz.<br />

Brut:<br />

• Bereits vor der Eiablage jagt das Weibchen nicht mehr; es wird vom Männchen mit Futter versorgt.<br />

• Legebeginn in Mitteleuropa je nach Witterung mitunter schon im Februar, meist jedoch im März.<br />

• Brütende Waldkauzweibchen bleiben bei Störungen im Nestbereich meist fest auf dem Gelege und verlassen die Höhle<br />

erst bei direkter Störung am Flugloch.<br />

• Die 1 bis 7, meist 2 – 4, weißen Eier (47,5 mm x 38,8 mm; 39 g) werden direkt auf den Boden der Bruthöhle gelegt.<br />

• Legeabstand 2 bis 3 Tage. Bebrütungsbeginn meist erst nach dem 2. oder 3. Ei. Es brütet nur das Weibchen.<br />

• Eine Jahresbrut. Bei Gelegeverlust kommt es zur Nachbrut.<br />

• Brutdauer 28 bis 29 Tage. Es brütet allein das Weibchen.<br />

• Die Küken schlüpfen in Intervallen, in denen die Eier gelegt wurden<br />

• Frisch geschlüpfte Küken (durchschnittlich 28 g)sind dicht und verhältnismäßig kurz grauweiß, bis zu den Krallen, bedunt.<br />

• <strong>Der</strong> Eizahn fällt zwischen dem 6. Und 7. Lebenstag ab.<br />

• Die Augen öffnen sich zwischen dem 8. Und 11. Lebenstag.<br />

• Die Küken werden während der ersten 10 Tage vom Weibchen gehudert und mit kleinen, knochenlosen Teile der Beute<br />

gefüttert.<br />

• Im Unterschied zu den Greifvögeln werden die Küken gefüttert, während sie unter dem Bauch des Weibchens sitzen.<br />

• Männchen und ab 10. Lebenstag auch das Weibchen tragen während der Nestlingszeit sehr große Nahrungsmengen heran,<br />

die sie rund um die Nestmulde ablegen.<br />

• Ab 14. Lebenstag erscheinen die ersten Dunen.<br />

• Im Alter von 30 bis 32 Tagen verlassen die Küken die Bruthöhle. Beim Sprung aus der Höhle fallen viele Küken auf den<br />

Erdboden; sie versuchen dann an dickborkigen Bäumen hochzuklettern. Als Ästlinge werden sie weiter von den Eltern<br />

versorgt.<br />

• Im Alter von etwa 6 Wochen setzt die nächste Mauser ein, bei der bis auf Schwanzfedern, Schwingen und den großen<br />

Handdecken alle Federn gewechselt werden.<br />

35


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

36<br />

• Im Alter von etwa 50 Tagen können sie den Eltern bereits 40 bis 50 m fliegend folgen.<br />

• Die Entwicklung des Federkleides ist nach knapp 5 Monaten abgeschlossen (kein Unterschied zu Altvögeln).<br />

• Bis etwa zu ihrem 100. Lebenstag werden sie von den Eltern versorgt.<br />

• Die Eltern verteidigen sowohl die Nisthöhle als auch die Ästlinge rigoros (auch gegen Menschen) ohne Vorwarnung im<br />

Direktflug von hinten.<br />

Nahrung:<br />

• In guten Mäusejahren können Wühlmäuse und Echte Mäuse bis zu 73% des Beutespektrums ausmachen; Vögel machen<br />

etwa 14% aus. Daneben werden praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen Tiere geeigneter Größe gefressen<br />

(Spitzmäuse, Frösche, Fische, Käfer, Regenwürmer).<br />

• <strong>Der</strong> Nahrungsbedarf eines Waldkauzes liegt bei 60 bis 70 g, was etwa 4 Feldmäusen entspricht.<br />

• Waldkäuze können Beutetiere schlagen, die ihrem Körpergewicht entsprechen; er schlägt daher auch Kaninchen, Eichhörnchen<br />

und Wanderratten.<br />

• Mäuse werden mit dem Kopf voran im Ganzen verschlungen; größere Beute sowie das Futter für die Nest- und Ästlinge<br />

wird zerkleinert.<br />

Verluste:<br />

• Zu den Beutegreifern zählen größere Eulenarten, Greifvögel und Baummarder.<br />

Iltis / Mustela putorius L.<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)<br />

Familie: Marder (Mustelidae)<br />

Unterfamilie: Wieselartige (Mustelinae)<br />

Gattung: Stinkmarder (Mustela)<br />

Auch: Waldiltis, Stänker, Ratz, Alledeis, Illedeis, Eltas, Eltes, Eltisz, Ilk, Stinkmarder, Ülk, Illing, Iltnisz.<br />

Kennzeichen:<br />

• Verkehrtfärbung.<br />

• Iltis-Maske.<br />

• Gelegentlich Unterwolle extrem gelb: Goldiltis oder Honigiltis.<br />

• Rute deutlich kürzer als bei Stein- und Baummarder.<br />

• Ist kleiner und plumper als Stein- und Baummarder.<br />

• Iltisschädel hat erhöhte Stirnnaht.<br />

• Oft durchlöcherte Schädel (Saugwurm Troglotrema acutum)<br />

Balg:<br />

• Bis zu 9000 Haare pro qcm.<br />

• Haarwechsel im Frühjahr und Herbst.<br />

• Mit dem 60. Tag sind die Welpen wie die Eltern gefärbt.<br />

Größe / Gewicht:<br />

• Rüden: 650 bis 2050 g Kopf-Rumpflänge: 34 bis 48 cm; Rutenlänge: 10 – 20 cm.<br />

• Fähen: 426 bis 1000 g Kopf-Rumpflänge: 33 bis 41 cm; Rutenlänge: 12 – 16 cm.<br />

Vorkommen:<br />

• Mitteleuropa (im Norden: Südschweden; Süden: ganz Italien, fehlt auf Mittelmeerinseln Elba, Korsika, Sizilien; Westen:<br />

England und Schottland).<br />

Lebensraum:<br />

• Wald- und Gewässerränder und die Nähe menschlicher Siedlungen.<br />

• Benötigt deckungsreiche Kleinlebensräume wie Feldgehölze, bewachsene Bach- und Flussufer, verlandete Rohrgürtel, grabenreiche<br />

Wiesenlandschaften, Tümpel und vernetzte Heckensysteme.<br />

• Schätzt besonders die Nähe von Wasser.<br />

Lebensweise:<br />

• Im allgemeinen Einzelgänger.<br />

• Sie ziehen in ihrem Lebensraum wie „Nomaden“ umher.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

• Tagsüber in Reisighaufen, Steinhaufen, Kaninchenbauen, Baumstümpfen, im Winter auch in alten Gemäuern, Stallungen,<br />

Scheunen oder auf Dachböden.<br />

• Erst nach Einbruch der Dämmerung zieht er auf Raub aus. Führende Fähen und bis zu 6 Monate alte Jungtiere sind häufiger<br />

am Tage zu sehen.<br />

• Bei Temperaturen unter -25° fallen sie in eine Schlafstarre.<br />

• Hält stets seinen Pass ein.<br />

• Jagt mit Vorliebe entlang von Teichen, Bächen oder Flussläufen.<br />

• Da er sich überwiegend von Mäusen und Ratten ernährt, lebt er wie diese: im Sommer in Wald und Feld, im Winter in<br />

Gebäuden und Scheunen.<br />

• Zur Zeit der Welpenaufzucht ist die Fähe zu großen Anteilen tagaktiv.<br />

• Er klettert mäßig, schwimmt und taucht gut.<br />

• Tragschlaffe (Tiere dann mehr oder weniger bewegungslos).<br />

• Bevorzugen enge Schlafplätze.<br />

• Pfahlbildung.<br />

• Kann klettern und schwimmen.<br />

Revier:<br />

• Sein Jagdrevier ist nicht so groß wie das eines Steinmarders, er bejagt es aber gründlicher<br />

• Stöbernde Jagdart<br />

• Legt pro Nacht 8 bis 10 km Strecke zurück.<br />

Nahrung:<br />

• Amphibien (v.a. Grasfrösche und Erdkröten) und Kleinsäuger (v.a. Mäuse, Ratten und Bisame bis 70 %)<br />

• Bodenbrüter, Eier, Wildkaninchen, Junghasen, Fische, Regenwürmer, Schnecken, Insekten.<br />

• Auch Aas (besonders im Winter).<br />

• In kaninchenreichen Revieren spezialisiert er sich mitunter auf diese.<br />

• In Hühnerställen richtet er große Schäden durch Beutefang-Auslöser an, raubt aber nur ein Stück.<br />

• Legt, wie alle Marder, besonders im Herbst und Winter Vorratskammern (Nahrungsdepots) mit Fröschen und Erdkröten<br />

an, selten mit Kleinsäugern.<br />

• In Eier beißt er der Breite nach längliche, fast rechteckige Löcher.<br />

• Gallertartiger Schleim, sogn. Sternschnuppen, wird dem Iltis zugesprochen; hierbei handelt es sich aber um eine Algenart.<br />

• <strong>Der</strong> Geruch, die Lautäußerungen und die Bewegungen der Beutetiere lösen eine instinktive Beutefanghandlung aus.<br />

• Kleine Säugetiere werden durch Nackenbiss getötet, den größeren zerbeißt er Kehle oder Schädelbasis.<br />

• Bei Säugern verzehrt er als erstes das Gehirn.<br />

Alter:<br />

• Höchstalter bis 13 bis 15 Jahre.<br />

• In freier Wildbahn meist 7 Jahre.<br />

• Nur 10 % bis 30 % überleben das erste Lebensjahr.<br />

Zähne:<br />

• Bis zum 43. Tag alle Milchzähne durchgebrochen; Zahnwechselabschluss mit dem 70. Tag.<br />

• Zahnformel: Oberkiefer 3 / 1 / 3 / 1 x 2; Unterkiefer 3 / 1 / 3 / 2 x 2 = 34 Zähne im Dauergebiss.<br />

Sinne:<br />

• Von seinen Sinnen ist das Vernehmen am besten ausgebildet.<br />

• Er windet gut, hat ein gutes nächtliches Sehvermögen und kann sehr gut sich bewegende Objekte ausmachen; kann rot,<br />

blau und grün unterscheiden.<br />

• Gutes Gedächtnis.<br />

• Hat, in Anpassung an seine nächtliche Lebensweise, Tasthaare (Vibrissen) am Kopf. Können damit Durchgängigkeit von<br />

Spalten und Erdlöchern sehr gut abschätzen.<br />

• Reagieren erregt auf leises Kratzen, Rascheln und Quieken von Mäusen und Ratten.<br />

• Schlafen sie, so lassen sie sich auch durch laute Geräusche, die ihnen bekannt sind nicht stören (schlafen wie ein Ratz).<br />

Duftdrüsen:<br />

• Paarige Analdrüsen (oder Stinkdrüsen) als Anhangdrüsen des Enddarmes. Diese Aussackungen sind mit Wanddrüsen<br />

ausgekleidet, die ein übel riechendes Sekret absondern. Bei Gefahr kann dieses durch Muskeldruck ausgespritzt werden,<br />

wodurch die Umgebung für lange Zeit verstänkert wird.<br />

• Sekret ist gelb.<br />

37


<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

38<br />

• Für den Hund ist der Geruch so unangenehm, dass sich viele weigern, den Iltis zu apportieren.<br />

• In der Umgebung des Baues werden bis zu einer Entfernung von 25 m alle Gegenstände mit der Analdrüse markiert, bis<br />

zu 40 m rund um den Bau etwa nur die Hälfte derselben.<br />

Lautäußerungen:<br />

• Nestgezwitscher der Welpen (mit zunehmendem Alter wird es lauter und mehr modifiziert.<br />

• Keckern beim Spielen der Welpen.<br />

• Keckern der Alten als Zeichen der Unlust oder Schmerz.<br />

• Muckern bei freudiger Erregung.<br />

• Keckern, Zischen (Fauchen) und Kläffen (lautes Schreien) beim Drohen.<br />

• Die Fähe kreischt, wenn sie in der Ranzzeit vom Rüden gejagt wird; der Rüde hingegen gibt ein gackerndes Geräusch von<br />

sich.<br />

Fortpflanzung:<br />

• Ranzzeit Februar bis August.<br />

• Bei der Begattung verbeißt sich der Rüde fest im Nacken der Fähe (Nackenbiss).<br />

• Kopulation zum Teil über 60 Minuten.<br />

• Keine Eiruhe.<br />

• Tragzeit 40 – 42 Tage (6 Wochen).<br />

• Mit Dürrgras ausgepolstertes Nest in Reisighaufen, Kaninchenbauen usw.<br />

• 2 bis 11 (max. 12) Welpen (Geschlechterverhältnis 2 : 1 (Rüden : Fähen)).<br />

• Bei Verlust der Neugeborenen kann die Fähe im selben Jahr ein zweites Mal inne haben.<br />

• Bis zu 5 Paar bauchständige Zitzen bei der Fähe.<br />

• Geburtsgewicht: 7 bis 12 g; Länge: 6 – 7 cm.<br />

• Welpen sind dünnbehaart und weißbehaart. Mit dem 25. Tag öffnet sich der Gehörgang. Mit dem 37. Tag öffnen sich die<br />

Seher. Werden ca. 5 – 6 Wochen gesäugt.<br />

• Nehmen schon nach 4. Woche festen Fraß an.<br />

• Sind mit ca. 12 Wochen (3 Monate) selbständig. Sind mit 5 Monaten ausgewachsen.<br />

• Sind mit rund 10 Monaten geschlechtsreif.<br />

• Das Geheck bleibt bis Spätherbst zusammen, dann löst sich der Familienverband langsam auf.<br />

• <strong>Der</strong> Rüde beteiligt sich nicht an der Aufzucht.<br />

• Mit dem Ende des ersten Lebensjahres werden sie geschlechtsreif.<br />

Losung:<br />

• 8 – 10 mm dickes, gedrehtes Röllchen von 6 – 8 cm Länge.<br />

• Braun bis fast schwarz.<br />

• Mit Haaren, Federn, Knochen- und Beerenresten.<br />

• Strömt eine scharfe, unangenehme Wittrung aus.<br />

• Losung wird bevorzugt an erhöhter Stelle abgesetzt..<br />

Spur:<br />

• Sprünge sind weniger weit als beim Baum- oder Steinmarder.<br />

• Tritte sind kleiner als beim Baum- oder Steinmarder.<br />

• Einzelne Klauen zeichnen sich schärfer ab als beim<br />

Steinmarder.<br />

• Dreitritt häufiger als beim Steinmarder.<br />

• Er nagelt.<br />

Krankheiten:<br />

• Parasiten: Zecken, Kokzidien der Gattung Eimeria, Saugwurm Troglotrema acutum; Fadenwurm in Nasenregion (Zwischenwirt:<br />

Wasserschnecke und Frosch). Etwa 10 % aller Iltisse haben den Marderbandwurm, Taenia mustelae (hat Nagetiere<br />

als Zwischenwirt). Jeder fünfte Iltis hat den Darmegel Isthmiophora melis (hat im Wasser lebende Schnecken sowie<br />

Amphien als Zwischenwirt). Jeder zweite Iltis ist vom Hakenwurm Uncinaria criniformis befallen (ohne Zwischenwirt).<br />

80% aller Iltisse haben den im Darm schmarotzenden Iltis-Haarwurm Capillaria putorius (kein Zwischenwirt aber Regenwurm<br />

als „Stapelwirt“.<br />

• Krankheiten: Staupe, Pneumonie (Lungenentzündung), selten Tollwut.<br />

Jagdliche Grundbildung >Eulen 1<<br />

Von Ernst-Otto Pieper<br />

Fragen:<br />

1. Welche Eulenarten sind in Deutschland Brutvögel?<br />

2. Wann hat der Uhu Balzzeit?<br />

3. Wozu dient der „Schleier“ bei den Eulen?<br />

4. Wann ist der Waldkauz aktiv?<br />

5. Warum müssen Eulen Beuteüberschuss deponieren?<br />

6. In welchem „Eheverhältnis“ leben Waldkäuze?<br />

7. Was ist das „Besondere“ an der vierten Zehe bei Eulen?<br />

8. Welches sind die Hauptbeutetiere der Waldohreule?<br />

9. Wie ist die elterliche Brutfürsorge bei Eulen verteilt?<br />

10. Welchen Lebensraum hat die Sumpfohreule?<br />

11. Sind Eulen tagblind?<br />

12. Welchen Lebensraum bevorzugt der Raufußkauz?<br />

13. Wann ist der Steinkauz aktiv?<br />

14. Warum ist das Eulenauge unbeweglich?<br />

15. Welchen Lebensraum bevorzugt der Sperlingskauz?<br />

Antworten:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

<strong>Wildhüter</strong><br />

Jagdarten:<br />

• Es sollte beachtet werden, dass der Iltis Wanderratte und Bisam erbeutet und dadurch im Revier eher nützlich als schädlich<br />

ist.<br />

• Fangjagd (meist nur auf Zwangswechsel).<br />

• Lockjagd (steht auf Kaninchen- und Hasenklage, Mäuseln und Vogelangstgeschrei).<br />

• Gelegentlich Ansitz am Luderplatz (Luderschacht).<br />

1. Waldkauz, Habichtskauz (Bayerischer Wald), Raufußkauz, Steinkauz, Sperlingskauz, Uhu, Waldohreule, Sumpfohreule,<br />

Zwergohreule (3 Brutpaare 2007).<br />

2. Revierabgrenzung und Paarbildung finden schon während der Herbstbalz im Oktober statt, die eigentliche Balz ist<br />

normalerweise im Februar und März. Keine lebenslange Revier- und Partnertreue.<br />

3. <strong>Der</strong> „Schleier“, eine kranzförmige Einfassung aus steifen, besonders geformten Federn dient als Teil des hochspezialisierten<br />

Gehörs der Verstärkung und Lenkung von Schallwellen.<br />

4. <strong>Der</strong> Waldkauz ist dämmerungs- und nachtaktiv mit deutlichem Schwerpunkt in der Dunkelphase.<br />

5. Eulen haben keinen Kropf und können deshalb nicht „auf Vorrat“ fressen.<br />

6. Die reviertreuen Waldkäuze leben in Dauerehe mit dem Partner, so lange dieser lebt.<br />

7. Die vierte Zehe kann über eine gelenkige Fixierung sowohl vor- als auch zurückgedreht werden („Wendezehe“).<br />

8. Hauptbeutetiere der Waldohreule sind zu ca. 82% Wühlmausarten, ca. 9% Echte Mäuse, vor allem Waldmäuse und<br />

etwa 8% Kleinvögel, überwiegend Sperlinge und Grünlinge.<br />

9. Die Weibchen brüten, hudern und füttern die kleinen Nestlinge. Bei einigen Arten beteiligen sie sich an der Beuteversorgung,<br />

wenn die Jungen keine intensive Betreuung mehr benötigen. Die Männchen sorgen für Beute von Balzbeginn<br />

bis zur Familienauflösung.<br />

10. Offene Landschaften mit niedriger, aber gleichzeitig deckungsreicher Vegetation; vor allem in feuchten, zum Teil sumpfigen<br />

Niederungen, Mooren und Verlandungszonen sowie an der Küste in offenen Dünenlandschaften mit Feuchtbereichen.<br />

11. Eulen sind keineswegs tagblind<br />

12. Als Höhlenbrüter ist der Raufußkauz auf Altholzbeständen mit Schwarzspechthöhlen angewiesen. Für die Tagesruhe<br />

benötigt er deckungsreiche Nadelholzbestände und für die Jagd offene Flächen wie Waldwiesen, Kahlschlagflächen<br />

und Waldlichtungen.<br />

13. <strong>Der</strong> Steinkauz ist vorwiegend dämmerungs- und dunkelaktiv, doch ist er auch regelmäßig tagsüber aktiv.<br />

14. Das Auge ist von einem Ring knöcherner Platten eingefasst, der mit dem Schädel fest verbunden ist. Form und Verankerung<br />

lassen ein Beweglichkeit von max. 1° zu, was die Vögel durch eine ungewöhnliche Drehbarkeit der Halswirbel<br />

kompensieren müssen.<br />

15. Er bevorzugt ältere Nadel- und Mischwälder mit aufgelockerter Struktur. Als Brut- und Depotplatz benötigt er Spechthöhlen.<br />

39


40<br />

JANA- Jägerfest<br />

vom 03.-05. Juli<br />

2009!<br />

Freitag: 19:00 Uhr:<br />

Erleben Sie „Alaska hautnah – Leben und Jagen<br />

in Alaska.“<br />

Diavortrag von Wildmeister Jens Krüger.<br />

In den Räumlichkeiten der Julius-Neumann-Stiftung,<br />

Schwalbenweg 1, Melsungen (Eingang vom JANA-Hof).<br />

Samstag und Sonntag:<br />

Während die Einen gemütlich in unseren Büchern<br />

schmökern, können die Anderen schon<br />

bei Kaffee und Kuchen oder gegrillten Köstlichkeiten<br />

einen herrlichen Tag unter Freunden<br />

verbringen:<br />

Bogenschießen (unter fachkundiger<br />

Anleitung), Jagdkino (die neuesten<br />

Filme), Falknerei (Sommerfest<br />

des ODF), Hunde (Pfostenschau am<br />

Sonntag), Jagdkunstausstellung<br />

Sommerfest des<br />

Ordens Deutscher<br />

Falkoniere,<br />

Komturei Hessen<br />

(Deutsche Jagdbibliothek), Historisches Schwertfechten,<br />

Konzert der Jagdhornbläser (am Sonntag), Tombola<br />

(mit wertvollen Gewinnen). ...<br />

Unser Ladengeschäft - einschließlich unseres Lagers - ist mit<br />

vielen attraktiven Angeboten zum Jägerfest geöffnet.<br />

JANA Jagd+Natur - Schwalbenweg 1 - 34212 Melsungen<br />

Tel.: 05661 - 92 62 0 - Fax: 05661 - 92 62 20<br />

www.jana-jagd.de

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