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Dr. med. vet. Dipl.-Kfm. Stefan Knoop, Tierarztberatung „vetfly“ Bis vor wenigen Jahren waren die Berufsordnungen der Landestierärztekammern so gefasst, dass Werbung grundsätzlich verboten war, außer sie wurde ausdrücklich erlaubt. Dies hat sich aufgrund oben erwähnter Urteile stark verändert, so dass dem Berufsrecht in Sachen Werbung nur noch eine untergeordnete Bedeutung zukommt und mittlerweile das UWG als Maßstab gilt. In Deutschland gibt es derzeit keine Behörde, die primär die Einhaltung des Wettbewerbsrechts von staatlicher Seite aus überwacht. Die Durchsetzung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb liegt in Deutschland somit ausschließlich in den Händen der Wettbewerber selbst und ist damit Teil des Privatrechts. Derartige Verstöße können daher von den Landestierärztekammern selbst oder auch durch Wirtschaftsverbände wie der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e. V. (Wettbewerbszentrale) geahndet werden. Der satzungsmäßige Auftrag der Wettbewerbszentrale, in der mittlerweile alle Landestierärztekammern Mitglied sind, ist die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen für alle Marktbeteiligten. Dabei ist ihre Verfolgung von Verstößen gegen die Berufsordnung den berufsgerichtlichen Verfahren in der Regel deutlich überlegen, da sie zumeist schneller und günstiger ist. Internetpräsenz Laut der ARD / ZDF-Online-Studie 2014 nutzen rund 56 Mio. Deutsche wenigstens gelegentlich das Internet, das entspricht 79 % aller Erwachsenen über 14 Jahren. In der Altersklasse der 14- bis 29-Jährigen nutzen 99,7 % (also fast jeder) regelmäßig das Internet, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es bereits 95,7 %. Durch die zunehmende Verbreitung von mobilen Endgeräten nutzen immer mehr Menschen das Internet auch unterwegs: Ihr Anteil liegt bei 50 %. Neben der Kommunikation (E-Mail, Gesprächsforen, Onlinecommunities) zählt die Informationssuche zu den Hauptbeschäftigungen im Netz. Dabei zeigen sich die Nutzer bei den Ergebnissen von Suchmaschinen wenig experimentierfreudig. Entscheidend ist für sie primär, dass die Seite „seriös wirkt“ (92 %) und „deutschsprachig“ (77 %) ist. Unbewusst schließen die Kunden meist von der Professionalität der Webseite auf die Qualität der Dienstleistung und die Arbeitsweise des Unternehmens. Ist die Homepage ansprechend gestaltet und nach dem neuesten Stand der Technik aufgebaut, wirkt auch der Anbieter fachlich kompetent. Wie oben beschrieben, wird das Internet immer mehr zum Mittel der Wahl, schnell und kostengünstig Informationen zu sammeln. Daher sollte eine Praxishomepage als eine aussagekräftige Internetpräsenz für interessierte Tierhalter und zukünftige Kunden und nicht als reine Werbeplattform wahrgenommen werden. Denn die Homepage ist eine effektive und kostengünstige Methode, potenzielle Klientel über die Praxis und deren Leistungen zu informieren. Der jeweilige Professionalisierungsgrad des Marketinginstrumentes Homepage ist in den einzelnen Praxen sehr unterschiedlich: 25 % der Chefs haben die Homepage selbst erstellt. In fast 50 % der Fälle ist der Arzt sogar selbst für die Pflege und Aktualisierung, zum Beispiel von Sprechzeiten oder neuen Leistungen, zuständig. Nur selten wird ein Mitarbeiter oder eine spezialisierte Agentur damit beauftragt. Eine Homepage, die vom Praxisinhaber in Nebentätigkeit gebaut und gepflegt wird, kann im Normalfall nicht so professionell gestaltet sein wie das Produkt einer spezialisierten Agentur, da ein Arzt in der Regel nicht über das aktuelle Wissen und die Werkzeuge verfügen kann wie ein hauptamtlicher Webdesigner. Dabei verbergen sich besonders hinter einer Praxishomepage viele Rechtsrisiken und auch die Erstellung und Pflege ist nicht zu unterschätzen. Es müssen Gesetze und Vorschriften beachtet werden: vom Telemediengesetz (TMG) über das Presse- und Markenrecht bis hin zum Urheberrecht sowie Datenschutzanforderungen. Fazit Der zunehmende Wettbewerbsdruck in der Tierarztbranche erfordert, dass sich eine Praxis deutlich von der Konkurrenz unterscheidet. Dazu stehen dem Tierarzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Jedoch ist es sehr wichtig, dass man sich jederzeit in seinen Maßnahmen wiederfindet und mit ihnen identifizieren kann. So ist beispielsweise das Thema „Social Media“ in aller Munde. Allerdings schadet es dem Ansehen, wenn die Tierarztpraxis zwar bspw. bei „Facebook“, „Google +“ oder „Twitter“ vertreten ist, der Praxisinhaber aber – auf Nachfrage seiner Kunden – nicht genau erklären kann, was es damit überhaupt auf sich hat. 16 www.eickemeyer.de
Dr. med. vet. Dipl.-Kfm. Stefan Knoop, Tierarztberatung „vetfly“ Durch seinen bisherigen beruflichen Werdegang ist Stefan Knoop im besonderen Maße geeignet, die Bedeutung und die Notwendigkeit betriebswirtschaftlicher Themen in der Tiermedizin zu beurteilen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Tierarzt, ist er Geschäftsführer der Tierarztberatung „vetfly“, leitet betriebswirtschaftliche Fortbildungen, hält Vorträge und verfasst regelmäßig Artikel zu dieser Thematik. Stefan Knoop besitzt eine bisher in Deutschland einzigartige Kombination zweier akademischer Grade: Dr. med. vet. Dipl.-Kfm. Seminar Betriebswirtschaft in der Tiermedizin 05. – 06.02.2016 | Tuttlingen Jetzt anmelden Literatur: S. Knoop: Tierärztliche Betriebswirtschaftslehre (ISBN 978-3-86955-960-5) www.eickemeyer.de/seminare sicher einfach schnell Immer neue Entwicklungen im Bereich der Tiermedizin machen es für Tierarzt praxen und Tierkliniken zu einer großen Herausforderung ihre Praxisausstattung und medizinisches Equipment auf dem neuesten Stand zu halten. Durch unsere Expertise im veterinär-medizinischen Bereich sowie flexible und individuelle Leasingkonzepte ist Leasing bei VetDirekt sicher, einfach und schnell für Sie. Wir beraten Sie gerne. www.vetdirekt.de
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