Freiraumausbreitung - Fritz Dellsperger
Freiraumausbreitung - Fritz Dellsperger
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HTI EKT Antennentechnik <strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
<strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
Elektromagnetisches Feld<br />
Im Fernfeld einer Antenne (d>4λ) stehen elektrische und magnetische Komponente des Feldes<br />
senkrecht aufeinander und liegen in einer Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.<br />
Senkrecht auf dieser Ebene ist der „Poyntingsche Vektor“ S � in Ausbreitungsrichtung definiert und<br />
stellt das Vektorprodukt aus E � und H � dar:<br />
� � �<br />
S = E x H<br />
�<br />
S = Poyntingscher Vektor<br />
�<br />
E = elektrischer Feldvektor<br />
�<br />
H = magnetischer Feldvektor<br />
S � wird auch als Leistungsdichte bezeichnet und stellt die Leistung pro Flächeneinheit dar.<br />
Bei Betrachtung der stationären Welle in der Ebene können die Vektorprodukte als normale Produkte<br />
der Betragsgrössen geschrieben werden:<br />
� � �<br />
S = S = E ⋅ H = E⋅H W<br />
S = Leistungsdichte in 2<br />
m<br />
V<br />
E = elektrische Feldstärke in<br />
m<br />
A<br />
H = magnetische Feldstärke in<br />
m<br />
In der Praxis wird S verwendet, um Grenzwerte für die Belastung des Menschen im Bereich<br />
strahlender Antennen festzulegen.<br />
Für das Fernfeld ist die Impedanz des freien Raumes, der Feldwellenwiderstand:<br />
E μo<br />
ZF = = = 120 ⋅π Ω<br />
H ε<br />
Aus den Gleichungen 1) und 2) erhält man:<br />
o<br />
2<br />
E<br />
S = E⋅ H= 3)<br />
Z<br />
F<br />
F. <strong>Dellsperger</strong> 1<br />
1)<br />
2)
HTI EKT Antennentechnik <strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
Verwenden wir als Sendeantenne einen isotropen Kugelstrahler, d.h. eine theoretische, punktförmige<br />
Antenne, die die zugeführte Leistung gleichmässig in den kugelförmigen Raum abstrahlt, so erzeugt<br />
diese Antenne im Abstand d die Leistungsdichte<br />
Ps Ps<br />
S = = 4)<br />
2<br />
A 4πd Ps = Sendeleistung<br />
A = Kugeloberfläche<br />
d = Radius<br />
Wird als Antenne nicht ein isotroper Kugelstrahler, sondern eine Antenne, die bezogen auf den<br />
Kugelstrahler den Gewinn G s aufweist verwendet, so ist die Leistungsdichte<br />
PG s s S = 5)<br />
2<br />
4πd Das Produkt PG s s wird als Equivalent Isotropic Radiated Power EIRP bezeichent.<br />
PG = EIRP 6)<br />
s s<br />
In vielen Fällen wird als Referenzantenne der λ/2-Dipol verwendet. Der Halbwellendipol hat<br />
gegenüber dem isotropen Strahler einen Gewinn von 1.64 (2.14 dB). Bei Bezug des<br />
Antennengewinnes auf den Halbwellendipol wird das Produkt PG s sD als Effectiv Radiated Power ERP<br />
bezeichnet.<br />
PG = ERP 7)<br />
s sD<br />
G = Antennengewinn bezogen auf Halbwellenstrahler<br />
sD<br />
Wird eine Empfangsantenne in ein elektromagnetisches Feld gestellt, so wird von ihr folgende<br />
Leistung aufgenommen (Empfangssituation):<br />
Pe = S⋅A e<br />
8)<br />
A<br />
e<br />
2<br />
λ G<br />
=<br />
4π<br />
e<br />
P e = Empfangsleistung<br />
A = Wirkfläche der Empfangsantenne<br />
e<br />
λ =Wellenlänge<br />
G =Gewinn der Empfangsantenne (isotrop)<br />
e<br />
F. <strong>Dellsperger</strong> 2<br />
9)
HTI EKT Antennentechnik <strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
Aus 5), 8) und 9) erhalten wir die Empfangsleistung zu<br />
Freiraumdämpfung<br />
PG s s λ Ge PGG s s eλ<br />
Pe = S⋅ Ae<br />
= ⋅ =<br />
2 2<br />
4πd 4π 2<br />
4πd 2 2<br />
( )<br />
Die Freiraumdämpfung (Free Space Loss FSL) aFSL erhalten wir<br />
c 3⋅10 m⋅s mit λ= =<br />
f f<br />
8 −1<br />
a<br />
a<br />
( π)<br />
2 2<br />
P 4 d<br />
s = =<br />
P G G λ<br />
FSL 2<br />
e s e<br />
( π)<br />
2 2 2<br />
=<br />
4 d f<br />
GG 3 10<br />
8 ( ⋅ )<br />
FSL 2<br />
s e<br />
Diese Gleichung kann auch als zugeschnittene Grössengleichung in logarithmischer Form<br />
geschrieben werden:<br />
⎛P ⎞ s<br />
⎛ d ⎞ ⎛ f ⎞<br />
a / dB = 10log⎜ ⎟ = 32.45 + 20log⎜ ⎟+ 20log⎜ ⎟−10log<br />
G −10log<br />
G<br />
⎝Pe⎠ ⎝km⎠ ⎝MHz⎠ 10)<br />
11)<br />
12)<br />
( ) ( )<br />
FSL s e<br />
G,G s e bezogen auf isotropen Strahler<br />
13)<br />
F. <strong>Dellsperger</strong> 3
HTI EKT Antennentechnik <strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
Freiraumdämpfung (dB)<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Freiraumdämpfung für Gs, Ge = 0dB<br />
1 10 100 1 . 10 3<br />
50<br />
d (km)<br />
F. <strong>Dellsperger</strong> 4<br />
f<br />
10GHz<br />
5GHZ<br />
2GHz<br />
1GHz<br />
500MHz<br />
200MHz<br />
100MHz<br />
50MHz<br />
20MHz<br />
10MHz
HTI EKT Antennentechnik <strong>Freiraumausbreitung</strong><br />
Bestimmung der Feldstärke<br />
Aus den Gleichungen 2), 3) und 5) erhalten wir<br />
oder<br />
E<br />
PG 2π⋅60Ω PG 30Ω<br />
= =<br />
2 2<br />
4πd d<br />
2 s s s s<br />
PG s s30Ω<br />
EIRP ⋅ 30Ω EIRP ⋅5.477 Ω<br />
E = = =<br />
d d d<br />
Bezieht man den Antennengewinn auf den λ/2-Dipol ( G sD ) so erhält man:<br />
E =<br />
PsGsD ⋅1.64 ⋅30Ω =<br />
d<br />
ERP ⋅1.64 ⋅30Ω =<br />
d<br />
ERP ⋅7.014 d<br />
Ω<br />
16)<br />
Bestimmung der Empfangsspannung an einem 50Ω-System<br />
c 3⋅10 m⋅s oder mit λ= =<br />
f f<br />
E⋅λ 1.64⋅50 URX = Pe ⋅50Ω = ⋅ GeD ⋅ = E ⋅λ⋅ GeD ⋅0.1316<br />
π 8⋅60 8 −1<br />
14)<br />
15)<br />
URX = E ⋅λ⋅ GeD ⋅0.1316<br />
17)<br />
URX E MHz<br />
= ⋅ ⋅ GeD ⋅39.48<br />
V V/m f<br />
18)<br />
F. <strong>Dellsperger</strong> 5