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Rheinkind_Ausgabe 1/2016

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RHEINKIND RHEINKIND 51<br />

INTERVIEW<br />

Rufus Beck<br />

„Meine Kinder haben<br />

im Gegensatz zu mir<br />

die Schule geliebt.“<br />

Wir kennen ihn alle als schräge Waltraud in „Der bewegte Mann“<br />

doch noch bekannter ist seine Stimme aus den vielen „Harry-Potter“-<br />

Hörbüchern – Rufus Beck hat die J. K. Rowling-Buchreihe zum<br />

millionenfach verkauften Ein-Mann-Hörspielspektakel gemacht.<br />

Im aktuellen Film „Die wilden Kerle – Die Legende lebt“ (ab 11. Februar<br />

im Kino) spielt er wieder den Trainer Willi. Mit RHEINKIND spricht er<br />

über Kinder, Kindheit und das Bergsteigen.<br />

Im Film „Die Wilden Kerle“ spielen Sie den blinden Trainer Willi, der<br />

die Kinder lehrt, sich auf ihr Gefühl und ihren Spürsinn zu verlassen.<br />

Wann hat Ihnen Ihre Intuition schon geholfen? Beim Bergsteigen und<br />

beim Skitourengehen habe ich mich schon oft auf meine innere Stimme verlassen<br />

und das hat mich davor bewahrt, in brenzlige Situationen, wie Wetterumschwung<br />

oder Lawinengefahr, zu kommen.<br />

Willi ist ein Erwachsener, der sich etwas vom Kind in ihm bewahrt hat.<br />

Wo und wie sind Sie immer Kind geblieben? Mein Beruf bedeutet: Spielen<br />

mit anderen, mich zu verkleiden, in andere Charaktere zu versetzen, neugierig<br />

und offen zu sein. Das sind alles Attribute, die auf Kinder zutreffen.<br />

Bei den Dreharbeiten hatten Sie mit einer Horde „Wilder Kerle“<br />

zu tun. Wie ist es für Sie, mit Kindern zu drehen? Das reinste<br />

Vergnügen! Außerdem bin ich es gewohnt, mit Kindern zu arbeiten. Ich<br />

liebe die Herausforderung, sich auf Kinder einzustellen und bereit zu<br />

sein, zu improvisieren. Denn meine Aufgabe als Profischauspieler ist es, auf<br />

Augenhöhe mit meinen kleinen Kollegen zu sein.<br />

Was ist Ihr persönliches Highlight im Film? Das Fußballtraining mit den<br />

wilden Kerlen.<br />

Im Film geht es um Vertrauen und Mut. Wofür mussten Sie im Leben am<br />

meisten Mut aufbringen? Beim Bergsteigen braucht es schon ein bisschen<br />

Mut, den inneren Schweinehund zu überwinden und ganz auf sich fokussiert<br />

zu sein. Es braucht auch Mut, alleine auf einer Bühne zu stehen und das Publikum<br />

zu unterhalten. Diese Herausforderung hat mich immer sehr gereizt.<br />

„Wilde Kerle“ müssen stark sein. Was macht Kinder stark? Kinder werden<br />

stark, wenn man ihnen Vertrauen schenkt, sie liebt, sie akzeptiert wie sie<br />

sind, bei Schwächen unterstützt, ihre Talente fördert, ihnen zuhört und das<br />

Zusammensein mit ihnen genießt.<br />

Was macht für Sie einen richtig guten Kinderfilm aus und welcher war<br />

Ihr Lieblings-Kinderfilm? Mein Lieblings-Kinderfilm ist immer der, in dem<br />

ich selbst mitspielen darf. Aber darüber hinaus liebe ich „Das Dschungelbuch“<br />

und „Schweinchen Babe“. In einem guten Kinderfilm kommen sowohl die<br />

Erwachsenen als auch die Kinder auf ihre Kosten.<br />

Was ist die schönste und was die schlimmste Erinnerung an Ihre Kindheit?<br />

Meine Internatszeit war die schönste und schlimmste Zeit meiner Kindheit.<br />

Sie haben drei Kinder großgezogen. Was war das Schwierigste dabei?<br />

Ich habe großes Glück gehabt, Natalie, Jonatahn und Sarah sind wunderbare,<br />

kreative Persönlichkeiten geworden. Ich hatte das Vergnügen, mit ihnen zusammen<br />

Filme zu drehen, Theater zu spielen oder auch Hörbücher zu produzieren.<br />

Worauf haben Sie bei der Erziehung Ihrer Kinder am meisten Wert gelegt?<br />

Sport, Theaterspielen, Lesen, Musik machen... Außerdem waren meine<br />

Kids sehr privilegiert, denn sie haben ihre Schulzeit auf einer wunderbaren Privatschule<br />

verbracht und haben im Gegensatz zu mir die Schule geliebt.<br />

Was verbinden Sie mit Köln? Karneval und etwas was die Kölner „Kölsch“<br />

nennen und für einen Bayern, wie mich, aus zu kleinen Gläsern getrunken wird.<br />

Im März findet wieder die "lit.cologne" und die "lit.kids" statt. Was<br />

macht das Festival für Sie besonders? Super Stimmung, immer ausverkauft,<br />

tolles Programm, wunderbare Künstler und ein enthusiastisches Publikum.<br />

Sie haben schon viel erreicht im Leben – Was wünschen Sie sich noch?<br />

Flügel um zu fliegen...<br />

Fotos: © BVI, SamFilm GmbH, Fotograf: Marc Reimann, Christian Kaufmann<br />

Name: Rufus Beck Geboren: 23. Juli 1957 in Heidelberg Wohnort: München Kinder: Natalie, Jonatahn, Sarah Filme: u.a. Kleine Haie (1992), Der bewegte Mann (1994); Emil und die Detektive (2001), Die Wilden Kerle (2003),<br />

Der Räuber Hotzenplotz (2006) Synchronisation: u.a. Hopper in „Das große Krabbeln“, Lord Farquard in „Shrek, der tollkühne Held“, Mr. Tinkles in „Cats & Dogs“, Druide Oki in „Das Wunder von Loch Ness“, Kater Maribor in „Bibi Blocksberg“<br />

Musicals: „Tabaluga“ (Live-Touren: 1994, 2003, 2012) Hörbücher: „Harry Potter“ (alle Bände), „Momo“, „Burg Schreckenstein“, „Der kleine Nick“, „Der Polarexpress“, „Die wilden Fußballkerle“, „Ärmel saust durch die Zeit“ u.a.

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