Eickemeyer Seminarmagazin PLUS 04/15
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Dr. med. vet. Dipl.-Kfm. Stefan Knoop, Tierarztberatung „vetfly“<br />
Bis vor wenigen Jahren waren die Berufsordnungen<br />
der Landestierärztekammern so gefasst, dass Werbung<br />
grundsätzlich verboten war, außer sie wurde<br />
ausdrücklich erlaubt. Dies hat sich aufgrund oben<br />
erwähnter Urteile stark verändert, so dass dem Berufsrecht<br />
in Sachen Werbung nur noch eine untergeordnete<br />
Bedeutung zukommt und mittlerweile<br />
das UWG als Maßstab gilt.<br />
In Deutschland gibt es derzeit keine Behörde, die<br />
primär die Einhaltung des Wettbewerbsrechts von<br />
staatlicher Seite aus überwacht. Die Durchsetzung<br />
des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb liegt<br />
in Deutschland somit ausschließlich in den Händen<br />
der Wettbewerber selbst und ist damit Teil des Privatrechts.<br />
Derartige Verstöße können daher von den<br />
Landestierärztekammern selbst oder auch durch<br />
Wirtschaftsverbände wie der Zentrale zur Bekämpfung<br />
unlauteren Wettbewerbs e. V. (Wettbewerbszentrale)<br />
geahndet werden. Der satzungsmäßige<br />
Auftrag der Wettbewerbszentrale, in der mittlerweile<br />
alle Landestierärztekammern Mitglied sind,<br />
ist die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen<br />
für alle Marktbeteiligten. Dabei ist ihre Verfolgung<br />
von Verstößen gegen die Berufsordnung den berufsgerichtlichen<br />
Verfahren in der Regel deutlich überlegen,<br />
da sie zumeist schneller und günstiger ist.<br />
Internetpräsenz<br />
Laut der ARD / ZDF-Online-Studie 2014 nutzen rund<br />
56 Mio. Deutsche wenigstens gelegentlich das Internet,<br />
das entspricht 79 % aller Erwachsenen über<br />
14 Jahren. In der Altersklasse der 14- bis 29-Jährigen<br />
nutzen 99,7 % (also fast jeder) regelmäßig das<br />
Internet, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es bereits<br />
95,7 %. Durch die zunehmende Verbreitung<br />
von mobilen Endgeräten nutzen immer mehr Menschen<br />
das Internet auch unterwegs: Ihr Anteil liegt<br />
bei 50 %.<br />
Neben der Kommunikation (E-Mail, Gesprächsforen,<br />
Onlinecommunities) zählt die Informationssuche<br />
zu den Hauptbeschäftigungen im Netz. Dabei zeigen<br />
sich die Nutzer bei den Ergebnissen von Suchmaschinen<br />
wenig experimentierfreudig. Entscheidend<br />
ist für sie primär, dass die Seite „seriös wirkt“<br />
(92 %) und „deutschsprachig“ (77 %) ist. Unbewusst<br />
schließen die Kunden meist von der Professionalität<br />
der Webseite auf die Qualität der Dienstleistung<br />
und die Arbeitsweise des Unternehmens. Ist<br />
die Homepage ansprechend gestaltet und nach dem<br />
neuesten Stand der Technik aufgebaut, wirkt<br />
auch der Anbieter fachlich kompetent. Wie oben<br />
beschrieben, wird das Internet immer mehr zum<br />
Mittel der Wahl, schnell und kostengünstig Informationen<br />
zu sammeln. Daher sollte eine Praxishomepage<br />
als eine aussagekräftige Internetpräsenz<br />
für interessierte Tierhalter und zukünftige<br />
Kunden und nicht als reine Werbeplattform wahrgenommen<br />
werden. Denn die Homepage ist eine<br />
effektive und kostengünstige Methode, potenzielle<br />
Klientel über die Praxis und deren Leistungen zu<br />
informieren.<br />
Der jeweilige Professionalisierungsgrad des Marketinginstrumentes<br />
Homepage ist in den einzelnen<br />
Praxen sehr unterschiedlich: 25 % der Chefs haben<br />
die Homepage selbst erstellt. In fast 50 % der Fälle<br />
ist der Arzt sogar selbst für die Pflege und Aktualisierung,<br />
zum Beispiel von Sprechzeiten oder<br />
neuen Leistungen, zuständig. Nur selten wird ein<br />
Mitarbeiter oder eine spezialisierte Agentur damit<br />
beauftragt.<br />
Eine Homepage, die vom Praxisinhaber in Nebentätigkeit<br />
gebaut und gepflegt wird, kann im Normalfall<br />
nicht so professionell gestaltet sein wie das<br />
Produkt einer spezialisierten Agentur, da ein Arzt in<br />
der Regel nicht über das aktuelle Wissen und die<br />
Werkzeuge verfügen kann wie ein hauptamtlicher<br />
Webdesigner. Dabei verbergen sich besonders hinter<br />
einer Praxishomepage viele Rechtsrisiken und<br />
auch die Erstellung und Pflege ist nicht zu unterschätzen.<br />
Es müssen Gesetze und Vorschriften beachtet<br />
werden: vom Telemediengesetz (TMG) über<br />
das Presse- und Markenrecht bis hin zum Urheberrecht<br />
sowie Datenschutzanforderungen.<br />
Fazit<br />
Der zunehmende Wettbewerbsdruck in der Tierarztbranche<br />
erfordert, dass sich eine Praxis deutlich<br />
von der Konkurrenz unterscheidet. Dazu stehen<br />
dem Tierarzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.<br />
Jedoch ist es sehr wichtig, dass man sich<br />
jederzeit in seinen Maßnahmen wiederfindet und<br />
mit ihnen identifizieren kann. So ist beispielsweise<br />
das Thema „Social Media“ in aller Munde. Allerdings<br />
schadet es dem Ansehen, wenn die Tierarztpraxis<br />
zwar bspw. bei „Facebook“, „Google +“ oder „Twitter“<br />
vertreten ist, der Praxisinhaber aber – auf Nachfrage<br />
seiner Kunden – nicht genau erklären kann, was<br />
es damit überhaupt auf sich hat. <br />
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www.eickemeyer.de