heft_ 2007.indd - Gymnasium Nepomucenum Rietberg
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GRUSS AUS RIETBERG<br />
Vereinigung ehemaliger Schüler<br />
des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> zu <strong>Rietberg</strong><br />
Nr. 39 – 2007
Inhaltsverzeichnis<br />
Grußwort des Vorsitzenden Dr. Michael Orlob 4<br />
Das Lehrerkollegium im Schuljahr 2006/2007 5<br />
Statistik des GNR 2006/2007 6<br />
Neu im Kollegium 7<br />
Vor 70 Jahren - Mittlere Reife 1936 9<br />
Vor 60 Jahren - Mittlere Reife 1946 im Jahre nach dem Ende des Krieges 10<br />
Vor 51 Jahren - „Nachfeier“ 2006 für Mittlere Reife von 1955 11<br />
Vor 50 Jahren - Mittlere Reife 1956 14<br />
Vor 40 Jahren - Ausbau zum Vollgymnasium, keine Abgänger 17<br />
Vor 30 Jahren - 6. Jahrgangsstufentreffen der Abiturienten von 1976 18<br />
Vor 25 Jahren - „Silberjubiläumsfeier“ bei „Konny“ 23<br />
Vor 20 Jahren - Abiturienten von 1986 25<br />
Vor 10 Jahren - Abiturientia von 1996 29<br />
Abitur 2006 31<br />
Import <strong>Rietberg</strong>er Narren nach Düsseldorf 38<br />
Karneval 2006 – Prinz „Ralf I.“ (ABI 1983) regiert<br />
<strong>Rietberg</strong> im Reif des Winters 41<br />
Die Rechentafeln des Franziskaners Pater Mauritz Eilmann – um 1800 41<br />
Elefantentour - ohne Elefanten - über die Alpen - Hildegard Durynek, geb. Hoeltzenbein 51<br />
Die „Maus“ - Naturwissenschaften für „Drittklässler“ 51<br />
Mathematikwettbewerbe am GNR 52<br />
Einsamer Apollo wartet auf den Frühling 53<br />
Verschönerungsarbeiten am GNR 55<br />
Fremdsprachen am GNR 56<br />
Geheimnisvolle Krypta in Franziskanerkirche 59<br />
LGS 2008 in <strong>Rietberg</strong> 64<br />
Der Eingangsbereich zur LGS 69<br />
Stadtführer gesucht - Kai Ode Koop (Klasse 7) und andere 72<br />
Erste Berufe-Messe am GNR - sehr erfolgreich 75<br />
2. Berufe-Messe am 2. Februar 2007 78<br />
Religiöse Woche am GNR 79<br />
Hohe Auszeichnung für „EULE“ 80
Das GNR kooperiert mit Fachhochschule 82<br />
Nepomucener in Berlin 84<br />
Das GNR im Schach eine Klasse für sich 85<br />
Zweiter Platz im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 87<br />
Friedenseiche bleibt erhalten 87<br />
Nepomucener zieht es nach Übersee 88<br />
Claudia Ellebracht berichtet aus Australien 90<br />
<strong>Rietberg</strong>er Bürgerstiftung unterstützt Schüler am GNR 96<br />
Literaturkurs – wieder gelungene Theateraufführung 97<br />
Abschied vom Literaturkurs – Heinz Hundt geht in den Ruhestand 99<br />
Märchenhafte Rettung der Familie Lehmann – Theater-AG der Mittel- und Unterstufe 100<br />
„Chor + Co“ – Konzert „Kommen und Gehen“ 102<br />
Kunstausstellung: „Die Ems“ 104<br />
Neue Wege in unserer Stadt – nicht nur für die LGS 105<br />
Provisorischer Parkplatz für das Schulzentrum 106<br />
Neues Museum - neben dem „Alten Progymnasium“ – eröffnet im Frühjahr 2007 107<br />
Abschied von „Appo“ Goeke 109<br />
Musik überwindet innerstädtische Grenzen – Jugendorchester 110<br />
Das „Emshotel“ wird gebaut 112<br />
Sport - GNR wieder erfolgreich im Handball und in der Leichtathletik 113<br />
„Pater Luka“ – Missionar und Entwicklungshelfer in Afrika 114<br />
Tag der offenen Tür am GNR – starker Andrang interessierter Schüler und Eltern 118<br />
Siegel: Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 119<br />
„Nawi“ – Was ist das? 121<br />
Nachwuchsmusiker präsentieren sich 123<br />
„Alle in einem Boot“ – Studienfahrt der Biologen nach Borkum 123<br />
Studienfahrt der Mathematiker nach Bremen und Hamburg 125<br />
Stabile Notenständer für die Orchester des GNR 127<br />
„Wine and Roses“ – Jahreskonzert von Bigband, Jazz Juniors und Combo des GNR 128<br />
Wir gratulieren 130<br />
Termine für das Schuljahr 2006/2007 130<br />
Schlussworte 132<br />
Beitrittserklärung 134
Grußwort des Vorsitzenden<br />
Liebe „Ehemalige“,<br />
zum zweiten Male erscheint nun der „Gruß aus <strong>Rietberg</strong>“ mit<br />
der Nr. 39 im Internet. Die Zuschriften haben uns darin be-<br />
stärkt, dass wir damit den richtigen Weg gewählt haben. Wir<br />
konnten so die Druck- und Versandkosten erheblich senken<br />
und hatten so mehr finanzielle Mittel für Förderzwecke in<br />
der Schule zur Verfügung. Ehemalige Schülerinnen und Schü-<br />
ler und natürlich auch „Aktive“ berichten in Text und Bildern<br />
aus dem Leben unserer Schule sowie von Ehemaligentreffen.<br />
Natürlich finden sich auch Berichte über <strong>Rietberg</strong> und Umge-<br />
bung. Deutlich wird dabei die enge Bindung des Nepomuce-<br />
nums an die Stadt <strong>Rietberg</strong>, ihre Geschichte und Gegenwart.<br />
Natürlich sind wir wie stets sehr daran interessiert, von<br />
den „Ehemaligen“ zu erfahren, wie und wo sich ihr Leben<br />
heute abspielt. Wir bitten, dem Altschülerverband unter<br />
Gruss_aus_<strong>Rietberg</strong>@gmx.de und dem <strong>Nepomucenum</strong> unter<br />
gnrriet@aol.com Adress- und Kontoänderungen mitzuteilen.<br />
Der Weg über E-mail ist dazu ideal. So können wir bzw. die<br />
Schule die Datei der Altschülerschaft auf einfache Art aktu-<br />
alisieren. Bei Studierenden ist es zudem günstig, wenn uns<br />
bzw. der Schule neben der persönlichen Adresse die aktuel-<br />
le Adresse des Elternhauses bekannt ist. Ehemalige Klassen-<br />
und Stufensprecher könnten in doppelter Hinsicht aktiv sein:<br />
Mitteilungen an die Schule und Weitergabe von Mitteilungen<br />
und Terminen von der Schule. Es ist erfreulich, dass viele Jahr-<br />
gangsstufensprecher ihre Jahrgänge recht vollständig erfasst<br />
haben. Das gilt vor allem für die jüngeren Jahrgänge.<br />
Abschließend wünsche ich allen Nepomucenern, Ehemali-<br />
gen und Aktiven ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und<br />
einen guten Start in das Jahr 2007 und viel Freude bei der<br />
Lektüre des Heftes.<br />
Euer<br />
[4]
Das Lehrerkollegium im Schuljahr 06/07:<br />
Name Vorname Fächer<br />
Acar Erol E/Ge<br />
Alheit Johanna M/Ku<br />
Bertels Isabel Bio/kath.Rel<br />
Bönig Evelin D/Ge<br />
Bullik Manfred M/EK<br />
Buttgereit Jörg ev.Rel/Ge<br />
Deupmann Stephan Ph/Ch<br />
Deußen Irmgard Bio/Sp<br />
Dietrich Silke E/kath.Rel<br />
Dröge Angela L/F<br />
Elpert Maria Pä/Sowi<br />
Esser Peter M/Ph/Inf.<br />
Feuerborn Wolfgang M/Mu<br />
Frye Markus E/F/Span<br />
Gand Leonhard D/Mu<br />
Gerber Frank M/Ph<br />
Gröne Annegret Ku<br />
Hennecke Gerlinde D/Mu<br />
Hermwille Josef Bio/Sp<br />
Heuer Annette D/Mu<br />
Hienz Gabriele Sp<br />
Hienz Helge Sp<br />
Hittmeyer Klaus E/Sowi<br />
Holtemeier Beate D/Pol<br />
Hönemann Thomas M/Sowi<br />
Ilse Simone Sp/M<br />
Jäsche-Koners Rita Ph/Ch<br />
Jebe Ulrike D/ev.Rel<br />
Jelden Wolfgang Sp/Ku<br />
Kamp Berthold Bio/Päd<br />
Kästner Alexandra Bio/Sowi<br />
Kirchgeßner Walter Bio/Ch<br />
Klotz Dr. Ulrich Spa/D<br />
Kömhoff-Paatz Stephan L/kath.Rel.<br />
Königsberger Rolf L/Ge<br />
Koop Dr. Heiner M/Bio<br />
Lange Bärbel E/Pol<br />
Laumanns-Krüger Margarete D SI/Ku SI + SII<br />
Liedtke Jürgen Ph/Inf<br />
Linke-Rauscher Christl Ch/Bio<br />
Lönne Annette Ch/Ek<br />
[5]
Lühker Robert D/kath.Rel/Phil<br />
Mackel Ludger M/Ph/Inf<br />
Maryniok Esther D/Phil/prak.Phil<br />
Neumann Melanie L/Ge<br />
Ottofrickenstein Sylvia E/F<br />
Pennekamp-<br />
Barraud<br />
Christine F/Ek<br />
Reinke Andrea kath. Rel/D<br />
Ressel Joachim E<br />
Salmen-Reinsch Waltraud D/Ge<br />
Sandmeyer Franz Ge/Sp<br />
Schmitz-Jansen Elfi Bio/Päd<br />
Schöfisch Beatrix D/ev.Rel<br />
Schulte-<br />
Eppendorf<br />
Wolfram M<br />
Schumacher Ferdinand F/Sp<br />
Soeder Stefanie D/E<br />
Sopott Margita E/Ek<br />
Steilmann Katja M/Ek<br />
Stolper Matthias Bio/Sp<br />
Tappe Holger F<br />
Thurmann Marita E/F<br />
Vorwerk-Handing Hildegard kath.Rel/Ek<br />
Wedeking Erich M/Ph/Inf<br />
Weinberg Nils M/Päd<br />
Kollegium: 64 Damen und Herren<br />
Referendare: 3 mit eigenständigem Unterricht<br />
Statistik der Schule im Schuljahr 2006/2007<br />
Klasse 5: 121 (67) in 4 Klassen<br />
Klasse 6: 124 (61) in 4 Klassen<br />
Klasse 7: 111 (56) in 4 Klassen<br />
Klasse 8: 106 (47) in 4 Klassen<br />
Klasse 9: 100 (54) in 3 Klassen<br />
Klasse 10: 105 (60) in 4 Klassen<br />
[6]
Jahrgangsstufe 11: 144 (75)<br />
Jahrgangsstufe 12: 110 (69)<br />
Jahrgangsstufe 13: 96 (50)<br />
Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler: 1017 (539)<br />
Schüler/Schülerinnen aus <strong>Rietberg</strong>: 909<br />
Schüler/Schülerrinnen aus Delbrück: 101<br />
Schüler/Schülerinnen aus Rheda-Wiedenbrück: 4<br />
Schüler/Schülerinnen aus Wadersloh: 1<br />
Schüler/Schülerinnen aus Herzebrock-Clarholz: 1<br />
Schüler/Schülerinnen aus Verl: 1<br />
Neu im Kollegium<br />
Esther Maryniok<br />
Ich bin Mitte der siebziger Jahre in Herford (Westfalen) gebo-<br />
ren worden und habe dort den größten Teil meines Lebens<br />
verbracht.<br />
Nach dem Abitur habe ich in Bielefeld die Fächer Deutsch,<br />
Philosophie und Praktische Philosophie studiert. Den<br />
Entschluss Lehrerin zu werden, habe ich nicht bewusst ge-<br />
troffen, er war seit frühster Kindheit einfach da. Und als sich<br />
die Frage der Berufswahl dann ernsthaft stellte, habe ich nur<br />
noch die Schulform und die Fächer festgelegt.<br />
Das Losverfahren des Landes NRW hat mich dann zum Re-<br />
ferendariat ins Rheinland geführt, wo ich schöne Jahre am<br />
Rand der Narrenhochburg Köln verlebt habe und dort festge-<br />
stellt habe, dass der Unterschied zwischen Ostwestfalen und<br />
Rheinländern so groß nicht ist.<br />
Nach Vertretungsstellen im Rheinland habe ich hier am GNR<br />
die Nachfolge von Herrn Hundt angetreten und meine ers-<br />
te feste Stelle angenommen. Ich bin glücklich darüber, hier<br />
nette Schülerinnen und Schüler und Kollegen gefunden zu<br />
haben und nun an einer selbstständigen Schule zu unterrich-<br />
ten, an der viel Gutes bewegt und in Gang gesetzt wird.<br />
Simone Ilse<br />
Hallo!<br />
Mein Name ist Simone Ilse, und ich bin 28 Jahre alt.<br />
Bevor ich im Sommer an das GNR kam, habe ich eine kurze<br />
Zwischenstation am Stadtgymnasium in Detmold eingelegt<br />
und dort für ein halbes Jahr die Fächer Mathematik und<br />
Sport unterrichtet. Mein Studium und mein Referendariat<br />
in Klammern die Zahl der<br />
Mädchen; 52.8% der<br />
Schülerschaft<br />
[7]
habe ich in Paderborn in der Nähe meines Heimatortes Salz-<br />
kotten-Upsprunge absolviert. Auch ich war mal eine Schü-<br />
lerin und habe 1997 mein Abitur am Liebfrauengymnasium<br />
in Büren bestanden. Schon damals war meine große Leiden-<br />
schaft der Fußball, und auch heute spiele ich noch aktiv.<br />
Dr. phil. Ulrich Klotz<br />
Seneca, dem römischen Philosophen aus Spanien, wird fol-<br />
gendes Zitat zugeschrieben: „Beim Lehren lernt man.“ So bin<br />
ich als Lehrer immer auch ein Lernender: Begegnungen mit<br />
anderen Menschen, mit Schülern ist für mich die höchste<br />
Form der Persönlichkeitsentwicklung. In meinem bisherigen<br />
beruflichen Leben durfte ich schon viele verschiedene Be-<br />
gegnungen der Menschenbildung erfahren. Als weltoffener<br />
Rheinländer wurde ich in Ratingen bei Düsseldorf geboren.<br />
An der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität studierte<br />
ich die Fächer Germanistik und Romanistik. Prägend für<br />
mein pädagogisches Selbstverständnis war meine Auslands-<br />
arbeit. Im spanisch-baskischen Bilbao unterrichtete ich am<br />
Instituto Miguel de Unamuno, eine Begegnung, die später<br />
meine Promotion in Hispanistik bestimmen sollte. Das finni-<br />
sche Bildungssystem lernte ich schon lange vor PISA kennen.<br />
In der südfinnischen Sportmetropole vertrat ich das Goethe-<br />
Institut als Sprach- und Kulturlehrer an diversen Bildungs-<br />
einrichtungen. Da aber Lehren und Lernen eins sind, ging es<br />
nochmals an die Universität. In Duisburg war ich Assistent<br />
für Hispanistik, was am Ende zu einer Dissertation über den<br />
baskisch-spanischen Philosophen und Literaten Miguel de<br />
Unamuno führte. Für die Schule nun gerüstet, zog es meine<br />
Familie (Frau und inzwischen drei Töchter) und mich von<br />
der hektischen „Rheinschiene“ ins beschauliche Ostwestfa-<br />
len. In Gütersloh unterrichtete ich am Wirtschaftsgymnasium<br />
des Reinhard-Mohn-Berufskollegs, eine Tätigkeit, die einem<br />
Philologen die Welt der Ökonomie erschließt. Nach Begeg-<br />
nungen der eher praktischen Art freue ich mich nun wieder<br />
allgemeinbildend lehren und lernen zu können. Allerdings<br />
denke ich dabei stets an Galileo Galilei, der sagt: „Man kann<br />
niemanden etwas lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich<br />
selbst zu finden.“ Am <strong>Nepomucenum</strong> wünsche ich meinen<br />
Schülern und mir viel Freude beim Suchen und Finden in den<br />
Fächern Deutsch und Spanisch.<br />
[8]
Holger Tappe<br />
Geboren wurde ich fast zeitgleich mit dem Ausspruch von<br />
J.F.Kennedy: „Ich bin ein Berliner!“ - allerdings in Bielefeld,<br />
wo ich auch aufwuchs, die Fächer Französisch und Sport<br />
studierte und auch meine Ausbildung an Gesamtschule und<br />
<strong>Gymnasium</strong> absolvierte. Meine Verbundenheit zu Bielefeld<br />
wurde auch nicht durch je ein Jahr Studium in Frankreich<br />
und Rumänien sowie zahlreiche Studienreisen nach Asien<br />
und Amerika erschüttert.<br />
Nachdem ich viel Zeit in Weltstädten verbracht hatte, war es<br />
schon schön, zwei Jahre im ländlichen Lage im Lipperland zu<br />
arbeiten. Nun bin ich im idyllischen <strong>Rietberg</strong> angekommen<br />
und fühle mich besonders wohl, weil ich von netten Schü-<br />
lerinnen und Schülern und einem ebenso netten Kollegium<br />
herzlichst empfangen und aufgenommen wurde. Insofern<br />
fällt es mir leicht, obwohl ich (noch) in Bielefeld wohne, zu<br />
sagen: „Ich bin ein <strong>Rietberg</strong>er!“.<br />
„Kleines Abitur“ vor 70 Jahren –<br />
Die Abgänger vom GNR von 1936<br />
Klassenlehrer: Studienrat Johannes Schönekaes<br />
Johannes Arnold Hagen (M)<br />
Joseph Austerschmidt Delbrück<br />
Johannes Bartscher Delbrück<br />
Stephan Förster Delbrück<br />
Josef Bodden Hövelhof (p)<br />
Stephan Dreier Delbrück<br />
Heinrich Hansmeier Druffel<br />
Leopold Hellinghausen Neuenkirchen<br />
Johannes Jaschke Görlitz (M)<br />
Anton Kleine-Hakenkamp Moese<br />
Rudolf Kleinepähler Westerwiehe<br />
Paul van Löchtern Oberhausen (M)<br />
Rudolf Michalak Bochum (M)<br />
Walter Müller <strong>Rietberg</strong><br />
Johannes Rabener <strong>Rietberg</strong><br />
Johannes Rittscher Neubeckum (M)<br />
Klaus Robbers <strong>Rietberg</strong><br />
Hans Schoppmeyer Gelsenkirchen (M)<br />
Hans Schütte Bochum (M)<br />
Heinrich Surmann Delbrück<br />
Hubert Tasche Clarholz (p)<br />
Albert Therstappen Neuenkirchen<br />
[9]
Josef Tönnesmann <strong>Rietberg</strong><br />
Heinrich Westhoff Bokel<br />
Hugo Wilsmann Westerwiehe<br />
August Wolf Avenwedde (M)<br />
(Ein „M“ hinter dem Namen bedeutet: wohnte im Missions-<br />
haus der Weißen Väter, ein „p“: wohnte privat in <strong>Rietberg</strong>)<br />
Die Schüler mussten zu jener Zeit am Ende der Untersekun-<br />
da – entspricht der 10. Klasse heute – eine recht strenge Ab-<br />
schlussprüfung absolvieren, von der mancher Schüler später<br />
behaupten konnte, diese wäre schwerer als die Abiturprü-<br />
fung (!) gewesen. Im Archiv der Schule finden sich noch Ex-<br />
amensarbeiten aus jener Zeit, die Auskunft geben über die<br />
Anforderungen, z. B. in Latein oder Griechisch, wo Überset-<br />
zungen vom Deutschen ins Lateinische bzw. Griechische ver-<br />
langt wurden.<br />
Andererseits spielte sich das Leben am <strong>Nepomucenum</strong> in ei-<br />
ner Form ab, wie wir es in der „Feuerzangenbowle“ wieder<br />
finden; ja, manche ehemalige <strong>Rietberg</strong>er Pennäler meinen,<br />
die <strong>Rietberg</strong>er Penne hätte die Erlebnisse des Heinz Rüh-<br />
mann an seinem fiktiven <strong>Gymnasium</strong> noch deutlich in den<br />
Schatten gestellt.<br />
Glänzend berichten kann aus dem Leben in jener Zeit auch<br />
heute noch Dr. Klaus Robbers.<br />
Vor 60 Jahren:<br />
Der erste Abgangsjahrgang nach dem<br />
Zweiten Weltkriege: Sommer 1946<br />
Es waren ungewöhnliche Zeiten! Deutschland lag ein Jahr<br />
nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ und dem<br />
Ende des verheerenden Krieges am Boden. Seit Januar 1946<br />
hatte der Schulbesuch am <strong>Rietberg</strong>er <strong>Nepomucenum</strong>, damals<br />
noch „Städtische Oberschule für Jungen, Klasse 1 – 6, in Riet-<br />
berg i. W.“, wieder stattfinden können, allerdings aus heuti-<br />
ger Sicht unter katastrophalen Bedingungen: Unterricht in<br />
den Fächern Sport, Geschichte, Erdkunde, Kunsterziehung,<br />
Biologie, Physik, Chemie konnte nicht gegeben werden, sei<br />
es aus Lehrermangel oder weil die Besatzungsmächte nur Fä-<br />
cher zuließen, die ihnen genehm erschienen, so waren alle<br />
Naturwissenschaften suspekt;<br />
[10]
Musikunterricht erteilte damals auch vorübergehend der aus<br />
<strong>Rietberg</strong> stammende Organist Willibald Evenkamp.<br />
So weisen die Zeugnisse der Abgänger aus jener Zeit bei der<br />
Versetzungskonferenz am 12. Juli 1946 nur Noten in: Betra-<br />
gen, Fleiß, Deutsch, Musik, Mathematik, Englisch, Latein, Re-<br />
ligion und Handschrift aus.<br />
Auch bei der Schülerschaft war kein einheitliches Klassen-<br />
profil erkennbar, da z. B. auch Schüler, die bereits in die 7.<br />
Klasse versetzt worden waren, hier nochmals in der 6. Klasse<br />
saßen, da nicht immer die Gelegenheit bestand, an einer wei-<br />
terführenden Schule aufgenommen zu werden.<br />
Somit erhielten folgende Schülerinnen und Schüler unter der<br />
Klassenleitung von Studienrat Herbert Schreiber die Verset-<br />
zung in die Obersekunda (7. Klasse):<br />
Josef Brautmeier Delbrück<br />
Elmar Drosson <strong>Rietberg</strong><br />
Hans Greiser Westerwiehe<br />
Georg Griese Delbrück<br />
Heiner Heinz <strong>Rietberg</strong><br />
Josef Kentrup Neuenkirchen<br />
Heinz Kleine Delbrück<br />
Gerhard Koch <strong>Rietberg</strong><br />
Woldemar Möller <strong>Rietberg</strong><br />
Ferdinand Müller Westerloh<br />
Karl-Heinz Müller Sende<br />
Artur Reker <strong>Rietberg</strong><br />
Hans Rolf Westenholz<br />
Helmut Schittkowski <strong>Rietberg</strong><br />
Paul-Hans Stamm Varensell<br />
Waltraut Thielemeyer Duisburg<br />
Herbert Winkler Neuenkirchen<br />
Jubiläumsjahrgang (1955 – 2006)<br />
traf sich nach 51 Jahren<br />
Nachgeholt hat der Jubiläumsjahrgang 1955 in diesem Jahre<br />
sein Wiedersehen am Samstag, dem 1. April 2006. Eingela-<br />
den hatten Longine Müller (geb. Isenberg) und Norbert<br />
Möller.<br />
[11]
Hier folgt ihr Bericht vom nachgeholten, harmonischen Tref-<br />
fen der „Einundfünfziger“:<br />
Nach einem halben Jahrhundert !<br />
Im März 1955 verabschiedeten sich 20 „Einjährige“ am Ende<br />
der Untersekunda mit der „Mittleren Reife“ vom Progymnasi-<br />
um <strong>Nepomucenum</strong>, um in das Berufsleben einzutreten oder<br />
auf einem Vollgymnasium in der Umgebung – die meisten<br />
wechselten zum Ratsgymnasium in Wiedenbrück – das Abi-<br />
tur anzustreben.<br />
Studienrat Wilhelm Wrede hatte sechs Jahre zuvor (zu Beginn<br />
des Schuljahres 1949/50 nach den Osterferien) 53 Schülerin-<br />
nen und Schüler als Klassenlehrer der neuen Sexta begrüßen<br />
können. Vorausgegangen war damals ein dreitägiges Aufnah-<br />
meverfahren mit Probeunterricht und schriftlichen Arbeiten,<br />
das nur etwa 50 % der angemeldeten Volksschüler aus dem<br />
Amt <strong>Rietberg</strong>, aus Verl und Delbrück, bestanden. Herr Wrede<br />
blieb über die ganze Zeit am <strong>Nepomucenum</strong> unser Klassen-<br />
lehrer; er unterrichtete uns in Mathematik, Physik, Chemie<br />
und die Jungen in Sport, ein zuweilen harter, aber stets fai-<br />
rer und gewinnbringender Unterricht, der von allen je nach<br />
Vermögen Höchstleistungen abforderte, eine Schule fürs Le-<br />
ben. Am Samstag, dem 1. April 2006, fast auf den Tag genau<br />
51 Jahre nach Verlassen der alten „Penne“ – <strong>Rietberg</strong> hatte ge-<br />
rade den Zuschlag für die Landesgartenschau 2008 erhalten<br />
– trafen sich nun 16 der damals 20 Absolventen (7 Mädchen,<br />
13 Jungen) in <strong>Rietberg</strong> zu ihrem ersten Wiedersehen. Drei<br />
Klassenkameraden waren zwischenzeitlich verstorben: Klaus<br />
Tubbesing (+ um 1970), Gottfried Lübbert (+ 1983) und Josef<br />
Gröpper (+2003). Eine Klassenkameradin war leider durch<br />
Krankheit daran gehindert, nach <strong>Rietberg</strong> zu kommen. Das<br />
Wiedererkennen bereitete teilweise nach einem halben Jahr-<br />
Der Abgangsjahrgang von<br />
1955 nach 51 Jahren vor<br />
dem früheren herrschaftlichen<br />
Wohn- und Verwaltungssitz,<br />
dem „Haus<br />
Münte“ – heute im Besitz<br />
der Familie Tenge-<strong>Rietberg</strong> -.<br />
Auf dem Bilde fehlen<br />
Hermann Bartels, Dr. Erika<br />
Heitmeyer, Marianne Mietzner,<br />
geb. Lück und Gisela<br />
Schmäling, geb. Pähler.<br />
[12]
hundert gewisse Schwierigkeiten, weckte aber auch große<br />
Freude, und bald waren wir wieder so vertraut in der alten<br />
Klassengemeinschaft, als seien wir erst vorgestern auseinan-<br />
dergegangen.<br />
Nach dem Kaffeetrinken im Café Münte und den ersten an-<br />
geregten Gesprächen führte uns Herr Bruno Feuerborn, ehe-<br />
maliger langjähriger Leiter des <strong>Nepomucenum</strong>s und „alter“<br />
<strong>Rietberg</strong>er, sachkundig und humorig durch das veränderte<br />
„Ackerbürgerstädtchen“. Mit Wehmut stellten wir fest, dass es<br />
nun in den Straßen um die alte Schule keine Gosse mehr gibt,<br />
in die sich früher das Abwasser aus den umliegenden Häu-<br />
sern ergossen hatte. Herr Feuerborn zeigte uns das heutige<br />
<strong>Rietberg</strong> mit seinen exzellent restaurierten Fachwerkhäusern<br />
und Gebäuden. Der Rundgang führte uns vom Café Münte<br />
und der Müntestraße mit dem Haus Tenge-<strong>Rietberg</strong> über das<br />
Rathaus, die Lange Straße, die Emsstraße zum Heimathaus, in<br />
die Franziskanerkirche und natürlich in das äußerlich unver-<br />
ändert gebliebene Gebäude des Progymnasiums, das nun die<br />
Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und im Obergeschoss in der<br />
früheren Aula den Sitzungssaal des Stadtrates beherbergt. Wir<br />
konnten auch einen Blick in das früher den Schülern herme-<br />
tisch verschlossene Direktorhaus werfen, in dessen Oberge-<br />
schoss sich heute das Trauzimmer des Standesamtes befindet.<br />
Trotz der starken Veränderungen im Inneren des alten „Pen-<br />
nals“ aus dem Jahre 1743 waren noch Klassen- und Funktions-<br />
räume aus der Schulzeit zu identifizieren, so z.B. der Klassen-<br />
raum der Quinta, in dem neben einer großen Standuhr das<br />
Läuteseil hing, um mittels der Glocke auf dem Schuldach den<br />
Beginn und das Ende der Schulstunden anzuzeigen. -<br />
Dieser historische Rundgang war für viele unter uns, die Riet-<br />
berg lange nicht mehr besucht hatten, sehr interessant, zu-<br />
mal uns ein ausgewiesener Kenner der <strong>Rietberg</strong>er Stadt- und<br />
Baugeschichte seine Heimatstadt näher brachte.<br />
Wir alle lernten unsere alte Schulstadt neu kennen und<br />
schwelgten in Erinnerungen.<br />
Den Tag beschloss ein gemütliches Abendessen im Hotel „Zur<br />
Post“. Danach wurden die Gespräche, die schon allseits auf<br />
dem Rundgang gepflegt wurden, fortgesetzt. Das angeregte<br />
Erzählen und intensive Erinnern dauerte bis in die späten<br />
Abendstunden. – Von den Lehrerinnen und Lehrern unserer<br />
Klasse lebt als einzige noch Frau Maria Hansmeier im Riet-<br />
berger Ortsteil Druffel; sie unterrichtete uns mehrere Jahre<br />
[13]
in Biologie und Deutsch. Unsere Klassenkameradin Longine<br />
Müller (geb. Isenberg) überbrachte ihr kurz nach unserem<br />
Treffen einen Blumenstrauß mit unseren Kartengrüßen. Nach<br />
Longines Aussagen hat sich Frau Hansmeier sehr gefreut; sie<br />
konnte sich trotz ihres hohen Alters von 90 Jahren noch ge-<br />
nau an jede(n) einzelne(n) Schülerin/Schüler erinnern und<br />
sie/ihn (mit lieben Worten!) treffend charakterisieren.<br />
Das Wiedersehenstreffen hat bei allen so großen Anklang ge-<br />
funden, dass für das nächste Jahr ein neues Treffen geplant<br />
ist. Es wird wahrscheinlich am Samstag, dem 21. April 2007,<br />
wieder in <strong>Rietberg</strong> stattfinden.<br />
Longine Müller / Norbert Möller<br />
„Kleines Abitur“ vor 50 Jahren –<br />
Die Abgänger von 1956<br />
Das 50-jährige Jubiläum des „Kleinen Abiturs“ in <strong>Rietberg</strong> fei-<br />
erten am Samstag, dem 21. Oktober, die ehemaligen Schüle-<br />
rinnen und Schüler mit einem Treffen in der Stadt <strong>Rietberg</strong>.<br />
Erfreulicherweise hatte Klaus Rösgen, heute wohnhaft in<br />
Neubeckum, alle Vorbereitungen in die Hand genommen.<br />
„Ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entlassung aus dem Riet-<br />
berger Progymnasium trafen sich die ehemaligen Schülerin-<br />
nen und Schüler der Untersekunda 1955/56 zu einem fröh-<br />
lichen Wiedersehen im Café Münte an der Müntesrtraße.<br />
Von den 21 Ehemaligen kamen 15 in das liebevoll renovierte<br />
Fachwerkhaus, das bis 1935 Schule war, drei konnten nicht<br />
kommen und drei sind bereits verstorben: Karl Heinz Vogt,<br />
Ortwin Haupt und Burkhard Höltzenbein.<br />
Natürlich gab es vielfältiges „Hallo!“ und „Weist Du noch?“.<br />
Bei Kaffee und Kuchen wurden alte Fotos betrachtet und<br />
„Die Glocke“ berichtet vom<br />
Wiedersehen in der Stadt, die<br />
sich zur Zeit auf die Landesgartenschau<br />
2008 intensiv<br />
vorbereitet:<br />
[14]
herumgereicht. Bedauert wurde, dass die einzige noch le-<br />
bende Lehrerin, Studiendirektorin Maria Hansmeier (90) aus<br />
Druffel, aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte.<br />
Vor 50 Jahren: - Die Klasse im Jahre 1956<br />
Bei einem Stadtrundgang berichtete Oberstudiendirektor<br />
i. R. Bruno Feuerborn kenntnisreich über das alte und neue<br />
<strong>Rietberg</strong>, das sich von einem beschaulichen Fachwerk-Städt-<br />
chen zu einer dynamischen Kommune mit fast 30.000 Ein-<br />
wohnern entwickelt hat. Erinnerungen wurden wach: 1956<br />
gab es noch das alte Amt <strong>Rietberg</strong> mit der Emsstadt quasi<br />
als „Residenz“ und den amtsangehörigen, selbständigen Ge-<br />
meinden, die heute die Stadt <strong>Rietberg</strong> bilden. Damals waren<br />
Dr. Karl Bigalke Amtsdirektor und Johannes Meierfranken-<br />
feld Amtsbürgermeister. Daneben hatte jeder heutige Orts-<br />
teil der Stadt <strong>Rietberg</strong> einen eigenen Rat und Bürgermeister.<br />
Die Schüler des Progymnasiums kamen aus diesen Ortsteilen<br />
und den angrenzenden Kommunen.<br />
Der Stadtrundgang führte durch die Müntestraße mit vielen<br />
sehenswerten historischen Häusern, an der evangelischen<br />
Kirche und der Friedenseiche vorbei und über die Promena-<br />
de am Südwall zum Klostergarten, dem ehemaligen Franzis-<br />
kanerkloster, und der Urzelle <strong>Rietberg</strong>s an der Rügenstraße.<br />
Berührend war natürlich der Besuch in der alten, 1746 erbau-<br />
ten Fachwerk-Penne an der Klosterstraße.<br />
Der damalige Klassenraum gehört heute zur Stadtbibliothek,<br />
und in der früheren Aula, heute Ratssaal und Veranstaltungs-<br />
raum, erinnerten sich manche an die Chorstunden samstags<br />
in der sechsten Stunde (!) mit Studienrat „Pico“ Wilhelm Bü-<br />
cker, der auch schon mal mit seinem Schlüsselbund warf,<br />
wenn sich ein Schüler daneben benahm. Studiendirektor Dr.<br />
Karl-Heinz Heuer wohnte praktischerweise in einem Anbau,<br />
der Direktorwohnung des <strong>Gymnasium</strong>s. Studienrat Wilhelm<br />
Wrede ist als strenger Mathematik-Lehrer in Erinnerung ge-<br />
blieben, Studienrat Dr. Alfred Ecker kehrte manchmal den<br />
ehemaligen Offizier hervor, und Englisch-Lehrerin Agnes Al-<br />
bers lud die jungen Leute auch schon mal in ihre Wohnung<br />
ein, wo sie qualmte, was das Zeug hielt. Geschichtslehrerin<br />
Elisabeth Lange legte Wert auf historische Daten, und von<br />
Studienrat Hubert Mehring ist bekannt, dass er vor seinem<br />
Ableben seine eigene Todesanzeige schrieb. ( s. Bemerkung<br />
unten)<br />
[15]
Am Abendessen im Hotel „Zur Post“ nahmen alle teil, die ge-<br />
kommen waren:<br />
Peter Brinkrolf, Gerhard Brüggershemke, Maria Heinimann,<br />
geb. Brüggershemke, Alfons Döinghaus, Horst Farner, Heinz<br />
Frenz, Bernhard Hüllmann, Hans Lerch, Karin Deppe, geb.<br />
Müller, Gerhard Neumann, Klaus Rösgen (Organisator des<br />
Treffens), Marie Theres Lodenkemper, geb. Steinbrede, An-<br />
nette Metzner, geb. Tenge-<strong>Rietberg</strong>, Bruno Walbaum und<br />
Mechthild Rummel, geb. Wrede.“<br />
2006:<br />
Die Abgänger von 1956 vor dem Café Münte<br />
Hier die Namen der „Goldenen von 1956“:<br />
Peter Brinkrolf Varensell<br />
Maria Brüggershemke Moese<br />
Alfons Döinghaus Bokel<br />
Horst Farner Neuenkirchen<br />
Heinrich Frenz Varensell<br />
Jürgen Friderici Neuenkirchen<br />
Elmar Gärtner Verl<br />
Ortwin Haupt <strong>Rietberg</strong><br />
Burkhard Hoeltzenbein <strong>Rietberg</strong><br />
Bernhard Hüllmann Nordhagen<br />
Angela Könneker Moese<br />
Hans Joachim Lerch Verl<br />
Karin Müller Neuenkirchen<br />
Gerhard Neumann Westerwiehe<br />
Klaus Rösgen Neuenkirchen<br />
Maria-Therese Steinbrede <strong>Rietberg</strong><br />
Annette Tenge-<strong>Rietberg</strong> <strong>Rietberg</strong><br />
Bruno Wallbaum Verl<br />
Werner Wester-Ebbinghaus Sende<br />
Mechthild Wrede <strong>Rietberg</strong><br />
Bemerkung: Natürlich wird<br />
den Jubilaren bei ihrer Rückschau<br />
auf die Pennälerzeit<br />
noch „etwas mehr“ zu ihren<br />
damaligen Lehrern eingefallen<br />
sein.!<br />
[16]
Die Klassenleitung lag damals in den Händen von Studienrat<br />
Hubert Mehring.<br />
1966: Vor 40 Jahren gab es aus einem guten Grunde kei-<br />
ne Abschlussklasse am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>: <strong>Rietberg</strong><br />
hatte mit Bescheid vom 21. Januar 1966 vom Kultusministe-<br />
rium NRW die Genehmigung zum Ausbau zur Vollanstalt mit<br />
Beginn Ostern 1966 erhalten.<br />
Dazu schreibt der spätere Schulleiter Bruno Feuerborn im<br />
Jubiläumsbuch „250 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> Riet-<br />
berg“ im Jahre 1993 (S. 84): „…Trotz dieser erfreulichen Nach-<br />
richt blieb diese Genehmigung für die Stadt <strong>Rietberg</strong> pro-<br />
blematisch, da sich der Finanzminister standhaft weigerte,<br />
die durch den Staatsvertrag von 1928 festgelegte staatliche<br />
Kostenbeteiligung von 75 % zu erhöhen. Es wurden allenfalls<br />
vage Andeutungen seitens des Ministeriums gemacht, dass<br />
eine Änderung des Schulfinanzgesetzes mit Verbesserungen<br />
für die Gemeinden als Schulträger in Vorbereitung sei. Umso<br />
mutiger und anerkennenswerter muss heute die einstimmige<br />
Entscheidung des Rates der Stadt <strong>Rietberg</strong> vom 14. 3. 1966 ge-<br />
wertet werden, das Progymnasium zu einer Vollanstalt auszu-<br />
bauen und zu Ostern 1966 die erste Obersekunda in <strong>Rietberg</strong><br />
einzurichten. Diese erste Obersekunda umfasste immerhin<br />
20 Schüler, 17 Jungen und 3 Mädchen …“<br />
Damit war in <strong>Rietberg</strong> wieder die Vermittlung der Hoch-<br />
schulreife gegeben, die vom Gründer der Schule, dem Grafen<br />
Maximilian Ulrich von Kaunitz und <strong>Rietberg</strong> mit der Stiftung<br />
der Schule im Jahre 1743 gegeben war und erst unter der<br />
Herrschaft Preußens nach 1815 verloren gegangen war.<br />
Da noch keine Oberprima (13. Klasse) vorhanden war, muss-<br />
te sich unsere Schule zunächst „<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
<strong>Rietberg</strong> i. E.“ nennen, aber bereits mit Erlass des Kultusmi-<br />
nisters vom 27. 4. 1967 konnte i. E. (in Entwicklung) entfal-<br />
len, und seit dem Termin heißen wir: „<strong>Gymnasium</strong> Nepomu-<br />
cenum <strong>Rietberg</strong>“.<br />
Wenn heute selbst nach Fortfall der früheren Einzugsgebie-<br />
te Delbrück und Verl am <strong>Rietberg</strong>er <strong>Gymnasium</strong> Nepomu-<br />
cenum mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler lernen und<br />
[17]
zum Abitur geführt werden können, so sollte man doch nicht<br />
vergessen, dass damals, also vor 40 Jahren, die Stadt <strong>Rietberg</strong><br />
ein nicht geringes Wagnis eingegangen war. Über die Weit-<br />
sicht von Stadt und Schule können wir uns heute auch noch<br />
freuen.<br />
Vor 30 Jahren: 1976 verlässt der<br />
9. Abiturjahrgang das <strong>Nepomucenum</strong><br />
Unter der Klassenleitung der Studienräte Heinrich Keuck<br />
und Joachim Ressel konnte folgenden Oberprimanerin-<br />
nen und Oberprimanern der Klassen a (altsprachlich) und<br />
b (neusprachlich) das Abiturzeugnis ausgehändigt werden,<br />
übrigens letztmalig nach der alten Prüfungsordnung - man<br />
kannte damals noch keine „Grund- und Leistungskurse“ -<br />
ohne Auflösung des Klassenverbandes:<br />
Anne Behrendt Verl<br />
Adelheid Beiwinkel Delbrück<br />
Agnes Blomberg <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Sabine Bonhage <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Winfried Börger <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Hans-Georg Brinkrolf <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Martin Buschmann Verl<br />
Ulrike Maria Cilker Verl<br />
Josef Crasmöller <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Helga Maria Diederich <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Agnes Dinter <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Annette Eusterhus Gütersloh<br />
Christian Feldmeier <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Herbert Großelanghorst Gütersloh<br />
Katharina Hamschmidt Delbrück-Schöning<br />
Maria Elisabeth Hartkamp <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Paul Hermreck Verl<br />
Hildegard Humann <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Johannes Jaax Dockweiler<br />
Robert Junkerkalefeld <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Michael Knies <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Ursula Kühlmann <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Elisabeth Meyer <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Klaus-Peter Milsch <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Michael Nordmann <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Christoph Petermann Herzebrock<br />
Heinrich Prante <strong>Rietberg</strong> 1<br />
[18]
Klaus Runge Verl<br />
Franz Hermann Schlüter <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Hubert Konrad Schmidt <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Antonia Schnittker <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Petra Siedenhans Verl<br />
Christa Sielhorst Verl<br />
Benedikt Sturzenhecker <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Heinrich Timmermann Delbrück-Hagen<br />
Reinhard Westermeier Delbrück<br />
Antonius Westhoff <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Klaus Wimmelbücker <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Gisela Winkel Verl<br />
Klassenleiter waren damals die Studienräte Heinrich Keuck<br />
und Joachim Ressel.<br />
Natürlich feierte man diesen „Runden Geburtstag“ in har-<br />
monischer Runde. Verls Bürgermeister Paul Hermreck hatte<br />
wieder in bewährter Weise seine früheren Mitschülerinnen<br />
und Mitschüler in „seine“ Gemeinde eingeladen, allerdings<br />
traf man sich zunächst am „Tatort“ in der Stadt <strong>Rietberg</strong>, wo<br />
es in den Jahren von 1967 bis 1976 mehrere Stationen für die<br />
Pennäler gab.<br />
„Abi 76 – 30 Jahre Abitur“<br />
Als der Abiturjahrgang 1976 auseinander ging, vereinbarten<br />
die 39 Schülerinnen und Schüler fest, sich alle fünf Jahre zu<br />
treffen, um sich nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren<br />
und sich gemeinsam an die guten, alten Zeiten zu erinnern.<br />
Am 10. Juli 2006 war es zum sechsten Mal (!) wieder so weit.<br />
Wie auch bei den vorherigen Begegnungen traf man sich um<br />
14: 30 Uhr an der alten „Raucherecke“ des GNR und wurde<br />
dort schon vom ehemaligen Klassenlehrer der „Franzosen“<br />
Joachim Ressel erwartet.<br />
Die alte Penne wurde besichtigt und im alten Klassenraum<br />
berichtete Joachim Ressel über das, was sich in den letzten<br />
Jahren am GNR getan hat.<br />
Seine alten Schützlinge staunten nicht schlecht, als „Jochen“<br />
berichtete, dass er bereits in zwei Jahren in den wohlverdien-<br />
ten Ruhestand gehe. Der Jahrgang 1976 war damals seine ers-<br />
te Klasse, die er als blutjunger Lehrer zum Abitur führte.<br />
[19]
Nach dem interessanten Rundgang durch die Schule wech-<br />
selte man dann bei wunderbarem, sonnigem Sommerwetter<br />
zur Partyhütte Großekathöfer nach Verl.<br />
Unter großem Hallo wurden dort der Klassenlehrer der „Grie-<br />
chen“ Heinrich Keuck, der Geschichtslehrer Heinz Gielen<br />
und der Französischlehrer Ferdinand Schumacher begrüßt.<br />
Bei leckerem Essen, einem guten Tropfen Wein oder einem<br />
kühlen Pils wurde noch bis zum frühen Morgen über manch<br />
lustige Anekdote aus der guten, alten Schulzeit herzhaft ge-<br />
lacht, und alle waren sich einig: - 2011 beim 35jährigen sind<br />
wir wieder mit dabei!<br />
Aber vielleicht wird es schon 2008 ein außerplanmäßiges<br />
Wiedersehen geben: Mitschüler Peter Milsch ist der aktuelle<br />
Geschäftsführer der Landesgartenschau in <strong>Rietberg</strong> und lud<br />
aus diesem Grunde seine alten Klassenkameraden zu einem<br />
Treffen 2008 nach <strong>Rietberg</strong> ein.“<br />
Eine Bemerkung sei gestattet:<br />
Bei diesem Treffen in <strong>Rietberg</strong> fanden die Jubilare auch Ge-<br />
legenheit, all ihre früheren Wirkungsstätten zu besuchen.<br />
Zur Erinnerung: 1968 fand in <strong>Rietberg</strong> am GNR die erste<br />
Abiturprüfung statt. Das ehrwürdige alte Progymnasium<br />
war von der Realschule übernommen worden, das Gymnasi-<br />
um <strong>Nepomucenum</strong> war in den Neubau rechts der Ems (frü-<br />
her Turnwiese) gezogen, der jedoch absolut zu klein für die<br />
wachsende Schülerzahl war. Hilfe boten die „Weißen Väter“,<br />
die ihre eigene Schule am „Stennerland“ aufgeben mussten.<br />
Dann kam 1971 der Neubau des Schulzentrums, in das ein<br />
Jahr später bereits das <strong>Gymnasium</strong> einziehen konnte. (Man<br />
schlich auf leisen Sohlen über den braunen Teppichboden,<br />
sehr ungewöhnlich für manche Schüler und Lehrer.)<br />
Für Schülerinnen und Schüler, für das Lehrerkollegium und<br />
für alle, die mit der Schule zu tun hatten, waren das anstren-<br />
gende Zeiten: Ständige Wechsel zwischen den Schulstand-<br />
orten, äußerst miserable Sportmöglichkeiten in der kleinen<br />
Emsturnhalle, Baulärm und Improvisation bestimmten den<br />
Schulalltag.<br />
All dies wird wieder lebendig, wenn man sich die Fotos an-<br />
sieht, die Christoph Petermann für uns gemacht hat.<br />
Herzlichen Dank dafür!<br />
So bequem hatte es Paul<br />
Hermreck während<br />
seiner Pennälerzeit in <strong>Rietberg</strong><br />
nicht!<br />
[20]
Birgit Hanschmidt <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Die Emsturnhalle von 1892.<br />
Diese kleine Turnhalle<br />
musste ausreichen für den<br />
Sport; verständlich, dass bei<br />
schlechtem Wetter kaum<br />
Sport stattfinden konnte.<br />
– (Siehe auch unten das Bild<br />
der Turnhalle, aufgenommen<br />
etwa um 1900.)<br />
Beim Alten Progymnasium<br />
Das neue Schulzentrum<br />
Unterricht im Neubau<br />
von 1962<br />
[21]
Vor dem Haupteingang der<br />
neuen Penne<br />
In den Fachräumen<br />
[22]
Silberjubiläum<br />
Abiturjahrgang 1981 traf sich in fröhlicher Runde in<br />
Varensell bei „Konny“ Hesse.<br />
Und hier die Namen der damaligen Abiturientia von 1981,<br />
die betreut wurde von Studiendirektor Karl-Hermann<br />
Reuter:<br />
Ludger Adrian Verl 1<br />
Maria Augsburg <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Heinrich Beine Delbrück<br />
Renate Bertram <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Bärbel Beßner <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Harald Bewermeier <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Heidi Biermann <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Katharina Blomberg <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Wolfgang Breimann Verl 1<br />
Annette Brummel Gütersloh<br />
Matthias Bußemas Verl 2<br />
Franz-Josef Dreismann <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Thomas Drücker Gütersloh<br />
Petra Dürkopp <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Olaf Ebbesmeyer Delbrück<br />
Meinolf Ellers Verl-Sürenheide<br />
Dietmar Esken Verl 2<br />
Anke Fesenfeld <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Ulf Carsten Fesenfeld <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Barbara Freise Delbrück<br />
Frank Gerdellebracht <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Jörg Goldbeck <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Theo Göstenkors Delbrück<br />
Bernharde Grundmeier Delbrück<br />
Rüdiger Haase <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Birgit Hagemann Verl 1<br />
Birgit Hanschmidt <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Norbert Hanschmidt <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Fast so locker wie früher.<br />
[23]
Johannes-Josef Happe Delbrück<br />
Christiane Hartert Verl 1<br />
Roland Herbort <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Norbert Holtkamp <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Elisabeth Holzmeier Verl 1<br />
Michael Horstkemper <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Andreas Hüging <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Andreas Hüttenhölscher Verl 1<br />
Hans-Peter Jakobfeuerborn Verl 1<br />
Jürgen Jansen <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Ursula Kaimann <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Johannes Kettelhoit Verl 1<br />
Christopher Kleinelanghorst Gütersloh<br />
Beatrix Kleinemas Verl 1<br />
Josef Kleinewietfeld <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Harald Klose Verl 1<br />
Birgit Kneer Gütersloh<br />
Gudula Kniesburges Delbrück<br />
Sigrid Körkemeier <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Peter Krüper Verl 1<br />
Gabriele Kuhn Verl 1<br />
Gerda Kühlmann <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Werner Landwehr Verl 2<br />
Thomas Laustroer Verl 1<br />
Helga Linnemann <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Johannes Luthe <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Hans-Michael Maasmeier Verl 2<br />
Claudia Johanna Malchus <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Gabriele Meermeier Verl 1<br />
Peter Meyer <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Annette Mickenbecker Verl 1<br />
Martina Miesler <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Wolfgang Musolf <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Mechthild Mühlenkord Verl 1<br />
Hans-Georg Naarmann Gütersloh<br />
Klaus Panreck Verl 1<br />
Markus Pape Verl 1<br />
Friederike Peitzmeier<br />
gnt. Obermeier Verl 2<br />
Andreas Peterschröder <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Ralf Pollmeier <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Peter Protte Delbrück<br />
Manfred Reinkemeier <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Hans-Werner Rottjakob <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Sabine Rupprath <strong>Rietberg</strong> 1<br />
[24]
Elisabeth Rübbelke Delbrück<br />
Elisabeth Rüpping <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Georg Sander Delbrück<br />
Sylvia Schäfer Verl 1<br />
Gebriele Schniedertüns Delbrück<br />
Albert Schröder <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Beate Settertobulte <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Hermann Steinberg <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Jürgen Stollhans <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Annette Stratmann Delbrück<br />
Hartwig Tanger Delbrück<br />
Luz Tantow <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Volker Tantow <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Bruno Teutrine Verl 1<br />
Susanne Trepper <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Lothar Vey Verl 1<br />
Elisabeth Vollmer <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Christiane Voß Delbrück<br />
Georg Westbeld Delbrück<br />
Andreas Westerbarkei Verl 1<br />
Susanne Westhoff <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Petra Will <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Thomas Witzel Gütersloh<br />
Ursula Wolframm <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Andreas Wolke <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Ursula Wolke Delbrück<br />
Ursula Wolframm <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Andreas Wolke <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Ursula Wolke Delbrück<br />
Abiturientia 1986 – auch die „Zwanziger“<br />
feierten ein frohes Wiedersehen.<br />
Dich hätt´ ich ja nie wieder erkannt...<br />
So oder so ähnlich klang es immer wieder über den Schul-<br />
hof vorm Haupteingang des altehrwürdigen <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum, als sich in diesem August mehr als 60 ehemalige<br />
Absolventen des Jahres 1986 zu ihrem Abi-Jubiläum trafen.<br />
Und dabei waren doch gerade einmal 20 Jahre vergangen, da<br />
verändert man sich doch gar nicht so entscheidend. Aber das<br />
kommt wohl immer auf den jeweiligen Betrachter an.<br />
[25]
In jedem Fall war schon dieser erste Programmpunkt ein<br />
Highlight des Treffens. Denn es ging genauso zu, wie damals,<br />
zu den seligen Zeiten der Parkplatzpartys. Es gab Musik, geis-<br />
tige Getränke und hochgeistige Gespräche. Auch wenn sich<br />
der eine oder andere in den ersten Gesprächsminuten mit-<br />
unter fragte, mit wem er sich da eigentlich so prächtig unter-<br />
hielt. Denn die 20 Jahre waren nicht an allen so spurlos vorü-<br />
bergegangen, wie am ehemaligen Direktor Bruno Feuerborn,<br />
der „seine“ alten Schüler etwas später begrüßte und sie in<br />
Bezug auf <strong>Rietberg</strong> kurz auf den neuesten Stand brachte. An-<br />
schließend gab der „alte“ Direx noch eine ausführliche Schul-<br />
führung und auch die gipfelte bei den meisten Teilnehmern<br />
in einer Erkenntnis über ihre damalige Schule, die bei vielen<br />
lautete: „Dich hätt ich ja nie wieder erkannt…“.<br />
Selbst die Jubilare, die den Kreis Gütersloh in den letzten 20<br />
Jahren nicht verlassen hatten, konnten durch Bruno Feuer-<br />
born so einige Feinheiten der Vorbereitung <strong>Rietberg</strong>s zur<br />
Landesgartenschau-Stadt 2008 erfahren, die so nicht in der<br />
Lokalpresse veröffentlicht wurden. Und genauso unnachahm-<br />
lich wie früher zeigte er „seinen“ Pennälern von damals, dass<br />
nicht nur sie, sondern auch ihre Schule sich in den zurück-<br />
liegenden zwei Jahrzehnten weiterentwickelt und durchaus<br />
verbessert hat.<br />
Nach diesem eher offiziellen Teil zog die feierwillige Truppe<br />
dann weiter, zu einer Institution, die schon zu Zeiten des<br />
Abiturs für ihre feucht fröhlichen Kurstreffen berühmt war:<br />
Der umgebaute Hühnerstall von Michael Sagemüller. Eine<br />
feiererprobte Kulisse, die zu diesem Ereignis noch mal in<br />
alter Blüte erstrahlte. Hier hatten das Jubiläumskomitee um<br />
Karin Meierfrankenfeld, Barbara Isenbort, Steffi Krause und<br />
Michael Sagemüller ganze Arbeit geleistet und Stall, Scheu-<br />
ne und Garten mehr als ansprechend gestaltet.<br />
Deutschland, ein Sommermärchen. So gab es Musik: wie frü-<br />
her. Gespräche: fast wie früher. Getränke: auch wie früher.<br />
[26]
Essen: viel besser als früher. Dauer: viel länger als früher.<br />
Denn einige konnten einfach nicht genug bekommen. So<br />
wurden kurz vor Sonnenaufgang Schlafplätze in der benach-<br />
barten Scheune aufgesucht oder man blieb in seinem Schlaf-<br />
sack gleich am Lagerfeuer liegen.<br />
In jedem Fall waren überraschend viele „Überlebende“ auch<br />
am nächsten Morgen noch da und so klang dieses Fest bei<br />
einem gemütlichen Frühstück ganz langsam aus.<br />
Natürlich nicht, ohne sich zu versprechen so eine Feier in<br />
fünf Jahren zum „Silberjubiläum“ in jedem Fall zu wiederho-<br />
len.<br />
Natürlich mit allen Beteiligten aus diesem Jahr und wer<br />
weiß, vielleicht kommt auch dann Michael Eblenkamp wie-<br />
der, der in diesem Jahr selbst den weiten Weg aus Detroit<br />
nicht scheute um mit seinen Mitschülern von damals mal so<br />
richtig einen drauf zu machen.<br />
Bericht von Matthias Henze<br />
Hier die Namen der Abiturientia von 1986:<br />
Johannes Adam Verl<br />
Antonius Austermann <strong>Rietberg</strong><br />
Jörg Bäthe Gütersloh<br />
Maria Beckhoff <strong>Rietberg</strong><br />
Torsten Bergemann <strong>Rietberg</strong><br />
Sabine Beßmann <strong>Rietberg</strong><br />
Susanne Bleckmann <strong>Rietberg</strong><br />
Karin Böhmer Gütersloh<br />
Ralf Brese <strong>Rietberg</strong><br />
Holger Brinkschröder Delbrück<br />
Dietmar Brökelmann Delbrück<br />
Cornelia Brunsing <strong>Rietberg</strong><br />
Claudia Brück <strong>Rietberg</strong><br />
Anke Caßing <strong>Rietberg</strong><br />
Ralf Dahnke <strong>Rietberg</strong><br />
Martin Descher <strong>Rietberg</strong><br />
Barbara Diederich <strong>Rietberg</strong><br />
Renate Dirksmeier <strong>Rietberg</strong><br />
Edgar Döinghaus <strong>Rietberg</strong><br />
Michael Eblenkamp <strong>Rietberg</strong><br />
Stefan Efthimiou <strong>Rietberg</strong><br />
Britta Ernst <strong>Rietberg</strong><br />
Markus Eusterfelhaus <strong>Rietberg</strong><br />
Michael Fahlenbock <strong>Rietberg</strong><br />
Ina Förster Delbrück<br />
Stefan Freise <strong>Rietberg</strong><br />
[27]
Nicole Fuhrmann Verl<br />
Elisabeth Gärtner <strong>Rietberg</strong><br />
Manuela Godeck <strong>Rietberg</strong><br />
Klaus Göstenkors Delbrück<br />
Ulrich Hansjürgen <strong>Rietberg</strong><br />
Gudrun Happe Delbrück<br />
Sabine Hein Delbrück<br />
Anja Hellkuhl <strong>Rietberg</strong><br />
Matthias Henze <strong>Rietberg</strong><br />
Markus Herbort <strong>Rietberg</strong><br />
Barbara Hettich <strong>Rietberg</strong><br />
Andrea Hils Delbrück<br />
Susanne Holtkamp <strong>Rietberg</strong><br />
Georg Horstkemper <strong>Rietberg</strong><br />
Barbara Isenbort <strong>Rietberg</strong><br />
Andreas Jacke <strong>Rietberg</strong><br />
Ute Janka <strong>Rietberg</strong><br />
Susanne Kaiser <strong>Rietberg</strong><br />
Walter Keuck <strong>Rietberg</strong><br />
Ralf Kindermann Gütersloh<br />
Stefanie Kleinelanghorst Gütersloh<br />
Vera Koeller <strong>Rietberg</strong><br />
Martin Kolek Delbrück<br />
Gudrun Körkemeier <strong>Rietberg</strong><br />
Iris Körner Delbrück<br />
Stefanie Krause <strong>Rietberg</strong><br />
Susanne Kriener <strong>Rietberg</strong><br />
Bernd Krüper Verl<br />
Andrea Kubon Verl<br />
Daniela Kunze <strong>Rietberg</strong><br />
Barbara Kurok Delbrück<br />
Martin Kühn <strong>Rietberg</strong><br />
Karin Landwehr Verl<br />
Werner Leiwesmeier Delbrück<br />
Doris Liening <strong>Rietberg</strong><br />
Thomas Linnemann <strong>Rietberg</strong><br />
René Lücke <strong>Rietberg</strong><br />
Stephanie Maul Delbrück<br />
Karin Meierfrankenfeld <strong>Rietberg</strong><br />
Margarete Merschbrock <strong>Rietberg</strong><br />
Regina Meyer Delbrück<br />
Elke Mundry <strong>Rietberg</strong><br />
Matthias Musolf <strong>Rietberg</strong><br />
Heike Niederhöfer Delbrück<br />
[28]
Jörg Nottebaum <strong>Rietberg</strong><br />
Stefan Ottofrickenstein Verl<br />
Elke Pomberg <strong>Rietberg</strong><br />
Annette Pritschow <strong>Rietberg</strong><br />
Heinrich Reinkemeier <strong>Rietberg</strong><br />
Thomas Ritscher <strong>Rietberg</strong><br />
Elke Rodewald Delbrück<br />
Barbara Ruch <strong>Rietberg</strong><br />
Claudia Rübbelke Delbrück<br />
Michael Sagemüller Verl<br />
Birgit Sampl <strong>Rietberg</strong><br />
Michael Schmidt <strong>Rietberg</strong><br />
Thomas Schoppengerd <strong>Rietberg</strong><br />
Barbara Schröter <strong>Rietberg</strong><br />
Dietmar Schulte Delbrück<br />
Gabriele Setter <strong>Rietberg</strong><br />
Markus Spehr Delbrück<br />
Iris Speith <strong>Rietberg</strong><br />
Martina Stein <strong>Rietberg</strong><br />
Ralf Stroop <strong>Rietberg</strong><br />
Michaela Wieczorek Delbrück<br />
Elke Wilhelmstroop <strong>Rietberg</strong><br />
Eckhard Wittreck <strong>Rietberg</strong><br />
Susanne Wolf <strong>Rietberg</strong><br />
Helene Zsiska Gütersloh<br />
Betreuer der Jahrgangsstufe war Studiendirektor Josef Altenau<br />
Auch zehn Jahre nach dem Abitur ist beim<br />
Jahrestreffen eine erste Bilanz über die<br />
Jahre nach der Schule angezeigt.<br />
Sie fiel für den Abiturjahrgang 1996 doch recht<br />
zufrieden stellend aus.<br />
Damals bestanden folgende Nepomucenerinnen/<br />
Nepomucener das Abitur:<br />
Samir Abbas <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Stefan Berenbrink <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Irina-Maria Biermeyer Delbrück<br />
Anja Bolte Delbrück-Hagen<br />
Torsten Bresser Delbrück<br />
[29]
Christian Brinkschröder Delbrück<br />
Tanja Brockschmidt Delbrück<br />
Silke Brockschnieder <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Hendrik Bussiewecke <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Madlen Döinghaus <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Bianca Etringer <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Birgit Fraune Delbrück<br />
Marion Freise <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Judith Frenz <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Michael Frerich <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Carsten Gerken Delbrück<br />
Melanie Günnewig <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Tanja Hamschmidt Delbrück<br />
Anja Hanewinkel <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Annika Hanschmidt Delbrück<br />
Jörg Hansel Delbrück-Westenholz<br />
Dirk Heckemeier <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Björn Hellmann Delbrück<br />
Christoph Hellweg <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Tobias Hessel Delbrück<br />
Tobias Horstmann <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Britta Hübel <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Hubertus Hüllmann Delbrück<br />
Björn Kammertöns <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Gabi Kern <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Dagmar Kersting Delbrück<br />
Thorsten Kleinemeier <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Kerstin Klepak <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Nina Klesener <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Angela Klinkhardt <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Ina Kommescher <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Alexander Kortmann <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Heinz Kowalscheck Delbrück<br />
Peter Kuron <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Nadine Lindhauer Delbrück<br />
Xenia Linke <strong>Rietberg</strong> 1<br />
René Littek <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Carmen Müller Delbrück<br />
Miriam Nieweg <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Benedikt Nordmann <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Patrick Orzelek Delbrück<br />
Hendrik Otterpohl <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Maria-Katharina Peitzmeier <strong>Rietberg</strong> 4<br />
Guido Peterschröder <strong>Rietberg</strong> 1<br />
[30]
Melanie Pöhler Delbrück<br />
Sebastian Püttmann Delbrück<br />
Christiane Rauschning <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Georg Reckersdrees <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Kristin Röhr <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Ricarda Rössel Delbrück<br />
Sascha Rothfeld <strong>Rietberg</strong> 4<br />
André Schaub <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Helene Schwarz <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Sabine Elisabeth Seggewiß <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Kristina Sirl Rheda-Wiedenbrück<br />
Claudia Stamm Delbrück<br />
Juliane Stern Delbrück<br />
Philipp Strunz Delbrück<br />
Andreas Tack <strong>Rietberg</strong> 3<br />
Marco Talarico <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Henning Tegtmeier <strong>Rietberg</strong> 1<br />
Christian Theilmeier <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Corinna Thienenkamp Delbrück-Hagen<br />
Marcus Thienenkamp Delbrück<br />
Christoph Tiegel <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Sultan Tümay <strong>Rietberg</strong> 1<br />
André Voß Delbrück<br />
Kathrin Voß Delbrück<br />
Daniela Weitzenbürger Delbrück<br />
Frank Wilsmann Delbrück<br />
Peter Zumbansen <strong>Rietberg</strong> 2<br />
Umsichtiger und stets hilfsbereiter Betreuer der Jahrgangs-<br />
stufe war damals Studiendirektor Erich Wedeking.<br />
Abiturientinnen und Abiturienten 2006:<br />
„Der Schlüssel zum Tor der Welt“ –<br />
„Nach jahrelangem Lernen und teils nervenaufreibenden<br />
Abschlussprüfungen konnten insgesamt 101 Schülerinnen<br />
und Schüler aus Delbrück und <strong>Rietberg</strong> am <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen. Un-<br />
ter dem Motto „Die Fans bleiben, wir gehen“ – anlässlich<br />
der Fußball-Weltmeisterschaft sinnvoll gewählt – hatten die<br />
Abiturientinnen und Abiturienten ihre Entlassung schon<br />
gebührend gefeiert, den Abschluss bildete der Abiturball.<br />
Ein Schüler wünschte keine<br />
Veröffentlichung seines<br />
Namens.<br />
Unter diesem Leitwort berichtete<br />
„Die Glocke“ am 19.<br />
Juni von der Verabschiedung<br />
der Abiturientia 2006:<br />
[31]
51 Jungen und 50 Mädchen hatten es in das Finale von „Ne-<br />
pomucenum sucht den Superstar“ (NSDS) geschafft, wie<br />
Schulleiter Peter Esser betonte. Unterstützt und begleitet<br />
wurden sie von ihren Familien, Freunden und auch Lehrern.<br />
„Jetzt ist es an euch, aus dem bestandenen Abitur etwas zu<br />
machen, euch stehen alle Türen offen“, forderte auch Jahr-<br />
gangsstufenleiter Ferdinand Schumacher (siehe unten sei-<br />
ne Abschiedsrede an die Abiturientia, in der er sich auch in<br />
freundlich-kritischer Weise mit „Sprach-Panschern“ ausein-<br />
andersetzt, BSE = bad simple Englisch) die jungen Erwach-<br />
senen auf. Auch der stellvertretende Bürgermeister Werner<br />
Bohnenkamp und Bürgermeister Robert Oelsmeier aus Del-<br />
brück nutzten die Gunst der Stunde, um der Abiturientia eini-<br />
ge wichtige Ratschläge mit auf den Weg zu geben.<br />
17 Schülerinnen und Schüler bestanden das Abitur mit einer<br />
„1“ vor dem Komma. Für besondere Leistungen konnten sie-<br />
ben Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet und geehrt wer-<br />
den: Mit der Note „1,0“ war Anne Spittenarend die Beste der<br />
Stufe. Julia Kreienkamp bestand ihr Abitur mit der Note „1,1“<br />
und wurde auf Grund besonderer Leistungen im Fach Fran-<br />
zösisch ausgezeichnet. Ina Dieckhans erreichte einen Schnitt<br />
von „1,2“. Ihr wurde ein Preis für besondere Leistungen im<br />
Fremdsprachenbereich überreicht. Ann-Christin Borgmeier<br />
bestand das Abitur mit einem Schnitt von „1,3“. Moritz West-<br />
hoff erreichte ebenfalls eine „1,3“ und besondere Leistungen<br />
in den Naturwissenschaften. Weiterhin wurden Katharina<br />
Küthe auf Grund ihrer dreijährigen Tätigkeit als Schüler-<br />
sprecherin ausgezeichnet. Jana Latus hatte sich besonders<br />
verdient gemacht bei der Mitarbeit im Wirtschaftsprojekt<br />
des <strong>Gymnasium</strong>s. Dazu gab es noch eine besondere Anerken-<br />
nung der Mitarbeit in „allen Bereichen der Schule“ für Marie-<br />
ke Piepenburg.<br />
[32]
Ehrung für besondere Leistungen ist am <strong>Nepomucenum</strong> in<br />
<strong>Rietberg</strong> seit der Schulgründung 1743 Tradition.<br />
Auch in diesem Jahre konnten Schulleiter Peter Esser und die<br />
Bürgermeister von Delbrück und <strong>Rietberg</strong> sieben Schülerin-<br />
nen und Schüler auszeichnen.<br />
Abitur am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
<strong>Rietberg</strong> 2006<br />
Ansprache des Leiters der Jahrgangsstufe:<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Abiturientinnen und Abiturienten!<br />
Heute ist für euch und eure Eltern, für die Schule und alle, die an eurem privaten und schulischen<br />
Lebensweg Anteil nehmen, der Tag der Freude und des Feierns. Auch im Namen meiner Kollegin,<br />
Frau Salmen-Reinsch möchte ich euch unseren herzlichen Glückwunsch zu eurem verdient erwor-<br />
benen Abitur aussprechen, für das ihr Einsatz, Mühe und Durchhaltevermögen aufgebracht habt.<br />
Wie man auf den Plakaten und der Abi–Ball-Eintrittskarte lesen kann, habt ihr euch als Motto<br />
gegeben: „die Stars gehen, die Fans bleiben“; Stars – das ist schon etwas – da muss man einmal<br />
schauen, ob diese Selbsternennung ihre Berechtigung hat: Betrachtet man eure Schul- und<br />
Abiturleistungen, so spricht vieles dafür: Von den 101 Abiturzeugnissen, die wir gleich an die 51<br />
Jungen und 50 Mädchen verteilen werden, weisen 19 Zeugnisse einen Schnitt von 1,9 und besser<br />
auf, darunter einige tolle Spitzenergebnisse. Auch am anderen Ende der Skala: starke Leistun-<br />
gen! Im mündlichen Abitur: Alle zitterten mit, und ihr vollbrachtet eine Punktlandung nach der<br />
anderen. Einige von euch haben unter höchster nervlicher Anspannung die bestmögliche persön-<br />
liche Leistung abgerufen, auch das war meisterhaft. Seit Mittwoch kommt noch ein Aspekt hinzu:<br />
euer Abi – Sturm.<br />
Er war neu, durchdacht, gut organisiert, kurzweilig, ein hohe Messlatte für zukünftige 13er.<br />
Fühlt euch heute ruhig als Stars. Mit eurem Motto trefft ihr im Übrigen genau den Geist der Zeit:<br />
Selbstbewusstsein zeigen, von sich selbst gut reden; wir kennen das aus der Politik und dem Sport.<br />
Wer gehört werden will, muss dick auftragen, das GNR macht das ja gerade mit viel Farbe in<br />
den Fluren. Ihr besitzt den Mut und – ich kenne euch ja - auch die notwendige Selbstironie, in<br />
diese Starrolle zu schlüpfen. Im Übrigen, wer sich Star nennt, beweist ja heute bereits ein Stück-<br />
chen Bescheidenheit, normalerweise bezeichnet unsere Zeit jemanden, der ein Liedchen trällern<br />
oder einen Ball ins Tor treffen kann, bereits als Superstar. Aber bedenkt, dass die Stars auch<br />
zahlen müssen, Der französische Autor E –E Schmitt lässt Brigitte Bardot im Kramladen von M.<br />
I. eine Flasche Wasser kaufen. Sie wundert sich über den etwa um das 10fache erhöhten Preis. Ist<br />
das Wasser so kostbar hier? fragt sie. Nein, bekommt sie zur Antwort, kostbar sind wahre Stars.<br />
So müssen auch Stars manchmal leiden.<br />
Werfen wir einen Blick auf eure Fans. Wenn Lehrer Fans von ihren Schülern sein können, dann<br />
waren sie es in diesem Durchgang. Für eure Leistungen im Unterricht und euer Auftreten als Stufe<br />
– ohne Starallüren - habt ihr im Kollegenkreise häufi g Lob geerntet.<br />
[33]
In der Schülerschaft habt ihr euch durch die Übernahme von Paten –<br />
Aufgaben, die intensive SV–Arbeit und durch das Mitwirken in Musikensembles und auf der Thea-<br />
terbühne eine ansehnliche Fangruppe geschaffen. Vergessen wir nicht eure größte Fangemeinde: die<br />
12er.<br />
Also: Abi 06, we’ll be missing you. Euer Abi–Plakat und die Karte bieten aber noch viel mehr:<br />
Im Trend liegt ihr mit der Rückseite der Abiball–Eintrittskarte: german – englisch Kauderwelsch:<br />
dresscode formal, starring: all abiturients, sehr hintersinnig die Wortschöpfung abiturients, ist ja viel<br />
aussagekräftiger als Abiturienten. (!) Aber dann heißt es plötzlich: Ausschankende – da habt ihr<br />
nicht mehr weiter gewusst, einfach end of drinking, hätte jeder verstanden. Aber ihr macht das nett,<br />
mit einem Augenzwinkern.<br />
Dennoch habt ihr mich auf eines meiner Lieblingsthemen gestoßen, und ich will mich outen, nein: zu<br />
erkennen geben als jemand, der dem heute gängigen Sprach–Mischmasch skeptisch gegenübersteht.<br />
Wer mich kennt weiß, dass ich nicht ständig die Deutschlandfahne vor mit hertrage und dass meine<br />
Lieblingssprache Französisch ist.<br />
Aber: wie andere Sprachen ist die deutsche Sprache ein wertvolles Gut. Unsere Muttersprache hilft<br />
uns bei der Entdeckung der Umwelt wie des eigenen Ich, sie formt uns in der Entwicklung. Sie prägt<br />
unser Denken.<br />
In ihr kann man ausdrücken, was man sagen will, mit ihrer Hilfe haben Dichter und Denker für<br />
unsere Kultur und Identität viel getan. Dem gegenüber stehen heute – und gerade in der Zeit einer<br />
Fußball–WM - diejenigen, die uns weismachen wollen, das Anschauen eines Fußballspiels in einer<br />
Kneipe oder auf der Großleinwand sei public viewing und freiwillige Helfer volunteers, die reden<br />
von hospitality zone, von badge pick up, image capture…Alles klar? Dass Sprachen sich gegenseitig<br />
beeinfl ussen, ergänzen und bereichern ist normal. Immer schon sind fremdsprachige Ausdrücke ins<br />
Deutsche übernommen worden, und deutsche Wörter haben Eingang in andere Sprachen gefunden. So<br />
viele neue Vokabeln, wie uns jetzt täglich aufgetischt werden, kann ich gar nicht lernen. Das meiste<br />
ist unnötig.<br />
Man kann – und sollte – darüber streiten, ob die heutige, überaus einseitige Entwicklung zu mehr<br />
Verständnis führt, ob es sich um Kommunikationsökonomie – also immer mehr immer schneller -<br />
handelt oder ob sie die eigene Ausdrucksfähigkeit schwächt.<br />
Man ist „in“, kürzer kann man sich nicht ausdrücken, wohl aber genauer; wer „cool“ ist, ist eben cool,<br />
das erspart die Mühe, exakt ein Gefühl oder eine Haltung zu beschreiben.<br />
Außerdem weiß ich nicht, ob diejenigen, die uns mit englischsprachigen Ausdrücken überschwemmen,<br />
unser Wohl im Auge haben oder uns in erster Linie etwas verkaufen wollen. Die vielen Englisch–Bro-<br />
cken in der Werbung zeigen doch, dass man glaubt, die Deutschen durch Englisch besser erreichen zu<br />
können, um Wünsche und Begehrlichkeiten zu wecken. Langsam aber sicher werden über die Sprache<br />
neue Denkweisen geschaffen, vielleicht solche, mit deren Hilfe wir noch besser funktionieren. Nach<br />
und nach wird uns eine neue Kultur übergestülpt. Seien wir zumindest wachsam. Eine gute Lösung<br />
bestünde schon darin, dieses BSE – bad simple Englisch – einfach nicht nachzuahmen oder zu<br />
verwenden.<br />
Selbstverständlich sollen wir unsere Fremdsprachen sprechen, möglichst viel und möglichst häufi g,<br />
aber eben nicht als Halbdeutsch!<br />
Da ich mich bei diesem Thema etwas länger aufgehalten habe, muss jetzt der in Abiturreden häufi g<br />
[34]
geübte Blick in die Zukunft kurz ausfallen. Wenn unsere Schule gemeinsam mit dem Elternhaus eine<br />
gute Unterrichts- und Erziehungsarbeit geleistet hat, dann begegnet ihr neuen Problemen unvorein-<br />
genommen, anderen Menschen ohne Vorurteile, jedem Trend mit Skepsis und Zurückhaltung. Nicht<br />
unbedingt dort, wo alle hinlaufen, wird das Beste geboten.<br />
Ihr informiert euch zuerst gründlich, dann urteilt ihr. Ihr wisst, dass die Meinung der Mehrheit<br />
nicht immer für Qualität bürgt, erst recht nicht für Wahrheit. Ihr werft eure Leistungsfähigkeit in<br />
die Waagschale, setzt sie nach besten Kräften ein, fragt, was kann ich für die Allgemeinheit tun,<br />
weniger, was kann die Allgemeinheit für mich tun. Schule mit Courage: Ihr werdet diese Idee mit<br />
hinausnehmen und euch immer gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stellen.<br />
Geschichts- und Gedankenlosigkeit, letztere oft Quelle von Verletzungen, sind euch fremd.<br />
Auf der Suche nach dem Glück wisst ihr die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen,<br />
ihr wisst: Das, was ihr gebt, an und für andere, kann man euch nicht wieder nehmen.<br />
Für den weiteren Lebensweg wünsche ich euch alles Gute.<br />
Ferdinand Schumacher<br />
Namen der Abiturientia 2006<br />
Ahlers, Andreas Delbrück<br />
Austerjost, Maximilian <strong>Rietberg</strong><br />
Bartelt, Jasmin <strong>Rietberg</strong><br />
Bette, Ann Christin <strong>Rietberg</strong><br />
Biermann, André <strong>Rietberg</strong><br />
Bognar, Lars <strong>Rietberg</strong><br />
Borgmeier, Ann-Christin Delbrück<br />
Breimhorst, Eva-Maria Delbrück<br />
Buchholz, Nita <strong>Rietberg</strong><br />
Bugenhagen, Björn <strong>Rietberg</strong><br />
Burshille, Florian <strong>Rietberg</strong><br />
Cinar, Ikbal <strong>Rietberg</strong><br />
Dahmen, Nina <strong>Rietberg</strong><br />
Davidhaimann, Simon <strong>Rietberg</strong><br />
Diekhans, Ina <strong>Rietberg</strong><br />
Diekmann, Verena Delbrück<br />
Döring, Daniel Delbrück<br />
Echterhoff, Christine <strong>Rietberg</strong><br />
Elma, Sebastian <strong>Rietberg</strong><br />
Fecke, Nikolas Delbrück<br />
[35]
Ferber, Janina <strong>Rietberg</strong><br />
Fink, Valentina <strong>Rietberg</strong><br />
Fischer, Julian <strong>Rietberg</strong><br />
Grefer, Mathias <strong>Rietberg</strong><br />
Hagelganz, Cedric Delbrück<br />
Hagenkort, Anna <strong>Rietberg</strong><br />
Hamschmidt, Mareike Delbrück<br />
Hanhardt, Carina <strong>Rietberg</strong><br />
Hanswillemenke, Felix <strong>Rietberg</strong><br />
Hartkamp, Maria <strong>Rietberg</strong><br />
Himmeldirk, Jens <strong>Rietberg</strong><br />
Himmeldirk, Kerstin <strong>Rietberg</strong><br />
Hüning, Hendrik <strong>Rietberg</strong><br />
Hüning, Vera <strong>Rietberg</strong><br />
Isenborth, Johanna <strong>Rietberg</strong><br />
Jock, Theresa Delbrück<br />
Kanthak, Roman <strong>Rietberg</strong><br />
Kathöfer, Frederik <strong>Rietberg</strong><br />
Kauling, Esther <strong>Rietberg</strong><br />
Kegel, Michaela Delbrück<br />
Kerkemeier, Marleen Delbrück<br />
Kibelka, Katharina <strong>Rietberg</strong><br />
Klaus, Peter Delbrück<br />
Kleemann, Timo <strong>Rietberg</strong><br />
Kleine, David-Michael <strong>Rietberg</strong><br />
Knies, Lena <strong>Rietberg</strong><br />
Kolbe, Frederike <strong>Rietberg</strong><br />
Kreienkamp, Julia <strong>Rietberg</strong><br />
Kriener, Philipp <strong>Rietberg</strong><br />
Kühl, Katharina <strong>Rietberg</strong><br />
Kühler, Kathrin Delbrück<br />
Kühlmann, Hendrik <strong>Rietberg</strong><br />
Kühlmann, Matthias <strong>Rietberg</strong><br />
Küster, Theresa <strong>Rietberg</strong><br />
Küthe, Katharina <strong>Rietberg</strong><br />
Latus, Jana <strong>Rietberg</strong><br />
Löhner, Carsten <strong>Rietberg</strong><br />
Lohnherr, Vera <strong>Rietberg</strong><br />
Maas, Torben Delbrück<br />
Malatyali, Ibrahim <strong>Rietberg</strong><br />
Meinert, Stephan <strong>Rietberg</strong><br />
Merschbrock, Monika <strong>Rietberg</strong><br />
Müller, Markus Delbrück<br />
Oeverhaus, Alexander <strong>Rietberg</strong><br />
[36]
Ortmann, Moritz <strong>Rietberg</strong><br />
Özdemir, Manuela <strong>Rietberg</strong><br />
Özdemir, Ramazan Delbrück<br />
Peitz, Andrea <strong>Rietberg</strong><br />
Peterhanwahr, Jan <strong>Rietberg</strong><br />
Pickert, Johannes <strong>Rietberg</strong><br />
Piepenburg, Marieke Delbrück<br />
Pilot, Ajosha Delbrück<br />
Pottmeier, Eva-Maria Delbrück<br />
Pulka, Sabrina Delbrück<br />
Rabener, Daniel <strong>Rietberg</strong><br />
Richter, Nadine <strong>Rietberg</strong><br />
Ringel, Sebastian <strong>Rietberg</strong><br />
Rotgeri-Nunnemann, Julian <strong>Rietberg</strong><br />
Sandbothe, Andreas <strong>Rietberg</strong><br />
Schmid, Carsten <strong>Rietberg</strong><br />
Schönhoff, Marcel <strong>Rietberg</strong><br />
Schröder, Katharina <strong>Rietberg</strong><br />
Schwentker, Judith <strong>Rietberg</strong><br />
Schwienheer, Mathias <strong>Rietberg</strong><br />
Sievers, Eva Delbrück<br />
Slota, Kinga Delbrück<br />
Spittenarend, Anne <strong>Rietberg</strong><br />
Stahl, Christian <strong>Rietberg</strong><br />
Stollmeier, Frank Delbrück<br />
Löhner, Carsten <strong>Rietberg</strong><br />
Lohnherr, Vera <strong>Rietberg</strong><br />
Maas, Torben Delbrück<br />
Malatyali, Ibrahim <strong>Rietberg</strong><br />
Meinert, Stephan <strong>Rietberg</strong><br />
Merschbrock, Monika <strong>Rietberg</strong><br />
Müller, Markus Delbrück<br />
Oeverhaus, Alexander <strong>Rietberg</strong><br />
Ortmann, Moritz <strong>Rietberg</strong><br />
Özdemir, Manuela <strong>Rietberg</strong><br />
Özdemir, Ramazan Delbrück<br />
Peitz, Andrea <strong>Rietberg</strong><br />
Peterhanwahr, Jan <strong>Rietberg</strong><br />
Pickert, Johannes <strong>Rietberg</strong><br />
Piepenburg, Marieke Delbrück<br />
Pilot, Ajosha Delbrück<br />
Pottmeier, Eva-Maria Delbrück<br />
Pulka, Sabrina Delbrück<br />
Rabener, Daniel <strong>Rietberg</strong><br />
[37]
Richter, Nadine <strong>Rietberg</strong><br />
Ringel, Sebastian <strong>Rietberg</strong><br />
Rotgeri-Nunnemann, Julian <strong>Rietberg</strong><br />
Sandbothe, Andreas <strong>Rietberg</strong><br />
Schmid, Carsten <strong>Rietberg</strong><br />
Schönhoff, Marcel <strong>Rietberg</strong><br />
Schröder, Katharina <strong>Rietberg</strong><br />
Schwentker, Judith <strong>Rietberg</strong><br />
Schwienheer, Mathias <strong>Rietberg</strong><br />
Sievers, Eva Delbrück<br />
Slota, Kinga Delbrück<br />
Spittenarend, Anne <strong>Rietberg</strong><br />
Stahl, Christian <strong>Rietberg</strong><br />
Stollmeier, Frank Delbrück<br />
Struck, Konstantin <strong>Rietberg</strong><br />
Temme, André Delbrück<br />
Thomson, Mandy Delbrück<br />
Upgang, Andreas <strong>Rietberg</strong><br />
van Reesch, Marc Delbrück<br />
Venker, Christoph <strong>Rietberg</strong><br />
Vieting, Marina <strong>Rietberg</strong><br />
Vredenburg, Jana <strong>Rietberg</strong><br />
Westbeld, Anja Delbrück<br />
Westhoff, Moritz <strong>Rietberg</strong><br />
Wiethoff, Johannes <strong>Rietberg</strong><br />
Zismann, Alex <strong>Rietberg</strong><br />
Import <strong>Rietberg</strong>er Narren nach Düsseldorf.<br />
<strong>Rietberg</strong>er Karnevalisten besuchten Dr. Michael Brinkmeier,<br />
MdL, im Landtag<br />
Mehr als 30 <strong>Rietberg</strong>er Karnevalisten feierten mit unserem<br />
Landtagsabgeordneten Dr. Michael Brinkmeier im Düssel-<br />
Abschied von der Schule:<br />
Die Abiturientia 2006<br />
[38]
dorfer Landtag Karneval, wo sich über 600 kostümierte Fast-<br />
nachtsgecken mit 65 Prinzenpaaren ein närrisches Stelldich-<br />
ein gaben. Natürlich waren unter den Prinzenpaaren auch die<br />
zu dem Zeitpunkt residierenden <strong>Rietberg</strong>er, Neuenkirchener<br />
und Varenseller dabei. Unser Bild zeigt die prominente Nar-<br />
renzunft aus der Hochburg des ostwestfälischen Karnevals,<br />
der alten Residenzstadt <strong>Rietberg</strong>, mit dem mit hohem Orden<br />
geschmückten Landtagsabgeordneten.<br />
Wieder Nepomucener in hoher Funktion im<br />
<strong>Rietberg</strong>er Karneval. Ralf Peterhanwahr als<br />
Prinz!<br />
Groß war die Zahl der Fans, die Prinz Ralf I. und Prinzessin<br />
Susanne I. am Rosenmontag um sich scharen konnten. Ne-<br />
ben der großen Nachbarschaft in den Wohngebieten an der<br />
Ems waren bei Prinz Ralf vor allem auch Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Sparkasse und insbesondere eine große<br />
Schar der Fußballfreunde vom TuS Viktoria <strong>Rietberg</strong>, die in<br />
den Rosenmontagszügen das Geleit gaben. Da sah man als<br />
„Vorhut“ unzählige Fußballer, als ständige Begleiter die Nach-<br />
barschaft als lebende „Bollerwagen“ und im Gefolge zahlrei-<br />
che „Geldsaäcke“, bestückt auch von außen mit Goldtalern.<br />
- Die vielseitige Betätigung in Beruf und Freizeit fand in den<br />
Karnevalszügen in netter Weise ihre humoristische Darstel-<br />
lung und damit auch Anerkennung.<br />
Übrigens sei hier auch eine oft gestellte Frage beantwortet:<br />
Woher kommt der Spitzname „Bollerwagen“, den<br />
Ralf Peterhanwahr seit seiner Schulzeit trägt? – Ralf Peterh-<br />
anwahr lässt sich bei undeutlicher Aussprache auch anhören<br />
wie Ralf Peter Handwagen. Und für Handwagen sagt man<br />
auch bei den Leuten in <strong>Rietberg</strong>, ob sie nun noch mit der<br />
[39]
plattdeutschen Sprache vertraut sind oder nicht, auch heute<br />
noch immer. „Bollerwagen“!<br />
Ob nun Handwagen oder Bollerwagen oder doch lieber Pe-<br />
terhanwahr – Der ehemalige Nepomucener vom Abiturjahr-<br />
gang 1983 und seine hübsche Prinzessin Susanne waren ein<br />
prächtiges Prinzenpaar, das die vielen Besucher an den tollen<br />
Tagen – es waren allein am Rosenmontag über 50000 (!) - zu<br />
begeistern verstand.<br />
Inzwischen hat sich Ralf Peterhanwahr in besonderer Weise<br />
um seine 19 (!) Fußballmannschaften im Sportverein TuS Vik-<br />
toria <strong>Rietberg</strong> gekümmert: Mit immenser Eigenleistung wer-<br />
den auf der „Berglage“ die Sportanlagen unter seiner Regie<br />
modernisiert.<br />
Natürlich nahmen die Jahrgangsstufen der oberen Klassen<br />
des GNR wieder zahlreich am <strong>Rietberg</strong>er Rosenmontagszug<br />
teil, angeführt von Prinz Ralf I., einem ehemaligen Nepomu-<br />
Strahlende Gesichter bei<br />
der Schlüsselübergabe<br />
an Prinzenpaar und<br />
Kinderprinzenpaar<br />
[40]
cener (ABI 1983), und seiner charmanten Prinzessin Susanne<br />
I. Lustige Motive fanden den Beifall bei den vielen Närrinnen<br />
und Narren aus <strong>Rietberg</strong> und dem näheren und ferneren Um-<br />
land. Mehrere zehntausend Besucher drängten sich in der<br />
„Stadt der schönen Giebel“.<br />
<strong>Rietberg</strong> auch im Winter zauberhaft<br />
Man brauchte eigentlich nicht erst auf die Landesgartenschau<br />
im Jahre 2008 zu warten, auch nicht auf Sonnenschein und<br />
Frühlingswetter, denn auch im kalten und schneereichen<br />
Winter 2005\2006 zeigte sich die Emslandschaft und mit ihr<br />
die kleine Stadt bezaubernd:<br />
Nächtlicher Reif hatte die Landschaft mit einem herrlichen<br />
Weiß „überzuckert“. Viele Fotografen waren am frühen Mor-<br />
gen unterwegs, um die besondere Stimmung am Emsufer, an<br />
den Fischteichen, am Johannesweg und in der Emsniederung<br />
einzufangen.<br />
„Die Rechentafeln des Franziskaners<br />
Mauritz Eilmann“<br />
<strong>Rietberg</strong>er Franziskaner bereicherte Ende des 18. und An-<br />
fang des 19. Jahrhunderts die mathematische Literatur durch<br />
Berechnung von vielstelligen Logarithmen.<br />
Auf recht ungewöhnliche Weise wurde der Vorsitzende der<br />
Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler des Gym-<br />
[41]
nasium <strong>Nepomucenum</strong> in <strong>Rietberg</strong> Dr. Michael Orlob daran<br />
erinnert, dass unser <strong>Gymnasium</strong> in <strong>Rietberg</strong> im 18. Jahrhun-<br />
dert in besonderer Weise mit dem Kloster der Franziskaner<br />
verbunden war. Zu jener Zeit waren seit der Stiftung der<br />
Schule (1. März 1743) durch den Landesherrn, den Grafen<br />
Maximilian Ulrich von Kaunitz und <strong>Rietberg</strong>, nicht nur die<br />
Patres aus dem Franziskanerkloster Lehrkräfte am Nepomu-<br />
cenum, sondern viele Schüler traten auch nach Absolvierung<br />
der Schule in den Orden der Franziskaner ein (Allein in den<br />
Jahren von 1749 – 1795 traten – die zahlreichen Eintritte in<br />
den weltlichen Priesterstand nicht mitgerechnet – 51 Ne-<br />
pomucener ein und wurden Franziskaner, s. Dr. Alfred Ecker,<br />
Vortrag: „350 Jahre Franziskanerkloster in <strong>Rietberg</strong>“, 21. 11.<br />
1979)) und fanden in der Seelsorge oder auch als Lehrer (Pro-<br />
fessor) an Gymnasien ihr Aufgabenfeld. Dabei lehrten die<br />
Patres durchaus nicht nur Religion und Theologie und die<br />
damit eng verbundenen Fächer Griechisch, Latein und Heb-<br />
räisch, sondern ebenso selbstverständlich auch Naturwissen-<br />
schaften und Mathematik und weitere Fächer.<br />
So stieß Peter Haertel, wohnhaft in Lilienthal bei Bremen, bei<br />
seinen wissenschaftlichen Studien auf einen Pater “Mauritz<br />
Eilmann“, der bis 1798 als Mathematikprofessor am Gymnasi-<br />
um in Vechta unterrichtet hatte. Dieser Pater wandte sich im<br />
Frühjahr 1808 an den Bremer Astronomen Wilhelm Olbers,<br />
dem die Entdeckung von sechs Kometen und der beiden Pla-<br />
netoiden Pallas und Vesta zugeschrieben werden, mit der Bit-<br />
te, ihm bei der Suche nach einem Verleger für die Veröffentli-<br />
chung seiner „neuartigen Logarithmentabellen“ behilflich zu<br />
sein, an denen er „seit zwanzig Jahren“ gearbeitet habe.<br />
Dazu bemerkt Peter Haertel: „Zur unendlichen Geduld des<br />
Mathematikers kamen seine ungebrochene Begeisterung für<br />
die mathematischen Wissenschaften und der Wunsch, „den<br />
Verehrern dieser edlen Wissenschaft zu dienen“. Eine mögli-<br />
che Erklärung für das geduldige Handeln ist eine langjährige<br />
Krankheit des Paters, und man kann vermuten, dass es neben<br />
dem Glauben auch die Welt der Mathematik war, die ihm half,<br />
sein schweres Los zu ertragen.“<br />
Peter Haertel fand zunächst wenig über die Vita des Paters<br />
Eilmann, stellte aber fest, dass er aus <strong>Rietberg</strong> stammen muss-<br />
te. Also wandte er sich an den Vorsitzenden des <strong>Rietberg</strong>er<br />
Heimatvereins Dr. Michael Orlob. Ihm gelang es recht schnell<br />
[42]
in Verbindung mit Stadtarchivar Manfred Beine, Professor Dr.<br />
Alwin Hanschmidt und dem ehemaligen<br />
Schulleiter des <strong>Nepomucenum</strong>s Bruno Feuerborn, einige Da-<br />
ten aus dem Leben des Paters Eilmann zu beschaffen:<br />
Wer also war Pater Mauritz Eilmann?<br />
Gehen wir zunächst auf seine Arbeiten in der Mathematik ein:<br />
Heute ist es den Schülern und nicht nur ihnen leicht gemacht,<br />
auch umfangreiche Rechnungen im Allgemeinen schnell und<br />
angemessen genau mit Hilfe elektronischer Rechner und Com-<br />
puter durchzuführen. Dadurch ist z. B. ja erst eingehende Be-<br />
handlung der Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und an-<br />
derer rechenintensiver Bereiche auch in der Schule möglich<br />
geworden. Das war vor einigen Jahrzehnten durchaus noch<br />
nicht der Fall. So bedeutete die Anwendung der Logarithmen-<br />
rechnung früher eine wesentliche Vereinfachung bei Rechen-<br />
operationen. Und wenn man sich dann heute die Leistungen<br />
bei den numerischen Berechungen etwa in der Astronomie,<br />
Trigonometrie oder Nautik in früheren Jahrhunderten vor<br />
Augen hält, so kann man nur achtungsvoll diese Leistungen<br />
bestaunen.<br />
Als gutes Hilfsmittel stellte sich früher dabei die Entwicklung<br />
von vielstelligen Logarithmentafeln heraus, wobei aber auch<br />
der enorme Rechenaufwand bedacht werden muss bei der Be-<br />
rechnung der Mantissen dieser Logarithmen.<br />
Mancher Schüler hat in der früheren Tertia oder Sekunda si-<br />
cher seinen Mathematiklehrer gefragt, wie man denn die Man-<br />
tissen berechnen könnte, und sich dabei mit einem Verweis<br />
auf „später“ bescheiden müssen. Aber die spätere Möglichkeit<br />
der Berechnung mit Reihenentwicklung bestätigte nur, dass<br />
bereits eine vierstellige Mantisse viel Arbeit erforderte.<br />
Hier ist nun insbesondere die Arbeit des Paters Mauritz Eil-<br />
mann zu würdigen. Ihm war es zu ungenau, etwa eine lineare<br />
Fehlerabschätzung vorzunehmen, und er erfand eine Metho-<br />
de, aus gegebenen Logarithmen durch Anwendung der Log-<br />
arithmengesetze genauere Lösungen anzubieten mit Mantis-<br />
sen, die über 12 Stellen (!) führten. Dabei war sein Arbeitseifer<br />
phänomenal, verständlich sicher erst durch die Tatsache, dass<br />
er sich wegen einer Krankheit offensichtlich in anderer Weise<br />
kaum mehr betätigen konnte.<br />
[43]
Dazu schreibt Peter Haertel:<br />
„Es ist nicht überliefert, wann und wie die Idee zur Berech-<br />
nung neuartiger logarithmischer Tabellen geboren wurde.<br />
Etwa fünfundzwanzigjährig beginnt Eilmann um 1788 mit<br />
der Berechnung und Konstruktion von Logarithmentabel-<br />
len. Im Jahre 1803 wird bei Blothe in Osnabrück der erste<br />
Teil seiner Arbeiten herausgegeben.<br />
Das erste Heft hat eine Größe von 195 mm x 306 mm – das<br />
entspricht etwa dem alten Folio-Papiermaß (210 mm x 330<br />
mm) - und hebt sich deutlich ab von der Größe z. B. der<br />
Taschenbücher von Callet oder v. Vega (siehe Abbildung).<br />
Papier und Bindung sind von einfacher Qualität. Für einen<br />
Dauergebrauch scheinen die Tabellen wenig geeignet; Bibli-<br />
otheksexemplare haben vielfach einen festen Einband erhal-<br />
ten.<br />
Auf insgesamt zwanzig Seiten wird eine neue Methode der<br />
Logarithmenberechnung vorgestellt. Mit dieser so genann-<br />
ten Divisions- und Multiplikationsmethode kann von einer<br />
Absolutzahl ein dekadischer Logarithmus mit maximal 13-<br />
stelliger Mantisse bestimmt werden bzw. umgekehrt aus<br />
einem solchen vielstelligen Logarithmus die Absolutzahl er-<br />
mittelt werden.“<br />
Als Rechenhilfe zum neuen Verfahren enthält das Heft auf<br />
acht Doppelseiten 2000 Logarithmen. Nach Eilmanns Aus-<br />
sage entspricht die Grundform der Tabellen einem Entwurf<br />
des englischen Mathematikers Nathaniel Roe. Zur Rechenme-<br />
thode selbst schreibt Eilmann:<br />
Ich weiß zwar, was in diesem Stücke Sharp und andere vor-<br />
geschrieben; mir ist auch der Weg durch die hyperbolischen<br />
Log. (ln) ganz bekannt; aber alle diese Anweisungen sind<br />
mehrentheils sehr zusammen gesetzt, und dabey mühsam<br />
und weitläufig. Meine Divisionsmethode ist hingegen auch<br />
dem mittelmäßigsten Rechenmeister leicht und geläufig.“<br />
Eilmanns Formel, in der er entgegen der zu seiner Zeit bereits<br />
bekannten Klammerschreibweise leider verzichtet, mutet zu-<br />
nächst etwas merkwürdig an, eben weil er keine Klammern<br />
benutzt, sondern mit „Balken“ über den Ausdrücken arbei-<br />
tet.<br />
Titelblatt des ersten<br />
Heftes von 1803<br />
[44]
Daher ist eine Schreibweise mit Klammern darunter<br />
angegeben:<br />
Eilmanns Formel<br />
Zum Rechenablauf heißt es:<br />
„...ich sah die Möglichkeit, ein bequemes Addiren oder Sub-<br />
trahieren an die Stelle der Proportionalmethode treten zu<br />
lassen. Ich sah mich in den Stand versetzt, nicht allein die<br />
Log. Trigonometrischer Linien, wenn von Sekunden die Rede<br />
ist, sehr scharf zu bestimmen, sondern auch alle Summen und<br />
Unterschiede logarithmisch ausdrücken zu können, wenn<br />
zwei Größen, deren Log. zu haben sind, der der Summen-<br />
oder Differenzlog. Verlangt wird...“<br />
Haertel gibt dann ein Beispiel für eine Berechnung des Loga-<br />
rithmus in Verbindung mit der Veröffentlichung eines zwei-<br />
ten Heftes von P. Mauritz Eilmann von 1804, in dem Eilmann<br />
die Formel benutzt:<br />
Beispiel:<br />
Numerus: N = 166987745<br />
Aufspaltung in m + n , mit m = 166980000 und n = 7745.<br />
Diese Summe wird in das Produkt umgewandelt:<br />
N = m ( 1 + n : m),<br />
also: N = 166980000 ( 1 + 7745 : 166980000)<br />
Der Logarithmus für den Faktor m lässt sich den normalen<br />
Tabellen entnehmen, mit dem zweiten Faktor beginnt die<br />
Funktion der „Hilfslogarithmen“.<br />
[45]
Kontrollrechnung:<br />
lg m = lg 166980000 = 8, 22266447 = 0, 212664457 + 8<br />
lg n = lg 7745 = 3, 88902 = 0, 88902 + 3<br />
Daraus ergibt sich:<br />
lg ( n : m ) = lg 7745 – lg 166980000 = 0, 6663555543 - 5<br />
Weiter heißt es dann bei Haertel:<br />
„Die Kennziffer -5 liegt oberhalb einer vorgegebenen<br />
Grenze; der Tabellenwert ist somit gewährleistet.<br />
Der zugehörige Wert n : m als Dezimalbruch:<br />
7745 : 166980000 = 0, 000046383.<br />
Diese Teilziffernfolge 46383 ergibt lt. Rechenanweisung und<br />
Tabellenteil für den zweiten Faktor H einen<br />
„Hilfslogarithmus“ für H = ( 1 + n : m) von<br />
lg H ( 1 + n : m) = 20142 : 100000 = 0, 000020142<br />
Die Addition von lg m + lg H bringt als Ergebnis den<br />
gesuchten neunstelligen (!) Gesamtlogarithmus:<br />
lg m = 8, 222664457<br />
lg H = 0,000020142 +<br />
lg N = 8, 222684599 “<br />
Zur Person des P. Mauritz Eilmann:<br />
Mauritz Eilmann wurde am 16. Mai 1763 als Johannes<br />
Christian Benedikt Eilmann in <strong>Rietberg</strong> geboren. Seine El-<br />
tern waren Johann Christian Eilmann und Anna Margaretha<br />
Brummel, Tochter des gräflichen Forstmeisters, Landvogts<br />
und Bauvogts Johann Heinrich Brummel, der zusammen mit<br />
dem gräflichen Leutnant Johann Gottfried Carlé auch bei der<br />
Planung öffentlicher Bauten in <strong>Rietberg</strong>, u. a. auch des Gym-<br />
nasialgebäudes, mitgewirkt hat.<br />
Johannes Eilmann besuchte das <strong>Gymnasium</strong> in <strong>Rietberg</strong>, das<br />
von Franziskanern betreut wurde. Auch seine jüngeren Brü-<br />
der Heinrich (Henricus) und Franziskus waren Schüler des<br />
„Gymnasii Mariano Nepomuceniano seraphici Rittbergensis“.<br />
Im heute noch vorhandenem „Catalogus studiosorum“,<br />
also dem Schülerverzeichnis, wird der Name des Johannes Eil-<br />
mann erstmals „In Infima Sub P. Innocentio Goken“ geführt.<br />
[46]
„Pietas vera veraque eruditio“, also echte Frömmigkeit und<br />
echte Bildung, waren die Bildungsziele der damaligen Lehr-<br />
anstalt, die mit den Klassen Infima, Secunda, Syntaxis, Poeti-<br />
ca und Rhetorica zur Hochschulreife führte. Aus den kurzen<br />
Eintragungen im Cathalogus geht auch hervor, dass Johannes<br />
Eilmann für besondere Leistungen mehrfach ausgezeichnet<br />
wurde. Übrigens unterrichteten die Franziskanerpatres an<br />
ihrer <strong>Rietberg</strong>er Schule zunächst folgende Fächer: Deutsch,<br />
Latein, biblische Geschichte, Philosophie, Psychologie, Arith-<br />
metik, Geometrie und Geographie. Später kamen weiter Fä-<br />
cher wie Griechisch, Hebräisch und Naturwissenschaften<br />
hinzu.<br />
Erwähnt werden sollte hier auch, dass den Absolventen des<br />
<strong>Rietberg</strong>er <strong>Gymnasium</strong>s offensichtlich anschließend ein Stu-<br />
dium an der Philosophisch-Theologischen Akademie im Riet-<br />
berger Franziskanerkloster offen stand, bei dem den jungen<br />
Novizen auch Kenntnisse in Mathematik und theoretischer<br />
Physik vermittelt wurden. (s. Dr. Ecker: Das <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum in <strong>Rietberg</strong>, S. 32 f.)<br />
Durch die kaufmännischen Verbindungen seines Vaters konn-<br />
te Johannes Eilmann auch freundschaftliche Beziehungen zu<br />
Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher (1749 – 1823), dem be-<br />
kannten <strong>Rietberg</strong> Kunstmaler und weit über <strong>Rietberg</strong> hinaus<br />
anerkannten Möbelfabrikanten und Raumgestalter, pflegen.<br />
Dessen umfangreiche Bibliothek stand dem Schüler offen.<br />
Zitieren wir weiter aus der Schrift von Peter Haertel:<br />
„Im Normalfall hätte Johannes Eilmann das <strong>Gymnasium</strong> nach<br />
fünf Jahren, also 1778, mit der Rhetorica abgeschlossen. Er<br />
Der Name des Schülers Johannes<br />
Eilmann im Schülerverzeichnis<br />
der Infima von<br />
1774<br />
[47]
wird jedoch auch im Folgejahr in der Abschlussklasse aufge-<br />
führt. Was war passiert? War er ganz einfach der typische Sit-<br />
zenbleiber? Wahrscheinlicher ist, dass es mit dem Tod seines<br />
Vaters in diesem Jahr zusammenhängt, der einige Einschnitte<br />
in sein Leben brachte. Mit Abschluss der Rhetorica 1779 er-<br />
hält er eine Auszeichnung in Mathematik.<br />
Der Anthologist Friedrich Rassmann (1772 – 1831) berichtet<br />
von Eilmanns Studium der „mathematischen Wissenschaf-<br />
ten“ und bemerkt hierzu:<br />
Die persönliche Bekanntschaft mit dem damaligen Professor<br />
der Mathematik zu Osnabrück, C. L. Reinhold, gab seinem<br />
Studium die beste Richtung.<br />
Bei diesem Bekannten handelte es sich um den Mathemati-<br />
ker, Geometer und Zeichner Christian Ludolf Reinhold (1739<br />
– 1791), der von 1765 – 1790 als Magister für Mathematik und<br />
Physik am evangelischen Ratsgymnasium zu Osnabrück ar-<br />
beitete...“<br />
Als Neunzehnjähriger tritt Johannes Eilmann 1782 in den Or-<br />
den der Franziskaner ein. Sein Ordensname ist jetzt Mauri-<br />
tius. In späteren Veröffentlichungen und Briefen verwendet<br />
er aber nur die Kurzform Mauritz. Seine Signatur ergänzt er<br />
stets durch Strict. Obs. Mit diesem „Strictus Observant“ weist<br />
er sich als Franziskaner aus, der strikt nach den strengeren<br />
Regeln des Ordens lebt. ( OFM – die Abkürzung für Ordo Frat-<br />
rum Minorum. Mit dieser Abkürzung hinter dem Namen er-<br />
kennen wir die Observanten, zu denen auch die Franziskaner<br />
in <strong>Rietberg</strong> gehörten, daneben gibt es die Konventualen mit<br />
der Abkürzung OFMConv und die Kapuziner mit OFMCap,<br />
alle drei Orden gehen letztlich aber auf Franz von Assisi (1181<br />
– 1226) zurück. Es ist anzunehmen, dass Johannes Eilmann<br />
durch Kontakt zum <strong>Rietberg</strong>er Franziskanerkloster den Weg<br />
Franziskanerkloster <strong>Rietberg</strong><br />
nach einer Zeichnung v.<br />
Pater Walther Tecklenborg<br />
OFM 1919.<br />
Man beachte auch oben<br />
links das erste Kloster der<br />
Franziskaner in <strong>Rietberg</strong>,<br />
dessen Bau 1619 begonnen<br />
und 1629 vollendet wurde.<br />
Dieser erste Klosterbau entspricht<br />
der Darstellung auf<br />
dem bekannten Stich von<br />
Matthäus Merian (1647).<br />
Etwa einhundert Jahre späte<br />
um 1721 wurden Kloster<br />
und Klosterkirche in der<br />
Form erweitert bzw. neu erbaut,<br />
wie wir sie heute noch<br />
vorfinden<br />
[48]
zum Orden gefunden hat. Auch ist davon auszugehen, dass<br />
mit dem Eintritt in den Orden der Franziskaner keineswegs<br />
seine mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien<br />
brach lagen, ihm vielmehr an der Akademie im Kloster die<br />
Gelegenheit geboten wurde, neben theologischen und phi-<br />
losophischen Studien auch seine Kenntnisse in Mathematik<br />
und den Naturwissenschaften zu vertiefen).<br />
1789 erhält Eilmann seine Approbation für das Lehramt, zieht<br />
in das Franziskanerkloster zu Vechta und wird Mitglied ei-<br />
ner Gemeinschaft von derzeit über zwanzig Patres. Von 1789<br />
bis 1798 arbeitet er als Professor für Mathematik am dortigen<br />
Franziskaner-<strong>Gymnasium</strong> Antonianum, im Volksmund auch<br />
„Studentenschule“ genannt. Er unterrichtet alle fünf Alters-<br />
stufen von der Infima bis zur Rhetorica. In den Jahren 1796<br />
– 1798 ist er gleichzeitig Präfekt der Lehranstalt. Als Pater<br />
Praefectus ist er jetzt zuständig für die oberen Klassen Poeti-<br />
ca und Rhetorica.<br />
Das Unterhaltungsblatt „Der Freimüthige“ (s. Anmerkungen<br />
von Haertel) schreibt über die Jahre ab 1789:<br />
Hier beginnt die Epoche seiner logarithmischen Arbeiten,<br />
denen er alle Zeit, die seinem Amtsgeschäfte abzumüßigen<br />
war, widmete. Diese angestrengte Tätigkeit untergrub aber<br />
seine Gesundheit so sehr, dass er sich gezwungen sah, 1798<br />
seine Ämter niederzulegen und zu privatisieren.<br />
Nordflügel des Franziskanerklosters<br />
in Vechta; rechts das<br />
erste (kleine) Gymnasialgebäude,<br />
in dem Pater Mauritz<br />
Eilmann lehrte.<br />
Das <strong>Gymnasium</strong> in <strong>Rietberg</strong><br />
nach einer Zeichnung aus<br />
den 1930-er Jahren. Das<br />
Gebäude, zu dem 1746 die<br />
Grundsteinlegung erfolgte,<br />
ist bis heute erhalten geblieben<br />
und erfüllt weiterhin<br />
Funktionen für die Stadt<br />
<strong>Rietberg</strong>. Hier ging Johannes<br />
Eilmann von 1774 – 1779<br />
zur Schule.<br />
Heute sind in dem Gebäude<br />
u. a. untergebracht:<br />
Stadtbücherei, Stadtarchiv,<br />
Standesamt, Ratssaal, der<br />
auch für öffentliche kulturelle<br />
Veranstaltungen zur<br />
Verfügung steht.<br />
[49]
1798 zieht Eilmann nach Meppen. Hier wohnt er bei den Fran-<br />
ziskanerpatres in der so genannten „Residenz“, einem reprä-<br />
sentativen, dreigeschossigen Bauwerk, das von 1726 – 1729<br />
als Klostergebäude für den Jesuitenorden errichtet wurde.<br />
Zusammen mit der angrenzenden Gymnasialkirche gehört<br />
es zum Gebäudekomplex des Meppener <strong>Gymnasium</strong>s, das in<br />
diesen Jahren von den Franziskanern geleitet wird.<br />
Über sein neues Leben ist nur wenig bekannt. Seine ange-<br />
schlagene Gesundheit lässt vermuten, dass er zurückgezogen<br />
lebt, an den Berechnungen und Manuskripten arbeitet und<br />
den Druck vorbereitet. Anmerkungen in seiner Veröffentli-<br />
chung von 1804 lassen vermuten, dass er,<br />
begünstigt durch die unmittelbare Nähe zur Lehranstalt, hier<br />
noch an besonderen Ereignissen teilnimmt.<br />
Eilmanns Aufgabe des Lehramtes fällt in eine Zeit, in der die<br />
Zahl der Schüler an dem <strong>Gymnasium</strong> stark rückläufig ist. 1803<br />
wurden nur noch 10 Schüler unterrichtet (Zum Vergleich:<br />
Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> hatte 1803 immerhin noch<br />
25 Schüler, davon 16 aus der Grafschaft <strong>Rietberg</strong>) und die<br />
ehemals hohe Bedeutung der Lehranstalt gehörte bereits der<br />
Vergangenheit an.<br />
Seine drei Mathematik<strong>heft</strong>e werden in den Jahren 1803, 1804<br />
und 1805 gedruckt. Nach weiteren drei Jahren erscheint 1808<br />
seine Abhandlung zur ebenen und sphärischen Trigonomet-<br />
rie.<br />
Im gleichen Jahr bemüht er sich verstärkt um eine weitere<br />
Veröffentlichung zum Thema Logarithmen und bittet den<br />
Arzt und Astronom Olbers um Hilfe. Ihm offenbart er auch<br />
seine körperliche Behinderung mit dem Hinweis, er sei „durch<br />
Kränklichkeit doch zur sitzenden Lebensart verdammt“.<br />
Aber er findet nicht die erhoffte Unterstützung und stirbt am<br />
20. Juli des folgenden Jahres in Meppen. Lediglich ein knap-<br />
per Hinweis im Einnahme- und Ausgaberegister der dortigen<br />
Franziskaner-Observanten berichtet von seinem Tod. Der Ort<br />
seiner Grablegung ist nicht bekannt. Pater Eilmann wurde<br />
nur 46 Jahre alt.“<br />
[50]
Elefantentour - ohne Hannibal und ohne<br />
Elefanten - über die Alpen<br />
„Laufend nach Alpenluft geschnappt“ – So lautet die Über-<br />
schrift des Berichtes in den „Westfälischen Nachrichten“ in<br />
Münster am 13. September 2006, in dem vom Lauf „mal eben<br />
über die Alpen“ der drei Frauen aus Münster berichtet wird.<br />
234 Läuferinnen und Läufer hatten sich am 2. September<br />
paarweise in Oberstdorf auf den Weg gemacht, um in acht<br />
Tagesetappen die 230 Kilometer über die Alpen nach Latsch<br />
in Italien zu bewältigen, mit dabei Hildegard Durynek (geb.<br />
Hoeltzenbein), ehemalige Schülerin des GNR in <strong>Rietberg</strong><br />
(Abgangsklasse 1953). Wir sehen sie auf dem Bild unten links<br />
zusammen mit ihren „Mitläuferinnen“ Christine Herbert und<br />
Hildegard Kerkhoff aus Münster.<br />
Hildegard Durynek hatte sich diese „Elefantentour“ über die<br />
Alpen übrigens als Geschenk zu ihrem 70. (!) Geburtstag ge-<br />
macht. Glücklich und ohne Muskelkater konnten Ehemann,<br />
Kinder mit Ehepartnern und Enkelkinder ihre Frau, Mutter<br />
und Oma schließlich am Bahnhof in Münster wieder in Emp-<br />
fang nehmen.<br />
Für Extremsportlerin Hildegard Durynek aber war dieser<br />
Alpenlauf aber nicht das Ende ihrer aktiven Karriere im<br />
Laufsport: Bereits am 8. Oktober startete sie mit den<br />
„Power-Frauen“ bereits wieder bei den Deutschen Marathon-<br />
Meisterschaften mit gutem Erfolg.<br />
Wir freuen uns über die Aktivitäten unserer flinken und lauf-<br />
starken ehemaligen Mitschülerin und wünschen ihr weiter-<br />
hin Freude und Erfolge beim potenzierten Marathonlauf.<br />
„Naturwissenschaften für <strong>Rietberg</strong>er<br />
Drittklässler“<br />
„Fuchs“, „Eule“, „Maus“ – Am <strong>Gymnasium</strong> entsteht ein Zoo!<br />
So könnte man meinen, wenn man nur die Worte liest. Aber<br />
hinter den verschiedensten Objekten, die am <strong>Nepomucenum</strong><br />
initiiert wurden und nun zur Zufriedenheit vieler der Schul-<br />
gemeinde gut laufen, verbergen sich sinnvolle Lern- und Bil-<br />
dungsangebote, die einerseits den Charakter der Schule posi-<br />
tiv mitgestalten, andererseits Lehr- und Lernverhalten ändern.<br />
Schüler werden zu Lehrern! – So könnte man kurz formu-<br />
lieren. Nach „Eule“ uns „Fuchs“ hat jetzt die Gruppe „Maus“<br />
ihre Arbeit begonnen. In diesem Projekt vermitteln Schüler<br />
[51]
der Jahrgangsstufe acht<br />
den Grundschülern im<br />
dritten Schuljahr an ei-<br />
nem Nachmittag in der<br />
Woche Grundlagen in<br />
den Naturwissenschaf-<br />
ten. Unter Anleitung<br />
des Lehrers Stephan<br />
Deupmann (Physik und<br />
Chemie) vermitteln<br />
diese „Junglehrer“ der<br />
8. Klasse nach dem „Aha“- Effekt“ den Grundschülern einen<br />
Einstieg in die Elektrizitätslehre in einer Mischung aus Schü-<br />
lerversuchen, Computeranwendungen und Demonstrations-<br />
versuchen.<br />
„Vom Stromkreis über den Sinn einer Sicherung im Haus bis<br />
hin zu Blitzen reicht das Spektrum“ – So lesen wir im „Riet-<br />
berger Stadtanzeiger“. Dabei wird bei den Grundschülern die<br />
hoffnungsvolle Erwartung auf ein „mehr davon<br />
demnächst am GNR“ geweckt.<br />
Vom Mathematiklehrer Frank Gerber betreut, nahmen Schü-<br />
lerinnen und Schüler des GNR sehr erfolgreich an nationalen<br />
und internationalen Mathematikwettbewerben teil:<br />
Hervorragende Ergebnisse bei<br />
Mathewettbewerben im Schuljahr 05/06<br />
An nicht weniger als vier verschiedenen Mathematikwettbe-<br />
werben nahmen Schülerinnen und Schüler des GNR im<br />
vergangenen Schuljahr teil. Und die Erfolgsbilanz kann sich<br />
sehen lassen!<br />
Interner Mathematikwettbewerb des GNR<br />
Beim internen Mathematikwettbewerb des GNR erreichten<br />
Fabian Kammermann und Lucas Löbig - zwei Schüler der Stu-<br />
fe 6 – den ersten und zweiten Platz. Den 3. Platz konnte sogar<br />
eine Schülerin der Stufe 5 belegen: Lorena Kleinewietfeld.<br />
Die drei hatten im Laufe des Schuljahres an vier Runden des<br />
Wettbewerbs teilgenommen und dabei die ziemlich kniffli-<br />
gen Aufgaben nicht nur richtig gelöst, sondern ihre Lösun-<br />
gen auch immer gut erklärt und begründet.<br />
Über „Aha-Erlebnisse“ den<br />
Weg zu den Naturwissenschaften<br />
ebnen<br />
Lorena, Fabian und Lucas bei<br />
der Überreichung der<br />
Urkunde durch Herrn Esser<br />
[52]
„Mathematik ohne Grenzen“ – ein internationaler<br />
Wettbewerb für Klassenstufe 10<br />
Hier traten die 10. Klassen des Bezirks Gütersloh in einem<br />
Mannschaftswettbewerb gegeneinander an. Die Klasse als<br />
Ganzes musste ein Lösungspaket für die 10 Aufgaben erstel-<br />
len, von denen eine sogar in einer Fremdsprache gestellt war<br />
(Englisch oder Französisch standen zur Wahl), und deren Lö-<br />
sung auch in dieser Sprache formuliert werden musste. Da<br />
reichte es nicht, wenn eine Klasse fit in Mathe war, sondern<br />
es war notwendig, dass sie ihre Arbeit in den nur 90 Minuten<br />
gut koordinierte. Am besten gelang das der 10b, die in der<br />
Gesamtwertung im Bezirk einen ausgezeichneten 2. Platz er-<br />
rang und damit ein Preisgeld von 300€ für die Klassenkasse<br />
einsteckte. Auch die 10c erreichte mit einem siebten Platz ein<br />
gutes Ergebnis.<br />
„Känguru“-Wettbewerb<br />
Insgesamt 446 000 Teilnehmer verzeichnete der Känguru-<br />
Wettbewerb in diesem Jahr in Deutschland; - am GNR nah-<br />
men wieder über 200 Schülerinnen und Schüler teil. Insge-<br />
samt 16 Schülerinnen und Schüler erhielten einen ersten,<br />
zweiten oder dritten Preis. Besonders bemerkenswerte Er-<br />
gebnisse erzielten in der Stufe 5/6 die Schüler Jan Lakämper<br />
und Jan Kraft, die beide einen ersten Platz schafften, sowie<br />
Armin Kulla mit einem hervorragenden 2. Platz in der Stufe<br />
7/8. Einen Sonderpreis erhielt Lea Kaulig als beste Teilneh-<br />
merin der Stufe 5.<br />
Übrigens: Die volle Punktzahl von 150 schafften nur 78 der<br />
446 000 Teilnehmer.<br />
Alympiade<br />
2 Teams der Stufe 12 nahmen in diesem Jahr an der Alympi-<br />
ade teil. Die Aufgabe war – wie schon in den vergangenen<br />
Jahren – ziemlich komplex: Die Konzeption des Fernsehquiz-<br />
spiels „Einer gegen Hundert“ sollten für eine neue Spielsitua-<br />
tion „Zwei gegen Hundert“ verallgemeinert und die Wirkung<br />
des neuen Konzepts untersucht und verdeutlicht werden. Es<br />
standen nur 7 Stunden zur Verfügung, in denen dieses Kon-<br />
zept entworfen, ausgearbeitet und überzeugend dokumen-<br />
tiert werden musste. Da war wiederum Teamarbeit gefragt.<br />
Die beiden Mannschaften des GNR (Team 1: Thomas Berke-<br />
meier, Guido Moers, Johannes Pradler, Eva Wiedner – Team<br />
2: Martin Kortmann, Elisabeth Loeser, Nora Meyer auf der<br />
[53]
Heide, Annika Pannenberg) schlugen sich hervorragend und<br />
landeten im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes, das sich aus<br />
Mannschaften von insgesamt ca. 90 Gymnasien des Landes<br />
NRW zusammensetzte.<br />
Einsamer Apollo –<br />
wartet auf den Frühling<br />
Bevor die Erdarbeiten im „Patersgarten“, genauer im rechts<br />
der Ems gelegenen ehemaligen Garten der Franziskaner, der<br />
ja nun im Besitz der Stadt <strong>Rietberg</strong> ist, beendet waren, brach-<br />
te ein schwergewichtiger Kran die erste Bronzefigur des Va-<br />
renseller Künstlers Dr. Wilfried Koch an den Platz, an dem<br />
dieses Kunstwerk in Zukunft mit etlichen anderen großen<br />
Skulpturen im neu entstandenen Skulpturenpark Einheimi-<br />
sche und Gäste unserer Stadt erfreuen wird.<br />
Die Platzierung kann nicht besser sein: Auf einem im Wasser<br />
verborgenen Betonsockel ruht ein alter Mühlstein, eine Dau-<br />
erleihgabe eines Varenseller Bürgers, ein Freund der Familie<br />
Koch. Das ganze Ensemble liegt im großen Teich, dessen Was-<br />
serstand durch Zufluss von der benachbarten Ems so geregelt<br />
werden kann, dass der Mühlstein über dem Wasser zu schwe-<br />
ben scheint.<br />
Diese ruhige Lage im Wasser kann auch Symbol sein: Apol-<br />
lo, nach der griechischen Mythologie Sohn des Göttervaters<br />
Zeus und Leto, der Tochter der Titanen Köus und Phöbe,<br />
beklagt vielleicht auf der Harfe seine Einsamkeit oder seine<br />
Sehnsucht, hat doch die Nymphe Daphne seine Liebe nicht<br />
erwidert, als er sich ihr näherte.<br />
Von links: Frank Gerber<br />
(Organisator), Thomas, Eva,<br />
Martin, Nora, Guido, Johannes,<br />
Annika, Peter Esser<br />
(Schulleiter)<br />
[54]
„Daphne“ bedeutet im Griechischen Lorbeer, und so ist der<br />
Rahmen seiner Harfe ein Lorbeerbaum, mit dem Apollo hier<br />
zu verschmelzen scheint, sein Körper ist übersät mit Lorbeer-<br />
blättern. Nach der griechischen Mythologie wurde Daphne<br />
bei ihrer Flucht vor Apollo auf ihr Flehen hin in einen Lor-<br />
beerbaum verwandelt oder – nach anderer Darstellung – von<br />
der Erde aufgenommen, die an ihrer Statt einen Lorbeerbaum<br />
wachsen ließ.<br />
Der Welt entrückt scheint somit Apollo zu sein, seine tasten-<br />
den Finger können seiner Daphne Töne entlocken, die nur er<br />
allein wahrnehmen kann.<br />
Noch steht also Apollo allein und einsam über dem Wasser<br />
des großen Teiches. Enten besuchen ihn schon jetzt auf sei-<br />
ner idyllischen Basis. Im Frühjahr aber wird dieser „Skulp-<br />
turenpark Klostergarten“ für die Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden. Dann können sich die Besucher des Klos-<br />
tergartens auch an den anderen ausdrucksstarken Kunstwer-<br />
ken von Dr. Koch erfreuen.<br />
Natürlich wird der Skulpturenpark auch zur Landesgarten-<br />
schau 2008 allen Besuchern offen stehen. Er gehört zu den<br />
Bereichen, die nicht gebührenpflichtig sein werden. Schon<br />
jetzt sieht man oft, wie Spaziergänger neugierig an der Tür<br />
auf der neuen Emsbrücke, die in Höhe des Südwalles die Ems<br />
überspannt, die Klinke prüfen, ob nicht doch schon Einlass<br />
in den Klostergarten gewährt wird.<br />
Hoffen wir ab dem Frühjahr 2007 auf zahlreichen Besuch,<br />
freuen wir uns auf diese neue Attraktion in unserer Stadt<br />
und vor allem: Achten wir alle gemeinsam darauf, dass Pfle-<br />
ge und Erhaltung der Kunstwerke selbstverständlich sind!<br />
Das GNR trägt dick auf!<br />
– Verschönerungsarbeiten in der Penne<br />
Da hatte 1969 Architekt Gerhard Rohdich aus Holzminden<br />
den Wettbewerb um die Gestaltung des Schulzentrums zwar<br />
gewonnen, aber was er uns dann schließlich präsentierte,<br />
war farblich „Braun in Grau“: braune Wände, braune Teppich-<br />
böden, selbst braune Gardinen in der Verwaltung. Dazu gab<br />
es graue Wände und viel Waschbeton. Verständlich, dass die<br />
Schulgemeinde keineswegs Lob spendete und eher bestrebt<br />
war, wenigstens farbliche Tupfer zu setzen.<br />
Das hat sich nun geändert! Den Verantwortlichen sei Dank!<br />
[55]
Nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisteten unsere ehe-<br />
malige Nepomucenerin Kathrin Reinkemeier als planende<br />
und prägende Architektin, die Schülerinnen und Schüler<br />
der Kunstkurse mit ihren Lehrkräften und nicht zuletzt der<br />
Wächter über die Fahrräder und Maler Joachim Wiercimok<br />
im Einklang mit Schülern, Eltern und Kollegium.<br />
Ob der Waschbeton für die Ewigkeit gebaut ist? Fragen darf<br />
man ja. Jedenfalls sind die farblich abgestimmten hellen Räu-<br />
me und Flure eine Bereicherung der Schule, wie die Bilder<br />
zeigen!<br />
Fremdsprachen am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong><br />
Der Fremdsprachenraum als Baustein des<br />
Sprachenkonzepts am GNR<br />
Vom Schuljahr 2005/06 an können Schülerinnen und Schüler<br />
bereits in der 5. Klasse<br />
Englisch und Französisch lernen. Dieses Profil - Angebot ist<br />
eingebunden in unser neues Fremdsprachenkonzept, wel-<br />
[56]
ches in besonderer Weise die Mehrsprachigkeit als Schlüssel-<br />
qualifikation in den Mittelpunkt stellt.<br />
Mit dem neuen Angebot berücksichtigen wir,<br />
- dass die Schülerinnen und Schüler bereits seit der 3. Klasse<br />
Englisch lernen,<br />
- Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, die zeigen, dass<br />
das Lernen von Fremdsprachen in jungem Alter viel Freude<br />
macht und besonders erfolgreich sein kann,<br />
- dass das Lernen mehrerer Fremdsprachen in Europa ein<br />
herausragende Qualifikation darstellt<br />
- dass das Lernen zweier Fremdsprachen für viele Schüle-<br />
rinnen und Schüler eine spannende Herausforderung und<br />
ideale Förderung bedeutet.<br />
Durch die Zusammenarbeit unserer Fremdsprachenlehrerin-<br />
nen und -lehrer unterstützen wir wesentliche Schwerpunkte<br />
im Mehrsprachenunterricht:<br />
- Behutsames, spielerisches und gleichzeitig zielorientiertes<br />
Lernen in beiden Sprachen<br />
- Einsatz bewährter und neuer Unterrichtsmaterialien<br />
- Förderung des gleichzeitigen Fremdsprachenlernens-<br />
durch Projekte, Grammatik- und Vokabellernkonzepte<br />
- Bündelung von Kompetenzen in den Sprachfachschaften.<br />
Das Fach Latein bleibt in unserer Schule verankert und der<br />
Erwerb des Latinums als Option gesichert. Diejenigen Schü-<br />
lerinnen und Schüler, die von dem Profil - Angebot Franzö-<br />
sisch – Englisch in Klasse 5 keinen Gebrauch machen wollen,<br />
können sich in der Klasse 6 zwischen Latein und Französisch<br />
entscheiden.<br />
Um dem Wunsch nach mehr Fremdsprachen zu entsprechen,<br />
können unsere Schülerinnen und Schüler seit diesem Schul-<br />
jahr auch Spanisch lernen. Diese Sprache wird in der Diffe-<br />
renzierung der Klasse 9 angeboten, als dritte Fremdsprache.<br />
Spanisch kann später im achtjährigen <strong>Gymnasium</strong> in der Dif-<br />
ferenzierung der Klasse 8 angeboten werden.<br />
Eine weitere neue Maßnahme, die das Erlernen von Fremd-<br />
sprachen fördert:<br />
Unsere Schülerinnen und Schüler führen ab Mitte der 5. Klas-<br />
se ein Fremdsprachen – Portfolio, d. h. eine Mappe, in der<br />
sie Arbeitsergebnisse dokumentieren und über Projekte, wie<br />
z. B. den Schüleraustausch, berichten. Sie machen sich ihren<br />
[57]
eigenen Lernprozess bewusst und veranschaulichen, welche<br />
Fortschritte (auch im Hinblick auf Methoden und Lernstrate-<br />
gien) sie im Laufe der Schulzeit in verschiedenen Sprachen<br />
erbracht haben.<br />
Jetzt endlich Realität als notwendiger Baustein in unserem<br />
Fremdsprachenkonzept:<br />
der Fremdsprachenraum an unserer Schule.<br />
Neben den traditionellen Fachräumen für Musik, Kunst und<br />
Naturwissenschaften soll dieses Sprachen–Lernzentrum<br />
neue Möglichkeiten bieten, erlebnisorientiert, selbstständig<br />
und aktiv zu lernen.<br />
In diesem kombinierten Medienraum können die Schülerin-<br />
nen und Schüler u. a.,<br />
- eigenständig mit Primär- und Sekundärliteratur arbeiten<br />
- Unterrichtsmaterialien aus englisch-, französisch- oder<br />
spanischsprachigen Ländern nutzen<br />
- mit fremdsprachlichen Fernseh-, Video- und Radiopro-<br />
grammen umgehen<br />
- während des Unterrichts aktuelle Informationen aus dem<br />
Internet verfügbar machen,<br />
- szenische Spiele einüben und vorstellen<br />
- verschiedene Präsentationsformen erarbeiten und einüben<br />
- eigene Filme erstellen<br />
- großflächige Projektionen übertragen (Beamer)<br />
- einfach lesen z. B. Zeitschriften, Comics, Bücher<br />
- selbstverständlich eine Fremdsprache sprechen: Deutsch<br />
ist in diesem Raum (außer bei Nutzung durch Lateinkurse)<br />
tabu<br />
- sich als Klasse, Kurs, Arbeitsgemeinschaft oder individuell<br />
auf außerschulische Fremdsprachenprüfungen, z. B. DELF,<br />
vorbereiten.<br />
Der Sprachenraum mit Studiobühne<br />
und viel Technik<br />
[58]
Die Möglichkeiten des Fremdsprachenraumes unterstützen<br />
ein weiteres Ziel des Fremdsprachenkonzepts, nämlich in<br />
späteren Lernjahren die gelernten Fremdsprachen als Ar-<br />
beitssprachen in ausgewählten Sachfächern zu benutzen.<br />
Ferdinand Schumacher, Koordinator für Fremdsprachen<br />
„Statt Öltank eine würdige Ruhestätte<br />
für die Toten“ –<br />
mit dieser Titelzeile beginnt ein Artikel des „<strong>Rietberg</strong>er Stad-<br />
tanzeigers“ Nr. 730 vom 24. Mai 2006, geschrieben vom Jour-<br />
nalisten Stefan Lind.<br />
Der Untertitel lautet:<br />
„Geheimnisvolle Krypta der Franziskanerkirche“<br />
Worum geht es?<br />
Bei der Landesgartenschau in <strong>Rietberg</strong> im Jahre 2008 soll auch<br />
die Franziskanerkirche, die nach dem Fortgang der Patres<br />
in der Obhut der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes<br />
Baptist liegt, in neuem oder - besser ausgedrückt - früherem<br />
Glanz erstrahlen. Umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen<br />
werden in den nächsten Monaten in der Kirche durchgeführt<br />
werden. Dabei soll der barocke Charakter wieder deutlich<br />
werden, ist doch unsere Franziskanerkirche eines der weni-<br />
gen Objekte sakraler Barock-Kunst im norddeutschen Raum.<br />
Auch wenn die ursprüngliche Barockausstattung, die mit<br />
dem Einbau eines neuen Gewölbes, das auf den Wänden vor-<br />
gesetzten Säulen ruht, nicht wieder hergestellt werden kann<br />
(Ende des 19. Jahrhunderts eingebaut, als das ursprüngliche<br />
Barockgewölbe einzustürzen drohte), so sind Altäre, Chorge-<br />
stühl, Kanzel, Orgelprospekt u. a. wertvolle Kunstwerke, die<br />
es zu sichern gilt. Vielleicht kann die Kirche dann ja auch in<br />
den Tagen der Gartenschau ein Ort der Besinnung, Ruhe und<br />
Stille zum Gebet sein. Die Vorbereitungsarbeiten sind weit ge-<br />
diehen, und so wird in den nächsten Wochen mit der Restau-<br />
rierung, die sich bis weit in das Jahr 2007 erstrecken wird,<br />
begonnen. Sicher wird der Kirchenraum, der sich durch eine<br />
ausgezeichnete Akustik anbietet, auch für geistliche Konzer-<br />
te und Trauungen genutzt werden können. Von Fachleuten<br />
wird die Speith-Orgel ganz besonders geschätzt, Sie wird si-<br />
cher für Gottesdienste und manche Konzerte zur Verfügung<br />
stehen. Freuen wir uns darauf!<br />
[59]
Gleichzeitig wird aber auch eine andere Maßnahme durchzu-<br />
führen sein, die ebenfalls wohl in weiten Bevölkerungskrei-<br />
sen Zustimmung findet:<br />
Die Krypta unter dem Hochaltar soll wieder ein würdiger Ort<br />
des Gedenkens an die verstorbenen Mitglieder des Rietber-<br />
ger Grafenhauses der Zeit der Herrschaft der Ostfriesischen<br />
Grafen werden. Auf den Grafen Johann III. und seine in un-<br />
serer Stadt hoch verehrte Frau und Gräfin Sabina Catharina<br />
geht die Gründung des Klosters (1618) mit der Einweihung<br />
(1629) zurück. Und seit dieser Zeit diente bis zum Ende des<br />
17. Jahrhunderts diese Krypta nicht nur dem Gründerpaar,<br />
sondern auch deren Kindern und Enkelkindern als Ruhestät-<br />
te. Insgesamt sind dort 13 Mitglieder des Grafenhauses Riet-<br />
berg-Ostfriesland beigesetzt. Hinzu kommt mit Gräfin Marie<br />
Antoinette (gestorben 1805) auch eine Angehörige des Hau-<br />
ses Kaunitz-<strong>Rietberg</strong>.<br />
Uns Nepomucenern ist insbesondere gelegen an einer wür-<br />
digen Erinnerungsstätte in der Krypta an die Gattin unse-<br />
res Stifters des <strong>Gymnasium</strong>s, des Grafen Maximilian Ulrich,<br />
die Gräfin Maria Ernestine Franziska. Sie war die Erbin der<br />
Grafschaft <strong>Rietberg</strong> und folgte ihrem Mann nach Österreich<br />
(Brünn und Wien). Es war ihr Wunsch, dass nach ihrem Tode<br />
ihr Herz in die Stadt ihrer Jugend zurückkehren sollte. Und so<br />
finden wir in der Krypta in einer vergoldeten Kupferkapsel<br />
das Andenken an sie.<br />
Es ist gelungen, finanzielle Mittel zu gewinnen und auf diese<br />
Weise auch die Krypta in einen würdigen Zustand zu brin-<br />
gen, die dann auch Besuchergruppen offen stehen soll.<br />
Blicken wir zurück auf die oben angeführte Titelzeile: Lei-<br />
der wurde die ursprünglich von der Kirche aus zugängliche<br />
Krypta durch mehrere Baumaßnahmen in früheren Jahren<br />
arg verschandelt. Heizungsanlage – daher „Öltank“ - und Fun-<br />
damentsicherungen am Ende des 19. Jahrhunderts hatten<br />
aus dem Raum, der schon in früheren Jahrhunderten durch<br />
Grabplünderer stark gelitten hatte, ein elendes Kellerloch ge-<br />
macht, das auch Pater Walther Tecklenborg mit Pinsel und<br />
Farbe nicht zufriedenstellend ausstatten konnte (s. Bild un-<br />
ten).<br />
Die Neugestaltung der Krypta nach dem Ausbau der Hei-<br />
zungsanlage liegt übrigens in den Händen unserer ehema-<br />
[60]
ligen Nepomucener im Architekturbüro Meyer-Kleinewiet-<br />
feld, insbesondere bei Ute Kleinewietfeld. Auch hier sagen<br />
wir: Freuen wir uns darauf!<br />
Gräfin Sabina Catharina v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
gest. am 31. Mai 1618<br />
Graf Johannes III: v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Ehemann v. Sabina Cath.) gest. am 31. Januar 1625<br />
Graf Leopold v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn von Sabina Cath.) gest. am 14. November 1635<br />
Graf Enno Philipp v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Sabina Cath.) gest. am 14. Mai 1636<br />
Graf Ernst Christoph v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Sabina Cath.) gest. am 31. Dezember 1640<br />
Graf Ferdinand Franz v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Sabina Cath.) gest. am 27. Juni 1648<br />
Graf Johannes IV. v. Ostfriesland- <strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Sabina Catharina) gest. am 6. August 1660<br />
Graf Friedrich Wilhelm v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Johannes IV.) gest. am 7. Oktober 1677<br />
Graf Ferdinand Maximilian v. Ostfriesland-Rietb.<br />
(Sohn v. Johannes IV.) gest. am 10. Juni 1687<br />
Graf Joh. Philipp zu Salm-Reifferscheidt<br />
(Schwager v. Joh. IV.) gest. am 5. Oktober 1687<br />
Gräfin Anna Christina v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Tochter v. Ferd. Maxim.) gest. am 11. Januar 1689<br />
Graf Franz Adolf v. Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
(Sohn v. Joh. IV.) (s. Bemerk*) gest. am 15. März 1690<br />
Gräfin Anna Catharina zu Salm Reifferscheidt<br />
(Ehefr. v Joh. IV) gest. am16. November 1690<br />
Gräfin Maria Antonietta v. Kaunitz-Rietb.<br />
(Urenkelin v. Ernestine Franz.)gest. am 17. 4. 1805<br />
In der vergoldeten Kupferkapsel ruht das Herz der am 1. Ja-<br />
nuar.1758 gestorbenen Gräfin Maria Ernestine Franziska, der<br />
Ehefrau von Graf Maximilian Ulrich v. Kaunitz-<strong>Rietberg</strong>.<br />
Es sei hier gestattet, die Namen<br />
der Mitglieder des Grafenhauses<br />
zu nennen, die in<br />
der Krypta bestattet worden<br />
sind:<br />
In diesem Raum unter der Franziskanerkirche<br />
hat das Herz der<br />
Erbgräfin Maria Ernestine Franziska<br />
von Kaunitz, eingeschlossen in<br />
einer kupfervergoldeten Kapsel,<br />
seine letzte Ruhe gefunden. Die<br />
zwei Zinksärge sollen, so wird<br />
erzählt, die sterblichen Überreste<br />
der Familie von Ostfriesland-<strong>Rietberg</strong><br />
beherbergen.<br />
[61]
Bemerkung:<br />
Es erscheint sehr fraglich, ob in der Klosterkirche in der<br />
Krypta tatsächlich auch Franz Adolf Wilhelm beigesetzt wur-<br />
de. Zwar berichtet G. F. Rosenkranz in „Das Land <strong>Rietberg</strong><br />
und seine Grafen“(erschienen 1853, S. 88), „…er (Franz Adolf<br />
Wilhelm) starb mit dem Reichsbanne beladen am Ort seiner<br />
Zuflucht (Straßburg) am 15. März 1690 und schloss die Rei-<br />
he der <strong>Rietberg</strong>er Grafen aus dem Ostfriesischen Geschlecht.<br />
Sein Körper kam nach <strong>Rietberg</strong>, um in der Mitte der übrigen<br />
dort bestatteten Mitglieder der gräflichen Familie zu ruhen...“<br />
Allerdings befindet sich im Straßburger Münster in der An-<br />
dreas-Kapelle an der Südseite des Domes in der Nähe der be-<br />
rühmten „Engelssäule“ ein monumentales Denkmal für den<br />
Domherrn und Dechanten Franz Adolph Wilhelm mit folgen-<br />
der Inschrift auf dem Postament:<br />
FRANCISCO ADOLPHO FRISIAE ORIENTALIS ET RITTBERGEN-<br />
SAE COMITI METROPOLITANAE COLONIENSIS ET CATHEDRA-<br />
LIS ARGENTINENSIS ECCLESIARUM RESPE DECANO ET SCHO-<br />
LASTICO ANNO SALUTIS MDCLXXXX DIE XV MARTII PIE IN<br />
DOMINO MORTUO ET IN HAC CAPELLA SEPULTO HOC MO-<br />
NUMENTUM PONI CURAVIT ILLUSTRISSIMUS ET PIETISSIMUS<br />
DOMINUS LUDOVICUS DE GOVY DE CARTIGNY ERATUS AR-<br />
GENT VICARIUS GENERALIS EXECUTORTESTENTARIUS<br />
REQUIESCAT IN PACE<br />
In freier Übersetzung (nach Dr. Alfred Ecker, „Maria<br />
Ernestine Franziska“, 1982, S.7) lautet diese Inschrift:<br />
FRANZ ADOLPH DEM GRAFEN OSTFRIESLANDS UND RITT-<br />
BERGS DEM DECHANTEN BZW SCHOLASTER DER KÖLNER<br />
METROPOLITANKIRCHE UND DER STRASZBURGER KATHED-<br />
RALKIRCHE DEM IM JAHRE DES HEILS 1690 AM 15. MÄRZ<br />
FROMM IM HERRN VERSTORBENEN UND IN DIESER KAPELLE<br />
BEGRABENEN LIESZ DIESES MONUMENT ERRICHTEN DER ER-<br />
LAUCHTESTE UND VEREHRUNGSWÜRDIGSTE HERR LUDWIG<br />
VON GOUY VON CARTIGNY GENERALVIKAR DES STRASZ-<br />
BURGER EPISKOPATS TESTAMENT VOLLSTRECKER<br />
ER RUHE IN FRIEDEN<br />
In oben genannter Schrift von Dr. Alfred Ecker finden wir<br />
noch den Hinweis auf die Eintragung im <strong>Rietberg</strong>er Memori-<br />
enbuch (heute im Archiv der Franziskaner in Werl):<br />
[62]
„Anno Domini 1690 die Martij obijt Argenti Reverendissimus<br />
ac Illustrissimus Dominus, D. Franciscus Adolphus, Frisiae ori-<br />
entalis et Ritbergae Comes, et Dominus in Esens, Stedesdorff,<br />
Wittmundt et Melrich. Metropolitanae Coloniensis, nec non<br />
Cathedralium Ecclesiarum Argentinensis, Osnabrugensis et<br />
Paderbornensis respective Decanus, Scholasticus et Canoni-<br />
cus Capitularis, cuius anima requiescat in pace. Amen.“<br />
Dazu schreibt Dr. Ecker. „Im Gegensatz zur Eintragung des<br />
Todes des Grafen Friedrich Wilhelm enthält diese<br />
Eintragung keinerlei Hinweis auf eine Überführung<br />
(von Straßburg) in die Gruft seiner Vorfahren in <strong>Rietberg</strong>.“<br />
Somit ist es höchst zweifelhaft, dass Franz Adolf Wilhelm tat-<br />
sächlich in <strong>Rietberg</strong> bestattet wurde,<br />
Selbst wenn Franz Adolf Wilhelm, letzter <strong>Rietberg</strong>er Graf<br />
aus dem Hause <strong>Rietberg</strong>- Ostfriesland, seine letzte Ruhestät-<br />
te im Münster zu Straßburg gefunden haben sollte, er bleibt<br />
für die Geschichte unserer Stadt eine wichtige Persönlich-<br />
keit. Er, dem Geistlichen, dem gegen seinen Willen die Graf-<br />
schaft nach dem plötzlichen Tode seines Bruders Friedrich<br />
Wilhelm (gefallen bei Straßburg am 7. Oktober 1677, nach<br />
Überführung nach <strong>Rietberg</strong> in der Krypta der Klosterkirche<br />
beigesetzt)) die Grafschaft zugefallen war, sorgte in seinem<br />
Testament dafür, dass seine Nichte Maria Ernestine Franziska<br />
Erbin der Grafschaft <strong>Rietberg</strong> wurde. Gegen mancherlei Wi-<br />
derstände behauptete diese sich als Erbin.<br />
Im Einvernehmen mit dem Generalvikariat des Erzbistums in<br />
Paderborn sind die Maßnahmen zur Restaurierung von Klos-<br />
ter und Krypta bereits jetzt im Dezember 2006 mit Nach-<br />
druck angelaufen. Die Kosten der Maßnahmen werden bei<br />
5oo.ooo Euro für die Kirche und etwa 25.000 Euro für die<br />
Krypa liegen. Davon entfallen etwa 25% auf die Pfarrgemein-<br />
de St. Johannes Baptist.<br />
Inschrift auf dem Denkmal<br />
im Straßburger Münster<br />
[63]
Es ist daher verständlich, dass die Kirchengemeinde an die<br />
Gemeindemitglieder und sonstige Freunde des Klosters ap-<br />
pelliert, mit einer Spende die Finanzierung zu sichern.<br />
Da bei unseren „Ehemaligen“ sicher auch manche Erinne-<br />
rung am Franziskanerkloster hängt – war die Kirche doch<br />
quasi auch Gymnasialkirche – erlauben wir uns, das Spenden-<br />
konto hier anzugeben. Für Überweisungen bedankt sich die<br />
Kirchengemeinde sehr.<br />
Spendenkonto „Klosterkirche und Krypta“<br />
Konto-Nummer: 30025894, Sparkasse <strong>Rietberg</strong>,<br />
BLZ: 47852760<br />
Herzlichen Dank!<br />
„Wir haben´s geschafft!“ –<br />
Landesgartenschau 2008 in <strong>Rietberg</strong><br />
Nach spannendem „Endkampf“ mit dem Mitbewerber Lipp-<br />
stadt hatte am Dienstag, dem 4. April, in Düsseldorf Eckhard<br />
Uhlenberg , Minister in NRW für Umwelt und Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der <strong>Rietberg</strong>er De-<br />
legation unter Leitung von Bürgermeister André Kuper die<br />
frohe Botschaft verkündet, die die Bewertungskommission<br />
einstimmig gefällt hatte:<br />
<strong>Rietberg</strong> richtet die nächste Landesgartenschau im Lande<br />
Nordrhein-Westfalen im Jahre 2008 aus!<br />
Dabei fanden die vielen Aktivitäten, die in <strong>Rietberg</strong> schon<br />
im Vorfeld erkennbar waren, die Verschönerungs- und Erhal-<br />
tungsmaßnahmen, vor allem aber die von der breiten Bevöl-<br />
kerung getragene Vision: „Landesgartenschau in <strong>Rietberg</strong>“<br />
ihre volle Anerkennung.<br />
Da war es nur zu verständlich, dass man vor dem Rathaus<br />
spontan feierte und sich die <strong>Rietberg</strong>er Bevölkerung mit ih-<br />
rem Bürgermeister „einfach nur freute“! Dem RSA war es die<br />
Entscheidung in Düsseldorf wert, einen 24-seitigen (!) Son-<br />
derbericht in seiner Ausgabe zu bringen, in dem deutlich<br />
wird, dass in <strong>Rietberg</strong> alle an einem Strang ziehen: Stadtver-<br />
tretung, Stadtverwaltung, Vereine Schulen und alle Bevölke-<br />
rungskreise.<br />
so lautete die Botschaft des<br />
„<strong>Rietberg</strong>er Stadtanzeigers“<br />
– „RSA“ in der Ausgabe Nr.<br />
727 vom 5. April 2006.<br />
[64]
Und wann hatte es das<br />
zum letzten Mal gege-<br />
ben: Aus Freude darü-<br />
ber, dass unsere Stadt<br />
<strong>Rietberg</strong> Ausrichtungs-<br />
ort der Landesgarten-<br />
schau 2008 sein wird,<br />
läuteten in den Orts-<br />
teilen die Glocken, ein<br />
Zeichen dafür, dass sich<br />
auch die Kirche freut.<br />
Die Initiative war vom<br />
Pastor Andreas Zander,<br />
Pfarrer an St. Johannes<br />
Baptist, ausgegangen.<br />
Und nun sind die Ar-<br />
beiten an unzähligen<br />
Plätzen in <strong>Rietberg</strong><br />
angelaufen. Ein überzeugendes Logo, entworfen von der Ar-<br />
beitsgemeinschaft PMR- Werbeagentur und Rehling Graphi-<br />
scher Betrieb aus <strong>Rietberg</strong> – damit haben <strong>Rietberg</strong>er Fach-<br />
leute den Ideen-Wettbewerb eindeutig für sich entscheiden<br />
können - , lacht uns nun nicht nur im Stadtbild überall freund-<br />
lich entgegen: Auch im näheren und weiteren Umfeld weist<br />
das moderne und unverwechselbare Logo mit der farbenfro-<br />
hen stilisierten Blüte auf das Großereignis Gartenschau 2008<br />
in <strong>Rietberg</strong> hin.<br />
In einem Gespräch mit dem <strong>Rietberg</strong>er Stadtanzeiger kom-<br />
men die Partner des Wettbewerbs Marcus Miesler und Bernd<br />
Rehling zu Wort:<br />
Marcus Miesler: „Es war ein harter, aber fairer Wettbewerb,<br />
und wir sind sehr stolz darauf, dass wir als „Newcomer“ über-<br />
zeugen konnten. Die Mitbewerber hatten bereits große Er-<br />
fahrungen und hatten die Logos für die Gartenschau in Oelde<br />
beziehungsweise Leverkusen gestaltet. Da freut es uns beson-<br />
ders, dass wir die Jury überzeugt haben.“<br />
Bernd Rehling: „Wir <strong>Rietberg</strong>er haben das Virus Landesgar-<br />
tenschau eigentlich schon seit fünf oder sechs Jahren in der<br />
Blutbahn, so lange ist das ja schon das Thema. Wir haben<br />
unter Marketingaspekten natürlich schon vorausschauend<br />
[65]
ei den vergangenen Gartenschauen genau hingesehen. Das<br />
Thema stand nicht erst seit April (Zusage für <strong>Rietberg</strong>) in<br />
unserem Fokus. In der konkreten Zusammenarbeit unserer<br />
beiden Firmen ist ganz schnell ein toller Teamgeist entstan-<br />
den. Hier gibt es vor Ort zwei Dienstleister, die in dieselbe<br />
Richtung stoßen, da lag es doch nahe, gemeinsam stark zu<br />
sein und Kräfte zu bündeln.“<br />
Auf die Frage des RSA nach der größten Herausforderung bei<br />
der Gestaltung des Logos antwortet Marcus Miesler: „Wie bringt<br />
man Kultur, Natur und Historie zusammen? Das hat uns schon<br />
Kopfzerbrechen bereitet. All diese Aspekte bekommt man un-<br />
möglich in ein Bildzeichen, wir konnten ja schlecht Fachwerk,<br />
das Rathaus, Enten auf der Ems, Blumen, Kinder und Kultur in<br />
ein Logo packen. Also haben wir das im übertragenen Sinne<br />
dargestellt.“ Und Bernd Rehling ergänzt:“ Die Farben spiegeln<br />
in gewisser Weise Bereiche wider. Man kann die Stadtfarben<br />
rot und gelb entdecken, blau symbolisiert die Wasserflächen<br />
der künftigen Gartenschau, und durch die Verschmelzung<br />
von gelb und blau entsteht natürlich das Grün, das die Farbe<br />
der Gartenschau schlechthin ist. Die gesamte Grafik erinnert<br />
zudem an eine vierfarbige Blüte, die weiße Innenfläche steht<br />
für das Herzstück, den historischen Stadtkern. So ist es uns<br />
gelungen, auf abstraktem Weg eine Blüte zu konzipieren.“<br />
Inzwischen gehört das sehr ansprechende Logo der Rietber-<br />
ger Arbeitsgemeinschaft Rehling-Miesler oder Miesler-Reh-<br />
ling zum Stadtbild. Es leuchtet nicht nur auf den einladenden<br />
Fahnen, sondern auch auf Briefaufklebern, in Zeitungsarti-<br />
keln und ...<br />
[66]
Hier sei es gestattet, auf die Frage einzugehen: Was ist ei-<br />
gentlich das Besondere an der Landesgartenschau in Riet-<br />
berg? Dazu möchte ich meine ganz persönliche Auffassung<br />
anführen:<br />
Was heißt Landesgartenschau in <strong>Rietberg</strong>, der kleinen ehe-<br />
maligen Residenzstadt eines früher ganz kleinen selbständi-<br />
gen Territoriums, der Reichsgrafschaft <strong>Rietberg</strong>?<br />
Dazu ist ein ganz kurzer Rückblick notwendig: Nachdem<br />
mit der Heirat der Erbgräfin Maria Ernestine Franziska von<br />
<strong>Rietberg</strong> und des Grafen Maximilian Ulrich von Kaunitz am<br />
6. August 1699 endgültig unsere Stadt nicht mehr ständige<br />
Residenz eines Grafen war, halfen auch nicht gelegentliche<br />
Besuche der Grafen und die Errichtung von ansehnlichen Ge-<br />
bäuden – Erweiterung bzw. Neubau des Franziskanerklosters,<br />
Herrschaftliches Haus Münte, <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>,<br />
Kirche Neukaunitz, Johanneskapelle, Bildstöcke am Johan-<br />
nesweg, Gericht….. – aus <strong>Rietberg</strong> dauerhaft eine blühende<br />
Stadt zu machen.<br />
Als dann auch noch nach den Napoleonischen Kriegen mit<br />
dem Wiener Kongress 1815 dem Grafenhaus die Herrschaft<br />
über sein kleines, etwa 300 Quadratkilometer großes, ins-<br />
gesamt recht armes Territorium zugunsten des mächtigen<br />
Staates Preußen genommen wurde, <strong>Rietberg</strong> somit für die<br />
gräfliche Familie im fernen Brünn bzw. Wien nur noch eine<br />
Domäne war, verlor das Haus Kaunitz-<strong>Rietberg</strong> endgültig<br />
das Interesse an den Besitzungen im Norden Deutschlands.<br />
Die Grafschaft wurde an Friedrich Ludwig Tenge (1821) ver-<br />
kauft.<br />
Zwar versuchte die Familie Tenge, die sich zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts in Tenge-<strong>Rietberg</strong><br />
umbenennen durfte, in mancher Beziehung an die gräfliche<br />
Geschichte anzuknüpfen, aber letztlich versank <strong>Rietberg</strong> in<br />
einen „Dornröschenschlaf“, der noch verstärkt wurde, als<br />
der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn um die Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts nicht über <strong>Rietberg</strong>, sondern über Rheda führ-<br />
te, nicht zuletzt wegen „des Sumpfgebietes“, in dem <strong>Rietberg</strong><br />
liegt.<br />
Vor diesem Hintergrund und dem industriellen Aufschwung<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg, der kommunalen Neugliede-<br />
[67]
ung von 1970 und dem Verbleib aller Ortschaften des al-<br />
ten Amtes <strong>Rietberg</strong> in der neuen Stadt <strong>Rietberg</strong> konnte man<br />
überzeugender in der neuen „Großgemeinde“ planen und<br />
wirtschaften. Dabei stellte sich dann heraus, dass es durch-<br />
aus möglich war, die Bevölkerung „mitzunehmen“. Mehr und<br />
mehr wuchs auch das Verständnis für verdeckte Schönheiten<br />
und Altertümer, die <strong>Rietberg</strong> bietet, die Bedeutung der umlie-<br />
genden Natur, die Schönheit der Fachwerkhäuser, der Reich-<br />
tum an Wasser mit entsprechender Flora und Fauna– nicht<br />
umsonst sind rund 20 Quadratkilometer der insgesamt 110<br />
Qudratkilometer des gesamten Stadtgebietes Naturschutzge-<br />
biet, FFH- oder Landschaftsschutzgebiete -, kurz: <strong>Rietberg</strong> be-<br />
sann sich auf sich und seine Geschichte.<br />
Ist es da nicht verständlich, dass ein Bürgermeister dieser<br />
Stadt eine Vision hat: Wir können uns zeigen mit all unseren<br />
noch verborgenen Schönheiten, wenn es gelingt, diese auch<br />
deutlich sichtbar zu machen durch Erhaltungsmaßnahmen,<br />
Instandsetzungen, Wiederbelebungen. Dazu brauchen wir<br />
nicht nur eigene Mittel, sondern auch Förderung durch das<br />
Land und vor allem Begeisterung bei den Bewohnern.<br />
Dass es keine „Schnapsidee“ war, mit dieser Einstellung auf<br />
die Landesgartenschau hinzuarbeiten, wird jetzt mit jedem<br />
Tag deutlicher. Erkennbar wird aber auch, dass Bürgermeis-<br />
ter André Kuper und seine Mitarbeiter in Verwaltung und<br />
beim Rat – darunter übrigens auch eine Reihe ehemaliger Ne-<br />
pomucener - sehr schnell von der Idee zur exakten Planung<br />
und Umsetzung kamen, dabei stets darauf bedacht, bei der<br />
klaren Ausrichtung auf das Ziel die Menschen in der Gegen-<br />
wart anzusprechen und für das Ziel zu gewinnen.<br />
So erlebten wir, dass Bewohner Gefallen an ihren alten Fach-<br />
werkhäusern bekamen, die Anlieger der Wallanlagen zur<br />
Pflege bereit waren, alte Schönheiten, über viele Jahre ver-<br />
nachlässigt, wieder glänzten. Man denke nur an die Anlagen<br />
an der Johanneskapelle oder den Blumenschmuck im Stadt-<br />
gebiet, der uns in diesem Jahre sogar die Goldmedaille beim<br />
Bundeswettbewerb „Entente Florale“ einbrachte. Die Begeis-<br />
terung der Bürgerinnen und Bürger ist überall deutlich sicht-<br />
bar geworden.<br />
Damit hatte <strong>Rietberg</strong> bei der Bewertungskommission etwas<br />
aufzuweisen, das in den drei Themenbereichen für die Lan-<br />
desgartenschau schließlich deutlich überzeugen musste und<br />
konnte:<br />
[68]
„Lebendige Kulturgeschichte, Kultur trifft Natur, Neuer Park<br />
<strong>Rietberg</strong>-Neuenkirchen“<br />
Und somit hoffen wir, dass sich die Freude über den Auftrag<br />
zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2008 von <strong>Rietberg</strong><br />
auf die nähere und weitere Umgebung überträgt und die LGS<br />
2008 ein voller Erfolg für alle wird.<br />
Bruno Feuerborn<br />
Eingangsbereich zur Landesgartenschau 2008<br />
In unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum und damit auch<br />
zum <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> wird sich im Jahre 2008 der<br />
Haupteingang zur Landesgartenschau befinden. Oberhalb des<br />
Torfweges wird der völlig neu gestaltete „Omnibusbahnhof“<br />
nicht nur den Schulbussen zur Verfügung stehen, auch die Li-<br />
nienbusse werden hier in Zukunft an- und abfahren. (Es hatte<br />
sich herausgestellt, dass am ursprünglich vorgesehenen Platz<br />
für einen Busbahnhof – „Göllners Wiese“ – die Bodenverhält-<br />
nisse einfach zu schlecht waren. Aber auch der Untergrund<br />
unter dem Busbahnhof am Schulzentrum war durchaus nicht<br />
so fest, dass eine Oberflächensanierung Erfolg gehabt hätte.<br />
Daher musste metertief ausgehoben und neu mit festem Ma-<br />
terial aufgefüllt werden.)<br />
Shuttle-Busse, die die Besucher der Landesgartenschau von<br />
den Parkplätzen kostenfrei befördern, werden ebenfalls hier<br />
erwartet. Die Arbeiten zur Gestaltung der Gartenschau, die in<br />
diesem Abschnitt unter dem Motto steht „Kultur trifft Natur“,<br />
sind mit Intensität angelaufen, werden aber dennoch – nicht<br />
zuletzt wegen der enormen Erdbewegungen – erst Anfang<br />
des Jahres 2008 beendet sein.<br />
Wasser wird ein belebendes Element bei der Gartenschau<br />
sein. Dazu wird im Eingangsbereich, wo man vom ehema-<br />
ligen Klostergaren und vom Museumsbereich neben dem<br />
Erfolgreiche Etappe auf<br />
dem Weg zur Gartenschau:<br />
Goldmedaille bei „Entente<br />
Florale“<br />
Über 100 <strong>Rietberg</strong>er feierten<br />
den Gewinn der<br />
Goldmedaille in Mai<br />
Titelbild des RSA nach<br />
gewonnenem Wettbewerb<br />
[69]
Alten Progymnasium kommt das Motto „Kultur trifft Natur“<br />
deutlich werden.<br />
Schon im Jahre 2007 wird übrigens der sehr schön gestal-<br />
tete Klostergarten rechts der Ems mit den aussagekräftigen<br />
Skulpturen des Varenseller Künstlers Dr. Wilfried Koch der<br />
Öffentlichkeit zugänglich sein, und dieser Garten bleibt auch<br />
im Jahr der Landesgartenschau für die Besucher gebühren-<br />
frei. Der Promenadenweg über unsere <strong>Rietberg</strong>er Wallanla-<br />
gen wird durch die Einbeziehung des Klostergartens in be-<br />
sonders eindrucksvoller Weise bereichert.<br />
Eingang zur Landesgartenschau<br />
am Torfweg<br />
Schon jetzt aber sind in unserer<br />
Stadt die Bauarbeiten<br />
in großem Umfang angelaufen<br />
und machen gute Fortschritte.<br />
Auf dem Bild sehen<br />
wir, wie sich die Verantwortlichen<br />
vom Fortgang überzeugen:<br />
(v. l.) Peter Milsch,<br />
Thomas Lammering, André<br />
Kuper, Günter Kozlowski<br />
und Alfons Hollenhorst. (Bild<br />
RSA/Oblau)<br />
[70]
Der obige Kartenausschnitt zeigt den Eingangsbereich zur<br />
Landesgartenschau. Hier können demnächst die Gäste – man<br />
rechnet mit 400.000 Besuchern bei der Landesgartenschau<br />
- mit den farblich reizvoll gestalteten, in Tropfenform ange-<br />
legten Blumenbeeten und der folgenden Seenlandschaft<br />
empfangen werden. Der folgende Kartenausschnitt zeigt die<br />
Seenlandschaft, die in vielfacher Hinsicht attraktiv sein wird.<br />
Der Bodenaushub, im September 2006 begonnen, erfolgte<br />
sehr zügig, bei guter Qualität der Böden – Humus und Sand<br />
– war der Absatz kein Problem. Große Mengen Sand und Erde<br />
konnte der Kreis Gütersloh abnehmen, um die Mülldeponie<br />
im <strong>Rietberg</strong>er Ortsteil Westerwiehe dauerhaft abzudecken.<br />
Mehrere Tausend Fuhren waren innerhalb weniger Wochen<br />
abgefahren. Auch innerhalb des übrigen Stadtgebietes war<br />
der Aushub begehrt.<br />
Auf der Ostseite wird demnächst das neue Seecafé zum Ver-<br />
weilen und Entspannen einladen. Innerhalb der Gartenschau<br />
erfolgt der Zugang über einen Steg, der den See überquert.<br />
Eine breite Terrasse reicht weit in den See hinein. Auch hier<br />
sind die Bauarbeiten – eine Investition von Privatseite - in vol-<br />
lem Gange.<br />
[71]
Stadtführer gesucht!<br />
Die Stadt rief - und viele, viele kamen!<br />
Schon jetzt besuchen immer mehr Gruppen - größere und<br />
kleinere - und einzelne Besucher unsere Stadt. Viele sind<br />
neugierig darauf, wie eine solch kleine Gemeinde es fertig<br />
bringt, die Herausforderung zur Ausrichtung der Landesgar-<br />
tenschau anzugehen. Und die überwiegende Mehrheit der<br />
Diese Bilder zeigen die<br />
Baggerarbeiten am „Oberen<br />
See“, die im Herbst abgeschlossen<br />
werden konnten.<br />
Das folgende Bild ist ein Beispiel<br />
für vorbildliche Innenstadtgestaltung:<br />
Das Haus<br />
„Im Sack“ Nr. 4, Besitzer ist<br />
ein ehemaliger Nepomucener,<br />
ist liebevoll wieder instand<br />
gesetzt worden, davor<br />
liegt der kleine Rosengarten<br />
– heute „Bürgergarten“ - ,<br />
dessen Pflege in die Hände<br />
des <strong>Rietberg</strong>er Gartenbauvereins<br />
gelegt werden konnte,<br />
an „Käthes Gässchen“,<br />
rechts das Pfarrhaus von St.<br />
Johannes Baptist.<br />
Altes Ackerbürgerhaus, Im<br />
Sack Nr.4, am „Bürgergarten“<br />
[72]
Besucher findet unsere Stadt nett, liebenswert, aktiv oder<br />
schlicht schön. Auch der Emsweg „Von der Quelle bis zur<br />
Mündung“ findet immer stärkere Beachtung, vor allem bei<br />
Radwanderern.<br />
Damit nun vor allem bei der Landesgartenschau kein Mangel<br />
an Betreuern besteht, die den Besuchern <strong>Rietberg</strong> mit seinen<br />
erkennbaren und oft auch verborgenen Schönheiten und Ei-<br />
gentümlichkeiten vertraut machen können, haben Stadt und<br />
Volkshochschule ein gemeinsames Programm entworfen,<br />
das an 13 Seminarabenden, vier Exkursionen und mit einer<br />
Prüfung <strong>Rietberg</strong>er Bürgerinnen und Bürger „fit“ macht, Gäs-<br />
te in Zukunft zu begleiten.<br />
Die Resonanz auf die Ankündigung zu dieser gemeinsamen<br />
Aktion von Stadt und VHS war überwältigend. Weit über 100<br />
Anmeldungen wurden gezählt, ein Beweis für das rege Inter-<br />
esse, das man der Landesgartenschau entgegenbringt.<br />
Recht umfangreich sind die Themen, die in den Kursen be-<br />
arbeitet werden. Mit dem Stadtarchivar Manfred Beine, dem<br />
Vorsitzenden des Heimatvereins und Stellvertretenden Bür-<br />
germeister Dr. Michael Orlob und dem Historiker Professor<br />
Dr. Alwin Hanschmidt – übrigens alle ehemalige Nepomuce-<br />
ner – stehen ausgezeichnete Kenner <strong>Rietberg</strong>s und seiner Ge-<br />
schichte zur Verfügung.<br />
In den Abendveranstaltungen geht es sowohl um die Entste-<br />
hungsgeschichte von Stadt und Grafschaft <strong>Rietberg</strong> als auch<br />
um Gerichtswesen, Wappenkunde, Münzprägung, Kirch-<br />
spieldörfer, Bauerschaften, die Kirchen und das häusliche<br />
Leben früher und heute<br />
Die Initiatoren des Seminars<br />
für die angehenden Stadtführer:<br />
(v. l.) Kulturamtsleiter<br />
Hermann Lütkebohle, Stellv.<br />
Bürgermeister und Vorsitzender<br />
des Heimatvereins Dr.<br />
Michael Orlob, der Leiter der<br />
Volkshochschule Dr. Rüdiger<br />
Krüger, sein Stellvertreter<br />
Arnold Bergmann und Stadtarchivar<br />
Manfred Beine.<br />
[73]
Bürgermeister André Kuper rechnet mit einem hohen Be-<br />
darf an Führerinnen und Führern: Mehrere hundert Grup-<br />
pen, werden - vor allem an den Wochenenden – die Hilfe der<br />
geschulten Stadtbegleiter in Anspruch nehmen, und deren<br />
Fragen werden sehr vielseitig sein.<br />
Wie alt sind die Stadtführer? Wie alt sollten sie sein? Das dürf-<br />
te gleichgültig sein, geht es doch um Kompetenz in der Sache,<br />
und da spielen Kenntnisse über Geschichte, Lebensweise der<br />
Bevölkerung eine ebenso große Rolle wie Einzelheiten zur<br />
Landesgartenschau.<br />
Dabei fällt vor allem ein Schüler des GNR auf, der zwar erst in<br />
der siebenten Klasse des <strong>Gymnasium</strong>s ist, aber schon seit sei-<br />
ner Grundschulzeit sein Interesse an Geschichte und speziell<br />
an der Geschichte der Stadt <strong>Rietberg</strong> gezeigt hat. Es ist Kai<br />
Ole Koop, dessen Vater Dr. Heiner Koop am hiesigen Gymna-<br />
sium <strong>Nepomucenum</strong> Mathematik und Biologie unterrichtet,<br />
aber darüber hinaus auch über seine Heimat Stemwede im<br />
Lübbecker Land historische Forschungen betrieben und in<br />
sehr lesenswerten Büchern veröffentlicht hat. (s. a. Hinweis<br />
am Schluss des „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> 2005“) Kai Ole wird also<br />
wohl sicher der jüngste der <strong>Rietberg</strong>er Stadtführer sein, viel-<br />
leicht aber auch einer der am meisten gefragten. Für Kai Ole<br />
gehörte schon früh in der Grundschule die Lektüre des Riet-<br />
berger Jubiläumsbuches „700 Jahre Stadt <strong>Rietberg</strong>“ zur Lieb-<br />
lingsbeschäftigung. Da das Buch im Buchhandel vergriffen<br />
war, fand er im Internet einen Anbieter, dem er es abkaufte.<br />
Kai Ole kann an seiner Schule auch Gebrauch machen von<br />
einer Einrichtung, die sich „Drehtürmodell“ nennt. Damit<br />
ist die Möglichkeit gemeint, dass sich hoch qualifizierte und<br />
entsprechend interessierte Schülerinnen und Schüler in be-<br />
stimmten Fächern am Unterricht in Klassen höherer Alters-<br />
stufen beteiligen dürfen, während sie in den entsprechen-<br />
den Stunden in ihrer Stufe vom Unterricht freigestellt sind,<br />
allerdings die Anforderungen natürlich durch eigene Nachar-<br />
beit des versäumten Stoffes erfüllen müssen. In diesem Falle<br />
nimmt Kai Ole am Geschichtsunterricht der Klasse zehn (!)<br />
teil. Damit kommt man dem hohen Interesse des Schülers an<br />
der jüngeren Geschichte und Ortsgeschichte (Darf man auch<br />
Heimatkunde sagen?) entgegen.<br />
Das Modell, das vor zwei Jahren von der Kollegin Gerlinde<br />
Hennecke angeregt worden ist und vorzugsweise gedacht ist<br />
für solche Schülerinnen und Schüler, die z. B. alle Naturwis-<br />
Kai Ole Koop<br />
[74]
senschaften und viele Sprachen belegen möchten und dazu<br />
auch die anderen Fächer nicht abgeben möchten, dann aber<br />
eben an der Begrenzung der Stundenzahl scheitern, ist für<br />
hoch qualifizierte Jugendliche eine echte Förderung durch<br />
die Schule. Schließlich bedeutet „schulische Förderung“ nicht<br />
einseitig Hilfe für schwächere Schüler, für die es ja auch viele<br />
Möglichkeiten am GNR gibt, sondern auch besondere Forde-<br />
rung und Förderung bei guten Begabungen.<br />
Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen, die Deutschlands<br />
jüngster Stadtführer demnächst bei der Landesgartenschau<br />
und auch allgemein bei Stadtführungen machen wird.<br />
„Erste Berufe-Messe gibt Schülern Tipps<br />
für Ausbildung und Studium“<br />
„Alle, die bereit sind, sich für eine fundierte Berufswahl der<br />
Schülerinnen und Schüler zu engagieren oder noch Fragen<br />
haben zur BRUFE-MESSE, melden sich bis zum 13. Januar<br />
2006 per E-Mail beim Organisator Thomas Hönemann….“<br />
Heute darf gesagt werden, dass diese BRUFE-MESSE am GNR<br />
ein voller Erfolg geworden ist. Über weit mehr als 50 ver-<br />
schiedene Berufe und Studiengänge konnte fundiert infor-<br />
miert werden.<br />
Nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, für<br />
die diese Veranstaltung verpflichtend war, ließen sich infor-<br />
mieren, sondern auch viele Neunt- und Zehntklässler mach-<br />
ten von dem breiten Angebot ausgiebig Gebrauch.<br />
Unter dem Titel: „Kontaktbörse bringt jungen Leuten viel<br />
mehr als ein zweites Praktikum“ schreibt der „<strong>Rietberg</strong>er<br />
Stadtanzeiger in der Ausgabe Nr. 724 vom 22. 2. 2006 unter<br />
dem Untertitel „350 Schüler bei der ersten Berufe-Messe am<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>“:<br />
„Wie werde ich Politiker?“ Zu dieser Frage nahm der heimi-<br />
sche Landtagsabgeordnete Dr. Michael Brinkmeier während<br />
der Berufe-Messe am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> Stellung.<br />
Neben dem heimischen Landtagsabgeordneten beantworte-<br />
ten auch viele Vertreter heimischer Firmen, berufstätige El-<br />
tern und Vertreter von Universitäten die zahlreichen Fragen<br />
der 350 Schüler in <strong>Rietberg</strong>.“<br />
Im letzten „Gruß aus <strong>Rietberg</strong><br />
2005“ hatten wir auf eine<br />
Veranstaltung am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong> hingewiesen,<br />
die unter der Organisation<br />
des Pädagogen Thomas<br />
Hönemann im Frühjahr 2006<br />
in der Schule stattfinden sollte.<br />
Es hieß damals:<br />
[75]
„Die Grundidee war, beim Thema Berufswahl, das ein ganz<br />
immens wichtiges Thema für unsere Schüler ist, unsere Ehe-<br />
maligen stärker mit einzubinden“, schilderte Thomas Höne-<br />
mann, der im Lehrerkollegium die Organisation der ersten<br />
Berufe-Messe übernommen hatte. „Wir haben wahrgenom-<br />
men, dass viele unserer Schüler selbst beim Abi-Ball noch kei-<br />
nen Überblick haben, was sie beruflich eigentlich wollen,“<br />
sagt Schulleiter Peter Esser. Und so bietet das <strong>Nepomucenum</strong><br />
seinen Schülern alle erdenkliche Unterstützung an.<br />
Das zweiwöchige Betriebspraktikum in der Sekundarstufe I<br />
bringt einen ersten Kontakt mit der realen Arbeitswelt, be-<br />
rufliche Orientierung bleibt aber auch in der Oberstufe ein<br />
zentraler Bildungsaspekt. So besuchen die Schüler in den<br />
Jahrgangsstufen 11 und 12 Seminare zum Thema „Euregio<br />
– Wirtschaftsraum Europa“ und „Abitur – was dann?“.<br />
Als neuer Baustein kommt nun die Berufe-Messe hinzu, die<br />
sich als echter Erfolg herausstellte. “Wir glauben, dass diese<br />
Berufe-Messe als Kontaktbörse dient und daher mehr bringt<br />
als ein zweites Praktikum. Unsere Schülerinnen und Schüler<br />
mit Firmen in Kontakt zu bringen, ist eines der wesentlichen<br />
Ziele“, so Schulleiter Peter Esser zum RSA.<br />
Für 350 GNR-Schüler war die Messe am Samstag (18. 2. 2006)<br />
eine Pflichtveranstaltung. Dennoch waren die meisten mit<br />
Feuereifer bei der Sache, und auch bei Unternehmen und<br />
Universitäten rannten die Organisatoren offene Türen ein.<br />
„Wir haben bis auf einen Raum sämtliche Klassen- und Kurs-<br />
räume sowie die Aula und auch das Eingangsfoyer heute be-<br />
legt“, freute sich Thomas Hönemann über die tolle Resonanz.<br />
Firmen wie Benteler, Miele, Claas, Hella und Lüning waren<br />
ebenso vertreten wie diverse Universitäten und Fachhoch-<br />
schulen, die Bundeswehr, das Bundesamt für Zivildienst so-<br />
wie zahlreiche Eltern und Ehemalige, die Auskünfte über<br />
Berufe wie Rechtsanwalt Physiotherapeut, Arzt, Lahrer, Ar-<br />
chitekt, Apotheker und viele mehr gaben.<br />
In Fragebögen wollten die Organisatoren zudem herausfin-<br />
den, wie die Messe bei den Schülern ankam, wo vielleicht<br />
noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, welche Berufe<br />
für die Schüler noch interessant wären. Neben den Informa-<br />
tionsständen wurden drei Gesprächsrunden zu einzelnen Be-<br />
rufen angeboten.<br />
„Das Grundkonzept hat sich bewährt, die Aussteller waren<br />
sehr zufrieden. Ich denke, dass die Berufe-Messe künftig<br />
jährlich hier stattfinden wird“, bilanzierte Schulleiter Peter<br />
Esser.<br />
[76]
Erfreulicherweise hatten sich auch etliche Damen und Her-<br />
ren an der Berufe-Messe beteiligt, die selbst einmal das Gym-<br />
nasium <strong>Nepomucenum</strong> besucht hatten und heute als Arzt,<br />
Architekt, Rechtsanwalt, Lehrer, Geschäftsführer, Vertreter<br />
namhafter Firmen oder Dozent erfolgreich im Berufsleben<br />
stehen.<br />
Wir bitten herzlich darum, dass auch bei der zweiten Berufe-<br />
Messe im Februar 2007 wieder “Eigengewächs“ des GNR zur<br />
Beratung antritt. (s. Einladung weiter unten)<br />
Auch die Bundeswehr war<br />
Ansprechpartner bei der<br />
Berufe-Messe am <strong>Nepomucenum</strong><br />
An allen Ständen herrschte<br />
reger Betrieb<br />
[77]
Zweite BERUFE-MESSE des GNR am 3. Februar 2007<br />
Noch mehr Schüler eingeladen – weitere Referenten<br />
herzlich willkommen<br />
Im Februar dieses Jahres wurde am <strong>Gymnasium</strong> Nepomuce-<br />
num <strong>Rietberg</strong> erstmals eine BERUFE-MESSE durchgeführt. Das<br />
Angebot versteht sich als Informations- und Kontaktforum<br />
für Schüler/innen der Oberstufe. Etwa 30 Unternehmen und<br />
Hochschulen aus der Region sowie ebenso viele Ehemalige<br />
und Eltern haben seinerzeit den Schülern der Sekundarstufe<br />
2 ihre Berufe bzw. Ausbildungs- und Studienangebote vorge-<br />
stellt. Auch die zentralen Studienberatungen der Universitä-<br />
ten Münster, Bielefeld und Paderborn waren vertreten.<br />
Im Anschluss an die erste Messe wurden Schüler und Referen-<br />
ten schriftlich nach ihren Eindrücken befragt. Die Ergebnisse<br />
belegen, so Organisator Thomas Hönemann, beiderseits eine<br />
überwältigend positive Beurteilung des Angebots.<br />
Die Schülerbefragung zeuge von einer außerordentlich ho-<br />
hen Akzeptanz und Einschätzung der Wirksamkeit des BE-<br />
RUFE-MESSE, „obwohl die Schüler einen Samstagvormittag<br />
opfern mussten“. Auch die Referenten äußersten sich sehr<br />
positiv über Rahmen und Organisation der Veranstaltung<br />
und lobten das große Interesse der Schülerinnen und Schü-<br />
ler. Viele von ihnen gaben an, sich 2007 wieder zu beteiligen.<br />
Dennoch, so Hönemann, werde das Konzept der Neuauflage<br />
in einigen Punkten verändert werden: „Aufgrund der Rück-<br />
meldungen zur ersten Messe sind wir in der Lage, ganz gezielt<br />
Optimierungen vorzunehmen.“<br />
Die nächste BERUFE-MESSE wird am Samstag, dem 3. Februar<br />
2007, stattfinden. Derzeit werde den Leitungen der Gymna-<br />
sien und Gesamtschulen in der Umgebung angeboten, ihre<br />
Schülerinnen und Schüler an der Messe teilhaben zu lassen.<br />
Dazu Thomas Hönemann: „Unser Projekt ist bisher einzigar-<br />
tig in der Region. Warum sollen nicht auch Oberstufenschü-<br />
ler anderer Schulen davon profitieren? Und den Referenten<br />
werden wir ein noch größeres, interessiertes Publikum bie-<br />
ten können.“<br />
Somit sind auch weitere Referenten herzlich willkommen:<br />
„Obwohl unsere Schülerinnen und Schüler bereits das 2006<br />
vorgefundene Angebot sehr positiv beurteilt haben, ist es un-<br />
ser Ziel, ein noch breiteres Spektrum an Informationsmög-<br />
lichkeiten zu bieten.“<br />
[78]
Interessierte können sich auf der Homepage des GNR, www.<br />
nepomucenum-rietberg.de, informieren. Dort steht auch<br />
ein Formular zur Anmeldung bereit. Fragen dazu beant-<br />
wortet Thomas Hönemann gern, eine E-Mail an Thomas.<br />
Hoenemann@gymnasium-rietberg.de genügt<br />
Die oben angeführte Pressemitteilung sollte auch von den<br />
ehemaligen Nepomucenerinnen und Nepomucenern sorg-<br />
fältig gelesen und beachtet werden. Jedenfalls würden sich<br />
die verantwortlichen Lehrkräfte mit Thomas Hoenemann<br />
am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> sehr freuen, wenn auch bei<br />
der 2. BERUFE-MESSE in den Räumen der Schule am 3. Feb-<br />
ruar 2007 wieder etliche Fachleute auf den verschiedensten<br />
Gebieten aus unserer Vereinigung den jungen zukünftigen<br />
Nachwuchskräften Einblick in ihre Arbeit, ihren beruflichen<br />
Werdegang und Zukunftsaussichten geben könnten. Wir hof-<br />
fen, dass sich viele angesprochen fühlen und sich an der BE-<br />
RUFE-MESSE beteiligen.<br />
Religiöse Schulwoche am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong><br />
„Glocke“-Bericht vom 25. Februar 2006:<br />
Schüler fragen sich: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“<br />
„Allseitige Zustimmung bis hin zum Wunsch, die Veranstal-<br />
tung jährlich stattfinden zu lassen – das Fazit der dritten Reli-<br />
giösen Schulwoche am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong><br />
(GNR) hätte positiver nicht ausfallen können. In einem Bi-<br />
lanzgespräch nach dem Schlussgottesdienst hielten die Schü-<br />
ler der Jahrgangsstufen zehn, elf und zwölf kritisch Rück-<br />
schau auf die Inhalte der Religiösen Schulwoche.<br />
Zeit zum Beten und Diskutieren<br />
für die Gymnasiasten in<br />
der religiösen Schulwoche<br />
[79]
Sie waren sich einig, dass das Projekt eine wichtige Ergän-<br />
zung zum „normalen „ Schulalltag darstellt, die ihnen Zeit zur<br />
Besinnung, zum Nachdenken und vor allem für Gespräche<br />
miteinander gegeben hat. Betreut wurde die Religiöse Schul-<br />
woche von einem Mitarbeiterteam der Evangelischen und<br />
Katholischen Kirche.<br />
Hintergrund dieser Veranstaltung am GNR ist das doppel-<br />
te Verständnis von schulischer Bildung, die neben der Ver-<br />
mittlung von Sach- und Fachwissen auch den Auftrag ernst<br />
nimmt, einen Beitrag zur Entfaltung der Persönlichkeit der<br />
Schülerinnen und Schüler zu leisten.<br />
Aus diesem Anliegen heraus hatte Lehrerin Hildegard Vor-<br />
werk-Handing von der Fachgruppe „Religion“ in Zusammen-<br />
arbeit mit Daniela Bröckl als Vertreterin des Mitarbeiterteams<br />
die Religiöse Schulwoche organisiert, die trotz anfänglicher<br />
Skepsis bei einigen Pennälern schließlich insgesamt doch<br />
sehr großen Anklang fand.<br />
In kleinen Gesprächsgruppen, die von katholischen und evan-<br />
gelischen Diplom-Theologen sowie Studenten der Theologie<br />
geleitet wurden, gab es während dieser Woche die Möglich-<br />
keit, sich neben dem „normalen“ Stundenplan mit den unter-<br />
schiedlichsten Themen auseinander zu setzen. Das Spektrum<br />
reicht von Überlegungen zur persönlichen Lebensgestaltung<br />
und Fragen zu ethisch-philosophischen Grundsätzen bis hin<br />
zum Ausblick auf Leben und Tod.<br />
Jeder Morgen begann mit einer meditativ-musikalischen Ein-<br />
stimmung in den Tag. Ein Gesprächsabend für Eltern und<br />
Lehrer zum Thema „Die Suche nach Sinn – Wie begleiten wir<br />
unsere Kinder?“ gehörte ebenfalls zum Programm und fand<br />
bei zirka fünfzig Teilnehmern ein durchaus positives Echo.<br />
Der von Mitgliedern der verschiedenen Jahrgangsstufen ge-<br />
staltete Schlussgottesdienst, bei dem sich an die 300 Jugend-<br />
liche in der Aula zu gemeinsamen Gedanken, Fürbitten, Lie-<br />
dern und zum Gebet versammelt hatten, war der Schluss- und<br />
Höhepunkt der dritten Religiösen Schulwoche am <strong>Rietberg</strong>er<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>.“<br />
Wieder hohe Auszeichnung für „EULE“<br />
Bericht vom ehemaligen Nepomucener Nimo Grujic<br />
in der Heimatzeitung „Die Glocke“<br />
„Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> (GNR) zählt seit<br />
gestern (6. 3. 2006) offizielle zu den „365 Orten im Land der<br />
Ideen“. Alexander Hakenholt von der Deutschen Bank in Gü-<br />
2006 gehört <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong> zum „Land<br />
der Ideen“!<br />
[80]
tersloh übergab stellvertretend für alle Förderer der deutsch-<br />
landweiten Initiative Urkunde und Plakette an die engagier-<br />
ten Schüler sowie ihre betreuenden Lehrer.<br />
Ganz konkret ausgezeichnet worden ist das Projekt „EULE<br />
– Erleben, Unterrichten, Lernen, Experimentieren“, das im<br />
Jahre 1998 am GNR gestartet wurde und seitdem mit großem<br />
Erfolg läuft. „´Die Eule` ist ein Paradebeispiel für gelungene<br />
Kommunikation zwischen Alt und Jung“, begründete Alexan-<br />
der Hakenholt die Verleihung der begehrten Auszeichnung.<br />
Insgesamt hätten sich 1200 soziale, kulturelle und kirchliche<br />
Projekte um den Titel „Ausgewählter Ort 2006“ beworben.<br />
Ziel des Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ sei es,<br />
die Bundesrepublik anlässlich der bevorstehenden Fußball-<br />
Weltmeisterschaft als weltoffenes, innovatives und moder-<br />
nes Land zu präsentieren. Die im Rahmen der Kategorie „365<br />
Orte im Land der Ideen“ gewürdigten Einrichtungen – hierzu<br />
zählt auch die <strong>Rietberg</strong>er „Eule“ – werden als beispielhafte<br />
und nachahmenswerte Konzepte in einer überregionalen<br />
Zeitung sowie im Internet detailliert vorgestellt.<br />
Schulleiter Peter Esser freute sich gestern ebenso wie die be-<br />
teiligten Schüler und Lehrer über die Auszeichnung für die<br />
„Eule“, bei der Gymnasiasten am Nachmittag wissbegierige<br />
Senioren unterrichten. „Das Geheimnis des Erfolges ist, dass<br />
wir den Schülern bei der Gestaltung ihrer Kursangebote weit-<br />
gehend freie Hand lassen.“ Die Senioren, die an den regelmä-<br />
ßigen Kursen unter anderem in den Fächern Computer, Han-<br />
dy, Französisch, Englisch, Russisch und Literatur teilnehmen,<br />
würden nicht in erster Linie wegen des Lernfortschritts die<br />
„Eule“ besuchen. „Ausschlaggebend ist vor allem das gute Mit-<br />
einander zwischen den Gymnasiasten, die als Lehrer fungie-<br />
ren, sowie den Senioren, die die Schüler sind.“<br />
Freuen sich über die neuerliche<br />
Auszeichnung für die<br />
Schüler-Senioren-Akademie<br />
„Eule“: (v.l.) Mechtild Reker<br />
vom Caritasverband Gütersloh,<br />
Alexander Hakenholt<br />
(Deutsche Bank) als Vertreter<br />
der Wettbewerbs-Initiatoren,<br />
Schulleiter Peter Esser,<br />
„Eule“-Projektbetreuer<br />
Manfred Bullik, Caritas-<br />
Kreisgeschäftsführer Michael<br />
Brüggenolte, Schülerin<br />
Magdalena Merschbrock<br />
(Sprecherin der „Schülerlehrer“<br />
beim Projekt „Eule“) und<br />
Projektbetreuerin Christel<br />
Linke-Rauscher.<br />
Bild: Grujic<br />
[81]
Auch Michael Brüggenolte vom Caritasverband für den Kreis<br />
Gütersloh war glücklich über die Auszeichnung. „Das Gerede<br />
vom Generationenkonflikt wird durch die harmonische Zu-<br />
sammenarbeit von Jugendlichen und Senioren bei der „Eule“<br />
ad absurdum geführt“, sagte er.<br />
Der Caritasverband und das GNR sind bei der „Eule“ seit rund<br />
acht Jahren Kooperationspartner. „Zurzeit unterrichten zirka<br />
40 Schüler mehr als 100 Senioren“, erklärte Mechtild Reker,<br />
Fachberaterin für Senioren- und Ehrenamtsarbeit bei der Ca-<br />
ritas. „Pennäler“ und Senioren seien mit viel Spaß und Enga-<br />
gement bei der Sache.<br />
Am kommenden Donnerstag, dem 9. März, veranstaltet die<br />
„Eule“ anlässlich der jetzt erhaltenen Auszeichnung einen „Tag<br />
der Ideen“. Beginn ist um 14 Uhr in der Aula des Schulzent-<br />
rums. Eingeladen sind alle, die sich für das Projekt interessie-<br />
ren. Sie erhalten einen Nachmittag lang von den beteiligten<br />
Gymnasiasten und Senioren Informationen aus erster Hand.<br />
Weiter Informationen zur Auszeichnung gibt es im Internet.<br />
(www.land-der-ideen.de)“<br />
GNR kooperiert mit Fachhochschule<br />
für Wirtschaft<br />
Natürlich soll eine Schule bei Defiziten im Lernvermögen,<br />
die oft durch Einflüsse, die außerhalb der Verantwortung der<br />
Schüler selbst liegen, helfend einspringen. Stützunterricht<br />
wird hier nicht ohne Grund gefordert.<br />
Ebenso wichtig aber ist auch die besondere Förderung von<br />
Begabungen, die sich bei einem planmäßigen Unterricht im<br />
Klassen- oder Kursverband nicht immer optimal entwickeln<br />
können. Diese Förderung von begabten Schülerinnen und<br />
Schülern ist wichtige Aufgabe am <strong>Gymnasium</strong>.<br />
Zu begrüßen ist es daher, dass am GNR ein Kooperationsver-<br />
trag mit der Fachhochschule für die Wirtschaft (FHDW) ge-<br />
schlossen wurde, der besonders begabten Gymnasiasten die<br />
Chance bietet, schon während der Schulzeit Leistungen zu<br />
erbringen, die für ein späteres Studium wichtig sind.<br />
Dazu schreibt „Die Glocke“ am 15. März 2006:<br />
„...Die FHDW ermöglicht den Schülern ab April 2006, an Vor-<br />
lesungen zum Thema „Datenbanken“ teilzunehmen. Diese ge-<br />
hören zum Studiengang „Angewandte Informatik“.<br />
[82]
Gebühren für Vorlesungen oder Prüfungen müssen die Riet-<br />
berger Nepomucener nicht entrichten. Elf Wochen lang mitt-<br />
wochs nachmittags besuchen die drei jungen Männer die Se-<br />
mestereinheiten an der Gütersloher Einrichtung.<br />
Mit insgesamt vier Schulen unterhält die FHDW solche Ko-<br />
operationen. Normalerweise werden pro Lehranstalt zwei<br />
Schüler aufgenommen, in diesem Fall machte die Hochschu-<br />
le aber aufgrund der guten Bewerbungen und Vorkenntnisse<br />
der drei <strong>Rietberg</strong>er eine Ausnahme.<br />
Wie Kontaktlehrer Frank Gerber erklärte, seien insgesamt<br />
zehn leistungsstarke Interessenten vorhanden gewesen. Die-<br />
se mussten zunächst schriftliche Bewerbungen einreichen<br />
und wurden danach zu Auswahlgesprächen eingeladen.<br />
Für Valerij, Sergei und Matthias verliefen diese Bewerbungs-<br />
gespräche positiv. Nicht nur mit der Schule selbst, sondern<br />
auch mit ihnen unterzeichnete Professor Dr. Nieland die Ver-<br />
träge.<br />
„Das soll den Schülern die Verbindlichkeit aufzeigen. Sie sol-<br />
len mit Nachdruck und Ernsthaftigkeit diese Semesterstudien<br />
betreiben“, betonte Schulleiter Peter Esser. Die Auserwählten<br />
werden zu den jüngsten Studierenden zählen.<br />
Die Schüler anderer mit FHDW kooperierender Weiterbil-<br />
dungseinrichtungen gehen bereits in die 12. Jahrgangsstufe.<br />
Das <strong>Nepomucenum</strong> richtet die Stundenpläne so ein, dass eine<br />
Teilnahme an den Mittwochssemestereinheiten problemlos<br />
möglich ist.<br />
Das Ganze diene, so Esser, auch der Begabtenförderung. An<br />
seiner Schule sei dies auf vielfältige Weise bereits üblich. So<br />
könnten sehr gute Schüler ein Klassenjahr überspringen.<br />
Auch gebe es in den Fremdsprachen die Möglichkeit für Be-<br />
Am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
unterzeichneten<br />
im März 2006 die Schüler<br />
Sergei Gugenheimer, Velerij<br />
Funk und Matthias Feldotto<br />
(alle aus der 11. Klasse),<br />
Schulleiter Peter Esser, Mathematiklehrer<br />
Frank Gerber<br />
und Professor Dr. Stefan<br />
Nieland von der FHDW in<br />
Gütersloh einen solchen<br />
Kooperationsvertrag.<br />
[83]
gabte, aus den Klassenverbänden herauszugehen und statt<br />
wöchentlich vier Stunden in nur einer Sprache zwei im nor-<br />
malen Unterricht und zwei ii einer zusätzlichen Fördergrup-<br />
pe in einer anderen Fremdsprache zu belegen.<br />
„Wir wollen Begabten nicht unbedingt einen schnelleren<br />
Weg bieten, sondern vor allem mehr Futter“, so formulierte<br />
es der Schulleiter.<br />
Die Fachhochschule der Wirtschaft bietet ihren Studieren-<br />
den eine Theorie-Praxis-Kombination im so genannten Du-<br />
alen System. Wie Professor Dr. Stefan Nieland in <strong>Rietberg</strong> er-<br />
läuterte, würden die Studierenden quartalsweise im Wechsel<br />
die Schule besuchen und parallel in Betrieben fortgebildet.“<br />
Anmerkung:<br />
Leider schließt nach einer Pressemitteilung die FHDW ihre Fi-<br />
liale in Gütersloh Ende 2008 zugunsten der Standorte in Bie-<br />
lefeld und Paderborn. Laut Aussage von Prof. Dr. Franz Wag-<br />
ner, dem Leiter der FHDW, werden aber alle Studierenden,<br />
die in Gütersloh eingeschrieben sind, auch hier ihr Studium<br />
zu Ende führen können. Wir hoffen und erwarten, dass das<br />
auch für Valerij, Sergei und Matthias der Fall ist und darüber<br />
hinaus auch in Zukunft die Verbindung – dann nach Bielefeld<br />
und Paderborn – bestehen bleibt. Zudem wäre es sehr schade<br />
für unsere Region Kreis Gütersloh, wenn die Informatikstu-<br />
diengänge hier nicht mehr angeboten werden könnten. Der<br />
Mietvertrag für das Gebäude – das frühere Druckhaus Flött-<br />
mann – läuft im Jahre 2008 aus.<br />
Nepomucener in der<br />
Bundeshauptstadt Berlin<br />
Berlin ist immer eine Reise wert, erst recht, wenn man bei<br />
sommerlichen Temperaturen die deutsche Metropole an der<br />
Spree genießen kann. Einhundert Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> verbanden mit dem<br />
Besuch unserer Hauptstadt auch einen Besuch im Reichstags-<br />
gebäude und wurden dort von unserem heimischen Bundes-<br />
tagsabgeordneten Hubert Deittert willkommen geheißen.<br />
Natürlich konnte man von der gläsernen Kuppel den präch-<br />
tigen Blick über Berlin mit dem Regierungsviertel und dem<br />
pulsierendem Leben genießen, aber wichtiger war den Schü-<br />
lerinnen und Schülern des GNR doch die Diskussion mit dem<br />
Bundestagsabgeordneten. Dazu hatte Hubert Deittert seine<br />
[84]
Gäste in den Fraktionssaal der CDU/CSU im Reichstag gebe-<br />
ten. Hier konnte er mit den jungen Leuten über aktuelle bun-<br />
despolitische Themen diskutieren.<br />
Recht vielfältig war der Bereich der Themen, auch kritische<br />
Fragen wurden gestellt und bereitwillig erörtert. Angespro-<br />
chen auf die sogenannte „Patriotismusdebatte“, die zu dem<br />
Zeitpunkt gerade aktuell in den Medien geführt wurde, be-<br />
kannte sich Hubert Deittert zu den Symbolen unserer Repub-<br />
lik. Er halte die Kritik am Zeigen der Deutschlandfahnen und<br />
dem Singen der Nationalhymne für vollkommen unverständ-<br />
lich. Die fröhliche und entspannte Stimmung bei der Fuß-<br />
ball-Weltmeisterschaft zeige doch gerade, dass Deutschland<br />
ein weltoffener und toleranter Gastgeber sei. Zu begrüßen<br />
sei der unverkrampfte Umgang mit nationalen Symbolen, be-<br />
grüßenswert, dass auch die Gastländer ihre Symbole und ihre<br />
Nationalhymnen präsentierten.<br />
Auf die Frage, wie man mit extremistischen Parteien umgehen<br />
solle, meinte Deittert, von Parteiverboten halte er wenig. Wie<br />
schwer es sei, ein solches Verbot bei den Gerichten durch-<br />
zusetzen sei am Beispiel der NPD deutlich gezeigt worden.<br />
Politisch sei die Auseinandersetzung mit diesen Extremisten<br />
zu führen. Die demokratischen Parteien hätten genügend Ar-<br />
gumente auf ihrer Seite. Dann könnten Populisten mit ihren<br />
Scheinargumenten durchaus „entzaubert „ werden.<br />
Schach: GNR-Quartett ist seit dem Jahr 2000<br />
eine Klasse für sich<br />
„Mit zwei Mannschaften gingen die Denksportler des Gym-<br />
nasium <strong>Nepomucenum</strong> bei den Schulschach-Bezirksmeister-<br />
schaften in Gütersloh an den Start und feierten mit platz eins<br />
und drei abermals einen glänzenden Erfolg.<br />
Die Nepomucenerinnen und<br />
Nepomucener mit Hubert<br />
Deittert im Reichstag<br />
[85]
In der Wettkampfklasse I fingen die <strong>Rietberg</strong>er Spieler auf-<br />
grund ihrer guten Wertungszahlen leicht favorisiert in den<br />
Wettkampf. Alexander Annegarn, Marius Dransfeld, Magnus<br />
Keller und Sebastian Rahe trafen aber in dieser ausgeglichen<br />
besetzten Gruppe auf starke Gegner. Gleich im ersten Spiel<br />
gegen das Herder-<strong>Gymnasium</strong> Minden musste Brett 1-Spieler<br />
Annegarn eine für ihn ungewöhnliche Niederlage hinneh-<br />
men. Die drei anderen Spieler konnten sich aber durchsetzen<br />
und den doppelten Punktgewinn sichern. Danach kam die<br />
Mannschaft gut in Schwung und gewann auch die nächsten<br />
drei Begegnungen. Im letzten Umlauf reichte dann ein 2 : 2<br />
gegen das <strong>Gymnasium</strong> Heepen, um den Gesamtsieg sicher-<br />
zustellen und zum ersten Mal in der Wettkampfklasse I einen<br />
Bezirkstitel für das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> zu holen. Die<br />
vier <strong>Rietberg</strong>er Gymnasiasten haben mit dieser Leistung ei-<br />
nen besonderen Akzent gesetzt: Seit dem Jahre 2000 sind sie<br />
in allen vier Altersklassen bei der Bezirksmeisterschaft ganz<br />
vorn gelandet.<br />
Das Team der Wettkampfklasse II hatte als Nachrücker das<br />
Startrecht erhalten. Betreuer Ferdinand Schumacher konnte<br />
aber gegenüber der Kreismeisterschaft durch die Hereinnah-<br />
me der jüngeren Spieler Lukas Kolbe und Christopher Rein-<br />
kemeier für eine deutliche Verstärkung sorgen. Gemeinsam<br />
mit den vorderen Brettern mit Stefan Höppner und Johann<br />
Schiller spielten die GNR-Schüler ein gutes Turnier, gewan-<br />
nen drei Kämpfe und verloren zwei Mal. In der Endabrech-<br />
nung brachte das Platz drei.“<br />
Das erfolgreiche Team vom<br />
<strong>Nepomucenum</strong> in <strong>Rietberg</strong><br />
(v. r.: Alexander Annegarn,<br />
Marius Dransfeld, Magnus<br />
Keller und Sebastian Rahe)<br />
[86]
Gute Leistung beim Bundeswettbewerb<br />
„Jugend musiziert“<br />
Mit Jana Nordmann aus <strong>Rietberg</strong> hatte das <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum beim diesjährigen<br />
Wettbewerb „Jugend musiziert“ eine ausgezeichnete Flötis-<br />
tin zur Endausscheidung in Freiburg schicken können. Dort<br />
erspielte sich die 17-jährige Jana Nordmann mit 21 Punkten<br />
einen hervorragenden zweiten Platz in der Gesamtwertung.<br />
Auch ihr Begleiter am Klavier, der 18-jährige Alexander An-<br />
negarn ist Nepomucener. Seit Oktober 2005 musizieren die<br />
beiden gemeinsam. Nach dem 1. Platz im Landeswettbewerb<br />
durften die beiden stolz auf ihre gemeinsame Leistung sein.<br />
Auch beim Konzert der Chöre des GNR erfreuten Jana Nord-<br />
mann und Alexander Annegarn die vielen Zuhörer mit ihrem<br />
hervorragendem Spiel.<br />
Friedenseiche muss nicht gefällt werden<br />
Zum Bericht von Nimo Grujic in der Zeitung „Die Glocke“.<br />
Nachdem Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 waren es<br />
<strong>Rietberg</strong>er Pennäler des <strong>Nepomucenum</strong>s, die nach dem Frie-<br />
densschluss im Frühjahr auf dem Südwall die „Friedenseiche“<br />
pflanzten. Das geschah damals durchaus nicht mit Billigung<br />
von Schulleitung und Stadtverwaltung, wurde aber anschlie-<br />
ßend wohlwollend genehmigt. Seit dieser Zeit sind 135 Jahre<br />
vergangen. An der Friedenseiche fand manche Veranstaltung<br />
statt. Nicht immer war der Grundgedanke auf Frieden ausge-<br />
richtet.<br />
Dennoch ist diese Eiche für unsere Stadt zum positiven Sym-<br />
bol geworden. Und es war schon schmerzlich für manche Be-<br />
wohner <strong>Rietberg</strong>s, als von Fachleuten festgestellt wurde, dass<br />
ein Pilz dem Baume arg zugesetzt hatte und eine Fällung in<br />
Erwägung gezogen werden musste.<br />
Nun aber hat eine Prüfung der Standfestigkeit stattgefunden.<br />
Darüber schreibt am 9. Juli 2006 unser ehemaliger Nepomu-<br />
cener Nimo Grujic:<br />
Prüfung mit dem Stahlseil bestätigt:<br />
Friedenseiche bleibt!<br />
„Der Stamm der 135 Jahre alten Friedenseiche am Westwall<br />
wurde gestern Mittag arg strapaziert: Über ein Stahlseil wirk-<br />
ten Kräfte von bis zu zwei Tonnen auf den Baum ein. Aber am<br />
Johanna Nordmann und<br />
Alexander Amegarn<br />
[87]
Ende hat sich die Durchführung des so genannten Zugver-<br />
suchs voll bezahlt gemacht. Die Friedenseiche ist doch ver-<br />
kehrssicher und muss nicht die Motorsäge fürchten.<br />
Noch am Dienstag hatten die Politiker im Bau- und Planungs-<br />
ausschuss das Für und Wider für die Bestellung eines mittler-<br />
weile dritten Gutachters kontrovers diskutiert. Von „Geld-<br />
verschwendung“ war da die Rede gewesen. Das Geld für das<br />
gestern durchgeführte dritte Gutachten hätte man lieber in<br />
die Anschaffung eines neuen Baumes investieren sollen, hieß<br />
es.<br />
Nachdem Michael Schlag vom Kölner Sachverständigenbüro<br />
Reinartz und Schlag den eineinhalbstündigen Zugversuch<br />
beendet hatte, konnte er Entwarnung geben. „Die Eiche ist<br />
nicht akut umsturzgefährdet, sie muss nicht gefällt werden“,<br />
erklärte er. Der städtische Umweltberater Paul Hölscher zog<br />
daraus sofort die Konsequenzen: „Die Absperrzäune werden<br />
noch heute abgebaut. Der Westwall ist ab sofort wieder un-<br />
eingeschränkt passierbar...“<br />
Schüleraustausch:<br />
Nepomucener zieht es nach Übersee<br />
Schon etliche Schülerinnen und Schüler des GNR haben in<br />
den verflossenen Jahrzehnten beim Schüleraustausch sowohl<br />
in Europa als auch in außereuropäischen Ländern Erfahrun-<br />
gen sammeln können. Wer den Mut zum Aufenthalt im Aus-<br />
land über eine längere Zeit aufbringt, findet bei der Schullei-<br />
tung stets ein offenes Ohr.<br />
In diesem Jahr haben sich sogar zwölf (!) Schülerinnen und<br />
Schüler der Jahrgangsstufe 11 entschlossen, wenigstens ei-<br />
nen großen Teil des Jahres an einer geeigneten Schule im<br />
Ausland und zwar in „Übersee“ zu verbringen. Die Länder,<br />
Bild: Nimo Grujic<br />
[88]
die als gastgebende Orte besucht werden, sind: USA, Australi-<br />
en, Neuseeland, Kanada und auch Brasilien. Für ein Jahr oder<br />
wenigstens für ein halbes Jahr der Emsstadt den Rücken zu<br />
kehren, erscheint sinnvoll.<br />
Dazu schreibt Nimo Grujic, Altschüler des GNR,<br />
in der „Glocke“ am 11.4.2006:<br />
„…Über den eigenen Tellerrand schauen, eine andere Kultur<br />
aus nächster Nähe kennen lernen und viele neue Bekannt-<br />
schaften knüpfen – das sind die „Hauptantriebsfedern“, die<br />
Heimatstadt, Familien und Freunde „Lebewohl“ zu sagen.<br />
Aber auch ein Intensivkurs in der jeweiligen Landessprache<br />
war für die Pennäler aus der Giebelstadt ausschlaggebend für<br />
ihre Entscheidung, die elfte Klasse nicht am GNR zu verbrin-<br />
gen. `Ich fahre für ein Jahr nach Amerika und will dort vor al-<br />
lem meine Englischkenntnisse vertiefen“, erklärt Carolin Res-<br />
sel (16) im Gespräch mit der „Glocke“. „Wenn man in einem<br />
fremden Land lebt, ist man zwangsläufig darauf angewiesen,<br />
sich in der jeweiligen Sprache verständigen zu können. Auch<br />
in sprachlich schwierigen Situationen kann man nicht auf<br />
das viel einfachere Deutsch zurückgreifen“, ergänzt Nikola<br />
Struck (15), die für zwölf Monate nach Australien geht.<br />
Die Gymnasiasten sind überzeugt, dass ihnen die Zeit im<br />
Ausland auch im Berufsleben zugute kommen wird. „Ein Aus-<br />
tauschjahr im Lebenslauf wird von vielen Arbeitgebern ger-<br />
ne gesehen“, ist sich die 16 Jahre alte Ilka Reinhold sicher.<br />
„Vor allem Englisch wird im internationalen Handelsverkehr<br />
immer wichtiger.“ Was den Zehntklässlern vom GNR bei der<br />
Wahl ihrer Austauschziele sehr entgegen kommt: „Wir sind<br />
nicht auf die USA festgelegt, sondern können auch bei Gastfa-<br />
milien in Kanada, Australien oder Neuseeland wohnen, Eng-<br />
lisch gesprochen wird schließlich überall“, betont Claudia<br />
Ellebracht (16).<br />
Ein sprachlich gesehen eher exotisches Austauschland hat<br />
sich der 15-jährige Max Goldbeck aus Westerwiehe ausge-<br />
sucht: Er wird nach den Sommerferien für ein Jahr nach<br />
Brasilien gehen, um Land und Leute besser kennenzulernen.<br />
„Um mich überhaupt verständigen zu können, besuche ich<br />
zurzeit bei der Volkshochschule einen Kurs in Portugiesisch,<br />
denn bei uns am GNR steht Portugiesisch leider nicht auf<br />
dem Stundenplan.“ Gespannt ist er auf die brasilianische Le-<br />
bensweise, die völlig anders sei als unsere: „Wenn man sich in<br />
[89]
Brasilien mit Freunden für 15 Uhr verabredet, reicht es locker<br />
aus, wenn man um 17 Uhr da ist“, meint Goldbeck mit Blick<br />
auf die sprichwörtliche deutsche Pünktlichkeit, mit der man<br />
am Zuckerhut allerdings nicht weit komme. Über private<br />
Austauschinstitute haben die Gymnasiasten ihr Auslandsjahr<br />
organisiert. „Zwischen 5000 und 10000 Euro - zusätzlich Ta-<br />
schengeld - kostet jede Familie das Austauschjahr ihrer Toch-<br />
ter oder ihres Sohnes“, weiß Carolin Ressel. „Aber der nicht<br />
leicht für alle Eltern zu stemmende finanzielle Aufwand wird<br />
sich auf lange Sicht bezahlt machen“, gibt sich Max Goldbeck<br />
überzeugt. „Auch unsere Lehrer haben uns zu dem Austausch-<br />
jahr geraten“, sagt Nikola Struck. Die elfte Klasse, in der nach<br />
Meinung der Schüler größtenteils Unterrichtsstoff der Mittel-<br />
stufe wiederholt werde, sei vor dem Abitur die letzte Gele-<br />
genheit für ein Auslandsjahr.<br />
Fast zwölf Monate ohne die Familie und den gewohnten<br />
Freundeskreis, das sei schon hart, sind sich die zwölf künfti-<br />
gen Austauschschüler einig. „Aber dank Internet und Telefon<br />
ist die alte Heimat ja nicht völlig aus der Welt“, sagt Ilka Rein-<br />
hold.“<br />
Claudia Ellebracht berichtet aus Australien<br />
Über ihren Aufenthalt in Australien hat uns Claudia Elleb-<br />
racht sehr interessante und aufschlussreiche Berichte zukom-<br />
men lassen, die wir gern auch unseren Ehemaligen als Lektü-<br />
re anbieten möchten:<br />
Erster Bericht vom 4. August 2006. Claudia Ellebracht wen-<br />
det sich mit einer E-Mail an Familie, Freunde und Bekannte,<br />
die neugierig auf den ersten Brief aus Australien<br />
gewartet haben:<br />
„G,Day meine Lieben! Shilas & Fellows! Na, wie ist es so in<br />
Germany? Wahrscheinlich habt ihr schon lange auf meine<br />
Mail gewartet, das auch aus gutem Grund. Aber jetzt ist die<br />
Mail ja da! Nee, ich hab noch kein Internet bei meiner Gast-<br />
familie, und in der Schule sind Computerplätze knapp. Es ist<br />
also noch ein wenig kompliziert… , und deswegen seid nicht<br />
böse.<br />
Meine Familie ist super! Total lieb und nett, lustig und für-<br />
sorglich, ich wohn´ in einem kleinem Haus, aber sehr gemüt-<br />
lich. Mein Zimmer, das ich mit meiner 13-jährigen Schwester<br />
Emily teile, ist im Garten, und weil es hier im Moment häufig<br />
regnet, müssen wir uns Gummistiefel für den Weg vom Haus<br />
[90]
zu unserem Zimmer anziehen. Ihr könnt euch vorstellen, was<br />
ich gedacht hab! Doch alles ist nur Gewöhnungssache, und<br />
jetzt finde ich es auch lustig! Wer bisher glaubte, in Australien<br />
wär´s warm, der irrt sich, denn im Augenblick ist hier Winter<br />
und total kalt, letzte Woche waren es morgens nur drei Grad,<br />
aber es wird langsam wärmer. Im Sommer sind 40 Grad keine<br />
Seltenheit, macht euch also keine Sorgen.<br />
Schule ist ganz easy und total langweilig! Vielleicht tausche<br />
ich ein paar Fächer aus, übrigens hab ich schon mein erstes<br />
„A“ in Franze abgeräumt, könnt ihr ja mal Schumi stecken:<br />
Die Leute an der Schule sind total nett, helfen mir sehr, sind<br />
alle lieb. Trotzdem ist es schwer, Kontakte zu knüpfen, kei-<br />
ne Ahnung warum, aber das war ja im „Language & Culture<br />
Camp“, wo ich die ersten zwei Wochen war, genauso. Ich hof-<br />
fe nicht, dass ich zum MOF verrotte! Aber ich denke, das wird<br />
schon. Eine Freundin hab ich aber schon gefunden. Ditte, das<br />
ist auch eine Austauschschülerin von Ef aus Dänemark. Wir<br />
verstehen uns echt super, ist ‘ne ganz Süße!<br />
Also, was hab ich bis jetzt schon alles erlebt? - VIEL! – Hier<br />
kommt die Kurzfassung: Language Camp, zweimal Sydney<br />
mit Opera House, Harbour Bridge, Mainley Beach, Sydney To-<br />
wer, Newtown, Hardrockcafe …. usw., ferner Shoppingmall,<br />
Blue Mountains.<br />
Melbourne. super Stadt, gut zum Shoppen, lauter kleine Stra-<br />
ßen mit süßen Cafés zum „Chillen“. Dann war ich schon am<br />
Port Philip Bay, super schöner Strand, wohl der schönste, den<br />
ich je gesehen hab.<br />
Dann war ich noch „4-wheel driving“ with my hostfamily, da-<br />
bei fährt man mit dem Landrover durch den Wald, das ist so<br />
Opera House in Sydney<br />
[91]
eine Art Mountainbike-Tour, nur mit dem Auto, durch tiefe<br />
Schlammpfützen usw… richtig Fun! Ab September lerne ich<br />
dann jeden Sonntag segeln mit dem Katamaran am Port Phi-<br />
lip Bay, freu mich schon darauf, soll richtig schnell und gut<br />
sein! In den Ferien im September geh ich mit Ditte zusam-<br />
men nach Queensland, auf ´ne Discovery Tour, dabei geht es<br />
für zwei Wochen die ganze East Coast entlang. Richtig cool<br />
wird das! Und über Weihnachten oder so geh ich mit meiner<br />
Family campen am Strand.<br />
Na ja, so einiges hab ich sicher vergessen. Aber euch nicht!<br />
Hab euch so super mega doll lieb und vermiss euch schon<br />
echt total! Wirklich! Ich hoffe, ihr vergesst mich nicht und<br />
schreibt mir zurück, müsst mich doch das Jahr über auf dem<br />
Laufenden halten, was bei euch alles so passiert, könnt mir ru-<br />
hig Briefe und Fotos schicken, die werden dann an die Wand<br />
in meinem Zimmer geklebt...“<br />
E-Mail vom 28. August 2006:<br />
„G´day! Meine lieben Daheimgebliebenen! Ich versuche euch<br />
mal auf den neuesten Stand zu bringen, ich hoffe, ich verges-<br />
se nichts.<br />
Nun ja, es sind schon die ersten zwei Monate vergangen, und<br />
ich kann nur sagen, die Zeit vergeht im Nu!<br />
Meine Familie ist total sweet & awesome, und ich hab sie<br />
wirklich lieb gewonnen!<br />
Aber diesmal wollte ich euch ja so einiges von der Schule er-<br />
zählen. Im Moment gehe ich auf die Eltham High School, und<br />
das ist eigentlich ganz in Ordnung. Die Leute sind ganz nice,<br />
und der Unterricht ist ganz easy, zwar hab ich ´ne Menge an<br />
Hausaufgaben, aber das ist soweit ganz gut. Mein Schultag<br />
beginnt um 9 Uhr und endet um 15 Uhr, hab immer sechs<br />
periods.<br />
Das gilt aber alles für den Augenblick, denn vielleicht werde<br />
ich die Schule wechseln, da ich an einer anderen Schule mehr<br />
gefördert werden kann usw. Außerdem hab ich da ein paar<br />
Freunde, die dort zur Schule gehen. Hier an der Eltham High<br />
School hab ich noch keine Freunde gefunden, nur Bekannte,<br />
die bleiben da mehr in ihren Grüppchen. Es ist schwer da<br />
rein zu kommen, aber sonst sind die total super. Na ja, ich<br />
werde mal seh´n, was noch kommt.<br />
Ein richtiges Hobby konnte ich noch nicht zustande bringen,<br />
Australien scheint mich faul zu machen. Doch ein paar Dinge<br />
hab ich so einigermaßen klargemacht, so fange ich z. B. ab<br />
dem 1. Oktober mit dem Segeln auf dem Katamaran an, also<br />
[92]
mehr race-mäßig. Dann hab ich auch schon ein Hockeyteam<br />
gefunden, dem ich wahrscheinlich beitreten werde. Im Au-<br />
genblick bin ich auch noch im „Hip Hop Kurs“. Damit bin<br />
ich aber noch nicht „ausgepowert“. Ich brauche den Sport,<br />
denn die ersten Kilos sind schon drauf! Hoffentlich erkennt<br />
ihr mich im nächsten Jahr wieder!<br />
Am letzten Wochenende war ich in Blackwood und konnte<br />
dort die alten Goldgräberminen besichtigen, war sehr inter-<br />
essant. Eine Woche davor war ich mit meiner Hostschwester<br />
und deren Freunden am St. Kilda Beach und im „Loonapark“,<br />
einem kleinen „Funpark“ (für die Aussie´s so etwas wie „Hei-<br />
depark“, für mich eher „Marienkäferbahn-mäßig“).<br />
Ab dem 15. September sind dann endlich Ferien für zwei Wo-<br />
chen und sechs Tage. Die Zeit werde ich voll ausnutzen und<br />
gehe vom 23. September bis zum 4. Oktober auf Reise ent-<br />
lang der Eastcoast, das bedeutet Sydney (again), Goldcoast,<br />
Sunshine Coast, little bit Great Barrier Reef, Brisbane….. and<br />
so on. Das wird richtig super! Ich hoffe, ich werde dann end-<br />
lich braun!<br />
Jetzt hab ich auch endlich einen msn account, für diejeni-<br />
gen, die es noch nicht wissen: - Claudia Ellebracht@gmx.de<br />
- . Wahrscheinlich werde ich auch noch eine Internetgalerie<br />
einrichten, dann könnt ihr meine Fotos sehen, den Link be-<br />
kommt ihr noch.<br />
Mit dem Englisch sprechen wird es auch schon besser. Mir<br />
fallen einige Dinge auf Deutsch schon nicht mehr ein, und es<br />
wird schwerer, von der einen Sprache in die andere zu wech-<br />
seln, wie man an dieser E-Mail sehen kann...“<br />
Hochhäuser in Sydney<br />
[93]
E-Mail vom 5. Oktober 2006:<br />
Hey Guys aus dem kleinen <strong>Rietberg</strong> und Umgebung:<br />
Es ist in den letzten Tagen und Wochen soviel passiert, dass<br />
ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. (Ich werde bestimmt<br />
die Hälfte mal wieder vergessen).<br />
Aber als allererstes: Mir geht es super gut, ich genieße hier<br />
einfach alles und kann es einfach nicht fassen, wie schnell die<br />
Zeit vergeht! HALLO???? Ich bin schon 98 Tage hier, und ich<br />
möchte noch gar nicht daran denken, einmal wieder wegge-<br />
hen zu müssen!!! Denn ich hab meine Hostfamily und meine<br />
Freunde schon so lieb gewonnen, einfach unvorstellbar.<br />
Aber natürlich vermiss ich euch alle auch schon ganz schön;<br />
so in gewissen Momenten vermisst man eben doch Sachen,<br />
was man vorher nicht vermutet hätte: z.B. richtiges leckeres<br />
deutsches Schwarzbrot oder Körnerbrot. Ich kann das Toast-<br />
brot schon nicht mehr sehen!<br />
Naja, was hab ich in den letzten Wochen so gemacht? Aus dem<br />
Urlaub bin ich zurückgekommen, hatte zwei Wochen Ferien<br />
und war mit meiner Organisation in ´nem Camp. Wir sind<br />
für elf Tage die East Coast entlang gereist. Ich kann nur sagen:<br />
HAMMER!! Am 23. ging´s erst einmal nach Sydney (again)<br />
mit dem Flugzeug. Dort haben wir uns alle getroffen. Am 24.<br />
brachte uns ein Bus bis Coffs Harbour, ein super schöner<br />
Strand. Wir haben den Sonnenuntergang dort genossen. Am<br />
25. September war Byron Bay unser Ziel, ich glaube, das ich<br />
der östlichste Punkt von Australien. Auch dort wieder: schö-<br />
ner Strand. (Da könnte man es echt ein ganzes Leben lang<br />
aushalten!) Zunächst aber waren wir dort shoppen, und dann<br />
sind wir „kajaking“ gegangen auf dem Meer. Das war einfach<br />
super, schön warm! Ich hatte richtig viel Spaß. Am 26. Sep-<br />
[94]
tember ging es weiter nach Dreamworld, das ist so eine Art<br />
Fun-Park, war auch ganz lustig, aber ich muss sagen, die deut-<br />
schen sind einfach noch besser.<br />
Am 27. September haben wir den halben Tag im Bus ver-<br />
bracht, tja, Australien ist eben riesig. Nur die Zelte konnten<br />
wir noch aufbauen; das war richtig lustig und relaxt.<br />
Am 28. September sind wir zur Great Keppel Island gefahren,<br />
einfach traumhaft; den ganzen Tag am Strand relaxt, sind ge-<br />
bräunt und haben da übernachtet, herrlich, weiter zu emp-<br />
fehlen!<br />
29. September! Ratet mal! Busfahrt, yippi-hey-ho, zum Glück<br />
gab es diverse Buslieder, die uns bei Laune gehalten haben.<br />
Außerdem hatte man Zeit zu schlafen.<br />
30 September: Airlie Beach, der absolut beste Tag. Morgens<br />
sind wir mit dem Speedboat (Ocean Rafting) aufs Meer he-<br />
rausgefahren, haben uns einige Inseln angeguckt und pain-<br />
tings von Aborigines, danach ging´s zum Korallenriff, dort ist<br />
der Anfang vom Great Barrier Reef, beim Schnorcheln konn-<br />
ten wir überall die herrlichen Korallen und die bunten Fische<br />
aus der Nähe bewundern!! Danach ging´s zum Mittagessen<br />
und zum meist fotografierten Strand der Welt:<br />
WHITEHAVEN BEACH, absolut traumhaft, 100 %ig der schöns-<br />
te Strand der Welt, einen so weißen Sand und so schön klares<br />
turkisblaues Wasser habe ich in meinem ganzen Leben noch<br />
nie gesehen. Leider hatte ich nur meine Unterwasserkamera<br />
dabei, also kann ich keine Fotos ins Net stellen. Ach, genau,<br />
fast vergessen: unzählige Palmen und richtig warmes Wetter!<br />
Am 1.Oktober: Bus! Mehr brauche ich nicht zu sagen.<br />
Montag, 2. Oktober: Tag der Wahrheit, meine erste Surfstun-<br />
de! Ich kann nur sagen, aber hallo, das ist gar nicht so schwer.<br />
Immerhin stand ich schon beim ersten Mal halb drauf und<br />
nachher dann ganz und für länger. Ein richtig geiles Gefühl!<br />
Kein Wunder, dass Surfer cool sind. Die Frau meinte: „Du<br />
kannst surfen!“ Naja, ich kann auf dem Brett einigermaßen<br />
stehen und „ein bussle“ lenken, aber ich bin noch kein Profi.<br />
Am 3. Oktober, dem letzten Tag der Fahrt, sind ein paar Leute<br />
mit mir noch mal Surfen gegangen, weil es ja am Tag zuvor<br />
so schön gewesen war. Aber jetzt waren im Surferparadies<br />
die Bedingungen total schlecht: Super hohe, schwere Wellen<br />
setzten uns so zu, dass ich die meiste Zeit damit beschäftigt<br />
[95]
war, mein Board überhaupt über Wasser zu kriegen (Hallo?<br />
- Ja, ich bin Anfänger!). Man kann eben nicht alles haben.<br />
Am 4. Oktober ging es dann wieder zurück, richtig fies, wa-<br />
rum konnte ich nicht einfach da bleiben?! Super nette Leute<br />
hatte ich im Camp getroffen und super liebe Australier. Ich<br />
vermisse sie schon ganz doll! Aber es ist auch schön, wieder<br />
zu Hause zu sein. Immerhin gehe ich Sonntag (8. Oktober)<br />
zum ersten Mal richtig segeln. Ich war ja schon vor dem Camp<br />
dort, und es macht mir riesig Spaß, ist auch genau so gut wie<br />
Surfen: Wenn man dann nur mit einem Karabiner gesichert<br />
aus dem Boot hängt, knapp über dem Wasser mit „Vollspeed“,<br />
das ist schon ein irres Gefühl. Ich sag ja: Das perfekte Leben<br />
wäre für mich im Winter Skifahren und im Sommer Surfen<br />
und Segeln. Wir werden sehen, was daraus wird.<br />
Puhh! Ich glaube, das meiste hab ich jetzt soweit und hoffe,<br />
dass es euch allen super gut geht, friert nicht allzu sehr - bei<br />
uns hier waren es gestern 32 Grad (!) – und vergesst mich<br />
nicht, denn bald bin ich ja wieder da...“<br />
Bürgerstiftung der Stadt <strong>Rietberg</strong><br />
unterstützt Schüler am GNR<br />
Die 2003 ins Leben gerufene „Bürgerstiftung der Stadt Riet-<br />
berg“, an der sich viele <strong>Rietberg</strong>er mit erheblichen Beiträgen<br />
schon bei der Gründung beteiligt haben, bringt Unterstüt-<br />
zung in Angelegenheiten, bei denen im regulären Etat der<br />
Stadt kaum Platz gefunden werden kann.<br />
In diesem Jahre konnte auch ein Schüler des <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong>, dessen Sehfähigkeit bei knapp 5% der nor-<br />
Das Bild zeigt (v. l.) den<br />
Geschäftsführer der Bürgerstiftung<br />
Stefan Dörhoff, den<br />
Kuratoriumsvorsitzenden<br />
Christoph Ruoff mit Schulleiter<br />
Peter Esser, an den<br />
Tischen Matthias Frenser und<br />
sein Kurskameraden.<br />
[96]
malen Sehkraft liegt, durch die Unterstützung beim Erwerb<br />
von für ihn unverzichtbaren High-Tech-Geräten durch die<br />
Stiftung gefördert werden.<br />
Wenn andere Schülerinnen und Schüler zu Papier und Stift<br />
greifen und ihre Hefte füllen, kann Matthias Frenser mit ei-<br />
ner speziellen Tafelkamera und seinem Notebook ebenfalls<br />
dem Unterricht trotz seiner enormen Sehschwäche folgen.<br />
Er ist ausgerüstet mit einer portablen Kamera, die sowohl<br />
Tafelbilder als auch Abbildungen auf dem Overhead-Projek-<br />
tor, Folien, Karten oder Diagramme in gewünschter Größe<br />
erfassen kann. Damit kann er sein Notebook füttern und sei-<br />
ne Fachleistungen ebenso zeigen wie die nicht behinderten<br />
Kursmitglieder in der Jahrgangsstufe 11<br />
Dem Antrag der Schulabteilung der Stadt <strong>Rietberg</strong> an die Stif-<br />
tung um finanzielle Unterstützung hat die Bürgerstiftung ein-<br />
stimmig entsprochen und 50 % der Kosten für die Sehhilfen<br />
- sie betragen insgesamt 5400 Euro – übernommen. Stadt und<br />
Bürgerstiftung konnten sich somit die Kosten teilen, die von<br />
der Krankenkasse nicht übernommen wurden.<br />
Somit kann Matthias Frenser weiterhin das <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum bis zum Abitur besuchen. Die Alternative wäre<br />
der Besuch einer speziellen Einrichtung für blinde oder<br />
schwer sehbehinderte Schüler gewesen. Ein solches speziel-<br />
les <strong>Gymnasium</strong> befindet sich z. B in der Stadt Marburg. Dort<br />
hätte der Schüler, der mit Qualifikationsvermerk von der Re-<br />
alschule <strong>Rietberg</strong> zum <strong>Nepomucenum</strong> kam, dann aber im In-<br />
ternat wohnen müssen, sicher ein weniger guter Weg zum<br />
Abitur. Die bisher benutzte Unterrichtshilfe von Tafelkamera<br />
und Bildschirm war veraltet und störanfällig.<br />
Es ist für das GNR selbstverständlich, dass es bei Schülern mit<br />
körperlichen Handikaps dafür Sorge trägt, dass sie möglichst<br />
im heimischen Umfeld arbeiten und ihren Abschluss mit dem<br />
Abitur bei uns in <strong>Rietberg</strong> machen können, wenn ihre Leis-<br />
tungen denen ihrer Mitschüler entsprechen. Der Beitrag der<br />
Bürgerstiftung zeigt, dass unsere Schule in ihrem Bemühen<br />
auch dort volle Unterstützung erfahren hat und sicher auch<br />
weiter haben wird.<br />
GNR – Literaturkurs<br />
Alle Ideale über Bord geworfen<br />
„Es gibt einen großen Teufel im Weltall – und das ist die<br />
Zeit.“ Was zwei Weilkriege aus einer gutbürgerlichen Fa-<br />
„Die Glocke“ – Bericht von<br />
Nimo Grujic<br />
[97]
milie machen können, führt John Boynton Priestley den Zu-<br />
schauern in seinem Bühnenstück „Die Zeit und die Conways“<br />
vor Augen. Keine leichte Kost also, die der Literaturkurs des<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> am Donnerstagabend<br />
im Stadttheater Lippstadt servierte.<br />
In drei Akten bekam das Publikum in der ausverkauften „Stu-<br />
diobühne“ einen detaillierten Einblick in das Leben der Fa-<br />
milie Conway. Aufstieg und Niedergang der Großbürger-Dy-<br />
nastie standen im Mittelpunkt der Handlung, die vorwiegend<br />
durch die Dialoge und weniger durch die Aktionen der Figu-<br />
ren lebte.<br />
Durch einen dramaturgischen Kunstgriffs Priestleys im zwei-<br />
ten Akt wird den Zuschauern deutlich, dass zarte Keime für<br />
den bevorstehenden Verfall der Familie schon in der Gegen-<br />
wart gesät werden. Trotz des gleich bleibenden Bühnenbil-<br />
des wird der Zeitsprung für das Publikum auch optisch er-<br />
kennbar: Die Nachwuchsschauspieler vom GNR um ihren<br />
Lehrer Heinz Hundt hatten sich für eine auffällig dunklere<br />
Beleuchtung der Szenerie während des zweiten Aktes, der in<br />
der Zukunft spielt, entschieden.<br />
Neben der Aufführung im Stadttheater Lippstadt fand natür-<br />
lich auch in unserer Aula das Ensemble ein dankbares Publi-<br />
kum bei einer zweiten Aufführung<br />
Aber zurück zum Anfang: Im ersten Akt präsentieren sich die<br />
Conways als lebenslustige Familie, die im Geld schwimmt. Je-<br />
der einzelne von ihnen hat große Zukunftspläne. Der eben<br />
erst zu Ende gegangene Erste Weltkrieg ist längst vergessen,<br />
der 21. Geburtstag von Tochter Kay steht im Mittelpunkt des<br />
Interesses. Zu der Verkleidungsparty ist auch Ernest Beevers<br />
eingeladen, der aus der Unterschicht kommt, sich aber durch<br />
seine geschäftliche Tüchtigkeit empor gearbeitet hat.<br />
Ernüchterung im zweiten Akt, der Zukunft: Die Familie trifft<br />
sich wiederum an Kays Geburtstag. Diesmal allerdings nicht<br />
um zu feiern, sondern um eine Lösung für die bedrohliche<br />
finanzielle Situation zu finden. Niemand hat erreicht, was<br />
er erreichen wollte; Sohn Robin hat sich in den Alkohol ge-<br />
flüchtet, Tochter Madge ist eine verbitterte Provinzlehrerin<br />
geworden, die ihre alten Ideale von Völkerverständigung und<br />
sozialer Gerechtigkeit längst über Bord geworfen hat.<br />
Der dritte Akt spielt wieder in der Gegenwart des ersten Ak-<br />
tes: Nach der ausschweifenden Geburtstagsfeier von Tochter<br />
Auf dem Bild, das die Familie<br />
Conway in glücklichen Tagen<br />
zeigt, spielen in der Familienszene<br />
(v. l.) Kay (Julia Dervenich),<br />
Hazel (Andrea Gerwing),<br />
Alan (Julian Kuper),<br />
Joan Helford (Christine Echterhoff),<br />
Robin (Julian Osthues)<br />
und Mrs. Conway (Kathrin<br />
Lipsmeier).<br />
[98]
Kay versammeln sich alle Familienmitglieder im blauen Sa-<br />
lonzimmer, um über den großen Erfolg des Abends und ihre<br />
Zukunftspläne zu sprechen. Nichts scheint das Glück der Fa-<br />
milie zerstören zu können….- bis auf die Traumwelt, in die die<br />
Conways aus Angst vor der Gesellschaft, die von der immer<br />
stärker werdenden Gier nach Macht und Besitz dominiert<br />
wird, geflüchtet sind.“<br />
Abschied vom GNR und vom Literaturkurs<br />
Seit 28 Jahren hat Heinz Hundt, Lehrer für Deutsch und<br />
Philosophie am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong>, mit<br />
bewundernswertem Einsatz und viel zusätzlichem Zeitauf-<br />
wand an unserer Schule den Literaturkurs bzw. die Thea-<br />
ter-Arbeitsgemeinschaft geleitet und – das darf man wohl<br />
ohne Einschränkung sagen – nicht nur das Publikum, son-<br />
dern auch seine Schülerinnen und Schüler mit den vielen<br />
Aufführungen begeistern können, nicht zuletzt die Akteu-<br />
re selbst. Seine Inszenierungen der verschiedensten Büh-<br />
nenstücke waren stets bemerkenswerte Höhepunkte im<br />
Schuljahr. Heinz Hundt verstand es, seine Spielschar nicht<br />
nur zu Hochleistungen zu bringen, vergessen wurde auch<br />
nicht das pädagogische Prinzip: Wenn man für eine Sache<br />
begeistert werden kann, dann stellt sich auch Leistung ein.<br />
Und begeistert waren immer die Schauspielerinnen und<br />
– spieler und alle Mitwirkenden bei den Aufführungen.<br />
Dem Dank des Ensembles schlossen sich Schulleiter Ober-<br />
studiendirektor Peter Esser und der Vorsitzende Schulpfleg-<br />
schaft, Herr Maas an. Der Schulleiter würdigte Heinz Hundt<br />
Mit großem Dank verabschiedet<br />
sich der Literaturkurs<br />
von seinem vielseitigen<br />
und immer engagierten<br />
Theaterfachmann und<br />
Pädagogen Heinz Hundt.<br />
[99]
in seiner Laudatio als „Menschenbildner“, der es verstanden<br />
habe, ganze Generationen - Herr Hundt führte sein Amt<br />
über 28 Jahre - für das Theaterspiel zu begeistern. Dieses<br />
Amt des Leiters der Literaturkurse übergab Heinz Hundt an<br />
seine Kollegin Frau Andrea Reinke.<br />
Nun ist Herr Hundt in den Ruhestand verabschiedet<br />
worden. Er wird der Schule und der Spielschar sicher verbun-<br />
den bleiben. Auch wir ehemaligen Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> dürfen an dieser<br />
Stelle Heinz Hundt, der mit soviel Liebe und Freude am The-<br />
aterspiel am GNR gewirkt hat, von Herzen danken. Die Thea-<br />
teraufführungen in den 28 Jahren seiner Theaterarbeit sind<br />
unvergessen.<br />
Auch die Theater-Ag der Unter-und Mittelstufe konnte unter<br />
der Regie von Frau Ulrike Jebe wieder mit einem interessan-<br />
ten Bühnenstück glänzen.<br />
„Die Glocke“ am 15. Juni 2006:<br />
„Märchenhafte Rettung der<br />
Familie Lehmann<br />
Eine spannende Inszenierung, gemischt aus der Realität und<br />
den guten alten Märchen, gewürzt mit dem Humor des All-<br />
tags brachten die 28 Akteure der Theater-Ag des <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> mit dem Stück „Als Herr Lehmann<br />
die böse Königin traf“ auf die Bühne in der Aula des Schul-<br />
zentrums.<br />
Ein Jahr hatten die Schüler der Jahrgangsstufen sechs bis elf<br />
die Texte, Szenen und Tänze für das Theater des Gymnasi-<br />
ums einstudiert. Die Geschichte des Stückes dreht sch um<br />
Hier finden sich Realität<br />
und Märchen das erste Mal<br />
zusammen: Herr Lehmann,<br />
der fest davon überzeugt ist,<br />
dass Märchen unsinnig sind,<br />
und die Hexe aus dem Märchen<br />
„Hänsel und Gretel“ in<br />
Fleisch und Blut.<br />
[100]
eine Familie aus ganz normalen Verhältnissen: Vater Thomas<br />
Lehmann, Mutter Ute, die Kinder Jessica und Markus. Es soll<br />
ein Familienausflug in den „Märchenwald“ führen, einen Frei-<br />
zeitpark, der sich ganz um die schönen Märchen von früher<br />
dreht, von Schneewittchen über Dornröschen bis zu Frau<br />
Holle. Herr Lehmann jedoch ist ganz in der neuen Welt ver-<br />
ankert. „Es gibt keine Märchen“, lautet sein Motto. Er hat kei-<br />
ne Lust, in diesen Park zu gehen, lässt sich jedoch von den<br />
Kindern und seiner Frau überreden.<br />
Dann findet sich Thomas Lehmann ganz allein im Märchen-<br />
wald wieder. Seine Kinder und seine Frau sind weg – Plötz-<br />
lich trifft er die Hexe! Diese hat Markus und Jessica wie einst<br />
Hänsel und Gretel gefangen genommen und will sie braten.<br />
Auch die böse Königin kommt nun in die Szenerie. Sie ist die<br />
Herrscherin im Märchenwald. Thomas Lehmann bekommt<br />
sieben Aufgaben gestellt, die er lösen muss, um seine Kinder<br />
wiederzubekommen. Dazu gehört unter anderem, dass Herr<br />
Lehmann der Königin das berühmte „Tischlein deck dich!“<br />
besorgen muss, oder dem Teufel die drei goldenen Haare<br />
wegnehmen soll. Da dem Teufel aber die Haare schon einmal<br />
abgenommen wurden, trägt er jetzt ein Toupet<br />
Doch wie all diese Aufgaben lösen? Der besorgte Vater gibt<br />
sich Mühe, die Aufgaben zu erledigen, aber die böse Königin<br />
lässt sich nicht leicht täuschen. Unterstützung erhält Vater<br />
Frau Ulrike Jebe mit ihrem<br />
spielfreudigen Ensemble<br />
[101]
Lehmann vom tapferen Schneiderlein, dem das Leben zu lang-<br />
weilig geworden ist und der sich deshalb auf neue Abenteuer<br />
freut. Auch Frau Holle, die sieben Zwerge, Schneewittchen,<br />
Goldmarie und Pechmarie, Rumpelstilzchen, der Teufel und<br />
seine beiden Enkel Luzia und Luzius und auch Lavinia und<br />
Dulcinea, Aschenputtels Adoptivschwestern, wollen helfen.<br />
Ein interessantes Bühnenstück das viel Einsatz und Konzen-<br />
tration von den hoch motivierten jungen Schauspielerinnen<br />
und Schauspielern verlangte. Die regelmäßigen Proben haben<br />
sich ausgezahlt, denn die Zuschauer waren hell begeistert.<br />
Viel Arbeit steckte auch in der Technik, die von Fabian Glose,<br />
Max Tölle, Maik Aufderheide und Carina Austermann gere-<br />
gelt wurde, weiter in den Tänzen, die Manuela Mertensmei-<br />
er, Marijke Fischer und Lisa Hartkamp übernommen hatten.<br />
Die Regie des Theaterstücks lag wieder in den Händen von<br />
Deutschlehrerin Ulrike Jebe, Angelika Hertwig hatte die Auf-<br />
gaben der Souffleuse übernommen.<br />
Das sehr ansprechende Bühnenbild hatte Margarete Lau-<br />
manns-Krüger entworfen und mit Schülerinnen und Schü-<br />
lern der sechsten bis achten Klassen erstellt.<br />
„Kommen und Gehen“ - Konzert: Chor + Co<br />
Zu traditionellen Chorkonzert hatte das <strong>Gymnasium</strong> Ne-<br />
pomucenum <strong>Rietberg</strong> kurz vor den Osterferien geladen, und<br />
die voll besetzte Aula des <strong>Gymnasium</strong>s zeigte eimal mehr, wie<br />
Musik das Schulleben am GNR prägt.<br />
Groß war die Schar der Mitwirkenden: Neben den Chören<br />
der Klassen 5 und dem Oberstufenchor glänzten auch noch<br />
Solisten im Chor und an den Instrumenten Flöte, Klavier und<br />
Posaune mit gekonnt vorgetragenen Beiträgen.<br />
Äußerst diszipliniert in Haltung und Aussprache gefielen die<br />
Chöre der verschiedenen Altersstufen.<br />
Zu loben sind insbesondere auch die Beiträge der Preisträger<br />
beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“: Jana Nordmann<br />
(Flöte) mit ihrem Begleiter Alexander Annegarn (Klavier)<br />
und Benedikt Altehülshorst (Posaune), am Klavier begleitet<br />
von Laura Brücker.<br />
Souverän leitete Musiklehrerin Gerlinde Hennecke das Kon-<br />
[102]
zert, das von den zahlreichen Besuchern mit großem Beifall<br />
aufgenommen wurde.<br />
Hier das Programm des Nachmittags:<br />
Oberstufenchor:<br />
Kommt, ihr G´spielen - Melchior Franck, 1630<br />
Chume, chum geselle min - Aus „Carmina Burana“, Carl Orff<br />
Odi et amo - Aus “Carmina Burana”, Carl Orff<br />
Elljah Rock - Spiritual, Arr.: Jester Hairston<br />
Go down, Moses - Spiritual, Arr.: Siegfried Singer<br />
Amor im Nachen - Giovanni Gastoldi, 1591<br />
Dass ich jetzt fahr dahin - Valentin Hausmann, um 1600<br />
What if I Never Speed - John Dowland, 1603<br />
King of the Road - Roger Miller, Arr.: Stefan Kalmer<br />
Five hundred miles - T / M.: Hedy West, S.: Werner Waldeck<br />
I get around - T./ M.: Brian Wilson, S.: Marcus Altmann<br />
Chor Klasse 5:<br />
Kleine Flöte am Morgen<br />
T./ M.: Jens Rohwer, S.: Peter-Michael Riehm<br />
Slowakischer Dudelsackpfeifer, Slowakisches Volkslied,<br />
S.: Lajos Bárdos<br />
Baraba Ba - Aus dem Spanischen, L. Maierhofer<br />
Rossignolets du bois joli;<br />
Volkslied aus der französischen Schweiz, S.: G. Wolters<br />
Chor Klasse 6:<br />
In the merry Month of May - Henry Youll, um 1600<br />
Sej, filipa táncom<br />
Zoltán Kodály, 1882 – 1967, Ungarisches Volkslied<br />
Volt nekem egy kecském;<br />
Zoltán Kodály, 1892 – 1967, Ungarisches Volkslied<br />
[103]
Ich wär´so gern wie du<br />
R. u. R. Sherman; Arg.: Riethmüller / Scheike<br />
Fantasie pastorale hongroise op. 26 für Flöte und Klavier<br />
Albert Franz Doppler, Jana Nordmann, Flöte und Ale-<br />
xander Annegarn, Klavier<br />
Konzert für Bassposaune und Klavier in F-Dur<br />
Ernst Sachse, Benedikt Altehülshorst,<br />
Bassposaune und Laura Brücker, Klavier<br />
Kunstausstellung : „Die Ems“<br />
Ja, unsere Stadt <strong>Rietberg</strong> liegt an der Ems! Auch wenn es<br />
bis zum schiffbaren Wasserweg noch nicht reicht, die Stadt<br />
Emden an der Mündung runde 300 Km entfernt liegt, das<br />
Wasser unseres Flusses prägt unsere Stadt mit ihrem weiten<br />
Umfeld seit alten Zeiten.<br />
Im „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> 2005“ hatte die Kunsterzieherin Anne-<br />
gret Gröne für das Jahr 2006 eine Gemeinschaftsausstellung<br />
der Kunstklassen und Kunstkurse zum Thema „Die Ems“ an-<br />
gekündigt, und passend zur Landesgartenschau, in der das<br />
Wasser der Ems eine wichtige Rolle spielen wird, fand im<br />
Frühherbst dieses Jahres die Gemeinschaftsausstellung in der<br />
[104]
Hauptgeschäftsstelle der <strong>Rietberg</strong>er Sparkasse statt, an der<br />
sich alle Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher mit ihren<br />
Klassen und Kursen beteiligten. Und die Schülerinnen und<br />
Schüler fanden nicht nur Fische, Schilf und Enten als Modell.<br />
Dank gebührt der Sparkasse <strong>Rietberg</strong>, die es wieder ermög-<br />
licht hat, dass diese Ausstellung, die regen Zuspruch fand, in<br />
den Geschäftsräumen stattfinden konnte.<br />
Einen Eindruck von der Vielfalt der Schülerarbeiten geben<br />
die auf dieser und der nächsten Seite eingefügten Abbildun-<br />
gen.<br />
Neue Wege in unserer Stadt -<br />
nicht nur für die Landesgartenschau<br />
Nicht nur Straßen und Parkplätze werden gegenwärtig in Riet-<br />
berg gebaut, auch Wege, die der Erschließung des Geländes<br />
für die Landesgartenschau dienen, werden von zahlreichen<br />
großen Baumaschinen angelegt. Auch nach der Landesgar-<br />
tenschau wird es ein weitläufiges Netz anspruchsvoller Wege<br />
geben, die zum Fahrradfahren und Wandern in der weitläufi-<br />
[105]
gen Landschaft einladen.<br />
Folge der Baumaßnahmen am Schulzentrum:<br />
Provisorischer Parkplatz<br />
Der bisherige Busbahnhof am Schulzentrum, der 1971 für<br />
den Schulbusbetrieb angelegt worden war, soll in Zukunft als<br />
offizieller Busbahnhof der Stadt <strong>Rietberg</strong> auch für den nor-<br />
malen Linienverkehr genutzt werden (Der ursprünglich vor-<br />
gesehene Standort „Göllners Wiese“ erwies sich wegen des<br />
schlechten Untergrundes als ungeeignet). Da jedoch damals<br />
im Jahre 1971 der Boden am Schulzentrum nicht so gefestigt<br />
wurde, dass die Haltestellen auf Dauer die Belastung durch<br />
große und schwere Busse aushalten können – es hatten sich<br />
schon unübersehbare Unebenheiten gezeigt – musste der<br />
Busbahnhof vollkommen neu angelegt werden mit umfang-<br />
reichen Fundierungsarbeiten.<br />
Baustelle am Nordtor im<br />
Sommer 2006<br />
Arbeiten am neuen Geh-<br />
und Radweg, der die Besucher<br />
des Schulzentrums gefahrlos<br />
vom neuen Parkplatz<br />
zu den Schulen bringt.<br />
[106]
Diese Baumaßnahmen, die übrigens unabhängig von der<br />
Landesgartenschau durchgeführt werden mussten, sind seit<br />
einigen Monaten in Arbeit. Die Fertigstellung wird zum Jah-<br />
reswechsel 2006/2007 erwartet. Damit ist natürlich während<br />
der Bauzeit eine enorme Beeinträchtigung des Schulbusver-<br />
kehrs und auch der Parkplatzsituation am Schulzentrum ver-<br />
bunden. Den Schulen wurde daher von der Stadt ein günstig<br />
gelegenes Grundstück an der Westerwieher Straße als Park-<br />
platz für eine große Zahl von Fahrzeugen – Es dürfte Platz für<br />
etwa 200 Fahrzeuge sein - zur Verfügung gestellt – gegenüber<br />
dem Elli-Center -. Dazu sind Öffnungszeiten festgelegt, die<br />
die Nutzung in erster Linie für die Schulen deutlich machen:<br />
montags sie freitags von 6.45 Uhr bis 22.30 Uhr, in den Feri-<br />
en von 15 Uhr bis 22.30 Uhr. Sonderabsprachen sind sicher<br />
möglich.<br />
Gleichzeitig konnte eine Verbindung durch einen asphaltier-<br />
ten Geh- und Radfahrweg von diesem neuen Parkplatz zum<br />
Schulzentrum geschaffen werden, der ein gefahrloses Errei-<br />
chen sowohl der Schulen als auch der Sportanlagen ermög-<br />
licht. Dieser Weg wird vielleicht in Zukunft noch bis zum<br />
Torfweg verlängert werden.<br />
Mindestens bis zum Ende der Landesgartenschau wird dieser<br />
Parkplatz Bestand haben.<br />
Neues Museum soll im Mai 2007<br />
seine Pforten öffnen<br />
In unserem „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> 2005“ konnten wir berich-<br />
ten, dass neben dem Alten Progymnasium im früheren „Haus<br />
Leweling“ (später Bartscher) ein Museum entsteht, das ne-<br />
ben der Präsentation der Werke des <strong>Rietberg</strong>er Künstlers Dr.<br />
Wilfried Koch auch für Ausstellungen und Arbeitsphasen mit<br />
jungen Künstlern zur Verfügung stehen wird.<br />
Die Arbeiten an dem „Glaswürfel“, der gleichzeitig auch als<br />
Verbindungstrakt zum Ratssaal (der ehemaligen Aula des<br />
<strong>Gymnasium</strong>s) genutzt werden kann und somit den Weg vom<br />
Progymnasium zum Fachwerkhaus des Museums öffnet,<br />
sind inzwischen soweit gediehen, dass im Mai des Jahres 2007<br />
bereits die Eröffnung erfolgen kann.<br />
[107]
Richtfest am „Glaswürfel“ am 20. August2006<br />
Am Samstag, dem 20. August 2006, konnte unter reger Beteili-<br />
gung der Nachbarn und vieler interessierter Bürger das Richt-<br />
fest gefeiert werden. Unter den Gästen, die Bürgermeister<br />
André Kuper begrüßen konnte, waren auch der Künstler Dr.<br />
Wilfried Koch und die letzte Eigentümerin des Hauses, Frau<br />
Dorothea Weinholt-Bartscher. Als Innenarchitektin hatte sie<br />
das alte Haus bereits vor der Übernahme durch die Stadt in<br />
anspruchsvoller Weise umgebaut.<br />
Hartwin Stüwe ließ es sich als Nachbar des Heimathauses,<br />
des Alten Progymnasiums und des künftigen Museums nicht<br />
nehmen, den schmucken Richtkranz an der Stahlkonstrukti-<br />
on zwischen Altem Progymnasium und Kunsthaus emporzu-<br />
ziehen. Die Stadt hatte freundlich eingeladen zum Umtrunk<br />
und kleiner leckerer Stärkung.<br />
Inzwischen sind die Außenflächen mit Glasplatten verkleidet,<br />
der Innenausbau mit einem sehr ansprechenden Treppen-<br />
aufgang ist erfolgt, wodurch auf drei Ebenen die Verbindung<br />
[108]
zwischen Altem Progymnasium und dem Kunsthaus herge-<br />
stellt ist. Bürgermeister André Kuper meinte: „Wir sind froh,<br />
dass wir nun in die endgültige Realitätsphase eingetreten<br />
sind.“ Und anschließend ergänzte er mit der frohen Kunde:<br />
„Wir können davon ausgehen, dass wir im Mai 2007 die offi-<br />
zielle Eröffnung feiern können.“<br />
Parallel dazu wird dann auch der Klostergarten, in dem die<br />
großformatigen Skulpturen des Dr. Koch ihren Platz finden<br />
werden, für die Bevölkerung zugänglich sein. Außerdem wird<br />
der Garten zwischen Progymnasium, Heimathaus und Kunst-<br />
haus gestaltet.<br />
Abschied von „Appo“ Goeke<br />
Am 25. April 2006 verstarb im hohen Alter von fast 93 Jahren<br />
einer unserer ältesten ehemaligen Nepomucener: Gärtner-<br />
meister Alfons Goeke. Sein Elternhaus lag in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zum ehemaligen Schulgebäude, dem Alten Pro-<br />
gymnasium, und so besuchte auch er wie damals viele Rietber-<br />
ger Jungen nach vier Jahren Volksschule das Progymnasium.<br />
Die große Liebe zur Natur und zur Gartengestaltung zog ihn<br />
aber von Jugend auf zur Welt der Flora, und so wurde aus<br />
seinem Elternhaus eine Gärtnerei, und Alfons Goeke wurde<br />
Gärtnermeister und Landschaftsarchitekt.<br />
„Appo“ hatte sie alle noch gekannt, die ehemaligen „Pauker“<br />
an der „Penne“, die ein Leben an der Schule ermöglichten, das<br />
auch besonders gut als Vorlage für die „Feuerzangenbowle“<br />
hätte gewählt werden können. Er wusste zu erzählen vom<br />
Schulleben in den zwanziger Jahren. Sein Elternhaus stand<br />
auch auswärtigen Schülern offen, gehörte es doch zu den<br />
Wohnstätten, die auswärtigen Schülern überhaupt erst ermög-<br />
lichten, eine „Höhere Schule“ zu besuchen. Es gab eben noch<br />
keineswegs Busverbindungen zur Schule, die ein Wohnen im<br />
auswärtigen Elternhaus und den Schulbesuch in unserer klei-<br />
nen Stadt am <strong>Gymnasium</strong> ermöglicht hätten.<br />
„Appo“ wird uns als Frohnatur in bester Erinnerung bleiben.“<br />
„Appo“ hatte als einziger <strong>Rietberg</strong> den Ehrentitel „Poahlbür-<br />
ger“, der ihm zu Recht verliehen worden war, ist seine Familie<br />
doch echtes <strong>Rietberg</strong>er Urgestein, und „Appo“ war Mitglied<br />
in soviel <strong>Rietberg</strong>er Vereinen, dass eine Aufzählung an dieser<br />
Im „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> 2003“<br />
konnten wir „Appo“ zu<br />
seinem 90. Geburtstag gratulieren<br />
und über die große<br />
Feier anlässlich dieses Festes<br />
berichten. Wir möchten<br />
zur Erinnerung an unseren<br />
„Poahlbürger“ das Bild von<br />
damals bringen, das den<br />
musikalischen Alfons Goeke<br />
zeigt, wie er bei den „<strong>Rietberg</strong>er<br />
Jägern“ den Taktstock<br />
hebt zum fröhlichen Blaskonzert.<br />
[109]
Stelle kaum möglich ist. Dabei konnte sein Humor stets die<br />
Mitbürger erfreuen, ganz gleich, ob er im Sportverein, bei<br />
den Karnevalisten, beim Stammtisch, im Heimatverein, bei<br />
Nachbarn oder in der <strong>Rietberg</strong>er Schützengilde ….sein viel-<br />
seitiges Talent zeigte.<br />
Hilfsbereitschaft war prägendes Merkmal seiner Persönlich-<br />
keit. Davon profitierte in besonderer Weise auch der Riet-<br />
berger Heimatverein, war es doch für ihn selbstverständlich,<br />
dass er im Heimathaus oft „nach dem Rechten“ sah. Unzählige<br />
Stunden opferte er schon, als es galt, nach dem Erwerb des<br />
Hauses durch die Stadt <strong>Rietberg</strong> (im Jahre 1981) dieses Ge-<br />
bäude in einen würdigen Zustand zu bringen.<br />
Nebenbei pflegte er auch die Außenanlagen des Heimathau-<br />
ses, insbesondere fand die Gartenlaube durch „Appo“ den<br />
richtigen „Schnitt“.<br />
Musik überwindet auch<br />
innerstädtische Grenzen<br />
Gemeinsames Konzert mit den Jugendorchestern<br />
von Mastholte und Westerwiehe<br />
In jedem Jahre freuen wir uns wieder auf die Darbietungen<br />
unserer Schülerinnen und Schüler, wenn bei den Konzerten<br />
alle ihr Bestes geben. Ob Chöre, Instrumentalkreise Jazz-Juni-<br />
ors, Big-Band oder Jazz-Combo, sie alle spiegeln die Breite wi-<br />
der, mit der Musik an unserem <strong>Gymnasium</strong> angeboten wird.<br />
Ein besonderer Stellenwert kommt dabei auch den „Bläser-<br />
klassen“ zu, die seit etwa 15 Jahren feste Einrichtung am GNR<br />
sind. Zweifellos erfolgt die Rekrutierung junger Musikerin-<br />
nen und Musiker für die Orchester der Schule zum großen<br />
Teil aus diesen Unterstufenklassen. Der eigene Nachwuchs<br />
ist also da. Darüber hinaus aber hilft die Einrichtung der Blä-<br />
serklassen auch den Blaskapellen in unserer Stadt, geeignete<br />
musikalische Jungen und Mädchen zum Mitspielen zu gewin-<br />
nen. So spielen also die Jungen und Mädchen nach zwei Jah-<br />
ren im Klassenorchester dann in den Jugendorchestern<br />
Fanden zueinander zum<br />
gemeinsamen Konzert: Die<br />
Jugendblasorchester von<br />
Mastholte und Westerwiehe<br />
und die Bläserklassen 5 und<br />
6 des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
<strong>Rietberg</strong><br />
[110]
Da ist es nahe liegend, die benachbarten Jugendorchester<br />
aus Mastholte und Westerwiehe zu einem gemeinsamen<br />
Konzert mit den Bläserklassen der Jahrgangsstufen 5 und 6<br />
des GNR einzuladen zum gemeinsamen Musizieren.<br />
So konnte Wolfgang Feuerborn am 6. April 2006 in der Aula<br />
des <strong>Gymnasium</strong>s einen großen Kreis an Zuhörern begrüßen,<br />
die gekommen waren, die Nachwuchsmusiker von Masthol-<br />
te, Westerwiehe und dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> in ei-<br />
nem gemeinsamen Konzert zu hören. Sein Gruß galt natür-<br />
lich auch den Orchesterleitern und ihren Musikerinnen und<br />
Musikern.:<br />
Jugendorchester Mastholte unter der Leitung von Norbert<br />
Großewinkelmann,<br />
Jugendorchester Westerwiehe unter der Leitung von Martin<br />
Hell,<br />
Bläserklasse der Jahrgangsstufe 5 und Bläserklasse der Jahr-<br />
gangsstufe 6 unter der Leitung von Wolfgang Feuerborn.<br />
Das Programm:<br />
Bläserklasse der Jahrgangsstufe 5<br />
Musikalische Weltreise<br />
Stegosaurus/ Brontosaurus<br />
Hallo Bläserklasse<br />
Ode an die Freude<br />
Bläserklasse der Jahrgangsstufe 6<br />
Fanfare 2000<br />
Trombo Mambo<br />
Clarinetic, Appalachia<br />
Blues For Flutes<br />
Roch To The Max, Mr. Sax.<br />
Jugendorchester Westerwiehe<br />
Less more fun<br />
Pop line Stone<br />
Mountain Fantasy<br />
Jugendorchester Mastholte<br />
Trumpet Rock<br />
Selection from Tarzan<br />
Spieder Rag (Solo für Saxophon)<br />
Gemeinsam spielten die Jugendorchester von Westerwiehe/<br />
Mastholte: Final Countdown und Irish Dream.<br />
Das Jugendorchester<br />
Mastholte<br />
Das Jugendorchester<br />
Westerwiehe<br />
[111]
Gemeinsam spielten Bläserklassen und beide Jugendorches-<br />
ter: School Spirit.<br />
Es war ein hoffnungsvoller Beginn einer gemeinsamen För-<br />
derung der Blasmusik.<br />
Wo kann man in <strong>Rietberg</strong> übernachten?<br />
– Im neuen „Emshotel“<br />
Natürlich gibt es auch in <strong>Rietberg</strong> Hotels und Gaststätten, wo<br />
man am Abend sein müdes Haupt zum Schlafe niederzulegen<br />
kann. Allerdings gilt das bisher wohl nicht für größere Grup-<br />
pen, etwa eine Gesellschaft mit einem Reisebus mit 40 bis 50<br />
Personen.<br />
Das soll ab 2007 anders werden. Passend zur Landesgarten-<br />
schau, aber nicht nur deswegen, wird am Nordtor der Stadt<br />
auf dem Platz „Göllners Wiese“ das „Emshotel“ gebaut wer-<br />
den. 45 Zimmer wird das Hotel der Kategorie „Drei-Sterne-<br />
Plus“ aufweisen, dazu kommen entsprechende Nebenräume<br />
und ein großes Restaurant mit großer Terrasse, die sich zur<br />
Ems hin öffnet.<br />
Das Haus wird sich gut in die „Giebelstadt“ <strong>Rietberg</strong> einfü-<br />
gen. Die günstige Lage zur Stadt dürfte ausschlaggebend ge-<br />
wesen sein für die Investoren – die Unternehmensgruppe<br />
Karlgünter Eggersmann aus Marienfeld und das Hotelier-Ehe-<br />
paar Klaus und Sandra Sasse – , den Mut zum Bau dieses Ho-<br />
tels aufzubringen.<br />
Den ehemaligen Nepomucenern wird also in Zukunft<br />
die Möglichkeit offen stehen, auch bei größeren Treffen<br />
[112]
genügend Unterkünfte zu finden. Die Lage an der Ems dürfte<br />
sehr attraktiv sein.<br />
Übrigens wird die jetzt vorhandene Parkfläche für rund 50<br />
Wagen in Zukunft durch eine kleine Verschiebung in Rich-<br />
tung „Aldi-Markt“ auf 70 Plätze erweitert, dazu kommen noch<br />
die Einstellplätze des „Emshotels“.<br />
Sport<br />
Leicht und athletisch – eben Leichtathleten<br />
Seit 1973 gibt es keine Meisterschaft in der Leichtathletik,<br />
von der die Nepomucener nicht erfolgreich zurückkehren.<br />
So war es auch in diesem Jahr. Gesucht wurden die besten im<br />
Dreikampf (Sprint, Weitsprung, Ballwurf) und im Vierkampf<br />
(zusätzlich Hochsprung). Ein Dutzend Sportler schaffte es<br />
auf das „Treppchen“.<br />
Meister:<br />
Lisa Steinlage, Konstantin Weeg, Philipp Oesterschlink<br />
Vizemeister:<br />
Franziska Nordmann, Katrin Hildebrand, Florian Wierling,<br />
Tizian Schnatmann, Christoph Ressel<br />
Bronze:<br />
Milena Poggenklas, Katharina Laumeier, Laura Westermann,<br />
Lukas Hüning<br />
Lage des neuen „Emshotels“<br />
am Nordtor von <strong>Rietberg</strong><br />
[113]
Mannschaftstitel:<br />
Lisa Steinlage, Sophia Monert, Angelina Dewenter, Laura<br />
Burghard, Julia Schönebeck,<br />
Philipp Oesterschlink, Tizian Schnatmann, Konstantin Weeg,<br />
Florian Wierling, Marius Oesterschlink<br />
Christoph Ressel, Martin Rodermund, Thorsten Hartkamp,<br />
Marcel Ortjohann, Manuel Wieland<br />
Handball<br />
Nicht minder erfolgreich waren die Handballer und Hand-<br />
ballerinnen. Unsere Schule richtete die Turniere der männli-<br />
chen A-Jugend und der weiblichen B-Jugend in der schönen<br />
Sporthalle aus und sorgte mit Unterstützung von der Tribüne<br />
für den bekannten Heimvorteil.<br />
Haushoch überlegen errangen die schnellen B-Mädchen mit<br />
19:4, 13:6 und 16:3 zum dritten Mal in Folge die Kreismeister-<br />
schaft. Auf Bezirksebene waren dieses Jahr die Konkurrentin-<br />
nen zu stark.<br />
Mannschaft:<br />
Katharina Böckmann, Lisa Hoffmann, Josephine Löbig, Ele-<br />
na Natke, Nadine Oesterwiemann, Hannah Ortmann, Alena<br />
Picker, Lisa Plötner, Kirsten Quick, Carolin Ressel, Nikola<br />
Struck<br />
Die männliche A-Jugend wiederholte ihren Titelgewinn vom<br />
vergangenen Jahr souverän. Mit 18:6, 15:1 und 18:13 ließen<br />
sie keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen .<br />
Mannschaft:<br />
Nikolas Fecke, David Kleine, Moritz Ortmann, Florian Peitz,<br />
Julian Rotgeri-Nunnemann, Marcel Schönhoff, Konstantin<br />
Struck, Moritz Westhoff<br />
Sein Herz schlägt weiter für Afrika<br />
Im letzten Jahre konnte er in seiner Heimatgemeinde St. Anna<br />
Verl sein Goldenes Priesterjubiläum feiern (Wir berichteten<br />
im „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> 2005“), gemeint ist Pater Walter Lüke-<br />
wille, der auch heute weiter engen Kontakt pflegt zu seinen<br />
Missionsstationen in Tansania.<br />
Im „Liboriusblatt“, einer in Hamm erscheinenden<br />
[114]
Wochenzeitschrift für die katholische Familie, berichtet in<br />
vier Folgen die Journalistin Claudia Dorner über die Arbeit<br />
der „Weißen Väter“ und „Weißen Schwestern“, die ihren Na-<br />
men bekamen von der weißen Bekleidung, die dem tropi-<br />
schen Klima angepasst ist.<br />
Die vier Folgen stehen unter den Themen:<br />
„Safari njema – gute Reise“,<br />
- ein deutscher Missionar kehrt an seine ehemalige<br />
Wirkungsstätte in Tansania zurück,<br />
„Zerfressenes Paradies“,<br />
- Kerema, eine der ältesten Missionsstationen in Zentralafri-<br />
ka, ist vom Verfall bedroht,<br />
„Typhus, Aids und neues Leben“,<br />
- kirchliche Krankenstationen bemühen sich um eine medizi-<br />
nische Grundversorgung in Tansania,<br />
„Zwischen Schulbank und Ziegenherde“,<br />
- Eine bessere Schulbildung ist die größte Hoffnung für Tan-<br />
sanias Zukunft<br />
Die allgemeine Einführung in die Thematik folgt: „Vor etwas<br />
mehr einhundert Jahren war Afrika ein unerforschter, geheim-<br />
nisvoller Kontinent. Noch bevor europäische Kolonialmäch-<br />
te ihn unter sich aufteilten, unternahmen mutige Missionare<br />
Expeditionen weit in das Landesinnere, um den Menschen<br />
dort den christlichen Glauben zu bringen. Die Gemeinschaft<br />
der „Weißen Väter“ und der „Weißen Schwestern“ gründeten<br />
Missionsstationen im Gebiet des heutigen Tansania. Bis heute<br />
wird dort dringend notwendige Hilfe zur Selbsthilfe von Kir-<br />
che und Ordensgemeinschaften geleistet.“<br />
Dass Mission sehr viel auch mit Entwicklungshilfe zu tun hat,<br />
geht aus dem Bericht deutlich hervor. Davon zeugen auch die<br />
Aufnahmen, die in den Bericht eingearbeitet wurden:<br />
Dann beginnt die erste Folge der Berichterstattung:<br />
„Padre Luka!“ – Der junge Schwarze hinter dem Schalter der<br />
Passkontrolle am Flughafen von Daressalaam lacht. Er hat den<br />
alten weißen Mann sofort erkannt. Es ist Walter Lükewille, ein<br />
deutscher Pater vom Orden der „Weißen Väter“. Von 1959 bis<br />
2004 war er in Tansania tätig. Jetzt ist er<br />
zurückgekommen, um sich die Fortschritte anzusehen, die<br />
Gut ausgestattete Operationssäle<br />
gibt es in Tansania<br />
zu wenig. Hier zeigt sich Dr.<br />
Joseph Sowoki mit seinem<br />
Team vor einem einfachen<br />
Operationstisch, dessen Anschaffung<br />
durch Spenden<br />
aus Deutschland ermöglicht<br />
wurde.<br />
Wenn über die staubigen<br />
Pisten schon einmal Ein Lastwagen<br />
von einem Dorf ins<br />
andere fährt, werden so viele<br />
Passagiere und Güter mitgenommen<br />
wie eben möglich.<br />
Pater Walter Lükewille hat<br />
viele Jahre als Missionar in<br />
Tansania verbracht, auch<br />
heute noch kommt er regelmäßig<br />
zurück und besucht<br />
seine Wirkungsstätten.<br />
[115]
von ihm gemachte Projekte inzwischen gemacht haben. „Pa-<br />
dre Luka!“ Der junge Mann unterhält sich eine Weile mit dem<br />
alten Missionar, lacht noch einmal freundlich und wünscht:<br />
„Safari njema – gute Reise“!...“<br />
Hier soll nicht der Bericht der Journalistin folgen, der sich<br />
auseinandersetzt mit der Geschichte der Mission und Ent-<br />
wicklungshilfe in Tansania, mit den Schwierigkeiten bei Rei-<br />
sen in dem Land mit schlechter Infrastruktur, fast ohne as-<br />
phaltierte Straßen, mit den freundlichen Menschen, mit von<br />
Termiten zerstörten Siedlungen. „Zerfressenes Paradies“ sagt<br />
alles!<br />
Aufschluss können die Bilder geben, von denen wir einige<br />
hier anfügen:<br />
Mit dem Bollerwagen und<br />
Kanistern holen die Kinder<br />
Wasser aus dem Tanganyikasee.<br />
Für die Kinder ist es selbstverständlich,<br />
bei der Versorgung<br />
der Familie mitzuhelfen.<br />
Man ist zu Fuß unterwegs,<br />
Kind auf dem Rücken, Gepäck<br />
auf dem Kopf!<br />
Ruinen in der einst blühenden<br />
Missionsstation in<br />
Karma<br />
Die meisten Menschen in<br />
Tansania leben in Lehmhütten<br />
ohne Anschluss an Wasser-<br />
oder Stromleitungen.<br />
Selbst einfache Pumpstationen<br />
mit sauberem Wasser<br />
gibt es keineswegs überall.<br />
[116]
Damit dürfen wir uns nicht zufrieden geben:<br />
„Wenn es unserem Land in der Zukunft besser gehen soll,<br />
dann brauchen wir dazu viele gut ausgebildete junge Leu-<br />
te“, so sagt eine einheimische Ordensschwester aus Mpan-<br />
da, wo auch Pater Walter Lükewille gearbeitet hat. So gilt die<br />
Hauptsorge in dem afrikanischen Land der Bildung. Dazu be-<br />
suchen bereits die Vierjährigen die Vorschulen im Kindergar-<br />
“<br />
ten, der „erste Schritt in eine bessere Zukunft ist getan.“<br />
Fischerboote am Tanganyikasee:<br />
Die malerische Idylle darf nicht vergessen lassen, dass in Tan-<br />
sania noch viel Entwicklungshilfe geleistet werden muss. Die<br />
„Weißen Väter“ tragen dazu erheblich bei<br />
Wer die Arbeit der Weißen Väter in Tansania unterstützen<br />
möchte:<br />
Afrikamissionare,<br />
Postgiro Köln 226562-505,<br />
BLZ 370 100 50,<br />
Kennwort: Karema<br />
[117]
Großer Andrang am „Tag der offenen Tür“<br />
Wieder war es für die Viertklässler der <strong>Rietberg</strong>er Grund-<br />
schulen ein erlebnisreicher Vormittag, der Samstag, der 4.<br />
November 2006. Diese traditionelle Beratung der Kinder<br />
mit ihren Eltern jeweils im Spätherbst ließ die Grundschü-<br />
ler mit ihren Eltern in Scharen in die Aula des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
strömen, wo sie vom Schulleiter, Oberstudiendirektor Peter<br />
Esser, und dem Leiter der Erprobungsstufe, Studiendirektor<br />
Joachim Ressel, und mit frohen Klängen der Klassenorches-<br />
ter begrüßt wurden.<br />
Das Programm bot wieder für alle etwas, Eltern und Kinder<br />
kamen zu ihrem Recht. Veranstaltungen boten sich an für<br />
Eltern mit ihren Jungen und Mädchen, aber auch für Eltern<br />
und Kinder jeweils allein. Dazu hatten die Kolleginnen und<br />
Kollegen in Zusammenarbeit mit dem Stufenleiter der Er-<br />
probungsstufe ein ausgewogenes und anspruchsvolles Pro-<br />
gramm bereitet:<br />
Zur Begrüßung: Die Klassenorchester<br />
Viele Gäste füllten die Aula<br />
des GNR<br />
Aufmerksam beim<br />
„Schnupperkurs“<br />
Großes Interesse für neue<br />
Fächer<br />
[118]
Trotz der großen Zahl der Besucher gab es dank der vorbildli-<br />
chen Organisation, in die die ganze Schulegemeinde, also El-<br />
tern, Schülerinnen und Schüler, das gesamte Kollegium und<br />
Sekretärinnen und Hausmeister, eingebunden war, an diesem<br />
Vormittag für alle erlebnisreiche Stunden, wie die lebhaften<br />
Gespräche in der Cafeteria bewiesen.<br />
Spannung beim Mikroskopieren<br />
Gespräche in der Cafeteria<br />
des GNR<br />
Freuen durfte sich das <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong><br />
über die Auszeichnung<br />
als „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche<br />
Schule“,<br />
gelobt wurde Berufspraktikum<br />
in der Klasse 9, die Seniorenakademie<br />
EULE und<br />
insbesondere die BERUFE-<br />
MESSE.<br />
[119]
Dazu schreibt der „<strong>Rietberg</strong>er Stadtanzeiger“ in seiner Aus-<br />
gabe vom 23. 11. 2006:<br />
„Eine Berufe-Messe mit an die hundert Ausstellern aus regio-<br />
nalen Firmen, Hochschulen und öffentlichen Einrichtungen<br />
sowie zahlreichen Ehemaligen, die ihre Berufe vorstellten,<br />
ein seit Jahrzehnten bestehendes Berufspraktikum am Ende<br />
der Sekundarstufe I – vor allem diese Bestandteile des auf den<br />
Beruf vorbereitenden Konzeptes am <strong>Gymnasium</strong> Nepomuce-<br />
num <strong>Rietberg</strong> führten jetzt dazu, dass dem GNR das Siegel<br />
„Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ verliehen<br />
wurde. Dies geschah bei einer Veranstaltung in der Kunsthal-<br />
le Bielefeld.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde konnten jetzt Schulleiter Peter<br />
Esser und Berufswahlkoordinator Thomas Hönemann das<br />
Zertifikat aus der Hand von Regierungspräsidentin Marian-<br />
ne Thormann-Stahl entgegennehmen. Unabhängig von der<br />
Schulform haben Schüler der weiterführenden Schulen am<br />
Ende ihrer schulischen Laufbahn oft nur unklare Vorstellun-<br />
gen von ihrem weiteren Werdegang. Ihre Kenntnisse vom<br />
Berufsleben beschränken sich zumeist auf klassische Berufs-<br />
felder und bekannte Studiengänge. Das gilt auch für Abituri-<br />
enten, die heute neben dem Studium verstärkt die Möglich-<br />
keit eines praktischen Berufes oder einer dualen Ausbildung<br />
nutzen.<br />
Um schon Schülern der Sekundarstufe I einen ersten Einblick<br />
in das Berufsleben zu geben, gibt es am <strong>Rietberg</strong>er Gymna-<br />
sium seit mehreren Jahrzehnten das Betriebspraktikum, ein<br />
Projekt, das aus einer zweiwöchigen Praxisphase in einem Be-<br />
trieb der eigenen Wahl sowie einer Phase der Vor- und Nach-<br />
bereitung besteht, die an den Politikunterricht angebunden<br />
ist. In dieser Zeit haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich<br />
intensiv mit dem gewählten Beruf auseinanderzusetzen und<br />
ihre Vorstellungen davon zu überprüfen. Seit Januar 2006<br />
wird dieses Angebot durch die Berufe-Messe ergänzt, die sich<br />
in der Konzeption an die Schüler der Oberstufe richtet und<br />
bei ihnen wie auch den Ausstellern großen Anklang fand.<br />
Diesen großen Anklang fand das Projekt auch bei der für die<br />
Siegelvergabe zuständigen Kommission, die sich aus Vertre-<br />
tern der Industrie- und Handelskammer, der Peter-Gläsel-Stif-<br />
tung und Schulleitern verschiedener Schulformen sowie der<br />
Vertreterin der Stadtelternschaft Rheda-Wiedenbrück zusam-<br />
[120]
mensetzte. Sie alle waren vom Konzept, zu dem unter ande-<br />
rem auch Berufswahl vorbereitende Seminare mit der Kon-<br />
rad-Adenauer-Stiftung und eine Vortragsreihe mit Experten<br />
aus der Praxis gehören, so überzeugt, dass sie dem Gymna-<br />
sium <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> bei seiner ersten Bewerbung<br />
sofort das Zertifikat zuerkannten.<br />
„Ein Feuerwerk an Projekten und Lehrgängen“, die die Er-<br />
wartungen der Kommission bei weitem übertroffen hätten,<br />
so schilderte Brigitte Lubitz, Schulleiterin der Hauptschule in<br />
Bünde und Kommissionsmitglied, in ihrer sehr persönlichen<br />
Laudatio den Eindruck, den der Besuch des GNR hinterlas-<br />
sen hätte, und zeigte sich beeindruckt von dieser „hervorra-<br />
genden Arbeit zur Berufswahlvorbereitung“, zu der sie auch<br />
das Seniorenprojekt „EULE“ zählte, das ihrer Auffassung nach<br />
die beteiligten Jugendlichen mit ersten berufsrelevanten<br />
Kompetenzen ausstatte.“<br />
Was ist das Unterrichtsfach „Nawi“?<br />
„MNU“ heißt ausführlich geschrieben. „Mathematisch-Natur-<br />
wissenschaftlicher Unterricht“ und steht damit für die Fä-<br />
cher Mathematik und alle Naturwissenschaften, Informatik<br />
und Technik eingeschlossen. Damit ist ein großer Bereich<br />
des Spektrums an Fächern umschrieben, die am <strong>Gymnasium</strong><br />
unterrichtet werden.<br />
Da Entwicklung und Fortschritt in immer steigendem Maße<br />
von diesen Wissenschaftsbereichen bestimmt sind, besteht<br />
die Notwendigkeit, bei den Schülern frühzeitig das Interesse<br />
zu wecken für diese Fächer. Dabei spielt der „Aha-Effekt“ eine<br />
nicht unwesentliche Rolle: von der Sinneswahrnehmung zum<br />
Staunen, Erkennen und Begreifen<br />
Das ansteigende Gestühl wurde aus dem Raum, in dem in frü-<br />
heren Jahren die Hauptschule ihren naturwissenschaftlichen<br />
Der Unterrichtsraum für<br />
„Naturwissenschaften“<br />
[121]
Unterricht erteilte und der seit einiger Zeit dem <strong>Gymnasium</strong><br />
zur Verfügung steht, entfernt. Leicht kombinierbares Mobili-<br />
ar ermöglicht vielfältige Nutzung. Die Energieversorgung ist<br />
durch Zuführung von der Decke gut gelöst.<br />
Vor allem in den Naturwissenschaften gilt es, frühzeitig in<br />
geeigneter Weise durch altersgerechte Anleitung und Schü-<br />
lerversuche die Beobachtungsgabe der Schülerinnen und<br />
Schüler zu schärfen, Verbindungen in unserer Umwelt auf-<br />
zudecken und zu erfassen. Das konnte früher mit dem propä-<br />
deutischen Physikunterricht in der Unterstufe z. T. gelingen,<br />
ohne die Exaktheit der mathematischen Hilfsmittel, wie sie<br />
beim Physikunterricht ab der Mittelstufe erforderlich sind,<br />
heranziehen zu müssen. Leichter hatte es da die Biologie, in<br />
der aber doch auch in zunehmendem Maße Grundlagen der<br />
Physik und Chemie erworben werden müssen.<br />
So ist es verständlich, dass man versucht, in den Klassen 5<br />
und 6 eine gemeinsame Basis für alle Naturwissenschaften<br />
– dem Alter angepasst – zu schaffen mit dem Unterrichtsfach<br />
„Naturwissenschaften“, also „Nawi“.<br />
Für die Lehrer, die dieses Fach unterrichten, bedeutet das<br />
eine besondere Herausforderung hinsichtlich Vorbereitung<br />
und Fortbildung, vor allem aber die Fähigkeit, vom eigenen<br />
Fachgebiet auch den Zugang zu anderen, ihm nicht so ver-<br />
trauten Fächern zu suchen und zu vermitteln, ohne die Ex-<br />
aktheit der Fächer aus dem Auge zu verlieren, z. B. das mathe-<br />
matische Rüstzeug im Physikunterricht der späteren Klassen<br />
oder genaue Definitionen und Benennungen.<br />
Das GNR stellt sich dieser Aufgabe. Ein eigener Raum wurde<br />
dazu eingerichtet, der breite Möglichkeiten bietet zu Übun-<br />
gen sowohl in Gruppen als auch zur Demonstration oder für<br />
Einzelversuche. Wir sind gespannt auf die weitere Entwick-<br />
lung und erwarten insbesondere verstärktes Interesse an den<br />
naturwissenschaftlichen Fächern.<br />
Bemerkung: Nachdem mit der Renovierung der Räume für<br />
die Naturwissenschaften bereits begonnen wurde (Chemie),<br />
hat die Stadt auch die Modernisierung der anderen natur-<br />
wissenschaftlichen Räume zugesagt. Man vergesse nicht,<br />
dass die Einrichtung z. größten Teil noch aus dem Jahre 1971<br />
stammt!<br />
[122]
Vielseitigkeit in der Musik:<br />
Nachwuchsmusiker präsentieren sich<br />
Ihren ersten öffentlichen Auftritt absolvierten am Samstag,<br />
dem 11. November in der Musikkneipe „“Düwels Usch“ die<br />
Nachwuchsmusiker des GNR mit ihrer Band „Warthog Inva-<br />
sion“. Es sind (v. l): Johannes Möllers (Gitarre und Gesang),<br />
Philipp Gand (Schlagzeug), beide 17 Jahre alt, und Christian<br />
Merschbrock (Bass), 16 Jahre alt.<br />
Ihr musikalisches Rüstzeug erwarben sich die drei Gymnasi-<br />
asten in der Jazz-Combo des <strong>Gymnasium</strong>s, die von Leonhard<br />
Gand, dem Vater des Philipp, betreut wird.<br />
In der Pressemitteilung in der Lokalzeitung „Die Glocke“<br />
heißt es:<br />
„Dass sie nicht nur in der Welt des Jazz und Funk zu Hause<br />
sind, sondern auch einen fetten Heavy-Metal-Sound auf die<br />
Bühne bringen können, wollen sie beim Auftritt in „Düwels<br />
Usch“ unter Beweis stellen…“<br />
Natürlich gehören Studienfahrten in der Oberstufe auch un-<br />
ter schwierigen Bedingungen in Bezug auf offizielle Förde-<br />
rung weiter zum Angebot am GNR. Wir können hier über<br />
zwei sehr gut verlaufene berichten:<br />
Beispiel einer Studienfahrt:<br />
„Alle in einem Boot“<br />
... machten wir, ein 15-köpfiger Biologie LK, uns am 25.Ok-<br />
tober 2006 auf den Weg zur Nordseeinsel Borkum. Begleitet<br />
wurden wir von unserem Kurslehrer Herrn Heiner Koop so-<br />
[123]
wie Frau Katja Steilmann. Nach sechsstündiger Zug-, Schiff-<br />
und Busfahrt kamen wir am Sport- und Jugendheim des TUS<br />
Borkum an, das in den nächsten 5 Tagen unsere Unterkunft<br />
sein sollte.<br />
Nach der ersten Einrichtung der Zimmer und einer Stärkung<br />
ging es zu Fuß zur Ortserkundung, da unsere Unterkunft et-<br />
was außerhalb lag.<br />
Auch die nächsten Tage wurden hinreichend zur Erkundung<br />
der Insel und vor allem zur Horizonterweiterung genutzt.<br />
Unter anderem standen eine Inselrundfahrt, eine Wattwan-<br />
derung, die Besichtigung der Leuchttürme sowie eine Hoch-<br />
seefahrt mit dem Bereisungsschiff des Wasser- und Schiff-<br />
fahrtsamtes Emden auf dem Programm. Darauf vorbereitet<br />
wurden wir bereits im Vorfeld durch einen von Herrn Koop<br />
erstellten „Reader“, der uns schon die wichtigsten Informati-<br />
onen über die Insel näher brachte<br />
Die Zeit zwischen den einzelnen Programmpunkten wurde<br />
individuell dazu genutzt, zum Beispiel die mitgebrachten<br />
Lenkdrachen auszuprobieren, Bekanntschaft mit den See-<br />
hunden zu machen oder auf eigene Faust die Besonderheiten<br />
der Insel zu entdecken.<br />
Natürlich sollte die Studienfahrt nicht nur der Wissenserwei-<br />
terung dienen, sondern vor allem helfen, die Gemeinschaft<br />
des Kurses zu stärken.<br />
Insgesamt kann man von einer sehr gelungenen Studienfahrt<br />
sprechen, in der man, um es mit den Worten unserer Lehrer<br />
auszudrücken, gemerkt hat, dass „wir alle in einem Boot sit-<br />
zen“.<br />
Rachel Kaupenjohann,Thomas Hillemeyer<br />
„Einheitsstiefel“ nach der<br />
Wattwanderung<br />
[124]
Bericht über die Kursfahrt:<br />
Der Mathematik LK in Bremen<br />
Schon zu Anfang der Jahrgangsstufe 12, als der Mathematik<br />
LK 1 bei Herrn Gerber feststand, rückte das Thema Kursfahrt<br />
näher. Nach einigen Wochen hatte sich Bremen als Kurs-<br />
fahrtsziel gegen die Konkurrenz (Prag, Mailand, Barcelona<br />
und Florenz) „einstimmig“ durchgesetzt.<br />
Wir überlegten uns Ziele in Bremen, die man nicht verpassen<br />
durfte und teilten den Kurs zum Ende der 12. Jahrgangsstufe<br />
in Gruppen, die sich mit der Planung und der Gestaltung der<br />
Ausflugstage beschäftigten, ein. Zudem wurde beschlossen,<br />
dass der Kurs einen Tag an die Nordsee (Bremerhaven oder<br />
Cuxhaven) und einen anderen Tag nach Hamburg fährt.<br />
Am 25. September 2006 war es endlich soweit, und wir fuh-<br />
ren mit der Bahn von Rheda-Wiedenbrück aus nach Bremen.<br />
Nachdem wir unser Gepäck in der Jugendherberge abgestellt<br />
hatten, konnten wir die Innenstadt von Bremen erkunden,<br />
die nur ca. 500 Meter entfernt lag.<br />
Anschließend hielten Annika P. und Eva W. ein Referat über<br />
das große Thema „Chaos“ und die „Mandelbrotmenge“ in<br />
dem Sitzungssaal der Jugendherberge.<br />
Um ca. 16:00 Uhr begann die Stadtführung durch Bremen,<br />
die von der Gruppe „ Nelli M., Carina H., Alexander B., Sa-<br />
rah-Lena G., und Julia C.“ geplant worden war, von der Ju-<br />
gendherberge aus über die Weser zum Roland, Dom, Rathaus,<br />
Spuckstein etc. bis hin zu den bekannten Bremer Stadtmusi-<br />
kanten (s. Foto).<br />
Der offizielle Teil des ersten Tages klang mit einem gemütli-<br />
chen Abendessen beim Chinesen und der angrenzenden Piz-<br />
zeria aus.<br />
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Bahn nach Bremerhaven<br />
und besuchten nach einem „etwas“ längerem Weg als geplant<br />
den „Zoo am Meer“, wo man viele Tiere rund um das Element<br />
Wasser beobachten konnte. Anschließend konnten wir uns<br />
in Bremerhaven in Gruppen näher umsehen und so zum Bei-<br />
spiel das Schiffbaumuseum oder das Auswandererhaus anse-<br />
hen.<br />
[125]
Nach Bremen zurückgekehrt, traf sich der Kurs bei dem von<br />
Martin K. und Philipp B. vorgetragenen Referat als Vorberei-<br />
tung auf den Besuch von DESY und einem anschließendem<br />
Cocktail wieder, wobei unsere Mädels besonderes Glück hat-<br />
ten, da sie von Herrn Gerber jeweils eine Rose geschenkt be-<br />
kommen haben, die er durch knallharte Verhandlungen mit<br />
einem indischen Rosenverkäufer von 2 Euro pro Stück auf 80<br />
Cent heruntergehandelt hatte.<br />
Am nächsten Morgen musste der Kurs bereits wieder früh<br />
aufstehen, da der Tagestrip nach Hamburg anstand. In Ham-<br />
burg Altona angekommen, ging es mit dem Bus weiter zum<br />
Versuchsgelände des Teilchenbeschleunigers DESY, wo in ei-<br />
nem etwa 10 Kilometer langen Kreis unter Hamburg kleine<br />
Teilchen zu Forschungszwecken beschleunigt werden; denn<br />
man hat herausgefunden, dass jeder Stoff, den es auf der Welt<br />
gibt, nur aus vier verschiedenen Teilchen besteht und sich<br />
durch die Menge der Teilchen in einem Atom definieren lässt.<br />
Um mehr über die Eigenschaften der Teilchen zu erfahren,<br />
werden diese in dem Teilchenbeschleuniger beschleunigt<br />
und aufeinander „geschossen“.<br />
Nach der Besichtigung fuhren wir an die Elbe und unternah-<br />
men eine Rundfahrt. Anschließend konnten wir in Gruppen<br />
die Innenstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und Ein-<br />
kaufsmöglichkeiten erforschen. So besuchte eine Gruppe ein<br />
Miniaturmuseum in der Speicherstadt. Außerdem konnten<br />
wir die Atmosphäre der berühmten Reeperbahn auf St. Pau-<br />
li wahrnehmen und kennen lernen. Wir nahmen die letzte<br />
Bahn nach Bremen zurück.<br />
Am Donnerstag machten wir uns nach dem Frühstück auf den<br />
Weg zum Mathematischen Institut Mevis, wo wir einen Vor-<br />
trag über GPS und die Berechnung des Aufenthaltsortes auf<br />
der Erde bei Kenntnis des Abstandes von mehreren Satelliten<br />
hörten. Anschließend besuchten wir die Bremer Universität,<br />
nahmen eine Mahlzeit in der Mensa zu uns und machten uns<br />
darauf auf den Weg zum Science Center.<br />
Der Mathematik Leistungskurs<br />
[126]
Das Science Center besteht aus drei Teilen mit den Themen<br />
„Mensch“, „Kosmos“ und „Erde“, indem man auf spielerische<br />
und ausprobierende Weise seinen Wissensdurst stillen kann.<br />
Am Abend traf sich der Kurs bei dem von Guido M. vorberei-<br />
teten Referat über ... wieder. Anschließend machten wir uns<br />
zu unserer „langen Nacht“ in Bremen bereit, die wir schon<br />
vor Beginn der Kursfahrt vereinbart hatten.<br />
Wir nahmen eine ausgelassene Mahlzeit beim Griechen zu<br />
uns, wobei wir durch Herrn Gerbers Handelsgeschick einen<br />
Euro pro Gericht sparen konnten. Gestärkt und aufgestylt<br />
machten wir anschließend die Straßen Bremens unsicher.<br />
Am Freitag, dem letzten Tag unsere Kursfahrt mussten wir<br />
früh die Zimmer räumen, jedoch verbrachten wir den Tag<br />
noch in Bremen, bis auf eine Gruppe, die sich auf den Weg in<br />
ein Holografiemuseum in Esens machte. Morgens besuchte<br />
der Rest der Truppe das Überseemuseum, wo man u.a. Boote<br />
und Schiffe der Asiaten aus vergangenen Tagen besichtigen<br />
konnte. Um 17:00 Uhr endete die Kursfahrt mit dem Einfah-<br />
ren der Bahn in den Rheda-Wiedenbrücker Bahnhof.<br />
Heute kann man sagen, dass die Kursfahrt nach anfänglicher<br />
Skepsis ein Erfolg war und allen Teilnehmern Freude bereitet<br />
hat.<br />
Stabile Notenständer für die Orchester<br />
am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
Wer kennt nicht die Qual mit den Notenständern? Da gibt<br />
es die äußerlich gut aussehenden Holzpulte, die sich aber<br />
oft nur zu schnell als anfällige Ware mit Spanplattenfüllung<br />
[127]
erweisen, von der Qualität der Verschraubungen ganz zu<br />
schweigen. Die leicht zu transportierenden verchromten<br />
Eisenständer leiden schnell unter krummen Schienen und<br />
kaum mit den Flügelmuttern zu bewegenden Schrauben. Erst<br />
recht ist es unzumutbar, wenn vor einer Probe oder einem<br />
Konzert die Suche nach intakten Ständern Zeit kostet.<br />
Jetzt hat die Vereinigung der ehemaligen Schüler des Gymna-<br />
sium <strong>Nepomucenum</strong> der Schule durch einen Geldbetrag die<br />
Anschaffung von 30 sehr stabilen Stahlständern ermöglicht,<br />
für die der Musikpädagoge Wolfgang Feuerborn einen güns-<br />
tigen Sonderpreis beim Lieferanten erwirken konnte. Haus-<br />
meister Heinrich Grimmelsmann hat alle deutlich sichtbar<br />
(natürlich auf der den Noten zugewandten Seite) mit GNR<br />
von 1 bis 30 nummeriert, und so konnte der frühere Schul-<br />
leiter Bruno Feuerborn im Auftrage des verhinderten Vorsit-<br />
zenden der Vereinigung der Ehemaligen, Dr. Michael Orlob,<br />
seinem Nachfolger Peter Esser die zwar etwas schwereren,<br />
dafür aber sehr stabilen Hilfsmittel für die Musiker am GNR<br />
übergeben.<br />
„Wine and Roses“<br />
Jahreskonzert von Bigband, Jazz-Combo und Jazz-Juniors<br />
Der Termin wird wohl fest im Kalender der Nepomucener<br />
verankert werden: Am ersten Adventsonntag spielen die En-<br />
sembles der Bläser am GNR auf!<br />
Nach intensiver Vorbereitung, verstärktem Übungseinsatz<br />
– nicht nur bei den wöchentlichen Probennachmittagen,<br />
sondern auch bei Wochenendproben außerhalb der Schule<br />
[128]
in der Jugendherberge Wewelsburg – hatten die jungen Musi-<br />
kerinnen und Musiker mit ihren Betreuern unter der bewähr-<br />
ten Leitung von Leonhard Gand wieder zum Jahreskonzert<br />
geladen und das mit einem breiten und sehr anspruchsvollen<br />
Programm. Der erste Adventsonntag hat sich hier inzwischen<br />
fest für das Jahreskonzert am <strong>Nepomucenum</strong> etabliert.<br />
„Wine and Roses“, das soll hier keineswegs eine Brüskierung<br />
der deutschen Sprache sein, sondern hier gibt das populäre<br />
Stück des amerikanischen Komponisten und Oscar-Preisträ-<br />
gers aus Ohio, Henry Mancini, das Motto vor:<br />
„The Days of Wine and Roses“.<br />
Damit ist schon angedeutet, dass bei diesem Konzert in der<br />
Adventszeit der bekannte Pianist, Komponist von Filmmusik<br />
und früherer Arrangeur bei der Glenn-Miller-Band eine we-<br />
sentliche Rolle spielen sollte. Und so konnte sich das begeis-<br />
terte Publikum in der voll besetzten Aula des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
erfreuen an der Musik mit einer Mischung aus bekannten Me-<br />
lodien des Jazz, Swing, Rock und Filmen und Musicals. Es war<br />
eine eindrucksvolle Demonstration für außergewöhnliche<br />
Leistung in der Musik an einer Schule. „Schließt man die Au-<br />
gen, so kann man fast vergessen, in einem Schülerkonzert zu<br />
sein…“, mit diesen Worten des Schulleiters Peter Esser beim<br />
Dank an Leonhard Gand und seine phantastisch aufspielen-<br />
den Musiker wurde die mit lang anhaltendem Beifall und<br />
Standing Ovations belohnte Darbietung am besten charakte-<br />
risiert. Nicht nur die Solisten glänzten mit pointiertem Vor-<br />
trag; alle Ensembles von den Jazz-Juniors über die Bigband<br />
bis zur Jazz-Combo spielten hervorragend und machten den<br />
[129]
Konzertabend zu einem großen Erlebnis für die vielen Zuhö-<br />
rer.<br />
Man darf sicher fragen: Werden wir die Musiker des Gymna-<br />
sium <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong>, die in den letzten Jahren im<br />
Rahmen der städtischen Kulturveranstaltungen aufgetreten<br />
sind, auch bei der Landesgartenschau erleben können? – Wir<br />
hoffen doch sehr!<br />
30 Mitwirkende im Orchester der Jazz-Juniors, 25 in der Big-<br />
band und 13 in der Jazz-Combo, dazu darf man noch die Blä-<br />
serklassen in der 6. Klasse und – sogar in Doppelbesetzung<br />
– in der 5. Klasse zählen. Da kommt man auf eine beachtliche<br />
Zahl von Schülerinnen und Schülern, die sich anspruchsvol-<br />
ler Blasmusik widmen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Wir gratulieren:<br />
Maria Hansmeier zum 90. Geburtstag<br />
Am 27. Januar 2006 vollendete Studiendirektorin i. R. Maria<br />
Hansmeier ihr 90. Lebensjahr. Frau Hansmeier war von 1952<br />
bis 1983 mit großem Einsatz am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
tätig. Sie unterrichtete in den Fächern Biologie, Deutsch und<br />
Erdkunde. Lange Jahre betreute sie auch die umfangreiche<br />
biologische Sammlung. Ihre umfassenden Kenntnisse in der<br />
heimischen Flora und Fauna sind bewundernswert.<br />
Aus dem Terminkalender des GNR<br />
Natürlich interessieren sich die ehemaligen Schülerinnen<br />
und Schüler des <strong>Nepomucenum</strong>s nicht mehr sonderlich für<br />
Termine für Klausuren, Zeugniskonferenzen, Versetzungen<br />
und Anfang und Ende der Schulferien, es sei denn - und das<br />
kommt ja in steigendem Maße für viele in Frage - , ihre Kinder<br />
oder auch Enkelkinder besuchen das GNR.<br />
Dennoch kann ein Auszug aus dem umfangreichen Termin-<br />
kalender der Schule für unsere Mitglieder vielleicht doch in-<br />
teressant sein, geben die Daten doch auch eine Skizze vom<br />
heutigen Schulalltag.<br />
Erstes Halbjahr<br />
14.8. - 18.8.2006: Klassenfahrten der Jahrgangsstufe 6<br />
30.8. - 3.9.2006 Fahrt nach Auschwitz<br />
[130]
31.8.2006: Berufskundliche Vortragsreihe<br />
7.9.2006: Sportfest für die Jahrgangsstufen 5 – 10<br />
7.9.2006: Infobörse: Facharbeit der Stufe 12<br />
16.10. – 27.10.2006: Betriebspraktikum der Jahrgangsstufe 9<br />
2.11. – 4.11. 2006: Probentage der Big Band des GNR<br />
7.11. – 8.11.2006: Beratung für die Stufe 12:<br />
„Abitur – was dann?“<br />
9.11.2006: Berufskundliche Vortragsreihe<br />
24.11.2006: Mathematik-Wettbewerb für die Jahrgangsstufe 12<br />
Zweites Halbjahr<br />
3.2.2007: Zweite Berufe-Messe am GNR<br />
5.2. – 10.2. 2007: Anmeldungen für die Klassen 5 und 11<br />
15.2.2007: Karneval in der Aula des GNR<br />
15.3.2007: Känguru“- Wettbewerb der Stufen 5 – 10<br />
18.3. – 29.3. 2007: Fahrt nach Ribérac<br />
16.5. – 20.5. 2007: Combo in Ribérac<br />
2.6.2007: Verabschiedung der Abiturientia 2007, Abiturball<br />
Bitte vormerken:<br />
Altschülertreffen bei der LGS im Jahre 2008<br />
Dazu die Andressen der Schule:<br />
„Gruss aus <strong>Rietberg</strong>“ im Internet unter: http://gnr.rietberg.de<br />
Zuschriften an das <strong>Nepomucenum</strong> unter: gnrriet@aol.com<br />
Die Homepage der Schule: www.nepomucenum-rietberg.de<br />
E-Mail: verwaltung@nepomucenum-rietberg.de<br />
Zuschriften an die Redaktion unter:<br />
Gruss_aus_<strong>Rietberg</strong>@gmx.de<br />
Postanschrift: <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong>, Torfweg<br />
53, 33391 <strong>Rietberg</strong><br />
Telefon: 05244 / 986 - 460; Fax: 05244 / 986 - 469<br />
[131]
Schlusswort<br />
Wie im vergangenen Jahre, so erscheint auch am Ende des<br />
Jahres 2006 der „Gruß aus <strong>Rietberg</strong> nur noch im Internet<br />
unter der Adresse:<br />
http://gnr.rietberg.de<br />
Für unsere ehemaligen Nepomucenerinnen und Nepomu-<br />
cener wird ein entsprechender Hinweis in den „Stadtanzei-<br />
gern von <strong>Rietberg</strong> und Delbrück“ und für den Raum Verl im<br />
„Verler Leben“ erscheinen. Die anderen „Ehemaligen“ wer-<br />
den mit einem Schreiben benachrichtigt.<br />
Im Gegensatz zu früher ständig gegebener Finanzenge – die<br />
hohen Kosten für Druck und Versand waren einfach nicht<br />
mehr aufzubringen - können wir jetzt Projekte am Nepomu-<br />
cenum unterstützen. Ein Beispiel ist die Anschaffung guter<br />
Notenständer für die Orchester der Schule. Es ergeht daher<br />
an alle Ehemaligen die herzliche Bitte, den Mitgliedsbeitrag<br />
auch weiterhin zu überweisen. Herzlichen Dank!<br />
Wir danken allen sehr, die wieder durch Wort- und Bildbei-<br />
träge geholfen haben, dass dieses Heft in diesem Unfang<br />
erscheinen konnte. Unser Dank gilt aber ebenso herzlich<br />
all denen, die durch Überweisung ihres Mitgliedsbeitrages<br />
oder mit einer Geldspende die Finanzierung ermöglicht<br />
haben.<br />
Wer der Vereinigung der Ehemaligen oder der Schule einen<br />
Geldbetrag überweisen möchte, für den oder die geben wir<br />
gern folgende Kontonummern an:<br />
Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler des<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>:<br />
Sparkasse <strong>Rietberg</strong>, BLZ 47852760, Konto-Nr.: 30008163<br />
Förderverein des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong>:<br />
Sparkasse <strong>Rietberg</strong>, BLZ 47852760, Konto-Nr.: 30560163<br />
Förderverein Jugendorchester <strong>Nepomucenum</strong>:<br />
Sparkasse <strong>Rietberg</strong>, BLZ 47852760, Konto-Nr.: 30539844<br />
[132]
Dringend bitten wir darum, Änderungen der Anschriften<br />
mitzuteilen!<br />
Allen ehemaligen und heutigen Schülerinnen und Schülern,<br />
Eltern und Freunden des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong><br />
<strong>Rietberg</strong> herzliche Grüße, frohe Weihnachten und alle guten<br />
Wünsche für einen guten Start in das Jahr 2007<br />
Guido Henze Gabriele Reese<br />
Bruno Feuerborn Dr. Michael Orlob<br />
[133]
Vereinigung<br />
Ehemaliger Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong><br />
Torfweg 53<br />
33397 <strong>Rietberg</strong><br />
Beitrittserklärung zur Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> bzw. Adressenänderung:<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur „Vereinigung ehemaliger<br />
Schülerinnen und Schüler des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong>“<br />
Name, Vorname (evtl. auch Geburtsname), Geburtsdatum:<br />
Straße, PLZ, Ort<br />
Unterschrift<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Ermäßigter Beitrag 3 Euro<br />
Voller Beitrag 12 Euro<br />
Meine Einzugsermächtigung liegt bereits vor.<br />
Gewünschtes bitte ankreuzen<br />
Die „Vereinigung ehem. Schülerinnen und Schüler des GNR“ hat die<br />
Vollmacht, die Mitgliedsbeiträge von meinem Konto<br />
Kontonummer<br />
bei der Bank (Name der Bank + BLZ) abzubuchen.<br />
Unterschrift<br />
[134]