Badische Leichtathletik - HEFT 3/2015

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2 BL HEFT 3/2015 Editorial Liebe Freunde der badischen Leichtathletik, die Debatte über den „Lauf-Euro“ bestimmte in diesem Jahr die Diskussionen bei den Veranstaltern von Volksund Straßenläufen innerhalb des BLV, aber auch in ganz Deutschland. Die kritische Position, die der BLV in den DLV-Gremien eingenommen hatte, konnte sich glücklicher Weise bundesweit durchsetzen – im BLV ändert sich auch 2016 nichts hinsichtlich der Gebührenhöhe! Der über 23 Jahre als Fachwart für Volks- und Straßenläufe tätige Heinz Scharmann registrierte das Ergebnis mit Zufriedenheit, sein Wirken im BLV fand großen Respekt in den Reihen der Vereinsvertreter, die zu seiner Verabschiedung zur Jahrestagung nach Büchig gekommen waren. Die neuen Regelungen ab dem 01.01.2016 werden in dieser Ausgabe anschaulich dargestellt. Die Zuständigkeit für das Laufen in Baden liegt beim BLV Laufen ist zwar Grundlage aller Sportarten, die fachliche Zuständigkeit hierfür liegt jedoch bei der Leichtathletik. Möglicherweise hat der BLV diese Position in den vergangenen Jahren nicht mit ausreichend Nachdruck eingefordert, doch die Auswertung der Umfrage bei den Laufveranstaltern sowie die Strukturdatenanalyse unserer Mitgliedsvereine machen deutlich, dass sich dies ändern muss. Denn gemessen an der Zahl der Laufaktiven in der Bevölkerung ist die Mitgliederzahl im BLV und seinen Leichtathletik treibenden Vereinen zu gering. Viele Vereine im organisierten Sport unterhalten Lauf- und Walkingtreffs, ohne diese dem hierfür zuständigen Fachverband zuzuordnen, gleiches gilt für Volksund Straßenläufe, hier gesellen sich zu Nichtmitgliedsvereinen eine große Anzahl kommerzieller Anbieter – Tendenz steigend. Insofern war die Debatte um den Lauf-Euro als Weckruf an die Leichtathletikverbände von großer Bedeutung. Mitgliederbindung und -gewinnung durch Laufangebote Die Laufbewegung bietet den Vereinen eine große Chance, ihr gesundheitsorientiertes Trainingsangebot zu erweitern und dadurch Mitglieder im Verein zu halten oder neue Mitglieder zu gewinn e n . Z a h l r e i c h e Volks- und Straßenläufe bieten ganzjährig Gelegenheit, die durch regelmäßiges Training erworbene Fitness abzuprüfen und zu bewerten. BLV und Laufveranstalter bieten über ihre Terminbörse und den eigenen Laufkalender eine Plattform für Läuferinnen, Läufer und Vereine, ergänzt werden diese um gezielte Fortbildungsangebote zum Thema Laufen, die künftig noch stärker dezentral stattfinden sollen. Die personelle Aufstockung der Verbandsgeschäftsstelle wird größere Spielräume in der Beratungsleistung bieten und Vereine dazu auffordern, die neuen Angebote vor Ort umzusetzen. Vieles zum Thema Laufen wird in dieser Ausgabe beleuchtet, aber auch die für die Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Leichtathletik-Verbände (ArGe BWLV) so erfolgreiche Weltmeisterschaft in Peking wird aus der Sicht eines jungen Talents nachbetrachtet. Viel Spaß beim Lesen ! Reinhard Stark Geschäftsführer
BL HEFT 3/2015 3 Rückblick Saison 2015 as Jahr 2015 war die erfolgreichste Saison in der Geschichte der baden-württembergischen DLeichtathletik. 56 Athletinnen und Athleten haben sich insgesamt 71 Mal für internationale Meisterschaften qualifiziert. 43 dieser Qualifikanten kamen unter die Top Acht. Außerdem wurden 14 internationale Medaillen gefeiert, davon sieben Goldene, vier Silbermedaillen und dreifach Bronze. Eine Tatsache ist dabei neben den puren Zahlen der Erfolge besonders bemerkenswert und unterstreicht den hohen Stellenwert unseres Fördersystems: 89% der 56 international gestarteten Athletinnen und Athleten werden von Landes-, Verbands- oder Stützpunkttrainern betreut. Ein deutlicher Beweis für die Bedeutsamkeit unserer Regional- und Personalstruktur in der ArGe BWLV. 79% dieser Athletinnen und Athleten haben unser Fördersystem durchlaufen – angefangen bei der VR- Talentiade oder dem jährlichen Talentsportfest. Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem Fachwart für Talentförderung Dieter Roth, der zum Jahresende sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgibt. Auch im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Baden-Württemberg ganz weit vorne. 22% aller DLV- Starter bei internationalen Meisterschaften stammen aus Baden-Württemberg. Bei einer Deutschen Meisterschaft gingen noch nie mehr Medaillen in unser Ländle. Von hervorragenden 20 Medaillen feierten wir gleich neun Deutsche Meistertitel, vier Vieze-Meister und sieben Bronzemedaillen. Und das trotz einiger verletzungsbedingter Absagen! Allein die badischen Athleten sind mit fünfzehn Gold-, sieben Silber- und zwölf Bronzemedaillen von der Senioren-WM in Lyon zurückgekehrt. Der Sportsgeist und der Trainingseifer der Senioren sollte so manchem Nachwuchsathleten ein Vorbild sein. Ganz besonders gilt es zu betonen, dass die Zusammenarbeit zwischen BLV und WLV derzeit hervorragend läuft. Ein enger Austausch auf Augenhöhe, sowohl im Ehrenamt, als auch im Hauptamt ist dafür essentiell. Doch auch ein paar mahnende Worte sind angebracht, denn wir dürfen uns auf keinen Fall auf diesen Lorbeeren ausruhen! Die sinkenden Teilnehmerzahlen bei Wettkämpfen auf allen Ebenen sind alarmierend. Es reicht nicht aus diese Tatsache alleine auf den demografischen Wandel zu schieben, sondern wir müssen die Problematik aktiv angehen. Zielgerichtete Talentsichtung und -förderung in den Vereinen und Kreisen ist daher äußerst wichtig. Mit der Einführung der Kinderleichtathletik sowie der VR-Talentiade haben wir dafür bereits hervorragende Konzepte, damit wir auch weiterhin so zahlreiche Erfolge feiern können. (Michael Manke-Reimers, Vizepräsident Leistungssport) Auch in den Jugendaltersklassen ist Baden-Württemberg stark. 14 erste Plätze, 14 Silberränge und neun Bronzemedaillen holten ArGe BWLV-Athletinnen und Athleten bei den diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften in Jena. Beinahe schon Medaillengaranten sind aber auch unsere Seniorensportler, die auch 2015 international abgeräumt haben.
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