Rheinkind_Ausgabe 2/2015
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rheinkind rheinkind 41<br />
gesundheit<br />
diy<br />
Sommer,Sonne – Urlaubszeit !<br />
Muscheln und Steine liegen als Mitbringsel aus dem Sommer-<br />
Zähneputzen<br />
ist nicht schwer...<br />
zahnseide<br />
zahn<br />
pasta<br />
...aber die beeindruckende Auswahl an Kinderzahnpasta und -zahnbürsten<br />
im Drogeriemarkt macht es uns Eltern oft nicht leicht. Worauf sollte man<br />
beim Zahnpasta-Kauf achten? Dürfen Kinder schon Zahnseide nehmen?<br />
RHEINKIND hat Kinderzahnärztin Antje C. Flucke von der Praxis Krokozahn<br />
in Sülz zum Thema Zahnhygiene gelöchert.<br />
In welchem Alter können Kinder elektrische Zahnbürsten verwenden?<br />
Elektrische Zahnbürsten nehmen uns einen Teil der Putzarbeit ab und reinigen<br />
gründlich. Die Hersteller empfehlen die Benutzung wegen der Verletzungsgefahr<br />
oft erst ab dem 4. Lebensjahr. Meist können elektrische Bürsten schon früher<br />
benutzt werden, wenn die Kinder dies tolerieren und die Eltern das Bürsten<br />
übernehmen. Sprechen Sie Ihre Kinderzahnärztin darauf an.<br />
Worauf sollte man beim Kauf einer Zahnbürste achten?<br />
Besonders der Bürstenkopf ist wichtig, er sollte möglichst klein sein. Die Borsten<br />
sollten abgerundet sein um das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Auch hier<br />
gilt: am besten den Zahnarzt Ihres Vertrauens befragen.<br />
Kinderzahnärztin Antje C. Flucke mit Patient Juri<br />
Welche Kriterien muss eine gute Zahnpasta erfüllen?<br />
Eine gute Zahnpasta enthält Fluoridsalze. Bis ca. zum 6. Lebensjahr 500ppm.<br />
Nur so kann der Zahnschmelz genügend remineralisiert werden. Alles andere<br />
ist Geschmackssache. Manche vermeiden süßen Geschmack um ein Verschlucken<br />
zu verhindern, andere Eltern können ihre Kinder nur mit süßer Zahnpasta<br />
zum Putzen motivieren.<br />
Welche zusätzlichen Putzwerkzeuge sind für Kinder geeignet?<br />
Neben Zahnseide bei engen Zwischenräumen, empfehlen wir auch immer wieder<br />
sogenannte Einbüschelbürsten. Diese haben einen Miniborstenkopf und kommen<br />
auch in die kleinste Ecke. Die Anwendung sollte man sich aber zeigen lassen!<br />
Wie motiviere ich ein putzfaules Kind?<br />
Positiv motivieren: Wenn Du gut putzt bleiben die Zähne weiß, gesund, schön<br />
etc. Drohungen bringen gar nichts! Die Eltern meiner kleinen Patienten sind<br />
fantasievoll. Da werden grüne Zahnmonster vertrieben, Lieder gesungen und<br />
die eine oder andere lustige Geschichte erzählt. Letztendlich aber ist jedes Kind<br />
auch mal müde oder lustlos – kein Problem: „Mama macht das jetzt und du<br />
ruhst dich aus!“<br />
Weitere Infos:<br />
www.krokozahn.de<br />
Wir brauchen:<br />
• Steine (aus dem Urlaub mitgebracht)<br />
• Lack in verschiedenen Farben<br />
• Pinsel<br />
• durchsichtigen Sprühlack<br />
und ein bisschen Fantasie<br />
urlaub besonders bei Kindern hoch im Kurs – doch Zuhause<br />
angekommen, fragt man sich oft, was man mit diesen schönen<br />
Stücken machen soll. Und so verschwinden sie nach einem<br />
kurzen Gastauftritt als Sommerdeko meistens doch nur in<br />
irgendeiner Schublade. In diesem Jahr hat Kreativexpertin Michelle<br />
Hoffmann eine Alternative für uns:<br />
Wir basteln Storystones!<br />
Die Steine gut waschen und trocknen lassen.<br />
Mit den Kindern gemeinsam verschiedene Motive auf die<br />
Steine malen. Beispielsweise ein Auto, ein Zelt, ein Lagerfeuer,<br />
einen Baum, Tiere...<br />
Die Steine gut trocknen lassen und anschließend mit durchsichtigem<br />
Sprühlack fixieren. Danach erneut trocknen lassen.<br />
Die Storystones in einem kleinen Beutel sammeln und gut<br />
mischen.<br />
Gerade Zähne ohne Spange<br />
Vor dem Schlafengehen darf das Kind 5 Storystones aus dem<br />
Beutel ziehen. Gemeinsam wird dann eine eigene Gute-Nacht-<br />
Geschichte erfunden, in der jedes der fünf gezogenen Motive<br />
vorkommen soll. So erinnern die Steine nicht nur an den letzten<br />
Sommerurlaub, sondern regen gleichzeitig die Kreativität<br />
an. Natürlich können die Storystones auch einfach zwischendurch<br />
zum Spielen genutzt werden – der Fantasie sind dabei<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
8 von 10 Kindern müssten eigentlich eine Spange tragen. Kieferorthopädin<br />
Cordula Hordt sagt, das könne man in vielen Fällen verhindern. Sie hat<br />
sich auf eine präventive Behandlung von Zahnfehlstellungen spezialisiert.<br />
In welchem Alter sollten Eltern sich über die Kieferstellung ihrer Kinder<br />
Gedanken machen?<br />
Eine Beratung macht schon im Alter von 2 bis 3 Jahren Sinn. Sobald das Milchgebiss<br />
vollständig ist, lässt sich erkennen, ob sich eine Zahnfehlstellung entwickelt.<br />
Früh erkannt, kann man ihr entgegenwirken und die Ursache beseitigen.<br />
Eventuell kann man dann eine Zahnspange ganz vermeiden.<br />
Welche Auswirkungen kann eine Kieferfehlstellung noch haben?<br />
Gerade im Kleinkindalter stören fehlerhafte Funktionen im Mund- und Kopfbereich<br />
nicht nur das Wachstum des Kiefers, sondern beeinflussen auch ungünstig<br />
die Nachbarstrukturen. So werden zum Beispiel durch fehlerhaftes Schlucken<br />
die Mittelohren nicht ausreichend belüftet und machen immer häufiger den<br />
Einsatz von Paukenröhrchen erforderlich. Eine offene Mundhaltung und ständige<br />
Mundatmung verschulden oft Polypen- und Mandeloperationen. Eine<br />
falsche Kieferposition beeinflusst die Kopf- und Körperhaltung. Eine falsche<br />
Zungenlage fördert Lispeln.<br />
Was ist das Besondere an Ihrer Arbeit?<br />
Ich versuche, nicht nur die Kiefer- und Zahnfehlstellungen früh zu erkennen,<br />
sondern auch die Fehlfunktionen des einzelnen Kindes. Durch gezieltes Umtrainieren<br />
seiner Fehlfunktionen wird das Wachstumsdefizit aufgeholt und ein großer<br />
Teil an kieferorthopädischen Auffälligkeiten beseitigt – ohne Zahnspange.<br />
Darüber hinaus ist mein Behandlungsansatz ein ganzheitlicher. Hinter einem<br />
Kreuzbiss oder Zähneknirschen kann auch etwas ganz anderes stecken. Dann<br />
arbeite ich auch mit anderen Fachrichtungen wie z.B. Orthopädie oder Logopädie<br />
zusammen.<br />
Um Eltern ein Gefühl dafür zu geben, ob eine Vorsorgeuntersuchung ratsam ist, hat Kieferorthopädin<br />
Cordula Hordt einen Ankreuz-Test für Kinder von 2 bis 12 Jahren entwickelt:<br />
Zahnstellungen sind auffällig,<br />
◯ wenn im Milchgebiss zwischen den Zähnen keine Lücken zu erkennen sind.<br />
◯ wenn nur in einem Kiefer Lücken zu erkennen sind.<br />
◯ wenn die Zähne bereits schief stehen.<br />
Kieferstellungen sind auffällig, wenn beim Zusammenbeißen der Backenzähne,<br />
◯ zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen eine Stufe besteht.<br />
◯ die Schneidezähne offen bleiben und nicht aufeinandertreffen (offener Biss).<br />
◯ die oberen Schneidezähne die unteren in der Höhe überlappen (Tiefbiss).<br />
◯ der untere Zahnbogen in seiner Breite den oberen überragt (Kreuzbiss). Weitere Infos:<br />
◯ die oberen Schneidezähne hinter den unteren stehen (Kreuzbiss). www.bisskids.de<br />
Funktionen sind Risikofaktoren,<br />
◯ wenn lange eine Lutschgewohnheit bestand oder noch besteht.<br />
◯ wenn das Kind für gewöhnlich durch den Mund atmet oder der Mund überwiegend offen steht.<br />
◯ wenn bei lockerem Lippenschluss das Kinn muskuläre Verspannungen aufweist.<br />
◯ wenn beim Schlucken die Kinn-, Wangen- oder Lippenmuskulatur aktiv ist.<br />
◯ wenn die Unterlippe bei Mundschluss hinter den oberen Schneidezähne „eingerollt“ wird.<br />
◯ wenn Sprachauffälligkeiten (Lispeln) vorliegen.<br />
◯ wenn das Kind schnarcht.<br />
◯ wenn das Kind Polypen hat.<br />
Fotos: Michelle Hoffmann<br />
Weitere tolle Bastelideen,<br />
Rezepte und nähere Infos<br />
zu unserer Kreativexpertin<br />
Michelle Hoffmann auf<br />
www.allez-vite.com