MySpotlight Kanada #5 Okt 2015
Kommt mit uns ins Traumland Kanada. Dieses mal geht es bei uns rund um die atemberaubende Bergwelt, die Kanada zu bieten hat und wieder jede Menge Outdoor-Spaß.
Kommt mit uns ins Traumland Kanada. Dieses mal geht es bei uns rund um die atemberaubende Bergwelt, die Kanada zu bieten hat und wieder jede Menge Outdoor-Spaß.
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– Kulinarisches <strong>Kanada</strong> –<br />
Leben im Kartoffelparadies:<br />
Prince Edward Island<br />
von Mary Harris<br />
Als die ersten Siedler hier ankamen,<br />
mussten sie für ihre Felder die Wälder<br />
roden. Zwischen den Baumstümpfen<br />
ließen sich leicht Kartoffeln anpflanzen,<br />
die eine relativ schnellwachsende Nahrungsquelle<br />
waren.<br />
Es stellte sich bald heraus, dass auf<br />
PEI, wie wir Kanadier es nennen, ideale<br />
Wachstumsbedingungen für diese<br />
Ackerfrucht herrschen. Kartoffeln<br />
mögen warme Sommer, kalte Winter<br />
und genügend Regen. Auch das natürlich<br />
vorkommende Eisenoxid, das die<br />
Erde rot färbt, ist für Kartoffeln von<br />
Vorteil. Und da PEI eine Insel ist, gibt<br />
es weniger Schädlinge und Krankheiten<br />
als anderswo.<br />
Die alten Felder auf der Insel wurden<br />
damals von großen Familien in Handarbeit<br />
bestellt: Es wurde gegraben,<br />
gepflanzt und mit Körben und Mistgabeln<br />
geerntet. Inzwischen ist die Kartoffelindustrie<br />
von Maschinen geprägt,<br />
aber erst vor zwei Jahren wurden die<br />
alljährlichen „Kartoffelferien“ tatsächlich<br />
aus dem Schulkalender gestrichen.<br />
In <strong>Kanada</strong>s Supermärkten gibt es ein<br />
großes Angebot regional angebauter<br />
Kartoffeln, doch die aus PEI gehören<br />
noch immer zu den beliebtesten. Die<br />
Kanadier sind einfach immer noch große<br />
Kartoffelfans – trotz der vielen internationalen<br />
Nebengerichte wie duftigen<br />
Reis, Quinoa, Couscous und Pasta.<br />
Es geht doch nichts über einen großen<br />
Schlag weichen Kartoffelbrei zum<br />
Roastbeef oder einen leckeren Kartoffelsalat<br />
zum gegrillten Hamburger! ❧<br />
„Abegweit“ oder „die Wiege auf dem Meer“ nannten die eingeborenen Mikmaq es einst. Die<br />
ersten europäischen Siedler kannten es dagegen als St. John’s Island. Heute nennen wir<br />
diesen landwirtschaftlichen grünen Vorposten, der einst den Spitznamen „Garten im Golf“<br />
trug, Prince Edward Island. Die kleine Gartenprovinz, die berühmt ist für ihre rote Erde<br />
und weißen Sandstrände, kommt einem wie eine einzige große Kartoffelfarm vor. Tatsächlich<br />
produziert die kleine kanadische Provinz alleine mehr als alle anderen Kartoffelanbaugebiete<br />
dieses riesigen Landes.<br />
Poutine<br />
Zutaten:<br />
8 große Kartoffeln<br />
1 Liter Pflanzenöl zum Braten<br />
200 g Käsebruch* oder geriebener<br />
Käse<br />
250 ml Rinderbratensoße (gekauft<br />
oder selbstgemacht)<br />
Die Kartoffeln in lange Streifen<br />
wie Pommes schneiden und sie in<br />
heißem Öl frittieren, bis sie goldbraun<br />
sind. Auf einen mit Küchenkrepp<br />
bedeckten Teller legen, damit<br />
das überschüssige Öl aufgesaugt<br />
wird, und warm halten. Inzwischen<br />
die Bratensoße erhitzen,<br />
Dann den Käse unter die frittierten<br />
Pommes mischen und nach<br />
Geschmack Bratensoße darüber<br />
gießen. Das Resultat ist ein salzigsoßiges<br />
Kleckergericht, das seine<br />
Ursprünge in Québec hat und inzwischen<br />
in ganz Nordamerika immer<br />
beliebter wird. Es kann als Beilage<br />
gereicht werden oder als ganze<br />
Mahlzeit.<br />
*Käsebruch entsteht beim Käsemachen<br />
und ist in Deutschland kaum in der seiner<br />
ursprünglichen Form erhältlich. Um<br />
ihn zu erzeugen, wird der Milch Lab<br />
zugefügt. Dieses Enzym härtet das Milcheiweiß<br />
und es entstehen harte Stücke,<br />
die man „Käsebruch“ nennt. Sie können<br />
zu Käse weiterverarbeitet oder eben<br />
so verkauft werden, was in <strong>Kanada</strong> oft<br />
üblich ist. Wenn kein Käsebruch zu finden<br />
ist, lässt sich Cheddar oder Mozzarella<br />
als Ersatz nehmen. Am besten auf<br />
nach <strong>Kanada</strong>, um die echte Poutine zu<br />
probieren!<br />
© Elena Elisseeva (o.); Brent Hofacker (l.)<br />
© Brent Hofacker<br />
Kartoffeln sind recht leicht anzubauen<br />
und ganze Familien, inklusive Kinder,<br />
konnten damals mithelfen. Die<br />
Kartoffeln wurden in Stücke zerschnitten,<br />
von denen jedes ein Auge hat (den<br />
Teil, der keimt), und im Mai in die Erde<br />
gesteckt. Daraus sprießt eine buschige<br />
grüne Pflanze, die ungefähr nach zehn<br />
Wochen anfängt zu blühen. Sie trägt am<br />
Strauch kleine, ungenießbare Früchte.<br />
Sobald diese und die Blätter anfangen<br />
zu welken, können die Wurzelfrüchte,<br />
der Teil, den wir essen, ausgegraben<br />
und geerntet werden.<br />
Kartoffeln sind für eine ganze Reihe von<br />
Krankheiten und Schädlingen anfällig.<br />
Heute kommen die Farmer damit leichter<br />
zurecht, doch früher, als der Großteil<br />
der Bevölkerung hauptsächlich Kartoffeln<br />
aß, bedeutete eine Missernte eine<br />
Katastrophe. Berühmt ist die Große<br />
Hungersnot von Irland, die sich zwischen<br />
1845 und 1852 zutrug.<br />
Die Iren waren von Kartoffeln als Hauptnahrungsquelle<br />
weit mehr als andere<br />
europäische Nationen abhängig geworden.<br />
Als die aus Nordamerika eingeschleppte<br />
Kartoffelfäule schließlich<br />
auch Irland erreichte, zerstörte sie die<br />
Ernte fast vollständig. Was folgte war<br />
eine große Hungersnot, die zu weitreichenden<br />
sozialen Veränderungen führte.<br />
Mindestens eine Million Menschen<br />
verhungerten damals, gut 1,5 Millionen<br />
verließen das Land und versuchten ihr<br />
Glück in Australien, <strong>Kanada</strong> oder in<br />
den USA. Viele Einwanderer landeten<br />
auf PEI, wo ihre Nachfahren noch heute<br />
leben.<br />
Kartoffel-Lauch-Suppe<br />
Zutaten:<br />
1 große Stange Lauch<br />
8 große Kartoffeln<br />
2 kleine Zwiebeln<br />
1 kleine Mohrrübe, geschält und geraspelt<br />
750 ml Hühner- oder Gemüsebrühe<br />
1 Knoblauchzehe, gehackt<br />
Salz und Pfeffer nach Geschmack<br />
Ein wenig Pflanzenöl zum Braten<br />
Die grünen Blätter des Lauchs entfernen<br />
und nur den weißen und<br />
hellgrünen Teil der Lauchstange<br />
hacken. Dann die Zwiebeln hacken,<br />
die Mohrrübe raspeln und das<br />
Gemüse in einem großen Topf mit<br />
schwerem Boden über mittelgroßer<br />
Hitze leicht anbraten. Ist das Gemüse<br />
weichgekocht, den Knoblauch<br />
hinzugeben und noch eine Minute<br />
lang braten.<br />
Nun die Flamme kleiner drehen<br />
und die grob gewürfelten Kartoffeln<br />
(geschält oder nicht) dazugeben. Mit<br />
der Brühe übergießen und so lange<br />
kochen lassen, bis die Kartoffeln<br />
weich sind. Die Suppe im Mixer<br />
oder der Küchenmaschine auf die<br />
gewünschte Konsistenz pürieren.<br />
Jetzt kann die Suppe serviert werden.<br />
Je nach Geschmack noch Extras<br />
wie Schmand, Schinkenstücke<br />
oder Käse hinzugeben. Lauch- und<br />
Kartoffelsuppe ist eine komplette<br />
Mahlzeit, wenn man sie mit frischem<br />
knusprigen Baguette oder<br />
italienischem Brot serviert.<br />
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