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Elch-Posse Satire-Magazin No. 1

Täglich erleben oder hören wir Dinge, die uns kurios, verrückt oder anstößig erscheinen und über die wir nachdenken. Teils heiter und teils bissig-ironisch erklärt der Elch diese aus seiner ganz bescheidenen Sicht.

Täglich erleben oder hören wir Dinge, die uns kurios, verrückt oder anstößig erscheinen und über die wir nachdenken. Teils heiter und teils bissig-ironisch erklärt der Elch diese aus seiner ganz bescheidenen Sicht.

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<strong>No</strong>. 1<br />

1


<strong>Elch</strong>-<strong>Posse</strong><br />

<strong>Satire</strong> – Sarkasmus – Ironie<br />

<strong>No</strong>. 1<br />

kostenfreies Online-<strong>Magazin</strong><br />

1. Ausgabe, März 2015<br />

© by Henry-Sebastian Damaschke<br />

www.sheep-black.com<br />

Korrektorat: Petra Schmidt, www.lektorat-ps.com<br />

Die Buch- und Cover-Rechte liegen beim Autor.<br />

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung<br />

– auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des Autors gestattet. Alle Rechte, auch die der<br />

Übersetzung des Werkes, liegen beim Autor. Zuwiderhandlung ist<br />

strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz.<br />

2


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

täglich erleben oder hören wir Dinge,<br />

die uns kurios, verrückt oder anstößig<br />

erscheinen und über die wir nachdenken.<br />

Teils heiter und teils bissigironisch<br />

erklärt der <strong>Elch</strong> diese aus<br />

seiner ganz bescheidenen Sicht.<br />

In der Ausgabe <strong>No</strong>. 1 hat er über folgende Themen nachgedacht:<br />

Headlines ........................................................................ 4<br />

Google erinnert sich gerne ............................................. 7<br />

Pseudoverlage imaginär auf der Leipziger<br />

Buchmesse 2015 .......................................................... 10<br />

Der Button ... eine Karriere ........................................... 12<br />

Von selbsternannten Prinzen und anderen<br />

nichtadeligen Namensträgern … .................................. 15<br />

Bestseller ...................................................................... 17<br />

<strong>No</strong>belpreise für Alle ...................................................... 20<br />

Erfolglose Autoren – Erfolglose Pseudoverleger .......... 22<br />

3


Headlines<br />

Unliebsame politische Gegner erschießt man oder,<br />

noch besser, man lässt sie erschießen. So geschehen<br />

in Moskau. Heute wird er bestattet, der<br />

Nemzow, und morgen kräht kein Hahn mehr danach.<br />

Die Taktiken sind doch gut. Einer macht Randale<br />

und der, der das Sagen hat, lässt ihn entsorgen.<br />

Somit sind die Machtverhältnisse wieder klar<br />

und strukturiert. Die Freundin war dabei und überlebte<br />

bzw. ihr passierte nichts. Was sie wohl weiß?<br />

Das Feld für Vermutungen ist offen. Mord und Totschlag<br />

auf offener Straße. Na ja, das kennt man ja<br />

auch bei uns und ein bisschen Schwund ist immer.<br />

Mit Google durch den Amazonas. Na, endlich mal<br />

was Erfreuliches. Da kann man also bequem vom<br />

Sofa aus durch den Busch schleichen. Coole Sache,<br />

das Google, ein bisschen allerdings stört es<br />

mich, dass diese unberührte Natur jetzt nicht mehr<br />

unberührt ist. Hoffentlich haben die nicht ihre Cola-<br />

Dosen überall rumliegen lassen.<br />

Kommen wir zu einem Thema, was gerade die Wogen<br />

hochschlagen lässt: Kinderpornos – und die<br />

Strafe beträgt lediglich 5.000 Euro. Das ganze Ding<br />

ist eingestellt. Von Reue keine Spur und das Leben<br />

kann so weitergehen. Aufhören wird dieser Kranke<br />

mit Sicherheit nicht, aber er war ja auch Politiker, da<br />

gibt man gerne schon mal rechtlich was zu, so eine<br />

4


Art Polit-Bonus. Politik ist ein schmutziges Geschäft<br />

und letztlich komme ich immer mehr zu dem<br />

Schluss, dass sich hier geradezu wahre Horden von<br />

subversiven Elementen tummeln. Gut, dass man<br />

das nicht alles weiß, ansonsten würde man vielleicht<br />

Amok laufen.<br />

Und dann war da noch das persönliche Highlight<br />

der noch jungen Woche. Unsere allseits bekannten<br />

Pseudoverlage haben sich wieder einige <strong>Posse</strong>n<br />

geleistet.<br />

Die eine Pseudologin schreibt öffentlich, dass<br />

Autoren bei ihr keine Druckkostenzuschüsse, sondern<br />

die Bücher bezahlen müssen, und teilt unsere<br />

kostenfreie Broschüre "Pseudoverlag? Nein, danke!".<br />

Eine <strong>Posse</strong> ohne E, wenn ihr versteht, was ich<br />

meine ...<br />

Die andere, ach so bürgerfreundliche Dame will<br />

in ihrem Wohnort Bürgermeisterin werden, ist aber<br />

aufgeflogen mit ihren Pseudo-Preisen (Weltenbummler<br />

des Jahres, Unternehmer im Untergrund,<br />

Ehren-Mitglied der Pseudologen 2015, Gewinner<br />

von Preisausschreiben) und ihren Pseudo-<br />

<strong>No</strong>minierungen (nominiert als Heilige 2020, nominiert<br />

für den grünen Daumen 2016, nominiert zur<br />

Rettung des Katers 2017 und, nicht zu vergessen,<br />

nominiert für den Abwesenheits-Preis der Buchmesse<br />

in Leipzig 2015). Sie ist inzwischen so lächerlich,<br />

dass man sich einfach nur noch fremdschämen<br />

muss. Peinlichkeiten über Peinlichkeiten,<br />

aber immer noch eine große Klappe und bloß nicht<br />

5


konfrontieren, da werden die Gegner geblockt und<br />

ignoriert. Da wird die Homepage schnell aktualisiert<br />

und die tollen "Preise" werden gelöscht, aber unser<br />

aller Freund Google speichert alles und ja, ich liebe<br />

Google. Sie kennt wohl nicht den schönen Satz:<br />

"Ignoranz führt tendenziell in den Misserfolg". Ist der<br />

point of no return erreicht, gibt es keine Umkehr<br />

mehr. Na ja, sei es drum, die Katerstimmung wird<br />

noch früh genug kommen und vermutlich wird dann<br />

auch der Letzte begriffen haben, dass sich ein solches<br />

Verhalten selten auszahlt, von Vertrauen wollen<br />

wir gar nicht reden ...<br />

Also Nachbarn, bleibt kritisch und nicht vergessen:<br />

Et kütt wie et kütt.<br />

6


Google erinnert sich gerne<br />

Tja, Nachbarn, was nützt es, wenn man seine Sünden<br />

verschleiern will? Nix nützt es. Google speichert<br />

alles, restlos. Einige Pseudoverlage möchten inzwischen<br />

aus politischen Gründen einen augenscheinlich<br />

guten Leumund vortäuschen, denn im Täuschen<br />

und Tarnen sind sie ja Spitze, die Pseudologen und -<br />

innen. Nur, so ganz klappt das nicht, denn die Fakten<br />

liegen klar auf der Hand: Google speichert alles<br />

und jedes und eigentlich finde ich das richtig klasse.<br />

Wer nix Schlimmes macht, der hat auch nix zu befürchten.<br />

Auch gelöschte Einträge bleiben über Jahre<br />

erhalten und jeder kann sie mit einigen kleinen Tricks<br />

hervorlocken und dann ist das Ganze wieder sichtbar.<br />

Da nützt es nix, wenn man plötzlich nicht mehr<br />

Mitglied bei selbst gestalteten Vereinen ist, da nützt<br />

es auch nix, wenn man Seiten entfernt. Google sieht<br />

und speichert eben alles ab, und wenn nicht, dann<br />

verweisen sie auf andere Suchmaschinen – ein Service,<br />

der begeistert.<br />

Darum, Nachbarn, passt schön auf, was ihr wann<br />

und wo im Netz preisgebt. Homepagebesitzer trifft<br />

es noch ärger, denn die einmal gesetzten Seiten<br />

findet Google immer wieder. Irgendwie cool, so<br />

brauchen sich Pseudoverlage eigentlich nix mehr<br />

merken, was sie den Autoren angetan und abgeknöpft<br />

haben. Schwups, gibt man den Tagg ein und<br />

Zack, hast du nicht gesehen, erscheint es wieder.<br />

Da nützt kein Leugnen und kein Entfernen von der<br />

Homepage. Ist ´ne coole Sache, das Google.<br />

Na, und wenn wir dann demnächst die Google<br />

App auch fragen können, wo denn der nächste<br />

Pseudoverlag ist, vielleicht gibt es dann entweder<br />

eine Warnmeldung, etwa wie: "Vorsicht! Biegen Sie<br />

7


nicht rechts ab, da wird Ihnen das letzte Hemd geraubt."<br />

Oder aber Google verweist auf die Seite:<br />

"NEIN zu Druckkostenzuschussverlagen/Pseudoverlagen.<br />

Bitte suchen Sie sich einen Publikumsverlag<br />

oder werden Sie Selfpublisher."<br />

Wäre schon ´ne coole Sache von Google und eigentlich<br />

müssten ja die Nerven bei den Pseudoverlegern<br />

und -verlegerinnen blank liegen. Was wohl<br />

auch so ist, denn sie drohen bei jeder Kleinigkeit sofort<br />

mit komischen Anwälten. Ehrlich gesagt frage ich<br />

mich, ob das überhaupt richtige Anwälte sind, vielleicht<br />

haben die sich bei ebay auch ´nen Studienabschluss<br />

gekauft oder im Ausland …, so genau weiß<br />

man das ja heute auch nicht. Es gab ja auch schon<br />

´nen imaginären Professor für Germanistik, der mit<br />

Geisterbrille oder völlig verkatert le(c)ktorierte ...<br />

<strong>No</strong>rmalerweise kennen sich doch Anwälte mit<br />

Datenschutz aus. Die bei Amazon reagieren sofort,<br />

wenn jemand den Datenschutz verletzt, hatte ich<br />

gestern erst. Vor allem müsste doch ein Rechtsanwalt<br />

mehr als eine Realschule besucht haben. Also<br />

die, die ich kenne, haben Abitur und auch ordentlich<br />

studiert, aber man weiß ja nie, was ein Pseudoverlag<br />

da angeheuert hat. Vielleicht wird deshalb ja<br />

auch nur gedroht, ich meine, das bringt mich glatt<br />

auf die Idee einer Revision. Was passiert eigentlich,<br />

wenn ein falscher Anwalt einen Mandanten vor Gericht<br />

vertritt? Das sind doch mal echte Fragen, die<br />

die Welt bewegen können. Wenn schon Professoren<br />

für Germanistik nicht existieren … Also solche<br />

gibt es schon im realen Leben, aber eine Pseudologin<br />

hatte einst einen als Lektor, seitdem sind ihre<br />

Bücher schwerer ... mit Fehlern, meine ich. Na, aber<br />

was ein echtes forensisches Trüffelschwein ist, das<br />

findet das auch noch heraus.<br />

8


In diesem Sinne, Nachbarn, macht den Realitätscheck<br />

und seid wachsam.<br />

Hier noch ein kleines Zitat:<br />

"Es ist besser, in Ehren zu versagen, als durch<br />

Betrug erfolgreich zu sein."<br />

Sophokles (496 – 405/6 v. Chr.)<br />

9


Pseudoverlage imaginär<br />

auf der Leipziger<br />

Buchmesse 2015<br />

Nachbarn, jetzt ist es raus. Wie aus zuverlässigen<br />

Kreisen bekannt wurde, werden in diesem Jahr auch<br />

Pseudoverlage imaginär anwesend auf der Buchmesse<br />

sein. Ich war zugegebenermaßen ein wenig sprachlos,<br />

als mich diese brisante Neuigkeit erreichte. Ich<br />

konnte es erst gar nicht glauben, aber nachdem wir<br />

(mit Verlaub, wir sind selbst Aussteller) das Ausstellerverzeichnis<br />

2015 durchgesehen haben, stellten wir<br />

fest, dass der besagte Pseudoverlag aus Viersen nicht<br />

auf der Ausstellerliste steht, trotzdem er mit dieser<br />

Aussage hausiert. Auf besagter Liste ist jeder teilnehmende<br />

Verlag verzeichnet – und nein, da wird auch<br />

niemand vergessen, wenn er denn seinen Stand ordentlich<br />

gebucht und bezahlt hat. Es wird niemand<br />

vergessen! Anmeldefristen sind im September des<br />

Vorjahres bereits abgeschlossen. Wer das einmal mitgemacht<br />

hat, der kennt sich aus ...<br />

Der Informant hat recht. Pseudoverlage sind in diesem<br />

Jahr imaginär zugelassen oder aber sie lügen so<br />

schamlos Leute an, dass einem der Atem stockt. Stellt<br />

sich die Frage: Können Pseudologen lügen? Sind sie<br />

nicht alle so ehrlich? Ich kann es gar nicht glauben. Wo<br />

sie doch auch versprechen, dass sie Autoren zu Welterfolgen<br />

verhelfen und mindestens jeder 3. Autor Millionär<br />

wird. Warum sind sie denn dann imaginär auf der<br />

Buchmesse? Warum nicht real? Diese Fragen bewegen<br />

mich. Warum also imaginär auf der Buchmesse?<br />

Hm …, es könnte an den Preisen liegen, die steigen<br />

ja bekanntlich jedes Jahr und vermutlich sind die<br />

Geschäfte bei einigen Pseudos derart rückläufig, dass<br />

10


man nicht mal mehr einen schlappen Tausender übrig<br />

hat für einen Messestand. Na ja, das Leben auf großem<br />

Fuße und mit großer Klappe ist ja bekanntlich<br />

auch recht teuer. Das Abzocken von Autoren ist auch<br />

nicht mehr so einfach. Die sind nämlich jetzt schlaue<br />

Selfpublisher geworden, und weil die so "erfolglos"<br />

sind, können die sich auch einen realen Messestand<br />

leisten. Sie sind nämlich sparsam und leben ganz ohne<br />

Jaguar und fahren lediglich einen Porsche.<br />

Es kann natürlich auch sein, dass einige Pseudoverlage<br />

erkannt haben, dass sie auf der Buchmesse<br />

nicht mehr so einfach unbedarfte Autoren einlullen<br />

können, indem sie ihnen Ruhm und Erfolg versprechen.<br />

Na ja, und weil das alles so ist, haben sie sich<br />

wohl für einen imaginären Stand entschieden, um ihrem<br />

sozialen Umfeld (manche sagen Lobby oder<br />

Wähler dazu) vorzugaukeln, dass sie ja so erfolgreich<br />

seien und fleißig Messevorbereitungen zu treffen<br />

hätten ... Manche posten sogar ihre alten vergilbten<br />

Messebilder besserer Tage, um vorzutäuschen,<br />

auf einer aktuellen Buchmesse gewesen zu sein ...<br />

(Wohl keine Kohle für Photoshop *g)<br />

Wir jedenfalls haben uns für den realen Kontakt<br />

zu unseren Lesern und Kunden entschieden und darum<br />

einen realen Messestand gebucht und freuen<br />

uns auf regen und realistischen Besuch.<br />

Nachbarn, seid daher vorsichtig, wem ihr auf der<br />

Buchmesse begegnet, es könnte auch ein Geist<br />

sein, denn nur die sind imaginär. Trugbilder braucht<br />

keiner, es sei denn, er möchte Gast in einer der<br />

nächsten Klapsen werden ☺<br />

11


Der Button ... eine Karriere<br />

Er ist rot und er will aufmerksam<br />

machen. Seinen Ursprung hat er<br />

an unserem Schreibtisch gefunden.<br />

"NEIN zu Druckkostenzuschussverlagen" (auch<br />

Pseudoverlage genannt) ist sein Schriftzug und seine<br />

Botschaft für einen fairen Umgang mit Autoren.<br />

Wir werden des Öfteren gefragt, wie wir zu ihm<br />

gekommen sind. Ich könnte jetzt ein wunderschönes<br />

Märchen erzählen, aber ich bin Realist und darum<br />

beginnt diese Story des Buttons nicht mit: "Es<br />

war einmal …", sondern mit der Tatsache, dass<br />

mich vor ca. 10 Jahren einer dieser Pseudoverleger<br />

über den Löffel balbiert hat. Inzwischen ist der ursprüngliche<br />

Verleger mit einer Pizza vermutlich auf<br />

der Flucht: vor den 1.000 Autoren, die er noch<br />

schlimmer abgezockt hat als einst mich. Ich habe<br />

ihm damals in meinem Zorn, meiner Wut und Enttäuschung<br />

über sein Geschäftsverhalten versprochen,<br />

dass er irgendwann damit scheitern würde.<br />

Nun, er hat den Verlag inzwischen verkauft, die Geschäfte<br />

gaben es wohl wegen der verstärkten Aufklärung<br />

dieser DKZV-Modelle nicht mehr so richtig<br />

her und auch Autoren sind informierter und schlauer<br />

geworden, seit es Plattformen für Selfpublishing<br />

gibt, sozusagen zum Nulltarif.<br />

Weil ich ein gutmütiger und leider auch leichtgläubiger<br />

Mensch war, bin ich dann noch einmal auf<br />

solch einen Schuppen, gleich vor den Toren Kölns,<br />

12


hereingefallen. Ich hatte gerade die Pizza verdaut,<br />

da stand ein abgehalfteter Kater vor der Tür. Na ja,<br />

streunenden Katzen gebe ich immer Futter und die<br />

meisten sind dankbar, diese aber nicht, die war vom<br />

Stamme Nimm: Hast´e was, bekommst´e was ...<br />

Die Tatsache, dass diese Katze behauptete, sie sei<br />

kein Pseudo, nahm ich ihr übel, denn ihre Rechnung<br />

sprach eine ganz andere Sprache.<br />

Und genau hier greift der Button, denn solche<br />

Zuschussverlage gibt es zu Hauf und genau dafür<br />

steht er. Er soll aufklären und die Leute informieren,<br />

dass dies betrügerische Machenschaften sind, die<br />

Gelder, Zeit und Nerven kosten. Am Ende zahlt nur<br />

einer und das ist der Autor. Zum Schluss, wenn sie<br />

sich fadenscheinig vor Gericht, mittels windiger Anwälte,<br />

Recht erschleichen, versuchen sie immer<br />

weiter, ihre Pseudologie zu komplettieren. Sie enttarnen<br />

sich schließlich selbst, indem sie ihre HIWIs<br />

oder auch Laffen vorschicken, die dann mit Dreck<br />

werfen und weiterhin Storys jenseits von Gut und<br />

Böse verbreiten, bis sie dann merken müssen (oder<br />

auch nicht), dass sie sich längst selbst exhibitioniert<br />

haben und ihr ganzes schönes Pseudoverlagsgebäude<br />

sich in Rauch auflöst. Sie vergessen dabei,<br />

dass es Belege gibt, die sie ihrer Pseudologie enttarnen.<br />

Gerichte lügen bekanntlich nicht … und<br />

Vergleiche sind keine Verurteilungen oder gewonnene<br />

Prozesse. Erwähnt sei noch, wie diese Pseudoverlegerin<br />

aus Angst vor Enttarnung miaut, dass<br />

ein Gericht mir nie verboten hat zu sagen, dass sie<br />

ein Pseudo ist. Es herrscht freie Meinungsäußerung<br />

und dokumentierte Wahrheiten dürfen verbreitet<br />

werden zum Zwecke der Information. Wenn aber<br />

der Erfolg von einst nur noch Historie ist, dann geht<br />

eine Gruppe dieser Pseudoverleger in die Abteilung<br />

13


"Vermarktung für Autoren". (Das können Autoren<br />

ganz alleine, dank des ›Internettes‹). Andere verkaufen<br />

ihre Verlage, bevor sie pleite gehen, und<br />

gründen einen neuen mit anderem wohlklingenden<br />

Namen. Wieder andere vertreiben sinnlose Versicherungen,<br />

wenn es mit der Prokura nicht mehr so<br />

klappt. Die letzten gehen dann in die Politik (die einen<br />

wollen größenwahnsinnig, wie sie sind, Bundeskanzler<br />

werden und andere versuchen es erst<br />

mal eine Nummer kleiner, etwa als Bürgermeister).<br />

Also Nachbarn, seid wachsam … Ein kleiner Button<br />

macht leise Karriere und freut sich, wenn er helfen<br />

kann. Pseudoverleger? Wenn sie schon unbedarfte<br />

Autoren betrügen, was tun sie dann, wenn sie<br />

Macht bekommen? Sie verstehen es, eine riesige<br />

Show abzuziehen, aber halten werden sie nichts<br />

von dem, was sie vollmundig versprechen ...<br />

Der Button jedenfalls ist echt und authentisch<br />

und er tut nichts, außer aufzuklären. Als Anstecker<br />

hat er eine spitze Nadel :-) Wir freuen uns über seinen<br />

Erfolg. Er hat Fans und er ist öffentlich und ja,<br />

er ist beliebt, bei den Autoren sowie Verbänden.<br />

Meine Waffe ist das Wort und ich scheue mich nicht<br />

davor, es zu benutzen ...<br />

Wer sich über Pseudoverlage näher informieren<br />

möchte:<br />

Website incl. Blacklist: nein-zu-dkzv.web-hostel.de<br />

14


Von selbsternannten Prinzen<br />

und anderen nichtadeligen<br />

Namensträgern<br />

Dass die Welt ja kurios ist, dürfte allgemein bekannt<br />

sein, aber dieses Phänomen, sich Titel zu kaufen<br />

(gibt es schon für 49 € bei ebay und ähnlichen Plattformen),<br />

ist schon bezeichnend für Betrüger aller<br />

Art. Fakt ist für mich, dass diese Leute, die so was<br />

nötig haben, noch nicht einmal in der Lage waren,<br />

eine Schulbildung abzuschließen, noch viel weniger<br />

ein Studium oder einen Beruf. Wie sonst käme man<br />

auf die Idee, sich einen Titel zu kaufen? Diese ganzen<br />

nichtadeligen Namensträger sind für mich Menschen<br />

ohne Selbstbewusstsein, ohne eigene Persönlichkeit,<br />

außer mit krimineller Energie behaftet,<br />

nicht mehr und nicht weniger.<br />

Genauso ist es mit denen, die einen Doktortitel<br />

kaufen. Wer jemals eine Doktorarbeit geschrieben<br />

hat, der weiß, wie viel Arbeit und Mühe es macht,<br />

dass ein Rigorosum kein Zuckerschlecken ist und<br />

auch ein Diplom viel Mühe und Arbeit macht, aber<br />

darauf kann man dann stolz sein mit Fug und Recht<br />

und der Titel steht sogar im Personalausweis.<br />

Das Allerbeste aber ist, dass die meisten Menschen,<br />

die das geleistet haben, gar keinen großen<br />

Wert darauf legen, weil sie es nicht nötig haben,<br />

damit anzugeben. Ich persönlich bin der Meinung,<br />

dass dies alles untersagt gehört. Entweder wird<br />

man mit einem Titel geboren oder aber nicht, und<br />

ob man dadurch ein besserer oder schlechterer<br />

Mensch ist, das wage ich zu bezweifeln. Ich kann<br />

"gekauft betitelte" Menschen weder achten noch<br />

respektieren, denn sie sind faul, dumm und unge-<br />

15


ildet und wollen mehr scheinen als sie sind. Nicht<br />

überall, wo Prinz draufsteht, ist auch Prinz drin.<br />

Passt auf euch auf, Nachbarn, am schlimmsten<br />

hat es wohl die Hohenzollern getroffen, was die inzwischen<br />

alles in ihrer Sippschaft haben, das ist<br />

wirklich sehr traurig und einfach nur noch lachhaft.<br />

Wer soll so etwas ernst nehmen? Ich jedenfalls<br />

nicht.<br />

Vermehrt sind diese Lachnummern auch unter<br />

den Druckkostenzuschussverlagen zu finden. Da<br />

schmückt man sich gerne mal mit einem kleinen<br />

Titelchen oder erfundenen Preisen oder Mitgliedschaften<br />

mit Krönchen verziert, denn man gönnt<br />

sich ja sonst nichts – ganz im Sinne der Pseudologie,<br />

die diese Personen für sich gepachtet haben<br />

und damit den echten Adel und den Karneval beleidigen.<br />

„Nichtadelige Namensträger“ sagt das OLG dazu<br />

und hat einem von diesen Typen gezeigt, wo er<br />

wirklich herkommt ...<br />

Also immer schön authentisch bleiben, dann klappt<br />

es auch mit dem Erfolg und mit den Nachbarn<br />

*zwinker<br />

16


Bestseller<br />

Ich weiß nicht, ob es euch nicht auch manchmal so<br />

geht, dass ihr einfach fassungslos über die Dummheit<br />

der Menschen nur noch lachen müsst. In meinem<br />

Fall muss ich über einige Autorenkollegen lachen<br />

und den Kopf schütteln. Ständig bekomme<br />

ich Mails and more mit Fragen, die nicht einmal die<br />

Auskunft beantworten könnte und Tante Google<br />

zur Vollversagerin abstempelt.<br />

Neulich ging es damit los:<br />

„Juhu, ich habe ein Buch geschrieben, weißt du<br />

einen Verlag?“<br />

„Nein, weiß ich nicht.“<br />

„Es ist aber ein Bestseller!“<br />

„Ah ja, dann würde ich das an verschiedene<br />

Publikumsverlage schicken.“<br />

„Ja, habe ich ja, aber immer nur Absagen.“<br />

„Ah, so.“<br />

„Kann ich dir mal den Text schicken?“<br />

„Nein, ich bin kein Lektor, ich bin Autorenkollege<br />

und ich habe für so etwas nicht die Zeit.“<br />

„Ja, aber …“<br />

„Ja, aber …“ ist einer der Sätze, die ich am<br />

meisten hasse. Denn es ist das untrügliche Zeichen<br />

der Uneinsichtigkeit eines Menschen. Tiere<br />

sagen nie: Komma, aber …<br />

Gutmütig, wie ich nun einmal bin, frage ich dann<br />

völlig gelassen:<br />

„Ist dein Buch denn schon lektoriert, dann könntest<br />

du es auch selbst verlegen, es gibt da was,<br />

von Amazon oder anderen Plattformen …“<br />

Ich habe den Satz noch nicht ganz beendet, da<br />

kam dann:<br />

„Lektoriert, was ist denn das?“<br />

17


In meiner unendlichen Geduld erkläre ich, dass<br />

ein Buch auf Fehler untersucht werden müsse,<br />

damit der Leser auch Freude an dem Werk hat, es<br />

keine temporären Fehler oder Brüche und Rechtschreibfehler<br />

im Text gibt.<br />

„Ach, das brauche ich nicht, ich habe ja Word<br />

und außerdem hat eine Freundin, die ist Deutschlehrerin<br />

und Autorin, drübergeschaut, das Buch ist<br />

fehlerfrei.“<br />

Ich schlucke und vermeide es zu erwähnen,<br />

dass eins meiner Werke in einem Pseudoverlag<br />

von einem angeblichen Professor für Germanistik<br />

lektoriert wurde und er schlappe 1.000 Fehler<br />

übersehen hatte. Ich sage auch nicht, dass gerade<br />

Lektoren, die auch Autoren sind, meistens die<br />

schlechteren Lektoren sind, nicht alle, aber die<br />

meisten, weil sie nämlich den Stil verändern und in<br />

null Komma nichts dem ursprünglichen Werk die<br />

eigene <strong>No</strong>te aufdrücken, und dann wird es unecht.<br />

Ich verkneife mir auch, dass ich einen solchen Lektor<br />

einst fast erschlagen hätte, als aus meinen<br />

Trollen dann letztlich Kobolde wurden. Die Fassungslosigkeit<br />

steht mir heute noch im Gesicht geschrieben.<br />

Stattdessen sage ich in meiner bekannt<br />

ruhigen Art, dass ich denke, ein Lektorat durch einen<br />

freien Lektor sei sinnorientiert.<br />

„Wieso?“, ereilt mich gleich die Frage.<br />

„Weil es meine Erfahrung ist“, erwidere ich lakonisch.<br />

„Ja, aber …“ (Da ist es wieder, dieses Ja, aber ...,<br />

was ich hasse!)<br />

Ich erwidere:<br />

„Ja, aber ist dein Bestseller dir das denn nicht<br />

wert?“<br />

Schweigen …<br />

18


In diesem Sinne, ihr fröhlichen „Bestseller-Schreiber“,<br />

verschont mich bitte mit dämlichen Fragen, denn<br />

eine ehrliche Antwort könnt ihr wohl eh nicht aushalten.<br />

19


<strong>No</strong>belpreise für Alle<br />

Alle Jahre wieder …<br />

... gibt es die <strong>No</strong>bel-Preise. Für alles Mögliche<br />

gibt es diese. <strong>No</strong>bel war bekanntlich nicht nur ein<br />

kluger Mann, der 355 Patente sein Eigen nennen<br />

konnte, sondern auch ein weitsichtiger Mensch.<br />

Ich persönlich finde es toll, dass es diese Preise<br />

gibt. Besonders der für Literatur hat es mir angetan,<br />

wie könnte es auch anders sein. Allerdings hat das<br />

Ganze einen kleinen Schönheitsfehler, die damit<br />

ausgezeichnete Literatur sagt mir oft nicht zu, aber<br />

da ich ja nur ein kleiner Autor bin und nicht einmal<br />

erfolgreich, wie böse Zungen zu behaupten pflegen,<br />

sollte ich mich dazu wohl nicht zu kritisch äußern.<br />

Worauf ich hinaus will, ist aber Folgendes:<br />

Könnte man dem <strong>No</strong>belpreis-Komitee nicht vorschlagen,<br />

einmal einen Preis zu verleihen für die<br />

schlechteste Literatur? Sozusagen einen Antipreis,<br />

und den dann gleich zu erweitern, so als Pseudoliteratur<br />

quasi, verlegt von einem Pseudoverlag.<br />

Das würde doch mal so richtig fetzen, dann bräuchten<br />

diese ganzen Pseudoverlage sich doch keine<br />

eigenen Preise mehr auszudenken, dann hätten sie<br />

endlich einen echten. Ich sag euch, Leute, dann<br />

könnten sie noch mehr unbedarfte Autoren abzocken.<br />

Sie bräuchten sich dann auch keine Fürstenund<br />

Prinzentitel mehr zu kaufen, das wäre echt der<br />

Brüller. Was ist schon so ein doofer Titel – gegen<br />

den Pseudo-<strong>No</strong>bel-Preis? Ich sage euch, da täten<br />

sich ungeahnte Dimensionen auf. Man würde hinter<br />

vorgehaltener Hand flüstern: „Habt ihr schon gehört<br />

…? Selbst das <strong>No</strong>bel-Komitee wurde aufmerksam<br />

…"<br />

20


Das Ganze könnte man dann noch erweitern, sozusagen<br />

in Unterkategorien: Krimi-Pseudo-<strong>No</strong>bel-<br />

Preis, Jugendbuch-Pseudo-<strong>No</strong>bel-Preis usw. – und<br />

das alles in den Pseudoverlagen dieser Welt. Der<br />

Wahnsinn, oder?<br />

Schön wäre auch das Bundesverdienstkreuz am<br />

Pseudologenband in Kornblumen-Blau (für die Damen<br />

in Alt-Rosa) …, da würde so manchem/r das<br />

Herz aufgehen ... Und am Ende???<br />

Am Ende wäre das dann leider alles nur für die<br />

Katz … Na ja, das wäre dann echte Kater-<br />

Stimmung, oder?<br />

Also lassen wir das und es bleibt alles, wie es<br />

ist … schade eigentlich.<br />

Pseudo-<strong>No</strong>bel-Preis<br />

…<br />

21


Erfolglose Autoren –<br />

Erfolglose Pseudoverleger<br />

Wie wir alle wissen, ist „Erfolg“ ja relativ anzusehen.<br />

Über mich sagte kürzlich ein erfolgloser Versicherungsagent,<br />

nach seiner erfolgreichen Insolvenz, ich<br />

sei ein erfolgloser Autor und bei mir sei nix zu holen.<br />

Muss ich also daraus schließen, dass er was<br />

bei mir holen wollte? Man will ja nichts unterstellen,<br />

aber irgendwie stinkt das schon zum Himmel, aber<br />

was will man erwarten von einem, der seine Gläubiger<br />

letztlich um ihr Geld gebracht hat, denn nichts<br />

anderes ist ein Insolvenzverfahren für mich (Nach<br />

dem Motto: Ist ihm nichts gelungen, macht er in<br />

Versicherungen).<br />

Was aber stört es eine Eiche, wenn ein Schwein<br />

sich an ihr kratzt. Mir entlockte diese im Kern schon<br />

unwahre Aussage nicht einmal ein müdes Lächeln.<br />

Was sollte man auch dazu sagen? Ich denke,<br />

„Erfolg“ als Autor begründet sich darin, dass man<br />

ein gerne gelesener Autor ist, und ich glaube, ich<br />

habe meine Fans und Leser, und damit bin ich aus<br />

meiner bescheidenen Sicht, nur für mich gesehen,<br />

erfolgreich. Ich lade meine Leser in eine Geschichte<br />

ein, und wenn sie eins meiner Bücher im Regal stehen<br />

haben, dann freut mich das. Ich muss also keine<br />

Bestseller schreiben, denn wer schreibt die<br />

schon? Es ist ein Irrtum, den viele begehen. Bestseller<br />

schreibt man nicht, sie werden von Werbung<br />

und Marketing gemacht. Dazu muss der Verlag, ich<br />

meine jetzt den Publikumsverlag wie etwa Lübbe<br />

oder Bertelsmann etc., investieren. In den Autor und<br />

in das Buch. Und je nachdem, wie hoch das Investment<br />

ist, danach richtet sich dann der Erfolg.<br />

22


Dazu braucht der echte Verleger Gespür, Geschick<br />

und Fachwissen aus der Branche sowie das berühmte<br />

Quäntchen Glück. Wenn das alles zusammenkommt,<br />

dann hat ein Verlag und damit auch der<br />

Autor Erfolg. Dazu kommt, dass an einem Bestseller<br />

ganz viele Menschen mitarbeiten, die vom Verlag<br />

bezahlt werden und die für den Verlag arbeiten.<br />

Bei Pseudoverlagen sieht das ganz anders aus.<br />

Sie wollen nur das Geld des Autoren, nicht aber erfolgreiche<br />

Autoren, denn dann müssten sie investieren<br />

und das ist immer ganz schlecht bei solchen<br />

Verlagen. Sie verkaufen eine Illusion und leben in<br />

einer Pseudologie, die letztlich irgendwann jedem<br />

klar werden muss. Die Verkaufszahlen sprechen da<br />

eine ganz deutliche Sprache. Ich persönlich habe<br />

noch nie einen erfolgreichen Autor bei einem Pseudoverlag<br />

kennengelernt. Die gibt es auch nicht,<br />

denn erfolgreiche Autoren werden von Publikumsverlagen<br />

verlegt und man glaubt es kaum, aber die<br />

werden sogar bezahlt. Meistens besteht ein Pseudoverlag<br />

aus einer One-Man-Show mit HIWIs. Dem<br />

Autor werden aber Mitarbeiter vorgegaukelt. Na ja,<br />

der Clou aber ist manch tolle Auslandsexpandierung.<br />

Da wird dann mal eben schnell eine Außenstelle<br />

gegründet, gibt es schon für ca. sieben<br />

britische Pfund, und schwupp hat man eine Ltd.,<br />

und immer schön an der Steuer vorbei.<br />

Ich halte mich weiß Gott nicht für Einstein, aber<br />

ich habe einen gesunden Menschenverstand. Als<br />

ich vor einiger Zeit selbst an einen solchen Verlag<br />

geriet und man mir selbst auf meine Nachfrage hin<br />

versicherte, man sei kein Pseudoverlag, hatte ich<br />

dennoch kein gutes Bauchgefühl. Als ich dann nach<br />

dem angeblichen Lektorat unzählige Fehler in meinem<br />

Manuskript kritisierte, erhielt ich eine Rech-<br />

23


nung und sollte auch noch für dieses Lektorat (was<br />

ein angeblicher Professor für Germanistik gemacht<br />

haben sollte – später erfuhr man von anderen Autoren,<br />

dass es diesen gar nicht gab) und den aufwendigen<br />

Satz in InDesign schlappe 5.800 Euro zahlen.<br />

Das Cover machte ich ja selbst und ein Satz in In<br />

Design war nicht zu erkennen (ich arbeite selbst mit<br />

diesem Programm). Somit war ich an einen Lektorats-Mastering-Covererstellungs-<br />

und Satzkostenzuschussverlag<br />

geraten. Letztlich wurde das Buch<br />

dann dort nicht verlegt (das konnte ich wenigstens<br />

verhindern, indem ich keine Druckfreigabe erteilte),<br />

auch wenn ich den Betrag zahlen musste in Form<br />

eines Vergleiches (Hinweis: Wer vergleicht, der will<br />

betrügen, eine alte Kaufmannsregel.) Ich zahle natürlich<br />

in Raten, damit die Pseudoverlegerin monatlich<br />

besser klarkommt, ich bin ja ein Menschenfreund.<br />

Immerhin habe ich dafür meine Rechte wieder,<br />

wobei der Verlag das nicht so genau nimmt und<br />

nicht einmal in der Lage ist, mein Buch aus der Nationalbibliothek<br />

zu nehmen, von diversen Plattformen<br />

mal ganz zu schweigen. Daran sieht man, wie<br />

solche subversiven Unternehmen einen selbst angestrebten<br />

gerichtlichen Vergleich ernst nimmt ...<br />

Fair geht da wohl anders. Dennoch morden <strong>Elch</strong>e<br />

nicht, … aber sie sind sehr nachtragend und vergessen<br />

nichts.<br />

Es war eben alles für die Katz, aber es war eine<br />

Erfahrung, aus der sehr viel Positives für mich persönlich<br />

entstanden ist – so ist in allem Negativen<br />

auch etwas Positives enthalten.<br />

Inzwischen ist mir das, wie wir hier in Köln sagen:<br />

„Latte“. Ich bin froh, dass ich das Ganze damals<br />

habe prüfen lassen, und bin somit eigentlich gut<br />

24


weggekommen. Ein bisschen Schwund ist ja bekanntlich<br />

immer, aber wer möchte schon auf Dauer<br />

mit solchen Menschen zu tun haben. Bonnie und<br />

Clyde waren dagegen jedenfalls noch ehrliche<br />

Gauner.<br />

Darum prüfe, wer sich an einen Verlag bindet, es<br />

gibt immer bessere Alternativen.<br />

Meinen Krimi habe ich als Selfpublisher veröffentlicht,<br />

und wenn die Leser wüssten, wie sehr<br />

ich um dieses Buch gekämpft habe, dann würden<br />

sie es sicher noch lieber mögen. Jedenfalls habe<br />

ich mein Buch geschützt, denn wie sagt meine Frau<br />

immer: „Jedes Buch hat eine Seele.“ Und jeder Autor<br />

auch. Erfolg ist so relativ und so schnell verraucht<br />

und letztlich bleibt nur eine Geschichte, in die<br />

man die Leser eingeladen hat. Zu schade, um bei<br />

erfolglosen Verlegern mit Krönchen und Fürsten-<br />

Titelchen und Prinzengetöse zu versauern. Pseudoverlage<br />

jedenfalls sehen mich nie mehr wieder.<br />

Ich bin ein zufriedener Selfpublisher. Und Geld? Na,<br />

das ist relativ.<br />

Ich glaube, Erfolg setzt voraus, dass man als<br />

Mensch erst einmal integer ist, dass man sich bestimmte<br />

charakterliche Grundeinstellungen erarbeiten<br />

sollte: Freundlichkeit, Wertschätzung und Respekt<br />

sowie die Achtung vor jedem Menschen und<br />

Lebewesen. Erfolg zeichnet sich für mich nicht in<br />

klingender Münze aus. Wer nur seine finanziellen<br />

Vorteile sieht, der wird nie wirklich erfolgreich und<br />

glücklich sein. Erfolg ist für mich nicht, wenn die<br />

Verkaufszahlen der Bücher steigen, sondern wenn<br />

ich Menschen erreiche und sie zum Lächeln und<br />

Nachdenken bringe. Das kann keine Verkaufszahl<br />

wiedergeben. Bevor ich in meinem Beruf erfolgreich<br />

bin, ist es mir persönlich wichtiger, erst einmal als<br />

25


Mensch erfolgreich zu sein, indem ich mich wertschätzend<br />

verhalte, meinen persönlichen Egoismus<br />

zurückfahre, ohne mich dabei zu vergessen. Mit<br />

Neid, Missgunst und Lüge im Herzen wird man nicht<br />

erfolgreich, das sind nur kurze und falsche Erfolge,<br />

das ist ähnlich wie mit Siegern und Verlierern.<br />

Wenn ich etwa bei einem Spiel gewonnen habe,<br />

dann sollte ich mich nicht nur freuen, sondern auch<br />

den Verlierer sehen und ihn nicht in meiner Freude<br />

untergehen lassen. Denn jeder steht auch mal irgendwann<br />

auf der Verliererseite. Empathie und<br />

Wertschätzung sind nicht zu unterschätzende Komponenten<br />

des erfolgreichen Menschseins und erst<br />

danach bin ich Autor.<br />

In diesem Sinne: bleibt wachsam, Nachbarn …<br />

Euer <strong>Elch</strong><br />

26


Weitere Werke<br />

Die Ausgabe <strong>No</strong>. 2 wird erscheinen, wenn es wieder<br />

neue Kuriositäten, Erscheinungen, Probleme<br />

oder wundersame Dinge gibt, über die der <strong>Elch</strong><br />

dann nachzudenken pflegt. Lasst euch überraschen<br />

…<br />

Wenn ihr in der Zwischenzeit mehr vom Autor lesen<br />

möchtet, gibt es aktuell den Krimi "<strong>Elch</strong>e morden<br />

nicht" und die Kinderbuch-Serie "Abenteuer<br />

vom Regenbogen-<strong>Elch</strong>". Weiterhin sind der Thriller<br />

"Der Tod riecht süß" und der 2. Teil des Krimis "Der<br />

Tod der Verlegerin" in Arbeit, die voraussichtlich<br />

2015 erscheinen.<br />

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